6 Aie W ärchen Eommisston. Es war einmal ein guter König, der um das Wohl seiner Unterthanen be sorgt war. Er hatte wie jeder Fürst «inenßath von alten, erfahrenen Män man die Sache ungeschickt anpackt, ist man zuletzt noch für all' die Mühe dem Spott und Gelächter des Volkes preis gegeben." So sprach «in griesgrämi ger Alter vom Rathe. Nun, wohl oder übel, der König hatte es befohlen und die Arbeit mußte so bald als möglich in Angriff genom chrn - Commission", wie man sie im Aolke nannte, ein großer Saal ange wiesen; in dem Saal stand ein großer iltn. Die Rathsherrn nahmen auf hohen, gepolsterten Stühlen Platz und räusperten sich d«r Reihe nach. Dann nahm jeder eine der fein zugespitzten Kielfedern zur Hand, tauchte sie in die schwarze Tintenfluth und betrachtete hierauf mit sorgenvollem Blick die vor ihm liegenden leeren Pergamentblätter. Das war der Anfang. Wenn's nur aber gewiß; daß die Diener den ganzen Tag still fluchend die Federn spitzten, welche die Räth« auf die mannigfachste habe entdeckt, was uns eigentlich zum ' Märchendichten fehlt." „Und das wäre?" rief — „Es ist Die Uebersiedelung machte keinc -große Schwierigkeiten. Ein Tisch und eine Bank im Walde war bald aus ei ' Die Versammlung wäre vollzählig ge wesen. wenn „der Junge" nicht gefehlt hätte. Dieser kam erst nach einiger -etwas aufsteigenden Waldweg keuchend heraufgeschritten. Nachdem er ein we nig Athem geholt, begann der große mitbringe, eine Stelle entdeckt, welche rins eine treffliche Grundlage für ein Märchen bilden Die^Hauptper „Sie unterbrechen mich! Lesen Sie die Geschichte selbst; ich glaube, es läßt schrieb bereits ein jeder an seinem Märchen. Die Federn flogen nur so über das Papier hin. Der Mond schien bereits auf ihre Pergamentblätter, als sie endlich fer tig waren und sich auf den Heimweg machten. „Mein Märchen ist schaurig schön geworden," sagte der eine, „es möchte einem völlig gruseln."—„Schon wegen der Hexe," fiel ihm ein anderer lachend in's Wort. Bei der Prüfung der Märchen hob der König namentlich die ausführliche und mannigfaltige Schilderung der Hexe anerkennend hervor. Nur „der Junge" hatte es hierin zu nichts Or dentlichem gebracht. Die Frauen der Räthe waren natürlich begierig, die be lobte» Arbeiten ihrer Gatten zu lesen. Diese machten daraus ein Geheimniß; Am nächsten Tage sollte di« beste Bearbeitung ausgewählt und prämiirt .werden. den. (.s war aber auch zu schand Jeder hatte seine bessere Ehehälfte Modell zu d» Hexe be^ Märchen. —Es liegt auf der Hand. Cousine, darf ich Dir meinen West Woint. Auf den malerischen „HighlandS", hart an dem westlichen User des Hud sonstromes belegen, ist die Militär akademie West Point, welche sich aui sehr bescheidenen Anfängen zu einem Achtung gebietenden Institut entwickelt hat. Schon zu Beginn des Unabhän gigkeitskrieges wurde die strategische Wichtigkeit von West Point anerkannt und auf den den Strom beherrschenden schule in West Pointist auf den Ge- Col. Pickering zurückzuführen, der schon im Jahre 1783 die Nothwendig keit eines solchen Instituts betonte, aber erst durch Gesetz vom 7. Mai 1794 wurden vom Congreß Verord fung verlangt, der Lehrkursus dauerte etwa acht Monate, von April bis No vember, und der Unterricht in Mathe- Akademitgebäud«. wurde täglich von 8 Uhr Vormittags bis Abends ertheilt. Wegen der arm seligen Quartiere und mit Rücksicht auf den strengen Winter, welcher auf wurde vom 1. December bis Ende März kein Unterricht ertheilt. Die Schülerzahl schwankte in diesem Zeit räume von 10 bis 3V Kadetten, die sich im Alter von 12 bis 24 Jahren be fanden. Im September des Jahres 1812 beherbergte West Point sogar nur freuen. Die Regulationen wurden ver bessert, die Unterrichtscurfe erweitert, das Klasscnsystem und die Eintheilung der einzelnen Jahrgänge durchgeführt, mälig der Grund zu