6 Wnl. je mehr sie dem Hintergrunde des Gar „War es vielleicht Dein Berlo bänkchen d«S Gartens näherten, wo die Allee ein Ende nahm, sah Petre beim Scheine des Mondes in den schö glänzen. Was hast Du, Nini? Warum weinst Du?" „Ich sehe, daß ich den Ring nicht ös folgte wiederum "ein tiefes Schweigen. Sie fanden keine Worte inehr und bitraten von neuem die schattigen Wandelgänge des Gartens. An einer Stelle wölbten sich die Wein reben zu einem Dache, welches die Strahlen des Mondes nicht mehr zu durchdringen vermochten. Es herrschte Dämmerung, welches den Beiden will- Händ? sich berührt hätten, wären sie erschrocken vor dem heftigen Zittern derselben. Plötzlich erblickte Petre etwas Glänzendes im Sande. Er eilte vor <uis und hob den Gegenstand auf. Es war der Verlobungsring, welchen Nini verlonn hatte. Nini beobachtete ihren Freund schweigend, gespannt, was der selbe mit dem Ring thun werde. Petre glaubte sich unbeobachtet und verbarg Tasche. ' 5' Zirpen und Suininin der Käser, das Murmeln des Baches, das Säuseln des Windes und Flüstern der Blätter hervorbrachte. Die Natur öffnete ihre Herzen; die Liebe verschloß ihren Mund. Ein unverständliches Geflüster, wel ches in ihrer Nähe hörbar wurde, er cher Anblick bot sich ihnen dar. Auf der Umfassungsmauer, welche den Garten begrenzte, zeichneten sich die Schatten zweier Gestalten ab, welche sich rasch einander näherten und ent sende Schauspiel, welches jedoch nur .ihre Einbildungskraft hervorgebracht hatte, denn nach langem Herumsuchen und aus dem Heimwege bot Petre Äini d«n Arm. Sie schlössen sich so eng aneinander an, daß sie das kf- Rini: suchte!" „Was, den Ring?" „Nein." „Was denn?" Schwer zu sag«n. Han n«s: „Da hat mir Einer gerathen, ich soll für mein Gliederreißen Wachhol derthee trinken, ein Anderer, daß ich mich mit Dachsfett einreiben soll. Vier Wochen sind schon 'rum und noch nich« ist's besser! Jetzt weiß ich nicht. hat mir der Thee nichts g'holsen odei 's Dachsfett?!" Eine Ausnahme. A.: Sie mir, was eine Person liest und ich werde Ihnen sagen, was sie -ist." B.: „Nicht immer. Da ist z. B. mein« Frau, die liest fortwährend im Kochbuch, ein« Köchin ist sie aber doch nicht." Modern. „Seh'n Sie doch, Herr Oberst, wie auffallend Fräulein Malwine gekleidet ist!" „Ich finde, im Gig«nth«il, ihr« Toilette höchst einfach " „Nun, ist das etwa nicht auffal lend?" 6» locken. Orgel wie Glock« verdanken, wenn nicht ihren Ursprung, so doch ihre Ent wicklung der christlichen Kirche. An deutungen von beiden finden sich wohl !m klassischen Alterthum, aber sie ge dieh«« hier nicht über die ersten An fänge His«us. Für die Glocken müs sen «i: kreiUch einen Ent lande an die Umbildung der antiken Glöckchen und Schellen zu großen Glocken dachte. Wann das letztere er folgte, vermögen Sich«r- Kirche d«s Ab«ndlandes gibraucht Formen derGlock«. wurden. Die Ueberlieferung weist ihr« Erfindung dem heiligen Paulinus, Bischof von Nola in Campanien, zu Beginn des fünften Jahrhunderts zu, wohl ohne auf geschichtlichen Thatsa chen zu fußen, wenn auch die altkirchli chen Ausdrücke Campana für größere und Nola für kleinere Glocke auf eine Herkunft aus Italien deuten, wogegen freilich die Bezeichnungen in den ro manischen Volkssprachen (französisch eloeli«, einen, daher mittellateinisch einen) deutsche oder keltisch« Herkunft (Glocke: