TMMniiW. Roman von L. HaidheitN. (S. Fortsetzung.) «in unheimliches Gespenst vor Jedem von ihnen der Gedanke auftauchte: Ulrich muß todt sein, sonst wäre es ja undenkbar, daß er unsere Rufe Nicht hörte, unseren Nachforschungen ent ginge! Ludwig, der Kräftige und Beson- ganz nervös von diesem meiernde Angst mcht laut werden zu lustigen Herren für das begehrenswer theste, reizendste Mädchen der ganzen Gesellschaft; aber wenn ihm sein Her zensglück auch strahlend hell aus den damit weh zu thun fürchtete. ' Aber thörichte Sorge! Sie errieth ihn auf den ersten Blick, und es war ihm sagte: „Bringen Sie mir Ihr holdes Klär chen, Otto, ich schmachte nach dem An de^GlUck!"^'^° Seligkeit. Selbst Frau von Klarenberg ivurde erheitert durch die frische, an Witz und als sie Willa neben Klärchen sah, seufzte sie leise. und wie dieser schwarze Krepp sie noch blasser mache, als sie ohnehin sei. „Willas Augen, diese Augen voll in der treuen, unbeirrbaren Liebe zu mir verblüht wäre, Mutter, ich sähe durch den Schleier, den der Hummer über ihren Liebreiz geworfen, ich sähe sie so schön, wie sie je gewesen! Und das wird Ulrich auch thun! Für mich ist Willadas Ideal eines Weibes, und ich habe wahrhaftig noch nie daran ge dacht, ob sie schön oder nicht schön sei." Und jetzt fragte er sich darum und ärgerte sich, daß die Mutter Willas freilich blasses, aber so feines und zar tes Antlitz, dem man sofort das rege innerliche Leben ansah, dem hübschen, rosigen Antlitz Klärchens nachstellen Aber dieser Austausch hatte doch zur Folge, daß Ludwig herausfand, Willa war in der That blaß und zart und bedurfte einer sorgfältigen Pflege. Von jetzt an hatte er keine Ruhe, bis er sie und seine Mutter dahin gebracht, in's Bad zu reisen, in die Sommer frische, dann an's Meer! Wenn er kam, sie zu besuchen, war ihm Willa immer noch nicht frisch und wohl ge nug, obgleich sie ihm versicherte, sie fühle sich außerordentlich wohl. Er brachte der Mutter und ihr fast immer neue Ermutigungen; —es war ja ganz natürlich, daß Ulrich nicht schrieb, wenn er eine große Reise in das Innere von Asien machte, und er be wies ihnen, daß darauf die unzweifel haftesten Spuren deuteten, vor Allem die, daß Ulrich bei Trolonia schon län ger den letzten Rest des größeren Kapi tals aufgenommen, welches man dori für ihn deponirt. Der Mutter und Willa gegenübei zeigte er sich immer frohen Muthes unt voll Vertrauen; ganz anders, als ei wirklich fühlte, und als der Herbf ' kam, machte er sich selbst frei und be Willas angegriffene Lunge sich erholer soMe, d s V d Ihre Lunge war so gesund wie mög lich. bestätigte der Hausarzt; es hal aber Alles nicht, Ludwig bestand da rauf, daß sie in ein südliches Klimi müsse, und so wurde die Reise dani angetreten. „Neue zerstreuende Eindrücke! Die ser tägliche, immer gleiche Wechsel vo> Hoffnung und Enttäuschung ist da» Verderblichste von der Welt für beide Damen!" hatte der alte Justizrath ge- gab ihm vollkommen schung mehr, sondern machten sie ner vös. „Nun natürlich! Glauben Sie denn, stimmt und melancholisch fühlte. Das Stiftsfräulein wurde sehr nachdenklich. sÄ'." wohnern des Hotels bekannt und sie hatte nicht Hetta von Feldkirchen sein müssen, um sich in der schnell gewonne- Petersburg. Sie hatte Anna Feodorowna nie ge sehen, aber sie erkannte sie nach der