6 Aie Aerk der Antillen. gen Gipfel der vulkanischen Randge waltiger steigt das Massiv« der Monte- Serroberge aus dem Meer« empor. Längs des Gebirges geht die Fahrt, bis sich dieses herabsenkt, und auf einer der letzten Höhen erblickt das forschend« Auge «inen gewaltigen Bau, ähnlich «iner riesigen, mittelalterlichen Burg, dem das Schiff zustrebt. Diese Festung ist das berühmte Morro Castle, «..baut von Philip dem Zweiten. Heute stehen Kruppsche Riesengcschütze auf den brei ten Mauern, um den Feinden den Ein tritt in den Hasen zu wehren, der un terhalb des Burgfelsens kreisförmig in das hügelige Land einschneidet. An der breiten Rundung gegenüber dem Morro Castle ist die Stadt Havana aufgebaut, die bei der Einfahrt mit ihren einstöckigen, gelben, grünen und rothen, grellgestrichenen Häusern einen äußerst malerischen Anblick gewährt. Umschlossen wird dieses Städtebild von Kathedral« in Havana. «inem Kranze bewaldeter Anhöhen, dich«in, denn Havana ist ein sehr be hütender Ausfuhrplatz der Produkte d«r Insel: Rohrzucker, Tabak, Rum, Kakao, Farbholz und Wachs. Im auf den die Gemächer münden, und der mit seinen Marmorsliesen, Spring brunnen, Bäumen und Blumen, von Hauptaufenthalt der Familie bildet. Im Innern der Stadt werden die Bauten auch nach außen reicher und vnd der Eapitania General an der "Plaza de Armas, dem Hauptquartier der commandirenden spanischen Gene räle, wie Martin«z Campos, General Weyler und jetzt Marschall Blanco. Die schönen Villenviertel Havanas lie gen in der Nähe d«r See, auf den Hö hen von Cerro. Hier finden sich herr liche Bauten inmitten paradiesischer Gärten, mit einem weiten Rundblick auf die Stadt und das ofsene Meer. General-Capitanat in Havana. Ein reges Leben entfaltet sichAbends auf dem Prado. Bei den Klängen der spanischen Militärkapellen gehen hier di« schönen Senoritas spazieren, mit kurzen, rokokoähnlichen Röckchen, die schwarze Mantilla im Haar und die Granatbliithe über dem Ohr tragend. Der breite helle Schein des Vollmonds dringt durch die dichten Kronen der Nordländer sind diese Nächte unver geßlich! Am Tage herrscht die Sonne unerbittlich, und nur wer ein Fieber riskirt, darf es wagen, sich von Vor mittags zehn Uhr bis zum Spätnach mittag ihren Strahlen auszusetzen. Schon die frühesten Morgenstunden sindcn deshalb einen regen Verkehr aus Milch in ihren zig schüttelnd: Büffelkarren vollZucker rohr rollen heran, Maulthiere werden hereingetriebm, hochbepackt mit Bast- Mmswurzeln, Pfefferscholen, Arti schocken, Bananen. alle aus die zahlreichen Händler einreden. Wie in Neapel nehmen die Fische, Krebse, Krabben, Austern und Tinten- Gericht Schuppenträger nach langem Handeln erstanden, so holen sie sich das zum Braten nöthig« Olivenöl, das Wassermelonen werden von den Negern mit gellender Stimme angeboten um di« schönsten Früchte dieser Erde. Trotzdem sich Euba bereits seit Jahrhunderten im spanischen Besitz be findet, ist doch kaum die Hälfte der Insel der Cultur erschlossen. Riesige Wälder und Gebirge bedecken noch den Rast bei der Tabaksernte. größeren, unaufgeschlossenen Theil des Landes. Hier finden die Insurgenten in den Klüften der Berge und den vie len gewaltigen Höhlen, die eine Eigen thümlichkeit des Landes bilden, ihre Zuflucht, und die Kriegskunst der Spanier erlahmt an diesen Schwierig