Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 04, 1897, Page 3, Image 3

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    DerHutdesPrete
<s. Fortsetzung.)
„Aber glauben Si« wenigstens, daß
garstiger als die andre."
„Die Leute.... die Leute, die Leute,
die Leute!" Don Ciccio rannte im
Aermel heftig über den Hut, bevor er
Der Baron, der mittlerweile das Be-
Stichl und verließ, in aristokratische
Gemessenheit gehüllt, steif wie aus
Holz gehau.-n, das Lokal, an Don Nun
befürchlen mußte, das Verbrechen wäre
ans Licht gekommen; einen jener Schre
cken, die einem das ganze Leben lang
in den Gliedern liegen bleiben. Es war
«ine Wirkung gewesen, ähnlich der je
ner fürchterlichen Erd>b?benstöße, die
«das massivst« Gebäude niederwerfen,
den stärksten Schlüssel biegen Vi«
Kupfevdrahl.
Er hob die Augen zum Himmel und
versuchte es, sich geistig im unendlichen
Weltraum« wieder zurechtzufinden....
War es nicht ein Unsinn, sich durch ein
paar Worte in einer Zeitung so nieder
„U Barone" in ihm noch nicht gestorben
war. In dem Maße, als die frische
Luft auf ihn einwirkte, schöpfte er wie
der Sicherheit, uiÄ endigle damit, seine
Lage nicht nur nickt verschlimmert,
soniscvn sogar günstiger als früher zu
Die ganze Ternogeschichte kam gerade
gelegen, um vi« Ausmerksamkeil der
Leute auf Prete Cirillo zu lenken, des
sen Verschwinden sie in'ganz plausibler
Weise erklärte.
Nachstellungen der Dummköpfe und
Schurken zu entgehen; ui«d wenn er
nichts mzhr von sich hören ließ, so
stigen Blick die talle, feuchte Stiege
„Wohnt hier Don Cirillo?"
„Er ist fort, Eccellenza!" antwortete
das Weib.
„Fort? Und wohin?"
dings auf den Grund sinken, um dort
zu bleiben bis zum Tag« des Welt
gerichtes, das heißt für all- Ewigkeit.
Gestärkt durch dieses Resultat seiner
Miene den Leuten in's Gesicht blickend,
laufte sich alle Blätter des vorl
sagkn.
11. Kapitel.
Gewissensbisse.
Wiederhatte DonAnlonio die Lampe
vor dem Sakrament angezündet, und
ftn b nch«
Er fühlte das Bedürfniß, mit Mar
„lch fürchte, ich fürchte, Martina,
Gut b«laft«t hab«!"
Martins spreizte Zeige- und Mittel
finger beider Hände in Form eines V,
Gastlichen!" versetzte Martina tiefsin-
.
dem Klingeln eines Glöckchens im
Zwerchfell erstarb.
„Gut. Könnte ihn aber Salvalore
„Ich weile darauf, di« Sache ist so."
„Aber hältst Du es wirklich für mög
lich, daß ein vernünftiger Mensch seines
Hut vergißt? Was mich betrifft, so ist
daran gut thun.... schon um des Frie
„Ter Se«l«nsri«de, die Ruhe des Ge-
Sie d«n Ausgangspunkt großen Glü-
lies bilden wird."
„Willst Du damit vielleicht andeu-
Hüle. Die der Mmistanori zum Bei
spiel haben ein blaues Quällch:» in Ix«
Mille.'
vielleicht gnl g«tl>ail hätte, meine Zwei
gehört, so ist cs des liebe» Golles Ei
holen b«i der Hitze, die wir jetzl hakxn.^
So lam es, daß Don Antonios Ge
wissen nach und nach zur Nuhe kam
und er sich daran gewöhnle, des Teufels
Hul zu benutzen. Bei der Beerdigung,
zu der viele Geistliche von alle» Seiten
zusammengekommen >var«n, belvnnder
teu alle die Leichtigkeit des Mal«rialS,
„Was 'kostet Such dieser Stutzer-
Hut, Don Antonio?"
„He, he! sie sind selten in unsern Ber
gen, die Pilze dieser Gattung."
„Solche Hiite tragen die elezanlen
geerbt habin."
