Arme Thea! (3. Fortsitzung.) IV. lanter Soinmeranzug um die hohe kor pulente Geswlt, die spitzen Lackstiefel, der Bambusstock mit Goldknopf, das kokett aus der Brusttasche schauende Parfüm von Kölnisch Wasser und Zi garetten . . . Alles wie sonst. Nur ein bißchen röcher im Gesicht die Riihrung durchzitterte: . . aber GoldNnd . . . was sind das für Sachen!" neben dem stattlichen alten Herrn, dem Tisch Dein Gläschen trinkst ? . . auf Ihr Wat« blieb stehen. „Aber zu dem Allen das Geld?" Mark hab' ich gespart. Jetzt ist noch mann hintir ihnen. „Tragen Sie das Güväck zu lder Packetfahrt," befahl er mit seiner knarrenden Grandseigneur sparen die Frühdrrschke. Es ist nicht weit!" „Wir sparen die Droschke!" Thea stand ganz erstaunt da, während der ihr Feiertagsgewand. DasVolk der Ar beit belebte sie ausschließlich in dieser frühen, kühlen Morgenstunde. Ver kürlich beschlmttiigle Thea ihre Schrit te. Dieser erste Anblick von Berlin be friedigte sie nicht. «vobne icki. mein Kind!" „Hier, Papa?" „Nun. .. es ist sehr ruhig hier . then in Berlin, liebe Thea ... die Mie then sind ja entseklich theuer. ." „Aber doch nicht da?" Sie wies ent setzt auf das Haus, vor dem er stehen blieb. bläßten Wand. Unten ein Schuster!«l -Bei, offenstehendes Einfahrtsthor. Bei Näht pserdegrosten Thier das Fell ab. Daneben stand ein bkitbespritzter Wa sen. cher und l«rse, dah das Knarren der Holztreppe sie fast verschlang. Es war eine steile, dunkle Trsppe mit abgegrif fenem Geländer und beschmutzten Stu fen. An ihrem ersten?lbsak stand die Thüre zur Wohnung offen. gestern Abend entlassen. Es traf sick Geld verloren in letzter Zeit, Papa?" her Tisch in Der Mitte, gan, stehend „Was machst Du denn da, Papa?" Es hat Zeit." „.. Ja .. was redigierst Du denn?" „Das ist die letzte Nummer!" Er reichte ihr ein Heft herüber. „ ... Paprika! .... Wochenblatt für sitzer ... was ist ein Geldprotze und Aussauge: ... ein Mensch Namens Steinlein ... ein Individuum, das für?" umsonst thun ... diesem ... ah... da ist ja die Frau Kautz!" Eine ältere, sauber gekleidete Person bat er.. „.. Es ist da ein Geschäfts i allereinfachste Mobiliar,.. Bett . ~ Durch eine Spalte in der Portie« Menschen. Sein Gssicht sah verlebt und für Sie selbst zwanzig auf Vosuvia Sieg ~ und fünfzig Goldelfe '' doli! ~ na, Mahlzeit, Herr Baron!" „'Mahlzeit, Herr Steudel!" Thea steckte ihren blassen Kopf durch die Portiere. ... wer ist denn Empfehlung an den Herrn Leutnant!" Der Soldat ging. An der Thüre stieß er mit .'nem vollbärtiqen, anftän „Ah . . . Herr Neubert!" Der alte Geld .. Einhunderddreikia Marl! . . neulich in Ausficht gestellt?" Sie's mit Verswnd, Es sche Kellner eines Wiener Eas,«, In . . . Herr Joseph Meistinzer!" zu dem Kammerherrn und warf einen schmunzelnden Blick auf Thea, die, ohne ihn anzuschauen, in das Neben zimmer ging ich wollt' nur fragen: Haben's an gut?» Tip?" „Für Sie selbst?" Der <lte Herr runzelte die Stirne. „Ja. Aber nur, Wenn's auch wirk lich was Rares is!" „Geben Sie her!" Er nahm das Geld, steckte es ein und schrieb . . . . Athanas ist 'ne gute Num mer. Und bringt Geld! Der Gaul ist vom Handicapper viel zu gelind an gefaßt!. ... Da kann man noch was verdienen!" „Dank' schön!" der Kellner neigte sich vertraulich zu dem am TischSitzen den herab sagen's, Herr Ba ron! ... wie ist es denn mit meinem Privat-Konto? Ich hab' doch die ganze Rechnung im Eaf6 die beiden letzten Wochen beim Zählkellner ausge legt und amal muß ich'Z doch wie befchiiftigt ..." H „Alsdann .. . Servus!" Der Kell ner entfernte sich mit einem nochmali benan am Fenster stand. „Papa .. . bist Du denn wirklich so arm?" 