Arme Thea! (10. Fortsetzung.) Georg erschrak. Ihm war >der Ge danke ja wahrhaftig vertraut genug ge- Aber sie? . . . Wie kam sie darauf? sie mit. Es war ihr Schicksal. Aber daß sie selbst es aussprach . . . zen und wühlen . . . und aeht still bei Seite. . ." Nein! Er richtet« sich straifs auf und zog Thea schweigend mit sich fort. Nein! . . . das hätte er früher thun können! Er hatte «s nicht gethan und ständig baten, sich dock, auf französisch zu empfehlen. Er sah diese unifor mierten UW nicht uniformierten Herr „Das ist Selbstsucht!" raunte es in «s ja! ... sie selbst! . . Das heißt: sie sprach davon .... «in schwaches Mädchen! . . . Aber si« war nicht schwach! Das hatte sie ihm heute bewiesen, als sie trotz allem bei ihm blieb, Was si« sagt«, das war'sie auch bereit, zu thun! Wo war da der Ausweg? Ihre Ge danken verwirrten sich und verloren sich in träumende Fernen, während sie wieder in das Straßeng«wiihl Berlins „O Pfui! . . ." sagte Thea plötzlich und machte eine schaudernde Bewegung. „O pfui!" wi«derholte sie nach einer Weile in sehnsüchtiger Klage . . . «. . . wie häßlich ... wie häßlich!" .. . . Schau die Menschen all« an, Georg! ... wie freudlos und schmutzig sehen si« alle aus . . . wie gemein ist das alles! . . . kein schönes Gesicht un ter den Hunderten, die an uns vorbei gehen . . , kein freundlicher Laut . . . Alles roh und wüst ... wie soll man da leben! . . ." Er zog si- mit sich. „Komm jetzt nur, Thea!" „Wohin?" „Wohin?" «r lachte bitter auf. . . «. . . auf die Redaktion d«s seligen „Paprika!" Das ist vorläufig unser einziger Schlupfwinkel in «der weit«» Welt!" XV. Mitternacht ! Draußen auf der Gass« regt- sich nichts in-hr uns auch drinnen, in d-m Sie saßen einander am Tisch gegen über und sahen sich üb-r di- flackernd« Kerze hin an. zwei schweigsame trau rige Menschen . . . gen. Fühlte er sich doch selbst todt müde! Aber sie schüttelte den Kopf . . Stunden . . . ?" kein« Ehrensck?ei»e und habt keine Wech selfälscher zu Väter». Sonst kriegt Euch der alt« ehrliche Steinlein beim Wickel Stock und Stein . . . und Ihr könnt „. . . Schließlich . . ." sagte Thea ganz plötzlich seine Gedanken unter- Natürlich ... sie hatte wieder das selbe gedacht wie er. Ihre scheuen Blicke kreuzten sich der dcr Flamme. Es legen wir also jetzt einmal, was in Zu kunft werden soll. Erste Frag«: Wo sagte Thea . . . „Wir haben ja kein „Schön! Znxite Frage: Bleiben wir dcst .. ." sagte Thea .. . /. . „ch pfui!" herausgeftoßen halte. Und Thm selbst! Das seine, zarte !ich! „Bor der No>h fürcht' ich mich nicht!" sich von anderen verächtlichen Leuten als seimsgleichen behandeln lassen..." .Und ob!" murmelte Georg. es jetzt bei Papa g«sehen haben!" suhr Thea fort ... .... was war er früher für ein stolz«r, herrischer AKinn . . . und nun zuletzt , . . Du warst nicht dabei, aber ich. wie er sich hat von einen, Zigairenhäiidlcr Schul vor, als daß man im Gefängniß sitzt." Georg seußzte. .Mir auch, Thea!" Sie war ausgestanden und trat bang uns vielleicht das Leben geknickt Werth mehr 'hat - " .Jetzt nicht . . . jetzt ist's finster und, scheint und alles freundlich ist . . Er setzte wieder, „Siehst Du Finsterniß ... ..... das war das letzte Stümpschen!" »Also Dunkelarrest!" Der Herren ten/ . ." .Ick? bleibe hier . . sprach sie nach „Ach ..." durch ihre Worte tönte «S .Ja ... darin hast Du schon Recht!" wüsten Insel . . Er erwiderte nichts. Er hoffte, daß Eine Weile war es still. Dann hörte Gottseidank.. .'sie schlief!