Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 11, 1899, Page 3, Image 3

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    Vervehmt.
lriminal-Roman von M- E. Braddon.
(4. Fortsetzung.)
Der Kirchendiener war entzückt von
dem eben erst aus Indien heimgekehr
ten vornehmen Herrn, der so bereit
war, Alles großartig und schön zu fin
den, was er in seinem Geburtslande
«rblickte.
Dem alten Mann gefiel der Bankier
noch besser, als er ihm für feine Bemu
drückte.
„Ich danke Ihnen sehr, gnädiger
Herr," rief der Alte. „Sie sind sehr
gütig. Es kommt äußerst selten vor,
daß ich so freigebig belohnt werde. Ich
so viel wie Sie." .
Der Bankier lächelte.
„Trotz seines Herzogthums mag er
„Bitte bestellen Sie das Essen einst-
Um 9 Uhr schloß er dle Schatulle, er-
Kathedrale.
Der Wirth kam und stellte sich sei
nem Gast zur Verfügung.
„Womit kann ich Ihnen dienen?"
verpflichten, wenn Sie meinen Freund
ausfinden könnten. Ich fange wirtlich
an, mich um ihn zu ängstigen."
Alfred Dawson erzählte nun, wie er
sich auf dem Wege nach St. Crrß im
Wäldchen mit der Verabrevung von
Wilmot getrennt habe, daß sein ehema
liger Privatsekretär nach Farren weiter
wandern, und ihn In der Kathedrale
abholen sollte.
„Ich glaube nicht, daß ein ernster
Grund zu Besorgnissen vorhanden ist,"
schloß der Bankier, „aber Wilmot hkt
mir gestanden, daß er in den letzte«
„Ja, das ist es," stimmte der Wirth
sucht hatte. Etwas in dem Wesen des
und der desGasthofes wünschte
Seite.
„Es Hilst nichts." rief er, sich Plötz«
blickte.
mir unmöglich, Winchester ohne diesen
Wilmot zu verlassen, so sehr ich ihm
auch zürne, mir so übel mitgespielt zu
tigen Menschen, der sich von seinem
Untergebenen beleidigt fühlt. Der
Wirth murmelte einige zustimmende
kier, „obgleich meine Tochter, mein
einziges Kind, das ich seit sechzehn
Jahren nicht gesehen habe, mich in mei
nem Hause erwartet. Ich werde Win
chester nicht ohne Josef Wilmot verlas
sen."
„Sie sind außerordentlich gütig, i>ch
so lebhaft für Ihren Begleiter zu inier
efsiren."
„Mich beängstigt sein Ausbleiben
immer mehr," rief Dawson endlich.
Schloß Farren schicken, um sich zu
erkundigen, ob Wilmot dort gewesen
ist?"
„Natürlich, einer meiner Stallbur
schen soll sofort hinüberreiten. Wollen
„Einen Brief? Nein. Frau v. Tal-
Freund Talboys verheirathete sich erst,
nachdem ich England verlassen hatte.
Der Bursche braucht nur zu fragen, ob
ein Bote des Bantiers Dawson auf
Schloß Farren vorgesprochen hat, und
wenn es so ist, um welche Zeit er dort
war, und um welche Stunde er wieder
fortgegangen ist. Das ist Alles, was
ich zu wissen wünsche. Wird der junge
Mensch über die Wiese, oder über die
Landstraße reiten?"
„Ueber die Landstraße. Herr Daw
son. über die Wiese führt nur ein Fuß
pfad. Der kürzeste Weg nach Farren
ist der zwischen unserem Wäldchen und
St. Croß, aber der ist eben nur für
Fußgänger zu benützen."
„Ja, ich weiß es, dort war es, wo ich
den Boten gleich ab. Joses Wilmot
sitzt vielleicht in der Dorffchänke von
Farren, so angetrunten, daß er nicht
wieder zurückfindet."
Der Wirth ging, um den Auftrag
seines Gastes zu besorgen.
