2 Besso und Geige. Egon und Amanda hatten sich einet Tages auf der Straße gesehen und sofort „zum Sterben" in einander ver liebt. Der Aufruhr, in dem sich :tir in Auge geblickt, ist nicht zu beschre iben: diese oder keine! dieser oder keiner! Natürlich zog's die Beiden nach der Art solcher sentimentaler, ly pergesiihlvoller Menschen in die Ein samkeit, um den so plötzlich über sie gekommenen „Traum vom fortzuspinnen. Nicht lange nach der Begegnung saß Egon auch richtig m seinem hocheleganten Parterresalon im Cottageviertel draußen und spintisirte vor sich hin. Seine übervolle Seele drängte da nach, ihr Glück in eine andere gleich ge stimmte überzugießen, zu dieferStuude pflegte aber keiner feiner Freunoe ,>u kommen und dem dämlichen Kerl Jean, seinem Bedienten, kann er doch unmöglich an die Brust sinken. In Ermangelung einer Besseren mhm Egon also seine Geige und begann sie Aber er hatte noch nicht lange ge spielt, als er das Instrument sinken ließ und erstaunt aufhorchte. Er wohnte erst ganz kurze Zeit da und es gefiel ihm sehr gut hätte er aber das es hätten ihn lci^ie none" bezeichnen konnte, ohne ihm im Geringsten zu nahe zu treten, anhöre, verwahrte sich aber auf das Energisch ste, wenn ihm solches von Anderen widerfuhr. Und da droben, direkt über ihm, saß nun so ein Kerl! EinCellist war's. Und solche Spielerei! Ja, wenn'Z die Energie allein thäte! Dieser Kerl schien den Bogen mit einem dreipferde kräftigen Motor verbunden zu haben, so raffelte, quietschte, stöhnte und ächz te das Instrument. Da schlage doch gleich das Wetter drein! Er war aus allen seinen Him meln geworfen und räumte das Feld. Egon undAmanda sahen sich in Zu kunft öfter und lhre Leiden nender und daraufhin nach solchen Be gegnungen Egon's Geigenspiel immer verwogener—aber auch das Cello war genau zu gleicher Zeit wie verrückt. Heute nun war's ganz aus. Er war „ihr" nun wieder begegnet und .. und, seinen ganzen Muth zusammen nehmend. hatte er ihr mit tiefer, stuni rner Verbeugung eine Rose überreicht, die auch, und mit welchem Blicke, an genommen wurde! Er war förmlich k>eimgeslogen zu seiner Geige; aber kaum sah er da, so war auch dieser lkerl mit dem Cello in einer Thätig keit, die alles bisher Erlebte weit in den Schatten stellte. Egon sprang auf, fluchte lästerlich und rief: „Nun hat deine letzte Stunde geschlagen!" Und der sonst so gesittete junge Mann riß die Geige an's Kinn und im nächsten Momente ertönte eine Rei he solch' entsetzlicher Passagen, als ob die Hölle, in die er den verhaßten Cel listen gewunschen, ihre sämmtlichen Bewohner ausgespieen hätte, um hier Concert zu geben. Diese Herausfor derungsfanfare schien auf den Celli sten oben fascinirend z» wirken, man hörte etwas wie den Fall eines schwe ren Stuhles, worauf man eiliges Lau fen vernahm. Egon hatte, als er dieses Lausen über sich vernahm, einen förmlichen Jubelfchrei ausgestoßen! Der Kerl kam! Er stellte sich zum Kampfe! Mit gesenktem Kopfe, wie ein wii iCcllist natürlich! stotterte „er", indem seine Augen er schreckt auf dem Cello haften blieben, das sie in der Erregung mitgeschleppt hatte. Fast beängstigende Pause. Dann O mein gnädiges F'äulein, ich, se hen Sie ich, ich bin ein ungeheurer Musiknarr und als .... als die herr lichen Töne Ihres Cellos fast tagtäg lich zu mir hinabdrangen, da .... da hielt es mich kaum noch im Zimmer, ich mußte dem Spieler endlich einmal sagen wie hoch ich ihn verehre . . . und sehen Sie, heute, wo Ihr Spiel so da . . . ." „Ach, ich bin ja nur eine Stiimve rin, aber Sie, Sie welcher Meister! Heute nach Ihrem letzten Laufe ach, ich wußte nicht mehr, was ich that " „Mein Fräulein, das ist Bestim mung ach, lassen Sie mich Ih nen sagen, daß ich Sie schon seit dem ersten Erblicken grenzenlos liebe können auch Sie. Kleid gegeben, dann wäre der Schaden kleiner gewesen." Gapt. Mnturn's