^ knitterten Zeitungen am Boden und die schiesgcnagelten Bilder an den Wänden Er wollte aufstehen. Da klirrte es reden ihm. Die große Redaltr«ns ßen, polterte aus die Dielen nieder. Er biß sich zornig auf die Lippen. Aber nun war das Unglück geschehen! sie sich befand/ ken Leib. „Hier ist's trostlos!" sagte sie leise ich hab' mich auf den Morgen gefreut. Aber sieh nur, wie arau und öde alles ist! ... Ich kann es nicht mehr sehen. Ich will sort von hier . . . jetzt gleich . . ." „Wohin denn, Thea?" Sie war ans Fenster getreten und ist's gut..." finster. Er nickte, XVI. Welch seltsamer Anblick: die Lin melir als di« Studenten vorhin, G?üno zu haben, mit den Ereignissen dieser Nacht zufrieden zu fein. >srst auf dei Kaiser Wilhelm-Brücke borten li« dann wieder rasche Schritte sich nähern. Ein kleiner, dürftig aus sehender Mensch mit einem Musterlös serchen in der Hand. Er trabte «il sertig, auf s.'ine Uhr sehend wahr scheinlich, um den Zug nicht zu ver wen der sich nun wieder abschuftet!... der um zehn Uhr Mittags aus den Federn kriecht..." „Steinlem steht heute wohl über haupt nicht aus!" meinte Thea nach denklich. Sie starrte auf die Spree I hinunter, die träge unter der Brücken- Wölbung dahinkroch. Welch ein ab scheuliches Wasser!.. tiefschwarz, da in öligen Spiegeln schimmernd, dort vom Unrath d«r Straße überstäubt, Orangenschalen, Holzstücke, Zeitungs sitzen, eine todte Katze langsam in ! der schleichenden Fluth mittreihend... i Ein ekelndes Grausen überfiel,sie uns sie hob die Augen raisch in die Höh«. Da spannte sich, mit dem Steigen I des Tages in immer tieftiem ur.v tieferem Blau aufleuchtend, der rein« Sominerhimmel. Die ersten Strahlen der Frühsonne übergössen die weiten Zinnen -txs düsteren a>lt«rsgrauen Hohtnzollernschiosses mit lichtem Roth und eine freundliche, belebende Wärme zitterte von ihr hernieder aus die einsamen Straßen unten und die „Gottiseidank... «ndlich die Son ne.." der Freund berührte Thea leicht am Arm. „Komm'... wir wol len weitergehen!" Ihr« Stimme klang schwankend. „Weißt Du denn eigentlich den Weg, Georg?" „Wir wollen doch nur irgendwohin in's Freie..," sagte der Herrenrei ter .. „.. aus Berlin heraus .... und ich erinnere mich: in der Nähe von Karlshorst ist -in Anlegeplatz für Dampfer. Also dort gibt es jeden falls Seen und Wälder und «in klei nes Wirthshaus was wir eben Sie wies mit der Hand vor sich in die Ferne, .Und das ljegt dort im Osten?" nicht fehlen!..." aber wahrscheinlich ist es «in weiter Weg. Es ist besser.. ich suche irgendwo einen Wagen auf zutreiben!" „.. nein .. nein .. thu' das nicht.." sprach sie hastig wir wollen zu sammen gehen ... das ist schöner.. „. . . der Sonne entgegen . . . sagst Du ..." hub sie nach kurzer Pause wie der an. während sie beide über di« Brück« dahingingen ..... ist daS nicht