Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 07, 1899, Page 2, Image 2

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    2 Bin Besuch.!
schäumenden Bier rinige Freunde, zu
meist Kollegen des Advocaten Dr.
„Wo anders als bei den Acten?"
.Jawohl, Acten!" lachte ein Ande-
Jhr Schriftsteller habt es ja am besten,
ihn hter einer der Gäste, ein langjähri
ger Freund des Doctors. „Bei Dir,
von dem man weiß, daß «r in seinen
Ritt in's alt« romantische Land!"
„Ja, und von dem die bös« Welt be
hauptet, daß «r seine Memoiren
schreib«!"
„Was, M«mo!r«n?"
„Und die werden uns verheimlicht?"
h / lch d
Anitsthiitigleit «rl«bt habe."
Ich hatte denn auch nicht lang« zu
warten. In der Stadt, in der ich zu
jener Zeit ir>«ilt«, würd« «in Raubmord
Email hinzog, di« Jnn«ns<!t« war
gleichfalls mit allerlei Zi«rrath verse
hen, und in der Mitt« prangt« d«m Zu
schauer «in li«br«iz«nd«s Frou«nantlitz
«ntg«g«n. Es war klar, daß di«s« Uhr
«inst «in«m großtn H«rrn g«hört hatt«,
und w«iß Gott, auf nxlch' dunk«l«m
W«g« si« in di« Händ« d«s Wuch«r«rs
gelangt ivar. Da di«s ab«r d«n «in
zig«n Anhaltspunkt bild«t«, so war
wohl di« Entdeckung des Mörders
recht s«hr in Frag« g«st«llt. D«r B«r
-dacht lenkt« sich zwar bald auf Di«f«n
od«r J«n«n, d«r in Bezi«hung«n zu dcm
Ermord«t«n gestanden, aber immer
stillte sich die Schuldlosigkeit h«raus.
Kurz« Z«it darauf würd« «in Mann
v«rhaft«t, d«r gl«ichfalls im Verdacht
stand. Er hatte mit dem Wucherer in
Feindschaft gelebt, und daraufhin
gründet« der Untersuchungsrichter stin«
Muthmaßung. Auf mich aber macht«
j«n«r M«nfch mit d«n «hrlich«n Züg«n
durchaus ntcht den Eindruck «imS
und ich saß, «ine Cigarre rauchend, in
der Näh« des Kamins, d«r freilich
heute noch keine Wärm« ausstrahlt«:
ger Gott, Ivas war das? Ich hatt«
ganz in m«in«r Nähe «in Geräusch
nung, daß etwas b«i ihm zu finden
fch«n des Gesetzes zu schlüpfen. Nach
theidigt hatt«.
sich der Mörder."
So «rzählt« Dr. B«rg«n. Es trat
neck«ndem Tone: „Nun, und die Uhr?"
„Ich übergab si« sofort d«r Polizei."
Getrennt. „D«r H«rr Re
dacteur ist mit seiner Frau «ntznxi!?"
,Ja, «r v«rk«hrt nur noch durch d«n
!tt<dactionsbri«fkast«n mt ihr!"
tzyarakter und Schönheit.
»lach ihr, der Schönheit/die das Lebe»
werthe!.
Alle Völker, all« Zeiten ivaren er-
Vergcblich hat man sich bemüht, die
Frage: „Was ist schön?" zu löse». Die
„Schön ist, was gefällt." Man meint,
daß das gefällt, was den Gesetzen des
Ebenmaßes entspricht. ,
Bes/Bewundernd stehen wir vor ihr.
Si« ist der Ausdruck vollewdeter Schön
heit. Das, was in Brosamen auf tau
send weibliche Wesen vertheilt ist, das
ist in seiner ganzen Fülle in diesem ge-
Stumm, fast in Anbetung versunken,
nehmen wir die classische Schönheit in
ihrer majestätischen Ruhe in uns auf..
Und doch ist die Venus von Milo
nicht das Schönheitsideal unserer Tage,
schönh«it, unabhängig von dem seeli
schen Gehalt, von der Idee, zu empfin
den, weil für di« modernen Künstler
Darum interessiren jene classischen
Frauen - Schönheiten mit der Reinheit
ihrer Linien. Uns ist aber die Regel
mäßigkeit des Gesichtes einerFrau nicht
das Wesentliche. Wir wollen in ihm
lesen. Was kann uns di« Frau geben?