Wort. siedelung Red einem typischen Minenstädtchen in Alta Mura County, Widerstand. Capt. Minturn kiatte die des Amerikaners im Wilden Westen, und seine Anhänger, die für ihn zu je tei in Red Cliff, die des Capitän Min die eine „Law and Order League" ge bildet hatten. Durch den Mund der zwei ansässigen Prediger und durch für ihre Zwecke gewirkt. Red Clisf zigcn Localblattes, des „Red Cliff Minturn'schen Partei, der auch der Sheriff, der Mayor und die zwei Lo calrichler angehörten, von lt:r Bethei „Doc" Ballantyne's Schnapskneipe ein Glas „rothen Liquor" hinabgoß, „wie meine Leute mit diesem Ungeziefer, den Greafers, gemeinschaftliche Sache Wahlversammlungen und aus der Straße, und Capt. Minturn's Leute freuten sich ungeheuer darüber, daß gebrauchen es sei denn", fügte er schnell hinzu, „daß e? sie zuerst zieht. Dann allerdings, In Nolhwebr, Du verstehst, Sarah —' „Ja, ja, ich verstehe, daß Du mein gute: Mann bist und Dein Wort mir halten wirst. Und daS beruhigt mich", sagte seine Frau mit ihrer weichen Und Capitän Minturn hielt sein Wort skrupulöser Gewissenhaftigkeit. Wohl blickte er finster und grimmig, als er sah, wie seine Leute ohne ihren ohne Leithammel, denn die Nachricht, daß der Capitän sein Wort gegeben, sich ruhig zu verhalten, hatte sich rasch im Städtchen verbreitet und k>atte bei der Gegenpartei Frohlocken verursacht. Aber er hielt sei Wort, obwohl es ihm Am Tage der Wahl stand Capitän Minturn inmitten eines Hausen seiner Getreuen aus der Piazza des „Doc" Ballantyne, schrecklich nüchtern und ge langweilt, denn die Law and Order- Leute hatten einen' gerichtlichen Befehl erwirkt, daß alle Schankplätze von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geschlossen bleiben müßten. Bis zur Stunde mochten sich die bei den Parteien ungefähr die Waage hal ten. Stockton und Dougherty, die genaue Wacht an der Wahlurne ge halten hatten, behaupteten, daß die Minturn-Partei mit einigen Stimmen die Oberhand hätte, und diese Nach richt war mit Freudengeheule begrüßt worden. Plötzlich kam Don Manuel Brazos ang:schritten, an der Spitze seiner Bur schen es mochten wohl 2t) sein. Ca pitän Minturn sah es und seine Miene verdüsterte sich Züschens. Wenn Viese Schaar ihre Stimmen abgeben dürf ten, so war die Wahl zu Ungunsten sei ner Partei ausgefallen das wußte dern. Seine nervige Faust ballte sich unwillkürlich und suchte dann unwill kürlich die Holst», in der sein treuer Bundesgenosse, der zuverlässige Colt, saß. Aber mit einem gemurmelten Fluch zog er sofort wieder die Hand zurück und steckte sie in die Hosentasche. Bewegung wohl bemerkt, und ein Blitz des Hohns und des Triumphs zuckte über sein hübsches Antlitz. Schnellen Schrittes näherte er sich den Capitän und rief ihn an: „Capitän Minturn, das ist heute unser Tag vergessen Sie das nicht." Der Angeredete zuckte zusammen und eine dunkle Röjhe stieg langsam in seinem sonnverbrannten Gesichte auf. Dann aber bemerkte er scheinbar sehr „Mit Dir, Brazos, habe ich heute nichts zu schaffen. Du weißt es. Also laß mich zufrieden. Wenn Du einen Wahrlosen tödten willst" und da mit händigte er seinem Nachbar, dem Richter Dougherty, seine» Revolver und sein Bowiemesser aus, das letztere „Nein, das ist gar nicht meine Ab sicht," sagte lächelnd der Mexikaner, „aber meine Leute hier wollen nur stimmen. Auf Wiedersehen, Capi tän!" cher Matador, weiterziehen zum näch sten Hause, in dem die Wahl statt fand. „Halt, einen Augenblick, Don Ma nuel Brazo," erscholl aber da die schar fe, schneidende Stimme des Capitäns. „GegenDich, mein Junge, bin ich heute wehrlos das ist richtig und ich halte mein Wort. Aber nicht gegen das Ge sindel, das Du da mit Dir schleppst. Auf, Boys, lehrt die Hunde sich vor ihren Vorgesetzten anständig betragen. Rippen." W nur mit 7 Stimmen, aber das genügte ja „für alle praktischen Zwecke", wie sich Stockton