Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 02, 1899, Page 3, Image 3

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    MeMMue.
Roman von Arthur Zapp.
(7. Fortsetzung.)
Sie nickte mit Ueberzeugung, wäh
rend Herr von Galis fortfuhr: Wissen
Sie, Mrs. Batchford, was mich eigent-
Nun?
"Uullich'wundert daß S e als
Mrs. Batchford senkte für ein paar
Ich stehe auf der Seite, auf der das
Recht ist, entgegnete sie pathetisch. Und
ihre Hand schmeichlerisch auf den Arm
des neben ihr Sitzenden legend,' fuhr
sie lebhafter fort: Also, was wurde im
KriegSrath beschlossen, O^erst?^
send.
Und Sie, Mrs. Batchford, Sie sind
grausam! Sie....
Er stieß heftig den Athem aus und
fvrang in die Höhe. Es war nicht eine
Erregung.
Sie spielen mit mir, Mrs. Batch
ford! rief er, vor ihr stehend, mit flam
die ich an Sie gestellt habe. Heute
Abend sind Sie voll Liebenswürdig
keit, voll hinreißenden Zaubers, mor-
Jch bin kein Kind, Mrs. Batchford.
Ich bin im Stande, ein Nein zu er
tragen. Ich habe Ihnen gesagt, daß
ich Sie liebe, heiß, leidenschaftlich,
hatte behaupten können.
Sie sind ein großes Kind, Oberst,
sagte sie. Warum hätte ich Sie denn
Mann, Oberst!
Sie schüttelte mit dem Kopf und
sah ihn mit einem so bestrickenden,
denschaftliche Mann von sich und
schleuderte ihn in eine Ecke. Und nun
hatte er die Fliehende erfaßt und hielt
sie an beiden Armen.
Lilli! rief er, glühend vor Leiden
schaft.
Seine Arme legten sich um ihre
Schultern. Sie sträubte sich heftig
und bog den Kopf rechts und bog ihn
links. Aber sie ließ es doch geschehen,
daß seine Lippen fanden und
Fünf Minuten später kehrte Mrs.
Batchford in's Zimmer zurück. Ein
Mädchen, das das Theeservice, Tassen
und die zur Bereitung von Sandwiches
den Füßen.
O Lilli! rief der Oberst, nachdem
Finger. Wenn Sie nicht hübsch artig
sind, rufe ich Mrs Smith, damit sie
uns für den Rest des Abends Gesell
schaft leistet. '
Thee einschenkte und die Sandwiches
bereitete. Er stand mit dem Rücken
gegen das Fenster; von seinem Gesicht
strahlte die innerliche Gluth, die der
Gegendruck ihrer Lippen in ihm er
gehalten. Die Erinnerung daran wird
mir noch meine letzten Augenblicke ver
klären.
Sie erwiderte nichts, sondern winkte
ihm nur, zum Tisch zu kommen und
sich zu setzen. Er folgte ihr willig. Als
sie die gefüllte Tasse vor ihn hinsetzte,
beugte er sich schnell herab, um ihre
Hand zu küssen. Sie ließ es mit ei
nem koketten Lächeln geschehen.
Wird es denn bald zur Schlacht kom
men? fragte sie, anscheinend an seine
letzten Worte anknüpfend, mit ängstli
cher Miene.
Er zuckte mit den Achseln.
Das wird ganz davoti abhängen,
wie der Feind sich unsern Operationen
gegenüber verhalten wird.
Sie präfentirte ihm die Zuckerdose
mit ihrem verführerischsten Lächeln.
Sie marschiren natürlich geraden We
ges aus Richmond? frsgte sie dabei.
Der Oberst blickte ,-vie berauscht In
das verheißungsvoll zu ihm aufge
schlagene Auge.
Nein! sagte er. Ganz so einfach ist
unser Feldzugsplan nicht. Wir, die
ter General Lee, wie wir annehmen,
zwischen Fredericksburg und Richmond
concentriren wird, vereinigen. Ha-
Die schöne Wittwe beschäftigte sich
tete.
Nach einer Weile erhob sie ihr Ge
lieber Freund, sagte sie.
Alles, was Sie wünschen, Lilli.
