Der MuH. Roman von Orth. (3. Fortsetzung.) Aufmerksam und mit unverkennba ren! Wohlgefallen ruhten die Augen der Frau d«s Hauses auf der Gestalt °des jungen Deutschen, den ihr Gatte ihr jetzt in seiner verbindlichen Weise vorstellte. Sie hieß ihn mit «inig«n Worten willkommen, indem sie zugleich de: Erwartung Ausdruck gab, daß er fortan ihr Haus als das feinig« be- t He La Pla!a-Bant steht mit den meisten Geschäften." Buenos Aires eingeführt habe, nun, mein theuerster Sennor, gestatten Sie mir, Ihnen auch unsere jung« Welt zu zeigen, zu der «s Si« vielleicht doch sen Worten Rodewaldts Arm ergris herr gesprochen, war hier in in ihren berückendsten und lieblichsten Erscheinungen vertreten. All' die fremdartige Schönheit, all' die ver führerische Anmuth, die den jungen Deutschen bisher auf den Straßen von Buenos Aires entzückt hatt«, offen barte sich ihm da ohne die neidisch ber überwältigender. Es mochten zehn oder zwölf junge Kreolinnen im Alter von sechzehn bis zwanzig Jahren sein, die funkelnden Kronleuchter gendlich waren, um an den ernsthaf!en politischen Gesprächen in den beiden ander«» Zimmern Gefallen zu finden, oder alt genug, um den beglückenden Anblick weiblicher Holdseligkeit jeder Art von geistiger Anregung vorzu- ! ziehen. Mitten unter dem Kronleuchter, und von seinen Flammen mit blendendem Licht überfluthet, stand ein vielleicht achtzehnjähriges Mädchen, an dessen Antlitz Rodewaldts Blick feit dem Mo ment seines Eintritts wie durch einen unwiderstehlichen Zauber gefesselt haf ten geblieben war. Er hatte niemals ter wußte er, daß der Gegenstand sei del Vasco, die Tochter des Hauses, klang von berechneter Coketterie hatt«, sagt« sie: .Ich freue mich aufrichtig, daß wir nun doch wieder «inen deut- Jch lese Vorliebe Ihre Dieter, den dunkelhaarigen jungen Herren der Erwiderung Rodewaldts zuvor. „Alle Hochachtung vor einer klugen und ta als sie." HS 3 Z „Vi«ll«icht sind Si« «b«nso klug u?d ebenso tapfer, Don Francisco," sagte Jsabella mit reizender Schelmerei, „in schen Herren unzweifelhaft nach und das ist im Punkt« d«r Aufrichtig keit. Wenn man Tag für Tag nur die unpassend zu finden. Es war «t'was kindlich Unschuldiges in Jsabellas Art, hatte einem geckenhaft gekleideten jun gen Manne das Blatt, das er eben mit dem Ausdruck höchster Verzückt heit betrachtete, ohne weiteres aus der Daß «s eine solch« nicht war, er kannt« Werner auf den ersten Blick. Er hatte sich, einer alten Liebhaberei nachgebend, in seinen spärlichen Muße stunden selbst so oft mit der Kunst des Stifts und des Pinsels beschäftigt und ! sein« Augen an den Werten der gro ßen Meister so gründlich geschult, daß er wohl im Stande war, die starte na türliche Begabung zu erkennen, die sich in diesem offenbar rasch hingeworfenen Aquarell kundgab. Es stellte eine Markttreiben dar, das für Buenos Aires so charakteristisch ist ein Paar der gr«ll b«malten Ochsenkarren mit ihren gewaltigen, acht Fuß hohen Rä dern, und zwischen ihnen eine trefflich nen Fehlern, und Rodewaldt unterließ lassen. er ge«ndit, klatscht« Jsabella sein konnte? Mit allerliebst«! G«schäf^ ihm z«igt«, das «ine lobend, das andere! verwerfend, ganz so, wie es seine ehr liche Meinung war. Aber als er dann einmal auf «ine lebhaft« Frage Jsa bellas hin den Blick von dem Buche, ! des schmalen Tisches unter der roth umschleierten Säulenlampe st«h«n sah, von ihrem zart rosigen Licht« wie von «iixr sanften Glorie umflossen, da mitten in einem Märchen, als hätte «ine F«e ihn in ihr zauberhaftes Reich entführt, und als