6 Aöerglailöe im Kaufe. In dem Treiben des alltäglichen Le iiberzählt ihre lieben Gäste, dann be mächtigt sich ihrer ein« arge Verlegen heit, wenn d«r Zufall dreizehn Perso ominöse Zahl von Gästen darf keine Tischgesellschaft hab«n; weshalb das weiß die Hausfrau selber nicht! «ush«lf«n kann, dann muß die Haus frau dem Gesellschaftstisch unter ei nem nichtigen Vorwand« sern bleiben; denn Dreizehn dürfen nicht zusammen sp«is«n, weil sonst diesen Gedanken wagt man gar nicht auszudenken! sich die Sterblichkeitsziffer der sehen im Durchschnitt wie eins zu drei zehn verhält. Die Statistik weist ab«r «in ganz anderes Resultat nach. Wenn nun di« Statistik den Liebha nerhalb von Jahresfrist ein menschli ches Opfer bringen soll? Der verstor ben« Professor Dr. Paulus Cassel, die ser gelehrt« Forscher, welcher mit son derndem Stabe durch di« Runenschrift der fagenreich«n Vorzeit wanderte, führte diesen Aberglauben auf Joh. 13 zurück, auf die von Christus an seinen Jüngern vollzogene Fußwaschung. Dreizehn Personen saßen dabei zu Tisch, und weil sich einer zum Verra ther machte, hat die christliche Leg«nde der Zahl «in bös«s Omen beigelegt, mid der Voltsmund hat im Laufe der saß, das hat nun ine» schliche Schwäche, Ab«rglaub« und Furcht in die Alltäg lichkeit übertragen und auf das eigen« liebe Ich bezogen; der Sinn und Ur sprung ist dabei ganz vergessen worden. W«nn der Tisch gedeckt wird, und «s kommt zufällig «in Messer auf den Rücken zu liegen, dann tritt gewiß ir gend einer schweigend und verstohlen heran, um das M«ss«r umzukippen; denn ein M«ss«r darf nicht auf dem Rück«n liegen! Die Leute, welche dieses Verbot aufgebracht haben, waren sehr weise und haben damit schon viel Un glück verhütet. Wenn man aber nur sagt: Ein Messer darf mit der Schneid« nicht nach oben liegen, damit Niemand hin«infass« und sich beschädige, so achtet der Leichtsinn der Jug«nd oder die Sorglosigkeit desAlters nicht auf solche Warnung und man mußte politisch das Stück Aberglaube benutzen, welches «in jeder Mensch mit auf den Lebens weg bekommen hat, um eine weise Vor sichtsmaßregel von Jedermann unbe wußt üb«n zu lassen. >veh! Da sieht ja das mit der oder die Dielen wurden mit weißem Sand« bestreut. Sah nun das Brot mit d«r angeschnittenen Seite vom sieht und das Brot wird unversehens herabgestoßen, dann fällt es »umeist mit !xr Rind« auf; diese läßt sich aber schneiden. Man könnte nun meinen, daß hierdurch die Würde des Haus herrn symbolisch ausgedrückt werden soll, weil «in guter Hausvater das täg liche Brot für stine Familie auch her beischaffen muß. Der wahre Grund ist dagegen ein sehr realer und sanitärer. Die Frauen haben meist die Gewohn heit, das Brot beim Schneiden an die Brust zu legen, und dieses soll aus Rücksicht sür diesen edlen und empsind w«lch«r sür das Gedeihen der kommen den Geschlechter von so großer Wichtig keit ist, vermieden werden. Möge also schon Psalm 68, 13: „Und die Haiis- Mutter füllt di« Suppe auf!" Zu dem Brot gesellt sich das Salz, die Hausfrau schnell herbei, um mit dem Messer das verschütt«te Salz bis angemessenen Mengen birgt, ohne wel ches aber kein Mensch und kein Thier leben kann, soll uns lehren, daß auch das Geringste «inen unschätzbaren Werth haben kann,daß eigentlich nichts mid mag «s nur ein Salzkvrn ju» d« n ist: Der finstere Glaube und di« After- und Wehe der Ritter und Gestalt der gekauften Waare mit sich trägt.ch b 't t A t d«s Aberglaubens sind uns bekannt ge worden, zu deren Räthsel wir aber di« Lösung nicht find«n können. Wir thei d«rn damit «in« d«r g«ehrten Leserin nen dieser Blätter uns vielleicht Auf klärung verschafft. zeit den Brautkranz bringt. Weshalb? blüht der Freundin wenn selbs/ein mal verheirathet d«r erste Familien segen in Gestalt von Zwillingen! Als Kaiser Karl V. in Italien kämpfte, ließ er auch den regierenden Grafen von Oldenburg Johann XIV. auffordern, sein Heeres - Contingent zu stellen. Johann aber bestritt seine Lehnsverbindlichkeit gegen Kaiser und Reich und sandte weder Truppen noch Reichssteuern. Hierauf verhängte Karl über den kleinen nordischen Herrn