6 Aerüymte Tänze. Wenn unsere Ur - Großeltern einen s modernen Tanzsaal beträten, wären sie wahrscheinlich sehr verwundert über die Veränderung, die stattgefunden, seit sie selber im glücklichen Frohsinn der Ju gend nach den Klangen der Musik sich sen'iegt und gekreiselt haben. Vor > allem würden sie eine ganze von ?icm Balle fehlen durften. Das gilt I besonders von der Allemande, dem > buutbewegten Tourentanz unserer Altvordern, der noch zu Beginn dieses Jahrhunderts eine hervorragende Rolle bei den Vergnügungen aller Stände spielte. Zugleich bildet dieser Tanz in kultureller Hinsicht eine der interessan testen Erscheinungen auf dem gesamm ten Gebiete der Choreographie, d. h. der Tanzkunde. Zuerst in die eigent liche Geschichte trat die Allemande in jene: für Deutschland so verhängniß vollen Epoche, als der Elsaß unter der Regierung Ludwigs XIV. an Frank reich verloren ging. In ihrer charak- Schleisschritt, der unter einem ganz be stimmten Rhythmus ausgeführt wur de. darf sie jedoch wahrscheinlich als ältester und einziger Nationaltanz der Deutschen angesehen werden. Wäh rend nämlich der Körper, leicht gestützt Allemande. «auf die Spitze des einen Fußes, die Tänze ist der charakteristische Schleif- Fchritt eigen, das sicherste Merkmal der Äls Ludwig XIV. das Elsaß unter Denn es handelte sich darum, ein Gavotte. wurde. Der ältere dieser Tänze, die Gavotte, durfte gleichfalls «ruf eine ehrwürdige Vergangenheit zu- begeistert, daß er sofort das In einem Werke, das er im Jahre 1588 veröffentlichte, schildert er die Gavotte Tänzen jener Epoche an. Fast zu derselben Zeit dürfte auch das Menuett bekannt geworden sein, französischen Provinz. Sein Ur sprung läßt sich auf die Zeit nicht ge nau ermitteln, doch steht fest, daß es Währte dafür das Menuett in seiner Vollendung wohl die höchste Anmuth, die jemals beim Tanze zu erreichen ist. wurde^es schon Hose Katharinas von Medici, allein feine eigentliche Blüthezeit gehört einer späteren Epoche an. Nach dem Ausspruche großer Choreographen war es so schwer, .daß man das ganze Leben hindurch studiren «illsse, um es zu «rlernen". Beide Tanze, Gavotte und Menuett, erhiel ten sich lange in der Gunst der tanzen den Welt. Zuerst Nebenbuhlerinnen, wurden sie später in der Gesellschaft fast immer gleichzeitig aufgeführt, in dem man auf die scharf ausgeprägte Würde, die in der Gavotte liegt, das Menuett mit seiner entzückenden An muth folgen ließ. Beide Tänze erleb ten im Laufe der Jahrhunderte eine erfreute sich die Sarabande, ein Tanz, dessen Heimath Spanien ist und der sowohl in Rhythmus wie auch in sächlich die Belustigung weiterer Volks schichten bildete. Das Tempo war schnell, der Schritt hüpfend, im voll kommenen Gegensatz zu den Tänzen, die damals die Gunst der Mode genos sen. Allein vielleicht gerade deshalb Menuett. dem Schaffott endeten. Er wurde schlecht und recht der Tanz der Revolu tion, ja er überdauerte sie wußt^ tretanz und Quadrille verhalten sich zu ! einander wie Inhalt und Form, wie Kern und Hülle. In einigen Gegen- 1856 in Paris gelehrt, als Nachah- Einen ganzen Winter hindurch bil die fast ausschließliche Belustigung des Pariser Hofes und der Aristokratie. Im Hotel Castellane wurde sie sogar einmal von sechzehn wirklichen Ulanen derter Gestalt als „tZu!»ZriIW k la Balle, den die Mitglieder des Corps de Auch d«r Contretanz in der jetzt all- Berlin. Im Jahre 1821 fand im Ho henzollern - Schlosse ein Hofball statt, in der neuen Form bald über ganz Deutschland. In Frankreich selber be saß er damals noch bei Weitem nicht diese vornehme Form. Man' tanzte ihn, zumal auf den öffentlichen Bällen, lebhafter, ungenirter, mit deutlicher Rückerinnerung an den englischenHUps fchritt. Heute ist das Tempo wohl überall ruhiger, gemessener, aber dafür langweiliger geworden. Man vernach