Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 12, 1899, Page 3, Image 3

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    Ar Much.
Roman von K. Lrth.
(11. Fortsetzung.)
rikaden noch im Bau begriffen waren,
hätte es seiner Ueberzeugung nach mit
Leichtigkeit und fast ohne Kampf ge
schehen können. Denn der regellose
gender Deckung fehlte, sicherlich schon
bei dem ersten energischen Vorstoß ge
schulter und gut geleiteter Soldaten
die Flucht ergriffen haben. Aber eben
an dieser guten Leitung schien es auf
der anderen Seite vollständig zu feh
len. Die Herren Offiziere mochten,
wie gewöhnlich in solchen Fällen, über
die zu ergreifenden Maßregeln verschie
dener Meinung sein, und darüber ließ
man in unschlüssigem Zaudern den
rechten Augenblick zum Handeln unge
nützt verstreichen.
Ein rasch näher kommender, tosender
Lärm, ein wildes Durcheinander von
rufenden Menschenstiminen veranlaßte
Werners Gefährten plötzlich, an die
ihnen zugewiesenen Plätze zu eilen und
sich kampfbereit zu machen. Aber seine
Erwartung, daß die kriegerischen Er
eignisse nunmehr ihren Anfang nehmen
würden, hatte ihn für diesmal noch
betrogen. Denn der Zug, der am Ende
der langen Straße auftauchte, kam
offenbar nicht in feindseliger Absicht.
Die brausenden Hochrufe und das be
geisterte Hüteschwenken, mit denen er
von den Barrikadenmännern empfan
gen wurde, waren dafür Beweis ge
nug. An der Spitze des Zuges ritt ein
stattlich aussehender Mann in der
glänzenden, goldstrotzenden Uniform
eines Generals der republikanischen Ar
mee. Werner kannte ihn nicht, aber
aus den Rufen seiner Umgebung er
fuhr er, daß es der General Campos
sei, und er hatte diesen Mann in der
kurzen Zeit seines Aufenthalts schon so
oft als einen der tüchtigsten Offizier
rühmen hören, daß er wohl anfangen
mußte, diese Revolution nun doch et
was ernsthafter zu nehmen, wenn eine
Persönlichkeit von solcher Bedeutung
zu ihren Urhebern gehörte. Denn die
wunderliche Gefolgschaft des schön ge
schmückten Generals ließ leinen Zwei
fel. daß es die Insurgenten waren, auf
deren Seite er sich geschlagen. Ossen
bar war es ihm bisher noch nicht ge
lungen, einen größeren Theil der Sol
daten siir sich z» gewinnen, denn man
sah nur vereinzelte militärische Unifor
men in dem bunten Troß. Zwar war
jeder von den Leuten, die ihm zu Fuß
und zu Pferde folgten, mit einem gan
zen Arsenal von Waffen ausgerüstet,
aber es hatte ganz den Anschein, als
ob jeder dieser Tapferen sich zu der
Rolle eines Befehlshabers berufen
fühlte, und als ob jeder einzelne der
Tyrannei des verhaßten Präfidenl-n
ganz allein ein Ende zu machen ge
dächte.
Der General ritt bis dicht an die
Barritade heran, und nachdem es sei
ner nächsten Umgebung endlich gelun
gen das Schreien
nen. Es war darin an begeisterten
Hymnen auf die Freiheit ebensowenig
Mangel, als an den lräftigsten Schmä
hungen der Nachdem er seine
verschlossenen Hausthür ein leidlich
schattiges Ruheplätzchen gesucht. Eine
Weile kämpfte er gegen die MUdigleit,
die sich schwerer und schwerer aus seine
Lider legte. Aber nach den Aufregu
ngen der letzten Tage und nach der
schlaflosen Nacht forderte die Natur
zuletzt gebieterisch ihr Recht; sein
Haupt sank gegen denThürpsosten, und
er schlummerte ein.
