Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 09, 1897, Page 2, Image 2

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    2 Untauglich zum Statisten.
Stadttheatern Deutschland's muh
das Schauspielerpersonol in der gro
liebstui hätt« ich gestreikt.
Zunächst versucht ich, mich auf der
Probe zu drücken. Ich kam nicht zum
Vorschein.
Doch mein liebenswürdiger Direk
tor war Feuer und Flamm« für eine
reiche, glanzvolle Ausstattung und
«chnete mit jeder verfügbaren Kraft.
„Wo ist denn H«rr E.?" hörte ich
ihn in der Lohengrin - Probe rufen.
Er brauchte mich für «ine Rittergruppe
am Uf«r der Scqelde im ersten Akt.
Dabei spähte er in die Coulissen
und hatte mich bald entdeckt. „Bitte,
bitte/ sagte «r spöttisch, „Sie sind
ftierlich geladen, näher zu treten und
mitzuwirken."
Mißvergnügt trat ich hervor.
Die Collegen machten sich darüber
lustig.
„Alter Drückeberger/ rief mir der
jugendliche Komittr zu, „imm«r 'ran!
Nicht Müdigkeit vorschützen!"
Als wir jungen L«ute nach der
Prob« beim Frühschoppen faßen, neck,
ten mich die Zlnduien; da lam mir
«ine Jd«e und ich -rief: „Um was wol
len wir wetten, daß ich heute Abend im
Lohengrin nicht mitthue?"
„Mensch, bist Du toll?" rief d«r ju
gendliche Komilrr. „Der Direktor läßt
in dies«« Punkt nicht mit sich spaßen.
Weigerung, m der Oper mitzuwirken,
ist in seine» Augen Contractbruch."
„Weigere ich mich denn?" «rwidert«
ich. „Nochmals: Was gilt die Wette,
daß ich heute Abend von der Stati
sterie befreit bin?"
„Du willst Dich krank melden?"
sagt« der Charakterspieler. „Fauler
Zauber."
„Nein, ich komme in's Theater und
wirke trotzdem nicht mit."
„Di« W«tte halte ich!" ri«f der ju
gendliche Komiker. „Eine Runde Bier
nach der Borstellung. Einverstanden?"
„Genehmigt."
Am Abend kam ich etwas später als
mein« College» zum Ankleiden in den
Gardrroberaum. In zehn Minuten
war ich zum Ritter umgewandelt und
«ilte auf die Bühne.
Der Direktor war damit beschäftigt,
die letzt« bessernde Hand an die Aufstel
lung des Gefolges des Königs Hein
rich zu legen.
Mein« Colkgen standen bereits
sämmtlich Modell, nur ich war noch
nicht eingereiht.
Ohn« viel Geräusch faßt« ich n«b«n
dem Direktor Posta.
Ein auffälliges Tuscheln und La
chen ging durch die Reihen der edlen
Damen und Herren, als si« mich «r
-dlickt hatten. Ich verzog keine Miene.
Plötzlich wendete der Direktor sich
nach mir um.
Mit Entsetzen auf den Zügen mu
sterte er mich. Dann runzelte er die
Brauen und schaute mir prüfend in die
Augen.
Ich that so unschuldig wie möglich.
Die Anderen begannen laut zu
lachen.
„Ich danke für Ihre gütige Mitwir
kung," sagte der Direktor halb ärger
lich, halb belustigt zu mir. „Ich ver
zichte gern darauf."
„So wünschen Sie meine Dienste
heute Abend nicht?" fragte ich unbe
fangen.
„Nicht einmal als Füllsel im Hin
tergrund hinter den Soldaten," sagte
er. „Durchaus untauglich zum Sta
tisten."
„Aber, Herr Direktor —"
„Bitte, kleiden Sie sich aus. Geben
Sie spazieren oder schauen Sie zu,
nur wirken Sie nicht mit," sagte er
entschieden.
