2 Bin tapferer Anaöt. > Die Familie Ruft war im Jahre 1862 eine der wenigen in Marion waren und die Uankees wie Gift haß ten. Der alte Herr Ruft aber, der von G«burt Deutsch - Pennsylvanier und Niggers" geworden, die beiden krieg führenden Theilen viel Mühe und Ver druß verursachten. giftet. Gern hätte der alte Ruft jetzt damaligen Zeitlauften sehc schwer Nachbarn zu Theil, und den Winter mes mehr. Aber im März 1867 machte plötzlich der Guerillafiihrer Mosby mit seinen texanischen Reitern einen ersolg die Brücke über das Flühchen Black Kriegscasse und die Karten und Pa piere sich befanden. Die Pferde stürzten und verletzten sich so schwer, daß sie auf der Stell« erschossen werden mußten. Ladung in F«indeshand fallen lassen wollte. Ringsumher Gewühl und Auf regung. Kein Gedanke daran, daß ein des Flußufers, ungefälxc 100 Aards von der Brückt schleppten. Und dort, geschützt gegen tte neugierigen Blicke dem Oberst und den paarSaldaten war nur Jlicob Ruft z»gqen, Äs die Kasse und d« werthvollen Papiere und Bk cher vevgraben würd««. Ein schwer«? Ielsblo«! wurde auf d« Stelle gewälzt Alles das war das Wert wenigir Mi nuten. Ats die Gruppe wieder heraus jrat aus dem dichtenßvschwerk und sich faßte Oberst Maxey Jacob's Hand. „Du bist ein treuer Anhänger der Uwon, mein Sohn, nicht wahr?" frug er. „Jawohl, bis zum Tod« wie un sere ganze Familie," sprach Jacob mit einem gewissen Stolz und sein Aug« blitzte. „Nun, dann gieb mir Deine Hand >«nd Dein Wort darauf, daß Du das Versteck nicht verrathen Wirst." „Das gebe ich gern und willia," ant wortete der Knabe und schüttelt« kräf die zcbolcnc RMe. dsp st ck/ G Eltern zurück, wo er die Nachricht von dem Nahen der Mosby'schen Frei schärler mittheilte, und wo man da ist es. Er weiß den Versteck!" tig schüttelte. Jacob. „Bah Versprechen was zählt das einen Aankee gegenüber. Wir sind im Kriege, mein Junge, wo eine andere Moral gilt. Du mußt uns das sagen, freiwillig oder unfreiwillig." In Jacob's Augen blitzte es auf ihn fiel eine List ein. Aber derGuerilla zu lesen vermochte, merkte wohin das hinaus sollte und schrie, nun wirklich erbost: Stimme des Nachbarburschen dazwi schen. „Laßt Euch den Kerl nicht ent wischen." aus. Auf dem W«ge nach der Brücke von Marion Centre schrie der Anführer und schüttelte nur den Kopf. Jenseits der Brücke stieg die kleine Schaar ab und Jacob wurde nach dem rer, als sie in die Nähe des Verstecks, „Ich sagte Euch schon", bemerkte Ja zum Scherzen aufgelegt. Es würde Dir Willst Du's sagen oder nicht?" „Nein." „Ist das Dein letztes Wort?" „Mein letztes." „Nun, dann fahre zur Hölle", schrie Nächststeheitden die Pistole aus der Bilden. Der Wütherich bückte sich, sah des Knaben hervorquellen und das ju gendliche Antlitz desselben sich verfär ben. Dann stand er wieder auf, stieß an son, »rrie die Leiche aus dem Wege. Wirf fie rn das Gebüsch dort hinein. Und 1« geschah es, und die ganze Jacob Ruft wurde wieder hergestellt. Seme besorgten Elter» fanden den halkrstarrten, blutenden Körper ihres Sohnes am frühen Morgen und schaff ten denselben, da das Herz noch schluz und die Puls« schwach wahrnehmbar waren, »och ihrer Farm. Dort pflegten ihn Vater und Mutter in's Leben und in die Gesundheit zurück, nachdem ein Wundarzt die Kugel entfernt, die sich zwischen di« Kippen festgeklemmt! hatte. , ... eine große Rolle spielt, wollte es, daß seinen Leuten ein« Anzahl Mosby'schcr Guerillas gefangen nahm. Und unter Der Schmuggler. des altenCommandanten Wanek, Den Kopf auf