keiten der Natur. Die Wälder bergen die edelsten und kostbarsten Hölzer, Mahagoni, Ebenholz und Eis«nholz, und gewaltige Metallschätze sollen nach den Untersuchungen amerikanischer Mineningenieure noch in den Bergen ruhen. Amerikanisches Geld arbeitet bereits seit langer Zeit in den meisten Unternehmungen auf Euba, in den Plantagen und den Bergwerken, und di« Inhaber dieser Kapitalien, durch den jetzt jahrelangen Kampf Spaniens gegen die Aufständischen empfindlich geschädigt und gestört, haben in erster nach dem Besitz dieser Insel, als der Zuckerfabrik. sen, sehnen. Diesem begreiflichen Wunsch der amzrikanischen Großmacht Vor Beginn des Ausstandet Herbst 1896, zählte man sechzehnhundert Rohrzucker - Plantagen aus Euba, de- Rohrzucker ein viel feineres Naturpro dukt als der Rübenzucker: deshalb be ziehen die Fabrikanten des Chartreufe, des Benediktines, des schwedischen Punsches heute noch Rohrzucker statt Rübenzucker. An Bedeutung zurück gegangen ist schon seit längerer Zeit der Kaffeebau der Insel, während die alt berühmten Tabaksculturen 1896 noch zehntausend an Zahl waren. Die Be sitzer klagten damals, daß sich fast überall der Boden tabaksmüde zeig«, so auch in den berühmten Lagen des land schaftlich herrlichen Valley Uumuri bei Matanzas, und erklärten seufzend, daß Santiago de Euba. es solche Cigarren nicht mehr gebe wie vor zwanzig Jahren. Die beste Qua lität kommt gar nicht in den Handel und geht in zugeschmolzenen Glasröh ren an den Hof von Madrid, der sie an die Höfe Europas und die Plutokratie »«rtheilt. Der bedeutendste Zuckerrohr-Export platz Eubas ist Matanzas, unweit von Havana in westlicher Richtung an ei nem geräumigen Hafen sehr günstig gelegen. In d«r Nähe dieser Stadt be finden sich die größten Zucker- und Tabaksplantagen. In höchst pittores ker Lage baut sich an der Südwestlüste der Insel die alte Stadt Santiago d« gegründet. Von hier zog Cortez aus, um Mexiko zu erobern. Der südwest lich« Rand Euba», an dem die Stadt liegt, wird gebildet von einem gewalti gen höchster Punkt, der Pico de Tau quino, bis 8000 Fuß direkt aus der Karaibischen See aufsteigt. Als sei es gestern erst erschaffen, so frisch und die wie ein Alpenklamm im Gebirge klafft, so schmal, daß der Dampfer mit Mühe langsam zwischen den hohen Gebirge amphith«atralisch «mporge baut erblickt mai»die alte Stadt San tiago, in d«ren Nähe die größten Me tallschätze noch unerhoben ruhen sollen. Von der W«lt abgeschieden liegt die Morro Castle von San tiago. tneben. Sollt« «s «in Wahrzeichen sein der zerfallenden Macht Spaniens auf der Perle der Antillen? Ein Münch'ner Kindl. Bekannter: „Na, was macht denn D«in Kleiner? Kann er schon Papa und Mama sagen?" Vater: „Das nicht ab«r Bier!" Beim Stiftungsfest. „So, jetzt schmeiß'« S' nur mei' Alte und mein« zwei Töchter auch noch versteht?" Neues Wort. „Was ist Dein Bräutigam?" „Maschinen schlosser bei der Eisenbahn." „Also gewissermaßen Dampfroßarzt." —B«d« n k l ich« rT r o st. A.: „Wissen Sie, was das Schandmaul, der Schulz«, von mir gesagt hat? Ich wäre ein riesiger Narr." B.: „Na, Sie wissen ja der Schulze übertreibt g«rn «in bischen." Falsch verstand«». Rich ter: „Ab«r, Mädel, hast Du denn lein Gewissen?" Angesagte: „Freilich, Herr Richter, Seppel heißt er!" Von der Schmiere. Re gisseur (zum