6 Kavsöurgcr Komane. Verbindungen geschlossen, welche für die Vertreter des „Gottesgnaden thums" ein Greuel waren; um verbo tener Liebe Willen ist habsburgifches Alut geflossen und jetzt weiß Frau Fama wieder von der Schließung eines wohnlichen Bürgermädchen zu erzäh len. Der Erz - Herzog Franz Ferdi nand, Sohn des verstorbenen Erzher zogs Karl Ludwig und Neffe des Kai sers Franz Josef, soll sich mit Fräu- Kaiser Franz Josef. Wie behauptet wird, fand die Ehe schließung in aller Heimlichkeit in ei ner wenig besuchten Kapelle Londons statt, worauf das Paar eine Hochzeits reise nach Algier unternahm, um un ter Mhrthen- und Olivenbäumen die Flitterwochen zu verleben. Von Wien aus ist diese Nachricht bereits dernen tirt und die Behauptung aufgestellt worden, daß Frl. Hußmann von einem stattgefunden hat. Dadurch würde die Anwartschaft auf den österreichischen Kaiserthron aus seinen Bruder den Kronprinzen Rudolf, des «inzigenSoh nes Kaiser Franz Joseph's, ging nach der Thronfolgeordnung der österrei wartfchaft auf die Thronfolge auf den ältesten Bruder Kaisers, den Ein sprüche zu Gunsten seines LltestenSoh nes, des Erzherzogs Franz Ferdinand t'Este, Verzicht leisten würde. Ob er diese Absicht qehabt hat oder nicht, mag dahingestellt bleiben, ist auch gegenstandslos, denn er wurde vom Tode abberufen und damit ging der Anspruch auf die Thronfolge von selbst «uf den Erzherzog Franz Ferdinand über. Am 18. December 186? geboren ten zu übernehmen. Unvermählt lebte er seit längerer Zeit in stiller Zuriickge zogenheit auf seinem Schloß Kono <?rz Herzog Franz Ferdi- Franz Joseph ist am 21. April 1867, als Sohn des Erzherzogs Karl Lud wig aus dessen zweiter Ehe mit verstorbenen Prinzessin Maria Annun ciata geboren. Er ist ein schneidige. Capitel in der de/entweder von eigener oder vonMör derhand fiel, zum Abschluß gebracht. Am 21. August 18S8 geboren, war Kronpriz Rudolf der belgischen sich mit der schönen Baronin Vetcera in morganatischer Ehe zu vermählen wünschte. In Meyerling trug sich die Katastrophe zu, welche in dem gewalt samen Tode Beider culininirte. Von dem düstern Geheimniß ist der Schleier noch nicht gelüftet worden und wird dasselbe in aNm Einzelheiten der Welt wohl auch nie bekannt werden. Genug, Kronprinz Rudolf und Baronin Vet- nachdem sich sein« Geliebte den Tod ge geben. Di« Lippen der Wis senden, welche mit den Details der düstern Doppeltragödie bekannt sind, bleiben auf Befehl des Kaisers Franz Josef verschlossen und die Welt kann sich daher nur in Vermuthungen ließ sich der Kaiser bewegen, den Erz- Das deutsche Lehrcrheim. Nach langjährigen Arbeiten hat ein Ein Mei st erfahre» —ln der Schule. Lehrer: Stammtisch Heschichten. <SSchslsch.> Ja, verehrte Freinde, Neid un' Miß» guiist sein der Fluch, der sich den wah" ren Ginstler an de Färschen heftet! Da weeß ich L Liedchen dervon zu singen. Ee Mal gastirte ich in Bärne, 'Z de Ecke gebracht habe, eegal bei mir Freie un' so weiter. Na, das werkt ja nu' sehre scheene wenn's klappt! Aber weil die verfluchten Gerle von^Drom ooch auf das ehrliche Gesichte von den Spitzbuben, un' de Vorstellung fängt an. Alles ging famos, 's Bubligum war reene wegk vor Begeisterung. Solche Triumfe hadd' 'ch noch nie im Laben gefeiert! D'r dicke Bergemeester war gans aus'n Heischen un' schrie un' drambelte mit sein' Plattfießen, daß d'r Galk von de Decke fiel. Nu' gam d'r große Momang: de Geister sein ahm voriewergezogen, ich liege rechelnd un' mit verdrehden Oogen auf mein Feldbedde un' laure auf de Fanfare. Härnse, was erdeent da auf eemal! - Gott Strambach: „Gu —der Mond du geh—eh—ehst so sti —il—1e...." 