6 Aas Märtenloven. tinstages vorkommenden Satze, welcher <Laßt uns Gott loben in dem Bekennt nisse des heiligen Martinus.) Das »Märtenloben" hat allerdings mit der Das Trunkbitten. "kirchlichen Feier des Gedächtnißtages außer dem entlehnten Ausdruck Nichts gemein, da es sich nur um Absammeln von bestimmten Geld- oder Naturalge- Martin soll ja besonders „frei gebig" gewesen sein und die Hand werksgesellen gehen daher auch an dem auf den Martinstag folgenden Sonn tag zu den Kunden, für die sie arbeiten, und bitten sie um einen „Martini -trunk." Wenn alle Kunden besucht sind, wird das gesammelte Geld dann zu gleichen Theilen unter die Gesellen aufgetheilt. Auf dem Lande wird der Martini- Strunk gewöhnlich den Lehrlingen über lassen. Dieselben erhalten gleichfalls Geldgeschente, in den Weingebieten wird ihnen aber auch öfters statt des Geldgeschenkes ein Glas Wein verab reicht. Am Tage vor Martini wird noch vielfach den Verwandten und Bekann ten von wohlhabenderen Familien die Martinsgans zugesendet. Nach einer uralten Ueberlieferung soll die Gans, welche aus diesem Grunde auch wohl als „Martinivogel" bezeichnet wird, an »och in vielen Orten die sogenannte ,'Herbfimusik" abgehalten. Die jungen Barschen müssen ihre Mädchen an die- Am Martinstag bläst der Halter tViehhirt), wenn die Witterung gün stig ist, zum letzten Male aus. Das .Ausblasen" ist in Niederösterreich «och überall üblich und man kann qtnnt, durchschreitet der „Halter" mit seinem Knecht oder Gehilfen die Orts- straßen und bläst aus seiner Trompete luftige Weisen. Wenn er ein Stückchen kreuzungen anlangt, entrollt er die kurzstielige Peitsche, die er über dem Arm hängen hat, schwingt sie rasch im «xitenßogen um sich herum und bringt fie dann derart zum Knallen, daß es erjagt, als ob Gewehrschüsse nacheinan der fallen würden. Einige Halter kennen auch noch den alt«» .Märtensegen". Dieser uralte Spruch, der seine Bedeutung als ge 'qeimnißvoller Runenspruch trotz der Ümmpdelungen noch bis heute beibe halten hat. wird von den Biehhirten, tvenn sie „Märtenloben" gehen, aufge sagt. Beim Eintreten in das Haus i-kergebe» sie schon dem Hausherrn ster der Hausfrau die „MLrtengirt" (Märtenruthe), einen gegen 6 Fuß langen Birkenzweig; derselbe soll na^ Das Ausblasen, zweig hat eine tiefere Bedeutung, und zwar als „Lebensruthe". Die Birke be laubt sich schon, wenn im Frühjahr die Vieh und Wirthschaft und allen Ange gensspruch schließen sich dann die auf die „Märtenruthe" als Lebensruthe direct bezüglichen Verse, die wie folgt lauten: „Kommt der Hirt mit der Giri, Nehmt die Giri in Eure Hand, Steckt sie wohl unter die Wand. Nehmt sie im Frühjahr wieder ab, Treibt damit das Vieh aus, 's Glück bleibt im Haus. Damit das Vieh gut frißt und trinkt, Die Märtenruthe. Leicht trächti wird, viel Nutz'n bringt. Was der ganzen Wirthschaft frommt. Hat man gehört den Mirtenfegen, Thät man uns Gab und Opfer geben, Gab' und Opfer wird uns gegeben In Jesum Christum, Amen." Während der Viehhirt diesen Mil iar über ein Heiligenbild, das an der Wand hängt. Zum Schlüsse wünscht der Halter noch viel Glück und bekommt dann vom Hausherrn ein Geldgeschenk, das nach der Anzahl der in seinem Besitze befindlichen Kühe be messen wird. In manchen Orten des Weingebietes sammeln die Halter mit ihren Buben auch den Wein, den man ihnen schenkt. Zu diesem Zwecke tragen sie große Krüge mit, in welche der Wein gegossen wird. Je kräftiger einer den Mirtenfegen machen (sagen) kann, desto größer pflegt auch Zu Martini hat auch der Most heißt, der Most wird von nun an als Wein bezeichnet. Diese Taufe wird Die Weintaufe. litten hatten, beim „Martinstrunk" nicht spotten. Wie einst in grauer Vor- zeit der Gode (germanische Priester) beim Hcrbstdankfeste am Beginne des str Sieg und Macht und hierauf den denen Verwandten die Minne (Ge dächtnißtrunk) ausbrachte, so trinkt man jetzt beim Martinitrunk das erste Glas zu St. Martins Gedächtniß. Wenn die Gläser aus dem Kruge ge füllt sind, lüftet der Hausvater sein grünes Weinkäppchen, dann hebt er sein Glas, in dem der Rebensaft gol dig funkelt, hoch empor und sagt einen Gedächtnißspruch, worauf die Gläser geleert werden. Früher erhielt die „Weintaufe am Martinitag" auch noch eine besondere materielle Bedeutung, da erst von diesem Tage an der Wein versteuert wurde; der Most und der „Sturm" (so wird der gährende Most im Volksmunde bezeichnet) waren frei. Sludenteii-UIl. Rummel und Bummel (die auf dem stark bekneipl antreffen): „Das ist ja unser Hausherr, der uns so schlecht be- Haben nur noch einige Schritte! ... 50!... Und nun wünschen wir Ih nen recht angenehme Ruhe! Der wird schauen, wenn er morgen in der Frühe BeiProtzens. Kohn: „Nun chen?"^ Richter: „Ehe Sie den Eid leisten, Frau Sonntag mit dem Rad aus?" „Nein!" „Ach, dann dürfte ich wohl bitten, mir es zu leihen, das meinige Abend einstudirt^ hcn Schwan" sitze ich zu sehr in der Kreide." Z>as Kand Kinmaleins. Der polnische Mathematiker Proko powicz hat für den Elementarunter- Erfahriing, daß das Kind die Produkte der Ziffern von 2 bis 6 mit ziemlicher Leichtigkeit gewinnt und im Gedächtniß behält, daß dagegen über die Ziffer t> hinaus die Multiplikation größere Mühe macht und über 12 hinaus, auf dem Gebiete des „Großen Einmaleins", dazu nöthigt, Papier und Stift zur Hand nehmen. Prokopowicz beobach tete nun öfter, daß Kinder bei schwie rigeren Aufgvben, die sie im Kopfe lö sen sollten, ihre Finger zu Hilfe nah men, und diese Wahrnehmung ließ ihn zu seinem System gelangen. Danach werden die Finger jeder vor, die Zeigefinger 7, die Mittelfinger 8, die Goldfinger, 9 die kleinen Finger 10. Sollen nun zwei Zahlen mit ein- Ziffern mit den Spitzen aneinander. Beispielsweise: Es soll 9 mit 9 multi plicirt werden. Dann wird der Ring -1 mal 1. In Summa 81. Will man 7 und 9 multipliciren, so Händen die Ziffer des Multiplikators oder des Multiplikanden darstellt. Und vereinigten Finger, jene mit hinzuge rechnet, giebt 6 Zehner gleich 60, un terhalb ein Finger an einer Hand, drei zusammen 63. Bis hierher hat das System, mit den Fingern der Hand zu multipliciren, nur für das Kind Werth, das sich im ersten Jahre des Unterrichts befindet. Unter den Erwachsenen giebt es ja, wenn auch Manche so aussehen, als könnten sie nicht bis drei zählen, doch nur wenige, denen die Produkte zweier einstelligen Zahlen nicht ganz geläufig sind. Anders, wenn es sich um die Multipikation zweistelliger Ziffern handelt, wenn das „große Einmaleins" runter haben es glücklich wieder ver schwitzt. Bitte, rasch wieviel macht 13 mal 14?. .. Wer sich bei einer solchen Frage länger besinnen muß, dem giebt die Methode Prokopowicz ein willkom menes Mittel „an die Hand", sich zu helfen. Er numerie jetzt seine Finger wie folgt: „ „ Zeigefinger .12 . , Mittelfinger „13 „ , Goldfinger „14 Nun werden wieder, wie oben, die Finger, welche Multiplikator und Multiplikant darstellen, Spitze an Spitze gelegt. Oberhalb der vereinig ten Spitzen, diese mitgerechnet, befin den sich wieder die Zehnerfinger, 7 an der Zahl, macht 70. Die Finger un terhalb der Vereinigung kommen aber hier nicht in Betracht, vielmehr werden nun die soeben als Zehner gezählten oberen Finger noch einmal als Einer multiplicirt und hierzu die konstante Zahl 100 addirt. Das 3 mal 4 gleich 12. 