Vervehmt. Criminal-Aoman von M. E. Braddon. (10. Forisetzung.Z Anton Hamden lehnte sich wüthend sn die Kiffen des Wagens zurück. Er schien nach einer Antwort zu suchen, „Leben Sie wohl, Major/ sagte der Bankier mit kühler Gleichgiltigkeit, als der Thorwart ihm ehrcrbiet g entgezen ich noch in der Stadt verweile, werde ich sehr beschäftigt sein, und mir das Vergnügen versagen müssen, Sie zu Sie ist." Die Thür schloß sich vor Major Templin, alias Anton Hamden, der 2S. Kapitel. Dawsons für mehr als fürstlich. Alfred Dawson verließ das Haus des Juwelenhändlers mit fest über der Thüre. Es war keine leichte Arbeit und ko stete ihn viel Zeit. Als er die beiden Längenseiten und ein Querende des über. Die Wirthfchafterin und ihr Nesse, die schon in des Admirals Diensten waren, freuten sich, werden. Der Jasminhof lag so, daß der Major Mangoldshöh' und Schloß Wollenstem sehr bequem überwachen konnte. Frau Sand, seine Wirthschaf ten», hatte auf beiden Gütern Verbin- Stallbursche bei dem Grafen v. Wol kenstein. Nichts konnte dem Majo: an genehmer sein und deshalb stellte er sich schleunigst auf guten Fuß mit der braven Alten. Durch sie erfuhr er, daß ein Lon doner Juwelier dem Millionär eine Mappe mit Zeichnungen vorgelegt hatte. „Die Leute erzählten," berichtete Frau Sand weiter, „Herr Dawfon hätte beinahe eine Million für Dia manten ausgegeben, und er werde sei ner Tochter einen Schmuck schenken, wie die Königin von England leinen schöneren besitze, aber der Londoner Juwelier hat den Auftrag nicht be kommen, das Halsband anzufertigen." Major Templin pfiff leise vor sich hin, als Frau Sand sich wieder in ihr Stübchen zurückgezogen hatte. „Du bist ein kluger Kopf, Freund," murmelte er, sich seine Cigarre anzün dend, „ein sehr kluger Kopf, aber ich kann auch noch viel weniger durchsich tige spanische Wände durchschauen, als diese hübsche Diamantenaeschichte. Es ist Alles aus das Sinnreichste geplant, und ich wünsche Dir das beste Gelin gen, aber Du mußt mir dafür zahlen, ordentlich zahlen, mein lieber Daw fon." Der nächste Tag war Sonntag, ein kalter winterlicher Sonntag und Stra ßen und Dächer lagen unter einer ho hen Schneeschicht begraben. Während die Kirchenglocken läuteten, öffnete der Major die Thüre seines Gartens und ging hinaus auf die Landstraße, in der Richtung des Parkes von Mangolds höh'. Durch ein niedriges eisernes Thor gelangte er auf den Reitweg, den Baron Wolkenfels im Herbst so oft be- Den frischen Fußstapfen im Schnee folgend, erreichte er das Schloß, wo er Alles noch in tiefer Ruhe fand. „Herr Dawfon ist noch beim Früh stück", sagte ihm der Diener, der ihm geöffnet hatte. stückstlsch saß. Jasminhofes, zwischen Lixdorf und Shornkliff." „Und Sie beabsichtigen, in Warwick shire zu bleiben?" „Ja, das will ich." Dawson lächelte vor sich hin, als ran erinnern, daß die Ausgaben, die mir durch den Ankauf meiner beschei denen Besitzung erwuchsen, sehr bedeu tend waren, und die zweitausend Pfund, die Sie mir so freigebig als erste Anzahlung überreichten, wie Schnee in der Sonne zusammenge schmolzen sind. Freund meiner Ju gend, Beschützer meiner späteren Jah re, ich brauche abermals Geld. Lasten Sie es dieses Mal Zweitausendfüns hundert sein." Der Major verließ das Schloß nicht eher, als bis er den Zweck seines Be suchs erreicht und Checks im Betrage von zwettausendfünfhundert Pfund in der Tasche hatte. „Ich schmeichelte mir, gerade im rech ten Augenblick gekommen zu sein," dachte der Major, sich auf den Heimweg begebend, „denn es unterliegt keinem Zweifel daß mein Freund auf Flucht sinnt. Er wird in allerttirzester Zeit mir heute gab, ist das letzte, das ich je Kaum hatte der Major sich entfernt, als der Bankier seinem Kammerdiener klingelte. „Ich werde heute Abend nach Paris reisen, Jarvis", sagte er. „Ehe ich die Anfertigung des Schmuckes für meine Tochter ei'nem englischen Juwelier übertrage, will ich sehen, was die Franzosen