Was erkennen wir in ihr für einen
Menschen? Solche Fragen tönen in
uns, wenn wir einer Frau in dasAnt
beweglicher Geist, ein reiches, vielgestal
tiges Innenleben, tiefes Empfinden,
ein leid«nfchaftlich«s und sittenreines
Gliih«n der Seele, lebhafte Begeiste
rung entgegen, so sinden wir selbst
solche Gesichter schön, die vor den Ge
setzen des Ebenmaßes nicht bestehen
können, w«il es d«r Ausdruck einer
Persönlichkeit ist. Nur solche Frau kann
aber eine Persönlichkeit genannt wer
den, die ein in sich abgeschlossenes, fer
tiges W«fen ist. Sie hat sich aus ihren
Lebenserfahrungen, aus ihrer Liebe
zur Natur, aus ihrem eigenen Empfin
den und durch den Rückblick auf die
Entwickelung der Geistesströmungen
ein« Weltanschauung gebildet. Dies«
Weltanschauung steht oft im Wider
spruch mit den Ansichten, Gewohnhei
ten und Gepflogenheiten der Umgebung
dieser Frau. Persönlichkeiten schleifen
sich aber nicht mehr ab. Ihre Indivi
dualität ist zu kräftig ausgeprägt, und
meistens besitzt sie Härten. Diese Här
ten markiren sich in harten, scharfen Li
nien im Gesicht. Solche Linien haben
einen gewissen Reiz für uns, sobald sie
einen Rückschluß auf eine große Per
sönlichkeit gestatten. Sind diese Linien
aber der Ausfluß einer kleinlich gesinn
ten Frau, eines niedrigen Charakters,
sind sie entstanden durch beständige Un
zufriedenheit mit d«m Schicksal, durch
rastloses Nörgeln mit der Umgebung,
so verunstalten sie das Gesicht. Als
tiefe Falten und Furch«n setzen sie sich
in der Haut fest und lassen eine Frau
vor der Zeit alt und grau erscheinen.
Man ist der Ansicht, daß gerade di«
Gesichter der Frau«» aus ganz b«>
stimmten Gründen mit tausend Falten
und Fältchen durchquert sind, während
der Männer Antlitz breite, lange, tief
eingeschnittene Eingrabungen ausweist.
Jede kleine Sorge, an denen ein
Frauenleben gar reich ist, hinterläßt
eine kleine, entstellende Spur, und fast
jeden Tag ist sie um ein« vermehrt.
Die wenigen, aber großen Sorgen des
Mannes dagegen furchen sein Gesicht in
großen Zügen. Diese Behauptung
mag richtig sein. Leicht ist es aber, zu
beobachten, daß der Charakter, die Le
bensauffassung der Frau einen bedeu
tenden Einsluß auf ihre äußere Er
scheinung ausüben. Sie vermögen
wohl nicht unregelmäßige Züge in
«benmäßige zu verwandeln, auch nicht
das Umgekehrte zu vollbringen, aber
sie können die bewegte Schönheit, die
vielleicht nur Anmuth oder verlängerte
Jugend ist, ihr verleihen.
Heiterkeit und Frohsinn istderSchutz
vor frühzeitigem Wellen und Schlaff
werden der Haut. Sie zaubern ein be
ständiges Lächeln auf das Gesicht.
Man nimmt es zwar nicht wahr, es ist
nichts zu sehen, empfindet es nur.
Ernst schaut heiter in die Welt", ist ein
Ausspruch des Lyrikers Richard Deh
me!. In ihnen hat auch das Gefühl der
Ruhe eine Heimstätte. S«lbst in kriti»
fch«n Augenblicken bewahren si« Sicher
et und Geistesgegemoart. Wirklich
heiter« M«nschen haben das Leben er
prsbt. Wie „Fontane" wissen sie ge
nau, daß alles vorübergeht, daß nichts
bleibt, alles sich wandelt! Sie sehen
das Loben von ein«r höheren Warte an.
'Daher liegt in solchen Frauen nichts
Hastiges, nichts Zerfahrenes. Mit
Ruhe führen sie jede Bewegung aus.