'mal hat man Geld . . . 'mal hat man keins . . . Das ist so der Lauf der Welt . . „Aber früher hattest Du doch Geld sterte sich. Nun kommt der Bandit herauf! . . ." Und writlich. Da klopfte es schon energisch an die Thüre. gehören . . Nichts hab' ich. . . gar nichts. . . laht mich armen, alten Mann doch in Frieden! . . ." „Na, nur kaltes Blut," lachte der Schneidermeister will seine 33 Mark 50 . . . und ich . . ." er schaute sich prü fend im Zimmer um ick bin „, . . . Prüfet Alles und behaltet das Beste! Thun Sie ganz, als ob Sie zu Hause wären!'' „Ich danke!" Der Besucher schüt telte Den K0pf........ Da hab' ichs doch zu Haufe gemüthlicher!" „Freilich! Zu Ihnen kommt kein Gerichtsvollzieher! Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus! ... na . . zelte listig dem in's Nebenzimmer tre tenden Exekutor nach ....... jetzt brennt's . . . Dort halte ich mein Sil berzeug versteht!" Aber der Mann des Gesetzes schien sich um den Hohn des Alten nicht zu kümmern. Man hörte, wie er drin am Bette kramte. Thea starrte ihm betäubt nach. Also das war ein Gerichtsvollzieher! Sie hatte noch nie einen gesehen. Da bemerkte sie, wie ihr Bater sich mit einem scheuen Blick auf den da drinnen in fiebernder Hast die Weste aufriß. Das Geldbeutelchen mit den Witteinsätzen kam zum Vorschein und wurde von ihm an dem Bündchen über Er steckte es ihr blitzschnell mit der einen Hand zu, während die andere die Weste, so schnell es ging, wieder schloß . . . „Th-u's in die Tasche! . . . und kein Wort davon zu dem Kerl! Ver stehst Du?" Sie gehorchte mechanisch. Da er schien der Gerichtsvollzieher schon wie- Der alt« Herr lächelte ihn freund» ! lich an: „Na, Herr .. . Wegene» . . Sie sebeiv: immer noch die alte sparta» > nischc Einfachheit! nichts als die paar Sachen, die das Gesetz uns läßt. Sie wiss<n , . , Paragraph 715 der Zivil- Prozcb-Ordnung . .. Im Schranl der Der Mann nickte . . . „Von der Parketfahrt!" „Geben Sie nur den Schlüssel her . ." Das Gksicht seines G«gners färbte sich dunlelroth vor Wuth. Hasen unsFeldhiihnern nxgläßt,erbitte Dir ferner Deine Klebelarte als Legi timation uns trage dies Armband hier Der Bursche lies. Die beiden Mün tes, vergrämtes Gesicht. „Woher hast ... in Nh«na ..." Damals ... in Rhena . . . War eine solche Wandlung möglich? Thea warum hatte man es ihr verschwie gen? . . . Ein« Viertelstunde verstrich. „zweihundert Märler >»ff den Tisch des HausK!" „Schön, riein Sohn!" hörte sie den „Moraen. H-r> Baron!" Der G:« Dir!" „Na . . . ich heb's Dir auf . . " lkbten sich, während das Geld in srii< Tatsche zurüclglitt. . . „Ja .. . schrtt Du . . . bei wem der GerichtSvollzichc» alle Bitternis des Lebens kennt. .«, der Stute „Wellgunde" an Deine Mutter auch! Du Iveißt ... sie wo» 'ne halbe Polin und in >der polnische» die Landwirthschaft im Krebsgang. . schließlich . . . so ein Wittwer ist ja wieder ein halber Junggeselle , . . der alles ..." „Und ich . . . Papa?" ~Du... mein Goldlind ..." Der alte Herr wand!