zu leisten im Stande sind. Ich fühle mich auch nicht wohl und brauche Luftveränderung. Packen Sie in einen kleinen Handloffer, was unbe dingt unentbehrlich ist." „Werde ich Sie begleiten, Herr Dawson?" Der Bankier sah auf seine Uhr und schien einige Augenblicke über die Frage nachzudenken, ehe er antwortete. „Wie gehen die Züge am Sonntag?" „Wenn Sie um 4 Uhr von Shorn kliff abfahren, können Sie um 6 Uhr zu dem Schnellzug in Rugby ankom men." „Das würde gehen. Jetzt ist's 3 Uhr. Packen Sie die Sachen und bestellen Händen genäht und seither nicht mehr abgelegt hatte. Der Wagen führte ihn schnell nach dem Shornlliffer Bahnhof. die Laternen, die den düsteren Raum nur spärlich erhellten. Dawson ging langsam auf dem Bahnsteig auf und ab. Er war so in seine Gedanken vertieft, daß er er- zurückfuhr, als ein junger anredete. „Herr Dawson, Herr Dawson!" Der Bankier wendete sich um und erkannte Arthur Lowell. „Reisen Sie mit dem nächsten Zuge ab? Ich sehr, Sie noch vor her zu sprechen." „Weshalb?" „Weil ein alter Freund von Ihnen angekommen ist, der sich danach sehnt, Sie wiederzusehen. Errathen Sie, wer es ist?" „Nein, das kann ich nicht, denn ich habe sehr viele alte Freunde. Ich bin auch augenblicklich außer Stande, ir gend Jemand zu sprechen, denn ich bin sehr lrank und der Arzt, den ich in London zu Rathe gezogen, schärfte mir ein, ich müsse jede Aufregung wie tödtliches Gift meiden. Wer ist es, der mich zu sprechen wünscht?" „Lord Spenser, der große anglo indische Staatsmann. Er ist ein Freund meines Vaters und mir sehr gewogen. Als mein Vate« ihm erzählte, Sie bewohnten jetzt Mangoldshöh', war er hocherfreut und e; würde Sie unbedingt besucht huben, wenn er nicht schon mit dem nächsten Zuge fort müßte." „Wo ist Lord Spenser?" „Im Wartesaal. Er war in War wickshire bei Verwandten und hielt sich auf der Durchreise kurze Zeit bei uns auf. Jetzt fährt er nach Derby weiter. Sie kommen doch mit, ihn zu begrü ßen?" „Ja, es wird mich sehr freuen, ich —" Alfred Dawson hielt plötzlich inne. Die Glocke hatte geläutet, während er mit dem jungen Anwalt sprach, und jetzt brauste der Zug heran. „Ach, leider werde ich Lord Spenser heute nicht mehr sehen können," sagte er bedauernd, „ich muß mit diesem Zuge fort, wenn ich nicht einen ganzen Tag verlieren will. Meine besten Em pfehlungen an Lord Spenser. Sagen Sie ihm, daß ich sehr krank gewesen bin. Auf Wiedersehen, Herr Anwalt." „Ihr Gepäck ist im Wagen, Herr Dawson," meldete der Diener, aus ei nen geöffneten Wagen erster Classe Herr aus dem Wartezimmer. „Ist das mein Zug, Lowell?" fragte er. „Nrin, Mylord, Herr Dawson fährt mit diesem Zuge, aber Sie haben noch Zeit, mit Ihrem Freund sprechen." Der Zug setzte sich in Bewegung. 80. Kapitel. los. berechnete die Zeit. Es war jetzt ein Viertel nach fünf, um sechs Uhr sollte der Zug Rugby verlassen, um acht gen?" „Ja, so scheint es." ringfte Bedeutung. Dawlon batte das Auge fest asf dat das Krachen zusammenbrechender Mauern. Dieses schreckliche Geräusch wurde von ebenso entsetzlichem Geschrei In der Rocktasche des Bankiers Geringerer als Alfred Dawfon von Mangoldshöh, der Inhaber des Bank hauses von St. Gundolph sei. Auch ging, bis zurück zu seiner Abreise von Mangoldshöh verloren. Das Gedächt niß kehrte erst nach und nach wieder „Also das ist Rugby, Herr Doctor?" habe ich an so etwas nicht gedacht." 