tzurspatsche Provinz Brandenburg. Berlin. Ein weiblicher Prakti kant hat in einer Berliner Klinik sei nen Einzug gehalten. Geheimrath v. Leyden eröffnete sein Klinicum mit der Bitte an die Studirenden, einer Aerztin aus Oesterreich, die die Klinik hören würde, freundliches Entgegen kommen zu zeigen. Es ist dies der erste Fall an der Berliner Universität, daß eine Dame als Praktikantin einer Klinik zugelassen wurde. Die Feu erwehr rettete bei einem B'ande in der Kastanienallee 14 Personen vom Fcu «rtode. Der Fagott-Virtuose Adolf Gutter aus Marktneukirchen hat sich hier infolge Liebeskummers durch einen Revolverschuß zu entleiben versucht. Der Schneider Emil Bützow durch schnitt seiner Ehefrau Wilhelmine, geb. Vorbeck, mit einem Schlächtermes ser die Kehle und lödtete sich dann selbst auf dieselbe Weise. Der Grund der That sind Nahrungssorgen und Krank heit der Frau. Einen Mord und Selbstmordversuch verübte, wahr scheinlich m einem Anfalle von Geistes störung. die 27jährige Wirthschaften» Stremel in der Wolliner Straße. Sic schnitt ihrem 9 Monate alten Kinde den Hals durch und brachte dann sich selber »inen Schnitt in den Hals und Schnitte in die Handgelenke bei. Trotz der schweren Verwundungen dürste sie am Leben bleiben. Mord und Selbstmord verübte das Schneider Llltzow'sche Ehepaar in der Vranden lmrffstraße 21, wahrscheinlich in Sorge um die Zukunft ihrer drei verkrüppel ten Kinder im Alter von Z 15 Jah schwer verletzt; einige Reisende erlitten Provinz OstVMlsM. Königsberg. Der Premierlieu uiisicher. Die 85 Jahre alt« Frau Gerdauen. Ein außerordentlich werthvoller Alterthumsfund ist kürzlich von einem Oberförster bei Gerdauen ge macht worden. Er fand nicht tief in der aus classisch - römischer Zeit. Es ist das erste Mal, daß ein derartiger Fund in Ostpreußen geinacht worden ist. Provinz Wcstvreußkii. Danzig. Eine große Feuersbrunst äscherte die Fabrik von Bebake nebst E l b i n g. In Alt - Pillau fiel der Arbeiter Dung in einen Thrankessel Kahlbude. Vlötzlich starb am Herzschlage der Lehrer und Organist Jahre hier gewirkt. Provinz Pommern. Stettin. Die Vermögensver hältnisse des verstorbenen General- Landfchaftsdirectors v. Kaniekee-War nin sind so trüber Art, daß ein Aufge fes Bublitz, Hauptmann a. D. OScar Labe S. Das Fest der goldenen Neuste t t i n. Bei dem Gutsbe energisckien Eingreifen deS AmtSvorste hers Giese-Altenwalde gelang es, daS Feuer ganz zu localisiren. Proviii; Schleswig-Holstein. fressen. Flensburg. Der Bahnhof Schwackendorf an der Bahn^Fleiis des Landmannes NiS Jörgensen in Süder - Wlstrup wurde ein Raub der Flammen und brannte bis auf den Grund nieder. Heide. Auf d«m Steinkrug bei Schalkholz waren der bei den Gebrll- Knecht Reimer Bahlemann und sein College beim Steinfahren beschäftigt. Vahlemann gerieth unter die Räder, so daß der schwer belastete Wagen über ihn hin ging. Er starb schon eine Vier» telstunde nach dem Unfall. Provinz Schlesien. Breslau. Die städtischen Behör den haben dm hervorragenden Botani ker Univ«rsitätSprof«ssor Ferdinand Cohn anläßlich seines bevorstehenden SV - jährigen Doctorjubiläums zum Ehrenbürger Breslaus ernannt. Das großeLoos der preußischen Lotterie fiel in eine hiesige Collect«. Es wurde ler und ein Commis Hierselbst bethei. ligt sind. Zu vier Wochen Haft ver urtheilte die Strafkammer