« Hinter dem Sternenbanner i Von dem in Waffen starrenden Eu ropa pflegt Onkel Sam als ein etwas absonderlicher, alter Herr angesehen zu werden, dessen Hauptbestreben sich auf das Geldverdienen richtet, ohn« b«i der Wahl der zu seiner Bereicherung dienenden Mittel allzu scrupulös zu s«in. Die Entwickelung d«r Ereignisse Zn dem jetzigen Kriege hat die W«lt «i -mes Andern belehrt und ihr „ad ocu los" demonstrirt, daß das Landheer und dle Marin« der VereiniglenStaa ten eine Macht repräscntiren, welche durchaus nicht zu unterschätzen ist. Nach blutigen Ziämpsen zu Wasser und zu Lande haben unsere Streit«! das St«rnenbann«r selbst bei unseren An tipoden aufgepflanzt und es fehlt nicht an Stimme», welche die dauernde Ein verleibung der zur Zeit von unseren Truppen occupirten Jnselreiche Me langen. Enthalten die Vereinigten Staaten, Dank der aus allen Herren Länder zusammenströmenden Ein- Polynesien Westinditr. A l a s k a n«r. «anderer, jetzt schon «in überaus bun tes Völkergtmisch, so würd« dasselbe nach Annectirung von Cuba und Por torico, der Philippinen, Ladronen und Carolinen durch den von diesen Inseln kommenden Zuwachs gewissermaß«n «in«n exotischen Hautgout bekommen. Wenn wir von dem mexikanischen Kriege absehen, so finden wir, daß Onkel Sam seine bisherigen Gebiets- Erweiterungen auf friedlichem Wege, d. h. durch Kauf bewerkstelligt hat. Der erste auswärtige Landerwerb be gras Alaska, das uns Rußland für die Summe von P 7,200,000 verkaufte. Als der Staatssekretär Seward seiner Zeit diesen Kauf abschloß, wurde hef tig dagegen protestirt, denn Alaska galt als «ine Eis- und Schneewüst«, in welcher nur Eisbären sich wohl fühlen könnten. Die reichen Gold funde in unserer nordischen Besitzung haben einen Umschwung in dem Ur theile über d«n Werth von Alaska her beigeführt und heute- wird es vielfach letzten Census aber nur 31,795 Be- Weihe, 2374 Indianer, 2287 Mongo len, 1819 Mischlinge von Russen und ,einem mächtigen Strome, dem Vukon, durchzogen, der über 2000 Meilen lang ist und auf «ine Länge von 600 Meile hat. Die Wassermassen,^we^che Ocean zuführt, sind so ungeheuer, daß sie genügen, das Meerwasser 2l> Mei len weit von der Küste süß zu machen. '! Auf den Philippinen. Welch' gewaltigen Contrast zu die risc» und Vancouver nach China und Japan belegen, ist dieser Archipel, zu dem außer mehreren öden acht be rlinischen Küste ca. 2100 Meilen ent fernt und hat einen Flächeninhalt von «a, 7629 Quadratmeilen. Vulkanische Kräfte hoben diese >nseln einstmals von dem Grunde des Oceans an dessen -Oberfläche. Einige der gewaltigsten Vulkane der Welt gibt es auf den Sandwich - Inseln, so den Mauna- Kea und Nauma-Loa, deren Gipfel sich 13,80? bezw. 13,675 Fuß hoch in die Wolken erheben. Ein Krater Hai bei einem Umfange von 30 Meilen -»»»- ?>«k« »an einer Meile. Ander« 3000 Fuß hohen Klippen in das Meet abzufallen. Die Sandwich - Inseln sind überaus fruchtbar, namentlich ge deihen Zuckerrohr, Reis und Süd früchte aller Art. Der Entdecker Capt. Cook schätzte die Einwohnerzahl auf 40a<N). bedürfte diesmahl wohl Fluche. Die Laster der Weißen bttich -90,000 sich belaufenden Gesammtzahl der Bewohner sich nur noch 35,000 der Sandwich - Inseln ist herrlich, ihre natürlichen Hilfsquellen f«hr reich und so kann «s nicht Wunder nehmen, daß die Zahl der Ausländer stetig zu nimmt. Die Hauptstadt Honolulu hat ca. 30,000 Einwohner. Außer dieser exotischen Besitzung nennt Onkel Sam noch mehrer« In seln im tropischen Theile des Stillen Howland Island, sowie Marquis of Weeks Island. Die beiden erstge nannten Inseln, welche seit dem Jahre 1817 den Vereinigten Staaten gehö ren. sind kleine Felsenöden in dem schier endlosen Ocean und ohne allen Werth, ja