's Bubligum raste vor Vergniegea! Ich aber, in d'r Wuth springe auf, Doffel von Drombeder de Drombcde aus'n Maule, daß ee baar Backzähne dabei fleeten gingen! Hatte so ä lieber ich Hernachens gar nich' mehr in n' Spiegel ze seh'n. Das ging Alles nach'n Gesiehle: Den Zcegesinger un' ä Fibrille, als müßte 's Dheader ze da is nischt zu seh'n! Un' das Ge- Wenn 'ch 'n Getz von Berlichingen gab, da war 's Haus allemal ausvei gooft! Meine Auffassung d'r Noll: so ennen ahlen, handfesten Nidder ge geheerd, der de Alles gleich gorz un' gleene schlägt mit seiner «isernen Faust. Diese Faust hatt' 'ch m'r selbst gon struird un' mit ä Riemen ahn de Hand geschnallt. Den greehten Effect mach:« immer de Scene, wo 'ch vor Gericht stehe un' mit d'r eisernen Rechten de Disch-Ecke 'runter haue. Damit die nu' gleich 'nunterfällt 'un nicht etwa hängen bleibt, war se erseht abgesägt un' mit ä baar Stiftchen wieder befe stigt, so daß se bei'n erschden Schlage abgeh'n müsste. Visher war Alles im mer gut abgeloofen, un' Bubligum ze machen, stürzt ooch noch de endge gengesetzte Ecke von'n Dische, auf die 'ch gar nich' losgeschlagen hadde, aus de Erde. D'r Bisch war Ä nämlich vergehrd aufgestellt worden! Radier lich wieder so ä Freindschaftsstickchen von ä gekränkten Gollegen, der m'r de Lorbeerblädder aus mein' Ginstler fonale war ä Freilein Eifrosiehne Bip pig, de sendemendale Liebhaberin. Mehrschdendehls verwandte ich se in Zauberstickchen als Fee, weil se werl lich ä bildhibsches Frauenzimmerche» war. Desterwegen hatte se ooch wo m'r Hingamen gleich änne Masse Ver ehrer. Am dollsten war ä junger Re ferendar in se verschossen. Der gam sogar zu sehinder de Gulissen, was eigentlich strenge verboden war. Eemal gab'n m'r wieder ä Zauberstick un' Freilein Vippig saß oben ieber d'n Soffitten in ä Wolkenwagen, um spa brillte Alles: „Referendar, der Refe- Mei' bester männlicher Ginstler war Gennig. Wenn der 'n Margih Bofa gab, da war'n de Weibsen ganz des Deisels. Da war balde gee Halten mehr, daß se nich auf de Biehne ge hubbd un' Geenigen um den Hals ge liebebedärftiges Herze un' inachde al lerlee Fisemadenden, die 'n Uhnan nehmlichgeeden «inbrachden. Ee Mal macht 'r eener hibschen jungen Flee scherssrau de Gour. 's war Sie ä ab bedietliches, nettes Frauchen, un' ser Geenigen war de Liebe mit ihr außer manche Worscht un' manches Schinkcn been mit derheeme. Aber d'r Fleescher mußte nachgerade Lunde gerochen Hamm, denn 'r sagde eenes schienen Dages ze seiner Frau: „Weeßtde, Bau stand. Mit ee Mal steht d'r Fleescher meester in d'r Diehre! Gecnig un' de junge Frau Meestern sein starr Kr Schrecken! M«i' guder Fleeschermeester aber hat doch in d'r Rahsche seine Beitsche aus'm Wagen stecken lasse», ooch sein Stock nich bei d'r Hand, aber er weeß sich ze helfen: Wubb springt 'r in 'n Laden, reißt eene lange, harte so änne Art hatte un' Geenig'n seine Nase beinah selbst wie eine Servelat worscht aussah. Awer als Ginstler war er groß un' brachte m'r viel ein. Un' doch mußt 'ch 'n wegschicken!' Un' das gam so: Ich hadde damals mei Garlinichen, meine dridde Frau, geheirathet. 'S war Sie ä einziges Frauenzimmerchen, wie ä Borschdorser Aebblichen so frisch un roth. Nadirlich war bald mei Gee nig wie d'rDeifel hinder de arme Seele hinder mein Garlinichen her. Ich baßde nu' auf wie ä Hesdelmacher, gönnte aber lange nischt weise kriegen. So verging ä ganses Weilichen. Endlich addrabbirt' 'ch 'n mit ihr. Nu hadde Gecnig gommt zu mir auf's Biro un' stellt sich so recht unschuldig vor mich hin. Ich zähle ihm de Gage aus'n Difch, aber anstatt vier Dhaler bloß dreie, un' das in lauter Zweeneigro schenstickchen. Warte, dachte 'ch, hast de mir ä Bossen gespielt, spiel ich d': ooch eenen! „Herr Director," sagt da Geenig in enner Margih-Bofa-Stel lung, „ich muß mich sehr wundern, daß Sie mich in dieser schnöden Münze awer meine Geduld beinahe erschepfd. Ich mußte mich mit Miehe zesamm nehmen, am liebsten hätt 'ch 'n zer meeschelt. „Geenig," sagt 'ch, „ich habe dorch'Z Schlisselloch geguckt, wie Sie mit mein Garlinichen allerlee Faxen gemacht ha ben, wie Se sehre zärdlich mit se ge worden sein, wie Se mein Garlinichen umarmt un' gegißt haben! Das Alles habe ich dorch's Schlisselloch gesehn! Dadersor ziehe ich Se heite eenen Dha ler ab. Bassirt m'rsch noch L Mal, gost's zwee un's dridde Mal wär'n Se zum Deisel gejagd. Verstehn Se mich?!" 