6 WorMirmc in Gommern. auch unsere schönste modern« Großstadt in der malerischen Wirkung mit einer Stadt des nicht messen, nen voraus haben mag, ii? diesem letz ten Stücke bleibt sie hinter ihren älte ren Schwestern zurück. Arm an Kir» krönten Mauergewandes entbehrend, bietet das moderne Städtebild verhält nißmäßig nur wenige Ruhepunkt« für das Auge, und die Häuserzeilen der Prachtbauten, die villenbesetzten Vor städte nehmen sich aus wie Goldadern im grauen Urgestein. Städte, welche uns eine annähernd richtige Vorstellung von der maleri schen Schönheit der mittelalterlichen Stadtaiilagen geben, sind recht selten geworden, nur der Süden Deutsch lands birgt noch eine Anzahl Städte mittelalterlichen Gepräges. Das alt «hrwürdige, burggekrönte Nürnberg, das hunderthürmige Köln, das zinnen umwobene Rothenburg ob d«r Tauber find die Schönsten der Schönen im Kranze der alten deutschen Städt«. Im Norden geben Danzig und Lübeck «in« Ahnung längst versunkener Herr lichkeit, im Ganzen aber weisen die Thor zu Gollnow. Reste Einstmaligen' Stadtb^esti ner auf polygonerßasis erbaut.bald d>e Form der Basis bis zum Helmansatz beibehaltend, in halber Höhe aus plumpen, schmucklosen Hausteinthür inen Mittel- und Siiddeutschlands in geschmackvollster Weise durch ausge blendetes Rahmenwerk und Linien muster in bunten Glasursteinen deko rirt, ihre Flächen durch Lisenen und Das Semlowerthor in und Filialen belebt. Absicht, Macht und Reichthum Stadl dem me auf dem Panzcrtleide der kraftbe rm Besitze der Macht und wollten sie oder auch bei regelmäßiger Belagerung der Angreifer sich zuerst werfen. So wurde aus die Befestigung der Thore unsicheren Zeiten und die Zeiten des 14. und 15. Jahrhunderts, die Zeit der Städteblüihe wa ten verdächtig ausschauende Bewass ne.te, so gab der Wächter das Zeichen zum Ausziehen der Zugbrücke und das Alarmsignal für die Mannschaften auf den Mauergängen und Wehrthürmcn, den drohenden Ueberfall abzuwehren. 2Lar die Stadt vom Feinde eingeschlos- hatte jeden Versuch der Bürgerschaft, durch «inen Ausfall sich Luft zu ver schaffen, zu decken, gewiß eine Aufgabe, Stadt gelangte. Da galt es den rech ten Augenblick abzupassen für Vi« Lockerung des Fallgatters, daß es in schnitten, w«nn sie im Eifer des Ge fechts dieses verborgenen Thorver schlusses vergaßen. Kein einziger Gatters diente. boten die Thorthürme den Geschlage nen d«n letzten Zufluchtsort, dessen Be hauptung bei schnell vorübergehendem Kriegswetter den Belagerten in mehr als einem Falle geglückt ist. Die be sondere Festigkeit der Thorthürme und eine Reihe Vorkehrungen, welche zu ih rem Schutze getroffen waren, erleich terten die Vertheidigung derselben. So haben die wenigsten Thorthürme Pommerns einen Zugang zu ebener Erde, sondern zumeist führt eine oder mehrere Etagen hoch eine kleine Pforte in ihr Inneres. Die Gewölbe der z. B. bei den Stargarder Thürmen, zeigen eine große Oeffnung, kommenen Eindringlingen von oben her einen heißen Gruß zu entbieten. , Hatte sich, wie das di« Regel war/ die stark befestigte Stadt gegen die un vollkommenen Angriffswaffen ihrer Bedränger gehalten, so entfaltete sich nach dem Abzug des Belagerungshee res in den Thorthürmen das regste Le- R«chtsversahren „die Verweisung'auf Der „Kiek in die Marl" in Pasew a l k. wieder einschlichen. Neben der Beurkundung des Perso nenstandes lag dem Thorwächter dann gab dann auch die Veranlassung, die stadtüblichen Maße „in figura" an den Thoren anzubringen, so wenigstens er klärt sich am einfachsten das Vorhan densein verschiedener Gemäße an alten pommerschen Thorthürmen, z. B. die verschiedenen Scheffel an d«m 1610 ab eben diese Erscheinung an dem eben schen Thore zu Stettin. Die Thor thürme hatten demnach den Charakter amtlicher Aichstätten, und k-r Thor- Die Ausstellung in Hmaya. Von d«r Frauenbehörde der AuS siellungs - Gesellschaft geht die Idee