2m Verlaufe des folgenden TazeZ dein, bis ich geheilt bin, werde ich mit Freuden zu jeder Entschädigung der Verluste bereit sein, die Ihnen aus Ih rer Abwesenheit von Rugby entstehen." Am Ende der Woche war es ihm ge zwängte er, ohne seine Lage verändert zll haben, in Begleitung des Arztes und des Kammerdieners nach Man „Wann werde ich aufstehen dürfen, Herr Doctor?" fragte er jeden Mor gen. 31. Kapitel. Ursula Wilmot hatte versprochen, die Frau des Mannes zu werden, den sie liebte, dieses Versprechen jedoch nur ner Tochter, fragt nach Joses Wil mot?" son'schen Geschäft bekleidete und Ge „Jst das Ihr Ernst, lieber Austin?" Beamten Streit gehabt? Ist irgend Etwas geschehen, was Ihnen Ihre Stellung verleidet?" „O nein, ich war immer sehr zusrie lassen? Ah, ich verstehe. Man hat Jh- Pflicht, Austin.'" ten." sicher. w d wHI „Ja, Mutter. Die Angelegenheit, die angenehme Tage in Shornkliff verle „Der Januar ist nicht die beste Zeit „Gut, so sollst Du Alfred Dawson Leonor führte Mutter und Braut nach Der Wirth wies ihm das beste Zim /hier vortrefflich Bescheid. Er fand Ar- Lt's ' t d Arthur Lowell den Bankier im Ver dacht hatte, an dem Morde nicht Hube nstein, meiner Jugendgefährtin, dieses Schild gedient. Die Leute hiilten es für schritte. (Fortsetzung folgt.) Ein Schlaucherl. „Na, wie gefällt Dir Deine Puppe, Lies chen?" »Sehr hübsch, Mama, Jür die Küche. Heringskartoffeln. Die Kartoffeln werden hierzu in der gesäuberten Morcheln werden gebrüht, mit kaltem Wasser aufgesetzt, gut abge kocht und das Wasser abgegossen. Es sowie auch die Morcheln hinein gethan. Man fügt etwas Muskatnuß, nach Geschmack, ein wenig Zucker und löst etwas Fleischextract in kochendem Wasser auf, schüttet dieses über das Gemüse, das man so leicht sämig ko- Psund Hecht, 1 Pfund Makkaroni. Der Mehl. Ist das Mehl gar, so rührt man Rhabarberkuchen. Man rührt einen Mehlteig, giebt hierzu drei Fünftel Pfund Setter, ein Pint Milch, ein Achtel Pfund Zucker und etwas wurde, Salz und etwas feinen Zimmt. Der nicht zu steife Teig wird so lange durchgearbeitet, bis er Blasen schlägt; dann läßt man ihn an einem warmen Ort etwa 1 Stunde aufgehen. Darauf wird der Teig dünn mit einemßollholz ausgerollt und auf ein mit Butter be strichenes Kuchenblech gelegt. Jetzt wird mit Zeigefinger und Daumen einßand eingedrückt, dann läßt man den Teig abermals aufgehen, füllt ihn mit einer Schicht Rhabarbercompot, bestreut den Kuchen mit gehackten Mandeln und ge stoßenem Zucker und backt den Rhabar berkuchen in mäßiger Ofenhitze langsam gar. Schmorfleisch. Von einem Rinderschwanzstück wird der obere Fleischmuskel ausgelöst, hierauf llopft man ihn mit dem Holzschlägel breit, häutet, spickt ihn und giebt in eine mit Speckscheiben ausgelegte Kasserolle. Mit Salz bestreut, bedeckt man das Fleisch zunächst mit Speck, dann mit einem gebutterten Papier, und füllt nun eine Flasche Weißwein nebst der gleichen Menge Brühe auf. Ist dies ge schehen, so wird der Topf mittelst eines mit Mehlkleister bestrichenen Papier streifens fest verklebt, und muß das Fleisch auf gelinder Kohlenzluth lang sam drei bis vier Stunden schmoren. Nach Verlauf dieser Zeit wird die Kasserolle geöffnet, das Fleisch heraus genommen, in gleichmäßige Scheiben geschnitten, angerichtet und mit der durch einige Lössel brauner Eoulis sei mig gemachten Sauce Übergossen. Kalbsbraten auf Wi l d-> art mit geschnittenemSa l a t. Man lasse Kalbsrücken wie einen Rehziemer zuschneiden und lege ihn über Nacht in süße Milch. Dann wird er mit Speck schön gespickt, mit Pfeffer und Salz bestreut und in reichlicher Butter anderthalb bis zwei Stunden lang unter fleißigem Begießen in der Röhre gebraten? hierauf, etwa 20 Mi nuten vor dem Anrichten, auf allen Se iten mit dickem sauren Rahm bestrichen und wieder in die Röhre gestellt. Die Bratenjus verkocht man, gut abge settet, mit einem Theelöffel Fleischex trakt, e!n wenig Kartoffelmehl und et was saurem Rahm zu einer Sauce und servirt sie, nebst dem Salat, Gebacken» Kalbsleber. Die Kalbsleber wird abgehäutet, in halb fingerdicke Schnitten geschnitten und auf einer Seite geklopft. Nun pfeffert man die Stückchen aus beiden Seiten, kehrt sie in Mehl um und bäckt sie bei starkem Feuer auf beiden Sei ten. Es ist besonders zu beobachten, daß die Leber innen nicht mehr blutig, aber noch saftig und weich ist. Erst vor dem Anrichten bestreut man beide Seikn mit seingestoßenem Salt. >... 3
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