Be geschickte Gelegenheit, sich die Russin zu verpflichten, welcher es eine Wohl that schien, sich gewissermaßen unter die Fittige einer so weltgewandten, stellen. hatte sich nicht getäuscht; —ihr Schütz ling war Ruscows Gattin, und was sie in vielen vertrauten Stunden aus Anna Feodorownas Munde erfuhr, das zeugte freilich von der h-mUthlosen „Wo e/ist? Wer weiß es? Seit er eben unmöglich in der Gesellschaft. Das Vermögen, welches der Geheiii« Staatsrath ihm und mir hinterließ, ist Gott sei Dank zum größten Theil für mich festgelegt; den Rest wird er verspielen, ich kenne ihn, und da er sei nen Namen an den Pranger gebracht hat, wird er wohl unter einem fremden reisen; wer weiß, er geht am Ende noch zum Nihilismus über," sagte sie spöttisch und ohne jede Bewegung und tanzte am Abend dieses Tages auf ei "°Alles in Allem that dies Leben Fräulein Hetta gut. Ihre Lebensgeister hoben sich, ihre Nerven spannten sich von Neuem; es gefiel ihr, mit abenteuerlichen Existenzen Ae des Stifts war es! welche sie alt machte. Aus den blauen Wellen des mittel ländischen Meeres ragt eine kleine Fel seninsel, welche man erst in den letzten Jahren entdeckt hatte. Aber obwohl der Ruf dieses reizend sten aller Eilande unter dem im Süden reisenden Publikum viel besprochen wurde, der Weg dahin lag seitab von den großen Dampferlinien und man mußte schon die seltenen Schisss geleaenheiten benutzen, wenn man nicht ein Schiff zu dem Zwicke miethen wollte oder, wie der Entdecker der In sel, auf eigener Dacht die Meere durch streifen. Ein harmloses Fischer- und Wein bauervölkchen hauste dort, fern von als e?einem unternehmenden jungen Arzte einfiel, an ihrem Gestade einen Luftkurort zu gründen, widersetzten sie sich in ihrer Einfalt sogar dieser, wie jeder anderen Neuerung. Aber vergebens! Der Doctor be- Boden erworben, er baute eine statt liche Villa mit allem englischen Com sort; nach ein paar Jahren sahen die Insulaner ihre Dummheit ein, das Geld strömte ihnen nur so zu, die Zahl der Fremden wuchs ausfällig und nur Reiche kamen zu ihnen, denn für Arm« war die Reise und der Aufenthalt zu theuer. „Hesperia" nannte der Arzt seine Kairo zu heiß wurde. Ludwig hotte sie verlassen. Er mußte zu Haus nach demßechten sehen, lehr Er hatte Willa lieben gelernt, ohne es ftlbst zu wissen; und als er es ent deckte, da war diese Liebe schon so stark und gewaltig, daß seine ganze Seele nach dem Besitz der Geliebten schmach tete. Aufbietung aller Willenskraft doch ihn dabei immer mehr an sich fef „Nimm uns doch mit Dir, Ludwig, wir lind ja gesund! Wir haben auch Sehnsucht heim, Du nicht allein!" Was kostete ihn dies „Nein!" Aber rathen, ein Unrecht gegen den Bruder Er, der Jahre hindurch nur für die ses Bruders Interessen gelebt, der seine Ulrich nun nie wiederkehrte?" War nicht der nächste Schritt weiter der Wunsch: „Möchte er doch nicht lommen!" Und flüsterte nicht schon die Macht, die zum Bösen treibt, in ihm: „Sie ist jetzt ruhiger, sie wird kehrt!" O, fort! fort! —Es giebt nur ei nen Weg des Rechts in einem solchen Falle; —es giebt keine Concession, kein Comproiniß in moralischen Din- Äls Willa und Mutter allein waren, empfanden sie erst, mit welcher Fülle von liebevoller Sorge und Auf merksamkeit Ludwig sie umgeben. Aber was trieb ihn nur fort? Was verstimmte ihn so