Träumen auf. Und es war dafür ge
sorgt, daß er sich aus dieser schöneren
Traumwelt sehr schnell wieder in die
rauhe und unerfreuliche Wirklichkeit
Die Führer der Regie
suchend, eröffneten die Soldaten ein
rasendes Schnellfeuer aus ihre Gegner,
ohne ihnen damit indessen irgend wel-
'ff I s t^
das seltsame Gefecht aus diese Art be
reits gewährt haben, als sich etwas Un
dischen äußerst Niederschmetterndes er-
Während das Schießen von vorn her
noch immer andauerte, erdröhnte näm
lich zum namenlosen Entsetzen der Bar
riladenmänner eine Gewehrsalve plötz
lich auch in ihrem Rücken, eine zweite
und dritte folgte, und mit betäubendem
Geschrei warf sich die Abtheilung der
Regierungstruppen, der es gelungen
war, die Barrikade zu umgehen, mit
gefälltem Bajonett den so unerwartet
zwischen zwei Feuer gerathenen Auf
ständischen entgegen.
Wie ein Wirbelwind brachen die nun
folgenden Ereignisse über Werner her
ein. Ehe er mit sich darüber ins reine
gekommen war, was er thun solle,
hatte er von hinten her einen Kolben
schlag erhalten, der ihn halbbetäubt zu
Boden streckte. Gleich darauf fühlte er
sich emporgerissen und zwischen dem
kleinen Haufen von entwaffneten Un
glücksgefährten. die bei der Ueberrum
pelung mit dem Leben davongekommen
waren. Es mochten ihrer etwa dreißig
fein; eine weitaus größere Zahl war
bei dem ungestümen Bajonettangriff
gefallen, und wohl nur wevgen war
es gelungen, sich durch die Flucht zu
retten. Daß jetzt nicht der rechte Au
genblick war, Aufklärungen zu geben,
sah Werner wohl ein, und er ergab sich
ohne weiteres in sein Schicksal, als er
den Befehl zur Abführung der Gefan
genen ertheilte. Wohin auch immer
man ihn bringen mochte, er würde ja
ohne Zweifel Gelegenheit finden, durch
die wahrheitsgemäße Darstellung sei
ner Erlebnisse seine sofortige Freilas-
16. K a p i t e l.
hatte.
Plätzen desHofes bequem gemacht. Vor
dem Eingang zur Wachtstube spielten
a.i einem plumpen hölzernen Tisch ei
um einen Trunk Wasser von ihm zu
erbitten, der Mensch aber maß ihn nur
mit einem großen, erstaunten Blick und
Etwa eine halbe Stunde später trat
ein Offizier in den Hos. Im Gegen
satz zu den so schäbig uniformirten
Mannschaften war er überaus elegant
gekleidet. Er trug hohe glänzende Lack-
Gürtel, und schleppte einen mächtigen
Säbel klappernd hinter sich aus dem
Nklait«- ber- (L-inäcklick seine Ciaa-
geben zu lassen, ohne daß der Offizier
erblickt hätte. Allem Anschein nach '
unierrichteten die Leute ihren j
Fenster der Zelle zusind sing an, die
Insassen derselben in eingehenderW-'se
zu mustern. Dann rief er den Mann
schaften einen Befehl zu, dessen Wort
laut Werner zwar nicht verstanden
hatte, der aber jedenfalls von befonde
ten mit Gewehren bewaffnet zurückzu
kehren. Der Officier wählte zivölf
Mann aus und stellte sie so in zwei
Gliedern auf, daß sie einer Mauer,
von der sie etwa sechs Schritte entfernt
waren, das Gesicht zuwandten. Dann
schrie er einen weiteren Befehl über
den Hof hinweg, und alsbald näherte
es bereits zu spät, anderen den Voririlk
zu lassen.
Man hatte zehn der gefangenen Jn
willenlos, ohne Klage und ohne eine
Bitte um Gnade, wie Leute, die von
der Unabwendbarkeit ihres Loses zu
fest überzeugt sind, um noch irgend ei
von seinem Platze am Fenster aus alles
mit ansah, konnte nicht im Zweifel sein !
