6 Bine unvedcutcude Arau. Man hatte in der Gesellschaft von nichts Anderem als von der Verlobung des Professors Dr. Melden mit der hübschen aber „unbedeutenden" Mimi Horst gesprochen. Dieses einfache Mädchen triumphirte iiber die geistreichen Schönen, die den stattlichen Mann mit dem blaffen, jugendlichen Römerkopf, durch Eo letterie zu fesseln gesucht hatten! Er, der überall als Freier hätte an klopfen dürfen, traf solche Wahl!! Aber gerade Mimi's Natürlichkeit hatte ihn angezogen, sein feines Ken nerauge erkannte, daß sich aus diesem heiteren, bescheidenen Mädchen ein stens eine milde und gütige Frau ent wickeln werde, eine Gattin, wie sie ihm als Ideal vorschwebte! Mochten sie auch über Mimi's Nai vität spotten, Wilden fühlte, daß ihm sein Liebesglück in dieser frischen Mäd chenblume blühe, und er ließ sie sich nicht entgehen! In ihrer hellen Heiterkeit wollte der ernste Mann, der sich aus bescheidenen Verhältnissen rasch zu Rus und Stel- Hatte er voch als Arzt Einblick in so „Aber Mimi! Wir sind ja inFrank si- de" « st „Nun Mimi," scherzte Melden in der Tasche hätten!" Unwillkürlich zog die junge Frau ihr Portemonnaie hervor, um ihren betrat sie am Arme des Gatten das gold- und crystallfunkelnde „Allerhei ligsle." Eine unheimliche Ruhe herrschte hier, nur unterbrochen von dem Klingen des Goldes, von dem Knistern der Bank noten, von dem leisen Rufen der Crou piers: est fnlt!" Fester schmiegte sich Mim! an des Gatten Arm. „Fürchtest Du Dich, Frauchen?" „Mir ist so eigen zu Muth!" Indem er sie beruhigte, sah er einen Bekannten auf sich zukommen. Zufall!" rief Je- Oskar Dahlen," stellte der Arzt vor. WNN" Ha?kswlzen vermehren chen!" Melden. leite zuzueilen. — Dr. Melden setzte auf Rouge. Er sieht nicht auf. Wie hvpnotisirt gen Lächeln verbergen." Es wollte aber Melden nicht gelin gen, zu lächeln. Niemals! Wüthend Über sich selbst, faßt« er Schwer wurde es ihm, aber es war von zwei Uebeln das Kleinste! Er suchte Mimi. " d si d chs' H' bs Restaurant 111. Classe speisen. ben! Glücklicher Weise sprach Dahlen mit einem Herrn und eilig ging Weiden auf Das Wort stockte ihm. „Welch trübes Gesicht Du machst! Drückt Dich das Gewissen? Wie? Was?" scherzte sie. „Herzenskind! Erschrick nicht! Es Reisegeld verspielt!" Aber was sah er?! Wangengrübchen! Perlenzähne! Ein schalkhaftes Aufblitzen ihrer guten Au b' 'ch ' ' d ch. d cht!" l cht „Du Mimi?" blicktest Du aus! Ich aber hatte Dich stets im Auge! Und als ich Dich ver lieren sah, kam mir ein famoser Ge danke! Ich setzt« jedes Mal Rouge, Noir setztest, spielte ich Rouge. nen, was Du verloren hattest! Da Männchen, hast Du Dein ganzesßeise geld wieder!" fallen^. „Bst! Nicht so laut, Männchen, daß „Natürlich muß er's hören!" froh lockte Melden, „selbst wenn es auf Kosten meines guten Namens gesche kleine Mimi!" Frühling verkleidet. Schmückte den blonden Mozartzopf, Und ein Strohhut deckte den Kopf. So, in der Rechten den Veilchenstrauß, nicht! Boshaft. Restaurateur: dicke Herr Brauer ist gestorben." Gast: „Das wird Ihnen recht leid thun, glaub' ich Wohl, solchen starken der." „Aber Albert, Du hast ja eben die Der kleine Albert: „Ach, Mama, ich küssen." .. . Z)ie Hlnkrampe. Das elektrische Licht und insbeson dere das elektrische Glühlicht hat in tende Verbreitung gesunden, ganz mit R-cht, denn keine der anderen Beleuch