brauchte er nur noch s«in«n Arm auszustr«ck«n, um das wonnigst« Glück an seine Brust zu reiß«». S«n ab«r mochten wohl, ihm selber unbewußt, einiges von dem verrathen, was so mächtig durch seine Seele ging, denn die Sennorita legte das dunkle Lächeln Blick aushielt: „Wes wenn ihre Erfüllung menschliches Ver „Ah, wie feierlich!" lachte sie. „Nein, nein, es ist durchaus nicht Ihr Herz „Täglich?" lächelte Rodewaldt. „Dürfte das Ihrem Herrn Vater nicht bei all' seiner Liebenswürdigkeit doch Mit Bestimmtheit schüttelte von dtintn Zeichnungen sehen, liebste Jsa! Ich denke, es wird dir Vergnii süllen." waldt vorhin als die bestgelungenen bezeichnet hatte. D«n jungen Deutschen aber litt es jetzt nicht länger in dem ruch erfüllten Raume, in dem er soeben die glücklichste halbe Stunde seines Lebens zugebracht hatte. Als Seine gen der Bewunderung erging, nahm er eine günstig« Gel«genh«it wahr, sich hinaus zu stehlen, und da er gewahrte, daß die»beiden an der Längsseite des Musiksaales befindlichen großen Flü gelthüren geöffnet waren, trat er durch eine von ihnen hinaus in's Frei«. 6. Capitel. Die dämmerig« Helligkeit der lauen südlichen Nacht ließ ihn erkennen, daß er sich in «in«m Hosraum b«fand, der l fchwi«genen Laubwerk mit einem theu ren Wesen plaudern lassen müsse. Langsam und noch ganz in dem Bann seiner Märchenstimmung befangen, durchschritt er den Garten, um sich ne ben einer laubenartig angeordneten Pslanzengruppe auf einem Ruhesitz niederzulassen. Er hatte von hier aus durch die offenen Flügelthüren unge hinderten Einblick in den hell erleuch teten Saal mit seiner Fülle froh be wegter und festlich gekleideter Men sch«ngestalten. Und es schien ihm um vieles unterhaltender, das Treiben da drinnen unbemerkt aus der Ferne zu beobachten, als daran theilzunehmen. Auf's höchste überrascht, vielleicht sogar ein wenig wandte er lich die Umrisse einer dunklen Frauen gestalt ab, deren Gesichtszüge er indes sen ebensowenig erkennen konnte, als Dieser Patio steht allen Gästen des fall," sagte Rodewaldt lächelnd. „Ich ner Gesellschaft. Aber Sie sind mir das herrlichste Land der Welt," rief er Welt zu halten." Vorzug« hab«n, als sie sich hier so herz erfreuend offenbaren?" „Es ist nicht meine Sach«, Ihnen darauf zu antworten, Sennor! So viel nur lassen Sie mich Ihnen sagen, daß Argentinien ein gefährliches Land Gäste tadellos elegant gekleideter woll köpfiger Neger war. Er lauschte eine kleine Weile, um schätzter Künstler?" nur ein halblautes, spöttisch klingen des Lachen. „Habe ich da etwas Thörichtes ge immerhin eine hervorragend« Persönlichkeit s«in muss«, wenn man Ihm Zutritt in «ine so vornehme Ge sellschaft gewährt." In d«r dunklen Pslanzengruppe in einKleid von schimmerndem schwar zem Atlas gehüllte Gestalt war bei nahe noch kinderhast zart und zierlich. Sie hatte die Mantilla, die ihren Kopf verhüllte, weit über das Gesicht herab „Um des Himmels willen, mein Herr, lassen Sie sich's nicht beifalle», eine Aeußerung Irgend die Bermuthung, daß er mit einem Farbigen auf dem Fuße gesellschast- Ucher Gleichberechtigung vertchrt^halx. allem Rücksicht auf ihren Rassenstolz! terte. an sie zu richten, die ihm Aufklärung darüber verschaffen sollte, als sie in ganz verändertem, spöttisch - kühlen köstlichste Genuß bestehen wird?" wenigsten würde man es vergeben, ivenii Sie sie nicht ihrem ganzen Werthe nach zu würdigen wüßten." schen Größen." „Man bemißt die Bedeutung Je mandes hier in der Regel nach der gewissen Personen wichtiger erscheinen als selbst Äine Excellenz