den Redac teur Neulirch wegen groben Unfugs, „Volkswacht" über die Sedanfeier und den Mordspatriotismus. Das Schöf fengericht hat seinerzeit den Angeklag ten freigesprochen. Provinz Post». Ventschen. In einem Berliner Hotel vergiftete sich in Folge Zerwürf nisses mit den Eltern der Apotheker lehrling Knüppel aus Bentschen mit telst Morphiums. Gn «112 en. Wegen MajestätSbelei- Gefängniß vcrurtheilt. Milos l a w. Einer der letzten Anführer auS dem polnischen Aufslan de ist gestorben, der frühere Grundei genthiimer Barecki. Nach Nieder drückung des Aufstandes wurde er we gen LandeSverraths zum Tode verur theilt. Er entzog sich aber der Voll streckung des Urtheils durch Flucht. Als dann «ine Amnestie erlassen wurde, bensjahre» durch Almosen. Samotschin. In dem Lasko woer See ist der 7 Jahre alte Knabe Max Wi«zorek aus Laslowo ertrun ken. Provinz Sachsen. Magdeburg. Tischlermeister lad«" Provinz Hannover. Dahl enberg. Als der Dienst- Znecht Bauch, welcher schon 28 Jahre bei dem Hofbesitzer Gerstenkorn in in Hasserode der Bahnarbeiter Peter MwarinSky aus Boguschütz, Kreis Schildberg ,der einen Arbeiter ersto chen hat. I s e n ho g e n. Der Postbote Zim- Zelle vor; er hatte sich vergiftet. Provinz Westfalen. M ü n st e r. Der Ausschuß der Jn- Betrag von 500,000 Marl als Darle ftellt. Bisher sind für denselben Zweck schon 375,660 Marl verliehen worden; zur Zeit sind im ganzen noch 740,810 Bieleseld. In der Sache des vor den verhaftet. Nliciilvroviiiz. Köln. Die Criminalpolizei ver« straße belegene großartige Neubau für die aewerblicken Schufen ist eingeweiht woroen. Die Kosten des Gebäuoes be tragen rund 600,000 Mark. Hierzu hat der Aachener Verein zur Beförde von 300,000 Mark geleistet. Post^i- Ahrweiler. Dr. Otto >iuS Dahlhausen, bekannt durch seine Bei gen Leiden erlegen. Bingerbrück. Der bei der Rheinischen Bahn bedienstete etwa 70 Jahre alte Brückenwärter Braun aus Trechtlingshaufen wurde überfahren Provinz Hessen-Nassau. Kassel. Ein 17 Jahre alterKauf mannslehrling Namens Hast wurde von Passanten im Wald hinter Wolfs anger an einem Baume erhängt aufge funden. Das Motiv der That ist unbe kannt. Auf offener Straße zwischen schoß sich der Secretsr Euln«r von der hessischen Brandkasse. Her Mann nluß- Frankfu r t a. M. Prof. Dr. fchästiglc Oberpostassistcnt Vogler ist haben. Im Scehofstraße 24 fehändler Otto Schmidt, Kannegießer- Jsaakßoß erstochen. Schmidt hatte mit Roß'S Tochter Rosa «in Verhältniß, das dem Vater nicht genehm war, und von Wiesbaden c»S dem Main gelan Mitteldeutsche Staaten. mit durchschnitteiicrKehle aufgefunden. Gelder in Höhe von 10 —15,000 Ma .l Arnstadt. Die früher Mein hardt'fche Ziegelei, sowie die mit Stroh Die Ziegelei ist seit Jahren außer Bc -800 Arbeiter sind brodlos. Von hat die' Berlin - Anhaltische Mascha- Summe von 10,000 Mark zur An gung zu stellen. Sachsen. Dresden. In einem Hause der reck seine Geliebte, Bertha Rummel, zu tödten. Das Motiv zur That war ver schmähte Liebe. Es ist Hoffnung vor — Der Kastellan des Schillingsmu- Vrockwitz. Der Arzt Robert Eolditz. Im nahen Commitschan Dipp o l ds wa l de. Dr. Kün- Sohn des Wirthschaflsbesitzers Vi?igt behandeln zu lassen. Döbeln. Der Waschmaschinen« Fabrikant Moritz Keller hat seinen Helmstedt. In KöKtgslulter wurde der Streckenarbeiter Spelly, der