althoch^ elaeti) nicht unwahrscheinlich machen. Thatsache ist, daß die Glocken im sie benten Jahrhundert im fränkischen Reiche bekannt waren und in Deutsch land unter Karl dem Großen die Sitte ihrer kirchlichen Weih« oder Taufe be stand. Glockenspiel«!. Für die keltische Herkunft der Glocken könnte es sprechen, daß sich aus kelti- Kuhschellen zusammengenietet. Ihrem Wesen nach ist die Glocke ein musikalisches Instrument, dessen Ton sicht ist sie als «ine gekrümmte, in ih rem Mittelpunkt unterstützte kreisför mige Scheibe anzusehen. Ihr« Gestalt entspricht ziemlich genau der Jahreszahl 1159 versehene, über 3 Fuß hohe Glocke der Domkirch« zu Siena. An der Glocke, die man sich d«t man drei Theile, den Schlagring (Schlag oder Kranz), d«n in Unter imd Obersatz eigentlichen Durchmesser, in der Haub« den klein sten. Nach dem Verhältnisse dieser Theile zu einander, sowie nach demje nigtx, in dem sie zu der Dicke der Wandung und der Höhe (d«r Kegel- l Achse) der Glocke steh«», bestimmt sich die Klangwirkung. Di« Dicke d«r Tonverhältniß aufweisen. Durch das Anschlagen des Klöppels an den Schlagring wird nämlich nicht blos genannten nur noch harmonische Töne, das h«ißt die der Terz und Quint, ver nehmbar werden. Glocken-Tr«tw«rk. gusses. Anschaulich schildert der große Glocke entspricht, dann das Modell Arbeit bildet dabei die Fortschaffung des Modells zwischen Kern und Man der Form enthaltene Luft entweicht. Das Material des Glockengusses, die Glockenspeise, ist seit ältesten Zeiten «in« Mischung aus Kupfer und Zinn Verhältnisse von 75 zu 25 Theilen. Zumischung von anderen Metallen ist Cyriaxglocke. Das Hänge - Eisen, das heißt das eiserne Ohr im Innern der Glocke, durch das der lederne Riemen zur Be festigung des Klöppels geht, wird bei dem Gusse in die Glocke eingeschmol zen. Die Vorrichtung, durch welche die Glocke zum Schwingen gebracht wird, der Helm, auch Wolf oder Joch ge nannt, besteht aus einem starken Stück Eichenholz, das durch eiserne Bänder mit den Henkeln oder Bügeln der Krone verbunden wird. Es ist an sei nen Enden cylindrisch gestaltet und mit eisernen Zapfen versehen, die in mes singenen Pfannen liegen. Aus ihm Glockenstil geschlungen wird; zieht man letzteres an, so entstehen die zum Läuten der Glocken erforderlichen Schwingungen. Seltener werden die Glocken durch Tretwerke in Bewegung gesetzt. Das Anschlagen der Glocke mit dem Hammer kommt stellenweise (wie im französischen Baskenlande) gegnet man dem sogenannten Beiern, das heißt dem Anschlagen der in Ruhe lage verharrenden Glocke durch den Klöppel, wie es in Deutschland vielfach die Stell« des Festgeläutes (nament lich an Kirchweihen) und in Frankreich strichweise die des Todtengeläutes ver kitt. Den Beruf der Glocke und ihre Be deutung für di« Wechfelfälle des menschlichen Lebens hat Schiller in sei ner wunderbaren Dichtung so herrlich geschildert, daß darüber kein Wort mehr zu sagen bleibt. Im Bilde süh. Ren wir den Leser nur in das Stübchen des Thurmwärters «in, dem «s einst oblag, mit der Glock« das Sturm- und ' Feuerzeichen zu geben. Ein« «igtnihilmlich« Verwendung fanden die Glocken in den einst weitver- Mittelalterliche Glock « n. d«rselben Weise wie bei dem schon «r -wähnttn Beiern an: der Klöppel jeder sondere Vorrichtung gegen ein« be stimmte Stelle des Glockenrandes und von diesem