100 hinzu gleich 112, hierzu noch das oben gewonnene Zehnerprodukt 70 gleich 182 als Produkt der Zahlen 14 und 13. Nach einer anderen, nicht ganz so einfachen Methode repräsentiren die Finger oberhalb der vereinigten Spitzen Zwanziger, die übrigen (unteren) Fin gern Zehner, schließlich werden dann noch die oberen Finger alt Einer mul tiplicirt. woraus sich im Falle von Fi- gäbe: 7 mal 20 gleich 140 3 mal 10 gleich 30 4 mal 3 gleich 12 Will i lti li lich: Konstante wird die Zahl 200 addirt Konstante gleich 200 272 Diese Methode läßt sich auch auf höhere zweistellige Zahlen ausdehnen, den Zahlen angehören. Aber einerseits Bedeutung des Systems bei höheren doppelstelligen Zahlen sehr ein, and:- zu 15 dagegen ist die Methode leicht Schlecht herausgeholfen. „Warum bist Du denn neulich so schnell ausgerissen, als ich Dich anrief? Du hast wohl gedacht, ich wollte Dich anpumpen!?" „Ja warum nicht gar! Weißt Du, der Arzt hat mir nämlich viel Bewe- Auffallendes Lob. Gast (zum Wirth): „Seh'n Sie, Herr Pamperl, heut' ist einmal der Wein gut: da läßt sich nichts d'rüber sagen—das ist ein echter Naturwein!" 'Gastwirth (zum Schankburschen): .Malefizbub', hast g'wiß aus dem Faßl her'geb'n, wo i' noch kei' Wasser 'neing'schlltV hab'?!" Boshafter Wunsch. Junqer Arzt (zu einem Redacteur): „In meinen Mußestunden verfasse ich Gedichte." Redacteur: „Nun hoffentlich bekom men Sie eine recht große Praxis!" Die Welt hält so manchen für einen Leu. der nur eben zur Gattung der Katzen gehört. —Be quem. A.: „Was. Du läßt Höchst« Anerkennung. Aeltere Dame (zu einer jüngeren, welche eben in einer Liebhabervorstel „Nein, wie reizend! Sie haben so na türlich gespielt, gerade so benahm sich mein letztes Mädchen, das ich ihrer Frechheit wegen fortgejagt habe!" Sin Aampf.Fuftschiff. Das Streben, die Aufgabe deS lenk baren Luftschiffes zu lösen, fesselt die Gedanken des Menschen in derselben unablässigen Weise, wie etwa im Mittelalter die Sucht des Goldma chens herrschte. Mit dem Luftballon hat man in Bezug auf seine Lenkbar keit im Großen und Ganzen schlechte Erfahrungen gemacht und es ist deut lich bemerkbar, daß die Erfinder der letzten Jahre mehr dazu geneigt sind, die Sache anders anzufassen. Deshalb will man sich nicht mehr auf die selbst ren Kraft man in jedem Augenblick regeln und nach bestimmter Richtung lenken kann. Die große Schwierigkeit bei der Anwendung von Maschinen in der Luftschifffahrt besteht nun selbst um sich selbst, den für sie nöthigen Vertical - Durchschnitt. Brennstoff und außerdem noch die zu besonders eignen würde. Der amerika nische Physiker, Professor Langley, schuf ein kleines Dampfluftschiff, das Die lange gesuchte Lösung desProb lems hofft der Professor Giampetro von der Universität in Pesa mit einem Das große Bauwerk, welches den Menschen durch die Luft zu tragen be stimmt ist, wird wiederum aus Aluminium bestehen. In seinem Haupttheile gleicht es einer Risenspin del, deren Länge von einer Spitze zur anderen fünfmal größer sein wird als ihr Durchmesser in der Mitte. Wie lang dieses Luftschiff werden soll, ist Das Luftschiff. Absteigen