Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 04, 1897, Page 7, Image 7

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    Europäische Mnd schau.
Provinz Brandenburg.
Berlin. Die älteste Bewohnerin
Berlins, Frau Wittwe Charlotte Breh»
Geburtstages. Am 8. Februar 1794
der Berliner Buchbinderinnung, He.r
Gustav Slaby, ist im hohen Alter von
83 Jahren gestorben. Weil sie nicht
Hof hinab. Das junge Mädchen ver-
Adle rs ho f. Verstorben 'ist an
-Miller anZ Alt-Glienicke, Kr. Teltow.
Bureaugehils« Franz Ceder-
Cottbus. Der 21jährige Sohn
Otto des hiesigen Fabritbesitzers Ju
lius Vogel hat sich in Berlin erschossen.
Zwist igkeiteu mit seinem Vater, in des
sen Geschäft Otto Vogel als Volontär
SMti.crder zu seinem Schritt «eran-
Provinz OslPreiißcii.
Allen st «in. Unter dem Rind
viehbestande des Besitzers Malewski zu
Wyranden ist die Tollwuth ausgebro
chen. Die Entstehung der Krankheit ist
auf einen tccklen Hund zurückzuführen,
der im Dezember v. I. eine Kuh des
Besitzers gebissen hat, welche auf An
ordnung des Thierarztes bereits ge
tödtet ist. Der Hund hat auch einen
' Hirten gebissen, der sich jetzt in ärztli
cher Behandlung befindet.
Brunsberg. Zu vier Wochen
Gefängniß verurtheilt wurde der
Wirthschafte! Ferdinand Bähn aus
Packtmusev wegen fahrlässiger Töd
tung. Beim Ausdreschen von Roggen
trieb der BZ. - jährige Altsitzer Heinrich
die Pferde des Roßwerks an. Da die
polizeilichen Schutzvorrichtungen nicht
vorhanden waren, gerieth H. in das
Getriebe; ein Bein wurde ihm abgeris
sen und bald darauf.trat der Tod ein.
Bätzi hatte das Gut selbstständig ;u
bewirthschaften.
G u-tit-st a d.t. Drei Wirtschaftsge
bäude des Ackerbürgers Reinhold mit
allen Getreide- und FuttervorrätlM
wurden Nachts ein Raub der Flain-
Provinz Wcstvrenßcn.
Da n zig. Sein kvjähriges Mei
sterjubiläum beging der 87jährige
Schneidermeister Leinte. Vormittags
wurde dem Jubilar durch eine Depu
tation der Innungen das Diplom als
Ehrenmeister überreicht. Nachmittags
fand im Jiiilungshaufe ein Festmahl
statt. Wegen Meineides wurde der
Böttchermeister Heinrich Gehrmann zu
Ii Jahren Zuchthaus veiuitheilt.
Der Zimn»rgeselle Lietz aus Ober-
Prmigenau wurde durch den Gemeind
ediener Haase in Kahlbude verhaftet
und in das Amtsgefängniß gebracht.
Jedoch gelang es ihm, den Ofen abzu
brechen, daraus ein Stück Eisen zu
mhmrn, hiermit die Eisenstangen des
Fensters aus den Mauern zu brechen
und durch einen glücklichenSpruKg aus
dem Fenster zu entkommen. Lietz ist
als einer der gefährlichsten Messerhel
den bekannt, auch hat er seinen Vater
vor kurzer Zeit auf's Schändlichste
mißhandelt.
Graudenz. Der Landgerichs-
Präsident Goeritz ist an Herzlähmung
Kart Haus. An der Wittwe
in Kolodzei ist ein
Provinz Pommern.
Stettin. Eine Versammlung
pommerscher Landwirthe beschloß die
Gründung einer Getreide - Verlauss-
Centrale in Stettin. Der Oekonom
Emil Koch hat sich im Keller des Ca
sinogebäudes erhängt.