die Brust gesenkt, die Hände gefaltet, so lauschte s» den leidenschaft spendin. „Hab' Mitleid mit mir, Therese!" rief er aus. „Ich kann ohne Dich nicht mehr glücklich werden. Sag' „Ja!" Er streckte ihr mit treuherzigerMiene sein« Rechte entgegen, doch Therese verhielt sich wie bisher ablehnend. Da schickte, sprach er zu ihr mit bewegter Stimme: „Du schlägst mich aus? So hab' ich Dein freundliches Wesen gegen mich falsch gedeutet. Dann muß ich freilich von Dir lassen. Auch sollst Du mich nie wiedersehen nie!" Mädchen. „Kurt! Kurt!" schrie es In diesem Augenblicke legte sich eint schwere Hand auf ihre Schulter und als Therese sich erstaunt umwandte, blickte ste in das wettergebräuntc, doch wohlmeinende Antlitz ihres Dienst herrn. „Eine Frage! Ich möchte von Ih nen erfahren, was Sie von Ihrem Manne Neues wissen," kam es lang sam von seinen Lippen. färbte sich das Antlitz Thereses. nem von ihm," stammelte sie. „Jawohl, Neues von Lunder", be stätigte Wanek. Mitleidigen Blickes betrachtete der alte Soldat die erregte Frau. „Beru higen Sie sich," redete er ihr freund lich zu. Therese faßte sich gewaltsam. „Ich „Mau nennt ihn ein Mitglied jener Schmugglerbande, welche seit Wochen meine Leute in Athem hält." „Und —" forschte athemlos Therese. verließ nach einem flüchtigen Gruß Therese, um sich auf die Wachstube zu begeben. Mit anbrechender Nacht nahm das Ungewitter an Wildheit zu. In der Kammer faß Therese; sie konnte nicht schlafen. Mehr als Blitz und Don ner schreckte sie das wüste Heer von fchauderhaftenßildern,welche ihre auf geregte Phantasie bevölkerten. Dabei kam es wie ein Stoßgebet von ihren Lippen: „Vater im Himmel, hab' Er barmen mit mir, lass' sie einander nicht dem ich einst gehörte!" Sie trat vor die Thüre. Gottlob! Das Unwetter Preis!" und Verwünschungen der überrum pelten Schmuggler. Vor ihr lag der Abgrund. Die Soldaten waren in strecken. Bis auf einen; Therese er- der. Mit wilden Geberden und trotzi- Waffe i» der Hand stürzte er sich auf Lunder. Doch festen Fußes erwar tete ihn der Elende und indem er mit Büchse Kurt die Waffe aus der Hand Schlag auf dessen Haupt aus. The rese sah's. Ein Angstschrei entrang sich ihrer Kehle, ein Schrei der gräß- Schon bleichte des nächsten Tages erster Schimmer das Firmament, als Therese aus ihrer schweren Ohnmacht erwachte. Es wollte ihr lange nicht gelingen, sich in dem Chaos ihrer Ge danken zurechtzufinden, bis es ur plötzlich wieder hell in ihrem Kopfe ward und sie sich mit dem Ausrufe: „Kurt! Mein armer Kurt!" der gan zen Schrecknisse der Nacht bewußt Neben ihrem Bette sah der alte Wa nek. Ueber sein rauhes Antlitz glitt ein sonniges Lächeln; liebreich strei chelte seine schwielige Rechte die schneeige Stirne Thereses. Dann sprach er zu ihr: „Kurt lebt, mein Kind." Mit Himmelsfreude erfüll ten diese Worte Therese's Seele. Doch schon im nächsten Augenblicke verdun kelte der schwarzen Wetterwolle gleich ein finsterer Gedanke den Himmel ihrer Empfindungen ... Wenn Kurt lebt, ist Lunder schwer verwundet oder todt. Mit lauter Stimme schrie sie es vor sich hin, indem sie Wanet fragenden Blickes anstarrte. „Er ist todt." lautete die Antwort des Commandanten. Ein dumpfes Stöhnen entrang sich des Brust Therese's. „Todt", wieder holte sie leise, „todt. Und Kurt Kurt hat ihn getödtet!" schrie sie in maßlosem Schmerze auf. Da sprach Wanek mit feierlich ern ster Stimme: „So wahr ein Gott im Himmel ist. Kurt's Hände sind rem von Deines Mannes Blut!" Und er berichtete, wie