6 „puncto 25 Mark". Herr Dr. Norbert Hollenstein war -«ben im Begriff seine Toilette für das Kränzchen des Bürger-Kasinos zu vol lenden. Merkwürdigerweise ging heute Alles flott. Kein abgerissener Knopf, leine verlegte Kleiderbürste, kein wider spenstiger Halskragen oder wie sonst die Leidensstationen des Junggesellen- Lebens heißen. Norbert fühlte sich beinahe unbehaglich. Er war ja die süße Unordnung aus der Studenten «icht gar so lange her. Kaum ein Jährchen kurirt Doktor Höllenstein an der lieben, leidenden Menschheit herum. Daneben findet er noch Zeit, in literarischen Dingen zu machen. Kein revolutionäres Genie nur ein harmloses Talent. „Gott, schon sechs Uhr! Und ich Die Quartierfrau öffnet. „Guten Abend, Herr Doktor! Der Briefträger hat etwas gebracht." bureaukratischer Steifheit aus dem Pulte. Das war verdächtig. Und gar die Aufschrift: „Königliches Be zirksgericht II." Der Doktor riß das Gouvert auf und fing hell zu lachen Punkto restlicher 25 Mark." sich der Kerl noch an die lumpige Ba gatelle! Ja, ja, nichts ist so fein ge sponnen Na, unangenehm wär' ren.... Doktor Hollenstein befand sich bereits auf der Stiege, als ihm ein fiel, der kleinen Emmy versprochen zu haben, sie das Manuskript seiner neuen Novelle lesen zu lassen. Er hatte das selbe vorhin auf den Schreibtisch ge- Licht zu machen, tastete er auf dem Schreibtisch nach vem Manuskript. Da... das ... war das Couvert und 'kann doch nur das gesuchte Manu skript sein. Hollenstein schob das zu sammengefaltete Papier in's Couvert Emmy hatte bis spät in den Vor mittag hinein geschlafen. Leicht be greiflich nach einer flott durchtanzten Usche. Jetzt wollte sie das Manuskript von Höllenstein's Novelle lesen. O, sie war gerade in Stimmung ... zahlen." Der Doktor hatte Schulden! „Ja, warum weinst Du denn, Gmmy?" Ma ... ma, der Do ... Dok ... tor... hat... Schu ... Schulden!" schluchzte Emmy. nen!" tröstete Mama. „Es ist also höchste Zeit, daß er einmal heirathet. Beruhige Dich, Kind. Ich werde Nachmittags mit dem Doktor sprechen der Energie ihrer Mama Als Dr. Hollenstein Nachmittags kam, wurde er von der Schwiegermut- Herr Spindeldürr der einzige Glaubi ger war, feierte man fröhliche Verlo bung ... Bei Ihrem Gatten war es ja viel schlimmer gewesen. Die Sandwich Znseln. Mit fester Hand hat Onkel Sam von den Sandwich - Inseln Besitz er griffen und durch diesen Akt sein Ge biet um einen Archipel erweitert, dem 109,200 Menschen. Die größte der lnseln, Hawaii, enthält 4875 Qua -000 aufweist. Die drittgrößte ist Oahu 40 Meilen lang, 20 breit, mit 21,- Quadratmeilen und eine Einwohner zahl von 4961. Die nächstgrößten sind: Molokai 40 Meilen lang 7 bis 9 breit, 2349 Einwohner! Nihau oder Oneeow, 18 Meilen lang, 8 breit, nur 233 Seelen; Ranai, 20 Meilen lang, 10 breit, 348 Einwohner, und Kahoo lawe, 11 Meilen lang, 11 breit, Ein wohnerzahl unbekannt. Ferner wurde die etwa 800 Meilen südlich von dieser über 60 Quadratmeilen groß ist, von der Hawaii'schen Regierung als ihr zugehörig beansprucht. Die Bewohner, ein buntes Gemisch von Eingeborenen, Amerikanern, Apia ten, Asiaten und Europäern, setzen sich wie folgt zusammen: 31,019 Hawaiia ner, 8485 Mischlinge von Hawaiianern und Ausländern, 24,407 Japaner, 21,« 616 Chinesen, 15,191 Portugiesen, 5260 Amerikaner, 2257 Engländer, 1432 Deutsche und 1534 Angehörige den die Eingeborenen dahin. Daß die Hawaiianer eine entartete Rasse sind, kann im Hinblick auf die Thatsache, daß sie Jahrhunderte lang in einem er schlaffenden Klima ein Schlaraffenle ben geführt haben, nicht überraschen und ihre Tage sind gezählt. Die erste Kunde von den Sandwich- Inseln gibt eine Karte des spanischen