Altdamm. Außer dem Schutz
mann Lorenz ist auch der gleichzeitig
mit ihm verurtheilte Schutzmann
Meier begnadigt worden. Seine sechs
monatliche Gefängnißstrafe wurde aus
drn Monate ermäßigt.
des Rittergutsbesitzers Eniil'Fouquet
in Adl. Zerrin wurde vom Feuer zer-
Crampas. Das dem Tischler
Dobbert gehörige Haus brannte fast
völlig nieder.
Köslin. Der Fischer Johann
Schumacher aus Freest brach auf der
Peene ein und ertrank.
Lauenburg. Die Arbeiterfrau
Hertzberg wurde an der Lohinühlcn-
Brücke todt aufgefunden.
Prooin, Schleswig-Holstein.
Apeiirade. Der pensionirte Leh
rer Chr. Bierwirth ist im Alter von 72
Jahren gestorben. Der alte Lootse
Flensburg. Beim Reltungs
werke ertrunken ist der 23jähriae Avo
thekergehilfe Schöller. Derselbe wollte
den 11jährigen Knaben Sievcrt Cord
brochen war, retten. Ter Knabe
schwang sich dem beherzt vom Lande
in's Wasser springenden Schöller auf
den Rücken und rettete sich von da auf
eine Eisschope, während der Retter un-
mußte.
Hais trug. Das Weber Jep
Hansen Christensen'sche Ehepaar fei
erte das Fest der goldenen Hochzeit.
Die 81 Jahre slte Frau beging bereits
1889 ihr 50jähriges Jubiläum als
Haus des Arbeiters Peter Madsen
Christiansen in der Nacht ab. Als die
Versuche. SeinMobiliar aus dem Hause
Proviin Schlesien.
Breslau. Der Militärgefangene
tungsvcrletzung, Gehorsamsverweige
rung und thätlichen Angriffs aus einen
Borgesetzten hatte er eine Strafe von
Aufseher erhalten, machte er seinem
Leben ein Ende. Die hiesige Straf
kammer verurtheilte den langjährigen
Kassirer der Spritfabrik Grunwald A
Co., Otto ErHardt, wegen Unterschla
gung von 365,000 M. zu zwei Jahren
Gefängniß, dessen Bruder, Kaufmann
Hugo Ehrhardt, wegm Hehlerei zu
anderthalb Jahren Zuchthaus.
Gleiwitz. Hinter der Krämer
jschen Mühle wurde die bis zum Skelett
abgemagerte Leiche der 85jährigen
Wittwe Schwede gesunden.
Greiffenberg. Nach der Sec
tio» der Leiche der Flcischermeisters
wittw« Brückner wurde der Schwie
gersohn der Verstorbenen, Blaudrucker
Beuchholz, verhaftet. Derselbe soll
sseine Schwiegermutter die Treppe hin-
Halbau. Webermeister Staar
erschoß sich.
Herischdorf. Der Korbmacher-
und ertrant.
Provinz Posen.
Bremberg. Vom Schwurge
richt wurde der des Mordes und des
Meineides angeklagte Schachtmeister
Gustav Ernst ausßeisen bei Lissa frei
gesprochen. Er war beschuldigt, im
August v. I. den 20 Jahre alten Ar
beit« Witt, der sich betrunken hatte,
wurde der Büdner Jacob Stanek aus
Ostrowo zu 3 Jahren Zuchthaus ver
urtheilt.
Meister Mittelstädt.
Mrotschen. Nachts brachen
belief.
Provinz Sachsen.
Erfurt. Das Militärgericht der
Musketier Hoppe vom 71. Jnf.-Rgt.,
Hainrode. Seine goldene Hoch
zeit feierte das Ch. Os'sche Ehepaar.
ter Eye lebt, ist 84, die Jubelbraut 77
land gemeldet. Es ist ihm jetzt eine
solche in Klein. P»p° aus vorläufig
zwei Jahre übertragen worden. Leder
bogen wird im März seine Reise an
treten.
Provinz Hannover.
Hannover. Zum Bau deS
die Auswendung von 1,500,000 Mark
zugesagt. Die Stadtverwaltung gibt
ein Bauterrain von nahezu 1j Hec
vc« Mar"
von 101j Jahren.
etwa , > lah e alte Cigarr-ninacher
Göttingen. Die der Noth
zucht, des Raubes und Mordversuchs
vom hiesigen Untersuchungsrichter
steckbrieflich verfolgt.