Alfred Dawson warf sich in einen
Sessel und nahm eine Zeitung in die
Hand, aber er las nicht eine Zeile. Er
war in dem Gemüthszustand, der auch
nicht nervösen Personen eigen ist, weu.l
sie durch irgend ein unvorgesehenes Er
eigniß in Ungewißheit erhalten wer
den. Die Abwesenheit Josef Wilmots
wurde mit jedem Augenblick unerklär
licher, und sein ehemaliger Herr oer
suchte gar nicht, seine Unruhe zu ver
bergen. Die Zeitung entglitt seine:
Hand und, den Blick unablässig nach
der Thür gerichtet, lauschte er in
athemloser Spannung aus jedes Ge
räusch.
Nach etwa einer Stunde erschien der
Wirth wieder.
„Nun?" rief Alfred Dawson.
„Mein Bote ist wieder zurück. Heute
den ganzen Tag ist kein Fremder in
Farren gewesen."
Der Bankier fuhr überrascht in die
Höhe und starrte den Wirth ents«tzt
an.
„Ich fürchte, daß ihm ein Unfall be
gegnet ist," sagte er langsam und be
dächtig.
„Ja, es ist seltsam ; aber Sie glau
ben doch nicht —"
betreten hätte. Vielleicht hat dieser
Wilmot mir einen Streich gespielt und
sich in aller Stille und Heimlichkeit ent
fernt, obgleich es für seine eigenen In-
tereflen am besten gewesen Ware, in
meinem Dienst zu bleiben. Anderer
seits ist es nicht ausgeschlossen, daß
ihm etwas begegnet ist. Aber was kann
das sein?"
Der Wirth zählte verschiedene Mög
lichkeiten auf. Der Vermißte konnte
plötzlich in der Mitte des Weges er
blich oder einem der anderen tiefen Ge
wässer zwischen Winchester und Schloß
Farren verunglückt sein.
rief Dawson, „gleichviel, was es tostet.
Winchester verlasse. Jeder Zollbreit
des Bodens zwischen Winchester und
Schloß Farren muß aus das Sorg
samste abgesucht werden und —"
Er vollendete den Satz nicht, denn
Treppe ging.
Unten im Flur war eine Menge
Menschen zusammengeströmt und in
Wort: Mord!"
Alfred Dawson hörte und verstand
es. denn sein hübsches Gesicht verfärbte
sich. Es sah bläulich weiß aus, wie
der Schnee im Mondlicht, und wie ge
brochen stützte er sich auf das eichene
Treppengeländer.
Gast vorüber und eilte die Treppe hin
unter. Es war keine Zeit, Umstände
zumachen.
„Ich fürchte," stammelte er, „daß
Ihr Freund gefunden ist."
„Sie glauben doch nicht, daß er —"
„Ich fürchte, es" ist irische
„Unter den Bäumen! Wo?"
„An derselben Stelle, wo Sie sich
„Großer Gott! Und?"
rasch ein Arzt zur Stelle war, aber
Dr. Sanders erklärte, der Mann müsse
schon seit Stunden im Wasser gelegen
Stunden begangen worden sein."
„Mord?" rief Dawson entsetzt.
„Aber vielleicht ist er gar nicht ermor
sein."
„O nein, das ist es nicht. Er ist
nicht ertrunken, denn wo er gefunden
wurde, ist das Wasser nicht drei Fuß
tief. Er ist erwürgt worden, eine
„und die Leiche in's Wasser gefchleppt!
der Leiche am Rande des Waffers wurde
eine leere Brieftasche gefunden. Land
streicher und solches Gelichter gibt es
um diese Zeit des Jahres aus dem
Lande genug, die einiger Pfund wegen
kalten Blutes einen Menschen umbrin
„Sollten nicht jetzt schon Schritte
zur Aufsuchung des Mörders gesche
hen?"
„Gewiß. Ich zweifle nicht daran,
daß die Polizei bereits auf feine Ver
folgung bedacht ist, und alle Anstren
gungen machen wird, seiner habhaft zu
Fall, in welchem der Mörder sich der
Gerechtigkeit entziehen wird."
„Weshalb?"
„Weil er Zeit genug hatte, zu ver
duften. Er ist jetzt sicher schon über
alle Berge; auch gibt es nichts, woran
er zu erkennen wäre, wenn Sie nick'
gerade im Stande sind, Uhr unv Kelte
sich trug, genau zu beschreiben."