Direktor): „Ach, bester Herr Director, wir müssen die Vorstel- inT r o st. Altes Fräul«in: spielt." H«rr (für „Gott sei Dank, ich bin «in leidenschaftlicher Skatspieler!" Wasnochfehlt. Onkel: „Na, wi« g«sällt es Dir bei uns?" Stu dent: Städtchen ist gar nicht sche Anlagen mit vielen Bänlen, «s sehlt nur noch das Leihamt." Bine atteKaiseröurg. wärts im bergumrahmten Kinzigthale, vorbei an den Schlössern von Meerholz und Langenselbold, so winkt nach fünf thales, Barbarossas Lieblings - Auf enthalt, die alte Kaiserstadt Gelnhau sen. Durch das düstere Thor, über Am Ostthor. dem das Wappen d«r Stadt, der Adler, inStein gehauen prangt, gar gefährlich nach vorn sich übernei gend. Alterthümlich« Schilder und Handwerkszeichen hängen an kunstvol- Nennt man aber Gelnhausen die Krone des Kinziglhales, so ist d«r l«ucht«ndste Edelstein in dieser Krone wieder die Kaiserpfalz. Auf einer Jn- der Erste. 26, Juli 117<Nt-llte^er erhob, und von diesem Tag bis zum 1. Mai 1171 weilte Barbarossa ununter brochen in seinem nunmehr vollendeten bewohnte Friedrich von Mitte Februar bis Miilc Juli 1188 zum drittenmal seine Burg. Von dem Prachtbau, dem bewachsen, ist unvergleichlich großartig. An das Festhaus stößt rechtwinkelig Holzt h o r. die mächtige gewölbte Eingangshalle, ein sechsfaches Kreuzgewölbe, in der Mitte von zwei starken Säulen mit einfachen Wllrfelkapitälen getragen. Ueber der Halle befindet sich die Burg kapelle. Der ganze Palast ist rings von einer hoh«n, aus Rustikquadern grauen Steinbilder fangen an zu re den «in Ort, so recht geschaffen zum Träumen. Reflexion. Junge Frau (di« selbst kocht): „Nein, dieser Mann! Mich Schauspielerin ein Bouquet Hugesandt hat): „Wie, di« Dame schickt mir das Bouquet zurück?" Dienstmann: »O nein sie hat's mir geschenkt!" —T raurig. Frau A.: „Wie, die sen unmodernen Hut willst Du aus setzen?" Frau B.: „Es bleibt mir nichts übrig; ich habe leinen andern!" Frau A.: „Traurig und dabei will Dein Mann ein moderner Dichter sein!?" Gin schwimmendes Jort. Die „Or«gon" ist «in« d«r furchtbar st«» Kriegsmaschinen in unserer Ma rine. Sie ist ein Schlachtschiff erster Klasse von 10,288 Tonnen Deplace ment, 9000 Pferdekräften, kann 16 Knoten per Stunde fahren und ist mit vier 13zöllig«n, acht Bzölligen Ge schützen, 20 Sechs-PfUndern, sechs „Iowa" vom Sampson'schen und die „Massachusetts" vom Fliegenden Ge schwader sind ähnliche schwimmende Forts. Capt. Clark. Die „Oregon" ging noch vor Beginn des Krieges von San Francisco ab und zu jener Zeit wurde es noch nicht offen eingestanden, daß Key West, resp, der Golf von Mexico, ihr Bestim mungsort sei. Im Ganzen hat sie über 13,000 Meilen zurückgelegt und dabei eine g«rad«zu erstaunliche Lei stungsfähigkeit entwickelt, denn sie ist nach der langen Fahrt nicht einmal „Oregon allen Gefahren entronnen Von der Schmiere. „Herr Direktor! Sie haben mir in „Maria Stuart" die Hanna Kennedy gespielt!" „Die Maria spi«lt m«ine Frau!" „Nun, dann geben Sie mir wenig stens di« Elisabeth!" „Spielt och meine liebe Frau!" „Das ist ja aber ganz unmöglich! Was wird denn da aus der Parkscen«, „Da bleibt ä'm ene weg; des 's doch sehr eensach!" —lm Zweifel. Dichterling: „. ... ich dichte nur zu meinem Ver gnügen!" „Ja, ja, nur zu Ihrem?!" —AucheinM a ß st a b. Erster Backfisch: „Du, für unseren Litera