Verletzte. Hessen-Tarmstadt. Darmstadt. OberrechnungSrath von Wedekind, bis vor Kurzem Kreis rath in Alzey, ist an einem Schlagan- Babenhausen. Beim Verla den von Hölzern aus der Eisenbahn- Station Burgsinn law der 19 Jahre alte Adam Beck von hier zwischen die Pussn zweier Waggons; er ist zu Tode gedrückt worden. Friedberg. Wegen Berübung von Schwindeleien wurde die Kranken pslegerin Mäs-r verhaftet. Hitzkirchen. Der Zimmermann Joh. Müller 111. wurde in demßracht bach todt aufgefunden. Allem An scheine nach hat Müller, als er Abends Bach nach seiner Wohnung führenden Steg verfehlt und ist bei der Dunkel heit in das Wasser gerathen, in dem er wirthS Georg Schenkel nieder. Saycni. München. Unter Bergiftungs erkrankte kurz nach dem Mittagessen, das in selbstgedllnstetim Kalbfleisch und in Suppe bestand, die aus einem großen Schmerzen verschied. Aschaffenburg. In dem Pro ceß gegen den Fabrikanten Kromer. in Lagerkeller von einem in den Keller hinabstürzenden Bieraufzug getroffen und erdrückt. Zi? Stande. Der Metzgermeister Riedl mußte, weil er seine Zunge zu weit gehen ließ, vor dem Bermittlungsbc der Stadtarmen ein« Rindszunge spendiren. Der Wagner Josef Fi scher von Leuthen steckte einer Kröte anwalt hiergegen eingelegte Berufung hatte zur Folge, daß er vom Land gerichte zu einem Tage Gefängniß ver urtheilt wurde. Dettelbach. Der ledige Oeko nom Bränder von Oberepleichfeld wor Dett''bach bei Bruck gelegenen Stein bruch Steine zu fahren. Er geriety hiebet so unglücklich unter die Räder er sofort eine Leiche war. Junkershausen. Dahier wurden 11 gefüllte Scheunen ein Raub und Landtagsabgeordneter Moritz, der zur Zeit in München weilte. Tvümcmüerg. Beutelsbach. Der unter dem Namen „Dorfpascha" bekannte fuspen dirte Schultheiß Schlör hat nunmehr unter Verzicht auf Titel, Gehalts- und Pensionsanspruch sein Amt als OrtS vorsteher nievergelegt. In Folge des sen muß das gegen ihn eingeleitet« nochmals zu prüfen. B i tz. Bei der Renovtrung der Kirche entdeckte man unter dem Ver- Wohnhaus und Oekonomiegebäude des Taglöhners Winkler ist vollständig niedergebrannt. meinderalij Hermann ist nach kurzer Krankheit gestorben. Vor zwei Mo naten ist ihm seine Frau, welche hier Tode vorangegangen. Heilbronn. Der Zimmermaler Theodor Orth von hier ist nach Unter schlagung von Pflegschastsgeldern Heuchlingen. Beim Spielen mit Zündhölzchen fingen die Kleider des ca. 7 Jahre alten Kindes des Wirthes Brenner Feuer. Bis die El tern auf das Geschrei zu Hilfe eilten, hatte das Kind solche Brandwunden erlitten, daß eS nach einigen Stunden starb. Horb. Der flüchtig gegangene Postbote Gramer von Bildechingen, der sich einer Unterschlagung schuldig gemacht hatte, ist im Gasthaus zur hier eingeliefert worden. Kleineislingen. Hier brann ten vier Gebäude ab, und zwar das Wohnhaus des alten Hirschwirthes Scheer sammt Scheuer und der Neu- OberbaurathS Schäfer hat sich durch terlassenen Zettel standen die Worte: .Liebe Eltern seid mir nicht böse, ich kann nicht anders." Der 18 Jahre alte jungt Mann warArchitekt und studirte an der hiesigen technischen Hochschule. Konstanz. Der seitherige Ober. Lahr. Ein Stück eines schwere'! Stakets fiel vor dem Anwesen oer Firma Schuldis <K Handschuh, welches beim Einfahren der Straßenbahn in war, auf das Bjährige Söhnchen des Hauptlehrers Deufch. Dieses wurde so