Sie müssen mich auf dem laufenden
Der Oberst machte Miene, sich vor'
der schönen Wittwe auf seine Kniee zu
sich gleich darauf und die ältliche Dame,
deren Gegenwart immer wie ein
Schlaftrunk auf Oberst von Galis
wirkte, trat ein. Die alte Lady war
schlug den tapferen Officier bald in die
Flucht.
Die schöne-Wittwe schien sehr be-
Oberst, flüsterte sie, ganz Wehmuth
lhren ersten
d-in^Ob-rst
der schönen wie mit
Zauberschlag. Ihre Augen blitzten
drohend in dämonischem Haß und die
Schnell, Mrs. Smith! rief sie.
theilt. Ich muß noch heute Nacht hin
über.
Eine Viertelstunde später öffnete sich
die Thür zur Thoreinfahrt des Batch
ford'fchen Hauses in Pennsylvania
Avenue. Ein Reiter auf schwarzem
Pferde ritt auf die Straße hinaus. Er
trug Hut und Mantel eines höheren
Officiers der Unionsarmee. Von den
gedrückten Krempe nicht viel zu sehen,
um so weniger, als die Straßenbeleuc
htung der Bundeshauptstadt im Jahre
Z 862 noch nicht auf einer hohen,Mufe
angekommen war. In scharfem Tempo
trabte der Officier in der Richtung
nach dem Lager bei Hunters Chapel
Schwere Tage brachen für die
Unionsarmee an. Die Unfähigkeit
der meisten ihrer Anführer und die
noch unfertigen, auf keine Erfahrun
gen sich stützenden Armee-Einrichtun
gen bereiteten den armen Truppen un
nöthige. qualvolle Leiden. Es war
ein zweckloses Hin- und Hermarschiren.
Schon in den ersten Tagen war die
Verbindung mit dem Train abgebro
chen und der Hunger war der unent
rinnbare Begleiter der marfchir^iden
pazen fast unerträglich. Durch Wäl-
Regen und in drückender Hitze wurde
marschirt und immer marschirt. Ganze
Tage lang erhielten die erschöpften
Mannschaften überhaupt leine Ratio
nen, oft kam auf den einzelnen Mann
nicht mehr als ein Stückchen trockenen,
harten Zwiebacks und ein Schluck
kaum genießbaren Kaffees. Meistens
hatten die Soldaten nur ungesundes
Sumpfwasser, um ihren brennenden
Durst zu löschen, das Fieber und an
dere Krankheiten erzeugte und die Ar
mee decimirte, bevor sie noch den Feind
gesehen.
Mit heroischer Geduld ertrugen die
Soldaten alle Qualen; sie waren ja
zum größten Theil ebenso unwissend
und unerfahren wie ihre Generäle und
wußten nicht, was den Soldaten zu
kam und was sie von ihren Anführern
zu beanspruchen hatten. So litten sie,
fetzlichen Entbehrungen in dem Gedan
ken, daß ihre Leiden unabwendbar und
die natürlichen Begleiter jedes Krieges
seien.
Die Division Blenker gehörte zu
dem Corps des Generals Fremont,
das die Aufgabe hatte, die kleine Ar
mee des südlichen Genergls Jackson
von der Vereinigung mit der Haupt
armee der Südstaaten vor Richmond
zurückzubehalten.
wurde, stand Blenker mit den Seinen
unthätig in Reserve. Doch die Zeit,
einzugreifen, sah der Befehlshaber der
Flügel General Fremonts von dem
tapferen Feind geworfen und zog sich
in unaufhaltsamer Flucht zurück.
der Stimme rief er den Seinen zu:
Vorwärts, Jungens! Wir reißen
nicht aus! Marsch, marsch! Hurrah!
Oberst von Galis hatte die Tt'te.
Er führt sein Regiment zum Angriff
Flintenkugel den braven Corpsr«! in'S
Bein. Aber noch auf den Knieen hielt
«kleine Fahne hoch und schrie
12.
Diese Depesche langte ein paar Tage
nach der Schlacht von CroK Key» an
Margarets Adresse au. Das lunge
Mädchen erschrak so hestig, daß sie
lautlos zu Boden sank, nachdem sie den
kurzen Inhalt der Unglücksbotschaft
Als ihre Mutter sie wieder zu sich
gebracht, kam eine fieberische Entschlos
senheit über Margaret. Daß sie dem
Wunsch des Verwundeten Folge zu lei
sten habe, erschien ihr als ihre heiligste
Pflicht. Frau Leiphold Lieth ihr
zwar, zu Carrie, die vielleicht noch chne
alle Nachricht war, zu eilen. Aber
Margaret widersprach. Sie dürfe
nicht länger säumen, als unbedingt
Zeit, eine kleine Reisetasche zu Pocken,
dann fuhr sie in Begleitimg ihrer
Mutter nach dem Centraldepot, dem
großen Centralbahnhof New Amts.
