2 Und stand am Himmelseingang Vicht. Da schaut' ich Stern an St:rn sich drehn. Die einen hab' ich tanzen sehn, Da fragt' ich: Ist mein Schatz nicht hier? Sie hemmten d'raus den Ringelreihn Bonventioness. von „conventionell", also „der Son ie nienz gemäß", zu geben, ist nick? g< ,nz leicht. Im Allgemeinen ist es?:ich tig. Alles, iras sich im V rhält geahmt und gleichsam durch Uederliese- Wohl kann es dem Fortschritt, ver und.unbequem erscheine»:. Si/fragen sich: „Ist es zweckmäßige daß Du Dein Hau,s. Deine Familie, welche in einer vorgeschrittenen Zeit lebt, einen neuen Geist athmet, mit Anschaunngen und junge Mädchen hatte daheim noch ge lernt, zu schioeigen, wenn allere Leute, wenn.„Respektspersonen" reden; zu dert Ward; sich niemals vorzudrängen; einen MUckwunsch zu sprechen, von dem ihr Herz nicht viel wissen.kannte; höf lich sein.-wo «s sie zu kLhl«r,Abwei sung Grobheit drängt?; mit Menschen, freundlich zu verkehren, für welche sie.lein Interesse empsanp, dergleichen mehr. Soll die, Frau ihr Haus.in ähnlicher Weise lsii«i. ihre Töchter in ähnlichen Anschauungen er ziehen äind dadurch in Fesseln schlagen, di« oftmals unbequem, einschnMelld, erdrückend sind? Sie braucht,ja nur um sich zu sehen, wie man heute For men und Rücksichtnahme als Ballast den und,wie man sich dabei doch wohl befindet, Mwie Mißachtung der Foriy, Unterlassung der Rücksichtnahme.als Anzeichenchöherer, geistiger Befähigung gelten llNd sogar zur Genialität ge stempelt «erden! Wiejsoll die gebildete Frau, die gewissenhafte Mutter, die Dame z» solcher Erschiinung Stellung nehmen? Die Frage M schwer und leicht Zu gleich zu beantworten. Sie mag illr Hauswese« immerhin gute, feste, „conventiovelle" Formen, gründen imd weiterführe». sÄ'ald sich durch «ie Form hindurch «»' tiefern Sinn, eine k«ine Forderimg der Pietät »nd Moral? Dann ist di« sestgefVgte Fo,m nur d«r bestimmte, nothweitkge AuSoruck einer ebk'n, geistigen Erkenntniß. Die junge Frau wird sich bald Merzeuge, können, weiche dauerhafte SWen unt Pfeiler ifeste, wohlgeregklze Gebräuche oarstel ilen. im häuslichen, wie im gestHschaft- Ilichen Vebm. Die unablässige Ü.-bung bildele, charaktervolle Frau vermag an der Hand der „Eoiwenicnz" viel Gutes leisten, besonders wenn das eigene Anmuth zeigt und sich die vielleicht piirdig zur Erscheinung bringt. Die VallKönigin. <iluz dem Wiener Lcbcni. Vielleicht gibt es noch einkir alten Leapotdstadtler, der sich an di« Lind schöpf, das anfangs der Sechziger» J«hre neidlos alt die Schönik im I»- se/reiche jenseits trs Canals unerlavnt vrid sich beim „SperlN," seinen Tap s-er.Äeim „Jäger" feixt Glas Wein ver gönne» konwe und der insgeheim uw zutrugen!" sagten ihin'die Leute. »Die Agnes witv Ihnen mit Nächstem wegg'schnappt werden!" Und sie! wurde weggeschnappt. Ein reicher junger Mann verliebte sich in die Agnes und mehr dem Drängen der Eltern, aL ihres Herzens nachgebend, winde die Schönste der Leopoldstadt Frau Oskrmann. Sie war nie ver liebt gewesen und sie bildete sich ein, daß die, persönliche Zuneigung, dir sie zu dem hübschen jungen Menschen empfand, die