2 Bin Besuch.! schäumenden Bier rinige Freunde, zu meist Kollegen des Advocaten Dr. „Wo anders als bei den Acten?" .Jawohl, Acten!" lachte ein Ande- Jhr Schriftsteller habt es ja am besten, ihn hter einer der Gäste, ein langjähri ger Freund des Doctors. „Bei Dir, von dem man weiß, daß «r in seinen Ritt in's alt« romantische Land!" „Ja, und von dem die bös« Welt be hauptet, daß «r seine Memoiren schreib«!" „Was, M«mo!r«n?" „Und die werden uns verheimlicht?" h / lch d Anitsthiitigleit «rl«bt habe." Ich hatte denn auch nicht lang« zu warten. In der Stadt, in der ich zu jener Zeit ir>«ilt«, würd« «in Raubmord Email hinzog, di« Jnn«ns stimmten Gründen mit tausend Falten und Fältchen durchquert sind, während der Männer Antlitz breite, lange, tief eingeschnittene Eingrabungen ausweist. Jede kleine Sorge, an denen ein Frauenleben gar reich ist, hinterläßt eine kleine, entstellende Spur, und fast jeden Tag ist sie um ein« vermehrt. Die wenigen, aber großen Sorgen des Mannes dagegen furchen sein Gesicht in großen Zügen. Diese Behauptung mag richtig sein. Leicht ist es aber, zu beobachten, daß der Charakter, die Le bensauffassung der Frau einen bedeu tenden Einsluß auf ihre äußere Er scheinung ausüben. Sie vermögen wohl nicht unregelmäßige Züge in «benmäßige zu verwandeln, auch nicht das Umgekehrte zu vollbringen, aber sie können die bewegte Schönheit, die vielleicht nur Anmuth oder verlängerte Jugend ist, ihr verleihen. Heiterkeit und Frohsinn istderSchutz vor frühzeitigem Wellen und Schlaff werden der Haut. Sie zaubern ein be ständiges Lächeln auf das Gesicht. Man nimmt es zwar nicht wahr, es ist nichts zu sehen, empfindet es nur. Ernst schaut heiter in die Welt", ist ein Ausspruch des Lyrikers Richard Deh me!. In ihnen hat auch das Gefühl der Ruhe eine Heimstätte. S«lbst in kriti» fch«n Augenblicken bewahren si« Sicher et und Geistesgegemoart. Wirklich heiter« M«nschen haben das Leben er prsbt. Wie „Fontane" wissen sie ge nau, daß alles vorübergeht, daß nichts bleibt, alles sich wandelt! Sie sehen das Loben von ein«r höheren Warte an. 'Daher liegt in solchen Frauen nichts Hastiges, nichts Zerfahrenes. Mit Ruhe führen sie jede Bewegung aus. Kraft. Und erst die Kraft giebt der Be- Frauen, die gleichgiltig sind, sich nicht begeistern, nicht Teilnahme und Mit leid empfinden können, kalt und gleich fähig, nicht eitel, aber vielleicht etwas selbstbewußt sind, insofern als sie die Grenzen ihres Könnens genau zu bllhrende Bedeutung einräumen, erzie hen sich zur Geschmeidigkeit. W« «in süßer Hauch durchdringt sie das Wesen Zwei Radfai>rlection«n. Ein «twas indiscr«ter Sohn Al bions, der gern d«il stillen B«ovacht«r spielt, belauschte kürzlich folgend« in teressant« Zwiegespräche: Dialog zwi schen einein seit sieben Jahr«n verh«i- Er: „Ach, gehen Si«, Mrs. Wylie, Sie führen! O, bitt«, das thut nichts, lich zu sein. Fab«lhaft'«s Gtschick ha absteigen könixn! Zu unsnh«r, mei langen. Mrs. Wylie? Na, di« albern« Was, dos soll ich ihr g«sagt haben ? Ich d«n>« ja gar nkht daran. Ihr« j«d«nfalls akxr nur, >v«nn ich d«m schweren Klotz b«im Auf- und Abstei gen h«lf«st mußte. Wenn ihr Mann inels will«n, W«ib, sitz doch nicht so fchi«f! So tritt doch! Du thust ja g«- rad«, als ob di« P«dal« nur zum An- So, w«ss«n Schuld ist das nun? Jetzt mach aber, daß Du mit Deiner Karre Bitterste aus Erden. st Gft das in "kleiner Dosis am stärksten wirkt. Jeder ist seines Glückes fallene Unschuld wird strenger verurtheilt, als verhüllte! Laster. Unser Junge. Herr Berthold Tavin kam athemloS aus seiner Kanzlei nach Hause g«- rannt. „Mutterchen, freue Dich unsere Stunde hat geschlagen. Auch auf den H»ns>en u, der Luft herum. Seine Rechte hielt krampfhaft eine riesengroß« Visitenkarte fest und vor Seligkeit Schriftzügen nur soviel zu lesen: „K. Rath und Bergwertsdirektor Ladislaus Kapolthy de Kapolth und Frau geben sich die Ehre, Herrn