nicht einmal für Menschen bewohnbar. Ueberaus prächtig und von der Natur auf das Reichste geseg net istdagegin das kleine Marquis of W«eks Island, ca. 2700 Meilen west- Mit d«m Rechte d«s Eroberers hat Onkel Sam sein siegreiches Sternen banner auf den Philippinen, d«n La- Auf den Ladronen. Carolinen wehc,i. Es fehlt, wie ge sagt, nicht an Stimmen, welche die permanente Besitzergreifung dieser Jnselreiche verlangen, doch erscheint es mehr als fraglich, daß diese „from men" Wünsche in Erfüllung gehen halt von 43,319 Quadratmeilen und 1,500,000 Einwohnern wird im Hin blick auf seine Fruchtbarkeit mit Recht die Insel als „Euba libre", als frei« Republik, die Zahl der amerikanischen Freistaaten vermehren oder zur bloßen Domäne Onkel Sam's werden wird, muß die Zukunft lehren. Nicht so groß wi« Cuba ist Porto Rico mit sei nen 3530 Quadratmeil-n, eine höchst begehrenswerihe Besitzung, denn die Insel ist von der Natur reich gesegnet und sie bietet Ausländern denVorthul, daß sie sich leichter acclimatisiren. Auf den Carolinen. Durch den Seesieg des Admiral- Dewey ist der Herrschaft der Spanier versetzt worden und die Entsenoung Merritt läßt keinen Zweifel daran übrig, daß das Sternenbanner cuf dem fernen Jnfelreich sich behaupten wird. Die Occupation der Laoronen hat keinen Schwertstreich gekostet. Dieser Archipel umfaßt fünf bewohnte Inseln, die 450 Ouadratmeilen gieß sind und 10,000 Einwohner haben. Magellan, der di« Inseln entdeckte, gab ihnen den wenig schmeichelhaften Na den reichen Gaben, welche die Mutter Natur aus ihrem Füllhorn auf di« Inseln ausgeschüttet. Dadurch, daß die Spanier Eingeborene von den Kritiker: „Ah, sehr hübsche Einz«lh«i -— Ländlich« iKunstbe st re se«r" giebt, so kann's doch a „Krum nubbirnbeutelmalkter" geben. Sachliche Uioniere. Wie die technischen Hochschulen die jüngsten unter d«n höheren Bildungs» anstalten im Deutschen Reich sind, so bilden auch die technischen Truppen di« jüngste Waffe im deutschen Herr. In Sachsen wurde erst unter Friedrich August I. ein Jngenieurcorps gebildet und 1697 und 1698 in England und Holland Mineurs und Pontonnier« angeworben. Sie erhielten als Stand quartier Marienburg angewiesen und waren die Stammtruppr des heutigen Pionnierbataillons No. 12, das dieser Tage in seiner Garnison Dresden die 200 jährige Jubelfeier feiner Errich tung festlich beging. Jene ersten säch sischen Pionier« wurden als zur Ar tillerie gehörig angesehen und erhielten Pontonnier. Miniere. (1702.) daher auch deren Uniform: stahlgrü nen Rock mit rothem Kragen und Auf schlägen, rothesKamisol, roth« Strüm pfe und schwarzen Hut; um letztern hatten die Unterofficiere silberne Tres sineinfassung. Dieses Waffenkleid er fuhr im Lauf der Jahre vielfache Aen form in Uebereinstimmung mit der jenigen der Artillerie. Heute unter scheidet sich diejenige der Artillerie von der der Pionier« dadurch, daß erstere gelb« Knöpfe und Helmbeschläge trägt, während diese bei letztern weiß sind und die Pionier - Ossicier« außerdem dieselbe Stickerei wie die Generalstabs osficiere am Kragen und auf den Aermelauffchlägen des Waffenrocks haben. Die Feuertauf« bestanden die ersten sächsischen Pioniere in dem zwei Jahrzehnte hindurch dauernden Nor dischen Kriege, der mit dem Einfall der gustusburg (Dllnamllnde), den Bela gerungen der Festungen Thorn, Po- OfficitrederPontonnitr«. (1745.) Wegnahme der Inseln Usedom, Wollin wie das Jagdschloß Hubertusburg. Auch das 1730 b«i Zeithain abgehal ci«ren und technischen Mannschaften viel Arbeit mitVermessen und Abstecken des Lagers, Anfertigen der Risse, Brü ste bei der Belagerung von Danzig, im Pioniere. (1332) (1850) ersten Schleichen Krieg bei der Er stürmung von Prag betheiligt, auch