Kraft. Und erst die Kraft giebt der Be-
Frauen, die gleichgiltig sind, sich nicht
begeistern, nicht Teilnahme und Mit
leid empfinden können, kalt und gleich
fähig, nicht eitel, aber vielleicht etwas
selbstbewußt sind, insofern als sie die
Grenzen ihres Könnens genau zu
bllhrende Bedeutung einräumen, erzie
hen sich zur Geschmeidigkeit. W« «in
süßer Hauch durchdringt sie das Wesen
Zwei Radfai>rlection«n.
Ein «twas indiscr«ter Sohn Al
bions, der gern d«il stillen B«ovacht«r
spielt, belauschte kürzlich folgend« in
teressant« Zwiegespräche: Dialog zwi
schen einein seit sieben Jahr«n verh«i-
Er: „Ach, gehen Si«, Mrs. Wylie, Sie
führen! O, bitt«, das thut nichts,
lich zu sein. Fab«lhaft'«s Gtschick ha
absteigen könixn! Zu unsnh«r, mei
langen. Mrs. Wylie? Na, di« albern«
Was, dos soll ich ihr g«sagt haben ?
Ich d«n>« ja gar nkht daran. Ihr«
j«d«nfalls akxr nur, >v«nn ich d«m
schweren Klotz b«im Auf- und Abstei
gen h«lf«st mußte. Wenn ihr Mann
inels will«n, W«ib, sitz doch nicht so
fchi«f! So tritt doch! Du thust ja g«-
rad«, als ob di« P«dal« nur zum An-
So, w«ss«n Schuld ist das nun? Jetzt
mach aber, daß Du mit Deiner Karre
Bitterste aus Erden.
st Gft
das in "kleiner Dosis am stärksten
wirkt.
Jeder ist seines Glückes
fallene Unschuld wird
strenger verurtheilt, als verhüllte!
Laster.
Unser Junge.
Herr Berthold Tavin kam athemloS
aus seiner Kanzlei nach Hause g«-
rannt.
„Mutterchen, freue Dich unsere
Stunde hat geschlagen. Auch auf
den H»ns>en u, der Luft herum. Seine
Rechte hielt krampfhaft eine riesengroß«
Visitenkarte fest und vor Seligkeit
Schriftzügen nur soviel zu lesen:
„K. Rath und Bergwertsdirektor
Ladislaus Kapolthy de Kapolth und
Frau geben sich die Ehre, Herrn Dr.
stuhl zurück, als wäre ihr eine Zentner-
Wie denn nicht? War ja doch das
Haus des Bergwerkdirektors das vor
nehmste im ganzen Städtchen, das nur
Auserwählten gehörte, dessen Ansehen
sank bald tief unter Null. Nun aber
gehörte zu diesen Verfehmten auch die
Familie Tavani, welche bisher zu den
Koryphäen des Städtchens gezählt
hatte.
und reservirter zeigten als ehedem.
Der Herr Doktor ließ sich mit zärt
licher Liebkosung neben seinem Frau
chen nieder.
„Nicht wahr, das überrascht Dich.
Gott sei Dank. Das Eis ist gebro
chen. Jetzt wird uns Niemand mehr
Über die Achseln ansehen können."
Die junge Frau blickte voll Dank
barkeit zu ihm auf; dann aber fragte
„Ja warum denn nicht?"
„Wird uns der Bubi weglassen?"
Das Antlitz des Gatten verdüsterte
er mit strahlender Miene empor.
„Weißt Du was, Mama? Heute
geh ich nicht in die Kanzlei, sondern,
M d«n genialen
dicken kleinen Fingerchen von einem
Teller wischte.
/ „Na, Bubi. Jetzt heißt's sich schön
Nur mit Müh« gelang es, ihn einer
ziehen.
Endlich machten sich Papa und
Als Bubi in dem Geschäft, wo sie Jo
eines Bauines niederzulassen und dort
auf die Hasen zu lauern.
So oft ein Bogel durch das trockene
Blätterwerk streifte, meinte Bubi hoch
und h»iUz, ei sei der langerwartete
Hase und lauekle ihm s» lanz« mit »e-
in Papa» Schooß einschlief.
