6 Wostimframn. Der Fortschritt des MohamedaniTS "wird nicht sowohl durch die Polygamie als vielmehr durch die Stellung des weiblichen Geschlechts gehemmt. Die Frau bleibt immer nur ein unterge ordnetes Wesen, eine Art von Sklavin, ohn?iede Geistesbildung. Sie erhält teristufe bleiben. All' das bedeutsame die Mittelsperson benachrichtigt hier- Pfängt. Die Eltern des Mädchens ge zni verziertes Linnen gebreitet wird. Nun hat die Braut das Antlitz zur Erde zu neigen, in ein stilles Gebet sich nachdem die Letzte derselben verschwun den ist, betritt zum ersten Male der Satte den Harem. Worten: „Gott möge Dir's lohnen, schönes Kind!" Ohne etwas gesprochen zu haben, zieht sie sich zurück. Hat sie gefallen, so schickt der junge Mann am folgenden Tage dem Vater einen Ring, in den er seinen Namen eingraben lieft, nnd eine Woche später findet die Hoch zeit, „Dujun" genannt, statt. Ver wandte und Freunde bringen der jun- gen Wirthschaft nützliche Gaben zu, und das Schmausen dauert so lange, Vater finden die Festlichkeiten statt, ersten Male erblicken. Tie Seezungen- Pariser Skizze vo» A. Gotthard. Mein Freund Achille hatte mich räucherte Seezungen mitgebracht, die er in den „Halles" von seiner neue sten Flamme, der wunderschönen Toch ter einer Fischhändlerin, gekauft hatte. Wir frühstückten höchst vergnügt, und beschlossen, als wir fertig waren, einen Spaziergang über die Boulevards zu unternehmen. Wir wickelten die Grä ten der Seezunge, die wir unzertrennt mit der Gabelfpitze beim Zerlegen der Fische aus denselben herausgehoben das Packet irgendwo zu verlieren. Aus dem Fenster konnte ich die Gräten hier nicht werfen, sie im Zimmer liegen lassen oder sie dem Kamin anvertrauen mochte ich nicht. Wo der Aschenkessel war, wußte ich nicht, da das Reinigen des Zimmers die „Concierge" des Hau ses von 9 bis 10 Uhr, wenn ich zur Chocolade in die ging, be sorgte. Wir nahmen also unser Packet und gingen auf den Boulevard. Als Achille das Packet fallen. Es dauerte benswürdige Freundlichkeit, nahmen unser Packet, sahen uns verblüfft an und gingen weiter. Auf dem „Boule dankte sich unzählige Male. Wir fallen lassen!" flüsterte ich Achille zu. Ehrlichleit der Pariser! -Ich schildere er. Da kam er aber schön an. In dem Augenblick, als er die Hand mit dem Packet zum Wurfe erheben wollte, kreidebleichen Antlitzes, diele festgehal ten mit dem Rufe: „Ein Anarchist, ein Anarchist!" —lm Nu waren circa vierzig bis fünfzig Menschen um uns versammelt, die sich an Achille vergrei fen wollten. Achille riß, trotzdem man ihm die Hände und zungen fielen auf den Asphalt.— Alles lachte Der Herr, welcher Achille festgehalten, bat ihn sehr um Entschuldigung und lud uns zu einem Diner im „Theatre de la Gaite" ein. schlugen nicht ab. Unterwegs wurde viel von der herrschenden Anar chistenfurcht in Anknüpfung an unser Erlebniß gesprochen. Die Matinee war sehr lustig und wir haben viel ge lacht. Nach Schluß gingen wir zum „Marchand de Bin." —Auf der Straße war alles aufgeregt, überall standen ge stilulirende Gruppen. Wir erfuhren im Weinrestaurant, daß vor zwei Stunden auf dem „Boulevard St. Martin" ein Anarchist am Werfen ei ner in Zeitungspapier gewickelten Bombe verhindert worden sei. Ein Geheim - Detective habe den Verbre cher