6 Die Kyokoladedes Zaren. kann. »Ja," sagte er, „Peter Tritreff, ein stiller, schweigsamer,verschlossener jun- Natur. Sein Busenfreund und Stu diengenosse, Janos Smirtsky, war verbannt worden, weil nicht gewisse Bewohner des Winterpa lastes, vor allem der Zar selbst, erfuh ren, daß auch auf Erden die Pfeile der Rache sicher treffen. Natürlich ließ Peter nicht das Ge dieser Zeit starb Peter's Vater, und Rachedurst einen Menschen treiben. Nach sorgfältiger Nachforschung seitens der Polizei wurde Peter ange on sein neues Geschäft. Das Vorrecht, die Chokolade für den Zaren zu bereiten, lag in den Hän gen bei der Firma thätig war und über nach seinem Posten strebte Peter. Dann erst konnte er den hübschen kleinenPlan diesen Umständen am besten erschienen sein, eine starke Dosis Gift unter der Chokoladenhiille zu verbergen. Peter sah die Sache mit anderen Augen an. Erstens gab es Gegengifte, die den be absichtigten Mord vereiteln konnten, iionell genug. Nein, die Wirkung mußte tödtlich, aber elektrisirend sein, und vor Allem mußte der Angriff ganz „außergewöhnlich" sein. Seinem genialen Kopfe schwebte die Bombe als Ideal vor. Nicht die gewöhnliche Bombe, die auf den zu zerstörenden Gegenstand geworfen werden muß. ehe er die Gelegenheit für günstig er achtete. In diesen zwei Jahren hatten ihm sein Fleiß und feine Geschicklich keit seines Meisters Gunst gewonnen. Peter war nun fähig, im Nothfalle den wen, der nach wie vor wöchentlich die Chokolade für den Zaren anfertigte. in Peters Gesellschaft harmlos belu stigt hatte. Vielleicht hatte des Letz fo daß er feine Sache wohl verstand Mit schlecht verhehltem Triumph leblose, unförmliche Masse, die Leiche seines Lebensretters. Obgleich wir an die vielen Kunst die Abwesenheit Triteffs, und, obgleich Ansicht. Bestärkt wurde sie darin nach Sibirien gesandt, um seinem freunde Janos für Lebenszeit Gesell schaft zu leisten. trunken hat, verzichtet er auf d.e Mit. Zerstreut. Professor (der Herr Wirth!" Wirth (näher tre tend): „Das Bier ist gut aber Sie tranken ja eben aus dem Tintenfaß, Herr Professor!" Sein Wunsch. Kunstkriti ker: „Falbler ist ein großartiger Ar- Hlomaden der Steppe. die Kalmücken, deren Horden in den riesigen Steppengebieten des Russen reiches ein Nomadenleben führen. Aus den Ertrag der Herden angewiesen, be treibt dieses Nomadenvolk eine um fangreiche Viehzucht und ihre einzige Weideplätze gerichtet. Sobald Futter- Filz gefertigten Zelte (Jurten, auch Kibitken genannt) mit dem Hausrath auf Kameele, zwei- und vierräderige Holzlarren nehmen die Greise, Weiber und kleinen Kinder auf, und die Män ner, Burschen sowie Mädchen schwin gen sich in den Sattel. So wird die Wanderung nach einem neuen Weide platz angetreten. Dem Zug voran reiten die älteren Männer mit den Priestern oder GellongK, der Führer schlägt ein Becken oder schwingt eine kleine Glocke und einer der Reiter hält in der Hand eine Fahne mit Gebetauf schriften; mit dem Flattern der Fahne, so glauben die Kalmücken, fliegen jene Gebete zu Buddha empor. Dem Zuge folgen die Herden, Pferde, Schafe, Kameele und Rinder, die von zottigen Hunden umschwärmt werden; junge Burschen auf flinken Rossen beschließen Mann. Mädchen. Frau, das Ganze. Ist eine mit saftigem Grün bewachsene Steppe erreicht, so wird Halt gemacht, die