Seefahrers Juan Gaetano vom Jahre langt ist. Den Namen Sandwich-In seln erhielt der Archipel von dem be rühmten Seefahrer Cook nach dem da maligen ersten Lord der britischen Ad miralität, Earl of Sandwich. Von der früheren Geschichte der Inseln ist nicht viel mehr bekannt, als daß ihre Bewoh ner in fortwährender Fehde mit einan der lagen, bis im Jahre 1800 Kame hameha, ein Häuptling von der Insel Hawaii, nach blutigen Kämpfen die Alleinherrschaft an sich riß und sich als König proclamirte. Eine Statue in directer männlicher und Lunalilo, dessen Mutter eine Nichte und Stieftochter Kamehameha I. ge- Der Jolani-Palast. . Das mit einem wundervollen Klima gesegnete Jnselreich weist eine pracht volle Vegetation, aber verhältnißmäßig lhre große Wichtigkeit erhält die lulu auf Oahu ist, durch ihre geogra phische Lage. Einer großen Oase in der ungeheueren Wasserwüste de» Stillen Oceans vergleichbar, liegen die Sandwich - Inseln an dem Seewege von Amerika nach Asien und Austra lien. Die Hauptstadt Honolulu ist von San Francisco 2089 Meilen entfernt, 3399 Meilen von Aokohama, 4917 Meilen von Hong Kong, 4850 Meilen von Sydney, 46W Meilen vonPanama und 4A.0 Meilen von dem westlichen Terminus des projectirten Nicaragua- Eanals. Der Archipel ist die einzige Stelle im Stillen Ocean nördlich vom Aequator, wo ein von China nach den Vereinigten Staaten segelndes Schiff Kirche aus Lava. Kohlen, Provisionen oder Wasser ein nehmen kann und aus diesem Grunde legen alle Fahrzeuge der sieben Dam pfer - Gesellschaften, welche de» Ver kehr zwischen unserem Continent und Australien, China sowie Japan ver mitteln, in Honolulu an. Wenn einst der Panama- oder Nicaragua - Canal vollendet ist, werden alle Fahrzeuge, die denselben auf dem Wege nach oder von Asien Passiren, behufs Einnahme von Kohlen und Proviant ein Gleiches thun müssen. Hawaii's Ausfuhrhandel hatte im Jahre 1896 einen Werth von P 15,- 616,000 und die eingeführten Waaren einen solchen von P 7,164,000. Für un sere Pacificstaaten war die Ausfuhr dorthin von solcher Bedeutung, daß dem Jnselreiche durch einen Reciproci tätsvertrag von der Bundes - Regie rung freie Einfuhr von Zuxker, Reis sowie Bananen zugesichert wurde, und legium auch auf andere Producte wie Kaffee, Gewürze, Südfrüchte u. s. w. ausgedehnt. Amerikanisches Capital und amerikanische Intelligenz sind^seit zu bewirthschaftend Eine der bedeutend sten Anlagen dieser Art ist die Eva- Plantage, welche etwa IS Meilen von Honolulu belegen ist und 6000 Acres streckt. Diese Plantage steht unter der und wird von 1200 Menschen Chi- Staats -Zuchthaus. zu langer Zeit die Aussuhr dieses Ar tikels an Bedeutung mit Zuckerexport rivalisiren können. Auf den Zucker wie Kaffeeplantagen arbeiten Weiße und Mongolen zusammen, allein in den Reisfeldern sind nur Chinesen zu finden. Seit Jahren sind Bewohner des Der Hauptstadt Honolulu, welche ca. 30,000 Einwohner hat, giebt eine ganze Reihe erloschener Vulkane einen Korallenriffen gebildet. Die Gebäude und Geschäftstheile der Stadt sind aus solidem Mauerwerk Wohnhäuser ausschließlich Holz Ver wendung gefunden hat; die letzteren g?bung haben die eingeborenen Herr scher viel gethan. Als ein Denkmal ih rer Fürsorge für ihr Volk haben Kamehameha IV. und die Königin Emma das „Hospital der Königin" er richtet, das sich am Feste der „Punsch bowle" dicht bei der Stadt erhebt. Das durchaus praktische und modern ein gerichtete Hospital liegt am Ende einer prächtigen, von Palmen eingefaßten Avenue in einer überaus herrlichen U mgebung. Nach dem Tode des in der Blü the seiner Jahre gestorbenen Königs Lunalilo, ist das Heim für alte Ha waiianer errichtet worden, gemäß der