zurück gegen die entgegen durch Faust oder Fuß in Bewegung gesetzt wurde. Diese ursprüngliche mangelhafte Mechanik wich bald künst licheren Vorrichtungen: an die St«lle der Seile traten Dräht«, und statt der Klöppel ließ man federnde Hämmer wurde. Endlich brachte das Glockenspiel mit Walzen und Uhrirxr ken in Verbindung, wodurch die Kunst entbehrlich wurde. Zu den denkwürdigsten Glocken ge hören zunächst «inige durch ihre Größ« sich auszeichnend«, wie die größte der Welt, der „Zar Kolokol" (Glockenkö nig) im Kreml zu Moskau im Gewicht von 12,327 Pud (ca. 425,000 Pfund), ist, ob sie je geläutet worden. Di« zweite Stelle behauptet di« großeGlock« zu Peking, 1250 Centner schwer, die dritte wiederum eine russische, die „Bolfchoi" (die Große) genannte, gleichfalls in Moskau. Eine zugleich durch ihr Alter, ihr« Größenverhält nisse und ihre sonstigen Eigenschaften sich auszeichnende Glocke ist die 1497 vonGerhard Wou d« Campis gegossene „Gloriosa" im Dom zu Erfurt, 276 Cenlner schwer. Die größte aller in Deutschland gegossenen Glocken ist die Kaiserglocke des Doms zu Köln, im Gewichte von 540 Centnern. Si« wurde 187 S nach dreimaligem Umguß von Hamm in Frankenthal aus dem Material« eroberter Geschütze, das Kaiser Wilhelm I. zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellt hatte, herge stellt. Bis in die neueste Zeit wurden die Glocken nur aus Kupfer und Zinn her gestellt; neuerdings fertigt man st« auch aus Gußeisen (Spiegeleisen) und erfolgreicher noch aus Gußstahl an. Im Kricgsrath. Präsident McKinley hat Capt. A. T. Mahan, welcher früher dem Offi ciercorps unserer Bundesmarine an gehörte, als Mitglied des „Naval Strategy Board" nach Washington berufen. Dies« Ernennung hat bereits eine abfällige Kritik hervorgerufen. Es wird zugestanden, daß Capt. Mahan unter den Theoretikern im modernen Capt. Mahan. Seekriege und untet den Fachschrift stillern einer der ersten ist, allein man verlangt, daß den Befehlshabern un serer Geschwader nicht durch Erlasse vom grünen Tische die Hände gebun keiner Weist überlegen sind. Sparsam. Professor (zu fiinem Diener, welcher eben den Ofen füllt): „Haushälterisch sein, Johann, haushälterisch sein; nach den Berech erschöpft sein!" Kleider machen Leute. Braut (di« ihren Erwählten in «inem Badeorte kennen gelernt): „Ach, Ge liebter, ich kann nicht mehr glücklicher werden!" Lieutenant (in Civil): „Oho! Warte nur erst, bis Du mich in Uniform gesehen!" Landsleute. Mama: „Wo Mayer?" Mayer: „Aus Blanken — DiegutealteZeik. Arzt: „Nun, hat das Mittel geholfen? Kami Ihr Mann jetzt schlafen?" Frau: „Mein Mann kann noch immer nicht schlafen, Herr Doctor. Ich weiß auch nicht, was das heutzutag« alles für ter streute uns Kindern «infach etwas Insektenpulver in's Bett und dann schliefen Mir alle Mi« di« Bären." Spanische Soldaten. Keine Arme« d«r Welt hat ruhmrei cher« Traditionen, als di« spanische. Gegen das Ende des Mittelalters war Kriegskunst ist unzertrennlich mit ihr verknüpft. Spanisch« Soldaten voll brachten jen« Eroberung der neuen Welt, von d«r ihr Geschichtsschreiber Prescott treffend gesagt hat, sie gliche m«hr einem phantastischen Romane als Echmutzfarbe, das abgezehrt« Aussehen Officier. Freiwillig«! s«in«s Gesichtes, selbst ein gewisser halb hungriger Gallenga sagt: wöl fischer Blick rufen leicht die Vorstel wid«rspricht. 