turlehrer schwärme ich!" Zweiter Backfisch: „Ach sich doch ... seit er sich Li«ben swlirdigeZ Aner bieten. Dil« Alter Einbrecher (in einem Herrn, der Nachts auf der Straß« ft«ht und in Hände klatscht, den Staatsanwalt n«m Di«trich unter die Arm« greifen?" Ein Bureau - Beamter im 20. Jahrhundert. Der talentvolle Peper^ „Nun, Frau Nachbarin, Ihr Peperl jajltzt in die Lehre! Wie macht „Was Si« nicht sagen, schon so weit!" Beneidenswert h. „Ach, die Muse hat es gut! Wal di« zusammcnkllssen darf!" Ein prosaischer Vater. Tochter: „Schau, Papa, den herrli mal so ordentlich satt sehen!" Rentier Dickerl: „Was nützt mir das bei dem Durst!" Merkwürdige Reise. Besuch: „... Und wo ist jetzt Ihr die Mlt!" macht er um DieFreundinn«n. Anna: „Ich g«he heute Nachmittag zu Klara. Hast Du ihr etwas zu bestellen?" was für Dich ausrichten?" Alma: „Ja, grüße sie herzlich, ich send« ihr lausend Küsse." Zm Kagestolzen Keim. vollkommenster Weise «rsetzt. Zeitgemäß ist selbstverständlich die ser automatisch« Haushalt ohne Elek für beide Theile mit einigen einfachen Handgriffen ab. Er stellt seinen Wecker aus die g«wünschte Z«U und Stu her mit Wasser gefüllten elektrischen Kochgefäßes und schließt dieses. Nach gethaner Arbeit ist gut ruhen. So legt dah«r unserem Held«n die verdi«nt« Ruhe und betrachten wir unterdeß di« Hausgeräth«. Da ist zunächst der Wecker. Dieser kann mit einem Wetteranz«ig«r derart verbunden werden, daß er nur bei Aus sicht auf schönes Wetter weckt, wenn er auf «in« früh« Stunde gestellt wird. selbstthätiger W«is« besorgt das Ther tur den «leklrischen Heizapparat ab. Somit ist dieser stets wirksam, sobald die Zimmertemperatur nicht normal ist. Ausstehen für unseren modern Einge richteten" und siehe da, das Wasser kocht die Uhr hat ihr« Schuldig keit gethan. Nun setzt d«r Wecker ein und rüttelt den Schläfer aus Mor pheus Armen. Langsam erhebt er sich. Na, «h« der fertig wird, kocht sich das Wasser todt! wird manche unf«r«r schö nen Leserinnen nun denken. Aber weit gefehlt; denn das müßte «in« nett« Ein richtung sein. Wie lange das Wasser bis zum Kochen braucht, das hat unse ren Helden die Erfahrung bereits ge l«hrt und er hat für immer f«inen „Zeitausschalter" auf „10 Minuten" gestellt. Dief«r unterbricht denn auch den den elektromagnetischen Schalter bethätigenden Stromkreis präcis und schaltet so den Kocher aus. Aber noch mehr. Der Kocher selbst ist einer der bekannten Kippkocher; der Zeitschalter löst die s«lbsttbätioe Kippvorrichtung gl«ick»«itig aus, so daß nunmehr das heiße Wasser auf den Thee oder Kaffee «tc. «inwirkt. Sobald das Bett verlassen wird, brennt die Lampe wieder. Ist Beleuch tung nicht nöthig, so kann sie mit der Hand ausgeschaltet werden. Es bleibt daher nur übrig, den Morgentruni zu genießen und Uhr und Wecker wieder abzustellen. Nach dem Reinigen der gebrauchten Gefäße ist dann die Wirthschaft wi«der in Ord- Junggesellenwlrthschaft aus, und dem schrankenlosen Erfindergeiste, sowie d«r rasch fortschreitenden Technik bleibt es schaffen, um das Heim des Junggesel" statten! Bequemlichkeit«» auszu — Eine guteParti«. „Mein Fräulein, ich liebe Sie aufrichtig, wes halb weisen Sie mich ab?" Fräulein Reich: „Aber lieber Freund, ich habe nicht nöthig aus Lieb« zu Heirathen."
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