lässigt den Pas, ist mit den Figuren nicht vertraut und meint allen Anfor derungen gerecht zu werden, wenn man salopp nach dem Takt der Musik wie spazierend dahinschreitet. Das soll vornehmer Ton sein, während es doch nur Schlendrian ist. Der Verfall, der die ganze moderne Tanzkunst begleitet, offenbart sich eben auch im Contre tanz. Blinde Eifersucht. „... Du Treulose! Während mei ner Abwesenheit empfängst Du Briese alter Liebhaber!? Sieh' diesen, „mein Schreibtische gefunden!" „Ja, aber Karl, den hast Du ja selbst geschrieben!" Einfach. Arzt: „Ferner trin- Tasse Brustthee." Patient: „Das weg!" Naseweis. Vater: „Das sag ich Dir, mit dem Meyer mußt Du solche Orte?" Vater: „Frag nicht so Aus der I n st r u I t i on s jähriger: »Man verlängert die Hinter achse des großen Wagens sechs Mal, dann sindet man den Polarstern, dort ist Norden." Unteroffizier: „Rekrut Müller, was thun Sie, wenn Sie den Polarstern nicht sehen?" Müller: „Ich trete sechs Schritt zurück." Der Wcaragua-Banal. caragua - Canalvorlage angenommen hatte, gaben sich die Freunde dieses Projects der Hoffnung hin, daß auch im Hause ein Gleiches geschehen würd«. Diese Hoffnung hat sich freilich als ei tel erwiesen, denn im Haus« kam die Vorlag« zu Fall und statt der für die Ausführung des Baues verlangten P 115,000,000 wurde nur eine Million über berichten zu lassen. Unter diesen Umständen ist wohl mit Bestimmtheit zu erwarten, daß der nächste Congreß rung erforderlichen Geldmittel bewilli gen wird. Daß die Bundes-Regierung ihren ganzen Einfluß zu Gunsten einer entsprechenden Gesetzvorlage in die Wagschale werfen wird, erscheint als gewiß, sagte doch Präsident McKinley in einer Botschaft an den Congreß: „Der Bau des Canals ist unerläßlicher als je und unsere Politil verlangt des sechzehnten Jahrhunderts. Als nama-Eif«nbahn und denPacific-Bah nen. Als aber 1879 Europa unter Führung von Leffeps an die Ausfüh- Becken des Atlantischen und des Stil len Oceans durch eine Wasserrinne soll Flußlauf des Rio San Juan sich aus dehnt. Die Entfernung von Meer zu Niveaucanal nach Art des Suez-Ca 10V Metern ansteigendes Gebirge ent gegenstellte, dessen breiter, aus festem Gestein bestehender Sockel mit durch schnittlichen Höhen von 20 bis zu SO Metern einen einfachen Durchstich nicht gestattet«. Weit einfachere Verhältnisse bietet 106 auf dessen Abfluß nach dem At- Th«il auch erst der Schifffahrt dienst verhältnisse entgegenkommen. Wesent lich für das Gelingen des in Aussicht genommenen Werkes ist «s. daß man bei ihm den Grundfehler des Panama- Canals, aus dem alle Sünden di«s«s unh«ilvoll«n Unternehmens hervorge- Rainbedingungen sehr günstig. Vor allem gibt es auf der Scheitelstreck« Wasser zum Sp«ifen der Schleusen in unerschöpflicher Menge. Der Nicara gua-See hat «in« Oberfläch« von 2600 Ca stell am Rio San Juan, englischen Quadratmeilen; er entwäs sert ein Gebiet von 8000 englischen Quadratmeilen und bildet «in Sam melbecken sür die während der Regen zeit fallenden Wassermassen. Die 35j Meter Steigung sind durch Schleusen leicht zu überwinden. Wir wollen gleich das Technische der Plän« in ihr«r jetzi g«n Gestalt vorwegnehmen. Zur Ein fahrt von Westen her soll nicht di« ver sandete Mündong des San Juan- Flusses benutzt werden. Vielmehr soll erhält drei Schleusen, die eine Hebung des Niveaus um 32,3 Meter bewirken. Wo der San Juan-Fluß «reicht wird, dessen Spiegel durch Aufstauung um et wa 16—17 Meter zu erhöhtn, sodaß «r die Höh« des Canals erreicht. Von hier len Landrücken, zwischen dem See und dem Stillen Ocean. Diese Streck« ist nur 27 Kilom«ter lang. Der eigent «rhöht« Menge Rohstoff zu, vor Allem aber wird er dem Handel mit den west kiirzere Wege zu vielen südamerikani schen und asiatischen Märkten erhalten, aus denen jetzt der fremde Wettbewerb so gut wi« allein das