6 Zlm einen Kuß. Am wolkenlosen Himmel steht die «Sonne und sendet glühende Strahlen herab auf die ungarische Pußta. Ich lag nicht weit vom Ufer der Theiß, gab mich dem ganzen melancholischen Zau mich beugte, doch mir fehlte die Kraft, die Augen zu öffnen, ich fühlte nur, wie irgend ein Wesen über meinen Körper geneigt stand. In Folge einer ungeschickten Bewegung stieß dieses ein Mädchen der Pußta, ein hübsches Kind im Alter von vielleicht sechzehn Jahren. Sie sah erst mein Bild, dann war. „Du hast dies gemalt?" Ich nickte. Wieder sah sie bald das Bild, bald Des Mädchens Gesicht strahlte, als legte. „Und nun meine Belohnung?" Ich legte den Arm um ihre Taille, um das Versprochene mir selbst zu neh men, da entschlüpfte das Mädchen mir toi« ein Aal. „Heute Abend," sagte sie, „wenn wir uns wiedersehen. Ich bin Daniela, die Tochter vom Wirth drüben in der Csarda!" Daniela war verschwunden. Ich stellte den Schirm wieder in Ordnung und griff auf's Neue zu Pinsel und Palette. ' Vor der Thüre stand der Wirth, und wies mich nach der Schenkstube, aus der mir Musik und Tanz entgc genschallte. Ich trat ein, stellte mich in «ine Ecke und sah zu. Daniela schwang Als die Musik geendet, ging ich hinaus in's Freie. Vor der Thür floß die Theiß ruhig und murmelnd Als ich in das sluthende Wasser sah, noch erhitzt vom Tanze. Sie sah be „Jch will mein Bild von heute Mor gen bezahlen," begann sie. „Doch darf es Niemand sehen, vor Allem Gyulai nicht." „Wer ist Gyulai? Dein Schatz?" then Mund hin. Ich legte den Arm um ihre Taille, "beugte mich über sie und preßte mei ldas Ufer. Mir war dabei etwas unbehaglich zu Muthe. Daß ich Gyulai das Bad ver dankte, war mir völlig klar. Wie aber, wenn er jetzt aus mich wartete? Aber, Gott sei Dank der Platz Ich schlüpfte durch die Thür, an der «Schantstube vorbei und stand eben im tige Hand auf meine Schulter legte. Es war Gyulai. „Ich möchte Dir auch danken," be gann derselbe, „daß D«> mir den Ich athmete auf. „Ich that's gern, Gyulai, hatte aber doch wohl eine Be lohnung dafür verdient. Du hast mich jedoch zum Dank in's Wasser gewor fen. Wie, wenn nun nicht hätte staunt an. „Diesmal hat's nicht's geschadet, «ber lieber wär' mir's doch, ich hätte jetzt trockene Kleider an." Dann klopfte ich ihm auf die Schulter und kroch in's Ein gefährlicher Auf trag. Arzt: „Sie müssen Ihrer Frau befehlen, daß sie infolge der Luftröhren - Entzündung einige Tage so wenig als möglich spricht." Ehe mann: Ihr das nicht selbst befehlen. Herr Doctor?" Verdacht. Dichter: „Ihr Hund hat mir die Hosen zerrissen." Hausherr: „Ja, da werden Sie ihm den!" Einechterßange. Schu- Ehrling (den sein alter Meister ver haut): „Meester, weeß Jott, ick muß Ihnen zu Ihrer seltenen Rüstigkeit Kildesyeim. Wo der Harz sein« letzten Ausläufer Landschaft. Mit dunklen Wäldern seln mit grünen Wiesen ab, und Dorf reiht sich an Dorf. Inmitten dieses friedlichen Geländes ragen die stolzen Thürme von Hildesheim empor. Wirkens; denn an diesem Punkte, in dem alle Wege sich schneiden, di« von den B«rgen herabführen, befand sich, schon lange vor christlicher Zeit eine Ansiedelung. Berühmt sind die Aus- Al t d t H rg «. Jahre 1868 der „Hildesheimer