Provinz Westfalen.
Münster. Der 24 Jahre alte
Maurergeselle G. Huster aus Oelde,
Zuchthaus verurtheilt, der 18 Jahre
alte Arbeiter Heinrich Franzkoch we-
Lange, der 21 Jahre hier thätig war,
ist, 66 Jahre alt, gestorben.
Füchtorf. "Beim Landwirth
Querdel gerieth der Kötterfohn Wil-°
schine. Der Arm wurde gänzlich, auch
der Kops schwer beschädigt. Der
Arme ist gestorben.
Eier nach Gewicht vor.
Rdcinprovinz.
Aachen. Im Walde von Uden-
Bohn aus Neudors bei Schleiden, der
herzoglich Arenberg'fche Förster Stolle
aus Schleiden und der kgl. Hilfsjäger
Beck aus Schleiden. Nächst Balchem,
Monaten Gefängniß, die beiden Forft
beamten zu je 3 Wochen Gefängniß
verurtheilt.
Creseld. Den drei Crefelder
Teilnehmern an der Handelsexpedi
delskammer 3(XX> Mark zum Ankauf
schöner und seltener Gewebemuster in
China und Japan für die hiesige Ge
webesammlung überwiesen worden.
Provinz Hessen-Nassau.
Diemeroda. Bürgermeister
Reinhard, der seit längeren Jahren
hier amtirte und seit 1. Januar auch
die hier neu errichtete Posthilfsstelle
Frankfurt. Die Brüder Jak.
und Sebastian Wirsching gerieten
auf der Mörfeld«: Landstraße mit
Schutzmännern in Conflikt. Der eine
Polizist wurde mit «inem Knüttel der
art auf den Kopf geschlagen, daß er
eine Weile bewußtlos liegen blieb. Der
andere, der sich gegen die beiden Knüt
telhelden mit dem Säbel wehrte, fiel
zuletzt auch nieder und erlittßerletzun
gen an Kops und Hand. Der ältere
Bruder bekam anderthalb Jahre, der
andere ein Jahr Gefängniß.
Großalmerode. In einem
Schacht der hiesigen „Bereinigten
Thonwerke" wurden drei Arbeiter
durch herabstürzende Thonmassen ver
schüttet. Einer der Verunglückten,
von denen zwei Familienväter sind,
wurde todt vom Platz getrogen, der
Zustand der beiden anderen ist ein sehr
bedenklicher.
Mitteldeutsche Staaten.
Biickeburg. Die Prinzessin
Margarethe, jüngstes Kind des regie
renden Fürsten, ist im Alter von 1
Jahr und 1 Tag nach kurzem Krank
sein an Lungenentzündung gestorben.
Gera. Im H»ftheater erregte
kürzlich das llberlauteSchnarchen eines
Herrn auf einem Parterrelogenplatze
fortgesetzt Störung. Schon kurz nach
Beginn des ersten Actes ging die Sä-
Verlaufe des Abends nur wählend der
Zwischenacte aussetzte. Diese höchst
ärgerliche Störung ist keineswegs zum
ersten Male passirt. Die Besucher der
linken Seite des Parterres sind viel
mehr schon ziemlich daran gewöhnt.
Dieser Schnarcher ist ein recht böser
Kritiker für das Geraer Hoftheater.
Golmbach. Während der Ab
wesenheit der Mutter in der Wohn
stube ist die einjährige Tochter des Fa
brikarbeiters Schubert hier erstickt; ein
laßt hat.
Lucka. Der 12jährige Knabe Kurt
Hoffmann rettete jüngst zwei Sjährige
Mädchen mit eigener Lebensgefahr
vom Tode des Ertrinkens.
Ohrdruf. Der 44 Jahre alte
tär Wilh. Emil Richtendem 968 Be
bußcri verurtheilt.
Altenber g. Daß ein Unglück
selten allein kommt, mußte die arme
Waldarbeiters - Familie Ungermann
schmerzlich empfinden. Infolge des
Glatteises aus den Straßen brachen
zwei Schulknaben der Familie an einem
Tage und fast zu gleicher Zeit je ein
Bein.