festgenommen und abgeführt. Wir sahen uns alle drei an und lachten wie aus einem Munde. Unser neuer Freund war nämlich lein Detectiv, sondern ein ehrsamer Bronzewaaren fabrikant, der von seinen Renten lebte. Den Abend stand ge dumme Gans genannt!" Mama: „Nun, da verklagst Du ihn eben!" Tochter: „Ja, er droht, den Wahr — Malic». Mein Weibchen dich sen?" Aootmanövcr. Die Zeiten, da eine Reise über den Atlantischen Ocean als ein Schifffahrts - Gesellschaften, die den nein Großstadthotel darin übertreffen werden. Und wie für das Wohlbefin den, so wird auch für die Sicherheit deutschen Schifffahrts - Gesellschaften bei dem Bau ihrer Schiffe in Bezug auf deren Seetüchtigkeit den Werften Boote klar! gegenüber die llllcrhöchsten Anforde rungen stellen. Und wie die Schiffe selbst erstklassig sind, so sind es auch sind. Es ist die Blüthe, die „Garde" Atlantic durchquert, wer gesehen hat, mit welch veinlichster Gewissenhaftig keit jeder Mann der Besatzung, vom Schiffscapitän bis zum Schiffsjungen, seine Pflicht thut, wie militärisch ge nau die Obliegenheiten eines jeden ge winn er mit einem gewissen Bangen die Reise über das grofte Wasser ange treten, ein Gefühl wohliger Sicherheit. Er sieht auch als Laie aus Allem, was ihn umgibt, daß er seinLeben und seine Habe Männern anvertraut hat, deren vornehmste Ehrenpflicht es ist, die Hunderte und oft Tausende, die sich ihrer Obhut anvertrauen, sicher und ohne Fährnih ans Reiseziel zu brin gen. Es gehört denn auch, wenn man Ocean durchquerenden Dampfer inße tracht zieht, zu den allergrößten Sel tenheiten. daß einem solchen Schiff ein ernstliches Mißgeschick zustößt. Und selbst, wenn eiiiwal ein solcher Fall eintritt, so ist alles, was Menschen kunst vermag, bereit, um schlimme Folgen abzuwenden. Gegen die beiden Hauptfeinde, die ein Schiff auf feiner Fahrt bedrohen, das Feuer und das Wasser, stehen die Waffen zur Hand. Das erstere Ele- Schiff kaum mehr eine ernstliche Ge fahr bereiten, da das Material, aus dem es erbaut ist, durchweg unver brennlich ist. Und sollte doch irgend wo ein Feuerheerd entstehen, so sind in jeder Schiffsabtheilung Dampflöfch- Borrichtungen, die das Feuer durch pfes, der ja aus den Schiffskesseln stets gegen das Eindringen des zweiten Feindes, des Wassers, das in erster Linie bei einer Collision zu erwarten ist, bietet vor Allem die Einteilung jedes größeren Schiffes in zehn bis fünfzehn wasserdicht abgeschlossene Abtheilungen Sicherheit. Es können sich zwei und auch drei derselben mit Wasser füllen, und das Schiff schwimmt, wenn auch in seiner Manö vrierfähigkeit beeinträchtigt, nach wie vor weiter. Muß, was zu den seltensten Aus lassen werden, so ist auch hierfür weis lich Vorsorge getroffen. Alle Ocean dampfer, und zumal die dem Passa gierverkehr dienenden, führen eine Anzahl seetüchtiger Rettungs boote an Diese Hängen aus de^ Ausschwingen über die Bordwand ein gerichtet sind. Damit ihre Benutzung im Falle der Gefahr nicht versagt, werden, wenn das Schiff im Hafen oder auf Rhede liegt,feit vielen Jahren ständig wiederkehrende Uebungen im alle Schiffsräume dringender Befehl, die wasserdicht absperrenden Schotten zu schließen und dadurch die einzelnen Schiffsabtheilungen von einander zu trennen. Diese Vorsichtsmaßregel wird, nebenbei