« sich ab und ein er sticktes Schluchzen kam aus seine« Nruft . . . »Du hättest nar nichts von meine» Noth erfahren solle»! Immer den, Du sollst in Posen bleiben! S!» rathest ohne zu ahnen, daß Du so ganz arm und elend bist. lekt weiht Du's! Und aller Frohsinn ist aus Deinem dem großen Scherbenhaufen . . ." Er verstummte. In leisem Riesel!» begann draußen der Regen nioderzu» Thea erhob sich bleich uxd fröstelnd. „Ich will mich jetzt ein bißchen «schlafen legen. Papa!" sagte sie und reichte ihm der Fahrt ..." M, fiel sie aus.das Bett. Schlafen . . . schlafen ... diese ganze Welt vergesst» . . . weiter empfand sie nichts mehr , . Schrank oben vergessen ..." Es Ilopste. Thea riegelte die Thüre auf und ließ Frau Kanitz eintreten. würdig bdsangen und hob rasch die Pappschachtel herab . . . „Verzeihen Sie man, Fräulein ..." unwirsch. Ein warnendes .Pst!' zischt« dagegen. (Fortsetzung folgt.) '—Die Mannheimer Holz handlung Goldmann u. Kauffmann toir abgeliefert, war aber nicht mehr in's Geschäft gekommen. Der Dieb ist nach unbekannten Regionen ver duftet. aus verschiedenen Perioden stammen, sind im Lause der lctztverflossenen Jahrzehnte blosgekgt und ausgegra ben und somit nach und nach von der Bildfläche verschwunden. JnWeißweiler, Kreis Düren, hatte man einen 23jährigen jungen Mann seit nahezu ewem Jahre nicht mehr an der Oessentlichkeit be merkt, sodaß sich an das Verschwinden desselben allerlei Vermuthungen knüpf ten. Dieser Tage nun fand man den suchung gegen die Angehörigen, ins besondere die Stiefmutter, ist einge leitet. ... . Jür die Küche. Gemüse-Suppe mit Le - berllößchen. Alle Arten Gemüs» nudelartige Streifen, zerläßt reichlich Buittu und schwitzt die Gemüse in derselben langsam eine Viertelstund«. Dann füllt man so viel siedendes Was- Stunde sehr langsam. Kurz vor dem Anrichten fügt man ca. 35 Gran Fleisch-Extract an die Suppe, würzt sie mit gewiegter Petersilie und richtet sie über Leberllößchen an. Zu den Klößchen wiegt man ein halbes Pfund enthäutete Kalbsleber fein, verrührt sie mit etwas zerlassener Butter, mehreren Eiern, Salz, Pfeffer, Majoran und Reibbrot, sticht kleine Klöße ab und locht sie in der Brühe etiva fünf Mi nuten. Leber - Rouladen. Die Le ber wird vorbereitet in Streifen ge eingerieben, mit gehackten Zwiebeln und zwei Lorbeerblättern gefüllt, auf gerollt, mit Faden umwickelt, in ge- Lammcotelette na uf fran zösische Art. Die nett herge richteten Coteletten bestreut man mit Salz und weißem Pfeffer und schwenkt stellt sie lalt. Nachdem sie ausgekühlt virt sie sosvrt. Will man die Cotelett verlorcne Eier in Senfsauce. In Kasserolle in das Wasser und läßt sie Gefüllte Kartoffeln. Man geriebenes Weißbrot und das nöthige Gewürz nimmt. Mit dieser Masse wird jede Kartoffel gefüllt, der Deckel Stück für Stück m einen Lössel Mehl, ein Stück Schin ter. 1j bis 2 Quart recht reifer firten Topf und stellt denselben in eine Kasserole mit lochendem Waffer. worin man die Bitten eine Stunde dünsten zum Feuer, Sobald der Bwmbeersaft bes Pfund in Rothwein glatt gequirl tes Kartoffelmehl und eine Prise Salz hinzu mid läßt die Masse unter fort unter, gießt sie in eine naßgemacht« Form, stellt dieselbe lalt und stürzt den auf, wonach man Ihn mit Vanille unk Söffe fervirt. Abgelehnt. Student: „Mein Onlel wollte mir fünfzig Mark Examen machte!" Freund: .Für di« Lappalie hast Du doch gedanlt?" Student: .Selbstverständlich ich bin durchgefallen I" 3
Significant historical Pennsylvania newspapers