im zweiten Schlestschen Krieg sowie im Siebenjährigen Krieg standen sie im Feuer, im letztern geriethen sie durch die Capitulation auf dem Lilienstein am 17. October 1756 in preußische Gefangenschaft, der sie zumeist entlie fen, um dann österreichische oder russi- Fildzllgen im Anfang dieses Jahr hunderts. Ganz besonders bedeckten sich die sächsischen Pontonnier« in d«m unglücklichen Feldzug gegen Rußland mit Ruhm durch ihr geschicktes, di« französischen Oberbefehlshabers Gene ral Reynier. In jener Zeit führten auch auf Befehl Napoleon's sächsisch« Jngenieurossiciere, für die 1742 «in« Residenz sowie der Stadt Torgau aus. In d«m Feldzug von 1814 —15 nah men die sächsischen Sappeure und wurden, rühmlichen Antheil an der Belagerung verschiedener fester Plätze. Im Jahr« 1843 wurde der Name Pioniere statt Sappeure in d«r säch- Eine Pionierabtheilung war 1849 mit in Schleswig, ebenso in Holstein 1863—64. B«i Königgratz. 1866, führten die sächsischen Pioniere im feindlichen Geschützfeuer die Befesti gung d«r sächsisch«» Stellung Nieder- Plim-Problus aus. Im Deutsch-fran zösischen Krieg 1870 —71 blieben zeichnete Dienste. Sappeur. Ponton.ri«r. (1810) (1820) Aus der Regierungszeit König Al bert's verdi«nen vor allem hier noch drei Thatsachen erwähnt zu werden: die V«rstärkung des Pionnierbatail lons auf sechs Compagnien, die Errich tung von zwei sächsischen Eisenbahn- Compagnien, der«n Stamm das Pio nierbataillon zu geben hatte, und die nach Berlin in Garnison kamen, sowie «ndlich di« in der Hauptsache durch sächsische Ingenieur- und Genieofsi cier« erfolgte Erbauung der Albert stadt beiDresden, die großartigste Ver einigung von Kasernen und Militär anstslten, die das Deutsche Reich besitzt. Die Albertstadt ist ein Baudenkmal moderner militärischer Jugenieurkunst. Der Leiter jener Bauten war der noch in Dresden lebendeGeneralmajor z. D. Portius, der auch 1863 —64 in Hol stein, 1866 in Sachsen und Böhmen sowie 187» —71 in Frankreich als In genieur-, Genie- und Generalstabsosfi- Gefreiter. (1898). cier hervorragende Dienste geleistet hat. Zur Zeit wird das Pionierbataillon von Oberst Krille commandirt. Zofenbosheit. Gnädige: „Lina, Du warst doch ge nicht?" Oweh! Frl. A.: „Herr Krll gefehen, wäre ihm die Welt wie «ine Wüste «schienen." Frl. B.: „Darum tanzt er jedenfalls auch wie ein Ka — Gerecht. „Nee, nee, Nette, so"steht!'"' """" Zeit. Der Pantoffelheld. (Bei ei- Gemeine Schmuttermayer vor seinen Feldwebel mit der Bitte, austreten und heimgehen zu dürfen.) Feldwebel: „Was fällt denn Ihnen ein! geht Siecht aber ich darf nie läng« aus bleiben «ls bis neun Uhr!" Spanische Korts. offener Feldschlacht stets so viel als Fort Paez. von 1868 bis 1878 bei ähnlichen Forts verhüten. Etwas stärkeren Wider sten im Stand«, ist das in der zw«iten Abbildung darg«stellt« Fort, das ur sprünglich ein Ziegelbrennofen war. schweige denn über Artillerie verfügten. Ziegels f«n als Fort. so werden unsere „Boys in blue" sich gewiß von derartigen Hindernissen nicht aufhalten lassen. Vertrauen. Arzt: „Dann nehmen Sie stündlich etwas Himbeer- oder Weichselsaft zur Anfeuchtung." - Patient: „Herr Doctor, ich m«in' d«r Gerstensaft thät' mir noch besser." WiederreicheßankierSil berstift hantelt. Sein Weiö. melt. des Tages Müh'und Arbeit. Scherz und Frohsinn waren hier zu toste. Jetzt tönte eine helle Stimme: „Ja wohl. die Flitterwochen, das ließe man ten ihm. Der Blonde blickte von Einem zum Andern. „Wie kann ein Blinder uns den Glanz des Himmels malen?" fragte Di« Änder«n horchten auf. „Seit mehr als 25 Jahren lebe ich mit meinem Weib. Wir waren jung zusammen, sind nun schon alt gewor den, haben zusammen gehofft, zusam men uns gefreut, zusammen