Das ließ ich mir nicht zweimal sa
gen. Ich verbeugte mich und ver
schwand von d«r Bildfläch«.
Die List war gelung«», die W?tti
war gewonnen. Und worin hatte
meine List bestanden?
Ich hatte mir den Co«ur - Buben
ang«schminkt. Eine semmelblond»
Verrücke mit wulstigem, abst«h«ndem
Haar bedeckte den Kopf! aus die Wan
gen hatte ich mir kreisrunde, rothe
Aepfelchen geschminkt, auf die Lippen
hatte ich tiefstes Roth gelegt; das
längste Schwert baumelte mir vor dem
Bauch, und durch einen himmelblauen
Seidenanzug hatte ich zwei burgunder
roth« Beine gest«ckt.
In diesem Auszug hatte ich auf je
dem Karneval Aufsehen erregt.
standslos die Rund« Bier. Mein gu-
D«rkritisch«Tag. Hut
mach«!: „Was soll 's für ein Hut sein;
«twas Besseres?" Bauer: „Nein, ein
billiger, für Sonntags!"
„Du, Male, was ist das für Zeug's,
„Da könnte man sie ja als Wunder
lind ausstellen!"
Entsetzlich. Erster Freund:
bezahlt. Ist das nicht entsetzli-bi"
ahnst jetzt muß ich für meine Frau
mindestens einen für f«chszig Mark
taufen."
Aas Mvi
Von Dietrich Thxdca.
I.
Edmund Althaller hatt« auf dem
weinumrankten Balkon seiner Braut
gegenüber Platz genommen, fuhr mit
dem Taschentuche ein paarmal über
das erhitzte Gesicht und begann eil
fertig:
„Also, Lieb', setz' Dich recht fest hin
und paß auf. In sechs Wochen soll
unsere Hochzeit fein, dann sind wir
vereinigt fllr's Leben vorher aber
leider die Firma hat mir heute
früh erst die Mittheilung davon ge
macht ein Blitz aus heiterem Him
mel ganz plötzlich Ich bin
schier confus, Du kannst Dir den
«inmal auf die Tour nicht lange,
auf drei Wochen bloß, das letzte
Mal "
„Aber Edmund, von Muß kann doch
nicht die Red« sein, habt Ihr doch Eure
drei Reisenden und bist Du doch selbst
Er zuckte die Achseln und schüttelte
Du sagtest doch früher selbst, diePrin-
Äuftreten eher zum Schaden, als zum
Vortheil wirkten —"
„Stimmt ja Alles, Mieze ist
ganz recht so, das heißt, die Chefs sind
iNa. DulchuIch bin der Alte
hinausbemüh«. Das ist Maßmanns
Ansicht auch —"
„Ach der!"
„Natürlich, bleibt aber selbst hübsch
„Mißbraucht, ich bitte Dich! Ich
großartiges Geschäft, sag« ich Dir
Ein schweres Opfer, Mi«ze, dr«i Wo
zeit —' s Hch
„Mehr als ich kannst Du das auch
nicht bedauern. Wahrhaftig nicht,
„Was denn —?"
„Fiir die Nester?"
„Und Berlin?"
Dich." sch
„Wie lange warst Du das letzte Mal
dort?"
„Das war, Schatz. Das ist nun
vorbei."^
„Aber Du mußt doch vernünftig
sein, Mieze! Du weißt doch, welche
Aufträge ich gerade dort gesammelt
habe. Maßmann selbst hat aner-
Berliner Aufenthalts bedenklich bela
stet wurde."
„Hat er gesagt? Na warte, Mus
jöh. Mein Compagnon —"
„Hans Holten?"
„Mit Dir ist nicht zu reden."
„So! Ich weiß aber, daß Ihr schöne
„Ach so! Also Bnmmelcompag
non —"
„So sagst Du!"