der noch heute be- Allen war es Col. Shlvanus Thayer, der Vater der Akademie, wie er auf französische Militärschule St. Cyr Von der 2500 Acres umfassenden Militär - Reservation auf West Point, Festungsstyl gehalten ist das dem Ad- Kadettenmesse und Hospi tal. und sonstigen ent hält. An dieses Gebäude schließen sich im rechten Winkel die Cadettenquar die Cadetteninesse und das Hospital, nordöstlich die Kapelle, das Waffen museum und die Bibliothek, nördlich die prachtvolleTurnhalle und nordwest lich die villenartigen Officiersquartiere liegen. Die Akademie steht unter der unmittelbaren Controle des Congres ses und des Präsidenten und wird all jährlich von einem Aufsichtsrathe in spicirt, der aus zwölf Mitgliedern be steht; sieben derselben ernennt der Prä sident, zwei der Vice - Präsident als Vorsitzer des Bundessenates, und drei Mitglieder des „Board of Visitors" ernennt der Sprecher des Repräsentan tenhauses. Die Zahl der Cadetten ist auf 381 begrenzt, deren Unterhalt, Be kleidung u. f. w. sofort nach ihrer Au sstellen liegt theilweise in der Hand des Präsidenten und theilweise bildet sie eine Prärogative der Congreßmänner. Empfehlung der betreffend«» Congreß männer durch d«n KriegSfecretär und zwar in der Regel ein Jahr vor dem Eintritt. D«r Ernannte muß s«inen Wohnsitz in dem betreffenden Congreß district haben. Da diese Bestimmung di« Söhn« von Officieren »on d«r Er nennung beinah« vollständig ausschlie ßen würde, hat der Präsident die Be fugniß zur Ernennung von 20 Ca fast immer aus OsficierSsöhnen ge nomm«n. Für die Aufnahme ist die Altersgrenze zwischen dem 17. und 21. Leb«nsjahr festgesetzt. Bei der Ernennung muß zugleich ein Ersatzmann in Vorschlag gebracht wer den, welcher zum Eintritt in die Aka demie berechtigt ist, falls der Erstge nannte die Aufnahme - Prüfung nicht bestehen sollte. Die körperliche Unter suchung der Candidaten findet am 1. März jedes Jahres vor einer strengen Assentirungs - Commission statt, wo rauf Anfangs Juni eine weitere kör perliche Untersuchung sowie die wissen schaftlich«.Aufnahmspriifung in West Point selbst abgehalten wird. Für die körperliche Brauchbarkeit gelten so ri gorose Vorschriften.daß thatsächlich nur durchaus gesunde und kräftige Jiing nen. Der Mangel einiger Zähne, ka riöse Zähne, Nervosität, Hautaus schläge und andere Kleinigkeiten wer den rücksichtslos als Grund für Un tauglichkeit angesehen. Verhältnismä ßig leicht ist die wissenschaftliche Auf nahmeprüfung, denn diese umfaßt nur Grammatik, ferner Geographie und Geschichte (Vereinigte Staaten- und Weltgeschichte). reveille 5 Uhr 45, Appell, Inspektion, Wassenputzen; 6.15 Frühstück; Mor genparade 7:15; Pause. Von 8 bis 1 Uhr findet der Unterricht, Vorlesung Turnhalle. statt. Mittagsmahl 1 Uhr; Erholung! Unterricht von 2 bis 4 Uhr; Exercieren bis 5 Uhr; Pause; Retrait - Parade 6 t,r») 7 Uhr 3V; Hausarbeit bis 9:3<Z; Osficiere nachsehen, ob alleCadetten im Bette liegen. Gottesdienst findet nur Sonntags statt. Bon Mitte bis erhält beim Verlassen der Anstalt den 54 monatlich (P 192), die für seine nung verbrauchen, respectivc ersparen will. Baares Geld hat kein Cadet in Händen und solches braucht er in West viel hübschere Mantille, als ich!" „Ich Gemüthlich. „Ja, Nieder- Jagd!?" „O nei auf Jagd bin „unser Has'n" noch da ist!!" Sie weiß Rath. Tourist (in der Sommerfrische zum Wirth): „Bitte, geben Sie mir Tinte, ich möchte einen Brief schreiben." Wirth: „Tinte is bei uns net zu habe." Wirthin: „Geh' Alter, gib do dem Herrn a Stückl Kreide." Klaus Groty. Für imm«r hat Klaus Groth, der Schöpfer der neu - plattd«utsch«n Lit«- ratur, die Leyer aus d«r Hand gelegt, nachdem ihm «rst vor Kurzem, aus An laß^der^ Feier seines 80. Geburtstages, ters «in Ende b«reitet. Am 24. April 1819 hat Klaus Groth in H«id«, d«m Hauptftädtchen von