6 Der Tuhtag. fremder Gegend unter fremden Men schen — ein unwillkürliches Lächeln verklärte seine Züge, wenn er daran dachte ohne Ehering und Ehehälfte visafreier Mann fühlte und gerierte. auch diesmal geplanten heimlichen Ausflug zu treffen. Und dies fing er ungeheuer schlau an! In der nächsten Zeit begann nilm lich ein gewisser Andreas Meier, Ein odbauer in der Nähe des Gebirgsdor fes T, bei den Nachtisch-Gesprächen der Familie Schliffe! «ine hervorra gende Rolle zu spielen. Es handelte sich da nach der Darlegung des Herrn Sekretärs um die Kostenberechnung in einem abgeschlossenen Erbschafts proceß, welche Berechnung aber voll kleiner Schwierigkeiten und deshalb so delicater Natur war, daß sie nicht an ders zu einem gedeihlichen Ende geführt werden konnte, als wenn man sich eben in Gottes Namen einmal einen Tag abstahl und zu dem Einödbauern hinausfuhr, um die Sache mit ihm persönlich durchzugehen und in's Klare zu bringen. Der Herr Secretär stöhnte verdrießlich auf, indem er seiner Ge mahlin das Unangenehme dieses Ge genstandes auseinandersetzte; aber andererseits, führte er mit gehobenem Tone aus, sei es Pflicht der Staats behörden, auch dem gewöhnlichen Mann, auch dem Landmann zu zeigen, daß man auf feine Interessen ein wach sames Auge habe und, wenn es die Pflicht erfordere, sich sogar nicht scheue, die unwirthsamste Einöde auf zusuchen, um den Anforderungen der Gerechtigkeit und Billigkeit zu genü gen. Diese Unwirthsamkeit wär eZ inbesondere, welche der Herr Secretär nachdrücklichst betonte, um seiner Gat tin, wenn doch etwa in ihrer an spruchslosen Seele der Wunsch auf steigen sollte, ihren Gemahl bei seiner Commissionsreise zu begleiten, von vorneherein klar zu machen, daß eine Frau in ihrer Stellung und von ihren Lebensgewohnheiten nimmermehr den Strapazen und Entbehrungen gewach sen sei, welche ihres pflichteifrigen Mannes in jenem entlegenen Erden winkel warteten und welche er, in treuer Berufserfüllung mannhaft be stehen würde. Aber Frau Anna äußerte keinen derartigen Wunsch. Sie war so voll Vertrauen aus ihren Ehemann, daß sie sich ohne jeden Einwand in seine Absicht fügte und ihm am Abend vor seiner eintägigen Reife alles Nöthige auf das Sorgsamste bereit stellte. Auch packte sie ihm in Anbetracht der so oft betonten Unwirthsamkeit der heimzu suchenden Gegend ein paar Flaschen rief: „Wo ist Herr Schliffe!?" Abends wieder!" Und so geschah's! Der Beamte am Schalter, welcher ach!" Der Assessor folgte seinem Blick, in's Haus, wo er dem Wirth, der ob ihrer Hast sehr erstaunt war, mit hei serer Stimme zuries: „Ein Zimmer, ein ganz ungchörtes Zimmer!" faßten, Beer: sind's! O „Mein Brathuhn!" stöhnte sie und die Höhe. „Also dochl" Der Assessor warf dem Secretär einen wüthenden Blick zu und Schlif sie sprach: „Den einen Trost wenig- Der Wirth, welcher längst schon Abend. Die Abfahrtsstunde des letz- Plötzlich die Herbstnacht lag Die Assessorin! Den hatte sein Schicksal ereilt! Halb sinnlos vor Angst stürmte der Ter Zug fuhr ab. Man näherte sich gen abholt!" „Fertig!" „Ab!" lehnte sich, als sie das Licht hinter dem Fenster sah, unten an das Haus er» Armer Mann! Dieses Wort fiel „Aber wie siehst Du aus?" rief sie entsetzt. „Du zitterst ja vor Frost! Nur in's Bett mit Dir!" der floß. „Dir gehören in Zukunft alle Putztage Dir allein! Nur schilt nicht mehr ich Hab's abgebüßt!" Weine erste Hlersovung. Vorbei sind die Tage der Kindheit und des Jünglingsalter; hin- und hergeworfen durch die Stürme des Lebens, in Vielem enttäuscht und re signirt, reich an Erfahrung, arm an Hoffnung, ist mir nur das Eine geblie ben: die Erinnerung, das Gedenken an so manch« Stunde, die, ach, auf im mer dahinbist. Hat doch Jean Paul mit Recht gesagt, daß der wahre Werth des Lebens in der Erinnerung liegt. Hat man nun selbst hierbei eine mehr oder weniger hervorragende Rolle gespielt und be sitzt ein bescheidenes Maß von Selbst früheste Jugend zurückgreifen, bin ich wichtigen Schritt entschloß. Aller ben meiner Cousine Hedwig. Wie lebendig steht doch noch Alles vor meinen Augen. Das große, geräu- und kurzem, braunen Zopf. Den Mittelpunkt der Unterhaltung bildete natürlich das Brautpaar, aber nach meinem Begriff ganz unnatürlich: denn bisher war ich es gewohnt gewe sen, der Mittelpunkt der Gesellschaft zu sein. Sei es nun aus Kränkung über die Mißachtung oder in Folge jenes Nachahmungstriebes, der den Kindern gemeinsam ist mit dem Assen, plötzlich sagte ich ganz laut zu meiner älteren Cousine: „Hedwig, wollen wir uns