„Ich nxrde Hans aufklären, welches
erinnern. Daran warst Du überhaupt
Schuld. Hast Du nicht selbst verlangt,
daß wir Brüderschaft trinken sollten,
„Nu wird's Tag! So ein kleiner
Kopf und so voll Motten! Aber auf
„Er ist der prächtigste Mensch."
.O gewiß."
„Eine Goldseele."
„Eine Perle —"
„Fährst Du nach Berlin?"
„Nein —"
„Triffst Du ihn sonstwo?"
„Bewahrt —"
„Du, Edmund," ihr rosiges Ge
sicht zeigte wieder ein Lächeln und ihre
Stimme klang schmeichlerisch—„weißt
Du was? Du schreibst mir jeden
Abend einen Brief, nicht wahr, damit
ich weiß, wo Du Dich aufhältst. Ja,
Schatz?"
„Alle zwei Tage —"
nen zuerst. Ja?"
Er fügte sich.
kann ich auch auf der dummen Reise
stets mit Dir plaudern. Und Du wirst
sehen: Berlin ist nicht."
ganz nett."
„Das ist ein Wort, Miez«. Du bist
nung" Auf dem Schreibtisch lag «ine
Depesche. Er öffnete sie und las:
„Wann kommst Du? Hans."
Er überlegte. Fast hatte er sich
schon vorgenommen, die Metropole
11.
Edmund Althaller erfreute sich bei
feinen Kunden, die er fast ausnahms
ten.
Wo der kleine, etwas beleibte, all
zeit joviale Reisende eintrat, slogen
Reihe höchst ansehnlicher Bestellungen.
Der Chef Edmund Althaller wurde
noch liebenswürdiger empfangen und
Anklang und Absätz der Erfolg
Aber nach Berlin kam «r zu der an
gesagten Zeit doch nicht. Das flotte
Geschäft riß ihn fort und ließ ihn ganz
in Eif«r aufgehen.
Pünktlich berichtete er Abend für
verlobt. Vielleicht sind Sie mit mir
der Ansicht, daß das kein Grund ist,
„Wird Alles besorgt, Herr Alt
haller."
gen. Die Beqrilßuna war herzlich
der Tag v«rlief köstlich. Am Abend
besuchten sie die Neue Oper. Der „Ver-
schwender" wurde gegeben. „Die Ch?>
listane," sagte Edmund b«im Aufti«»
ten d«! Fee, „sieht auf ein Haar aui
wie meine Mieze wirklich." Nach
der Vorstellung wurde das Wohin be
rathen. „Ich bin für das Reell«," er
klärte der Bräutigam würdig; „da?
Herumziehen in zweifelhaften Kneipe»
sagt mir nicht mehr zu. Ich schlag«
Hiller vor." Also Hiller. Holten
stimmte lachend zu. Mit «iner Tasse
Mokka im „Bauer" schloß der Abend.
Zum Mittagstisch am folgenden
Tage hatte Holten verschieden« gemein
same Freunde mit ihren Dam«n einge
laden. Die Frauen gratulirten dem
glücklichen Chef und Bräutigam. Ed
mund strahlt« und bestellte «inige Fla
schen Sillery.
Die Pfropf«« knallten, die Stim
mung wurde immer animirter. Alt
haller reihte Schnurre an Schnurre.
In vorgerückter Nachmtttagsstunde
brachen die Verh«iratheten aus, Ed
„Zu dumm," brummte der Erstere.
„Was denn, Edschnauz?"
Sie waren unter sich. Holten wandle
die vertrauliche Anrede an, in die er
den wohlklingenden Namen des
' h d
„Aber selbstverständlich."
„So —? Willst Du vielleicht die
Güte haben, Dich meinem Begriffs
chen?"
„Nichts leichter als das, mein Sohn.
Du willst morgen Abend in Frankfurt
sein, um Deinem zukünftigen Haus
„Laß die faulen Witze."