sehr? Sie wußten es nicht, dachten an den wahren Grund zuletzt, und endlich glaubte die Mutter ihn gefunden zu haben: Der arme Ludwig fing an. sich einsam im Leben zu fühlen! In diesem Sinne schrieb sie ihm, daß sie und Willa vielleicht besser ein sähen, was ihm fehlte, als er selbst. Sie überredete ihn, sich nicht länger nur als Ulrichs Verwalter anzusehen. Zum ersten Male sprach sie die Be fürchtung aus, Ulrich sei todt, und goß Oel in das ihn fast verzehrende Feuer. „Willa wollen wir die Hoffnung nicht rauben, sie ist ihr einziger Halt; sie würde zusammenbrechen ohne ihn, aber mir ist in letzter Zeit, als wollte auch das Unglück tragen, hätte fen, daß sich alles aufgeklärt!" schloß ihr Brief. Es war ein Leben in Hesperia, wie es eigentlich nur den Olympischen zu kam. Zu dem wolkenlosen Blau des Himmels und diesem zauberhaften Licht, wie es nur diese gesegneten Brei ten kennen, kam die köstliche, fast nie mals zu heiße Temperatur; man hatte neben dem Schatten der Felsen den der riesigen Nußbäume; man wandelte unter Palmen und wandelte doch ungestraft darunter! Granaten und Oleander, Rosen und Jasmin, Orangen und Veilchen blühten in nie gesehener Pracht und Fülle durchein ander an allen Häusern kletterten die Waldrebe, das Geisblatt und Ro- Will« und die Baronin genossen diese entzückende Natur mit Wonne, denn besonders die Erstere behauptete, ihr sei hier zum ersten Male seit vielen Jahren leicht und frei um's Herz. „Mir ist, als müßte uns ein Glück lominen, Müterchen, ein großes Glück, und wie lönnte es ein anderes sein, als das, was wir so ersehnen!" fetzte si hinzu und meinte dann nachdenklich, auch Ludwigs seltsame Unruhe, nach Haus zu lommen, erkläre sie sich aus dieser Ahnung heraus. Ein anderes Mal sagte sie Abends erregt: „Als damals Ruprecht starb ich erinnere mich noch genau an die stürmische Nacht! war mir immer, als komme etwas herangegangen, langsame Schritte sich nähern: heute ist mir wieder so, Mütterchen, so selt sam ausgeregt und unruhig und immer muh ich horchen, ob nicht was kommt!" Aber obgleichWilla wachte und war tete bis in'die tiefe Nacht hinein und sich aufregte bei dem Gedanken, daß keine Telcgraphenverbindung nach der Insel existirte, es kam nichts. Am nächsten Morgen schon bei Zei ten sah Willa aus ihrem Fenster und Gärten und Alleen verschwinden, welche sich an die Villa schlössen und thetl weise erst von dem jetzigen Besitzer an 'isch auch die Bauart und die Kleidung der Bewohner. :a ihre Physiognomien und ihr Idiom auch fein mochten, doch der römischen Kirche Unterthan war. Zwisten dem Kopf, ,?!ck> denke, er ist Maler?" sagte der soll —" " "" Mönch sein „Wenn «r nicht zur Strafe nach dem Deserto geschickt ist." „Das ist möglich, wenigstens wahr scheinlich, seit man die Abtrünnigen nicht mehr lebendig einmauert. Der Pfarrer hat ihn eines Tages angespro chen, aber nichts aus ihm herausbe kommen, als daß seine Sprache einen fluiden Accent habe, und ein rück sichtsloser Atheismus, wie du Alte sich ausdrückt, sei ihm in den fchroffenAnt worten des Mönches entgegen getreten. Erschreckt und sich bekreuzigend ist der brave klein« Pfarrer natürlich zurück gewichen." Man lächelte über diese kleine, den geistlichen He«n in seiner sanften Furchtsamkeit trefflich charakterisi rende Schilderung, redete hin und