Lunder, als er den fürchterlichen Schlag gegen Kurt füh ren wollte, ausglitt und in den Ab grund stürzte. Ein Jahr war verflossen. Wieder war der Frühling durch die Auen und Wälder gezogen; wieder hatte des Sommers Gluthathem die Trauben am Weinstock gereift. Und als die ersten Zeitlosen auf der abge mähten Wiese blüthen, schmückte ein junges Paar den Grabeshügel eines Verirrten. Der Ansang der Praxis. Seit einem Vierteljahr hatte sich der junge Dr. Hübler bereits als Arzt etablirt, aber in seinen Sprechstunden hatte er noch Niemand anders gespro chen, als sein- alte Aufwärterin, und die Besuche, deren er sich entledigte, galten weniger den Patienten, als den ungeduldigen Gläubigern. Dagegen war seine Nachtklingel stark Nacht, sondern am Tage, wenn die Schüler des nahen Gymnasiums au» der Schule heimkehrten. Sobald Dr. Hübler aus dem Fenster sah, waren die Attentäter verschwunden. Nun, Zeit batte der junge Arzt ge nug, wie er diesem Uebelstande abhel fen könne, auszusinnen. Und eines Tages rief er mit mephistophelischem Lächeln: „So muß es gehen. Zwei Fliegen mit einem Schlage!" Er schlug durch den Knopf der elek trischen Nachtglocke einen Nagel, so daß die Spitze ein wenig nach außen hervorragte. Kaum war am andern Tage die Schule aus, als der Arzt ein schwaches Klingeln seiner Glocke vernahm, dem gleich darauf ein herzzerreißendes Ge brüll folgte. In einem Nu war Dr. Hübler unten. - „Sei nur still, mein Sohn," tröstete er den weinenden Quartaner, der sich menspitze getrieben hatte, „komm' zu mir herauf, ich werde Dir die Wunde verbinden." nur noch des Nachts gezogen, wäh rend die Schüler bei Tage um sie her um einen großen Umweg machten. Eingegangen. Lieber Herr von Silberberg! Bin in momentaner Geldverlegenheit. Bitte um gefl. Zusen dung von 60 Mark durch den Ueber bringer. Denken Sie an: vi» «tut, qni cito <tut.Doppelt gibt, wer schnell gibt. j3 Uhr Nachm. Ihr ergebener Alex Pumpo, »t»ä. jui-. Herrn Alex Pumpo! 3 Uhr Nachm. Mitfolgend die SO Mark. Belaste Sie, unserer Abma — Selbstbewußt... . . Ihr bereits verlobt!" „Bereits verlobt?! Dahaben aber Gnadigst« scheußliches dann fühle ich mich kolossal geschmei chelt, Ihnen 'mal ähnlich j«sehen zu haben!" Storch Ditemma. Endlich war ich llber'm Berg. Das Publikum hatte sich an mich gewöhnt Praxis auch auf männliche Patienten ausgedehnt hatte, durfte ich mich über Mangel an Zuspruch nicht mehr be klagen. Da konnte ich denn auch an's Heirathen denken. Du lieber Himmel, wenn man Mittags und Abends ab gerackert nach Hause kommt, dann will man was Gut's zu essen, nicht nur Garküche vorfinden; auch eine ver nünftige Aussprache und etwas für's Herz thut dann noth! Aber freilich, es war nicht lticht was Passendes für mich zu finden. Auf's Geld brauchte ich ja nicht zu sehen, ich verdiente selbst genug für uns beide, aber mein Mann mußte sebr wirthschaftlich erzogen sein, vor allem sich nicht scheuen selbst am Herdt zu stehen und die nöthigen Hausarbei ten zu übernehmen. Denn das war zweifellos: em Dienstmädchen würde ich nicht in's Haus nehmen. Mein <.