Bestimmungen seines Testaments, in dem er sein ganzes Hab und Gut den Armen vermachte; auch dieses Institut kann eine Musteranstalt genannt Wer der Stadt ist der von dem König Ka lakaua errichtete Jolani - Palast an er- ster Stelle zu nennen. Von wahrhast paradiesischen Gärten umgeben hat die findet sich das seit 50 Jahren beste hende College von Oahu. Daß es in dem Lande des ewigen Sonnenscheins auch Sommeiressorts lul will auch etwas Apartes haben und so entstand Waikiki, das „Newport" der Sandwich - Inseln. Ein von gran wunderbaren Blumen eingefaßter Fahrweg führt längs des Meeresufers nach Waikiki, wo die reichen Bewohner der Hauptstadt ihre fürstlichen Land sitze haben. Eine „Eottage" in Waikiki enthält mindestens 20 bis 30 geräu mige Zimmer und ist derartig einge richtet, daß das ganze Haus durch Ent fernung der leichten Zwischenwände in eine einzige Veranda umgewandelt werden kann. Gärten von wundervol ler Pracht, in denen die Blüthen von Mang - Mang, Tuberosen und Oran gen ihre berauschenden Düste aus strömen, umgeben alle „Cottages", die unter hochragenden Palmen versteckt liegen. Badehäuser. Aber unter all' dieser tropischen Herrlichkeit lauert ein furchtbares Ge spenst der Aussatz, vor dem Nie mand sicher ist. Gegen diese schreckliche Krankheit gibt es kein Schutz- oder Heilmittel und wer von ihr ergriffen, wird, ist einem entsetzlichen Tode ver fallen. Die Aussätzigen werden, ohne Unterschied der Person, nach einer für sie bestimmten Reservation auf der In sel Molokai gebracht, von wo es keine Wiederkehr gibt. Die beklagenswerthen Bewohner der Leperstadt, deren Zahl sich auf 1100 beläuft, haben mit der Außenwelt für immer abgeschlossen und für sie gibt es nur den Tod als Erlöser von ihren furchtbaren Leiden. Ta» Telephon im Borpostcndicnst. Nicht nur alle Neuerungen auf waf- und Sprecher befinden, ausgeht. An Soldat mit Telephon. dem Apparat befindet sich eine Rolle ment. Gräfin: „Wirklich, Ihr habt!" Musikkünstler (sich verbeu „Aber, Emil! Wie konntest Du nur auch wirklich herzlos!" Er: „Beru- Jch danke Dir für Deine Aufmerk samkeit." AusderSchule. Lehrer: „Wie ich Euch gesagt habe, bedeutet Die Erlöserkirchc In Jerusalem. Mit großem Gefolge hat der deutsche Kaiser Wilhelm 11. sich nach Jerusa lem begeben, um der feierlichen Einwe ihung der dortigen Erlöserlirche beizu wohnen. Es sind 29 Jahre verflossen, seitdem der damalige Kronprinz und spätere Kaiser Friedrich vom Sultan den Muristan, auf dem sich die Kirche erhebt, als ein Gescheut für die preu ßische Krone erhielt. Der Platz hat eine bewegte Vergangenheit aufzuwei ziige die deutschen Johanniter gewohnt, Kloster ein Irrenhaus (Muristan) ein richtete. Als die Anstalt eingegangen war und die Todte Hand des Js wurde zum Anbau von Gerste für die Pferdeweide benutzt. Die westliche Hälfte kam in den Besitz des griechi- Platz, Valuf, türkischer Staatsbesitz blieb, unter der erblichen Verwaltung Die Erlöserkirchc. der arabischen Familie El Alami. Der Plan zum Bau der Kirche stammt vom Geh. Oberbaurath Adler in Ber lin! er war schon 1871 begonnen wor -1841 bis 1886 mit dem englischen Bisthum vereinigt war, erst 1893 sei nen endgültigen Abschluß. Der 50 Meter hohe Thurm ist in diesem Ent wurf von Kaiser Wilhelm 11. mit eigener Hand entworfen und gezeichnet worden. In demselben Jahre erfolgte die Grundsteinlegung. Bender Aus lage der al/en, den Johannitern gehö rige» Santa Maria Major ausgeführt worven; hieraus erklärt sich die Ein an arabische Bauart. Als Material haben die.wetterfesten Kallsteine von Bethlehem und Umgebung gedient. Die deutsche Kunst hat das Beste ge than, um das Innere durch Fresken stalten. , Macht