„ES scheint wahrhaftig, «daß in San
lafusca Oliven aus den Bau
zwang sich, einzustiimncn, halt« aber
nicht den Muth, die Wahrheit zu sagen:
nämlich, daß er -den schöne» Hut aus
und fragte ihn geradezu: „Wie theuer
habt Ihr ihn gelaust?"
Sehr verlegen unv weitere Ausein-
Bitterleit: „Da hast Du es! Das
SopMma, um dem bellenden Gewissen
das Maul zu stopfen.... O, Du alter
Sünder! Du stellst wahrhastig Gottes
Geduld allzu sehr auf die Probe..."
Die Strafe ließ auch wicht wnge auf
runde Etikette auffiel, welcht die In
schrift trug: „Filippino Mantica, Hut
macher, Neapel, Mercato 34."
„Was? Der Name des "kigenthu
der H.iligleil des Pfarrers, anszeplau
dert durch die Geschwätzigkeit des Ex
kapnziners, macht« die Runde durch
er ihnen einen Gerechten des Al'.»n
stamenles als Seeknh!rt»n gefchickl
hatte. ---
12. Kapitel.
jDaS Gespenst des Hutes.
tert.
„Ganz recht. Und >ch habe di« Eh
„Bitte, nehmen Sie Platz!"
denn eigentlich an dem Gerüchte Wah
res ist, dah dieselben Ihre Villa zu
Kurie erzählte man als Thatsa
che, daß ei» gewisser Prete aus dies«,
MÄgnor?,'den Pre?«
Der Buron stieß diese Worte alle in
ich gemeint."
„In der That," sagte der Baron mit
ganz ruhiger Stimm«, „in der Thal hat
er im Gerüche der Hexenm«ist«rei.... der
Tranmdeulerei, over was weiß ich sonst
noch was alles stand." D«r Baron lach
te. „CS soll d>e Kamorra.... das Lotto...
ei» Millionentresfer dabei im Spiele
der „Popow Cattolieo" haben über
t>i« Sache Artikel gebracht... Das ist al
les, Monsignore, was ich iiber die An-
Tr.lösch der Res«ltorien und Sakri-
Dämpfer auszusetzen.
„Ich habe Prete Cirillo nur bei dk- >
fer Veranlassung g«f«h?a. Aber da ich
Bäder zu. verlausen,. d:fmitiv aufge->
geben."
„Wir können das nur im höchst«!.!
ben dachte der Baron.
„D»s Haus," fuhr der Monsig>«re
fort, „braucht starte Reparaturen. Wir
danke, daß der Boden von Santasusca
mit Pike und Schaufel durchwühl» wer
>i>tn lönnle, hotie ihm «inen Slbguder
nur
„Ich >ver« es mir «««enwäMg hal
ten und darüber nachdenken."
sches zu nehmen.
Aber sei es, !»vß sich kein Fuß ImTep
pich vcrfmg. sei es, dag er zu viel« Ze-
ab, verdunsten bis zur Spurlosigkeil.
Es war d«r Vorfall s«kbst, das Hiipf«n
und Radschlagen des gehörnten Hutes,
gen. Aber weiter!. war weiter
13. Kapitel.
Angft..„ Angst../.
Der Verbrecher konnte sich's nicht er-
I» Dollar 'HairtcrMS Werk«n handelt«
War »er Hut wirkk>H«if der Zister
geblieben, gleichs.«r als Jrschrifl:
iider unld über detxckden, «ach des Se
kntärs Briesi zu suchen. Aber de, schien
vom Erdboden verschwenden jv sein.
Er wikhlk. wühlte, mit den Äldanlen
ganz anderswo beschäftigt, ,nd fand
Salvatore war also am Achten gestor
ben. Und heute war's.... »ar's
U Baron« hob dk Au?sen fragend
zum an der Wand und
sah in fettgedruckten Lettern eine 4,
h-überglänzen...
(F°rls«tzung folgt.)
Kür die Küche.
Berliner
1Z llnz- Hefe wird in einem halben
PintMUch gelöst und mit ihr »»deinem
halben Pfund geklärter Buttel, einem
Ei, fünf Eigelb, 1j Unze Zucker, et
siicht. Man legt sie aus mit Mehl
guß.