Horch! Da schlägt die Thurmuhr
Stunde. Jetzt heißt's den
trabt hinter d«i Weingärten mit der
süßen Last dem Hause zu; dcr.n über
den Markt zu gehen mit dem großen
Jungen auf dem Arm, das hätt« doch
seinem Ansehen empfindlich geschadet.
Bubi aber schlief auch zu Hause wei
der Papa nach dem Mittagessen müde
und erhitzt sein Mittagsschläfchen ma
chen wollte. Daraus ward aber nichts!
Der Augapfel seiner Eltern, unser
Bubi war nun geneigt mit Papa zu
spielen.
„Papa stell Dich auf alle Viere. Ich
will HotthU spielen. So jetzt reit' ich
auf Deinem Rücken."
Und Papa, der seinen Bubi ohnedies
ermüden und ihn, auf diefeWeise über
listen wollte, war natürlich gezwungen,
Klein - Bübchen als Reitpferd zu
mit d«r Zeit langweilig zu werden. Da
galt es nun, etwas Neues zu ersinnen.
„Versteckenspiel" draußen auf dem von
bis er den Kleinen auffand. Der
Nichtsnutz wußte sich so gut zu ver
stecken.
Aber was ihn am meisten ermüdete,
war das „Pferdchen" spielen. Natür
lich war er das Pferd, eine alte Schnur
diente als Zügel und Bubi war der
Kutsch». So galoppirten st« lustig
rund um den Hof herum, bis der
Abend hereinbrach.
Als es anfing, finster zu werden,
begaben sie sich in's Schlafzimmer, wo
Mama schon alles recht fürsorglich ge
zum Schlaf ein.
„Na Bubi, jetzt schön beten und
bieterisch.
„Nun, mein Kind, Papa hat noch zu
thun. Papa bleibt noch aus."
jungen alle Ehre gemacht hätte.
„Gott gerechter! Das Kind be
kommt Minkrämpfe," schrie die ent
setzte Mutter, ihn vom Boden hebend
und mit Küssen beschwichtigend.
„Leg Dich nieder, mein Herz, Papa
wird sich auch niederlegen, Mama auch,
mein Herzblatt."
Bubi stellte das Weinen scfcrt ein,
als wäre nichts geschehen. Er betete
und ließ sich ruhig in's Bettchen legen.
Papa und Mama thaten desgleichen
und löschten die Kerze aus, mit Mühe
das Lachen über ihren gelungenen
Staatsstreich unterdrückend.
„Na, den Jungen hab' ich aber
gründlich überlistet."
Ja, aber Bubi wollte durchaus nicht
einschlafen. Als endlich Papa und
Mama fest überzeugt waren, er schliefe,
hob er den Lockenkopf und platzte ganz
unvermuthet mit der Frage heraus:
„Nicht wahr, Papa, das Kameel
thut dem Eisbären nichts zu leide?"
Papa beantwortete die Frage mit
demonstrativem Schnarchen, um dem
Kleinen «in nachahmungsw«rth«s Bei
spiel zu geben.
Und wirklich gelang es ihm. Bubi
stellte keine Fragen mehr, sondern
schlief ein, indeß Mama mit verhalte
ner Heiterkeit sich an dem erh«uch«lten
Schnarchconcert ihres Mannes be
lustigte.
„Ja, ja," murmelte sie, „er ist etwas
störrig, unser Kleiner, weil ihm der
Papa zu viel nachgiebt... Wohl
würde ich ihn auch für alle Schätze der
Welt nicht mit einem Finger anrühren.
Aber es wird doch etwas Tüchtiges
aus ihm, denn er hat ein gutes Herz."
In solchen und ähnlichen Gedanken
sich ergehend, begann allgemach die
Wirklichkeit vor ihren Augen zum
Traum zu verschwimmen, da fühlte sie
eine leise Berührung.
„Frauchen, daß Du mir ja nicht ein
schläfst, fast wär ich selber eingeschlum
mert."
Erschrocken sprang sie auf und ihr
Mann zündete rasch die Lampe an.
Aber im selben Augenblick entfuhr ihm
ein Schrei des Entsetzens.
„Herr Du mein Heiland, Mitter
nacht ist vorüber."
„Zu spät! Zu spät! Für ewig und
immer ist uns die Thür dort verschlos
sen. Ja, es bleibt uns nicht einmal
eine ordentliche Ausrede."