Liebe sei oder doch ge nüge, dir Liebe zu ersetzen. M.Liebe nur'das Feuer, das ver zchreudHrennt und in hohen Flammen aufschlägt? Gibt es nicht ein still flaiterndes Feuer,- das anheimelnd inist»! und wohlig wärmt? So, sagte sich die Agnes, wenn sie über Zhre Zukunft an der Seite des junger Theodor nachdachte und sich die Sache zurechtlegte, wie es ihr eben Paßte, Die junge Frau war noch schöner als die Jungfrau. Was in nebelhafter Verschleierung bisher.an ihr reizvoll gewesen war, trat jetzt in vollerSchön heit blendend hervor, die Blicke senkten sich nicht mehr scheu, das Lachen war nicht mehr verschämt und zurückhal tend, ihre Bewegungen nicht mehr zag haft »nd »schüchtern und die Frau Ostermann verdrehte den Leuten noch mehr:die Köpfe, als es seinerzeit die Lind Agnes gethan hatte. Die vor nehme reiche Frau erschien bei allen Feste» und Bällen, welche in der Leopoldstadt stattfanden, und ihr Gatte sah, es gern, wenn ein Schwärm von Verehrern sie umdrängte, wenn man sich um eine Tour mit ihr riß, wenn man sie mit Complimenten und Aufmerksamkeiten überhäufte. Er hatte seine Frau gerne, aber er war von sol cher Eitelkeit, daß diese Liebe zu seiner Frau ihren Grund nur "darin hatte, daß er sich sagte: „Die Leute reden von Dir, weil Du eine so schöne Frau hast!" Nicht die Frau machte ihn stolz, sondern das Bewußtsein ihres Be sitzes. Deshalb war, er mich in den Stunden/da sie nur seine Frau war, in den glücklichen Stunden, da sich zwei für das Leben zusammengekettcteMen schen seelisch durchleuchten, Meinungen und Ansichten, Sorgen und Freuden, Befürchtungen und Hoffnungen aus tauschen. von großer Kälte und In teresselosigkeit. Da sah ihn ja Niemand, da konnte ihn Niemand bewundern. Niemand beneiden! Er hattenußer dem Hause Zerstreuung genug, um sich über die in seinem Herzen hinwegzu- Aber sie! Die Agnes!—ln ihrer Seele steckte ein Eisberg, der sie mit kaltem Schauer durchfröstelte. In ihr ging die Erkenntniß auf, daß Zunei gung, Sympathie, Gefallen, Wohl wollen und wie,all' die Surrogate hei ßen, nicht im Stande sind, die Liebe zu ersetzen, in ihrem Herzen stieg,langsam, aber mächtigerm Sehnen auf, <in Seh nen nach Wärine, nach Liede, nach Se elenerschluß. Sie fand, aber isie hatte nicht gesucht. Solche unglückliche Frauen brauch« mich! zu suchen. Der , Herrgott will Irin Leben ohne Liebe, .es darf kein Leben ohne Liebe geben, !wie es kein Leben.ohne Wärme gibt. . Kälte, Liebesleere, das ist der Tod. Wieder war ei« .großer BÄI im 'Dianasaal, wieder war sie die BcWlc nigin, wieder lächelte Theodor Oster mann voll Stolz, dei.er seine Frau umschwärmt sah, umtzuldigt von Hmig und Alt. Da trat ein «rnsterer Mensch herein mit.einem mimischen Gesichi St. Leopold man sich es ihm an. daß ihn nicht der Drang nach Unter haltung in de» Dianas»kle getrieben habe. Er war?n Frack inid weißer nicht lächerlich aus. Zu dem Gesichte Vollbart« paßte das Alles besser, wie geschniegeltes Geckenthum. „Darf ich Dir Herrn Professor Theuer vorstel len, liebe Agnes! Ein Gelehrter, d« wir zwingen mußten, den Ball zu be boffenilich entschädigt Sie der