„Mir auch recht. Aber das machen
wir m. w. sagt der Berliner. Wir
schaffen Dir ein Alibi, ganz wie Du
es brauchst. Du bleibst in Berlin und
bist nachweislich in Frankfurt.
Bitte, wir sind zu Hause. Eine Trevpe
rechts. Meine «lft« oder zwölfte
Junggesellenbude. Feudal, was?
Papier. Feder, Tinte Alles da. Nu
paß mal auf! Dein Hotel im schönen
Oder - Frankfurt?"
willst-"
„Antworte!"
„Ja ," Edmund fuhr sich iib«r
die Stirn, „das ist so 'ne Sache. Im
„Hm. Weißt Du keins?"
„Meinetwegen —. Besitzer Elsner
k«nn« ich nicht —"
„Ist Wurst," entschied Hans. „So,
jetzt schreib: „Geehrter Herr Elsner!
Aus besonderen Gründen Gründen
tag, von Frankfurt aus Frankfurt
lassen. Ich bitte Sie den mitfol
genden Brief Brief "
Edmund unterbrach das Schreiben
„Mir geht ein Licht auf!"
wieder ein.
„ Brief," fuhr Holten fort, „also
morgen Abend freundlichst für
Schluß^'
Der Schreiber ließ das ..oder Mitt
woch" w«g, malte seinen Namen und
klexte einen dicken Punkt.
„Hans, Genie bravo!" lobte Alt
haller.
„Die Mieze magst Du selbst anflun
kern —," sagte Holten lachend und
Nach einer Biertelstunde war auch
der zweite Brief fertig. Er wanderte
in Nummer eins und so wohlverwahrt
alsbald zur Post.
Edmund fühlte sich «inem Theil sei
ner alten Freiheit zurückgegeben und
durchaus nicht mehr erhaben genug.
Hiller abermals allerlei lustigen und
von früher ziemlich vertrauten Stätten
paar blauen Scheinen konnte er sich
als Chef und in Anbetracht der guten
Geschäfte gestatten, ander- Sünden
sollt« die kleine Komödie nicht im Ge
folge haben.
,',Holten - Hans." lallte der Bräu
tigam in vornerückter Stunde, „noch
auf's Wohl meiner M Mie,e!"
Er batte den hübschen Blondkopf
doch nicht vergessen.
111.
Ein zweites Mal das Manöver mit
dem künstlichen Alibi zu wiederholen,
ließ Althaller sich nicht verführen. Er
dampfte, aller Ueberredungslunst des
Freundes zum Trotz, am Dienstag
früh nach Ciistrin zurück, erledigte das
ausgesetzte Geschäft und war, vom Be
wußtsein wieder aufgenommener
Pflichterfüllung geboben, bereits am
Nachmittag in Frankfurt an der Od«r.
Neugierig musterte er beim Einfah
ren den Bahnhof. Im Berliner
Freundeskreise war behauptet worden,
sirte Althaller beim Ueberblicken der
stattlichen Anlage. Dann hastete sein
scharfer Blick auf der Reih« der am
yerron aufgepflanzten Hoteldiener.
mit Stentorstimme:
„Hotel Kronprinz!"
Niemand rührte sich.
Kein Erfolg.
„Hotel Elsner —schrie er.
Die Reihe blieb unbeweglich und
Mit einem Fluche griff Althaller
hier nickt."
„Was? Kronprinz Elsner!" wie
derholte der Reifende etwas unsicher.
Die Leu!« zuckten die Achseln.
„Elsner auch nicht."
blätterte.
„Hotel Kronprinz, Frankfurt a.M.,
links amHauptbahnhof," las er, tupfte
„folglich ist der Brief unbestellbar,
schlimmsten Falls nach Berlin zurück
gegangen. Ist habwich ihn zu
„Bersehentlich Oder mit Main ver
sandt.
Abend noch bestellt
„Zuverlässig," bestätigt« der Be
amte.
prustete «r draußen, „so 'ne Patsche!