Bernsdorf b. Flöha. Die Ma
fchinenarbeiter Friedrich August
Streu'fchen El>eleute begingen das Fest
der goldenen Hochzeit.
Eibau. Wegen Blutschande, ver
übt an seiner Mutter, die er dazu ge
zwungen, wurde der Fabrikarbeiter
Luft gefänglich eingezogen.
Hainichen. Das goldene Ehe
jubiläum feierte das pensionirteWacht
meister Christ. Adolf Friedrich'fche
Ehepaar. 30 Jahre hat der Jubilar
im Dienste der Stadt zugebracht.
Kleinschirma. Nachts brannte
das Anwesen des Wirthschaftsbesitzers
der zum Rittergut Schiedel gehörigen
Ziegelei wurde der Arbeiter Reichert
durch eine einstürzende Lehmwand er
schlagen. Der Verunglückte, welcher
L 3 Jahre alt ist, war verheirathet.
Lommatzsch. Am Fcnstergitter
der hiesigen Frohnveste erbängte sich
mit seinem Taschentuch der 46jährige
Handarbeiter Sachse aus Messa, wel
cher am Tage zuvor wegen Einbruchs
diebstahls verhaftet worden war.
Hesseii-Dannstadt.
Darmstadt. Die goldene Hoch
zeit feierten die Eheleute Schuldirector
>. P. Fiedler und Frau.
Alzey. Zu dem im Juni d. I.
Hierselbst stattfindenden großen Sän
gerfest sind etwa 60 Vereint mit 1400
Preissängen angemeldet. Als Fest
platz wurde das „alte Schloß" be
stimmt. Hauptfesttag wird der 20.
Juni sein.
Leiden istOberpsarrer Appel gestorben.
Froschhausen. Der Jagd
aufseher Kunkel von hier traf auf sei-
Schmidt aus Seligenstadt beim Wil
dern an. Auf den Zuruf: „Halt" des
Forstbcamten legte Schmidt auf ihn
an und schoß, doch die Kugel fehl.
Nun gab auch Kunkel Feuer und traf
Schmidt mit 2 Schrotschüssen im Ge
sicht und im ganzen Oberkörper.
Schmidt wollte siiehen, der Jagdge
hilfe holte ihn aber ein und transpör
ttrte ihn in das Seligenstädt«! Amts
gefängniß. Da die Verletzungen des
wurde er dem Kreiskrankenhaus zur
Pflege überwiesen. Schmidt ist ver
heirathet und Vater mehrerer Kinder.
Bayern.
lm Jahre 1896
Leben. Infolge von Unglücksfällen
2b weidliche. Der Officiersbursche
Mederer vom 3. Infanterie-Regiment
steckend und infolge Ewathmens von
Federn erstickt, gefunden. Die Ver
storbene, die schon seit einigen Tagen
Bayreuth. Der Soldat Nickel
des 6. Chevauxleger - Regiments, ein
Oberpfälzer, hat sich mit einem mit
einer Platzpatrone geladenen Karabi
ner einen Schuß in den Unterleib bei--
gebracht. Das Motiv ist Furcht vor
Strafe.
Deggenau. Der bei dem Bau
ern Penzkofer bedienstete Stallbube
Michel Steinbauer erhielt von einem
schlag in's Gesicht, daß er in's Kran
kenhaus verbracht werden mußte.
Deggendorf. Die Dienstmagd
Elise Duschl hier feierte ihr 50jähri
ges Dienstjubiläum. Sie ist seit 50
Jahren in der Familie des Eisenhänd
lers Ritzinger bedienstet. Das
Wobnhaus des Bauern Veitl im be
nachbarten Pommersberg brannte nie-
Wiirttcmbcrg.