Dr. stuhl zurück, als wäre ihr eine Zentner- Wie denn nicht? War ja doch das Haus des Bergwerkdirektors das vor nehmste im ganzen Städtchen, das nur Auserwählten gehörte, dessen Ansehen sank bald tief unter Null. Nun aber gehörte zu diesen Verfehmten auch die Familie Tavani, welche bisher zu den Koryphäen des Städtchens gezählt hatte. und reservirter zeigten als ehedem. Der Herr Doktor ließ sich mit zärt licher Liebkosung neben seinem Frau chen nieder. „Nicht wahr, das überrascht Dich. Gott sei Dank. Das Eis ist gebro chen. Jetzt wird uns Niemand mehr Über die Achseln ansehen können." Die junge Frau blickte voll Dank barkeit zu ihm auf; dann aber fragte „Ja warum denn nicht?" „Wird uns der Bubi weglassen?" Das Antlitz des Gatten verdüsterte er mit strahlender Miene empor. „Weißt Du was, Mama? Heute geh ich nicht in die Kanzlei, sondern, M d«n genialen dicken kleinen Fingerchen von einem Teller wischte. / „Na, Bubi. Jetzt heißt's sich schön Nur mit Müh« gelang es, ihn einer ziehen. Endlich machten sich Papa und Als Bubi in dem Geschäft, wo sie Jo eines Bauines niederzulassen und dort auf die Hasen zu lauern. So oft ein Bogel durch das trockene Blätterwerk streifte, meinte Bubi hoch und h»iUz, ei sei der langerwartete Hase und lauekle ihm s» lanz« mit »e- in Papa» Schooß einschlief. Horch! Da schlägt die Thurmuhr Stunde. Jetzt heißt's den trabt hinter d«i Weingärten mit der süßen Last dem Hause zu; dcr.n über den Markt zu gehen mit dem großen Jungen auf dem Arm, das hätt« doch seinem Ansehen empfindlich geschadet. Bubi aber schlief auch zu Hause wei der Papa nach dem Mittagessen müde und erhitzt sein Mittagsschläfchen ma chen wollte. Daraus ward aber nichts! Der Augapfel seiner Eltern, unser Bubi war nun geneigt mit Papa zu spielen. „Papa stell Dich auf alle Viere. Ich will HotthU spielen. So jetzt reit' ich auf Deinem Rücken." Und Papa, der seinen Bubi ohnedies ermüden und ihn, auf diefeWeise über listen wollte, war natürlich gezwungen, Klein - Bübchen als Reitpferd zu mit d«r Zeit langweilig zu werden. Da galt es nun, etwas Neues zu ersinnen. „Versteckenspiel" draußen auf dem von bis er den Kleinen auffand. Der Nichtsnutz wußte sich so gut zu ver stecken. Aber was ihn am meisten ermüdete, war das „Pferdchen" spielen. Natür lich war er das Pferd, eine alte Schnur diente als Zügel und Bubi war der Kutsch». So galoppirten st« lustig rund um den Hof herum, bis der Abend hereinbrach. Als es anfing, finster zu werden, begaben sie sich in's Schlafzimmer, wo Mama schon alles recht fürsorglich ge zum Schlaf ein. „Na Bubi, jetzt schön beten und bieterisch. „Nun, mein Kind, Papa hat noch zu thun. Papa bleibt noch aus." jungen alle Ehre gemacht hätte. „Gott gerechter! Das Kind be kommt Minkrämpfe," schrie die ent setzte Mutter, ihn vom Boden hebend und mit Küssen beschwichtigend. „Leg Dich nieder, mein Herz, Papa wird sich auch niederlegen, Mama auch, mein Herzblatt." Bubi stellte das Weinen scfcrt ein, als wäre nichts geschehen. Er betete und ließ sich ruhig in's Bettchen legen. Papa und Mama thaten desgleichen und löschten die Kerze aus, mit Mühe das Lachen über ihren gelungenen Staatsstreich unterdrückend. „Na, den Jungen hab' ich aber gründlich überlistet." Ja, aber Bubi wollte durchaus nicht einschlafen. Als endlich Papa und Mama fest überzeugt waren, er schliefe, hob er den Lockenkopf und platzte ganz unvermuthet mit der Frage heraus: „Nicht wahr, Papa, das Kameel thut dem Eisbären nichts zu leide?" Papa beantwortete die Frage mit demonstrativem Schnarchen, um dem Kleinen «in nachahmungsw«rth«s Bei spiel zu geben. Und wirklich gelang es ihm. Bubi stellte keine Fragen mehr, sondern schlief ein, indeß Mama mit verhalte ner Heiterkeit sich an dem erh«uch«lten Schnarchconcert ihres Mannes be lustigte. „Ja, ja," murmelte sie, „er ist etwas störrig, unser Kleiner, weil ihm der Papa zu viel