Dieser Unheilsmensch, dieser Verfüh
rer von Holten! Und ich Döskopp,
ber "
„Meine gute Mieze! Wie soll ich
O ich schlechter Kerl!"
d A
und ihr seine schändliche Lüge reuig
beichten. Und es sollte die letzte sein
auf Ehr' und Gewissen.
IV.
Mieze goß den Wein auf dem Bal
kon, ihre Lieblingsbeschäftigung am
Morgen und beim Scheiden des Ta
ges. Edmund sah ihr Helles Kleid
durch das dunkle Weinlaub l«uchten,
~'n Abend, Herr Althaller. Das
massives, kunstvoll gearbeite
tes Kabinetstiick,
„Du —," sagte sie und drohte schel
misch mit dem Finger, „hast Du viel-
Du Dich so splendid zeigst? Soll das
etwa so ein kleines Reugeld sein?
Beichte nur schnell "
„Kein Zweifel," dachte er, „sie weiß
Alles, hat Alles durchschaut." Aber
schaffte ihm den Muth, sofort der
Wahrheit die Ehre zu geben.
„Liebe Mieze, es ist wahrhaftig
gung.
Ihr Gesichtchen wurde rasch ernst.
„Nicht?" fragte sie befangen.
„Willst Du mir verzeihen, mein
Lieb?"? »S's h 'l ß
haglich.
„Mit dem Brief, meine ich," stotterte
er verlegen.
„Der Gedanke stammt natürlich von
Hans —"
„Natürlich," bestätigte si« unheimlich
b ' 'h "
Freund, mein bester. Und es war ja
nichts dabei. Den Brief schlug «r vor,
mein Alibi zu b«weisen. Es war ja
Ihr Schweigen ängstigte ihn.
„Ich will Dir das Räthsel lösen,"
redete er demüthig, „sei nur wieder
lieb. Der dumme Brief! Hast Du
den Poststempel Frankfurt am Main
gleich bemerkt? Aber ich brauche wohl
Deinem finstern Gesicht. Ich sage tief
Du Alles weißt, kein Tüpfelchen will
zu belasten, irgend anging.
Mariens Mienen hellten sich etwas
auf. Als er zu Ende war, ging sie
dirte di« Poststempel,
merkt!"
sen?"
„Nur Dir dem Bruder Verfüh
rer noch lange nicht."
„Ich weiß nicht, was Ihr wollt,"
hatte fein Alibi, sie ihren Brief
nachher hingeht und sich selbst verräth?
sein. Ohne sein schlechtes Gewissen
Frau Mieze! Prost, Edschnauz!"
Ein spielend Kind.
Und in aller Stürme Braus,
Die dir schafft das Leben,
Hoffst du leise: Sonne wird
Wieder Blumen geben.
Also blühet ew'ges Grün
Dir am Hosfnungsstabe!
Bleibst, o Mensch, ein spielend Kind
Bis zu deinem Grabe.
Mcistcrstolz.
I
Schneider im Ort han i koa Zei:,
Pfarrer: „So? No, da hast zwei
Gulden, flick' mir Dein G'wand."
11.
Pfarrer: „Na, was is denn? Schaust
ja noch abgerissener aus wie zuvor?
könntfcht ini heut' auf Wache fchtell'n -
beim Ekschertfchiere." —„Hofcht wieder
Dei Reiße?" „Das g'rad nit, aber!
schau: Da könnt' i f«in aufs Kinder-!
wagl-.aufpasse
Hoch st «Belohnung. Bür
germeister (in der Gemeindcausschuß
— Human. „Herr Conful, wird
Fräulein Tochter singen?" „Ja...
aber ich lass' serviren dazu Sekt!" !