seltsam, Georg daß man der Absih'id nehmen Er erwiderte nichts. Und plötzlich fielen ihr sein« Wort« von vorhin «in: „Wir haben ja noch «inen ganzen langen Tag Zeit, es uns zu überlegen!" Sommertag hatte man vor sich. Dos war doch eigentlich sehr beruhigend. Da stand man doch nicht so unmit noch in weiter Fern«. Und inzwischen veränderte die Sonne die Dinge die i» man gar nicht gedacht! „Ich bin gespannt, was wir heute noch erleben!" sagt« Thea und schritt „Was ist das eigentlich für «in« Ge gend?" fragte si« nach einer Weile und deutete auf die Häuser der Kaiser- Wilhelmstraße. Georg machte ein zweifelndes Ge- Schloß die Welt auf! Es wird wohl lin ." strebten. „. . . schau die armen Tevfel!" sagte Thea die Haben's besser alö wir! Die könnte man beneiden! . .>. ausbiegen. Also rechts! Hinein in das Gassen, gowirr, aus dem immer mannigfaltiger eine elegante junge Dame in den Gas > sen Altberlins . . . das fiel auf, Neu gierige Blick«, umgedrehte Köpfe . . . süßen Nichtsthun, z» dtm geheimniß volkn Nichts führte.^ Auch die Häufer hatten sich belebt. des Handwerks. Da sie! durch die schmutzigen Fenster der Kartonnage fabrit der Sonnenschein auf lange beugtem Oberkörper an den Tischen hantierten, dort zeichneten sich durch Vi« Scheiben des Kontors die schreibenden und rechnenden Gestalten und im Ne- Und die Fabriken selbst begannen noch mit gähnend klaffenden Thoren zu brummen und zu stampfen. Es kam Leben in die kleinste Wertstatt wie in die mächtigen Maschinensäle. Wie sich da die Räder drehten und die Riemen tausendfach mischend- und immer wic- Lärm der Arbeit iiber daS Meer der Giebel und Dächer empor: .Unser täg lich Brod gieb uns heute!" (Schluß folgt.) Der Av geordnet 2 und Nepräsentanlenkamuicr Warocqüü ist ist vor dem Civile iich shofe rli Clarle roi öffentlich über den Anorag seiner Gattin, die Ausschließung der Güter-, gemeinfchaft auszusprechen,, verhandelt: lrrng nachgewiesen, daß dieser Volkn Vertreter seit zehn Jährn seine Im mobilien imt vier Millionen Fram-s Hypotheken belastet und zier Millionen Außerdem sind für KM.IXX) Francs von ihm Wechsel gegenwäktig im Umläufe. Und das Alles für Spiel und Sport! Sak Amt Ver walter der Zechen Mariemont !yü er niederleaen müssen. Es ist e r si> M I a h ve h e r, kanrschen Riesenskromes erschSiß, in dem er feststellte, daß sein L«is durch Congo - Erkenbahn. Zm Jahre 1881 und wurde dort zusammengeht, um die Dampfschifffahrt auf den oberen Congo zu eröffnen. Heute nach lg davon gehören dem Congo - Staate, 4 sind französisches Eigenthum, g sind im Besitze der belgischen Congo. Ge sellschaft, 4 in dem von holländischen Handelshäusern und 6 im Besitze von Mission» > Gesellschaften, einer endlich gehört einer Gesellschaft für Kautschul» Gewinnung, Jeder dieser Dampfer h»t mit Umgehung der Stromschnellen stückweise nach Stanley Pool geschasst müssen, um dort z.'sammengi!. setzt zu werden. Jür die Küche. König Albert - Suppe. -- Aus mageren Fleischabfällen wird mit Brühe gekocht. Ist dies geschehen, so Zucker und Pfeffer versetzt. Während Kartoffeln (für etwa 6 bis 8 Perso- Kalbsbratcn wird mit Nie rcnfett und Butter in den Ofen gestellt