des Luftschiffes ohne An falls im Innern des Aluminiumkör pers, sie soll eine Kraft von sechs Pferdestärken entwickeln und ein taue und Ballast untergebracht. Das Gewicht des ganzen Luftschiffes wird auf 1100 Kilogramm angegeben und der Erfinder glaubt versichern zu kön nen, daß dasselbe für ca. §12,000 ge —Es giebtM ütt e r, die die jemand zuwirft durchblicken wir ihn oft am schnellsten. Vom Vertheidigertisch. Gut« «»«rede. Die Geisterstunde war noch nicht dem Flecke. „Also so hältst Du Deine feier lichsten Versprechen! Schlaflos lieg' ich °Pst! liebste Mali ich „Ist Paß' zehn „Ja, ja', verstell' Dich nur!" scherzt: ihm unseren Ausdruck specieller Hoch- Nun stießen Alle auf Dein Wohl fangen, daß sie überzeugt war. Sie bot ihm freundlich „Gute Nacht!" ja, sie wollte sogar noch wissen, was weiter wieder zu seinen Zechgenossen und wie der Zufall wollte es wurde wieder arg spät! Als er in das Gemach ein trat, in dem die Gattin ruhelos seiner harrte, begann er sofort: „Denk' Dir nur, Mali! Es ist kaum zu glauben, aber heute ist es gerade so gegangen wie gestern! Man hat mich gefragt, ob Du nicht unwillig gewesen seiest, als ich so spät heimgekommen. Ich berichtete natürlich, daß Du im Gegentheil die Liebenswürdigkeit selbst gewesen seiest. Da waren nun Alle begeistert: es hieß, eine solche Frau gäb' es nicht mehr, und der Apotheker ja, ja Du Schlange! der Apotheker erklärte, er werde Dir zu Ehren eine Bowle brauen. Das konnte ich ihm natürlich nicht verbieten, und da ich gewisserma ßen Deine Stelle zu vertreten hatte, mußte ich bis zum letzten Tropfen blei ben!. . Ja, ja dieser Apotheker bei dem scheinst Du einen Stein im Brett zu haben!" Frau Mali sah sinnend vor sich hin. Sollte dieser Apotheker wirklich ein so tiefgehendes Interesse für sie im Bu sen tragen? ? Die während dieser Erwägunge« eintretende Pause benützte Hälmle, um sein Sägewerk in Bewegung zu setzen. Am nächsten Abend kam Hälmle gar nicht, sondern erst Morgens um drei Uhr nach Hause. Im Gehirne der Frau Mali dämmerte es bedeutend. Mit schneidendem Hohn empfing sie ihn unv fragte: „Na, habt Ihr mich etwa heute auch wieder leben lassen?" Hälmle nahm seine paar Lebensgei ster zusammen und erwiderte: „Mißt Du, liebe Alte, die Herren sahen heute allerdings s o a u s, als wenn sie wieder etwas Derartiges beabsichtigten und da mußt» ich doch abwarten, ob es dazu kommen werde! Leider habe ich dieses Mal umsonst gewartet und für Dich weinen Schlaf geopfert!" Zwei Sekunden darauf schnarchte er bereits. Sie aber hob sämmtliche Schwurfin ger in die Höhe und sprach feierlich: „Na, wart'! Du freu' Dich !" wa« verdreh» Der Hiailbauer wird Nachts durch Feuerlärm aus dem Schlaf geweckt. Es brennt bei ihm die Flammen schla gen bereits zur Thür herein. Im Schreck und in der Eile, zu entkom men, zieht er seine Hose verkehrt an und springt zum Fenster hinaus. „Nun, Michel." fragt ihn der außen stehende Herr Pfarrer theilnahmsvoll, „Ihr habt Euch doch nichts gebrochen?" noch ganz verwirrt von dem gehabten Schrecken, an sich heruntersehend, „'krochen is, denk' i', nix; i' glaub' aber, i' hab' mir bei'm Rausspringen 'was verdreht!" Triftiger Grund. „Wie alt ist die blonde Mayer?" „Ge stern war sie zwanzig, heute achtzehn!" verlobt, und heute ist die Partie zurück gegangen!" Kindlich. Bater (beim Früh stll«?): „Pfui, ein faules Ei!" Fritz chen: „Nicht wahr. Papa, das hat ein faules
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