über das, was hier beabsichtigt war,
und ehe er »och das erste lähmende >
Entsetzen abgeschüttelt halte, hörte er l
schon das Knattern einer Gewehrsalve,
jagte ihm doch das Blut stürmisch wie
im Fieber durch die Pulse. Er schloß
die Augen, um das Bild der überein
ander hingestreckten Menschenleiber
nicht länger sehen zu müssen, und so!
verrieth ihm erst das abermalige Knir-
schen des Schlüssels, daß die Tragödie !
noch nicht zu Ende sei, und daß die
Exekution offenbar ihren Fortgang
nehmen sollte. Diesmal drängte sich
sich die Thür der Zelle Der
Finger auf d!e Brust tippte, als die
nächsten Todescandidaten, und acht >
von diesen Unglücklichen leisteten in
schweigendem Gehorsam dem Befehl,
auf den Hof hinauszutreten, Folge. In
den beiden anderen aber regtt sich
spanischer Sprache zu: „Herr. Sie
überschreiten Ihre Befugnisse, «und ich
protestire gegen eine solche Behand
dentlkhes Kriegsgericht darf eine
Der Offizier drehte sich auf dem Ab-
des nahen Todes feige und schwach ge
zeigt habe.
lich Halle es so in der Absicht des Offi
i solch!" sch/sich^-ch^
! len.
einem von euch Gelegenheit geben,
zehn von diesen Goldstücken zu verdie
nen, wenn er einen kleinen und leicht
tzerten vo/heißem Verlangen nach dem
Gewinn der siir ihre Verhältnisse so
gewaltigen Summe, und minutenlang
schrieen sie in dem Bestreben, bei der
! Bewerbung einander auszustechen, un
! ter den heftigsten Gestikulationen so
I lebhaft aus Werner ?>n. daß es diesem
' ebenso unmöglich war, sie zu verstehen,
als sich ihnen verständlich zu machen.
Wahlscheinlich würde der edle Wett
streit die Hoffnungen
stete der Mann dem Befehl Folge,
Erlaubniß zur Uebernahme des Auf
trags bitten. Aber er fügte mit einem
bedeutsamen Augenzwinkern hinzu, es
gesetzten eine kleine Belohnung in Aus
sicht stellen dürfe, da er ihn sonst
schwerlich fortlassen würde. Werner
zögerte natürlich nicht, die gewünschte
Ermächtigung zu ertheilen und drängte
ihn. keine Zeit zii verlieren.
Der Mann entfernte sich, um schon
nach Verlauf von kaum zwei Minuten
in Begleitung feines Corporals, eines
Mulatten, zurückzukehren. Dieser zeigte
war auch über die zu fordernde Ent
schädigung schon mit sich ins Reine ge
kommen. Ohne Zögern verlangte er
eine Belohnung von siins Goldstücken
für die Beurlaubung seines Untergebe
nen, und die Bereitwilligkeit, mit der
ihm diese Summe von dem jungen
Deutschen zugestanden wurde, weckte in
seinem Herzen augenscheinlich ein leb
haftes Bedauern, nicht mehr gefordert
zu haben; denn er wandte sich plötzlich
an den Soldaten mit der Erklärung,
daß er auch von dem Botenlohn die
Hälfte erhalten müsse.
Dazu aber zeigte sich der andere
keineswegs ohne weiteres bereit, und
es entwickelt- sich zwischen ihm und sei
nem Vorgesetzten alsbald ein hitziges
Wortgefecht, das nahe daran schien, in
Thätlichkeiten überzugehen, als der
Soldat sich plötzlich entsinnen mochte,
daß ihm bei solcher Zeitvergeudung
möglicherweise der ganze Verdienst ent
ging. Er gab mit verdrießlicher Miene
nach, und nachdem Werner dem Cor
poral seine fünf Goldstücke ausgehän
digt hatte, war die Angelegenheit end
lich so weit geordnet, daß der Abferti
gung des Boten nichts mehr im Wege
stand.