Dawson schüttelte den Kopf.
„Ich weiß nicht einmal, ob er Uhr
und Kette besaß, und kann umso weni
ger über ihn Auskunft geben, als ich
ihm heute Morgen nach Jahren zum
ersten Male begegnete."
„Wünschen Sie Dr. Sanders nicht
„O nein, ich vermuthe, daß Sie mii
Alles mitgetheilt haben, was mitzu
theilen ist."
„Natürlich."
„Ich werde zu Bett gehen. Diese
traurige Geschichte hat mich furchtbar
Wirth. Steht es unumstößlich fest,
daß der Ermordete die Person ist, die
mich heute hierher begleitete?"
„Daran ist nicht zu zweifeln. Einer
meiner Leute war drüben in der „Grü.
Balders:
nen Adler", Winchester. Ein schreck
liches Ereigniß bringt mich in eine sehr
unangenehme Lage. Nehmen Sie ei-
Die Leiche des Ermordeten lag in ei
nem verdunkelten Zimmer des Wirths
hauses zur „Grünen Tanne'^auf
10. K a p i t e l.
wartet.
Sie glich ihrer Mutter, der jüngsten
Tochter des Grafen v. Saldern, einer
Wochen alten Töchterchen fast mittel
los in Indien zurückgelassen, die Be
kanntschaft Alfred Dawson's gemacht.
Sidonie war sehr arm und wußte,
setzen.
Mit Alfred Dawson war sie infolge
Wittwe.
sellschast in der Stadt der Paläste.
Alfred Dawson liebte seine Frau
mit fast vergötternder Liebe, Sidonie
Nebenbuhlers die Liebe der Mutter
wurde die Kleine fortgeschickt.
Zwei Jahre hatte Sidonie Dawson
in der Gesellschaft von Kalkutta ge
glänzt, als sie ganz plötzlich starb. Der
Bankier beweinte sie in tieser und auf
richtiger Trauer. Alle Liebe, deren
sein kaltes Herz fähig gewesen war,
hatte ihr gehört und mit ihr war für
ihn alle Poesie, aller Sonnenschein des
Lebens entschwunden.
die einzige selbstlose Handlung seines
Lebens. Er fürchtete, das Klima
könnte ihr schaden und er würde das
Kind verlieren, wenn er es bei sich be
hielte, wie er die Mutter verloren hatte.
Als Alfred Dawson das Bankhaus
in der Gundolphstrah« nach der Ent
deckung der gefälschten Wechsel verlas
sen, hatte er sich zugeschworen, seinem
Vater nie wieder in's Gesicht zu sehen,
und er hatte sein Wort gehalten.
Der Ankunft dieses Mannes nun
sah Laura mit der liebenden Ungeduld
cher Haltung, aber ohne jeden Hoch
muth. Seit ihrer frühesten Kindheit
von Allen, die sie umgaben, verwöhnt
schöpf in ganz Warwickfhire.
Sie war erst achtzehn Jahre alt und
noch nicht in die Gesellschaft eingeführt,
aber sie besaß schon einen recht großen
Bekanntenkreis, denn es war die größte
Freude ihres Großvaters gewesen, sie
beständig um sich zu haben.
sellschast Elisabeths war sie von Man-
Gelegenheii, auch ihre Halbschwester,
Myra von Clavering, die seit Jahren
fast beständig in Mangoldshöh lebte,
der Nähe des Gutes Mangoldshöh, der
kleinen Gesellschaft angeschlossen. Die
ser junge Mensch war ein Liebling des
verstorbenen Roland Dawson gewesen.
Ehe der alte Herr starb, hatte er Ar
thur Lowell gebeten, in allen Dingen
Mann, aber Alfred Dawson, der Mil-
Aber sollte seine Liebe auch für die
Zukunft aussichtslos sein? Das war
fort zu entscheiden, die Stelle werde erst
in Jahresfrist frei.
Arthur Lowell hatte sich aber sofort
für Lord Spenfer's Anerbieten ent-
Wo nicht —"
„Ich freue mich sehr, Sie z',. sehen.