schwer verletzt, daß es bald darauf starb. Mauchen. Der verheiratete Leh rer Leuthner ist an Kohlengasen er stickt, die einem Amerikanerofen, dessen Rohre nicht mehr richtig zogen, ent strömt sind. Die Frau und zwei Kin der tonnten dem Leben zurückgegeben werden. Moos. DaS Zimmermeister Jo hann Roth'fche Ehepaar feierte die gol dene Hochzeit. Offenburg. Der Redakteur des „Volkssreund", Adolf Geck, wurde Nachts von dem Leiter des hiesigen Kasernenkaues, Hoffmann, und zwei mißhandelt. Der Grund war dießer tretung eines Arbeiters durch Geck ge gen Hoffmann vor dem Gewerbege richt. Hier stürzten zwei junge Ar beiter beim Ringkampf zu Boden; de: Taglöhner Hurst aus Rainmersw-ie:, erhob sich nicht mehr. Der Sturz hatte ihm die Wirbelsäule gebrochen. Der Pforzheim. Stadtrath Arthur Nützelberger hier, der vom Typhus be fallen worden war, hat sich infolge hochgradiger Nervosität zum Dachfen ster hinausgestürzt, so daß er zer schmettert aus dem Pflaster des Hofes liegen blieb. Der Mann ist das dritte Opfer des Typhus, da» durch Selbst mord endet. Nliciilpsalz. Annw « iler. Das Wohnhaus des Güterbestätters H. Wilh. Klundt und das Waarenlager des Christ. Doli sind niedergebrannt. Fes der Drahtwaarenfabrit Reim ver unglückte, ist seinen schweren Verletzun gen erlegen. Dürkheim. Hier erhängte sich der in der Hohl wohnende, in den fünf ziger Jahren stehende Winzer Morsch. Häusliche Zwistigkeiten sollen der Grund der That sein. gen betrügerischen Bankerotts verfolgte Stuhlfabrikant Peter Müller von hier ist in Lauterecken verhaftet worden. Mühlenbesitzer Michael Koch hat sich Landstraße zwischen Kork und Ouer bach verunglückte Mühlarzt Carl Fi scher aus Marlen. Cvlma r i. E. Der Präsident des Oberlandesgerichts v. Bacano ist ge storben. Mecklenburg. heit für das Wohl des Lahdes beschli«- Sch" b , D E' h verschiedene Schlechtigkeiten vorwarf, wollte dieser sich selbstverständlich ver theidigen. In demselben Augenblicke gefährlichen Beilhieb Über den Kopf. Oldciitiurg. V:n -wer twstllr lctzungen an Brust und Kopf. Hmc Stielt. Hamb ur g. Die Schwerer des Auf d«m Packetfakrtdampser „Ga den Raum, brach das Genick und wär sofort todt. Der Fischer ClauS Meyer in Cuxhaven hatte das Glück, beim Fischen in der Nord-See einen Bauma. Im Alter von 72 Jah halter Boßhard, von 1877 bis 1?78 Bern. Pfarrer Bernard, feit !'.? giums angestellt hatte, und blieb sofort Frei bürg. Im Alter von 83 Huber von Murten, seit 40 Jahren sten. in's Pafteur Institut verbracht. Wien. Das Curatorium der Bauernfeld - Stiftung beschloß, den Schriftstellern Rofegger, I. I. Emil Marriot, Martin Greis, Detlef Liliencron Ehrengaben von je 1000 Kronen zu verleihen. Im Aller von 73 Jahren ist der Professor der franzö sischen Sprache, Charles Noel, hier ae phifchen Facultat der Wiener Univer sität Max Gumplowicz, Alsergrund, Brünulbadgasse No. 7 wohnhaft, in versuch, indem sie ein geringes Quan tum Laugenessenz trank und sich leicht verletzte. Sie wurde in's Kaiser Franz Joseph-Spital gebracht. Ein-in Herzschlag erlag der im Bezirke Wir rend der Aerztesitzung des St. George- Vereins. Der 36jährige Müllergc hilf« Joseph Mildner stürzte Nachmi:- tags während der Arbeit in Folge Un achtsamkeit von dem Mllhlenstege der Stocker'fchcn Schiffmühle im Prater in den Donaustrom und ertrank. Baden. Der hier