Der Zug stand schon zur Mfc-Hrt
bereit und es gelang Margaret gerade
noch auf di- Plattform des letzten
Wagens zu springen, als sich de: Zug
in Bewegung setzte. Athemlos trat sie
ein. Der Waggon war, wie alle
einander trennte. Jede Se>:e des
Waggons enthielt eine größere Anzahl
von Doppelsitzen, die elegant gepolstert
und mit hohen Rücklehnen versehen
waren. Der Wagen, den Margaret
betrat, war stark besetzt. Das junge
Mädchen nahm n«ben einem äl'.eren
Herrn Platz, der ganz in seine Zeitung
vertieft schien und keine Notiz von ihr
ständigen Aufenthalt. Die Reisenden
setzte. Je mehr sie sich dem Ziel ihrcr
Reise näherte, desto größer wurde auch
auf seinem Sitz hin und her und schien
gar keine ihm zusagende Lag» nuhr
finden zu können. Bald zog er seine
Uhr, bald drehte er die Daumen um
einander, bald blickte er sinnend durch
das Fenster in die Landschaft huiau».
und bis in die Lippen erblaßte.
Fehlt Ihnen was, Fräulein? fiagte
kunZ.
Ich S' t T
selbe.
Das junge Mädchen schüttelte mit
dem Kopf.
Nein, mein Vater siel schon im vori
gen Jahr bei Bull Run.
Washington ruft?
Margaret Leiphold seufzte !icf.
O doch, mein Herr! sägte sie und
ich überhaupt nicht. Über mein Bräu
tigam ist Soldat in der deutschen
Division im De Kalb - Regiment.
Im De Kalb - Regiment? wieder
holte der alte Herr interessirt.
Margaret nickte. Mein Bräutigam
ist schwer verwundet, fuhr sie mittheil
sam fort, und er liegt nun in Wash
entfallen war.
Der alte Herr an ihrer Seite beugte
sich unwillkürlich vor und blickte über
ihre Schulter auf das Blatt. Er las
ein Ausdiuck unendlichen Staunens
erschien plötzlich in seinen Mienen, er
machte eine Bewegung höchster
Hast auf.
Sie reichte ihm willig das Blatt.
Der alte Herr las das Telegramm noch
einmal durch, jedes Wort aufmerksam
betrachtend. Das Staunen und die
licher in seinen Zügen aus. Jetzt rich
tete er sich straff in die Höhe und
fragte, sich ganz zu seiner Nachbarin
im Stabe des Generals Blenker?
Ich glaube: Ja. Anfangs gehörte
er dem De Kalb - Regiment an, das
George C. Bradley in New AorkV
ruft, ist das Ihr ... '
ihren Schooß blickend.
Harry Bradley?
Das junge Mädchen blickte über
rascht auf. Die freudige Verwunde
rung, die ihre Mienen noch eben bei
dem fragenden Ausruf ihres Nachbars
beherrscht hatte, wich schnell einem
Ausdruck der Betretenheil und einer
unbestimmten Furcht. Die Augen des
alten Herrn sahen sie streng und zür-
Harry Bradley, der Sohn des In
habers der Firma George C. Bradley
in New V°rk, ist wirklich Ihr Verlob
ter? fragte er im Ton starken Zwei
fels.
Margaret Leiphold bejahte durch
eine Geberde. Verschiedenartige, ein
ander widerstreitende Empfindungen
rangen in ihrer Brust. Beschämung
darüber, daß sie ihr zartes Geheimniß
fühl Gekränktseins. Endlich
raffte sie sich zu der Frage auf:
Kennen Sie die Familie Bradley,
mein Herr?
Ich? In dem Gesicht des alt?!'.
verlobt, brieflich und ganz geheim.
Nur seiner Schwester hat es Harry
mitgetheilt.