nachgiebt... Wohl würde ich ihn auch für alle Schätze der Welt nicht mit einem Finger anrühren. Aber es wird doch etwas Tüchtiges aus ihm, denn er hat ein gutes Herz." In solchen und ähnlichen Gedanken sich ergehend, begann allgemach die Wirklichkeit vor ihren Augen zum Traum zu verschwimmen, da fühlte sie eine leise Berührung. „Frauchen, daß Du mir ja nicht ein schläfst, fast wär ich selber eingeschlum mert." Erschrocken sprang sie auf und ihr Mann zündete rasch die Lampe an. Aber im selben Augenblick entfuhr ihm ein Schrei des Entsetzens. „Herr Du mein Heiland, Mitter nacht ist vorüber." „Zu spät! Zu spät! Für ewig und immer ist uns die Thür dort verschlos sen. Ja, es bleibt uns nicht einmal eine ordentliche Ausrede." Ueber dem ungewohntes Lärm er wacht Bubi und steckt den Lockenkopf aus den Kissen hervor. „Papa, werden wir morgen wieder spielen?" Wüthend schnaubt ihn der verzwei felte Papa an: „Scheer Dich zum Teufel, nichts nutzige Range Du." Zuvorkommend. „Wenn ich um zehn Uhr nicht zu Hause bin, liebe Frau, brauchst Du nicht mehr aus mich zu warten! "„Fällt mir auch gar nicht ein! .. Wenn Du um neun Uhr nicht da bist, hol' ich Dich!" Malheur! Jndiamr (bei Skalpirung eines Weißen): Nein, was ich für ein Malheur hab', schon wieder ein Glatzköpfiger und m«in« Alte hat g'rad auf einen Chignon ge wartet! , . ..... weiß mir n«t aus und »et ein! Und diese kannibalische Hitz! Jesses jetzt a N!aß Münchnerisch! G'schicht! Da heißt's natiirli' kalt's len Weg entdeck'! spring also auf und zu auf den Gegen stand meines Interesses, Ka Spur von Täuschung! Da steht aus einem krug gelt, da reißt's ebenfalls die Aug'n auf? Wie i fvg, a Maßkrug und was das Beste war, g'flllltü Ihr Wohlthat! Bei der Urwaldkühle is könnt 'r Euch denken i hab' nur nach mehr geschaut. In der Näh' war nix mehr i geh also weiter. Nach fünf Minuten Geh'n seh i, Maßkrüg' inarkirt!" Aus attcr Zeit- Aus den „Wöchentlichen Frankfurter Frag- und Anzeigungs - Nachrichten" hat ein Sammler folgende Auszüge ausgegraben: Den 13. Januarii 1724. „Vor ohngefähr 8 Tagen ist einem sicheren Frauenzimmer eine Tabatiere in Form eines Hertzens abhanden kommen, weil sie nun das Hertz verloh ren und schier nicht weiß wie, als wird jedermänniglich hiermit ersucht, dem Besitzer des Hertzens gegen einer seltsa men Recompens bey Außgebern dieser Nachricht zu melden." Den 18. Februarii 1746. „Auf einem frey Adelichen Schloß ohnweit Franckfurt hat sich die Occa sion ereignet, daß ein silberner Hemb der - Knopfs verlohren gegangen, wel chen ein Hun, das nicht größer ist als eine Taub verschlungen, da dann die Cammer - Jungfer denselbigen in dem Kropfs des Huns verspürte, hat sie dem Thier den Kropfs und Hals ausge schnitten, den Knopfs herausgenom men. und den Schnitt wiederum ver wahret, also daß das Hun gesund frisch und lebendig geblieben ist. Wann sich nun dergleichen anderswo begeben sollte, so ist gedachte Cammcr-Jungser im stand mit ihrer Wenigkeit zu die nen." Den 7. May 17Z1. Nachdem der hief. Burger und Becker - Meister Häffner, vermuthlich aus eigennütziger und widerrechtlicher Gesinnung, zur Blame seiner abgeleb ten Frau, deren Freundschafft und ab sonderlich des Backhauses auss der Schäsfer - Gaß öffentlich auszustreuen kein Bedenken getragen, als ob ihn ge dachte seine Frau nach ihrem Todt in seinem Hauß össters beunruhigte, ein solches sich aber bey der darauss erfolg ten gerichtlichen Untersuchung weder verisiziren können noch mögen: Als haben sich auch dieferwegen die nächste Anverwandte bemeldter Häffnerifchen Haußfrau. mit Vorbewust eines hoch löblichen Consistorii, dcm Poblico hier von behörige Nachricht zu ertheilen, ohnumgänglich beinüfsigtet gesehen. Poetische Annont«. kein rechtes Fortkommen finden." Chef: „Na, dann machen Sie doch, daß Sie fortkommen." viel Männer beworben." Er: „Und ich hatte da» Unglück, der Glückliche »u hui."