trag annahm, oder mich als zu jung, und in keiner festen Existenzstellung be findlich zurückwies, darüber bin ich weiß ich, daß ich meine Cousine um faßt hielt und mit ihr im Zimmer her umzutanzen anfing. Doch das Un glück schreitet schnell. Der gebohnerte Fußboden des Putz- und Staatszimmers war mir noch nicht so geläufig, die Kunst des Tan zens auch nicht, und so glitt ich denn aus und fiel so unglücklich auf die Zacke einer Muschel, dpß ich mir oberhalb des linken Auges eine klaffende Wunde schlug. Den allgemeinen Schreck kann man sich denken, nur der „Onkel Doktor" verlor nicht seine Ruhe. Das Auge war. Gott sei Dank, nicht verletzt, und das Blut, das allerdings heftig floß, wußte er zu stillen. Das Schlimmste kam aber noch nach. Nachdem Doktor" die Wunde gepflastert und ver bunden hatte, gab er mir in Gegen wart meiner „Quasi-Vraut" eine tüch tige Ohrfeige und sagte: „Dumme Jungens verloben sich noch nicht so früh." So endete meine erste Verlobung, die übrigens, außer der Narbe, noch die Folge gehabt, daß ich mich nie habe verstehen wollen, tanzen zu lernen. Der Zweifel ist der Wahrheit Anfang Im Dorado des Mrdens. Alaska reich an Gold ist, weih man seit Jahren, allein die Natur hat der Ge winnung des gleißenden Metalles schier unüberwindliche Schwierigkeiten ent gegengesetzt und nur sehr schwer läßt dasselbe sich der Erde wie dem Wasser abringen. Unter Anwendung aller Hilfsmittel der modernen Technik und deshalb mit bedeutendem Erfolg wird die Goldgewinnung in geringer Ent fernung von der Kiistenstadt Juneau seitens großer Kapitalisten, wie die Rothschilds, D, O, Mills, die Noewells aus Boston, die Bconers Lay Mining BlockkircheinJnneau. P 2,500.000 so viel wie alle AusdemAukon. fache spricht, daß die Ausbeute am Klondite allein sich auf P1,600,(XX) be läuft, während die Goldwäscher am Bonanza Creek an 5500,000 gewonnen haben sollen. Die Art und Weife, wie ebenso einfach wie schwierig. Das Gold findet sich im Flußsand und diesen kann man auch im Winter ausgraben, wird letzterer mittels großer Feuer misgethaut, Schächte von 6 bis 20 Fuß nen sie mit dem eigentlichcnAuswaschen des Sandes. Der Goldgehalt desselben variirt selbstverständlich sehr und wäh- Pliitzen auf Jeder „Claim" ist 400 bis 500 Fuß lang. Aleutenarchipel und dießehrinMee ge langt. In St. Michael's wird der Rei sende aus einen der über 2000 Meilen Circle City, von wo aus seiner ein Fußmarsch von 300 Meilen Läng? nach dem gelobten Lande harrt. Dieseßoute ist nur sehr kurze Zeit offen, da schon Mitte September dasEis unüberwind- Bei dem arktischen Klima und der ungeheueren Entfernung des Klondike districts ist es sMstverständlich^not^ und ausreichendem Proviant wohl ver sehen sind; sicherer Untergang steht ih- fällt im Winter nicht selten auf 70 und Wolfsfelle gebreitet. Alle L«bens- Eiern nebst einem „Drink" gestattet, bezahlt die Kleinigkeit von P 3.50. Ein Sack Mehl kostet §25. Speck 75 Cents. Bohnen 50 Cents, gedörrte Aepsel 50 Cents, Zucker 25 Cents Pro Pfund u. Auf dem Chilkootpaß. ihrer eigenen Erklärung nach, außer Anfänglich waltete die Ansicht ob. daß der Klondike - Distrikt zu dem G e— Gute Ehe. „Was. Du hast Sand mitbringen." Idealer Traum. Lieu tenant A.: „Aeh. Herr Kamerad, sage „Dem .bersten meine Memung g.- Der passende Hinter grund. Photograph (im Garten des Commerzienraths): „Welchen Hin nahme Ihrer Fräulein Tochter?" Commerzienrath: „Nu, lassen S' se sitzen vor dem Goldregen!" Stoßseufzereines Ehe mannes. „Erst hat man die Wahl, und dann behält man die Qual." --Kommt darauf an. Ge hört Scat auch zu den verbotenen Spielen? Kommt nur darauf an, wie man verheiratbetist! Wansnaas in Wertin. wendigkeit, bei geringer werdendem Interesse des Publikums oder wegen der beschränkt!!!, einer Entfaltung un so ist jetzt infolge der Weltausstellun- Goldbergwerk. mm dieser Art ist die, „Ausstellung amKurfürstendanim" in Berlin, welche verhältriissen fremder Völker aus allen Mittheilen durch directe An schauung vertraut zu machen. entfaltet sich ein reges Treiben, da außer Buren, Bastards und Indern vor allem das schwarze Element reich lich vertreten ist. Christliche Ba'uw der im Kriegstanz Kunststücke wie ein Ballettänzer vollführt. Der Berg werksindustrie ist im Verhältniß zu gen. überflüssig ist?!" Sg Z H sucht, zu Tisch ladet): „Bertha, warum kochst Du mir nie Knödel?" Braut: »Ach, Paul, ich muß es Dir nur geste hen, ich lochte einmal Einem Knödel und der wurde mir sofort untreu!"
Significant historical Pennsylvania newspapers