heutige Abend und läßt Sie den Widerwillen bereuen, mit dem Sie hierhergeiom- tnen sind!" sagte Agnes mit verbindli chem Lächeln. gnädige Frau?" „Ein reizeides Mädchen!" antwortete Frau Oster mann. —„Alle Kinder sind in den Au- Prosessor. „Das ist auch erklärlich!" meinte Agnes „Wieso?" »Weil etwa» Wahres sein!" Ne Musik ertönte, die Ballkönigin einer,. Arme in den anderen, ihr Gatte schslle voll Stallaus seine Agnes, die env'ich erschöpft auf den Fautenil sank unk sich frische Lust zufächelte.^ der Professor. Sie Nichts! giltig. weim ich trank werden würde?" lachte Agnes. Der Professor schaute aus und schaute in ein Augenpaar, das strahlte. „Schläft Ihr Kind jetzt?" fragte er herausbrechend. „Ich hoffe es! Wer Kinde" ,Meil ich ein Lehrer bin! Ich denke immer an Kinder!" —„Sind wenn die Mutter auf denßall geht und ihr Kind.zu Hause läßt? Nicht wahr, Herr Professor?" Der Professor Professor Theuer wurde der Erzie her des Mädchens. Die Frau hatte es gewünscht und er war der Lehrer der als die lügenhaften Mittel, mit denen sie sich bisher geholfen hatte. Der Pro fessor belehrte sie, daß es nicht Aus- Ehe ohne Liebe, doch nie eine Ehe ohne Achtung denken. D«r Professor führte die Frau hoch hinauf in reine Sphären höherer Denkungsart und neue geistige Aussichtstreife.eröffneten sich ihr. Agnes fühlte Wärme in ihre Seele strahlen, sie sah ein Glück vor sich, das lichkeit, das Glück, das das Bewußtsein '^i-^An^wlr^ ! ..Gut! Gut! Sie haben Recht' Sie ! Der Berkas der Möbel, des ' Ostermann in die Lage, ein kleines Ge- schiift zu gründen, das sich raschenAus- blühen- erfreute. Der Professor war Nücher, er leitete die Correfpondenz, er ! überwachte mit Ernst und Strenge die > Gkschäftsgebarung und er pcrwallete die Gelder. Die Anna wurde täglich! schöner, fie entfaltete sich zu einer duf» j tigen Blume voll Zauber, doch die schüren Tage des Kummers, der stete' Umgang mit den Kunden hatte ihr frühzeitig den geheimnißvollen Reiz Ihr Blick senkte sich nicht, wenn ein Mann begehrend, flehend in ihr^Aug^ Geschäft geführt, zu dessen Stamm kunden er zählte. Die Mutter machte ihre Entscheidung von dem Professor abhängig, der Professor von den Er- Sie sind die Mutter!" „Und Sir, Ueber Freund.!" „Ich bleibe hiek. Wir bleiben gute Freunde. Die Freundschaft kann man Aas Bsctchcn. Jmbro Romich heißt im Munde aller Welt „das Eselchen", weil «r «in gar so guter Kerl ist. Eselchco aber bedeutet Esacsi aus^Puszta Jlenci so in meine Schuhe?" Jmbro schießt zum Kasten. Der Schlüssel fehlt. Er »ersucht den Ka- Jmbro reißt das Fenster auf: „Ich Er hört aus demßückwege die Pauke Onkel Romich's ohne Widerspruch an. Was soll er auch sagen? Er kann seine Cousine doch nicht „verpetzen" ? fein Zimmer auf. Ooka eilte ihm nach. „G«ht sich's gut in Deinen Schu hen?" frayt sie mit heillosem Lachen. Er schaut sie nur still an. Da legt ihm Fräuleiu Soka beide Arme um d«n Hals, schmeichelt und küßt ihn: »Nicht wahr. Csacsi. Du bist nicht böse? Es war solch' «in schöner Spaß!" Und Csacsi ist richtig nicht böse! fang Mehl aus'ii Kopfkissen stäubt und ihm,demzufolge Morgens