der Errichtung eines Gebäudes für die Trans - Mississippi Ausstellung in Omaha aus, dessen Kosten im Wege freiwilliger Beiträge seitens der in Trans - Mississippi Region lebenden Schulkinder ausgebracht werden sol len. Unser Bild zeigt das erwähnte Ge bäude, zu welchem der Omaha'er Ar chitekt Thomas R. Kimball den Plan entworsen, nach seiner Vollendung. Das Kinder-Gebäude. d«s Buchstaben „T" erhalten, dessen breite Seit« die Front bild«t. Die Letz tere wird IVO Fuß lang und 50 Fuß tief werden; daran schließt sich der nach rückwärts verlausende Mittelbau, 50 lang. Dieser Mittelbau kann, nach Das Dach des Gebäudes wird flach ge- wart war Polizeiinspektor, Zollwäch ter und Aichmeister in einer Person. alten Stadtverordnungen den vielge plagten Mann auch noch zum Gefan genwärter. Die unteren Gelasse der Thorthürm« waren des öfteren zu Ge fängnissen eingerichtet, welche zwar nicht zur Verbiißung längerer Frei heitsstrafen, wohl aber zur augenblick lichen Unterbringung von Jnhastirten dienten, mithin das waren, was man geeignet waren. Als späterhin die Tortur in die deutsche Rechtspflege aufgenommen wurde, waren es aber genwiese" direkt vor ihren Thorin hat. War das blutige Schauspiel vorüber, dann erschien der Nachrichter, Einlaß begehrend beim Thorthurinwart, um des Thores zum warnenden Exempel auszustecken, ja die Fälle waren nicht selten, daß in fürchterlichster Pedante rie der Buchstabe des Gesetzes erfüllt und die Gliedmaßen der Gevieriheil ten an die vier Haichtthore zur Aus stellung vertheilt oder die Asche der Verbrannten von den Altanen der Thore aus in die vier Windrichtungen zerstreut wurde. WWW Stadtthor in Usedom. Sitten und den Unsitten ehemaliger deutscher Städteblüthe erzählen. Hieb. Schwiegermutter: „Wer inen. Die Vorderseite des Gebäudes enthält im Mittelpunkt einen hübsch entworfenen mit lung des Gebäudes gewinnt. Der rück wärtige Theil des Gebäudes wird als Kindttbewahranstalt eingerichtet, d. h., unter sicherer Obhut lassen. Außerdem sollen noch Toiletten - Räume, Spiel d»^Gebäudes werden sich auf P5OOO belaufen: ein gut Theil dieses Betrage» ist bereits aufgebracht und di« Frauen, daß die b«nöthigt« Gesammtsumm« vtrhältnißniäßig leicht zu beschaff«« sein wird. Die Frau Rath und «hr Mann. Klassischer Trost. Gläubiger (wüthend): „Also immer noch kein Geld? Glauben Sie, es macht mir Vergnügen, jetzt im Winter, bei Schnee und Regen jeden Tag hier herzulaufen?" Schuldner: „Na. beruhigen Sie sich, Meister —es muß ja doch einmal Frühling werden!" Ein« Naive. „Ich weiß nicht, unser'm gnädigen Fräulein stehen olle Hüt' so fesch, und mir will keiner passen ...!" Baderfolg. Karl (bekommt von seiner Mama, seit sie wieder vom Bade zurück ist, di« ersten Hiebe. Als di« Execution zu Ende ist, sagt er leise ju seinem Brüderchen): „Du, die Ma ma ist recht gekräftigt aus dem Bade turückaelehrt!" GetriibteFreude. „Also der Veigilstock hat Jhn«i, als einem alten Kunden, di« Hose, die Sie ihm abkaufen wollten, geschenkt da war Ihre Freude wohl groß?" Tulpen thal: „Wie heißt, Freude groß wo ich nicht konnt' um die Hose handeln!" Schwerwiegend. Anna: „Nun weiß ich nicht, soll ich den Ma thematiklehrer oder den Geographieleh rer nehmen?" Ella: „Nimm den Geographielehrer, der weiß doch we nigstens bei der Hochzeitsreise Be scheid" An der Tanzstunde. Doctor Steinhäuser geht über die Promenade dem Stadtgarten zu. Er hat seinem Töchterchen Hilla, dem er seit dem Tode ihrer Mutter leinen Wunsch mehr abschlagen kann, verspro chen, sich die vielgerühmte Tanzstunde anzusehen. Schon von seine tönen ihm die fröhlichen Tanzweisen entgegen. „Man scheint die Quadrille einzu üben," denkt der Doctor, und ein Lä cheln huscht über sein Gesicht. Erinnert er s>ch daran, daß auch er sckon dort oben einst die ersten Anfangsgründe in der edlen Kunst des Tanzens gelernt? Ja, seine Gedanken weilen bei jenen