her über den Mönch. Daß er Bilder malte, hatte man von den Fischern erfahren, die ihn, wenn er selbst mit seinem Boot nicht hinaus fuhr, mit Fischen versorg ten. Ein paar Maler, die auf der In sel waren, hatten darauf hin versucht, zu ihm zu dringen, aber sein Felsen nest ein alter Türkenthurm war verschlossen, Niemand kam auf ihr Rufen und Klopfen, und zweimal machte man diesen entsetzlichen Weg nach dem Deserto nicht so leicht. Er ging nie in die Kirche, aber aus dem Feld oberhalb seiner Thurm ruine hatte man ihn zu Füßen des ur dieselben Fischer erzählt" Jetzt plauderten diese Leute, welche die Einzigen waren, mit denen Fra Angelikus verkehrte, schon längst nicht mehr; im Gegentheil, sie bildeten eine Art Dienerschaft für ihn, auf welche er sich unbedingt verlassen konnte. Der Einsiedler blieb noch längere Zeit der Gegenstand der Unterhaltung, wie es geht in einem Kreise, dem es an äußerer Anregung fehlt. Man sah ihn selten in der Nähe; auch heute hatte er die frühe Morgen stunde zu seinem Gange benutzt. Der Postmeister schilderte ihn als einen wortkargen, finsteren Menschen, der sich öfter allerlei große und kleine Packete schicken lasse, selbst mitunter welche, aber immer nur an eine be stimmte Adresse nach Wien sende, auch ein kleines Zeitungsdlatt lese, eine Art Käseblättchen, nur gut genug für die Fischer und Wembauer. Als Willa am späten Nachmittag Die /legante und doch so praktische Kostümirung der Matrosen, das Ge päck der Herren, die Dienerschaft, alles riefen sich allerlei zu, nahmen sich ein Glas, welches Einem von ihnen ge hörte, gegenseitig aus der Hand und blickten hinaus aus das Wasser; auch die fremden Herren thaten dasselbe und Willa merkte, sie waren Alle auf geregt über den kecken Muth des Seg lers. „Ah! laßt doch! Es ist der Mönch! der Verfluchte! dem haben Wind und Wellen nichts an!" rief eine Frau, sich bekreuzigend, als Willa eben an'sLand trat. Und diese sah derselben das Menschen. Am Abend erschienen dieselben in der Dacht gekommenen Herren an der Tafel; Willa erkannte sofort, der Eine, eine wahre Hünengestalt, mit offenem jovialen Gesichtsausdruck, war ein Deutscher; seine Sprache bestätigte das auch sogleich, während sein« Be gleiter, bis auf zwei lauter Englän der, das Deutsche wie eine gelernte Sprache mit ihnen redeten. „Der Lange ist der Prinz von Schönburg und der Herr mit dem blonven englischen Bart der Herzog von Hamilton!" flüsterte der Herr »es Hauses später Willa zu, die sich schon Uferstelle ist, höchst fesselnd und meh Gesicht. -- War es Mitleid? Willa „Er kennt die Geschichte! Er weiß bemerkt und Willa hütete sich, die schlaflos. ligste Pflicht, Ulrichs Sache zu führen. gen! hätten aber den weiteren Weg durch die Türkenhöhlen eingeschlagen. Sie wußte wohl, daß sie dem ein unklares Gefühl in ihr, welches sie trieb, sich die noch so entfernte Möglich keit dazu nicht entgehen zu l'«ssen. In kürzester Zeit war sie im Reit ger Belgier hatte sich schon gestern Willa genähert und blieS heute an ihrer Seit«, indem er ihr erzählte, er habe sie in Kairo viel gesehen und sei mit dem Baron Klarenberg, —er meinte Ludwig, bekannt. Durch ihn hatte die neugierige, unbeschäftigt» Gesellschaft Bericht erhalten über das. was er von dm Damen sagen konnte; jetzt orientirte er Willa über die Ande ren und