ausdrückte. lose Fröhlichkeit, die in Red Clisf un ne. Er nippte nur immer wie ein junges Mädchen an seinem Whiskey und eine Wolke lagerte auf seiner Stir ne. Zu einer Gruppe seiner Anhänger, die ihn besorgt frugen, bemerkte er nur mit leiser Stimmer: „Seht, Boys, da ist so eine eigene Sache mir will der Whikey heute Abend nicht fchmcckcn, weil ich immer wieder an das kleine Zusammentreffen von heute Nachmit, tag denken muß. Wenn ich mir sage, daß mich ein schmutziger, gelber Grea ser herausgefordert hat, und daß der als man draußen auf der Plaza, in größter Nähe, zwei Schusse fallen hörte. Man stllrzte hinaus. Mitten auf Capitiin Minturn wendete die Lei che, bis das bleiche Antlitz seines Fein des den Mond anstarrte, der da oben Er blickte die Leiche fest an. Aber er Wie ist so etwas möglich? Schlicht. Es ist „Lumpenparade" im Batail aus etwas träge ist und nicht gerne für sein Gehalt mehr thut, als er mich, hat es infolge eines höheren Finger zeiges denn doch für nothwendig er achtet, sich einmal die Lumpen seiner „Kerls" anzusehen. Nach seiner Meinung ist solch' Ap pell höherer Unsinn, daß die fünften werden. Also wozu? Aber es wird höheren Ortes „ge wünscht" folglich sieht er sich die Herrn Major das ganze ihm unter stellte Officiercorps. Nicht jeder Mensch findet so schnell „Nachfolger". Der Herr Major ist die Front hin untergegangen, ohne viel zu sagen, keine Neigung. Suite. Athemlose Stille krampfhafte Was hält den Schritt des Gewalti- Was ist los? Neugierig reckt Alles die Köpfe, Ei ner sieht dem Andern über die Schul ter, die Aelteren schieben die Jün geren mit einem „Erlauben Sie" bei Seite. Was ist los? bllcher zur Hand genommen, um sich zu notiren, was den GewalUgen irri tirt, damit dieser specielle Füll bei ih rer Compagnie nicht vorkommt. nur möglich?" Zum zweiten Mal erschallt die Frage, und der Hauptmann der könig lichen dritten öffnet den obersten Haken seines etwas engen Kragens, um den bitten; man flüstert leise miteinander, man fragt sich gegenseitig: „Was gibt's? Was ist los?" Und plötzlich wissen sie es Alle: der linke Flügelmann der dritten Eorpo ralschast hat den obersten Rockknops ossen! Die Welt geht unter! „Meine Herren, nur einige Worte! Was mir aufgefallen ist, habe ich an Ort und Stelle erwähnt und halte es für überflüssig, es jetzt noch einmal durchzusprechen. Sie, meine Herren Hauptleute, werden die Schäden, auf len." Stumme Verbeugung seitens der vier „Häuptlinge". „Nur eins möchte ich gerne wissen. Der eine Mann in Ihrer Compagnie, Rockknovs offen. Wie ist so etwas möglich? Ich muh Ihnen ganz ehr lich gestehen, Herr Hauptmann, daß mir so etwas völlig unverständlich ist! Ich danke Ihnen sehr, meine Her ren." Im Bewußtsein, seine Pflicht treu erfüllt zu haben, begibt sich der Herr Major nach Hause, wo die treue Gat tin und der Kaffee ihn erwarten. Für ihn ist der „Lumpenappell" vorbei. Und diese Frag- lautet: „Wie ist so etwas möglich?" Zunächst erkundigt sich der Häupt ling: „Zu welcher Osficiersinfpection gehört der Mann?" Der Herr Premier tritt vor. „Zu meiner, Herr Hauptmann." „Ich danke den anderen Herren sehr Sie, Herr Lieutenant, möchte ich sagen Sie mir nur, wie ist es möglich, daß der Mann den obersten Nockknopf offen hatte?" Für eine Minute versinkt der Herr Premier in tiefes Nachdenken, dann spricht er gelassen das grohe Wort: „Er wird vergessen haben, ihn zuzu knöpfen." ich mir allein sagen, daß der Mann es vergessen hat. Wie ist es aber möglich, daß er es vergessen kann?" Wieder versinkt der Premier in tie fes Nachdenken, dann sagt er: „Da rauf vermag ich wirklich keine Ant wort zu geben, Herr Hauptmann, vielleicht ist der Mann von Haus aus sehr vergeßlich." Einen Augenblick ist der Häuptling starr solche Frechheit ist «ihm denn noch in seinem ganzen militärischen zwanzig Jahre noch nicht vorge- Nun aber legt der Borgesetzte