der Gewohnheit. „Ach, Herr Doctor, meine Frau ist heute vom Rad gefallen!" Zunge!" Prosaisch. Künstler: „Weshalb verweigern Sie mir Ihre Tochter! Weil ich Künstler bin? Uns gehört die Welt!" Ren tier: „Die ganze Welt, sagen Sie?! Ah da is mir ein Haus - Besitzer Auf der Reitbahn. Dichter ist): „Wie der Mensch das Pferd quält! Sie, das ist königliches „Heute habe ich schon wieder ein solch' schlechtes verdorbenes Bier getrunken!" Frau: „Mir scheint, Du thust das nur deshalb, damit Du nachher eine Aus- Auf der loscpWöhe- Wer dom Kysshäuser «us den Süd harz besucht, der wird nicht verfehlen, durch die alterthümlichen Straßen von Stolberg Hinauf zu pilgern zum Auer berg,der sich schon von weitem beträcht lich abhebt k»n den umliegenden grü nen GebirgSgliedern. In der „Josephs höhe" erhebt sich der massige Porphyr kegel des genannten Berges 575 Meter hochfein Kulm zeigt ein fast kreisrun des Plateau, und in der Mitte dessel ben erhebt sich ein gigantisches Eisen gebilde, das in der Form eines Rie senkreuzes weit hinausschaut in die Lande, sicherlich das größte Kreuzes zeichen der Christenheit! Es ist dies der neue eiserne Aussichtsthurm. Schon vor langen Jahren war die Josephs höhe von einem Thurmbau gekrönt, der von den Ahnen des Hauses Stolberg errichtet wurde. Als jedoch gegen 1750 dieser erste Thurm baufällig ge worden er war in Fachwerkbau er richtet riß man ihn 1768 gänzlich nieder. Gegen Anfang unseres Jahr hunderts tauchte der Plan zur Neuer richtung des Aussichtsthurmes auf der Josephshöhe auf. Nach manchem Hin derniß wurde derselbe endlich nach ei nem Riß des Altmeisters der Baukunst Schinkel-Berlin ausgeführt. Die Ge sammttosten des Bauwerkes beliefen sich auf ca. 40,000 Mark; der Thurm, welcher die Form eines Kreuzes ähnlich dem heutigen zeigte, erhob sich 100 Fuß hoch. An Balkenwerk eingerichtet. Am 12. Juni 1880 wur- Blitzschlage getroffen und theilweise DerAussichtsthurm. zerstört. Da eine Reparatur nicht Fast 40 Meter hoch ragt heute das der eiserne Koloß ruht mit seiner über 500 Personen fassenden Schutzhalle auf einem quadratischen, 1 Meter ho führen. Zur Besteigung des Thurmes Stufen? für später ist jedoch die An bringung eines Fahrstuhles vorgesehen. In halber Thurmhöhe betritt man eine Galerie, welche für mehr als 100 Per sonen Raum bietet? aus der obersten Platsorm dagegen, die durch ein Zelt dach abgedeckt ist, haben nur 30 Besu cher Platz. Ein Unverwüstlicher. „Stt lieben nicht genug P-ch. „Ich hab' kein Glück auf der Welt! Heute, wo ich früher und nüchtern z' Haus komm', schlaft meine Frau schon!" Verliebt. „Aber Marie, wie kann man blos die Suppe so ver salzen?" „Ach, aus Liebe kann man alles, gnädiges Fräulein!" „Elvira, Du bist mein Abgott?" Reiche Braut: „Ich glaub's auch! DaZ Schlimmste. Hausfrau: „Arme Frau, Va habt Ihr Euch wohl gefürchtet?" mich nicht aber man muß halt gar so lang 's Maul halten!" Günstige Gelegenheit. „Denk' Dir, heute hab' ich mich auf iine frischgestrichene Bank gesetzt! Mein Mann muß mir jetzt ein neues Kleid Bank?" Mißverständnis Gast: „Haben Sie noch ein Herz» Lina?" Köchin: „O ja, sogar ein sehr treues!" Bosh-afi. Aeltliche Kokette: .Denken sich, letzten Abend hat mich ein Herr im dunklen Corridor geküßt. Ich zündete natürlich sofort ein Streichholz an —" Der Maler auf dem Lande. Bauer mit seiner Frau einem Ma ler zusehend, der sehr viele Pinsel in der Hand hält): „Siehst D', 's schwer ste bei der ganzen Malerei is blos das, daß er all'weil den richtigen Pinsel glei' 'raussind't!" nicht Ihren Vertheidiger?" Braut. Beamter: „Nein, ich habe ja so sHoa genug vorgesetzte." . > '
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