Geständnisse.
wenn ich „ihr" meine kleinen
Sünden beichtet« gewiß, es sind
nur kleine und malt« «s mir so .
aus: In einer sentimentalen Däm
merstunde würde „si«" in einem Ses-
Arm um sie geschlungen, meinen Kopf
an ihrer Schulter oder der ihrige an.
meiner Brust. Ich würd« seufzen und
d«r V«rgangenh«it «rwäbnen und sie
würd« mich ganz festhalten und flü
stern: „Erzähle mir Alles Alles
und dann vergiß es!" Natürlich
würde sie «in paar Tbränen vergießen-
und mir dann aus vollem Herzen ver
geben. So malte ich mir diese schwere
Stunde aus, aber in Wirklichkeit ver-.
lies si« anders.
Ich hatte Alles so schön eingefädelt.
sein."
„Gut, was befiehlftDu, daß ich thun
soll? Dir die Coursberichte oder auf's
Job, sonst sinkt mir der Muth« und
Paus«.
ward etwas unbehaglich zu
Matürlich Tillh, selbstverständlich.
nahe zu mir, nein, nicht dort in den
Sessel, hier direkt an mein Herz
Eine lange Paus« trat «in. Ich
terte.
„Nun ja, Job, es muß sein. Also,
los.
Sie fuhr auf. „Natürlich? Was fällt
Dir «in?"
„Verzeih«, ich bin überzeugt, daß Du
„O doch, ich tonnt« «s sein und war
es" Pause . . . „O, Job, es war
auf «inem Ball ... s"
„Bei mir auch," entfuhr es mir un
bedacht.
„Bei Dir auch? Hm!
Hm!"
Ich verlor alle Geistesgegenwart.
„Mein Liebling ich geb« Dir
mein Ehrenwort daß es das
erst« Mädchen war das
Tilly's Gesichtchen verrieth, daß sie
nicht bei der Sache war. Sie schöpft«
tief Ath«m, wie Jemand, der sich ?u et
was Schwerem vorbereitet, dann brach
si« das Schweigen. Ihre Worte über
stürzten sich.
„Bei mir war es auch der
erste o Job, wirklich der erste!"
„Wir wollen einander vergeben.
Tilly", sagt« ich großmüthig. Ich kam
mir außerordentlich «d«l und «rhaben
vor.
hast r«cht, Job, aber nenn mir
ihren Namen," meinte Tilly.
feitigkeit, mein Kind!"
„Ach, Job, ich ich weiß nicht!"
lispelt« si« schamersüllt.
„Du weiß nicht, wie er hi«ß? Du
ließest also einen Fremden —? Tilly
ist's möglich, einen Fremden —" Ich
fühlte mich plötzlich sehr unsicher.
Tilly bemerkt« dies. „Es ivar auf
«inem Maskenball wir hatten noch
nicht demaskirt. Es kam so so
plötzlich. Er war so verwegen.
Aber wen wen hast Du, Job?"
Ich hätte mögen in die Erde sinken
bei dieser Frag«.
„Ich? Ich nun auch ich weiß d«n
Namen nicht, denn wir befanden uns
auf einem Maskenball. Sie trug ein
Costüm als Wassernixe und verdrehte
„Als^— Wassernixe?" hauchte Tilly.
„Und Du, was stelltest Du dar?"
„Den Rattenfänger von Hameln!"
„Und Dir folgte die Nixe, Job
und Du locktest sie in den Wintergar
ten, . Hinter Orangenbäumen
war's. Sie bat Dich, sie freizugeben.
Du aber wolltest als Lösegeld —" rief
i das Mädchen mit plötzlichem Verständ
niß.
! Ich sprang auf meineFüße und brei
tete die Arme aus.
„Tillv Du?"
„Job Du? Gott sei Dank!"
! Der Pantoffelheld. Eh:-
mann (seufzend): „Es ist doch zu arg,
ich muß zu Haus bleiben und meine
Beii Sie?" Rekrut: „Meier." Unter-
Ankömmling): „Sie haben Wohl kein
Ungeziefer?" „Nee, aber ick kann Jh»
n«n welches besorgen!"