Ueber dem ungewohntes Lärm er
wacht Bubi und steckt den Lockenkopf
aus den Kissen hervor.
„Papa, werden wir morgen wieder
spielen?"
Wüthend schnaubt ihn der verzwei
felte Papa an:
„Scheer Dich zum Teufel, nichts
nutzige Range Du."
Zuvorkommend. „Wenn
ich um zehn Uhr nicht zu Hause bin,
liebe Frau, brauchst Du nicht mehr aus
mich zu warten! "„Fällt mir auch gar
nicht ein! .. Wenn Du um neun Uhr
nicht da bist, hol' ich Dich!"
Malheur! Jndiamr (bei
Skalpirung eines Weißen): Nein,
was ich für ein Malheur hab', schon
wieder ein Glatzköpfiger und m«in«
Alte hat g'rad auf einen Chignon ge
wartet! , . .....
weiß mir n«t aus und »et ein! Und
diese kannibalische Hitz! Jesses jetzt a
N!aß Münchnerisch!
G'schicht! Da heißt's natiirli' kalt's
len Weg entdeck'!
spring also auf und zu auf den Gegen
stand meines Interesses, Ka Spur
von Täuschung! Da steht aus einem
krug gelt, da reißt's ebenfalls die
Aug'n auf? Wie i fvg, a Maßkrug
und was das Beste war, g'flllltü Ihr
Wohlthat! Bei der Urwaldkühle is
könnt 'r Euch denken i hab' nur nach
mehr geschaut. In der Näh' war nix
mehr i geh also weiter.
Nach fünf Minuten Geh'n seh i,
Maßkrüg' inarkirt!"
Aus attcr Zeit-
Aus den „Wöchentlichen Frankfurter
Frag- und Anzeigungs - Nachrichten"
hat ein Sammler folgende Auszüge
ausgegraben:
Den 13. Januarii 1724.
„Vor ohngefähr 8 Tagen ist einem
sicheren Frauenzimmer eine Tabatiere
in Form eines Hertzens abhanden
kommen, weil sie nun das Hertz verloh
ren und schier nicht weiß wie, als wird
jedermänniglich hiermit ersucht, dem
Besitzer des Hertzens gegen einer seltsa
men Recompens bey Außgebern dieser
Nachricht zu melden."
Den 18. Februarii 1746.
„Auf einem frey Adelichen Schloß
ohnweit Franckfurt hat sich die Occa
sion ereignet, daß ein silberner Hemb
der - Knopfs verlohren gegangen, wel
chen ein Hun, das nicht größer ist als
eine Taub verschlungen, da dann die
Cammer - Jungfer denselbigen in dem
Kropfs des Huns verspürte, hat sie dem
Thier den Kropfs und Hals ausge
schnitten, den Knopfs herausgenom
men. und den Schnitt wiederum ver
wahret, also daß das Hun gesund frisch
und lebendig geblieben ist. Wann sich
nun dergleichen anderswo begeben
sollte, so ist gedachte Cammcr-Jungser
im stand mit ihrer Wenigkeit zu die
nen."
Den 7. May 17Z1.
Nachdem der hief. Burger und
Becker - Meister Häffner, vermuthlich
aus eigennütziger und widerrechtlicher
Gesinnung, zur Blame seiner abgeleb
ten Frau, deren Freundschafft und ab
sonderlich des Backhauses auss der
Schäsfer - Gaß öffentlich auszustreuen
kein Bedenken getragen, als ob ihn ge
dachte seine Frau nach ihrem Todt in
seinem Hauß össters beunruhigte, ein
solches sich aber bey der darauss erfolg
ten gerichtlichen Untersuchung weder
verisiziren können noch mögen: Als
haben sich auch dieferwegen die nächste
Anverwandte bemeldter Häffnerifchen
Haußfrau. mit Vorbewust eines hoch
löblichen Consistorii, dcm Poblico hier
von behörige Nachricht zu ertheilen,
ohnumgänglich beinüfsigtet gesehen.
Poetische Annont«.
kein rechtes Fortkommen finden."
Chef: „Na, dann machen Sie doch, daß
Sie fortkommen."
viel Männer beworben." Er: „Und
ich hatte da» Unglück, der Glückliche »u
hui."