Stuttgart. Pfarrvikar Schlaich
aus der Brüdergemeinde Kornthal bei
Stuttgart ist zum evangelischen Pfar
rer und Lehrer der deutschen Colonie
und wird seine Stelle in wenigen Wo
chen antreten. Mitte Mai d. I. wird
hier ein großes Musikfest abgehalten
werden. Der Festausschuß ist bereits
unter dern Vorsitz de^Prinzei^Weim^r
Hans Richter aus Wien gewonnen;
Prälat a. D. Dr. Theod. v. Müller im
80. Jahre und der ebenso alte Profes
sor Franz Regele, Docent an der tech-
B ? ck i n g e n. Der wegen bei Ver
dachts, die im October v. Jahres Hier
selbst in kurzen Zwischenräumen aus-
Mädchen des Schriftsetzers Käst siel
mit. Der ganze Inhalt ergoß sich über
das Gesicht des Kindes, wodurch es
von IL Mark geraubt. Als der Kauf-
D o n a u e 112 ch t n g e n. Dießerhaf
tung des BuchhaltersJ. Bundschuh aus
der Bürstcnfabrik Lloyd und Co. erregt
Zeit 23,(XX) Mark unterschlagen und
Stich in die Schulter. Als der That
verdächtig wurden 3 etwa 26 - jährige
Burschen in's Gefängniß nach Waldk
hut abgeführt. Dieselben bewarfen das
Rlmnptol».
Speyer. Der Stadtrath beschloß
einstimmig, ein Lagerhaus am hiesigen
wand von 160,vi1li —180,000 Mark zu
cob Wolf; er ist seit 30 Jahren unun
wurden vom Gemeinderath die örtli
chen Alterszulagen von je IVO Mark
entzogen, da sie vor Monaten ihre
Haltsaufbesserung beim Stadtrath
Elsaß-Lothringen.
Straßburg. Herr und Frau
de Sucy aus Solothurn wurden bei
einer Spazierfahrt in der Nähe der
Station Wendenheim am Bahnüber
gange von einem Schnellzuge überfah
ren. Beide wurden schwer verletzt nach
Kolmar. Der wegen Meineides
in Untersuchung befindliche Stadtrath
Jean Boell gestand, einen Meineid ge-
M e tz. Das ehemalige Mitglied des
Landesausschusses, Bierbrauer Salo
nion Freistors, Mitglied des lothrin
ger Bezirkstages, ist gestorben.
Mecklenburg.
Fried l a n d. Ein junger, stel
lenloser Kaufmann, Namens Friedrich
im benachbarten Dorfe
(an der Woldegker Chaussee) als Ar
den schweren inneren Verletzungen.
Glai s i n. Dos zum Erbpacht
gehöft von Chr. Brüning gehörige
men.
Malchow. Der 19jährige Zim
mermann Mewes brach bei der Eis
fischerei auf dem Fleesensee ein und
Aldenburg.
Oldenburg. Der frühere Land
hineingestürzt. Die Oesfnung des
Oelbottichs befindet sich mit dem Fuß
boden in gleicher Höhe und war mit
und stürzte in den tiefen Oelbehälter.
Der Verunglückte stand im 71. Lebens-
Frcic Städte.
froren, elend zu Grunde gegangen.
Einst war sie ein fröhliches, hübsches
und begabtes Kind, das Eltern und
rechtigte. Herangewachsen, sank sie
von Stufe zu Stufe, bis sie schließlich
mit einem verkommenen Schmied
Marmorplatten aus einem Dampfer
wurde der Arbeiter Bunt getödtet.
In der Wohnung des Zuchthäuslers
Billa des Mitinhabers des Handeln
Hauses Götz <K Görne, Gottlieb Göri.e,
der kürzlich mit werthvollen Samm-
Decken, kostbare Felle, Waffen, Bron
zeräth gestohlen worden.
Schweiz.
Al bis rieben. Auf dem
stattet.
Basel. Im Alter von 8S Jahren
starb hier Pfarrer M. Schaffner. Er
war 38 Jahre Pfarrer in St. Theo
dor.
Kilchberg. Ein ganz verwerf
liches Bubenstück wurde hier letzthin
Gemeinde - Feuerweiher gänzlich aus-
Ölten. Auf dem Gefängniß weht
die weiße Fahne zum Zeichen, daß sich
lein einziger Gefangener dort befindet.
der Herren Dietfchy im Hotel des Sa
linesist ein Gypser Namens Thüring
von Eptingen (Baselland) verunglückt,
indem er aus einer Höhe von etwa I<Z
Metern herabfiel und einen doppelten
Bein- und Schädelbruch erlitt.