5 ' Trotzdem darf d«r Spanier als «in vorzüglicher Soldat b«z«ichnet werden. begeistert, zu langen Märschen geeig net und groß«r Strapazen fähig. Seine Jäqer undEarabinier zu Pferd. ist fast orientalis^ im Allgemeinen sehr gut gekleidet sind. Ja, es ist sogar auffällig, daß ihre den französischen im Allgemeinen ähnlichen Uniformen sich durch «ine b«s»nd«re Handschuhe u. s. w., pflegen ein« ge wiss« Zierlichkeit zu zeigen, was sich daraus erklärt, daß den Soldaten für diese Zwecke «ine Pauschalsumme auZ g«solgt wird, d«ren Verwendung im Einzelnen ihnen überlassen bleibt. Havaneser Freiwillig«. Müssen so d«r spanischen Armee un leugbar große Boizüg« nachgerühmt ihrer neueren Geschichte erklären. Fast ausnahmslos hat der spanische Soldat mi 19. Jahrhundert die Waffen in nach immer ein corrumpirend«s Ele ment für das H«er. Der militärische wird untergraben, w«nn der engagirt ist, und er übrigens sicher weiß, daß der Kampf nach spanischen Gewohnheiten in dieser oder jener Art doch schließlich auf ein Remis hinauS ch'fchen, d«r Einfluß der Politik ungünstig fühlbar gemacht. Nicht nur, daß jeder Officier und Gemeine Par meist nur seine directen Vorgesetzten. 'Und das, obwohl seit 1843 über 50 gänge erneut g«z«igt. Die Officier« hab«n im Punkte der Ehre die strengen, fast fanatischen An schauungen Castili«nS, ihre allgemein« noch seltener. Da in jüngster Z«it viel von den Grausamkitten der Spanier im cuba nisch«n Feldzug« die Rede war, so sci hier ein« von Passarge «rzählte Anek dot« wiedergegeben. Di«< !»!>>',liu eivll Räuberbande. Einer der Räuber ver spricht, Alles zu sagen, wenn ihm Schonung seines Lebens zugesichert wird. Nachdem dies geschehen, macht er seine Aussagen, und als sie protokollirt sind, gibt d«r Officier seinen Leuten ein Zeichen, sagt kaltblütig: „Einer ist noch übrig —" und eine S«kunde spä ter wälzt sich d«r Mann in seinem Blute. Muth. Dam«: „Sie haben «in Duell refusirt. Ich kann Sie nicht lieben, bis Sie wied«r einen Beweis von Muth gegeben haben." Herr: „So bitte ich um Ihr« Hand." Gefährlich. Verfasser: „Herr Director, lassen Sie doch den Liebhaber während dieser Zeit ein we nig vor sich hin pfeifen." Director: „Um Gotteswillen, damit gleich das ganz« Publikum einfällt!" V«r,weiflungsschr«i. (Annonce.) Ich suche bei höchstem Lohn eine Köchin, welche zufriedenstel lend koch«n kann, trotzd«m ihr meine Frau dabei hilft. Offertin »ut>. Z. N, Z. a. d. Exp. d. 81. D«rrechteOrk. Redakteur A.: „Schon gehört, Herr Eollege, der Dichterling Reimler ist plötzlich gestor b«n." Redakteur B.: „Bringen wn einen Trauerflor an unserem Papi«r korb an." Praktisch. bracht?" „Gräßlich! Was thaten Sit da?" «Ich sagte sehr höflich: „Entfchuldi stunde vor!" „O Pardon!" erwiderte das Gespenst und verschwand!" Ueberraschung. Häupten immer, Du nähmest mich nur des Geldes wegen!" „Ist das auch Dew« Ansicht, lieb« Wilhelmine?" U « b«rflüssig. Sie, is mei' Rosalche nich! hübsch?! nöthig!" In d«r Zu kunftsf a m i l i e. Gattin: „Schau nur, Männchen, wi« unser Jüngstes bereits radelt!" Gatte: „Ja, es wird Zeit, daß es Erschreckt. Alt« Schachtel: Einbrecher: „O bitt' sehr das Er — Spiitter. Manche Frau gl«icht einem Luftballon; sie ist gewal tig aufgeblasen, will immer höher hin aus von Lenkbarkeit kein« Spur.
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