im Jahre 1523 die Reichsacht. Unter dem Druck des kaiserlichen Zornes erklärte sich ein Jahr später der Geächtete be reit, seinen Truppentheil zu stellen, und es wurde nach der Größe seines Landes und seiner Einkünfte berech net, welche Stärk« das oldenburgische Truppencontingent haben mllss«. Die nau acht Mann zu Roß und zwölf Mann zu Fuß. Hieraus «rsolgte am 18. Januar 1525 die Lossprechung von der Reichsacht. Unter der Flagge der Wahr heit segelt der Grobian am liebsten. Wanzer im Hcfecht. Seit der Seeschlacht von Dalu am 17. September IÄ4, in welcher die Japaner, dank der Feigheit der Chine hätten. In Ermangelung eines ande ren Beispiels erscheint die Entwicke lung und der Verlauf der Seeschlacht Interesse, da sie immerhin annähernd richtige Schlüsse auf die Widerstands fähigkeit der modernen Panzerkolosse und Torpedoboote. Der japanisch« Klarmachen des Decks. Oberbefehlshaber Admiral Jto war an Bord der „Natfushima", während Ehang die „Ting Auen" als Flagg schiff diente. Admiral Jto hatte seine Flott« in zwei Geschwader formirt, „Juso" und „Akai?"/ Als Admiral Fahrzeug« die Flanken bildeten. Schon in der Entfernung von 6000 Meter eröffneten di« Chinesen Feuer, aber als sie auf 3000 Meter herangekvm gesammten Batterien der japanischen Flott« zu gleich«r Zeit das Feuern und dasselb« wurde während der ganzen 2000 bis 3000 Meter von einander enttsernt. Während des Kampfes ge- Wass«r in di« Batt«rien. Admiral Ting etwa 20 Minuten nach zöller. Gegen 2 Uhr 30 Minuten feuer-Geschütz und schleuderte dasselbe quer über das Schiff. Der Capitän wie der erste Lieutenant wurden g?- tödtet und imGanzen fielen 120 Mann von der Besatzung. Admiral Jto mußte das Schiss verlassen und begab sich an Bord der „Hashidate". Aber auch die japanischen Geschütze blieben nicht müßig. Wie später festgestellt, irurde das chinesische Flaggschiff .Ting Auen" »on nicht weniger als 200 Pro» jeitilen getroffen, doch litt der Pemzer nur geringen Schaden, denn kein Loch war tiefer als 3 Zoll. Dagegen würd« das Oberdeck vollständig zerstört und die «>ecundärbatterien wurden lx unverletzt. Die „Ehen Du«n" wurde nur 120 Mal getroffen, aber sie wurde schwerer beschädigt; die „Lai Uuen" litt am meisten von Feuer und ih. Deck fen. Der Gesammtverlust der Chine sen wird verschieden auf IVO» bis ISOO Mann beziffert, während die Japaner 94 Todte und IM Verwun litt das japanische Flaggschiff „Mat- Kampf, wie er in einem Rencontre wird? Gefechtsbereitschaft des Schiffes ge des Verdecks, so daß die freie Bewe gung der Besatzung durch Nichts be bet schweren Beschädigungen der letz teren das Schiss absolut hilflos wer den würde. Unter Deck muß Alles be reit sein, um Löcher, die etwa unter Im Gefechtsthurm. Recht tröstlich. thut nichts, Männchen, ich will ihn ja auch nur ganz kurze Zeit tra gen!" vermittler: „Die Dame kriegt zehn tausend Dollars mit; das heißt, wenn d«r Alte nicht inzwischenPleite macht!" „Und wenn er Pleite macht?" Heir rathsv«rmittler: „Dann kriegt sie na türlich noch mehr!" Verunglückte Probe. Onkel: „Neulich hatte ich meinem Nef- Studienh«ft gelegt; hat er den gefun den?" Hauswirthin: „Natürlich! Wie er Nachts h«imkam, da hat er den gan ist der Hundertmarkschein herausgeflo gw!" Buzchafen. Weit draußen an der Mündung der Elbe, wo die tobenden Wogen der Nor d Vom Hafen aus zieht sich längs deS Ufers bis zur Elbe ein langer Stein -1803 erbaute Leuchtthurm, das Wahr- Gerllst. Ein starker Mastbaum trägt der Spitze des MasteS sind je sechs Flii damm läuft dann schließlich in den hölzernen Molenkopf—die „Alte Liebe" aus. Ein Gewirr von mächtigen, zum Schutz bei Regenwetter enthalt. Das Dach dieses Aufbaues bildet wie derum eine Promenade und wird ge ' ,/Äl te Li e b e," im Hafen und auf der Elbe. Unauf hörlich fluth«t der Weltverkehr an der .Allen Liebe" vorbei. Das Auge kann sich nicht satt sehen an der Fülle der Deiche, dem Steindamm und dem brei ten Bollwerk. Wenn der Mond auf dem in Ebbe und Fluth dahinrau schenden Wasser Millionen von Re flexen hervorruft, wenn die Hasen- und Schiffslichter herüberblinzeln und der