Silber worden sind und die vermuthlich ein Beutestück aus der Varusschlacht bilde "be Land, als Karls des Großen wuchtiges Schwert dem Sachsenvolle tiefe Wun den schlug. Doch als die trotzigen tiger Blüthe. Karl der Große grün dete im Jahre 796 «in Bisthum zu Elze, und sein Nachfolger, Ludwig der Fromme, verlegte «s nach Hildesheim. Das Stift wuchs mit der Zeit an Macht und Bedeutung und es Rathh a u s. ward (993—1022), Godehard (1022 —1038) und Hezilo (1054—1079) er worben. Ihnen verdankt Hildesheim den Besitz von Bauten und Einarbei ten, die h«ute zu den herrlichsten Denk mälern romanischer Kunst zählen. In den Mauern Hildesheims wett eiferte jedoch auch der Bürgersinn mit den kirchlichen Fürsten. In ixn Ein wohnern der Stadt lebte txr Trotz der alten Sachsen fort. Sie strebten nach Unabhängigkeit, und sie schüttelten die Herrschaft der Bischöfe ab. Die Stadt trat im Jahre 1241 der Hansa bei und erfreute sich wichtiger Rechte und Pri- und im Laufe der letzten Jahrzehnte Nähe des Bahnhofes entstand. Der rocken sitzend zu schauen und würdig« Rathsherren in Amtstracht aus den «ich mit Schnitzereien verzi«rt«nHaus thüren hervortreten zu sehen. An der Altdeutschen Herberge vor bei, die zu den ansehnlichsten Fachwerk häusern gehört, gelangen wir bald auf den Mittelpunkt der Stadt, den Marktplatz. Di« «ine Seit« füllt ganz di« wundervolle Fassade des schönen ken das an Farbenschmuck überreiche Wedelindsch« Haus mit seinen vor springenden Erkern und Giebeln, da dem Markte. Die größte Zierde des Marktplatzes ist ohne Zweifel das Rathhaus. Es ist tung fiel in die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts. Verlassen wir den Marktplatz und wenden uns an der nein berühmten Viertel Alt-Hildcs h«ims. In der Mitte die Kirch« mit ihrem gewaltigen Thurme, ringsherum ein Kranz hübscher Fachwerlbauten, die überall durch den eigenartigen Schmuck der Schnitzerei und Bema lung das Aug« erfreuen, auf allen MTFM !! Rolands st ist. wusend Jahren ist hier der Mittel riß die sächsische Anlage der Basilika; Haus W«d«kind. schüfe Altfried (i 874) und Godehard (112 1079) zurück, doch haben auch die folgenden Zeiten daran mitgearbeitet Kunstgeschichte eines Jahrtausends ist. Was aber den Dom in aller Welt be dii rein gotisch« Annentapclle sich er hebt. Jahrhunderte alter Epheu be deckt die Strebepfeiler und di« Säulen Gräber, und an der halbrunden Apsis des Domes breitet bis zum Dach« der „tausendjährige" Ros«nstock s«ine Zweige aus. nerkloster baute. Erst Godehard aber hat 1033 den Bau vollendet, der dann leider schon ein Jahr darauf durch ei sassende Erneuerung vor. Ursprüng lich war die Kirche doppelchörig und hatte zwei Querschiffe und sechs Thü ren; auch ist daß der hohe Chor hier im W«st«n li«gt statt wie gewöhnlich im Osten. Di« Kirch« «nthält im Ziniurn mancherlei Pracht- Zu Ehren Godehards wurde im 12. Jahrhundert di« God«hardi-Kirch« ge baut, «in voll«nd«tes Werk romanischen Stil«s. Wir begeben uns hinab zu Dom. dem ernsten Bau, der in stiller Abge schiedenheit daliegt; hier wird der Sinn durch nichts abg«zogen, weltent rückt kann man sich in Betrachtungen verlieren über die Vergangenheit, deren Geist das Gemüth