wohnhafte Ritt meister der ungarischen Arcidrengarde Edler von Harmos hat sich in einem Anfall von Geistesstörung mit einem Rasirmesser den Hals durchschnitten. Er wurde schwer verwundet in's Spi !.'»rcinb»i?. Diekirch. Der Gerichtspräsident N. Mergen hat sein Amt niedergelegt, M e ch' . hic^^Gerichtsvoll —E t n Dra in a ha t sich vei der Pforte de Valenciennes in Lille ab gespielt. Ein Polizist, Namens Dar ras war von einer Schankwirthin her beigeholt worden, um siins junge Leute, die zu ausgelassen blauen Montag feierten, zur Ruhe zu bringen. An statt auf die Mahnungen des Beamten zu hören, stürzten sich die Strolche auf , ihn und mißhandelten ihn. Während er sich ihnen entziehen wollte, entriß ihm einer der Angreifer seinen Säbel. Der Beamte rief daher, da er sich waf fenlos den fünf ungeberdigen Burschen barten Postens zu Hilfe. Bei ihrem Anblicke entfloh der 21jährige aus Paris gebürtige Taglöhner Edmond Dedehem, der dem Beamten den Säbel entrissen hatte, auf die Wälle, die Waffe hoch in der Luft schwingend. Dabei stieß er auf den Wachtposten des Pulverthurmes, der sein Bgjonnett kreuzte, da er eS mit einem gefährlichen Banditen zu thun zu haben glaubte. Dedehem wich zurück, aber nur wenige raden von dem Polizeiagenten und den Soldaten des Wachtpostens verfolgt herbeieilen. Wie ein Wahnsinniger stürzte er sich auf's Neue auf die Schildwache, die, da sie sich ernstlich be drohst sah, dreiniul, wie es vvrgeschrie gab. Von einer Lebelkugel mitten in'S Herz getroffen, brach Dedehem todt zusammen , Vor e'inigen Tagen wurde in Sielce (Russisch - Polen) probeweise eine Mobilmachung der 44. Reserve - Infanterie - Brigade ange- Als der Train bei der Gvuppe Das Dreigespann. der Kutscher vergeblich aufzuhalten versuchte, raste auf die Gruppe von Ofsicieren zu, die schnell zur Seite traten. Der Com mandeur der Truppen des Militärbe zirks. General der Infanterie Krziwo blocki, wurde jedoch von den Pferden zu Boden gerissen und überfahren. E- wurde an einem Fuß schwer ver letzt, auch wurde ihm eine Wange auf zerissen. Ein Radfahrer als Schweinetreiber ist wohl das Neueste auf dem Gebiete des Radfahrersports. Radfahrer hatte das Borstenthie: mit Thier in gemächlichem Trab vor sich her. Das ließ das Schwein sich eine Zeit lang gefallen, bis es auf einmal schleift. Im Sofe des Kriegs- Ministeriums zu Paris und in dessen Umgebung sind jetzt Schildwachen zu sehen, die durch ihre ungewöhnliche Kopfbekleidung die Aufmerksamkeit der Vorübergehenden aus sich lenken. Sie tragen nämlich Helme, die, voll Weitem gesehen, den preußischeir Pickelhauben gleichen. Es handelt sich neuen Kopfbedeckung für die Infante rie und die leichte Kavallerie angestellt werden. Diese sehr leichte und als be kleidung hat die Form eines kugelför migen Helmes, der bei der Kavallerie mit himmelblauem, bei der Infanterie mit dunkelblauem Tuche ausgeschlagen ist. Die Spitze und die Beschläge sind aus Aluminium hergestellt. Dieser Tage erfolgte in Stockholm die gesetzliche Vermö gensausnahme der Hinterlassenschaft von Dv. Alfred Nobel. Der Verstor ben« besaß Grundstücke in Schweden, Frankreich, England, Schottland, Italien, Deutschland, Oest^?:ich,Ruß land und Norwegen. Die gestimmte Erbschaft wird auf 33,233,792 Kro nen, die Schulden auf 1,646,890 Kro nen angegeben, so daß also ein Bestand