gelitten. Glücklich waren wir stets. Von dem Glück kennt Ihr nichts. Als ich ver zagt, niedergeschmettert nach bitteren Enttäuschungen, an denen das Künst lerleben so reich ist, war sie es, die mich hochhob, war sie es, die nie an mir zweifelte, wenn ich selbst verzweifeln wollte. Mit meinem Weib durchdachte ich jedes meiner Werke, ihre naive Em pfindung lenkte mich oft richtiger als der Scharfblick eines Kunstkenners. Schmäht die Ehe nicht! Die El)« ist das höchste, Schönste der Erde!" „Natürlich mit einem Weib wi« das Deine!" stimmte man ihm zu. „Jede Ehe ist so, in der die Liebe waltet. Ich liebte mein Weib, ich liebe es heute mehr denn je! Alles Kleinliche des Lebens hält sie mir fern. Eins, uns kann nur der Tod trennen, und gebe Gott, daß ich nicht ohne sie auf Erden wandeln muß." Ein Schatten flog Über seine Stirn. Beklemmung legte sich auf seine Brust. Ein unheimliches Gefühl befchlich ihn, wie das Nahen einer Macht, einer un erbittlichen Macht, die ihn trennt« von seinem Weibe. Mit energisch«m Hochwerfen des stol zen Germanenhauptes schüttelt« er die Weichheit ab und hob den Becher. „Es lebe die Ehe, es lebe das Weib, es lebe m« i n Mib!" Seine Augen glänzten in lichter Be geisterung, in strahlender Liebt, in vollster Glückseligkeit! Rührung durchzitterte die leichtbe nxgten Künstlerstelen, sie hoben ihre Gläser und ließen sie voll erklingen auf das Wohl seines Weibes. Noch ein Mal stieß er an mit allen. Dann ging «r, und Niemand hielt ihn zurück, sie fühlten es ihm nach, es zog ihn heim zu seinem Weib. Es war das letzte Mal, daß sie ihn Wenige Wochen später gaben sie ihm das Grabgtleit. Sie häuften Lorbeer und Blumen auf den Sarg des Ge treuen. Erschütternd tönten die Klagelaute seines Weibes in ihre Ohren, ihre Her zen erbebten in Mitleid. In vollster Manneskraft war er ihnen «ntriss«n, im vollsten Schassen erlahmte die Hand des Meisters, dessen Werke ihn üb«r- Jn herbem Schmerz zuckt« es um di« Lipp«n der tief in's Herz getroffenen Frau. „Ich habe «inGliick genossen, wie sel ten «in Weib. Sein ganzes Leben, sein letztes Wort war Liebe, sein Höchstes Drakonische Strafe. „Papa, ich weiß ein gutes Mittel, daß keine Eisenbahn - Unfälle mehr vor kommen." „So, da wäre ich doch neugierig." „Nach jedem Unglück müßt« der Eisenbahnminist«r 100 Mal d«n amtlichen Bericht darüber abschrei ben!" Imßade. „Weshalb sind Sie denn hier zur (sur, Herr College?" „Ich leide an Gallensteinen." „Da ratbe ich Ihnen, hier recht häufig in's singt nämlich steinerw«ich«nd." Laut«r groß- Thiere. Bäuerin: „Was hast denn in der Stadt gesehen, Hannes?" Basier: „In einer Menagerie Elephanten, Biraffen, Ka mee!« und auf d«r Straß' d«n H«rrst Präsidenten." ... Nach den Flitterwoche». > Malwine (die ihre Freundin Ma» von ihr gewünschte kostbare Armband nicht kaufen wollte): „Aber beruhige Dich doch, Marianne erst vierzehn Tage verheirathet und schon weinen! Wenn ich bedenke, wie sehr Du Dich schluchzend): „Ja, aber leinen Sparherd!" Rücksichtsvoll. - , Verfehltes Mittel. ; welcher fast die ganze Schüssel für sich gelt's Gott, Bauer, für Euern g'scheid so viel!" Bescheiden. es macht mir Vergnügen, manchmal selbst zu kochen!" „Das macht nichts, gnädige Frau ich bin nicht heikel!" Aus einem Th«aterdorf. „Wo ist denn der Gemeindediene? ? Da unten ist ja eine Schlägerei!" „O, der kann nicht abkommen, de» Kohl. Dichten Lebensbedürfnis" „Sie sind wohl Veqetarianer?" —lm Salon. „Weshalb hat ihrem Mann scheiden lassen?" „We gen der Verschiedenheit ihres literari schen Geschmackes!" „Sie scherzen." „Aber gewiß nicht, die Sacht stimmt. Er liebt nämlich eine junge Schriftstellerin unb sie einen lyrischen Dicht» l"
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