mächtig ergreist. Der „Schütting" in Bremen. In dem architektonischen Gewand der alten Hansestadt Bremen vollzieht sich gegenwärtig eine bedeutsame Wan dlung. Viele der alterthiimlichen «engen Verkehrsadern der inneren Stadt mit ihren hohen, spitzgiebeligen Häusern, Charakteristika altnorddeutscher Bau art, mußten, um den gesteigerten Ver kehrsansorderungen der Neuzeit zu ge nügen, einer beträchtlichen Verbreite rung unterzogen werden. Dabei sank leider auch manch prächtiger Zeuge mit telalterlicher Baukunst zur Erde, aber ein neuerPhönix entstand jedesmal aus seiner Asche. Sorgfältig verwendete man von altem Ornamentalschmuck, Reliefs u. s. w., was zu retten war, oder copirte sie, um, wenn auch in mo derner Fassung, der Stadt ihr charak teristisches alterthUmliches Aeußeres zu Nachdem im vorigen Jahre die Er neuerung des altberühmten „Essighau ses" glanzvoll beendet worden ist, hat nunmehr ein weiteres architektonisch hervorragendes und historisch merk würdiges Gebäude Bremens seine Auf erstehung gefeiert, der Schütting. Zur Erklärung dieses merkwürdigen Na mens diene folgendes: In der Blüthe zeit der Hansa, am Ende des 14.Jahr- Der „Schütting". Ausdehnung ihrer Handelsinteressen veranlaßt, bremische Kaufleute zu einer Corporation, aus deren Mitte Vorste her oder Aelterleute gewählt wurden, die die Interessen der Kaufmannschaft wahrnehmen sollten. Da die Geschäfte in Kürze einen bedeutenden Umsang erreichten, stellte sich bald die Nothwen digkeit heraus, ein eigenes Gildehaus zu errichten, zu welchem Zweck aus den Kreisen der Kaufmannschaft Geld zu sammengeschossen oder -„geschüttet" wurde, und so entstand etwa im Jahre 1426 der „Schütting". Nach einem vollen Jahrhundert wurde dieser erste rühmten holländischen Baumeisters Johann dem Buschen«r von Antwerpen durch einen prächtigeren ersetzt, der in kein Geld, das Aeußere des ehr würdigen Baus zu erhalten, so daß, als in Zeit a^Marktpl^ Schütte aufstellte und in freigebigster Weise durch Wort und That förderte. Die Renovirungsarbeiten, welche fast —N euer Sprachunterricht. Das Amtsgericht in S. ist in großer Verlegenheit. Es ist ein des Einbruch diebstahls beschuldigter Italiener ein gebracht worden, der kein Wort deutsch kann, und im ganzen Städtchen ist kein des Italienischen Kundiger aufzutrei ben. Wie soll da der Richter in der ge setzlichen Frist die Vernehmung be werkstelligen? Da erscheint Hilfe, wo sie am wenigsten zu erwarten ist. In der Nacht versucht der Jnhastirte aus zubrechen. Der Gesangenwärter er^ Behandlung vorführen und beschwert sich in fließendem Deutsch über die er littene Mißhandlung. Aurg Lanensteill. Ludwigstadt, die Wasserscheide zwi schen Elbe und Rhein bilden. Das Lo quitzthal war, wie man schon aus sei die Burg Lauenstein. Wahrscheinlich giiterten Geschlechts. Das Christen li. im Jahre 1007. Im Jahre 1002 befindet sich in der Pfarrkirche zu Lud- Seldeneck, den Grafen v. Mansfeld, 1506 Friedrich Frhr. v. Thüna, der sehr kunstsinnig; er führte den nördli chen Flügel der Burg um 1560 voll heute besitzt. Im Jahre 1622 erwar ben die Markgrafen von Kulmbach- Burghof. Baireuth die Herrschaft Lauenstein, von denen sie 1791 durch Erbschaft