tungsarten ist so einfach für den Kon sumenten, keine eignet sich so gut zur Erhellung von Wohn- und anderen Räumen, keine ist so gefahrlos, keine eignet sich so vorzüglich zu decorativen Zwecken, wie die elektrische Glühlichtbe leuchtung. Bei der großen Verbrei tung der Glühlampe dürfte es für Viele von Interesse sein, über ihre Herstellung Näheres zu erfahren. Ein Kohlenfaden im luftleerenGlas ballon und zwei Platindrähte sind die Elemente, aus denen sich die Glüh lampe innerhalb einer langen Reihe von Fabrikationsstadien zusammen setzt. Der Leuchtkörper der Lampe besteht aus einem Kohlenfaden, der aus vege tabilischen Stoffen erzeugt wird. Man verwendete anfangs dazu Cartonpa pier, das in hufeisenförmige Fäden zerschnitten und verkohlt wurde. Spä ter verwendete man Bambusstreifen zur Herstellung von Kohlenfäden: dünne Stäbchen aus diesem Material zog man durch kreisförmige, von scharfkantigen Rändern begrenzteOesf nungen, um ihnen der ganzen Länge nach gleichförmige Dicke und Ober fläche zu geben. Dieser Proceß wurde unter Benutzung immer feinerer Zieh eisen so lange fortgesetzt, bis Fäden entstanden, deren Durchmesser nach Zehnteln eines Millimeters rechneten. Zu hufeisenförmigen Bügeln oder Glasbläser, unter Ausschluß der Luft einer hohen Temperatur ausgesetzt und dadurch verkohlt. Dasjenige Material, das allen an deren gegenüber die größten Vortheile, sowohl durch seine Gleichmäßigkeit als auch durch die physikalischen Eigen schaften der daraus gewonnenen Kohle und zwar in einer Modification, die künstlich hergestellt wird. Während man früher (d. h. vor der Einführung der reinen Cellulose in die Glühlam pentechnik) gezwungen war. das vege tabilische Material, wie es die Natur bot, zu Fäden zu formen, ist man jetzt Schleife gebogen und schließlich Aufspannen der Fäden. verändert und für den beabsichtigten keit aussendet. Im Wesentlichen be- später daraus hervorgehende Lampe, sind an den spitzen Enden ossen und eine nicht unbedeutende Geschicklichkeit. Das Einschmelzen des Platindrahtes in den Glasballon muß mit besonderer Sorgsalt ausgeführt werden; denn der kleinste, selbst dem Auge nicht mehr wahrnehmbare Sprung macht die fer tige Lampe völlig werthlos. Der Draht, der in die Glaswand einge schmolzen wird, es wird fast aus schließlich Platindraht benutzt muß ganz bestimmte Eigenschaften haben, lenfaden verwendbar zu sein; denn beim Einschmelzen des Drahtes in das Glas unterliegen dieses sowie der stärker zusammenziehen als die Glas wand, sonst würde sich ein Spalt zwi schen beiden bilden? es mllsseii sich viel Früher wurden dazu ausnahmslos Luftpumpen benutzt, in denen der eigentlich wirksame Theil eine sich be wegende Quecksilbersäule war. In den letzten Jahren ist aber der Lustentlee rungsproceß mit Quecksilberpumpen zu worden, der bequemer und viel wirk samer ist als der frühere. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß die mit diesem Proceß erzielte Lust leere eine wirkliche Luftleere ist, wäh- Ein besonderer Vorzug des jetzigen Verfahrens ist es, daß die Hantirung mit dem gesundheitgefährdenden Glasballon muß entfernt werden. Der Kohlenfaden enthält Gase, die er erst beim Glühen abgibt, und die viel schwerer zu entfernen sind. Nachdem worden ist, wird ein Strom durch die Lampe geschickt, so daß der Faden zuerst allerdings kaum sich War Temperatur des dunkelrothglühenden Fadens von der Kohle abgegeben wer den. durch die Luftpumpe abgesaugt worden sind, wird der Strom verstärkt und gleichzeitig mit der Entfernung der durch die höhere Temperatur aus-> getriebenen Gase fortgefahren. So wird der Proceß fortgeführt und der Strom so lange verstärkt, bis die letz ten wahrnehmbaren Gasreste von der Pumpe beseitigt worden sind; dann wird das Rohr, das, wie bereits er- Theil des Glasballons sitzt, dicht über dem Ballon mit einer spitzen Gas flamme abgeschmolzen. Obwohl alle Glühlampen in dersel ben Weise hergestellt werden, sind sie einander nicht vollkommen gleich; die eine gibt bei etwas größerer, die an dere bei etwas geringerer Stromsp^n die Abweichung zu bestimmen, werden die Lampen einer Lichtmessung mit Hilft des „Photometers" unterworfen. Bei dieser wird die Spannung festge- stellt, die der elektrische Strom besitzen muß, damit die Lampe die verlangte Lichtstärke gebe. Man findet aus den Lampen zwei Zahlen verzeichnet: die eine 10, 16, 25, seltener 32, SO oder Ivo, gibt die Helligkeit in Normalker zen, die ander«, meist zwischen IVO und 12V oder zwischen 65 und 70, die „Spannung" des erforderlichen Stro mes an. Nachdem die Lampen den Resulta ten der Lichtmessung entsprechend sor tirt worden sind, wird der „Sockel" be festigt. Dieser hat mit dem Princip der Glühlampe nichts zu thun, dient vielmehr lediglich dem Zweck, dieGlüh lamp« in die Bahn des elektrischen Stromes möglichst bequem einzuschal ten. Zum Schluß wird jede Lampe zur Controlle noch einmal bei der fest gestellten „Spannung" eingeschaltet, und erst aus der „Untersuchungssta lität vonGlas und Kohlenfaden ist der «peisetranSporl. bis 35V lustdicht verschlossene Töpse. so daß jeder Magen Töpfe von gleicher Ablieferung. Farbe hat. und nun geht es fort zu den Fabriken, woselbst die Arbeiter ihr Es lichen Manipulationen spielen sich werktäglich von 1v Uhr bis 2 Uhr ab, und es wird für den einmaligenTrans port einschließlich Verleihung des luft dicht verschlossenen Geschirrs einPreis von zehnPsennig berechnet. AufWunsch wird das Essen nicht nur transportirt, karte, welche zwei Gerichte für jeden Tag aufweist. Nachßelieben bestellt der Arbeiter sein Mahl (Suppe, Fleisch, Gemüse und Kartoffeln), wofür er einschließlich des Transports und des Geschirrs dreißig Pfennig zahlt. Schlafdivan der Thierfreundin Eulalia Mizimops. Viele Menschen ver schmerzen einen Mißerfolg schnell, AusderSchule. Lehrer: „Was ist Dein Vater, Joses?" Josef: „Todt." Lehrer: „Dummkopf! Was war er also früher?" Josef: „Leben dig." Auch ein Kind. Beamter (zornig): „Zum Don... es kostet 5V Cents die Person, warum legen Sie denn nur 25 hin?!" Moses (gemüth lich): „Nu steht da net deitlich ge schriewe, Kinder zahlen die Hälfte, bin ich doch aach ä Kind Israels!" Deshalb. „Neulich war ich in vier Wirthschaften und wollte für nicht? Ist denn das Kleingeld so^rar?" den Schneidermeister Nadel kurz vor Mitternach, halb todt geschlagen zu haben, das ist straffällig!" Angeklag te»: „So, hätt' ich das gewußt, hätt' ich den Kerl erst nach Mitternacht durchgebläut." Harburg'S Jubiläum. In diesem Jahre beabsichtigt die Stadt Harburg, das cl.fblühende Ge genüber Hamburgs, das Erinnerungs rechte zu feiern. Man nimmt dafür das Jahr 1297 an, obgleich es nach den neuesten geschichtlichen