los: „Herr Lieutenant, ich muß doch sehr aus ungehörige Redensarten für sich zu behalten. Soll ich Ihnen sagen, wie es möglich ist, daß der Mann den obersten Rockknops offen hatte?" „Du weißt es?" denkt der Lieute nant im Stillen. „Warum fragst Du mich denn erst darnach? Das ist doch völlig unnütze Zeitvergeudung. Da bin ich aber wirklich sehr neugierig." „Nun, soll ich esJhnen vielleicht erst „Jawohl, Herr Lieutenant, nur durch Ihre Schuld, und außerdem bitte ich Sie, mich nicht zu unterbre chen. nicht zu sprechen, wenn Sie nicht gefragt sind! Ein so alter gen, daß ich mit der Art und Weise, wie Sie Ihre Inspektion führen, in der letzten Zeit absolut nicht einver standen bin, absolut nicht!" aber es bot sich mir keine Gelegenheit." Das Gesicht des Herrn Premier wird immer dümmer; es hat dem Lippen flüstern: „Wie ist so etwas nur !<>tw das Alles, weil ein Kerl in seiner Schafsdämlichkeit vergessen hat, „böse" Zahl! dreht im Dienst „Soldat", außer Di'.nst „Mensch", das ist sein Grund satz. Wie sind die Menschen zu beklagen, die den Dienst „mit nach Haus neh pagnie auf dem Kasernenhof zum Exercieren bereit. Der Feldwebel, der meist mit Unrecht den Beinamen: „die Natur!" Nun erscheint der Herr Hauptmann auf der Bildfläche. Der Feldwebel läßt „einschwenken", der Herr Premier „Ich danke sehr, bitte, lassen Sie Rührt Euch." fragst. „Wie ist so etwas nur mög „Der Kerl hat wahrscheinlich mitten in der Nacht Durst bekommen," flü gehört hätte; das ist oft das Allerbe eilen herbei. „Ich möchte mit Ihnen zwei Fälle besprechen, die in den letzten vierund zwanzig Stunden in der Compagnie nicht verstehe; zwei Fälle, bei denen ich mich vergebens frage: Wie ist so etwas sten Rockknopf offen hatte." nern epileptische Krämpfe aber was hilft's, er muß zuhören. „Wäre es ein gewöhnlicher Appell gewesen, so wollte ich nichts dazu sa reislich überlegt —" „Solcher Unsinn sieht Dir ähnlich," denkt der Herr Premier. „ und ich werde den Mann be strafen. Damit ist aber der Fall für mich noch nicht erledigt. Ich möchte vielmehr an Sie Alle die Frage rich ten, wie es möglich ist, daß ein Mann „Der Mensch bringt mich unter>.die Erde," stöhnt der Premier, „ich kann komme einen Gehirnschlag." So führt er denn blitzschnell sein Taschentuch an die Nase: „Ich bitte blick wegtreten zu dürfen." „Bitte sehr," lautet die Antwort. Nach einer guten Biertelstunde kommt der Herr Premier aus dein Ca- Hauptmann sagt': „Aber unverständ lich bleibt es mir doch, wie so etwas möglich ist?" . „Wie ist so etwas nur möglich?" Tonncilsckiirm in Java. An den Sonnenschirmen wirst du sie Rangstufen unterschieden, die durch Farbe und Form der Sonnenschirme genau bezeichnet werden. Die vor nehmste Klasse trägt weihe Schirme grüne, blaue, braune, ebenfalls noch mit Goldrand. Die niederen Stufen haben nur noch gelben Rand. Der der pyramidalen Krone das Haupt attribut der königlichen Würde. Bei der Kaffeevisite. Hausfrau: „Aber, Frau Schulze, neh men Sie doch Ihrem Gleichen ein zwei Stückchen eingesteckt, als Du draußen warst!" Wundcriarc Rettung. Eine schreckliche Zeit war für die Stadt Basel hereingebrochen. Die gischer Soldat, hatte früher schon ge droht, er werde die Stadt Basel mit Bomben begrüßen, wenn sie den Hee ren der Verbündeten den Durchzug gestattete. WaS konnte aber die Stadt thun gegen die vereinigten Fürsten. vor wie nach sich belustigen. Es war Jahres 1815. Die Schule war eben schickt hatte. meinem Vater: „Seht, Herr, hier auf dieser Stelle ist mir als Kind etwas bin?" Euch, ich bin's!" Jetzt wurde es dem wetterharten Kriegsmann ein wenig weich um's gute» Zeit erzählt. s!>cbcAcichtl»lm. „Was soll aus diesen werden, Grundgüt'ger Herr des Lichts?! Das Geld regiert auf Erden Bettler: Niederträchtig, die verflix ten Erfinder bringen Einem nur um» Brot!
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