schönen Stunden, als er es sind nun schon über zwanzig Jahr« mit Re gierungsraths Lene dort oben sich im Kreise gedreht. Es war eine schöne Zeit, die Zeit der ersten Liebe, die nur zu schnell ein Ende fand Unvermerkt ist er die Treppe hinauf gestiegen und steht jetzt in der Garde robe. Durch die Glasthür kann er den ganzen Saal überschauen. Sieh, da ist auch die Hilla, dort im zweiten Carr6. Wie sie sich eifrig mit dem junqenHerrn unterhält. „Das ist also ihr Bewunde rer". denkt der Doctor; ganz hübscher Bengel. Wer mag das nur sein? Der junge Mann kommt mir so bekannt Doch, er kommt nicht weit in seinen Grübeleien! die Quadrille ist zu Ende und jetzt ist Pause. Der Doctor tritt ein und geht durch den Saal, der noch angefüllt ist mit lachenden, plaudern den Pärchen, um sich in dem nebenlie genden, für die „Ballmiitter" und „An standsdamen" bestimmten Raum zu placiren. Hier stößt er auf seinen Ko bold Hilla, die sich mit ihrem Cavalier unterhält. Beim Anblick des Vaters bricht sie in einen Freudenruf aus: „Wie schön, daß Du gekommen bist!" „Nun, nun," meint der Vater, „was man versprochen hat, muß man auch halten! Doch wer ist hier Deinßit ter?" fragt er dann weiter, da er seine Neugierde nicht länger beherrschen „Hilla beweist jetzt, was sie in der Tanzstunde gelernt hat, und mit dem Tone der selbstbewußten Salondame vermittelt sie innerlich zitternd die Be kanntschaft: „Herr Paul Storm—mein Vater." „Storm", murmelte der Doctor, »sind Sie denn verwandt mit " „Jawohl," fällt der jungeMann ihm in's Wort, „der Sohn Ihrer Jugend bekannten, wie ich erst heute Abend von meinrr Mutter erfuhr, als ich Ihr Fräulein Tochter mit ihr bekannt machte. Dort sitzt sie —". Jäh sah sich der Doctor herumge wandt, und sein Blick begegnet zwei schwarzen Augen, die sich bei seinem Eintritt auf ihn geheftet. Wie ein Jüngling eilt er auf die stolze, schöne Dame zu, die bis in die Lippen blaß geworden ist. „Lene —, gnädige Frau, welche Ueberraschung! Wie lange habe» wir uns nicht gesehen!" „Lange ist's her, Herr Doctor, und trotzdem hatte ich Sie sogleich erkannt, als Sie in den Saal traten," lautete di« Erwiderung. Er zieht einen Stuhl heran und setzt sich an ihr« Seite, um sie prüfend anzu schauen. Ja, sie ist äußerlich noch die Lene der früheren Jahr«, nur ist aus dem schlanken Mädchen eine imponi rende Erscheinung geworden, der man aber durchaus nicht ansieht, daß sie die Mitte der Dreißig schon überschritten. Was ist er doch sür ein alter Mensch gegen sie, er mit seinem grauen Kopf! Als die Tanzstunde zu Ende ist, hat Paul das Vergnügen, seine Hilla so nennt er sie schon im Stil len noch ein Stück Weges begleiten zu dürfen, da Storms nicht weit von Dr. Steinhausen wohnen. Der Doctor hat galant seiner Jugendfreundin, wie er sie.immer titulirt, den Arm geboten, damit sie „auf der glatten Straße «ine Stütze habe". Ganz versunken sind die Beiden in alt« Jugenderinnerungen und können daher nickt bemerken, daß Paul verstohlen das zart« Händchen seiner „Dame" drückt. Seit diesem Abend ist des Doctors Abneigung gegen den Lärm der Tanz stund« völlig geschwunden. Jeden Abend ist er dort, freilich nur der Hilla »vegen, wie er sich selbst beruhigt; er kann doch das arme Ding, das keine Mutter mehr hat, die sie begleiten kann, nicht so ganz ohne Schutz dorthin gehen lassen. Er trifft dort auch nebenbei seine „Jugend freundin" und kann mit ihr einige an genehme Stunden verplaudern. Doch Woche um Woche schwindet, und eines Abends muß der Doctor sei nen G«hrock anziehen, denn er ist jetzt der Arbeit enthoben, die Hilla zu be aufsichtigen, da es gilt, den Schlußball zu feiern. Und als endlich am frühen Morgen der Ball mit dem Kehraus sein End« g«sunden, gehen Storms und d«r Doctor nebst Hilla natürlich wieder zusammen nach Haus. Paul är gert sich gewaltig, daß ihm trotz seiner Bemühungen, einige Schritte zurückzu