Norderdithmar sch«n, das Licht d«r Welt erblickt; sein der G«m«ind« angesehener Mann, be trieb einen Mehl- und Milchhandel und die Müllerei. S?tn Großvater lehrte ihn frühzeitig lesen und schreiben. Im lahte 1834 trat der junge Klaus als ln dessen Bibliothek mußte sich auf dem Seminar zu Ton dern mit der Bildung eines Volksschul lehrers begnügen. Er würd« Mädchen lehrer in Heide, wo er sich in seinen Mußestunden eifrig mit naturwissen schaftlichen, mathematischen und philo sophischen Studien beschäftigte. Im Jahr« 1847 ging er nach Kiel, um sich für das höhere Lehrfach vorzuber«iten; indeß hotte übermäßige geistige An strengung seine Gesundheit derart an gegriffen, daß er nur an deren Wiedtr- Klaus Groth's Geburts haus. Herstellung denken konnte. Er begab schrieb den größten Theil seiner Ge dichte, die ihn mit Prof. Karl Müllen hos, dem bekannten Germanisten, in Berührung brachten. Im April 1855 begab er sich nach Bonn zu Otto Jahn, wo er mit Germanisten, Dichtern und Gelehrten, wie Karl Simrock, Ernst Moritz Arndt, Dahlmann u. A., freundschaftlich verkehrte. Eine grö wegen wieder nach Bonn zurück, wo ihm im März 1856 die philosophische nach Kiel zurück und habilitirte sich im folgenden Jahre an der dortigen Uni versität als Privatdocent für deutsche Literatur und Sprache. Im Jahre 1866 erfolgte seine Ernennung zum Professor. Hier hatte er endlich einen stillen Port gefunden, von dem aus er wohl singen konnte: De Welt is wid; Ost und West, To Hus is't best. In seinem kleinen Hause am Klaus- Groth - Platze in Kiel, in der niederen Gartenlaube, in seiner „Kajüte" ent stand manche treffliche Dichtung und in jenem Hause ist er auch gestorben. Klaus Groth war ein echter Sohn Klaus Groth. der Scholle, auf der er geboren wurde. Alles, selbst das Kleinste, und mit Öffentlichkeit trat Klaus Groth Zuerst stand, daß fast Alles aus der Bolks- ! s<S Hauptwerk Klau« Groth's erschien in unzähligen Auslagen, wurde auch vielfach in's Hochdeutsche übertragen, und die Kritik bezeichnete es einstim sch«S Product. Dies« Volkslieder schlu- Biirgern und Bauern, Kind«rn und Erwachsenen, Gebildeten und Ungebil deten, überall fanden sie Widerhall, Klaus Groth's Wohnhaus. Der Dichter entwirft hier entzückende und graziöse Genrebilder aus dem Le ben des kleinen Handwerkers, des Fi schers, des Schiffers, des Bauern, und Kreis höchstens der alte Pastor inmit ten seiner Gemeinde. Sowohl derbe, realistische Charaktere als auch zarte, tief empfindende Seelen werden mit gleicher Naturwahrheit veranschaulicht. ben und Weben im Moor wiederzuge ben, und die höchste Meisterschaft be kundet er in der dichterischen Verkörpe rung des Thierlebens. Immer zeigt er sich als stimmungsvoller Lyriker und als Meister des Volksliedes. Auch seine Balladen und Novellen sind von diesem Grundcharakter beeinflußt. Sein« hochdeutschen Gedichte enthal ten gleichfalls viele stimmungsvolle Lieder, aber sie fanden lange nicht sol chen Beifall wie die im niederdeutschen JÜioin geschriebenen. In größerem Maße wurde dieser den Prosa - Er zählungen des Dichters, wie „Ver telln", Geschichten aus dem Volksleben „Um de Heid", „Rothgerber Meister Lamp un sin Dochder", zutheil. Doch kann sich d«r dithmarsische Poet als Er zähler mit Fritz Reuter nicht messen, und er ist seinem mecklenburger Eolle sterbliche Dichter des „Onkel Vräsig". derem „Voer de Goern", Kinderreime, „Rothgerber - Meister Lamp un sin Dochter", „Fis nie Lieder", eine Schrift über „Mundarten und mundartige Dichtung" und „Lebenserinnerungen". Sein« gesammelten Werke umfassen vier Bände. D«r kl«in« Spekulant. Veiteles junior kommt aus der Schul« nach Hause und b«m«rtt, wie sein Vater den Verdienst der letzten Einnahmen zählt. „Jsaatche", fragt ihn dieser, „was thät'st De machen, wenn ich Dir schen ken thät' ein's von de Goldstickcher?" „Ich