Kleine Bretz»ln. Ein hal
bes Pfund Butter, ein halbes Psund
Mehl, Eigelb, «ine halb« Unze Zu-
Ofen.
wässerte Gänseleber wird mit einem
halben Pfund frischem Schweinefett
gewiegt und durch «in Sieb gestrichen.
In 1j Unze Butter schwitzt man 1j
drücktes Brot nebst einigen geriebenen
Schalotten, bis sich die Masse vom
Topfe reibt sie Abkühlen
braunen Krastsauce oder kalt mit ge
wiegter Fleischsulz reichen. Verfei
nern kann man es noch, wenn man den
Käse fehlen läßt und statt dessen gerie
bene Trüffeln nimmt.
Schnee-Punsch. (Kalt zu
serviren.) Es werden 2 Pfund Zucker
in einem Quart. Wasser, zur kleinen
Perle gekocht. Dieser Zuckersyrup
wird über di« feinstens abgeschälte
Schale von zwei Orangen gethan und
von vier Citronen, hinzufügt
und alles durchseiht. In einer Ge
srierbüchse wird der Punsch,auf EiA
gestellt. Eine halbe Stunde vor dem
Serviren thut man sechs frische Eiweiß
hinein und schlägt nun den Punsch
mig, worauf man rasch acht Spitz»
gläschen feinsten Rum und ebensoviel.
Maraschino hineinschlägt, und den.
Punsch sofort in Champagnerschaleir
anrichtet.
GroßeKartvf fH.llk!l.»ß e.
Die Kartoffeln werden am Tagt vor?
her mit der H.mt gekocht, abgeschält
und gerieben. Zu 2 Theilen Kartof
feln rechnet mau ein 1 Theil geriebenes
Weißbrot; kleine. Wüafeln ge
schnittenen Krusten brät, nnnr in But
ter und nimmt zu einem Suppenteller
voll 2 Eier und 1 Unze Butter. Die
Butter wird mit! Eidottern und Mus.-
lat «ine Weile gerührt, das übrig« u,d
de, Schaum der Eier dazu gethan.
Hiervon werden handdicke Klöße auf
gerollt, mit !Aehl bzst^eutund in lo
chendem Salzwasser eine Vtertelstuudr
gekocht. Man giebt? brau-»« Bu:t»r
dazu.
Kartosf«lsai a t:, Sanz w,rch-
Kartosfeln lverdnr in Schecken
geschnitten und bei inöglickKem Wegzu
halten mik nachstehend« Sauce
sa-ßk vermengt: Man- rühre zites
Oel. Essig. Milch. Pfeffer, Salz, und
sc «geschnittene Das Her
n«ngen geht auf folxemde Weiss sehr
äfseln in eine die Hä!std der
Sauce darübe» hii:., lege eine? fest
schlicße>»t SclMel darauf, fasse sie
mit bei«» Hä «den und
schwin g den «Lalaiidurin; dc.nrr gebe
man übZ!j« Lauce dazu und
fchwiize werter,, bis die KjMiffeln
saftig geworden siird.
Coderidbdrsil. IPs»ii»«nge
schäl«, fein geritzten« Mand-ftr werden
mit Z Pfurid'ftiwnnZuliti, >«» Schnee
von S<Ziwe«ß, "»m Saft 2 Citro
nen u«d der-ftiii gewiegten Schale von
»n sie mit folgendem >FI» bestrichene
ver Ärft> wen 1 Citroen- >»ird mit so
viel stitiem Zucker an<flnihrt, daß d»»
Äan « mitMa r o n cn. >Süd
'teuGches Gericht) Man schäl/ elwa
k<> Uaronen. djtrstet sie ein« in
fleisch, einiiM Zwiebeln etwa»
Pelersilie fei«, dämpft die Füllung IS
Minuten i/i Boullivn, wlrzt sie mit
Salz, Pfeffer und etwas Muslatxuß
und fülli hiermit die GanS, di- man
niq aufgekocht. Bielsach
we'.den die geschälten Maronen auch
n ur für sich allein zum Füllen benutzt;
man dämpft sie alsdann lach dem
,1 Schälen in Butter mit Zucker, Salz
I und Fleischbrühe halb weich und füllt
> sie darauf in die Bauchhöhlt der Aani. 3