alteLeuchtthurm seine hellenStrah len nach der See zu wirken läßt, dann sammeln sich die lebensfrohen Men schen dort zu inniger Andacht. Wie oft hat auch die „Alte Liebe" den An knüpfungspunkt zu neuer, junger Lieb gegeben. Für ein glücklichesPaar klingt ja auch das heisere Kreischen der Mö ven ebenso schön wie das schluchzende Lied der Nachtigall. Auf dem Ausguck. In den Gängen des alten Bollwerks Hausen bei Tag und bei Nacht «ine An- des Verkehrs mit Schiffen, standen zur Beifügung. Es war ein hartes Stück Arbeit, bei schwerem Wetter in Schneetreiben und Hagel schlag an und von Bord des signalisi renden Schiffes zu gelangen. Mancher Bootsmann, den die Wellen aller Oceane geschont hatten, ist hier im heimathlichen Gewässer zu Grunde gegangen. Der Meldedienst für ein kommende Schiffe ist weniger anstren gend, doch spielt der bös« Rheumatis mus den alten, jedem Wetter ausge setzten Herren oft schlimm« Streiche, und es würde vielen schwer werden, eine militärische Haltung anzunehmen. Die Bootsleute kennen fast jedes Schiff, welches in die Elbe einläuft. Die jahrelange Uebung im Fernsehen hat ihre Augen so geschärft, daß si« meist Namen und Art des Fahrzeuges kennen, wenn letzteres kaum über die Kimme des Horizontes aufgetaucht ist. Da der schwere Dienst mehr und mehr abnimmt, so führen die alten Seebä ren im allgemeinen ein beschauliches Leben. Ewig rauchend schlendern sie, die Hände in d«n weiten Taschen des Peajakets verborgen, durch die Gänge des Molenkopfes. Für die Badegäste sind die alten Herrn die einzigen wah ren R«präsentantin der Seema^ischaft, B o o t s d i e n st. Hclgolanddampser an das Bollwerk. In eiliger Fahrt kommt einer der prächtigen Dampfer, „Prinzessin Eli sabeth" und „Prinzessin Heinrich" die Elbe herab. Kurz vor der „Alten Liebe" stehen di« mächtigen Schaufel räder still und schlagen dann mit voller Kraft rückwärts, bis das schlanke Fahrzeug sich bewegungslos in den Wellen wiegt. Jetzt werden starte Taue nach dem Bollwerk hinüber geworfen und dort an den Pollern befestigt. Die Schiffswinden setzen sich in Bewegung, worauf sich das Schiff langsam, aber sicher liingsseit des Psahlw«rkes heran zwängt. Ein Strom lustiger Badegäste ergießt sich dann von Bord auf die Promenade der „Alten Liebe." Berge von Koffern speit die geöffnete Luke aus, und die Bootsleute haben alle schengewirr das Schiff wieder vom Bollwerk zu lösen. Dann setzen sich die Räder wieder in Bewegung, die Musik spielt ein entsprechendes Leitmotiv, die Neulinge auf See, deren Zi«l Helgo land ist, bereiten sich still auf die zu er wartende Seekrankheit vor. Bon der aus aber werden die Ankömmlinge mit kritischen Blicken seitens der schon län gere Zeit ansässigen Badegäste betrach tet. Z o l l w a ch t. In nächster Zeit wird der bisherige Bootsdienst mittels Dampfers besorgt verschwunden sein. Die südliche Mole des Hafens, ge genüber der „Alten Liebe", ist gleich tebeck«rs stammt, daran, daß hier eine bewaffnete Macht ihr«n Sitz ausge- Das BSrcilwcib. Dasßärenweib. Panoptikum zu Berlin ausgestellt war. Die Berliner Anthropologische Gesell schaft, in deren Sitzungen das Bären entstanden; es sind nur noch geringe Reste derselben vorhanden. Diese Er scheinung ist schon mehrfach von Mün den; bisher nahm man an, daß solche Wesen nicht lebensfähig seien. Das Bärenweib liefert zum ersten Mal den Gemüthlich. Richter: „Nach dem von mir per sönlich vorgenommenen Augenschein ist es mir geradezu unerfindlich, auf wel che Weise Sie in dieses Haus einge stiegen sind!" Angeklagter: „Turne' muaß ma' halt könne', Herr Gerichtshof, turne'!" Aufklärung. Ihren alten Tagen noch solch' schwere Stiesel ertragen?" Unbegreiflich. Backfisch- Spiel vorüberzieht): „Unbegreiflich, daß es Menschen gibt, die über Mili tärlasten klagen!" Gerichte Entrüstung. . .Sag', Arthur, würdest Du Dir wirklich das Leben genommen haben, ben hätte?" „Ach, Unsinn!" ganz vergessen?" Junge Dame: „Nein, gewiß nicht! Und um Ihnen zu beweisen, daß ich nicht undankbar bin, können Sie mir jetzt auch Yard blaues Band geben."
Significant historical Pennsylvania newspapers