Feld beherrscht. Ein besonderes Interesse am Canal hat der südlich« Theil der Vereinigten Staaten, der solche Mengen Baumwolle erzeugt, daß sie von den europäischen und amerikanischen Fabriken nicht verbraucht werden können. Darum hat man schon längst sein Augenmerl nach Asien gerichtet, wo große und zu nehmende Nachfrage nach Baumwolle und Baumwollwaaren herrscht. Auch für die Entwicklung d«s Handels zwi schen dem Mississippithal und den am Stillen Ocean liegenden Küstengebie ten der Vereinigten Staaten wird der Canal von Bedeutung sein, denn die vcm den Golfstaaten und dem Missis sippithal zum Stillen Ocean führenden Eisenbahnlinien sind sehr lang und wegen der schwierigen Gebirgsiiber gänge kostspielig für den Verkehr. Es liegt daher auf der Hand, daß der Ca nal dem südlichen Theil der Vereinig ten Staaten neue Märkte erschließt und zur Erweiterung der Ein- und Ausfuhr über di« Häsen des Golfs von Mexico beitragen muß. Was nun der Nicaragua-Canal für manche Theile Amerika's bedeutet, ersieht man aus nachstehenden Ziffern. Von San Francisco bis New Orleans beträgt der Weg in Seemeilen um das Cap Canal 4047 (also Unterschied der Ent bis New Dort um das Cap Horn 14,- 840, durch den Nicaragua-Canal 4760 (Unterschied 10,080), von San Fran- Nicaragua-Canal 7508 (Unterschied 7182). Merkwürdig. „Ihre Tante ist an einer Zeitung angestellt? Als was denn?" „Als Briefkastenonkel." Modern. „Der Meyer soll ja schon häufig in Geldverlegenheiten gewesen fein?" „Jawohl, aber er hat sich jedes Mal glücklich herausgeheira thet." Entsetzlich. Schwiegermut ter: „Warum weinst Du denn, Emi lie?" Junge Frau: „Ah. es ist entsetz lich, mein Mann ist diese Nacht wieder erst um 4 Uhr nach Hause gekommen!" Schwiegermutter: „Allmächtiger, und l das nennt sich nun ordentlicher Pro > s-twl" D e r B e s u ch. sagt, Kathi?" Hausmagd: „Ja „Gott sei Dank" hat s'g'sagt!" Der kranke Stammtischler. Haus!"'^ Schrecklicher Gedarrte. Herr: „Denken Sie sich einmal, Sie würden auf ein: wüste, einsame Insel verschlagen? kein Mensch wäre zu Ihrer Hilfe da .. Fräulein (entsetzt): „Das wäre schrecklich .. mein Kleid wird ja auf dem Rücken zugeknöpft!" DieliebeNoth. Herr: „Wieviel Zähne haben Sie noch?" Alte Frau: „Nur noch einen, nnt> der hat manchen Tag nichts zu thun!" Höchstes Stadia m. Hausfrau: „Aber, Herr Doktor, wie kommen Sie denn auf den Schrank?" Student (noch im Dusel): „1... ich hab' meinen Zwicker gesucht, der mir von der Nase fiel n... und bin darüber eingeschlafen!" Schöne Aussicht. Rentier (zu seiner bereit» sehr ält lichen, unliebenswiirdigen Tochter): Baron Schulden hat wie ein Major!.. Kind, ich sag' Dir's — kannst mich beim Wort nehmen wenn der so fortmacht beim Spielen und Lumpen, kriegt er Dich doch noch!" Ein naiver Gatle. Pro fessor (ärgerlich zu seiner Frau): „Du bist aber wirklich unberechenbar. Ama lie! Vor zwei Jahren wünschtest Du Dir so brennend diesen Hut, und nun ! ich Dich jetzt damit überrasche, freu'st lDu Dich nicht einmalt" . »ie Schwester««. Am Kreuzweg war's, vor Jahren, Da ich zuerst geschaut Die Frau mit goldnen Haaren Und Augen lieb und traut. Mich zogen Herz und Sinne Zu ihren Füßen hin. Sie sprach: „Man nennt mich Minne, Und ich bin Königin. Bekommt mich nicht allein, Und ihre Schwester: das Leid. Jn's letzte Abendroth Treu ging mit mir das Leiden. Die Schwester ist lange todt. Heirathc» in Japan. der Intelligenz des Volkes, aus allen kann mit ihr schalten und walten wie er will. Das Gesetz erlaubt der Braut, drei Tage nach der Hochzeit wieder eine Procedur getrennt. Dies ist die ein — Sehr wichtig. „Welches „vollzog sich im Jahr 1888, Robert?" NN." Annonce. Stellung sucht junges Mädchen, das auf der Koch-, Schreib-, Näh- und Radelmaschine gleich perfekt ist. ... - -
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