Forschun gen nicht ausgeschlossen erscheint, daß Harburg schon vor dem genannten Jahre Stadtrechte besessen hat. „Harre by de Borg!" sollen nach der Volkssage die Ritter der alten Burg, welcher der terstürme ihren Weg gefährdeten. Mit demselben Ruf wurden die Schiffer eingeladen, den ihre Fahrten regeln den Wechsel von Ebbe und Fluth un ter dem Schutze fester Mauern abzu warten. In Wirklichkeit aber zeigt der Name eine Burg an, welche im Sumpfe (Harre. Horre) liegt; in sol cher Gegend ließ Karl der Große sie zählt. B hat s/' Handels und der sehr regen Industrie. hat, beträgt heute 43.VVV. Der Schiff fahrtsverkehr des Elbhafens hat sich seit 1871 von 227,619 aus 942,823 brit. Reg. - Tons gesteigert. Die Zahl der Fabriken übersteigt 7V; von diesen Neues Rathhaus. Gepräge einer Vorstadt jener Metro nicht seiner Selbstständigkeit. Es ist besuchte Waldung, führt. Lehrte (Hannover) feiern und zugleich Kostenauswande von S,2OV,VVV Mark Ein Zeit-Fratz. „Fritzchen, hast Du auch Deine Schularbeiten gemacht. „Alle?" „Ach, Mama, Du niachst mich ja Entschuldigung. „Du bist mit Vetter Hans verlobt und läßt Dich von Vetter Kuno küssen?" „Aber Harmlos. A.: „Wer war denn der Herr?" B.: „Ein Dichter." A.: „Was Sie nicht sagen, der Mann sah ja ganz harmlos aus!" Die Maricnburg. Wert, das als Kunstschöpfung ersten Ranges, wie als vornehmstes Monu ment der großen Zeit deutscher Koloni sation einen Ehrenplatz unter den Denkmälern der deutschen Vergangen heit einnimmt. Die Marienburg ist 1274 gegründet unterworfen, aber die Erfolge waren noch nicht befestigt, das Errungene be durfte noch der allseitigen Sicherung. Die neuerrichtete Feste übernahm den Schutz der Nogatlandschast, des wich tigen Nordabschnittes der Weichsel linie, welche die Basis der Ordnungs burg, als 139 V Siegfried von Feucht wangen den Hofmeistersitz von Venedig dem Ende des 13. Jahrhunderts stam menden Hochschlosses in edlen, macht ter Winrich von Kniprode (1351—82) entstand auf der Stelle der alten Vor- Ostseite der Burg. ses der Prachtbau des Mittelschlosses. Mehrfache starke Befestigungslinien umgaben die Burg, der sich im Norden an. Nachdem die westpreußischen Lande im Thorner Frieden (1466) an Polen abgetreten waren, 'vurde inMa lässigung der Burg und in späteren Jahren (1803) unter preußischer Herr schaft drohte ihr dasSchickfal abgebro chen zu werden. Der Ausruf Max SchenkendorsZ sich ihr zu, und ftit dem Jahre 1817 wurde eine durch freiwillige Beiträge ermöglichte, im ganzen riihnienswerthe Herstellung des Mittelschlosses und der Kirche im Hinterschloß durchgeführt. Die übrigen Theile des Hochschlosses blieben unverändert, bis endlich 1882 baues dürste noch etwa 2.3VV.VVV die culturgeschichtlichen Samnil'ingen aller Art gedacht, die sich aus den deut schen Orden beziehen. Als Grundstock sind die Bell'sche Wassensanimlung Art als die erste der Welt bezeichnet nächst die Begründung eines Provin zialarchivs im Schlosse geplant, das unter Mithilfe der Städte der Provinz zusammengestellt werden soll. Ersatz. mit Dir zu sprechen!" Guterßaih. Verschiebe nie etwas aus morgen, was Du ebenso gut ben!" jetzt!" Frau: „Warum denn, Man nerl?" Patient: „Jetzt hab' ich a ganze Flaschen voll Medizin, und schon nach dem ersten Löffel voll sind meine Schmerzen weg!"
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