statt eines hübscheu, brünetten Jungen ein Mül lerbursche ans dem Spiegel verdutzt entgegenschavt. Auch dann nicht, als sie ihn beim .Schwarzen Peter" statt mit der ge brannten Mandel mit blauer Anilin farbe tätowirt. Csacsi ist nicht nur nicht böse, er be tet seine grausame Cousine sogar^an, gendt Rede: Mein liebes Kind, Du weißt, wenn ich st«rbe, wirst Du Ma- Sola sehr so wäre die Sache ausgeglichen, nicht wahr?" Csacsi wird sehr roth und sagt zit ternd vor Glück und Jubel: „Ja!" auch „Ja!" Den Csarsi Heirathen? Ei, warum denn nicht? Die Sache ist gar nicht aufregend. Am s«lbe» Tag noch versteckt« sie ihm den Zwicker und freut sich unbändig, Stubenmädchen statt ihrer umarmt. „Höre, Jmbro," sagt Herr von Ro mich, „da Ichreibt mir m«in Freund Kondorossy, daß Du sehr gern auf ein halbes Jahr zu ihm als Volontär kommen kannst. Er schickt dafür sei nen Geza zu uns. Dort bei ihnen in derSomvgq kannst Du Etwas lernen!" „Onlel," bittet Csacsi fleh«nd, muß äfft ihm Romich nach. „Zum Donnerwetter, Junge, Du willst doch nicht etwa bei der Sola sitzen und Süßholz raspeln? Werdet Euch noch satt genug bekommen!" ' und packt betrübt seinen Koffer. „Du schreibst mir aber, liebe, süße Sola?" sagt er in der Abschieds nicht wahr?" Sola zieht ein Mäulchen. „Alle Tage? Das glaub' ich nicht. Jede Woche aber bekommst Du sicher Mit stiller Wuth im Herzen stellt er „Ach, Du lieber Gott - diese Sim- lerne ich Besonderes hier, wenn Alles ganz so ist, wie bei uns zu Hause? Onkel Romich die ses Pferd da ist hübsch, verlohnt sich aber nicht, zu züchten ist ein grau samer Tyrann! Das Norkshire- Schwein ahnt Nichts von der Lieb« meine herzige Braut frißt gut und wird leicht fett Gott wenn schon «in Brief da wäre!" Das ersehnte Schreiben trifft ein. Es lautet: „Mein lieber Csacsi! Was soll ich Dir schreiben? Mir ist bang nach Dir! Deine Soka." Die folgenden Briefe sind dem ersten ganz ähnlich. Onkel Romich schreibt ihm öfter. Sein«r Rückkehr jedoch ist er siir's Erste abgeneigt. Endlich schlägt die Erlösungsstunde. Csacsi reist mit klopfendem Herzen nach Haus«. Er will Sola überra- Allein geht er durch die Stoppelfel der vom Bahnhof dem Castell zu. Der Septembersonn«nsch«in li«gt breit und warm aus den Fluren. In schim mernden zieht der Alt- Am Parlthor« biegt Csacsi <Us und schreitet der dunklen Jasminlaube zu. Ein glückliches Lächeln spielt um seinen Mund. Gott im Himmel, jetzt wird er seine kleine Sola wiedersehen! Er tritt in die Laube und steht wie vom Donner gerührt. Da sitzt ein fremder Mann bei Sola und hält den Arm um ihre Schulter geschlungen. „Csacsi!" schreit si« auf, als sie Jmbros ansichtig wird. Im nächsten Augenblick hat sie seinen Nacken um faßt. „Csacsi, liebster Csacsi, nicht wahr, Du bist nicht böse? Ich habe den Geza Kondorossy gar so lieb." Und als er schlveigt und sie nicht umarmt, nur so vor ihr steht mit schlaff hängenden Armen, bettelt sie von Neuem, wie sie schon als Kind ge bettelt: „Nicht wahr, Csacsi, Du bist Da schüttelt Jmbro stumm den D b'st ch de lt h Csacsi!" jubelt sie. „Geh''jetzt ge schwind zu Papa, er wird sich sehr