Freilich kamen dem Mulatten noch
im letzten Augenblick allerlei dienstliche
Bedenken. Er'erllärte, daß er die Karte
nur dann befördern lassen wllrde.wenn
sie in spanischer Sprache geschrieben
sei, und wenn sich außerdem unter sei
nen Leuten Jemand sinde. der im
Stande sei. ihm den Inhalt der Mit
theilung vorzulesen.
In seiner hilflosen Lage mußte sich
Werner auch dieser Bedingung sügen.
Er versah eine seiner Bisitenlanen
auf der Vorderseite mit Henningers
Adresse und begnügte sich, auf die
Rückseite in spanischer Sprache zu
„Ich befinde mich im Untersuchungs
gefängniß, wohin ich infolge einer Ver
kettung unglücklicher Umstände als ver
meintlicher Insurgent gebracht wurde,
und schwebe in höchster Gefahr, ohne
Prozeß und Urtheil erschossen zu wer
den. Jnterveniren Sie sofort! Es ist
keine Minute zu verlieren."
Der Corporal nahm die Karte in
Empfang, betrachtete sie wie einen
höchst bedenklichen Gegenstand miß
trauisch von allen Seiten und machte
sich dann auf den Weg. um unter den
auf dem Hofe herumlungernden Sol
daten einen des Lesens kundigen Ge
lehrten zu suchen. Glücklicherweise ge
lang ihm dieses schwierige Unterneh
men schneller, als es zu erwarten gewe
sen war. Werner sah von seinem Fen
ster aus, wie der Mulatte aufmerksam
der offentbar recht mühselig von stat
ten gehenden Vorlesung lauschte, und
er hatte Mühe, einen Ausruf des Zor
derhotte" mißbilligende Kopfschütteln
des Mannes verrieth, daß sich da ir
gend welche neuen Schwierigkeiten er
geben hatten.
„Ich bin nicht gesonnen, Senor. mich
hintergehen zu erklärte d^er
Fenster getreten war. „Diese Karte ist
gegen die Abrede! Sie haben die
Hauptsache vergessen. Hier steht nichts
von den fünf Goldstücken, die der Ue
berbringer erhalten soll, und nichts da
von, daß die Hälfte der Summe mir
zukommt. Wenn Sie nicht eine solche
Bemerkung darauf schreiben, werde ich
niemals meine Einwilligung zur Be
förderung der Karte geben."
Werner erwiderte nichts.denn er fühl,
te, daß er imt seinerSelMeherrschung
er die Hand durch das Gitter, um sich
die Karte zurückgeben zu lassen, «nd
nachdem er den von dem Mulatten ge
wünschten Zusatz gemacht, hatte er
endlich die zweifelhaste Genugthuung,
zu sehen, wie sich einige Minuten spä
ter der Mestize durch das Thor des Ge
fängnißhofes entfernte.
Auf seine Mitgefangenen, die dem
Gang der Verhandlungen natürlich mit
gespannter Aufmerksamkeit gefolgt
waren, hatte der Reichthum ihres Un-
druck gemacht. Si« betrachteten ih»
mit sehr respektvollen Blicken; in den
Erfolg seiner Bemühungen aber schie
einen kleinen Kuchen von der Art, wie
sie in Buenos Aires an de» Straßew-
feilgehalten werden, und eine ge-
Mit Erstaunen und tiefem Mitleid sah
er, eine wie ungemessene Freude seine
geringfügige Spende bei den Gefange
nen hervorief.
„Aber vielleicht befehlen Senor für sich
selbst eine Flasche Wein und ein Stück
Braten? Es ist alles zu haben, wenn
Der Mulatte zuckte mit den Achseln.
„Was wollen Sie, Senor? Der
Mensch hat es sich selbst zuzuschreiben,
rasch aus.