Wie? Die Augen des alten Herrn
blitzten zornig und seine Zähne nagte»
dürfte.
arme junge Mädchen.
Eine Pause entstand. Das junge
Mädchen hatte sich verschüchtert ein
wenig von ihrem Nachbar zurückgezo-
Eltern sind Deutsche. Mein Vater
Und hier?
G ' .s "
Emory - Hospital.
Margaret Leiphold,, die nicht viel
Selbstständigkeit besaß untr noch nie
allein auf der Reise gewesen war,
fühlte sich von dem Gewirr und Ge
tümmel auf dem Bahnhof so betäubt
und verwirrt, daß sie die Einladung
gern annahm, so wenig freundlich die
selbe auch geklungen hatte.
Unterwegs in der Droschke, die sie
und ihren Begleiter nach dem Hospital
trug, wurde kein Wort zwischen den
beiden gewechselt. Das junge Mäd
chen schien ganz das Bewußtsein^der
der Spannung sah sie dem Wieder
sehen mit dem Geliebten entgegen.
Der alte Herr blickt« immer mit dem
selben finstern, nachdenklichen Zug in
seinem ernsten Gesicht vor sich hin.
Büreau, während Margaret auf dem
Flur wartete. Schon nach wenigen
Minuten lehrte er mit einem Herrn zu
rück, der beide in einen der Kranken
säle geleitete. Es war ein hoher, luf
tiger Raum, de: Fahnen und Em
ihn sagen.
Gut, Papa, flüsterte der Kranke
jetzNehr>gut!
rend «in glückliches Lächeln sein lei
dendes Gesicht verklärte.
Mit fchreckenivoll weit aufgerissenen
Augen sah Margaret «ach dem alten
Herrn hin, dessen Hand sie fühlte es
wohl nur widerstrebend die ihre er
faßte und dessen Gesicht wieder den
kalten, strengen abstoßende,: Ausdruck
erfüllt hatte. Sein Vater!
Und nun winkte der Kranke mit
seinen Augen den Vcrier zu sich hernie
der, »nh nachdem der alte Herr sich tief
zu dem Bett hernieder gebeugt hatte,
schlang Harry den einen Arm um fei
nen Hals und fliistertie ihm eindring-
Margaret bemerkte, wie Mr. Brad
ley eine abwehrende, verneinende Geste
machte, und hörte darauf die Worte:
Nein, mein Harry, jetzt nicht! Bedenke
deinen Zustand! Davon fvrechen wir,
wenn du erst völlig wieder h-rgestellt
gestanden hatte, trat rasch hinzu. Er
kleinen Tisch zur Seite des Bettys
stand.
Sie dürfen den Kranken nicht auf
regen, sagte er zu Mr. Bradley, atS
Harry seine Augen wieder geöffmt
seinem Bart und blickte bald aufHarry
Kampf schien sich in der Brust des
Während er sich nach dem Wärter
führte,
den?
gleich ein Lächeln, über die matten, lei
denden Züge, huschte. Jetzt fing sie an
zu begreifen, und ihre Verwirrung
immer vermochte sie kein Wort hervor
zubringen.
Antwort«! Sie mir, Fräulein,!
mahnte der Prediger.
Jetzt endlich hMchj» Margaret sin
verschämtes Ja,!, Der Prediger fchUi^
Mr. Bradley konnte nicht gut «nd-rs,
als diesem Beispiel zu folgen. Marga
ret erschauerte unter der B«ühruna
der kalten, schmalen Lippen. Dann sank
sie wie betäubt auf ihren Stuhl zurü/k
vnd ein Thränenstrom verfasste der
bedrückten Brust ein weniz Erleichte
rung.
Viel schneller, als sie je gedacht,
hatte sie das heiß erwünschte Zi»l er
reicht. Sie war die Frau Harrqßrad-
und Glück war keine Spur in ihr. O,
es war zu traurig, unsäglich traurig!
Wie so ganz anders hatte sie sich doch
(Fortsetzung folgt.)
G e l d i st für viele der Radier
gummi de! Gewisstnskontoi.
Jur die Küche.
Ungarische Suppe mit
Gänseleberwürfeln. Man
lege die Gänseleber bis zum Gebrauche
i» Milch, wasche sie dann rasch in
Wasser, trockne sie ab und treibe sie
durch ein Sieb. Rühre nun einen Eß
löffel Butter zu Schaum, schlage zwei
Eier und zwei Eidotter hinein und
füge zwei abgeschälte, in Milch ge
weichte und fest ausgedrückte Weißbrot
nothwendig.