bemerkt, auf ollen Lloyddampfern angewendet, wenn sie sich in stark befahrenen und infolgedes sen gefährlichen Gewässern, wie der es dem Officier auf der Commando schlieftung thatsächlich er'folzt ist. Ein weiteres elektrisches Signal drei seinen Platz im Boot ein. In jedem Rettungsboote führt ein Offizier oder ein Unteroffizier den Befehl. Jedes Handhabung de? Riemen (Ruder) ge übt. Das dritte Bild zeigt uns die unterwiesen werden. Ei» schwarzer Kapellmeister. ostpreußischei) No. 1, das in KönigS hielt. Im Jahre 1867 beschenkte ihn zum 14. Jahre in die Bürgerschule Sabae el Eher, und bereits im 8. Lebensjahre die bis 1885 besuchte er ein Musikinstitut zu seiner weitern Ausbildung und trat in dem zuletzt genannten Jahr bei der Kapelle des preußischen Füsilierre giments Prinz Heinrich von Preußen (brandenburgisches) No. 35 in Bran denburg a. d. H. als Hautboist und Soloposaunist ein. Nach mehrjähriger Thätigkeit als solcher besuchte er von 1893 bis 1895 die königlich- Hoch schule für Musik in Berlin und nahm Unterricht bei den Professoren Joa chim, Bargiel, Härtel, Koßleck, Roß berg u. a. Nach gut bestandenem Exa > men wurde er im letztgenannten Jahr nach Königsberg berufen zur Ueber nahme der Dirigentenstelle im 1. Gre nadier - Regiment. Wir müssen manchen unseres Beileids versichern, von dem wir genau wissen, daß er selber so wenig Leid em pfindet wie wir. —D erPantoffelheld. Frau (zum Doctor): „Wenn Sie meinem Manne etwas zu verbiete.l haben, so sagen Sie es nur mir!" S o, s o. Freundin: „Liebt Dich Dein Bräutigam sehr?" Braut: „Unbeschreiblich er hat sich, um mich so oft als möglich „hochleben" lassen zu können, sogar das Trinken ange wöhnt!" AngenehmeOekonomie. „Ist Fräulein Laura auch recht spar sam und ökonomisch?" „Und wie?" Sowie sie mal imßegen einen hübschen, jungen Kavalier trifft, läßt ste lieber des Herrn Schirm als den ihrigen naß werden." Z)er indische Hrenzkrieg. noch immer die Aufmerksamkeit in Anspruch. Wenn es auch nach den neuern Nachrichten vom dortigen Kriegsschauplatz und namentlich nach den Berichten Über die Haltung Afgha nistans als sicher erscheint, daß Eng land schließlich den Aufstand der Ge birgsstämme überwältigen wird, so lassen doch selbst die aus englischen Quellen herrührenden Nachrichten Über den Fortgang der Expeditionen keinen Zweifel darüber, daß die Been digung des Krieges noch manche An strengung kosten wird, und daß die Engländer vor Ueberraschungen noch immer auf der Hut sein müssen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen nach bis IlXX) Fuß über der Paßhöhe, wäh dem während der Jahre 1863 bis 1881 Eingeborene Officiere. Dost Mohammed's zerfleischten Lande immer mehr zu befestigen. Wohl wie- Schir Ali's, aus Kabul vertriebenen Abdurrahman 1863 die Russen eine Freistatt zu Samarkand an und be 25,<XX> Rubel; doch hat es der Emir setzung Jakub Chan's 1880 nach Ka übertrugen und bei der Verdrängung Ejub's, des Bruders Jakub's, sowie bei der Besetzung Herats 1831 keine veiUion der indobritischen Regierung im Druand - Bertrage 1893 Wachau rettete, in Kasiristan, das er 1895 be gnügen, sondern den Enkel Dost Mo hammed's in seinen Herrschaftsrechten anerkennen sollten. glück in der Liebe!" Dame „Unsinn! das Glück in der Liebe von