'S dauerde ooch nich lange, da mußt 'ch 'n zwee Dhaler abziehn un' endlich chf l der Biehne stehn un' daderbei bassirten denn allerlei Unzudräglichgeeden, wie m'r gleich seh'n wär'n. Er war ooch Sänger. So sang 'r den Gasber in'n Freischitz. War Geenig nu' zu zärdlich mit inein Garlinichen gewäs'n, so war Geenigen ich mußt'n entlassen. Ee Mal, als m'r 'n Freischitz gab'n, sitzt Sie so L ahler Bauernrungs mit seiner Ahlen unten im Bargett. 's war de letzte Vorstellung in d'r Säsong, so Ansang Juni, de Hei-Erndte hatte schon angesang'n. Heerte. In de Wolfschluchtscene lasse ten. Mit ee Mal schreit d'r ahle Vauerndosfel mit in's Stick: „Mutter, Mutter, unser Hei! 's gommt ä Gc widder!" Wie d'r Deisel aus d'r Schnubb dabalsdose hubbd'r in de Heehe, ieber alle Menschen weg, 'naus ging's, seine Ahle Hivderher. Das war nu' eine große Steerung, awer 's sollte noch ehrdeste Director Bibberlingen! Wo woll'n S'n Helte Abend noch s- Mit Pulver »ud Blei. Das Schreckgespenst des Südens, der gefürchtete „Votlovv hat sich in verschiedenen Städten am Golf von Mexico gezeigt und in den Staa ten Mississippi, Alabama, Louisiana und Texas zu der Etablirung der ri gorosesten Quarantäne - Maßregeln geführt. Mit drei oder vier Ausnah men hat jede Stadt, jeder Flecken und jede Ansiedlung in den genannten getroffen und Verkehr mit den insicirten Städten New Orleans, Mo bile, Biloxi,Scranton, OceanSpringS, diese mit Pulver und Blei ausgeübte Betreffenden sichern Tod im Gefolge chez Risles" s<X> Bewaffnete bilden aus den Eisenbahnzügen und Dampf booten gestattet. Halten die Vrovisio nen vor, so bleibt Natchez der Außen welt verschlossen, bis entweder mit dem Eintritt von Frost die Ansteckungsge fahr schwindet oder das Erlöschen der Seuche selbst constatirt ist. Ocean Springs wird in gleicher Weise c.uf das Strengste bewacht und Niemand hinein- oder hinausgelassen. In Bi loxi ist es womöglich noch schlimmer, denn während die ganze Stadt gegen die Außenwelt abgesperrt ist, hat man am Orte selbst über den inficirtenTheil noch eine besondere Quarantäne ver hängt und dort sind die Kranken und Verdächtigen untergebracht. Vi- jetzt hat diese Quarantäne mit Pulver und Blei nirgendwo verhängnißvolle Fol gen nach sich gezogen, nur in Natchez wurde von den Wächtern auf Veut«, welche die Demarkationslinie z>! über» schreiten versuchten, zefeu:rt, doch scheint Niemand den Kugeln zum Op fer gefallen zu sein. In Verlegenheit. Schutzmann: „Hier in dieser Stra» Radfahrer: „Ich heiße Meyer, Herr ab!" Gemüthlich. Aufgeweckter Arzt: „Was fehlt Ihnen denn, daß Sie so wahnsinnig an der Klingel rei ßen?" „Uns fehlt der dritte Mann zum Scat. Wollen Sie vielleicht ein paar Stündchen mitkommen?" nicht gleichgiltig sein?" Mutter: „Kind, laß Dich nicht täuschen. Er will Dir nur die Finger zerstauchen, kannst!" Nach berühmtem Muster. Hütlein ganz aus Seiden, War so nett, moderzi und schön, Lief gar schnell es nah zu seh'n, Sah's mit vielen Freuden! Hiitlein, Hütlein, Hütlein roth Hütlein ganz aus Seiden! Ach wie stiind mir zu Gesicht s' Hütlein ganz aus Seiden! Sprach der Mann: „Ich kauf' e! ! Ist zu theuer die Geschicht' Thekla, sei bescheiden! Laß das Hütlein, Hütlein roth Hütlein ganz aus Seiden! Doch sie frägt