Jurten aufge richtet und das wandernde Völkchen lichtet sich häuslich ein. Die Haupt nahrung liefern den Kalmücken ihre zahlreichen Herden und außer ihrer Fleischnahrung bereiten sie sich noch Steppenthee, auch, weil in Tafeln ge preßt, Ziegelthee genannt, der mit Salz und Butter gekocht wird, fer ner Kumys (gegohrene Stutenmilch), ein Hauptnahrungsmittel, aus dem oft durch Destillation ein beliebtes arrakähnliches Getränk gewonnen wird. Das Leben in den „Auls" der Kal mücken fließt, chrem friedliebenden Priester. wie die Anfertigung von allerhand Flechtwerk ob; höchstens beim Wallen des Filzes und beim Einfangen des Viehes zum Melken werden sie von den Männern unterstützt. Das Vieh wird mit aus Pferde- und Kameelhaaren geflochtenen Lassos gefangen, welche sie sehr geschickt zu handhaben ver stehen. Kunststücke; auf Pferden i^n luheben. Ihre Pferde behandeln si mehr als gute Kameraden. Beim ckenhorden noch strenge Sitte ist, hängt alles von der Verläßlichkeit deS Pfer des ab, und mancher Kalmücke hat seine Ehehälfte der Schnelligkeit seines Pferdes zu verdanken. Hat ein jun ger Kalmücke ungefähr das M.Lebens jahr erreicht, und wird in ihm der Nunsch rege, sich ein eigenes Heim zu gründen, so geht all sein Sinnen und Trachten dahin, die Dame seines Her zens heimlich zu entführen, was frei- und nur äußerst schnelle, ausdauernde Pferde können ihm den Besitz der Braut sichern helfen. Wird er einge ihrer späteren Jugend nothdürftig von den Priestern in Religion, Rechnen, Lesen und Schreiben unterrichten, vor- Tanz. ausgesetzt, daß sich diese selbst uuf einer so hohen Stufe der Cultur befinden, bewandert und wenig tief in die Leh ren des Buddhismus eingedrungen. Ihre ganze Amtsthätigkeit besieht Pier geschriebenen Gebeten kalmücki scher Schrift umwickelt ist. Vom Her sagen dieser Gebete und dem Drehen liche Wirkung wie vom Flattern der Gebetssahne. Die Priester unterschei den sich durch ihre langen gelben oder malt sind. Dem friedliebenden Volke ist die bei vielen Nomadcnvölkern geltende Blut einsamen Steppe nur vornehme „Weshalb haben Sie die Stelle bei Raths nicht angenommen?" ja mit meinem August keinen Telephon — In den Flitterwochen. Junge Gattin (zum Gatten, der im Schlafe fürchterlich stöhnt): „Aber von Mama!" Unsere Dien st boten. Hausfrau: „Das sage ich Ihnen, ich bin etwas nervös und vertrage keinen Widerspruch!" Köchin: „O, gnädige Frau, das gibt sich mit der geheirathet, wenn Sie jetzt nicht mit ihm leben wollen?" Frau: „Weil mir der Lump zehn Marl schuldig war." . Z>as größte Meskop. Auf keinem Gebiete der Wissen schaft haben die Ver. Staaten so groß artige Errungenschaften aufzuweisen wie in der Astronomie und diese wer den voraussichtlich durch die Stern warte in Lake Geneva, Wis., deren fei »och bedeutend erweitert werden. Am Ufer des Sees, wo die durchsichtige Seeluft diesen Platz als besonders gc des Chicagoer ten E. T. Berkcs ihre Entstehung ver dankt, weithin sichtbar durch die un geheure Kuppel von I» Fuß Durch messer, welche das Riesenfernrohr, das Style gehalten,' die der Wissenschaft ren Erbauung und Ausstattung circa PSoci,c»X> verwendet sind, hat die Form eines römischen Kreuzes und ist WO Fuß. In dem Kellergeschoß befindet als das menschliche Auge und sich auf dem Glas die Bilder vieler Sterne