Oenerrcich-Ungarn.
Wien. Der Prokurist Heiduschka
von hier wurde beim Abstieg von der
Raxalpe im Bahngraben bei Hirsch
wang durch eine Schneelawine getöd
tet. Heiduschta, der die Raxalpe be
reits acht Mal bestieg, hatte den Auf
stieg allein unternommen. Während
eines Tanzvergnügens starb die 67
Jahre alte Wittwe Rosalia Markstein
im Tanzsaal. —lm Allgemeinen
Krankenhause ereignete sich der seltene
Fall, daß ein hochbetagtes Ehepaar,
welches seit vielen Jahren im Kranken
hause beschäftigt war, gleichzeitig
eines plötzlichen Todes verschied. Es
sind dies der 86jährige Hausmeister
Mathias Weinbrecher und dessen 76-
jährige Gattin Anna. Erschossen
hat sich der Buchhändler W. Arming.
Agram. Die Gattin des Schau
spielers Karl Freudenreich ist an einer
de n. Der Wein - Großhänd-
Krankenlager starb in ihrer hiesigen
Wohnung Frau Wittwe Leo Lipp
mann, geb. Lina Nathan, Schloßbe-
Hoffentlich, so führte der Ab
daß die 10 Mann mit dem kleinkali
brigen Magazingewehr ausgerüstet
werden, sondern wünsche als einzige
ner. Die Kammer gab dem Antrage
statt und verstärkte die Militärkapelle
von 29 auf 39 Mann.
dun hiesigen Werk durch das Platzen
eines Behälters mit flüssigem Stahl
verunglückte, ist seinen Verletzungen
»legen.
Eine englische Ort
hüter des Dorfes höchstselbst bestallt
hat. Er führt ganz allein das Vieh in
die Ställe zurück, wie der beste Schäfe
rhund. Aber nicht genug damit, ist kr
von früh bis spät in die Nacht eifrig
mit allerlei ähnlichen Verrichtungen
beschäftigt. So macht er die Polizei
unter den Dorfhühnern, und wenn diese
zwischen und schlichtet energisch und er
folgreich den Streit. Als man ein vor
einen Wagen gespanntes Pserd unbe
aufsichtigt ließ, machte sich sofort der
Kranich daran, es zu bewachen. So
bald das Roß auch nur eine»
Schritt that, war der Bogel da und
stüber. Eines Tages, als das Bieh zur
Weide geführt wurde, entwischten ein
paar junge Kälber und liefen über zwei
Meilen weit. Sogleich war der Reiher
hinterher, und da er einsah, er di-
Deutschfeistritz bei Graz derM^l-
Gange befindliche Welle, um sich eine
Schaukel herzustellen. Als er sich da
rauf her- und herschaukeln ließ, wurde
gerichtete Körper von der Well« herab
genommen werden. .. .
Im Hause Orleans ist
Herzogs, hatte zur Zeit seiner Heirath
französischen Titel verzichtet. Der Titel
Die Million Johanrr
Das St. GallerVankinstitut wurde be
dem Weg« zu gehen, hatte iMn die St.
Galler Cantonalbank den Rechtsstreit
vor das Bundesgericht gezogen, datz
das Urtheil des Gerichts in St. Gallen
Wegen Beleidigung
hatte sich eine Ehefrau vor dem Alto»
na'er Schöffengericht zu verantworten,
weil sie einer anderen Ehefrau nach»
gesagt hatte, daß diese-in einem inti
men'Verhältniß zu einem Schlachter
stehe. Die Beleidigte war durch ihre!»