freuen, Dich zu sehen." Und «r ging geborkam. Zwar nicht zu Papa, aber er ging, da «r fühlt«, wie überflüssig er war. Im allerver stecktesten Winkel des Parkes kauerte er sich nieder auf «inen Baumstamm und weinte bittere Thränen, der arme Csacsi! Ferm. Fr lein (aus der fran zösischen Schweiz „Ich spreche jetzt sranzöstich wie Wasser." — Studio: „Und ich, Fräulein, lateinisch wie Bier!" Ein gutes Weib. „Du fährst ins Bad und läßt Deinen Mann allein zu Hause?" „Nun, ich werde Aöefstnische Krauen. gegeben, namentlich jenen Sitten, die das Wesen des Weibes bestimmen. Die Abessinierin ist nicht die ver hüllte. mißtrauisch bewachte Sklavin des Mannes, wie bei den Muselmanen, sie ist seine verehrte und heiß begehrte Gefährtin. Aber sie ist es anders als es der Sittenbegriff der Europäer meint. Der Abessinier lennt zwei Formen der Ehe, feierliche Ehe leute Theil, Verträge über das Vermö gen werden abgeschlossen, die Hochzeits geschenke sind durch vorbe zu trunkenen Schmausereien, zu Lie dern und Tänzen. Auch diese Ehe kann aber «iit den nöthigen Förmlich keiten, welche hauptsächlich das Bermö gen betreffen, wieder gelöst werden. Die andere Ehe bedingt keinerlei För mlichkeit: Die Frau zieht zum Manne, und die Ehe ist geschlossen und gilt darin unterscheidet sie sich von der achtet, hat dieselben Rechte und Pflich ten, wie die förmlich geheirathete, und in allen Fällen hat der Mann für seine Kinder zu sorgen; sie gehören ihm und sie fallen ihm allein zur Last, wenn er auch von der Frau sich scheidet. Mit dieser einfachen Ehegesetzgebung ist der Abessinier der zärtlichste, pflichttreueste Gatte, ist die Abyfsinierin das hinge bendste, treueste Weib. Freilich braucht keiner die Treue zu brechen, da für kei nen ein Zwang besteht, die unwillkom mene Ehe fortzuführen. Nur ein sitt licher Zwang besteht durch die Kinder, welche die Frau verliert, der Mann be hätt. I b d T, zie noch den rhythmischen Klängen des Tambourin. Ihr Liebestanz wird fast zum Drama. Die Frau stellt sich in die Mitte des Kreises, den die Zu schauer bilden. Ein Jüngling nähert sich ihr und erklärt ihr in wohlgesetzter Rede, mit Vergleichen und Bildern seine Liebe. Ein Zweiter meldet sich und sucht in seinen Betheuerungen den Ersten zu übertrumpfen. Die Frau aber, sich auf den Beinen und in den Hüften wiegend, deutet durch Mienen und Bewegung den Eindruck an, den die Werbungen auf sie machen, erst furchtsam, dann erstaunt, dann wohl schalkhaft, bis endlich das Spiel mit dem Siege eines der Tänzer endet. Die Tänzer aber gehen in der Rede von der Liebe zur gegenseitigen Beschim pfung, Bedrohung bis zum Ringkam pfe über, in dem wohl auch Blut fließt. Aber nach dem Tanze sind die Rivalen wieder die besten Freunde. Der Tanz ist ein Spiel zu Ehren der Frau. DieAbefsinierin ist von ihrem zwölf ten Jahre an vollkommen entwickelt und in ihren häuslichen Pflichten, die ernste Arbeit fordern, wohl bewandert; sie kann kochen, waschen, weiß auf dem Felde und im Stalle Bescheid, kann den Meth ansetzen und lennt die gro ßen und kleinen Künste des Putzes, den Werth des Schmuckes, und