plauderte so angenehm, daßisie die quälenden Gedanken vergaß. Wie die Gärten der Hesperiden lag in der That das glückselige kleine Ei land vor ihnen. Ueberall die üppigste Tropcnvegetation, überall von den stei len Uferbergen rieselnde Quellen! In dem Bignon arbeiteten im gen de Bauern, reinliche Häuschen miä flachen Dächern standen zwischen N»ß- und Olivenbäumen, Pinien und Cypressen, und als sei die Natur in ei»em steten Freudenfest, 112» schlang sich der Wein, die Rose, das Epheu m vre gesehener Ueppigkeit von Baum zu Saum. Nach einer starken Stunde hatten sie den Gipfel eines BergeZ erreicht und nun lag es wieder vor ihnen das blase Meer, blauer als der Himmel in Hei ner unendlichen Schöne. —ln der Ferne hoben sich weiße Felsen daraus empor. hier, da, dort und wieder dort, andere kleine Inseln, die wie Hesperia Lieblinge du Götter waren. In unzähligen Booten, deren weiße Segel das Sonnenlicht wie Silber erglänzen ließ, gingen die Fischer ihrer Beute nach. —Es war ein unbeschreiblich schön« Anblick, aber Willas Augen kehrten immer wieder zurück zu dem Ai>,arblau der See, welche spi-aelglatt, tief unten zu ihren Füßen in leisem regelmäßigen Wellen-- tiefer abwärts in ein Chaos von wun derlich fäulen- oder nadelartig geform ten Felsen auslief, unersteiglich. Noch etwa hundert Fuß tiefer aber lag das Deserto. Ob ein Erdbeben, oder ein Berg sturz, oder welches Natur«reigniß im mer diese kolossalen Trümmer dort am Ufer aufgeschichtet, wußte Niemand ihr zu sagen. Eine wüste Wildniß war eS von hoch ausgethürmten Felsklötzen; kein Baum, kein Strauch wuchs hier; !aum einiges Maos, hier und da auf den Steinen und zwischen den Felsen «ine vom Wind dahingetragene wilde rige Oed«! Wo diese trostlose Steinwüste das Meer erreichte, ragte ein starkes, hohes Kreuz; man sagte, es sei uralt, dem widersprach aber das Material, wel ches, allerdings schon sehr vermorscht, offenbar aus zwei Mastbäumen vielleicht von einem geretteten oder ge scheiterten Schiffe bestand. „Und wo ist denn nun der Tiirken thurm?" fragte eine junge Dame. In der That, die Frage war berech tigt, denn nicht die Spur eines Hauses oder Gebäude, keine Spur von der Wohnung oder Wirksamkeit: eines Menschen war irgend wie zu sehen. Man fragt« einen der Führer; der aber schüttelte den Kopf und erklärte, das sei auch unmöglich, der Thurm liege so versteckt,, daß er zwar das Meer beherrsche, aber selbst von diesem, aus nur schwer entdeckt würde. „Sehen Sie, da klettert die englische Gesellschaft hinab!" rief der junge Belgier. Lassen Sie uns auch gehen! Diese Scenerie ist die interessanteste,. Vi- man sehen kann. Wir stürmen zu gleich den Türlenthurin, nehmen dem Mönch gefangen und —" „ stecken ihn wieder in seine Cer» tosa!" stimmte dem lachenden Vor schlage ein Anderer bei. „Ist das ein Aufenthalt für: Men schen? — Höchstens für einen Ver dammten aus Dantes Inferno!" Die Führer machten Schwierigkei ten., Der Umweg da hinab, fei weit, der Felspfad selbst für die Maul thiere nicht gangbar, und dann der Mönch! Man las an ihren Augen, daß sie den Unheimlichen fürchteten. Endlich ließen sie sich aber doch be reden, und nun war auch der Pfad für die Maulthiere nicht zil' schlecht; die silberne Ueberredungskunst verfehlte auch bei diesen Kindern der Natur ihxv Wirkung nicht. Mühsam stieg man bergab; ek war Niemand, der zurück bleiben wollte. Alle hatte eine gewisse Erregung er griffen, man hätte dem Mönch, den dies- Leute für einen .