von über 31 Millionen Kronen sich er gibt, deren Zinsen laut TestamentS chen Preisen von je 200,000 Kronen für wissenschaftliche und literarische Zwecke und FriedmSbestrebungen zur Vertheilung kommen sollen. Bekannt lich haben einige Erben gegen die Gil — Der Maler JameS Tissot in Paris hat im Auftrag der Domini kaner für ihre 17 Meter hohe Kapelle im Faubourg ein Mei, sterwert, einen Christus im kolossalen Maßstabe vollendet. Christus ist vom Künstler hinter dem Altar aufrecht stehend gedacht; die Figur hat eVW Höhe von 15 Meter; indeß sieht nur den Oberkörper und zwar über esW der Nähe gesehen, macht daS GeinäldM den Eindruck, als träte Christus aus» dem dunkelblauen Himmel hervor; von s seinem 2 Meter hohen Haupt geht eine Aureole von goldenen Strahlen aus, und er öffnet den Gläubigen feine Rie senarme, die 15 Meter von einander abstehen. Ueber seinem Haupt schwebt eine Taube mit drei Meter Flügel weite. Christus trägt das Gewand der Leviten aus weißem innen ohne Naht und darüber, weiß auf weiß, den wollenen Prophetenmantel. Die Fi gur ist von Weinreben umrahmt, dem Sinnbild des heiligen Abendmahls.^, Der ehemalige Direk tor der Landes-Bildergallerie in Pest, Karl Pulslh, ist unter Anklage wegen' Verbrechens der Amt» - Veruntreuung gesetzt. Die Anklage führt aus, daß der Kultusminister Pulsty damit be traut habe, für das zu errichtende Mu namentlich in Italien, werthvolle Sta tuen und Bilder zu erwerben, Pulsky kann nun 1) über die letzte Rate der ihm zu jenem Zwecke Anfangs 1895 angewiesenen 204,000 Fl., ferner über 4041 Fl., keine Rechnung legen; 2) für die im November 1895 stattgehabte Scarpafche Feilbietung von Kunstwer ken in Mailand behob Pulsly 113,850 Fl., von denen der Betrag von 44,840 Fl., unverrechnet blieb; 3) bei der Pr üfung der Landes - Bildergalleriv und des Bestandes des zu errichtenden Mu seums für schöne Künste zeigte sich, daß die von Karl PulSkh für das Mu seum angeblich gekauften, mit je 4000 Lire eingestellten Kunstgegenstände fehlten; 4) die für das Weenix'fche Bild „Die holländische Familie" m sie Rechnung vom Jahre 1895 eingestell t ten 3500 Lire wurden nicht ausgege ben. da der Eigenthümer des Bildes jetzt 1500 Lire sondert. Noch eine Reihe ähnlicher Veruntreuungen werden Pulskn zur Last gelegt. Ein eigenartiges Er. zeugniß der Berliner Drechslerkunst pflegt Kaiser Wilhelm 11. auf seinen mannigfaltigen Jagdausslügen als Tabakspfeife zu benutzen. Das Rohr dieser Pfeife besteht aus Weichfelvohr, das Mundstück aus Horn, der Kopf aus echtem Meerschaum mit einem Ue berzug aus Korbgeflecht. In der Mit te des Kopfes befindet sich als Zier rath ein auf Zweigen sitzender, balzen der Auerhahn. Der Körper dieses Auerhahns ist aus Silb-v gefertigt, während Kopf und Flügel aus ge schliffenen Auerhahnsteinen bestehen. In dem Magen der Auerhähne befin den sich öfler Kieselsteine, die durch die Magensäure einen besonderen Schliff erhalten. Diese Auerhahnsteine sind für die Pfeife künstlerisch verwerthet. Der Abguß dev Pfeife ist aus Horn und mit einem aus Auerhahnsteinen gebildeten W. verziert. Der Kaiser benutzt die Pfeife besonders gern, da sie ihn an seinen bevorzugtesten Jagd sport erinnert und die verwendeten Steine von Thieren herrühren, die er selbst erlegt hat. 7
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