selbst!" Ein elektrische« Glockenspiel. fchen Werth des elektrischen Stroms liefert die „Gnadenkirche" in New Jork. nen elektrischen Motor in Bewegung gesetzt. Die eigentliche Uhr, die mit der Tastatur des Glockenspiels in ei nem kleinen Raume des Thurmes un tergebracht ist, unterscheidet sich von dem gewöhnlichen Modell solcher Uhren nur dadurch, daß die Walze, auf der sonst die Gewichte heraufgewunden werden, frei ist. Neu ist her kleine DasGlockenspiel. elektrische Motor, der im Raume des Uhrwerks aufgestellt ist. Der Strom wird von einem Accumulator geliefert, auch den Klöpfel der Glocke zum Schlagen in Bewegung. In Folge ei ner anderen mechanischen Vorrichtung um 9 Uhr und zu dem regelmäßigen sches Tonstück gespielt wird. Diese Tastatur ist aus elektrischem Wege in derselben Weise wie das Uhrwerk mit dem Glockenspiel verbunden. Für den Fall einer Unterbrechung der elektri- D i e T a st a t u r. schen Verbindung bezw. des Stromes, Magneten und Glocken mit einem Holzhebel versehen, der in das Gehäuse der Magneten so eingehängt ist, daß das Glockenspiel ebenso benutzt werden kann, wie die älteren Constructionen dieser Art. Das Glockenspiel, übrigens das Geschenk einer Dame, welches auch von einer Dame gespielt wird, besteht aus zehn Glocken, deren größte 3IXX) und deren kleinste 25V Pfund wiegt. zu, um auf der großen Glocke einen weithin vernehmbaren Ton zu erzeu gen, und um den dazu nöthigen Strom zu sichern, ist an der Mauer des Thur mes ein Aufspeicherungslasten ange bracht, aus dem sich der Strom er gänzt. OdieseKinder! „Was spielt Ihr denn da?" „Mann und Frau spielen wir, „Das ist herzig von Euch! . . . Was macht denn aber der Boxl zwischen Euch?" „Das ist unsere Schwiegermutter!" Auf dem Standesamt. „Sie sind ja ganz blaß!" „Ja ... und bin doch nur Zeuge!" Nur der Kern, nicht die Schale. „Du hast ein recht schäbiges Kleid" stichelte der Aal die Austen. Häuser offen", lautete die prompte Antwort. Ulierwartete Wirlmiß. Direktor: „Ich gratulire Ihnen, Herr Kassirer Päpke, daß Sie bei dem dreisten Ueberfall mit einem blauen führt." Herr Päpke: „Also aufgepaßt, einen Kümmel dazu; wenn ich aber dreimal klingle, so ist Gefahr im Ver zuge und Sie kommen so schnell wie ren, um unserm wackern Päpke Möglichkeit zu geben, bei Wiederho lung eines Ueberfalles sofort Hilfe her beizurufen, habe ich diese Klingel -in bringen lassen, die direkt nach der Die nerloge führt. Ein Druck auf den Knopf und Schulze ist im nächsten Au genblick zur Stelle." Direktor: „Was ist denn das kür eine Bummelei, Schulze? Das dauert macht sein!" Schulze: „Entschuldigen Sie, Herr Direktor: aber wenn ick die Weifte Abgelenkt. süchtig!" Besuch (zur kleinen Ella, als deren Muter auf kurze Zeit das Zimmer ver lassen): „Nun, mein Kind, jetzt komm' Ella: „Nein, das darf ich nicht. Mama hat gesagt, ich soll auf dem Stuhl sitzen bleiben, weil der Ueberzug ein Loch hat!" —D assagtgenug. A.: „Wenn d:r Studiosus Pumper mal bezahlt, ist die Freude wohl gros;?" B.: „Das Geld, welches die Gläubiger von dem bekommen, behalten sie als Denk münze." Anzüglich. Gast (zum Wein- Wirth): „Seit ich bei Ihnen verkehren. „Wieso?" Gast: „Ja, weil ich bei Ihnen so wie so immer Brunnen trinke."
Significant historical Pennsylvania newspapers