wie er zu tragen ist. Die Abessinierinnen haben regelmäßige Gesichtszüge und wunder sam schöne Gestalten, die in ihrem Ebenmaße an die Wunderbilder eines Phydias und Praxiteles erinnern. Im Alter von 30 Jahren sind fle freilich fchen Officiere, welche während der zwölf Jahre vor der Schlacht von Adua in Erythrae garnifonirten, sind den abefsinischen Frauen gegangen, die Italiener hätten nie Anlaß gehabt, ihre afrikanischen Wünsche zu beklagen. Eine rühmende Probe weiblicher Gesinnungsireue erlebte der Lieute nant Maressotti nach der Schlacht von Adua. Er war in der Schlacht mit einer kleinen Gruppe vom Gros abge gelte, gefangen genommen und wegge führt worden. Abends kamen sie in einen Ort, wo ihm der Ras eine Hütte und den gefangenen Soldaten Lager plätze anwies. Als sich Lieutenant Maressotti eben niederlegen wollte, trat ein schönes abessinisches Weib in die Hütte und sagte zu ihm in gutem Italienisch: „Ich habe längere Zeit in Asmara gelebt und den Italienern ein freundliches Andenken bewahrt. Ich will Dir meinen Namen nicht nennen, aber ich will Dir sagen, daß mich das traurige Schicksal schmerzt, das Euch betroffen hat. Nimm das als Anden ken an mich." Sie gab ihm ein Gebet buch und verschwand. Der Ras gelei tete am nächsten Tage seine Gefange nen weiter und entließ sie frei auf dir Straße nach Adikaleh. Dort er zählte der vom Glücke so begünstigte Ossicier sein Abenteuer und die Ka- Mitte s» früher gelebt, chen. Das ist eine alte Erfahrung, welche auch Färbermeister Bläule in seiner hatte. „Ich," sagte er, „wenn ich Bürger meister wäre, mir käme keiner von den folge schlechten Brennöls seit sechs Wo- Nur Bläule lächelte. Er hatte in al ler Stille hinter dem Rathhausthor die Feuerspritze auffahren lassen. Plötz lich flog das Thor auf und, ehe noch ein einziger von den Aufrührern ent- Und am anderen Tage saßen sie alle bis auf den Letzten hinter Schloß und Riegel. Die Polizei hatte ja ein leich tes Spiel; »enn das, womit der Bür- Seitdem hielt es Bläule immer so, und stets mit dem gleichen Ersog. „Ja," lächelte er oft, „findig ist gut aber Pariserblau ist noch besser!" Gedankensplitter. Glücklich ist eigentlich nur der, wel cher mit Geschick zu entbehren versteht. Mancher tröstet dich so, daß dir dein Unglück dann noch größer erscheint. Wer erst anfängt im Alter zu spa ren, gleicht demjenigen, der erst beim weint der eine vor Lachen und der an dere lacht vor Wuth. Die Lüge wird gedeihen allezeit, Sie braucht nichts weiter als ein schö- Doch will die Wahrheit sich des Lebens hat bald Mangel. schließlich in Thränen ausbricht. ...ch1," sagt er nach kurzem Nachdenken, „denn Natron! Alles andere ist Wasser!" —ln der K u nst a u s st el lung. Frau Kuhlicke: „Du. Aller, was ist denn das da für'n blutiges Bild?" Schlächtcrmcistc" Kuhlicke: Kuhlicke: „Gott! Von Cäsar's Erinor von hat ja noch gar nichts im Lokal — Unbewußte Se l b st kritik. Student (vollständig bedu selt, im Restaurant vnr einem Spiegel stehend): „Zum Donnerwetter! Was ist denn d?s da wieder für ein Esel,
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