bleiben, dieses gar nicht glücken will; denn „di« Znxi gehen zu langsam", wie er sich zu Hilla ausspricht. „So, nun ist die schöne Zeit um," meint Lene. Der Doctor greift «in Wort h«raus: „War sie schön die Zeit? Schön auch für die Balleltern?" fragt er und sucht die Antwort in den Augen seiner Be gleiterin zu lesen. hat. Jahre später in seinem Papa seinen Schwiegervater und Hilla in ihrer Mama zugleich ihre Schwiegermutter Ter Klappcrstci». Die große elsässische Industriestadt Mülhausen gilt als der stärkste Sitz französischer Sympathien in den deut schen Reichslanden. Es sind dort die tragend, sich als Franzosen gebärden und durch ihren Einfluß die Franzö selei aufrecht erhalten. Und doch ist Mülhausen von jeher eine echt deutsche Stadt gewesen, bis auf 73 Jahre fran zösischer Herrschaft. Schon 1168 er hielt es die Rechte einer deutschen Reichsstadt, gehörte von 1615 bis 1797 gezwungen, sich dieser anzuschließen. Bei Frankreich verblieb die Stadt be kanntlich bis 1871. Während dieser ersten Industriestadt Elsaß-Loth- Der Klapperstein, ler; das schönste darunter ist das zwei stöckige Rathlaus, 1551 bis 1553 er sich eine Inschrift, welche die Geschichte der Stadt bis 1515 in deutschen Rel lin charakteristisches Ueberbleibse! deutsch - mittelalterlicher Rechtspflege. Der Klapperstein ist eine an einer Kette Fratz« um den Hals gehängt, und sie Stadt geführt. Elektrische Wagcnbelcnchtuiig Der beweglichen Beleuchtung ver mittelst Elektricität stand bis vor nicht langer Zeit der Umstand entgegen, daß lyts, snd die bisher verwendeten Ac stellt durch Mischen von Schwefelsäure Erfolg zi?widerstehen. Indem er etwa Kiinmetlaterne. lose gewordene Massetheilchen (Blei oxyd) an ihren Plätzen festhält und nicht herunterfallen läßt, verhindert er den so gefürchteten Kurzschuß im Accumulator, der bei anderen Syste men leicht vorkommt und die Accumu latoren vorzeitig entladet. Der deut sck)e Kaiser hat seinen Wagenpark be reits mit der neuen Beleuchtungsme thode versehen. Die Hoflieferanten Wensky <8: Steinbrink, Wagenlater nenfabrik, Berlin, hat für die kaiser lichen Biererzüge Kummetlaternen und für 36 andere kaiserliche Gefährte Deichsellaternen geliefert, die sich vor züglich bewähren. Diese Einrichtung bewirkt, daß der Weg ca. 30 Aards vor den Pferden tageshell erleuchtet ist und giebt Führern und Pferden eine große Sicherheit, selbst ganz junge Pferde gehen mit dem Lichte ruhiger als ohne dasselbe im Dunkeln. Der unter dem Kutschersitz angebrachte Ac cumulator wiegt ca. 50 Pfund und giebt 20 Stunden Licht. tel in Bereitschaft. Ein Dämpfer. A,: (Dich terling). „Ich glaube, ich hab« «ine poe tische Ader in mir!" B.: „G«hen Sie doch mal zu einem tüchtigen Arzt!" Das humoristische Kroko dil. 2. 3. Der „erste" Kuß. „Ella, wie kannst Du Dich nur von dem Vetter Egon küssen lassen?" „Ach, Tantchen, ich will auch ein-5 mal Braut werden und da möchte ich mich doch beim ersten Kuß nicht gar so ungeschickt anstellen." Geistesschwacher Moment. Frau: wie kann man sich nur Mann: „Je je jetzt nui keine Räthsel!" Ii el l serl ig.^ „Nun, Herr Weinbi erl, Sie waren ja auch hier zum Besuch der Ausstel lung! Wie hat sie Ihnen denn gefal len?" „Ja wissen Sie, als ich angekom men bin, hab' ich mich gar nicht aus gekannt; dann hab' ich eine alte Frau gefragt, wo die Ausstellung ist; die hat's nicht gewußt; nun hab' ich mir gedacht, Du suchst nicht lang 'rum, finden thust Du sie ja doch nicht, bin dann in's Wirthshaus gegangen und am Abend wieder heimgefahren!" Der Fresser. „Und wenn ich jetzt am Verhungern wär', ich könnt' nichts inehr essen!" Verkannt. Mann: „Sieh nur Alte, wie betrunken wieder unser Nachbar heimkommt, ich glaube, wenn ich mal so nach Hause käme, Du würdest ohnmächtig hinschlagen." Frau: „Nein, ich glaube, ich würd« mächtig zuschlagen."
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