thät's hintrag« zu Ein«m und li«ß' «s mir wechseln in Markstickch«r!" „Und dann?" „Li«ß ichs w«ch „Und dann?" „Dann wi«d«r in Markstirkch«r oder in Zweimarkstick ch«r!" „Jsaakcht," sagte d«r Alt«, Aus ..." „Wi« haißt Edd«? Besserung. „Also Sie ver- Zoyann Strauß. Der „Walzerkönig" JohannStrauß, Titel führte, ist in seiner Vaterstadt Wien aus dem Leben geschieden. Ge boren war er am 25. October 1825 in «iner stillen Vorstadt der Kaiserstadt an der Donau, der Erbe der Kunst und des Genies seines Vaters, der zu «glei cher Zeit mit Lanner den Dirigenten stab führte. Ursprünglich war der junge Johann von seinem Vater für das Studium der technischen Wissen schaften bestimmt, allein das jung« Ge nie folgte seinen eigenen, künstlerischen Neigungen und widmete sich der Frau Musica. Seinen ersten Musikunter richt nahm er bei dem damals berühm ten Domkapellmeister Joseph Drechs ler und am 15. October 1844 trat »John Strauß Sohn" beim Dommayer in Hietzing mit seiner eigenen Kapelle als Rivale seines berühmten Vaters auf. Voller Erfolg wurde dem jungen Dirigenten und Komponisten zu Theil und schon in den Fünfziger Jahren stand er im Zenith seiner Popularität. Sein heiterer Genius bewegte nicht nur die Massen, auch Geister ersten Ranges wie Richard Wagner zollten ihm Anerkennung. Merkwürdigerweise hatte die erste Aufführung des weltbekanntenWalzers „An der schönen blauen Donau", die am 13. Februar 1867 im Diana- Saale bei einem Narrenabend des Männergesang - Vereins stattfand kei nen Erfolg. Bei den Proben fand die Novität nur geringen Anklang unter Dumba mußte seinen vollen Einfluß aufbieten, damit der Walzer nicht vom Concert - Programme des Narren abends gestrichen werde. Erst später wurde diese herrlich« Musik, die Krone aller Strauß'schen Walzer, populär und machte eine Reise um die ganz« Welt, nachdem sie zum ersten Male auf der Welt-Ausstellung in Paris im Jahre 1867 einen ungeahnten, blenden- Die Strauß'schen Walzer zählen nach Hunderten, j«n« nicht gerechnet, welche in seinen Operetten klingen und singen. Am 10. Februar 1871 war es, daß sich der Walzer-Componist auch Johann Strauß, die Bühne im Sturme eroberte. Der larität genoß. Das zweiteßühnenopus, He das Zugstück des Ausstellungsjahres 1873 bildete, errang einen triumphar tigen Erfolg? den Vogel schoß jedoch Strauß erst mit seiner „Fledermaus" werk und die Königin aller Operetten zu werden. Die Zahl seiner Bühnen werke beträgt fünfzehn. Ihre Titel: „Indigo" (1871), „Carneval in Rom" .(1873), „Die Fledermaus" (1874), „Cagliostro" (1878), „Prinz Methusa lem" (1877), „Blindekuh" (1878), „Das Spitzentuch der Königin (1880). „Eine Nacht in Venedig" (1883), „Der Zigeuner - Baron" (1885), „Simpli riuS" (1887). „RitterPaSman" (1891), „FürstinNinetta" (1893), „Das Apfel fest" („Jabuka") 1894, „Waldmeister" (1896). Angenehmer Zweifel. „Was sagte die Dame, als Sie ihr mein Bouquet überreicht haben?" „Schafstopf", hat 112 g'sagt... aber ich glaub', sie hat mich damit soll dos vielleicht «in Korb sein N" Aequivalent. „Merlwürdig! Je häßlicher der Mann, desto schöner ist dir Anzug sei» ner Frau!" Mann: bitt' Dich, Weiberl, hör' auf zu singen, sonst denken unsere Nachbarn, wir haben uns schon wieder gezantt!" Stimmt. was! Für heut' hat er an' „kritischen Tag erster Modern. Frau scheiden lassen?! Ja was soll denn dann aus Eurer Wirthschaft, den Kindern und dem Geschäfte werden?" der Scheidung engagire ich meine Frau als Wirthschaften» und sie mich als Geschäftsführer!" Mißverstanden. Der Pantoffelheld. „Weißt Du nicht, -fahre Ich mit?" GuteMedjzin. Thierarzt: ,Nm>, wie hat denn die Medizin bei dem Füllen gewirlt, Huberbauer?" Bauer: „Ausgezeichnet, Herr Doctor, es scherzt scho' wieder grad hat's an Michel aus'n Bauch auffi g'schlazen!"
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