dem Preise nach Von dem Hut aus Seiden: „Fünfzig Mark" der Kaufherr sprach; Hals ihr doch kein Weh und Ach Mußte trauernd scheiden Ohne Hütlein, Hütlein roth Hütlein ganz aus Seiden! „Wenn mir nochmal Seener mit Menschlichkeit und Jesälligkeit kori-mt, denn sage ick: Jehn Se man lieber Anklage zu Grunde gelegt waren, wie folgt: „Was hier mein Vetter is und ick, wir jingen in jene Nacht aus 'ne sehr jebildete Versammlung zu Hause. Wie wir nach de Langestraße No. 107 kommen, sagt Hermann zu mir: „Seh' mal, da liegt Eener quer uss'n Ast fale!" Richtig: da lag Eener. Der Mensch that uns leid, wir hatten Mit gefühl mit ihm, weil er wie 'ne Padde faß Du ihm unter den eenen Aermel, ick hebe ihm unter den andern, wir müssen ihn zum Stehen kriejrn! Wir hatten ihn ooch bald uff de zwee Beene, ick machte ihm mein Eoinpelment un sagte zu ihm: Männeken, Sie habm sich woll jeirrt, hier is keene Schlaf stelle zu vermischen! Ick war fojar noch so anständig un lange ihm seinen Stock un seine Streichholzschachtel von de Erde uff, mit eenmal aber wurde der Mann komisch, denn er sagte: „Kinder, Ihr habt mir ja meine Uhr jestohlen, jebt se mir man wieder!" Präs.: „Na, ganz so gemüthlich wird es wohl nicht hergegangen sein." Angell.: Janz so, wie ick et hier sage, is et jewesen. Wir dachten erst, er macht Spaß, un dadrum sagte ick: Sie sind woll brustkrank? Machen Se man keene Zicken! Der Mann bleM aber Punkt der Menschlichkeit ärjern. Ick sage also janz ruhig un janz anständig zu ihm: Sie Quasselkopp, Sie sind ja eijentlich werth, det ick Ihnen wieder uss'n Astsalt leje! Zum Jlück jing aber !präs.: Hat der nun Ihre Schuld fest gestellt? Angell.: Er Meente, et würde woll am besten sind, wenn wir ihm nach der Wache folgen thäten. Präs.: Das glaube ich, denn Sie sind von da gleich in Haft gewandert. Angekl.:' Der Jerechte muß ja immer leiden. (Elegisch): Ick befleißige mir feit IS Jahren eines sehr jeehrten Le benswandels. Ick mache jetzt wirklich so wat nich mehr. Sehn Sie, jeehrter Herr Jerichtshof, Allens frühere is in meine Jugend jewesen, da hat blos meine Erziehung dran schuld, aber jetzt habe ick en Grünkramjeschäft mit Rolle un en Hundewagen! Präs.: Es ist richtig, Fröhlich, Sie haben sich seit IS Jahren straflos gehalten, bekanntlich ist aber die Verführung sehr groß. Angekl.: Jeehrter Herr Jerichtshos, ehe Jut ausstrecke, lieber verpflichte ick mir, den Nordpol zu entdecken. Der Mann, was der Kellner Hanff is, scheint ja ein Künstler im Bestohlenwerden zu sein, denn er sagte uns jleich: Ick weeß mit so wat Bescheid, det is de siebente Uhr, die mir uff die Weise jestohlen Wird! Präs: Fröhlich, es ist nur böse, daß Sie schon wegen Taschen diebstahlS bestraft sind. Angekl. Kindheit, davon is mir's Jedächtniß ist «in schwerer Diebstahl ge wesen. Angekl.: Verzeihen Se, et war zwar en schwerer Kasten, aber der Diebstahl war man blos en leichter. Die Beweisaufnahme ergab wirklich die erstaunliche Thatsache, daß der Be lastungszeuge, Kellner Hanff, schon sieben Mal durch Leichenfledderei um seine Uhr gekommen sein wollte. Ge gen die Angeklagten lag zwar ein drin gender Verdacht vor, der Gerichtshof vermochte aber doch nicht ihre Schuld kannte deshalb auf Freisprechung. Das biedere Gesicht von August Fröh lich nahm den Ausdruck noch größerer , Biederkeit en und er quittirte dankend mit der Bemerkung: „Det habe ick jleich jewußt. Tugend muß immer siegen, ick hebe aber Keenen mehr von't Ast s--.lt uff!" —lm Eifer. Kunde: „Wohl habend ist die Familie jedenfalls nicht; »s war nicht einmal Silberzeug auf kein Tische!" Heiratsvermittler: .Erlauben Sie, das kann versetzt sein!" erst so recht: Civilist zu sein ist kein Kunststück!"
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