der Herr Präsident. Aber nun ist es wirklich Zeit, daß Sie gehen. Das Vorspiel Mit einer ungestüm verneinenden Gebärde fiel sie ihm in die Rede, noch ehe er das letzte Wort gesprochen. „Sagte ich Ihnen nicht bereits, daß ich nicht zu jener Gesellschaft gehöre, daß ich nichts mit ihr zu schaffen hab. und nichts mit ihr zu schaffen haben will? Gehen Si«, S«nnor, und vergesst» Sie all' die thörichten Dinge, die Sie von mir gehört haben." „Ich habe nichts Thörichtes darin finden können, Sennorita, wenn ich auch gestehen muß. daß mir noch nicht alles ganz verständlich geworden ist. Vielleicht aber darf ich hoffen, daß diese unsere erste Unterhaltung nicht auch zugleich die letzte gewesen s«i." Sie ließ «in paar Sekunden ver streich««. eh« s» antwort«»«, und «uch ich Ihrer Ehrenhaftigkeit und Ver ben Sie mir Ihr Wort daraus, Sen nor Rodewaldt?" Es überraschte ihn jetzt nicht mehr Unbekannt« indessen keine Erwiderung hatte, der Thür des Musiksaales zu. Aus der Schwelle der offenen Flü len Winkeln des Hauses habe ich be reits vergeblich nach Ihnen gesucht. Jsabella wird aus die dringende Bitte zeit hatte. 6. C a p i t e l. Der Tanz hatte bereits begonnen, daß Jsabellas Partner der hübscheste ren war, die er ihr vorhin so eifrig hatte den Hof machen f«h«n. Nun aber hatte auch sie ihn gewahrt und ihn mit einem langen Blickt, dessen Sprach« er sehr wohl zu verstehen glaubte. Es Ivar, als hätte sie auf sei als die rothen, schwellenden Lippen, hatten ihn in der That ganz beruhigt. Die eisersllchNge Aufwallung war Und ein Genuß war es in der That. Er hatte bisher die Worte d«r lei denschaftlichen Unbekannten, die ihn so ungestüm gedrängt hatte, Jsabellas Tanz nicht zu versäumen, nur für hätte die Anmuth und den Liebreiz schöner menschlicher Gestalten selbst bei der vollendetsten Ausführung so nen, als diese durch d«n «igenartig«n Rhythmus der Habenera gebotenen, langsamen und fast feierlich abgemesse seligk«it. (Fortsetzung folgt.) deln nicht mehr, Herr Baron?" „Nein, bin'mal auf den Kopf gefallen!" „Ach so, man merkt das!" Unlauterer Wettbe, Mensch reinen Wein!" Scherzfrage. „Wer ist der größte Streber der Welt?" „Der Radfahrer." „Warum?" „Er macht beständig einen krummen Rücken und tritt dabei fortwährend nach un ten." Jür die KüHc. Gerstensuppe. Die Gerst? wird gewaschen, in halb Wasser, halb den weich gekocht, dann mit cinemKoch löffel Mehl und etwas Wasser ein dün nes Teiglein gemacht, hineingerührt, Ochsen fleisch mN gelben Rüben. Ein gutes Stück Ochsen fleisch klopft man tüchtig durch und voll Mehl in heiße Butter, dämpft es gut durch, gießt Fleischbrühe zu, läßt es sieden, thut dasFleisch hinein, würzt mit Salz und Pfeffer und läßt dcch ha t auf Weise und Ge ier thut man die leicht abgewaschenen Geslügelviertel, salzt und pfeffert sie und schmort sie in 45 Minuten im eige koche 7 Unzen Macearoni mit einem Pint Milch, 2 Unzen Zucker und einer halben Stange Vanille und gieße sie Polnischer Bock. Ein schö nes Stück Kalbfleisch, 3 bis 4 Pfund Stachelbeer-Auflauf. Man bereitet von 2 Pfund Stachelbeeren und 1 Pfund Zucker ein GeliZe und zwar so, daß die Stachelbeeren erhitzt in die mit Biskuits ausgelegte Form, kuits, zuletzte Creme, steckt es in Eis kaltes Wasser und läßt eS stehen. Völ lig erkaltet wird die Form gestürzt und schnitten« Champignons und ein Hal tes Pint Madeira hinzu. otit,!<>>'. Man vermengt etwas Citronensast und schüttet dies darauf. Ein Glas- oder Strichröhr ch«n wird in jedes Glas gestellt. 3
Significant historical Pennsylvania newspapers