und erst etwas Papier übergelegt, da schnittenem Speck, einer in Scheiben geschnittenen Zwiebel, einem Bündel Petersilie, einem Lorbeerblatt, dem nöthigen Salz und Pfefferkörner iir eine Kasserolle gelegt,mit Wasser über gössen, 20 Minuten langsam gekocht und dann nebst dem Speck herausge nommen. Eine helle Mehlschwitze auS einem Stückchen Butter und einem Löffel Mehl verkocht man mit der durchgegossenen Kaninchenbrühe zu einer sämigen Sauce und dämpft die Kaninchenstücke, den Speck und eine Anzahl kleiner Zwiebelchen darin weich, schöpft das Fett ab, legirt di» Sauce mit zwei in Rahm zerquirlten Eigelb rrnd schärft sie vor dem Anrich ten mit Citronensaft ab. Speckkuchen. Man schneidet eine Portion Speck in zierliche Würfel und vermengt dieselben mit Salz und Kümmel. Nun hat man unterdessen ein Blech mit Weißbrotteig belegt unk mit einigen gequirlten Eiern bestri- Kiichen in heißem Ofen. Beim Speck» kuchess, einem beliebten Herrenessen, muß' der Teig besonders« hart gebacken zwei Pfund fchöneHimbeeren durch ein Haarsieb, gebe- ein halktis Pfund ge stoßenen Zucktt hinzu, wenn er ge schmolzen ist, ca. eine Uvze vorbereitete Gelatine, setze es in «itrer Terrwe auf EIS und sobdld es anfängt, »ick zu to?rden, mische man einen Teller Schlagsahne darunter. Apf«lSowle. Zu dieser vov züglichen Bowle wählt man einige be sonders fertie, saftige Aepsel einer aro matischen Sorte, schält dieselben, be freit sie vom Kerngehäuse und schnei det sie in dünne Scheiben. Diese legt man in eine Terrine, bestreut und ver mischt si'e reichlich mit feingestoßenem Zucker und läßt sis so fest zugedeckt an einem kühlen Orte stehen. Danach gießt man ein Wringlas feinsten Rum oder Arrak darüber, läßt denselben einige' Stunden ziehen und fügt als dann die nöthige Menge Rhein- oder Moselwein hin?», seiht die Bowle, nachdem sie mehrere Stunden gestan den hat, durch ein Sieb, damit die Aepfel zurückbleiben, und träot sie auf uirfer Hinzus'ügung einer Flasche Sel- Türkissches Sorbet oder Lcherbet von Granatäpfeln. Man zerschneidet sechs Granatäpfel, legt den dritten Theil bei Seiite und preßt das übrige dusch. Der Fruchtsaft wird mit der gleichen Menge Wasser und 5- Unzen Kicker vermischt und dicklich eingekocht. Nach dem Erkalien siillt man den Trunk in die Kiihlkarasfe, thut einige Gläser leichten Wein, meh rere Keine EisstSckchen und die Frucht stückchen hinzu und reicht kleines Ge bäck daneben, In ähnlicher Weise, wö be? die Früchte jedoch erst im Zucker». Kfk gekocht und dann erst^zerschnitten Sorbet aus Aprikosen, Pfirsichen, Bir nen und Kirschen. Sehr fein ist der Pascha - Sorbet, zu dem rohe zerdrück te, gemischte Früchte ausgepreßt, mit Citronensaft, Weißwein und Zucker vermischt und dünn gefroren nxrden, worauf der Scherbet mit Burgunder und Champagner zu gleichen Theilen verrührt und in Henkrlgläsern servirt wird. Der Knalkprotz. „Herr Cvmmerzienrath haben wohl sehr kost spielige Passionen?" »Nu', kann ich mir doch leisten ä Paar Bollblutstecken pferde!" Kindern» und. „Du, Haust, ich glaub', es ist Besuch drin. Pap» sagt zu Mama: Mein Herzerl!" 3
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