Herr Rechtsanwalt," rief Lama,
„Myra und ich, wir w?ren Beide so
ra?" fragte Arthur Lowell j:>bstvcr-
Er hielt beschämt inne. In dnstn
wenigen Worten hatte?c das Geheim
nis seines Herzens verrath:», aber
Laura war z» unschuldig, dl- Bedeu
tung dieser leidenschaftlichen Wirte zu
errathen.
Frau Madden verstand sie vollkom
men. und sah den jungen Mann mit
ermutigendem Lächeln >in.
Arthur Lowell war Ihr Liebling.
Sie wußte, daß er Laura anbetete,
und in den Augen der braven ilten
Frau war er der beste und edelste der
Menschen.
Myra v. Clavering betrachtete tie
beiden jugendlichen Gesichter in dem
sonnigen Fenster und eine Wolle des
Kummers breitete sich über ihre schö
nen ausdrucksvollen Züge.
„Liebste Myra, möchten Sie mich
nicht in Ihr Zimmer begleiten, ' .'!ef
Frau Madden mit Uwas scheiller
Stimme. „Sie wollten mir d>n neuen
Hut zeigen, den Sie sich gestern tauf
ten."
„Meinen neuen Hut?" murmelte
Myra zerstreut.
„Ja. lommen Sie nur, kommen Sie
nur, liebe Myra."
Das junge Mädchen qeh?:ch'< und
Laura blieb mit dem Rechtsanwalt al
lein zurück.
Arthur Lowell rückte feinen Sessel
in Laura's Nähe.
.Weshalb sind Sie so schweigsam,
Laura?" fragte er. „Außer a» de.,.
Tage, an dem Ihr Großvater starb,
habe ich Sie noch niemals so ernst ge
sehen."
„Ich denke an meinen Bater,' erwi
derte sie mit leiser zitternder Stimme,
„ich fürchte, daß er mich vielleicht nicht
„Sie nicht lieben, Laura! Acr
könnte Sie sehen, mit Ihnen sprechen,
und sie nicht lieben? Ich sür>d!ete im
mer, Ihnen zu gestehen, wie heiß und
innig ich Sie liebe, aber Ihr großer
Reichthum ist die eherne Scheidewand,
die mich von Ihnen trennt. obwohl ich
der Sohn eines sehr wohlhabenden
Mannes bin, und oiesee Umstand legte
mir Schweigen auf. Doch das Erfühl,
das mich zu zieht, ist zu mäch
tig in mir, und zwingt mich, oifen und
rückhaltlos mit Ihnen zu re»en."
Das Mädchen sah >lm ersaun! an.
„Ich liebe Sie, Laura, ich lieve Sie,
und aus Liebe zu Ihnen werde ich im
Stande sein, alle Hinoernisse zu über
winden, wird mein Ehrgeiz mich zu
der gesellschaftlichen Höhe emportra
nen, die Ihnen und den Ansprüche»
Ihres Baters genügen wird. Ich will
nach Indien gehen, wo sich mir der
Weg zu Ehren und Reichthümern öff
net. Meine Liebe zu Ihnen Pflanzt:
sich mir schon in den Kuabenjahien in's
Herg und ist mit den Jahren gewach
sen. O, sagen Sie mir, ob Sie me.ue
Liebe erwidern können. Laura."
„Ich liebe Sie," erwiderte Laura
mit einem Lächeln, „wie ich einen Bru
der geliebt haben würde."
Der junge Mann senkte schweigend
den Kops.
thur?"
Ihr' Herr Vater beauftragte mich, Jh
„Ja, ich fahre von hier aus zu un
serem Anwalt, Dr. Walford."
„Lassen Sie sich doch von Herrn
11. K a p i t e l.
Das Todtenschaugericht war auf
den Wunsch Alfred Dawfons um ei
nige Stunden nach der in Aussicht ge
b' ' F 'E/ d"
den. der dem Verfahren beiwohnt. Wer
weiß, welcher dunkle Argwohn entste
hen mag, der meinen Namen und meine
untersuchen. Alle die Herren erhoben
Widerspruch gegen die bloße Möglich
keit eines solchen Verdachtes.
Der Anglo - Jndier saß in seinem
Zimmer im Gasthof zum Goldenen
Adler, schreibend, sein« Papiere durch
menbindend, während er die Ankunft
Roderich Balders erwartete.