an Preußen und 113 durch Tausch an Bayern kam. Die bayerische Regierung verkaufte die Burg, und schließlich be fand sich diese im Besitz einer Genos senschaft, die das Geschäft der Schie fertaselsabrikation darin betrieb. Im Jahre 1896 erwarb Dr. jur. Meßmer aus Halle a. S. die Burg ten Lehmann und Wolff als Wohnsitz rung wurde nach Möglichkeit «rstrebt, den muthmaßlichen früheren Zustand wiederherzustellen und moderne Zu stattlich« Thüna'sche Flügel mit seiner mächtigen, überwölbten Prunkhalle im Erdgeschoß, den reichgeschnitzten Holz decken und Vertäselungen im Oberge schoß, seiner stattlichen Haupttreppe heiintreppe dürften das Interesse des Besuchers erwecken. Auch den von Otto VII. von Orlamiinde um 1400 errichteten Pallas läßt der Besitzer ge genwärtig unter Leitung der genann ten Architekten wiederherstellen. Die große gewölbte Halle, die das ganze Erdgeschoß einnimmt, soll von der Hand des Kunstmalers Kellner in Prunkhalle. ausgeführt ist, wurde zu Anfang die ses Jahrhunderts bis auf etwa 16 Fuß abgebrochen. Es ist Aussicht vorhan werthvolle Sammlung von altem Ge räth, Waffen und Möbeln, die hier ihre Aufstellung gefunden haben, und Jeder"""" S Ein schöner Gedanke. Seppl (den der Lehrer tüchtig ge prügelt hat): „Groß möcht' i jetzt sein und Kirchweih sollt' sein und der Lehra sollt' auch hinkomma und i könnt mit ihm raufen!" Nach dem Frühschoppen. „Da hab' ich meiner Alten heut' früh einen Hasen versprochen; statt dem ... bring' ich ihr jetzt einen Affen, bin nur neugierig auf die Sauce, die sie mir dazu machen wird!" Vereinfachung. „Wie, Sie kennen keine Copirpresse? Sie waren doch Kaufmann!" Ahmten Moderne Ehe. Mutter: Es ist wahr: er ist ein bischen alt, aber er ist reich! Hoffentlich hast Du ihm nicht gesagt, daß Du ihn nicht liebst? Tochter: Was fällt Dir ein? Damit Bissig. A.: „Wann haben B.: „Nie!! Sonst wär' ich jetzt nicht Geschäftskniff. < Dame (die Hausthür öffnend, mit leidig): „Was ist denn hier für ein ar mes Hundchen, das so jämmerlich win selt?" Bettler: „Entschuldigen Sie, Ma« Der Hausmeister Schnaky hat heute geheirathet und da seine Herrschast ge rade abwesend ist und er nicht das Haus verlassen darf, macht er seine Hochzeitsreise im Fahrstuhl. Affenliebe. „Nun hören Sie's selbst, gnädige Frau, wie ungezogen Ihr Liebling ist! Eben wollte ich ihm eine Aufgabe ge ben und er erwidert: er Pfeife auf meine Anordnungen!" „Gott, was kann das Kind dafor. das es ist so musikalisch?!" Einfach. Kritiker (zu einem jungen Schrift», steller): „Sie haben gar kein Talent, lieber Freund, Sie sollten sich lieber einen anderen Beruf wählen!" Junger Schriftsteller: „Aber es drängt mich zur Feder, Herr Doktor!" Kritiker: „Nun dann würde ich doch Geflügelhändler werden!" Vielversprechender Sohn. Moritzl: „Tateleben, kauf mir einen neuen Anzug!" „Ich hab' ka Geld!" Moritzl: „Warum machst De nix AusderSchule. „In wel cher Stelle der Bibel steht denn, daß der Mann nur ei n Weib nehmen soll?" „Wahrscheinlich da, wo es heißt: Niemand kann zween Herren dienen!" Splitter. Auch dem Un glücklichen schlägt keine Stunbe, wenn die Uhr im Leihamt sich befindet.
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