„Verdammten" ansahen, sie nannten ihn unter sich flüsternd stets so gern begegnet. Ab und zu sah man die Engländer zwischen den Felsen des Abstiegs; dann verlor man sie »nieder aus den Augen. endlich langte man unten an, aber damit war erst der kleinere Theil der Mühe überstanden! Viel schwerer erwies es sich,, zwischen den Steintrüinmern hindurch sich windend,, ohne jede Spur von einem Wtge das Kreuz zu erreichen. Doch auch das gelang? mair stand endlich vor einer Art Felsplatte, auf welcher es sich erhob, und eben langte dort, seinen Begleitem weit vor, auch der hünenhafte deutsche Prinz mit ei nem lauten Hurrah! an. Er mochte es nicht für nöthig halten;, die lautlose Mönch sich als Asyl ausgesucht, zu Der fröhliche, unbekümmerte Ruf war seinem Munde, nach nicht entflo hen, als ath«mlvs vor Erstaunen! die Uebrigen sdhen,, wie ihm plötz lich ein großer, hagerer Mann gegen über stand, der ihn überrascht, ja erschreckt anstarrte. daH ihm das zweite Hnrrah! auf den Appen erstark Er kam von unten heraus nur die Wenigsten hatten es gesehen. Das war aber nicht der Mönch, das war «in Jäger! Er hielt die Flinte ein schönes, fein gearbeitetes Gewehr in der Hand, sein Anzug war der eines einfachen Jägers, aber die feinen Ledergamaschen, die sich bis jum Knie herauf zogen, trug kein sol cher. Das Alles bemerkte man, ohne es doch zu detailUren. Di- Führer murmelten: „Der Mönch! d»r Verfluchte!" und wichen abergläubisch zurück; entsetzt auch starrte die Gesellschaft auf die Scene Offenbar hatte der Mönch die An wesenheit von Fremden nicht geahnt; er war mit raschen Sprüngen die schmÄrn,. natürlichen Stufen hinange sprungiN. die zu dem Kreuze fiHrten; eine gewöhnliche, barettartige Schiffer mütze bedeckte seinen Kopf und stimmte E/hatte offenbar nicht ge Hnt, daß Menschen in der Mhe warm. Jetzt, stnad er wie erstatt und sah den Prin , zen an und dies« ebenso fMungslos ihn. Es war t!t»r, die Beiaen kanntsn sich. . Wie bewußtlos od« wanksnd schlang der Wnch seinem linken um den Stamm des Kreuzes; er war plötzlich so todtenttiß, als «erde „Jmm« Sie! Jm»er Sie, Prinz! Habe ich »irgend R«he vor Ihnen?, Was that ich Ihnen, daß Sie mi^ auch flüchte?" keuchte er, u,d in txm verhärmten Gesicht und de» tiefliegen den Augen lag «in hilfloser, zorniger Jammer. .Klarenbns! Herr Gott Sie! Ich wußte »icht, ich bedauer« sehr!" Un'» damit machte der Prinz eine Bewez«»a «um Gehen. Aber --- (SchM sslgt^ Jür die MBe. asco gn e r Sup Mi? kocht. Man rührt Hühnerfleisch angerichtet. Kleine Vorspeis« zu Bouillon. Leberwurst (für 8 Per- Eßlösseln Mostrich, Pfeffer und Salz in der Backröhre IS Minute^trau« ge backen (natürlich mit Butter). Die- Schnittchen schmecken sehr sein und Man richtet sie vor, umbindet sie mit Speckscheiben, legt sie mit Wurzelwerk und Kräutern in heiße Bouillon, giebt eine große Büchse Zunge in heißes Wasser, damit sie recht heiß wird ~ auch erhitzt man eine Zweipfund . Büchse Wasserbade. Die Gemüse werden mit Butter und einer Messerspitze Fleisch sxtrakt nach dem Abtropfen heiß ge schwungen, die erhitzte Zunge wnv m Scheiben geschnitten und wieder heiß gestellt. Wenn die Pute weich vnd saf tig