Der Mord in dem Wäldchen zwi
schen der Stadt und St. Croß war
das Tagesgespräch der ganzen Gegend.
Roderich Balder und Arthur Lowell
des Bankiers geführt.
Der erste Eindruck, den Alfred Daw
son auf den jungen Anwalt machte,
war kein günstiger. Dawson war ein
sehr stattlicher Mann, v»n aristokrati
scher Erscheinung, etwas hochmüthig in
seinem Wesen, aber verbindlich in sei
nem Benehmen und trotz alledem fühlte
rührt von dem Mann, dem er als dem
Vater Laura's sehr gern ein herzliches
Gefühl entgegengebracht haben würde.
Der Anwalt hatte allerlei Anspie
die Gefühle Alfred Lowell's bei seiner
„Aver wo ist Chlodwig Wilmot?"
Sie sich noch erinnern mußten."
(Fortsetzung folgt.)
Jür die Küche.
Käse, belegt sie mit Butterstllckchen und
Eier ü In lnt. Man hackt
Glas Roth- oder Weißwein und läßt
nimmt eine halbe Stunde vor dem An
richten zwei Gurken, schält sie, schneidet
sie in Scheiben und blanchirt sie. Diese
Scheiben schmort man dann rasch in
Butter mit einer Messerspitze Liebig's
Fleischextratt, etwas Salz, Pfeffer
und mit etwas Sahne und Madeira
nebst glatt gerührtem Mehl verkocht.
Die Keule wird tranchirt, wieder
Kartofsel-Auflauf mit
Schinken. Eine große, grob ge
schnittene Zwiebel wird in 1 Unze gu
tem Kochsett gedämpft, das Fett dann
durch ein Sieb geschüttet und diesem
Pfund gekochte, geriebene Kartof-
und sechs bis sieben Eidotter, die man
in zwei Tassen frischer Milch gequirlt
hat, zugegeben. Zuletzt mischt man den
steifgeschlagenen Eierschnee darunter
und füllt die Masse in eine mit Butter
bestrichene und mit geriebener Semmel
ausgestreute Form, gibt diese in den -
heißen Ofen und bäckt die Speise schön
goldgelb. Sobald sie aus dem Ofen
kommt, löst man den Rand mit einem
dünnen Messer von der Form und
stürzt den Auslauf auf eine flache, er
wärmte Platte zum sofortigen Austra
rere Theile geschnitten in Salzwasser
blanchirt. abgekühlt und fest ausge
drückt. Man wiegt sie fein, schwitzt sie
in Butter durch, bis alle Feuchtigkeit
verdampft ist, gibt mehrere Löffel dicke
Bcchamelfauce daran, fügt ein wenig
Muskatnuß, einen Löffel Jus, etwas
frische Butter, wenig Salz und eine
Prise Zucker dazu und kocht die Endi
vien unter Rühren nun zu richtiger Be
schaffenheit ein. Sie müssen gleich ser
virt werden, und man garnirt sie mit
gerösteten Brodstreifen und verlorenen
Eiern.
Sellerie-Gemüse. 4 bis 6
junge Sellerieköpfe werden geputzt, ge
waschen und in gleichmäßige Scheiben
geschnitten, 15 Minuten in schwach ge
salzenem Wasser gelocht, abgegossen
und in kaltes Wasser gelegt.
Fleisch - Extract hergestellte Bouillon
auf und lasse das Gemüse bei gelindem
Feuer weichkochen. Bor dem Anrichten
wird die Sauce mit Schwitzmehl ge
bunden und erhält, da sie sehr kräftig
schmecken muß, eine weitere Beigabe
von Liebig'schem Fleisch-Extrakt nebst
einem Glas starkem Weißwein.
Wiener Rostbraten mit
Salat und Compot. Die von
einem altschlachtenen, saftigen Rippen
stück geschnittenen Rostbraten werden
geklopft, mitPsesser und Salz bestreut,
mit ein wenig Knoblauch gespickt, über
starkem Feuer auf dem Rost gebraten,
wobei man sie fleißig mit Butter be
träufelt, und sofort mit Salat t?d
Compot zu Tische gibt. 3