S ch w e i n s s u l z e., Es wer
den zwei Kalbsfüße mit zwei. Pfund
die Brühe durch ein feines Tuch laufen,
entfettet sie und würzt dieselbe mit Es
sig oder Weißwein, auch Zitronensaft
und giebt so viel Gelatine (weiße) da
ran, daß sie schön geliert. Diese Brühe
gießt man über das Fleisch und stürzt
anderen Tags die Sülze.
Fleisch k u ch e w »on
Gänseleber. Man dämpft die
Gänseleber in Butter, zerstößt sie dann
mit zwei hartgekochten Eigelben, in
Butter geschwitzten Champignons,
Chalotten und Petersilie in einem Mö
rser, fügt dann feingeschnittene Fleisch
reste, Speck und Schinken hinzu, falzt,
pfeffert und giebt nach Belieben auch
noch etwas gestoßenen Muskat hinein
und füllt die gut durchgerührte Masse
in eine mit Speck belegte Form, m der
man sie etwa eine Stunde im heißen
Ofen backen läßt. Man genießt die
Speise warm oder kalt, mit Remoula
densauce oder Essig und Oel.
Gebäcke ne Kart os>se lnmit
Bratwurst. Die Bratwurst wird
in Butter mit fein geschnittenen Zwie
beln gelblich gebraten, ein Löffel Mehl
hineingeruhrt. danach gute Fleisch
brühe, etwas Bratensatz, Salz und
Pfeffer hinzugefügt. Dann giebt man
die vorher in,der Schale gelochte», heiß
in Scheiben geschnittenen Kartoffeln
hinein und läßt sie ein wenig durch
schmoren. Von diesen Kartoffeln giebt
man eine Lage in eine mit Butter be
strichene und mit geriebenem Weißbrod
bestreute Form, legt die, in fingerlange
Stücke geschnittene Bratwurst darüber
hin und giebt wieder eine Lage Kar
toffeln darauf, bestreut, solche mit ge
riebenem Weißbrod, giebt etwas ge
schmolzene Butter darüber und läßt
dieses Gericht, in einein Ofen etwa 3
4 Stunden oder s? lange backen, bis es
eine gelbe Kruste bekommen hat, stürzt
es alsdann auf eine Schüssel und giebt
es zu Tisch.
Schink e n st rudel. Aus ei
nem Pint' feinen. Mehls, einem Ei,
etwas Salz und einer halben Tasse
lauwarmen Wassers macht inan einen
weichen Teig, arbeitet ihn mit den in
Mehl getauchten Händen so lange
durch, bis er Blasen schlägt, läßt ihn
eine halbe Stunde cruf einer erwärmten
Schüssel rösten, rollt ihn auf einem
Brett:oder Backtisch aus und zieht ihn
auf einem mehlbestäubten Tuche mit
den Händen mißlichst dünn aus. In
diesem Ausziehen, bei dem der Teig
nichj zerreißen darf, besteht die Kunst
der-VereiwnA. Nun bestreicht man
ihn mit «ner Mischung von einem hal
ben Pint fettem sauren Rahm, dem
man «twaS aufgelösten Liebig'S
Fleischextratt beigefügt hat und den
1 man mit drei Eidottern verquirlte,
streut «in halbes Pfund fein gewiegten
gekochten Schinken, de, man auch zur
Hälfte mit Zunge inisHen kann, über,
rollt den Strudel zusammen, legt, ihn
in «ine «it Butter abgestrichene Kas
serolle. bestreicht ihn mit zerlassener
Kutter und backt ihn bei mittlerer
Ofenhitze eine knappe Stunde wäh
rend des Backens ein wenig kochenden
Rahm zugießende
Chokoladenfpeife. Drei
Eßlöffel feiner Zucker, drei Eßlöffel
drei Gelbeiern verrührt. Sodani» giebt
man das gefchlageneEiweiß. sowie drei
Tafeln aufgelöste weiße Gelatine dazu
und rührt die Masse fo bis sie
anfängt steif zu werden. Man füllt die
Speis- schichtweise mit Schlasrcchni
«ine GlaZschal«. 3