ist, nimmt man sie aus der Brühe, entfernt die Speckscheiben, legt da! Thier «ms eine passende Schüssel und tranchirt es. Oben auf die Briijt legt man fchnppenförmig die Ochsenzunge und garnirt die Gemüse an einer Seite der Schüssel. Als Sauce wir? die entfettete, mit Buttermehl gebanden« und mit Champignonscheiben gewürzt« Brühe nebenher gereicht. Hammelbratenmitßahm. Eine K«ule oder der Rücken wiid ge klopft, abgehäutet, gesalzen und in eine Pfanne mit kochender Butter gelegt; man gibt vier bis fünf Schalotten, einig« Nelken und Pfefferkörner hinzu, gießt nach und nach ein Pint siegendes Wasser an, beträufelt das Fleisch häu fig mit der Brühe und läßt es, so eine Stunde braten. Ist Sauce und Fleisch gelblich geworden, so begießt man den Braten langsam mit einer Tass» gutem, süßem Rahm. Nach Verlaus, von zwei Stunden ist das Fleisch gar und braun geworden, sodann schöpft man daS Fett von der Sauce, seiht dieselbe durch und servirt sie extra. Jedes Gemüse sowie Kartoffeln oder Grieillöße pas f«n vortrefflich dazu. Rüben mitHainm «lfleifch. Ein gutes Stück Hammelfletsch von der Keule oder dem Karre«stück wird ge waschen, zum Kochen geimcht, abge schäumt und zwei Stunden langsam gekocht, so daß es beinah» ist. Unterdessen läßt man - geschälte läng lich- Rüben in siedendem Wasser aus wallen, läßt sie ablaufe», thut sie zu dem Fleisch und kocht sie in der Brühe weich. Zuletzt macht man eine Mehl schwitze an das Gemüse! und gibt d>»- selbe mit dem Fleisch einer Platte zu Tisch. Kalte l2 Eidotter werden mit einem Pfund Zucker schaumig gemhvt, mit einem Quart kochender Sahn»; einer Ober tasse Kaffeeextratt, einem Viertel Pfund Kaffee bereites gut vermischt, durch ein HaarsichH«! dem steif ge schlagenen Schnee d«r 12 Eiweiß ge gossen, woraus man' die Masse eunge Minuten auf gelindem Feuer verrührt und mit einer hachtn» Unze aufgelöster Gelatine vermengt. Man legt nun ein« fsorm mit BisquitvtM Makronen aus. feuchtet dieselbe mit Sahne awund süllt die Hälste drr.Crtzme darauf dl« man wiederum mit'Bisquit unKMa kronen belegt,. woniuf der Rist der CrSme darüber gestrichen wird. Nach dem die Spei'> a»5 Eis fest ge-ovrd-n. garnirt man ste niÄ einem Gitter von Schlagsahne. , !> e i che nHa-llt« r Bltiihl u - ch jn. Ei» halwS Pfund Z«ter, ein h «in Halses Pfund Wehl. 4 ganze Eier. Die Butter wird Haumig.' dann kramen Ker, und das daran und ein« hv!w Stange Bc«lld. Der Teig wird an? «in mit Butte» beftn i ch«ms Blech, das gut nntMehl be ! stäub, wird. misiiirUckelMck' gestrichen, schön gelb gevocken und heiß in Strei fen geschnipü-n, stanzen »um Thee u»b BSer. Ein» hal»eS Psund Mehl; I Unzen Buildr, Salz, IM ljttm Hefe, etwas lnie Milch wird m «Nein weichen Teig »««arbeitet. Zuge» oeckt IM man denDven eine Stund« »uhen. Nun sonnt man fingerlange Würstchen in der Dicke eines Bleistifts danttts, die man aus einem Kuchenblech ge»en läßt, mit N bestreicht, mit Küm- und Salz Seftreut und schön zvlü» «elb back«n liM „ ~ Kartosstelkoteletts. R-ste »on KartosMrei oder kalte geriebene Kartoffeln werden mit Eiern, Mehl vnd gut vermengt und Schnitzel damus gef.rmt. In eine Seite d«r selben schiebt man eine ftine, gepuzt« Petersilien, oder Möhxnwurzel um den Knochen damit jü bezeichnen, pankt und bäckt sie. 3
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