fixir«n lassen, die so klein sind, daß sie der Beobachtung entgehen würden. Das Riesenteleskop, welches auf der Welt seines Gleichen nicht hat, mißt Ä Fuß bei einem Gewicht von 6 Ton messer von 414 Zoll, wovon Zoll Vertreter der Optikerfirma Clark Sons in Cambridge, Mass. Das Teleskop. Glas kommt aus Mentois bei Paris und kostete P2O,<ZOO, während das Schleifen P4O,OtXZ gekostet und nahezu fünf Jahre erfordert hat. EZ war im Mai dieses Jahres, als Alwan G. Clark mit feinem Gehilfen haben. Als die Firma im Jahre 1850 das vielbeneidete größte Instrument der Welt. Die Clarks vergrößerten rasch die Oesfnungen der Fernrohre, und als im Jahre 1861 ein Refraktor von 18 Zoll aus ihrer Werkstatt her- Sonni an Masse etwas übertreffende Welt erblickte, die uns noch viel Jntr» «Kantes lchren wird., . . Indessen machten die Clarks hier nicht Halt und in der Folgezeit ent stand eine Reihe noch größerer Linsen, die alle in Amerika blieben, bis auf den M-Zöller der russischen Stern warte Pulkowa. Am bekanntesten aber ist Clarks Riesenfernrohr von 36 Zoll Oeffnung auf dem Mount Hamilton in Californien, mit dem Barnard so gar den lichtschwachen fünften Mond des Jupiter entdecken konnte. Ein Wimdcr von Jena. Ein bekanntes Distichon auf Jena (Altar, Drache und Kops, der Haus berg, Brücke, auch Fuchsthurm und das Weigel'sche Haus: die sieben Wun der von Jena). Wer die alte Universi tätsstadt je besuchte, wird auch den „Sieben Wundern" einige Aufmerk samkeit geschenkt haben; von ihnen im ponirt wohl am meisten das Weigelfche Haus in der Johannisstraße, das wir unsern Lesern im Bilde vorführen. Erbaut ums Jahr 1667 durch den berühmten Professor der Mathematik Erhard Weigel, bietet das alteGebäude ein sprechendes Beispiel des genialen Geistes wie der bizarren Laune seines sieht. Front des Hauses ist bedeckt 1785: „Die über einen Keller ange legte Treppe läuft durch alle Geschosse, auch durchs Dach. Wird das Dach Das Weigel'sche Haus, aus dem Keller den darüber liegenden hatte er (Professor Weigel) die Veran das Wafch-Wasser entgegen lief. aus seinem Wein-Fasse im Keller. (Vermittelst eines Herons - Brunnens, dessen Spring-Gefäs das Weinfaß, Lufft-Gefäß aber darneben lag.)" .... Schließlich bemerkt der Chronist: „Die Mißbrauchs halber bald eingestellt, Zeit angestellt." Der Universal-Sports» mann. chen hast!" Madam', der hat befohlen man hat g'rad gemeint, er wär' der Herr im HauS!" Leicht geholfen. „Was heulst Du denn so, Piccolo?" „Mein Salat ist mir in den Schmutz thun!" NeuestesWunder derDres- Der Tiger - Jongleur. „Ah. Herr Professor! Wie gehis? Noch immer so zerstreut?" „Danke, nein hat sich vollständig gelegt." „Aber Sie haben sich ja gar keinen Hut aufgesetzt." „So? Ja, na, den hat eb?n meine Frau vergessen mir aufzusetzen." > Uebertrumpft. Erste Zahnärztin: „Meine Patien ten behaupten, bei mir fei dasZahnzie- Zweite Zahnarztin: „Das ist g-i? nichts. Mir hat neulich ein Herr eine Liebeserklärung gemacht!" Aus der Kaserne. „Levy, jetzt sollt' Sie der Rabbi Ben Neue st-Bartbinde. digen" Schnurrbart hat. Verschiedene Würdi gung. Herr: „Sag' mal, Kleiner, ist Dein Großpapa nicht Professor Klug meier, der berühmte Gelehrte?" Kleiner: „Ja, der ist mein Großpapa und mein Reitxsech!." . .
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