Mann veranlaßt worden, die Klage
anhängig zu machen. Die Geschichte
mit dem Schlachter war dadurch ruch
bar geworden, daß die Klägerin bei
-inerKarlenlegerin gewesen war, Ivel
che ihr aus den Karten die angenehine
Aussicht eröffnet hatte, daß sie noch,
einmal viel Geld erhalten werde und
daß die dadurch freudig Ueberraschte
dünn ausgerufen haben soll: .Das
wird wohl von meinem Schlachter
sein!" Fama hatte diese Worte wei
ter getragen und waren dieselben,
dann vor die Schranken des Gerichts,
gelangt. Die Klägerin bestritt das
ihr von der Angeklagten
während der vielbesprochene Schlach
ter, der als Zeuge vorgeladen Iva?
und dem man eröffnete, daß er feil»
Zeugniß verweigern könne, wenn er
sich durch dasselbe etwa strafbar mach
che, von diesem Rechte Gebrauch mach,
te. In demselben Augenblick fiel der
anwesende Ehemann der Klägerin,
ohnmächtig zu Boden, infolge dessen
die Verhandlung unterbrochen werden,
mußte. Erst als der Ohnmächtige
den man hinausgebracht, sich wieder
erholt hatte, wurde dieselbe wieder
aufgenommen. Nun gab er die Er
klärung ab, sich von seiner Frau schei
den lassen zu wollen und jetzt siel
die Frau in Ohnmacht. Als sie wie
der zu sich gekommen, erklärte sie, aus
Befragen des Vorsitzenden, was sie zu
thun gedenke, daß sie ihre Klage zu
rückziehe. In Folge dessen erfolgte
die kostenlose Freisprechung der Ange
klagten.
Zwei Tage lang ver
handelte das Stettiner Schwurgericht
gegen den früheren Kassenrendanten
der dortigen St. Jacobikirche, Bessert,
wegen Unterschlagung amtlicher Gelder
und gegen den Kaufmann Albert Ker
stin wegen gewohnheitsmäßiger Hehle
rei. Die Verhandlung brachte schon
am ersten Vormittag eine Ueberra
schung, als Kersten. der sich bisher auf
freiem Fuße besand, in Hast genom
men wurde,' weil die Beweisaufnah
me leinen Zweifel ließ, daß er die
Triebfeder des Verbrechens war. Bes»
sert, früher Zahlmeister bei der Ma
rine, wurde am 1. Juli 1894 alsßen
dant der Jacobikirche angestellt; sem
Gesammteinkommen, einschließlich der
Militärpension, belief sich auf 2762
Mark, außerdem erhielt er Zubuße
von den Eltern und Schwiegereltern.
Seine Lebensweise stand jedoch in tev
nein Verhältniß zu diesem Eiukom-?
men; er war ein Freund von Delika
tessen und Leckerbissen und ließ sich
selbst Wachteln aus Italien kommen,
dazu hielt er sich Pferd und Wagen.
Als Ansang Juli v. Js. Unregelmä
ßigkeiten in der Kasse aufgedeckt wur
den, stellte sich ein Fehlbetrag von 5»-
000 Mark heraus, außerdem hatte
Bessert noch einer armen Wittwe 10(X>
Marl unterschlagen, die er für diese
nach dem Tode des Mannes sicher an
legen sollte. Die Unterschlagung««
des Bessert hätten aber nicht diese
Höhe erreicht, wenn er nicht in dnu
Mitangeklagten Kersten einen Versu
cher gehabt hätte, der fast dämonisch
auf ihn einwirkte. Auf Anstiften deS
Kersten that Bessert im November
1894 den ersten unerlaubten Griff in
die Kirchenkasse. Kersten kam zu ihm.
klagte über Geldverlegenheit und bat
um 3500 Mark für einige Stunden;
Bessert gab das Geld, erhielt es aber
zur versprochenen Zeit nicht wieder,
vielmehr kam Kersten nun häufiger
mit gleichen Anliegen, und als sich
Bessert schließlich weigerte diesesTrei
beii länger fortzusetzen, wurde er von
Kersten mit Schlägen bedroht, und
dieser entnahm selbst das Geld aus
der Kasse. Unter diesen Umständen
bewilligten die Geschworenen dem im
ganzen geständigen Bessert mildernde
Umstände. Bessert wurde zu 3 Jah
ren Gefängniß, Kersten wegen schwe
rer Hehlerei zu 2 Jahren ZuchthauN
verurtheilt. 7