Werner lehnte sich an das Fenster,
so daß den mit
16. Kapitel.
gen werden mußte, wenn Jemand von
draußen Einlaß begehrte. Wie ein
elektrischer Schlag durchzuckte es Wer-
Zeit hätte man den kurzen Weg bis
zur Calle San Martin und nach dem
Gefängniß zurück bequem dreimal ma
chen können. Mit verhaltenem Athem
starrte er unverwandt nach der Thür
hinüber, aber eine furchtbare Ent
täuschung war es, die ihm zu theil
wurde.
Die da eintraten, kamen gewiß nicht,
um ihn zu befreien. Er erkannte den
betrunkenen Offizier, der vorhin die
Execution befehligt, und dem sich in
zwischen noch ein anderer, nicht minder
elegant und theatralisch aufgeputzter
Kamerad angeschlossen hatte. Hinter
ihnen aber wurden zwei barfüßige,
zerlumpte Soldaten sichtbar, die
schweißtriefend einen großen Kasten
schleppten. Auch wenn Werner noch
im Zweifel darüber gewesen wäre, was
diese Kiste enthielt, würden ihn schon
die ersten, weithin vernehmlichen Worte
des uniformirten Henkers mit nur zu
grausamer Deutlichkeit davon unter
richtet haben.
„Heraus mit den schuftigen Revolu
tionären!" schrie der Offizier, „wir
haben Patronen genug, um sie vom
Kopf bis zu den Füßen mit Kugeln zu
und verdrossen stellten sich
die Soldaten der blutbespritzten Mauer
gegenüber auf. Die Gefangenen, die
sich's inzwischen nach Möglichkeit aus
dem gepflasterten Fußboden ihrer Zelle
bequem gemacht hatten, richteten sich
schweigend auf; die Thür wurde geöff
net, und derselbe Corporal, mit dem
Werner vorhin unterhandelt Hatte, er
schien auf der Schwelle. „Vorwärts!
Macht euch fertig!" rief er in barschem
Tone den Gefangenen zu. Dann aber
sich an den jungen Deutschen wendend,
fuhr er sehr höflich und mit einem
Anfluge artigen Bedauerns fort: „Es
ist vorbei. Senor! Ihr Freund ist
offenbar vernünftig genug, sich nicht in
eine Sache zu mischen, die ihm nur
Ungelegenheiten verursachen könnte. Es
thut mir leid, aber ich hätte Ihnen im
Vorhinein sagen können, daß es so
sein würde. Jetzt läßt sich in Ihrer
Angelegenheit leider nichts weiter ma
chen."
(Fortsetzung folgt.)
Inder traurigsten Lage mach
man oft die besten Witze.
Kür die Luche.
Coteletten in Wein. Mai»
jalzt sie und bestreut sie leicht mit Mehl.
Dann brät man sie auf jeder Seite je
d-ei Minuten, gießt zwei Gläserßhein
wein an, bestreut die Stücke mitKapern
unk dämpft sie langsam eine Viertel
stunde. Man richtet die Coteletten zier
lich im, verdickt die Sauce mit Kartof
felmehl, das man kurze Zeit damit ko
chen läßt.
Tomate o-M ayonaais e. Ein
halbes Dutzend schöne große Tomaten
imrden geschält. Mit einem Messer
eine mit Salatblättern ausgelegte
Platte gesetzt,, hart gekochte, in. Schei
ben geschnittene- Einer möge» auch
bis recht leichte und dick ist. Die
ße Schüssel mit kaltem Wasser. An-
Oel ist reichlich. Nachdem das Oel alle
Rindsl e i s ch g e d ü n st e t: Man
so viel kaltem Wasser, daß es davon
bedeckt wird. Man giebt Salz hinzu,
schließt den Schnellbrater und setzt ihn
auf langsames Feuer, wo es 2 —3
Stunden stehen bleibt. Man richtet es
dann auf einer runden Schüssel an, in
dem man die sehr schmackhafte Sauce
darüber gießt. Gereicht wird es mit
gekochten oder gebratenen Kartosfcln
und Sauerkraut oder Specksalat. Es
schmeckt auch kalt ganz vorzüglich, ja
fast noch besser als warm.
Um Schimmel an Würsten,
Schinken und anderen aufzubewahren
den Fleischwaaren vorzubeugen oder
ihn, wo er eingetreten ist, zu beseiti
gen, ist nichts empsehlenswerther,, als
gewöhnliches Kochsalz in einem Teller
nur mit so viel Wasser zu übergießen,
daß eine breiartige Lösung des Salzes
erfolgt. Wenn man schimmelige Wür
ste, mit diesem Salzbrei anstreicht, ver
schwindet der Schimmel sofort, und
nach einigen Tagen überziehen sich die
Würste mit überaus feinen Salzkry
stallen, die jede weitere Schimmelbil-
Falscher Hase. Aus einem
Pfund Kalbfleisch, zwei Pfund Ham
melfleisch, einem guten Stück Speck, ei
nigen Zwiebäcken, zwei Eigelb und et
was Pfeffer formt man. nachdem alles
feingehackt wurde, einen Hafen oder
eirunden Kloß. Gespickt brät man ihn
drei viertel Stunde im heißen Ofen.
Zum Beiguß gießt man sauren Rahm
zu. Dieser Braten ist bei weitem
wohlschmeckender als solcher von Rind-
und Schweinefleisch.
Hammelrückenkw Nritunno,
Man klopft einen recht alt geschlachte
ten Hammelrücken, knickt an beiden
Seiten die Rippen ein, rollt sie mit dzn
Dünnungen zusammen unter den Sat
tel, umschlingt diesen einige Male mit
Bindfaden und legt ihn in eine Brat-
Pfanne, deren Boden mit scheibig ge
schnittenem Hammelfett bedeckt wurde.
Man bratet den Rücken in einer Stun
de gar, nur allmählich einige Tropfen
Wasser zugießend, unbedeckt, um ihn
recht croquant zu machen. Beim An
richten löst man die beiden Fleifchmus
keln vom Knochen, tranchirt sie '.n
Schrägstreifen, legt diese wieder zu
ihrer ursprünglichen Form zusammen,
bestreicht sie mittels eines Pinsels mit
aufgelöstem Liebigs Fleischextrakt und
kräftigt mit demselben eine Jus. d-e
man dazu reicht. Die Garnitur steht
aus weißen Bohnen, die mit Salz, ei
ner Zwiebel, einem Stück Sellerie »n
Wasser gekocht und zum Ablaufen aus
ein Sieb gelegt worden sind. Nachdem
man einige Zwiebeln in 3 Unzen But
ter bräunte, verrührt man mit densel
ben 2 Löffel Mehl, gießt etwas starke
Bouillon aus Fleischextrakt, einen Eß
löffel Estragonessig dazu, tocht die
Sauce klar, treibt sie durch ein Sieb
und vermischt sie mit den Bohnen, diese
recht heiß werden lassend.
Kaisers» marn. Man rühr!
sechs Eßlöffel Mehl mit einem halben
Pint Milch und drei Eiern, sowie ein
wenig Salz Z"-wem Teig gut an.
macht in einerPsanne reichlich Schmalz
heiß, giebt den Teig hinein, laßt ihn
anziehen und bäckt ihn, indem man
ihn inzwischen mit der Schaufel in be
liebige Stücke zerstößt und »umwendet.
,uqedeckt goldgelb, bestreut ihn gut mit
Zucker und bringt ihn mit Compott zu
Tisch.
Zwiebeln als Gemüse. Man
schneidet die Zwiebeln und kocht sie m>t
Kümmel in Wasser weich w.e Weiß
kraut. Zur Sauce w.rd
der Brühe genommen oder auch Fleisch
brühe aufgefüllt und dieser
mit einer Mehlschwitze verdickt und das
Ganze zu Rindfleisch oder Braten ge
reicht. 3