>«pi'it de würde den täglichen Anblick einer dermaßen, blödem Vor urtheil zu Liebe entwürdigten Genos sin meines Geschlechtes nicht ertragen haben. Wir Frauen sind denn doch zu höherem berufen, als niedere Mag ddienste in Küche und Keller zu verrich ten. wir mit unserem zarten Empfin den. wir leicht verletzliches Geschlecht! Leider ist diese Erkenntniß noch im mer nicht weit genug vorgeschritten und so fehlt's denn auch noch immer an Männer», die mit ihrer robusteren Kraft und dickfelligeren Außenseite be reit und besähigt sind die naturgemäß entstehende Lücke im neuen Wirth schastssystem auszufüllen. Das mußte auch ich schmerzlich empfinden. Auf vier Heirathsannoncen, die ich in den gelefenften Blätter einrücken ließ: „Zwecks Verehelichung wird die Be kanntschaft mit einem Manne nicht unter 20 und nicht über 30 gesucht. Vermögen und Schönheit Nebensache, doch muß derselbe fügsamen Charak eine Wirthschaft ganz selbstständig zu führen, perfekt kochen können und so viel vom Nähen verstehen, daß er die nothwendigsten Ausbesserungen an Kleidern und Wäsche selbst auszufüh ren vermag" hatten sich nur zwei Bewerber gemeldet, ein Damenschnei der und ein Koch. Beides ganz an sehnliche Männer, zeigten auch den besten Willen, der Schneider wollte noch schnell kochen, der Koch schneidern lernen aber ich konnte mich doch nicht entschließen. Aus Standesrück sichten nicht. Man muß doch aus seine Stellung Bedacht nehmen ein ~ Dr. mnZ." hat gesellschaftliche Ver w. —Da kam mir der Zufall zu Hilfe. Ich bekam eine neue Patientin, Fräulein Justine Haberkorn, und in deren Hause nun lernte ich meinen Huao kennen. Meinen guten Hugo! ein Muster seines Geschlechts und dazu nur geworden durch die vernunftge mäße Erziehung. Er hatte nämlich sehr früh seine war infolgedessen, als ganz zarter Sprößling noch, in die Obhut seiner beiden Tanten, Fräulein Justine und Fräulein Charlotte Haberkorn gekom men, die nun mit Eifer daran gingen, sich in ihm ein männliches Ideal zu er ziehen. Mit wissenschaftlichen Expe rimenten, die ja doch aussichtslos wa ren, plagten sie ihn nicht viel. Fräu lein Justine ertheilte ihm den ersten Elementarunterricht und später wurde die Gymnasiallehrerin Dr. Eugenie Magnich als Erzieherin in's Haus ge jedoch zum Glück entging, da er etwas schwach auf der Brust aber der Hauptwerth wurde doch immer auf seine häusliche Ausbildung gelegt, und da Tante Charlotte etwas zurückge guten Buch abgab, lieber hinter der Nähmaschine, als hinterm Schreib pult saß, gab sie in dieser Richtung eine vorzügliche Lehrmeister!» für meinen Hugo ab, den ich daher mit Recht als Perle feines Geschlechtes be Wir führten denn auch die denkbar glücklichste Ehe. Alles war blitzsauber uni mich her, ich hatte noch nie so gut gespeist, und um keine der läppischen häuslichen Kleinigkeiten, die anderen Frauen das Leben verbittern und sie von ihren höheren Zwecken ablenken, brauchte ich mich zu bekümmern. Mein Hugo besorgte das alles auf's pünktlichste und war selbst überglück lich, den Eifersüchteleien der Tante Charlotte, die nicht ertragen konnte, daß ihr Schüler im Haushaltungs fache sie so schnell überflügelt hatte, entronnen zu sein. Besonders gemüthlich gestaltete sich unser Leben des Abends wenn für mich des Tages Hetzjagd war. gei/war; die Verbindungsthllr zwi schen beiden Räumen wurde geöffnet, so daß ich meinen Hugo, der nun noch das letzte Geschirr auswusch und di« nöthigen Vorbereitungen für den näch sten Tag traf, Kartoffeln schälte, Rü ben putzte oder ähnliches machte, uns einmal in dieser Situation ge zeichnet. Mich an meinem Diploma tentisch sitzend, im feschen Normal tleid mit der weißen Piqueweste, der kurzlockigen Haar den kleidsamen Fez; meinen Hugo am Aufwalchtisch, mit nidliv wie die berühmte Geistinger sagte) die hübsch gemusterte Küchen schürze mit den breiten Achselbändern; auf dem Kopfe, um sein reizendes, weiches Haar vor Staub und Ruß zu schützen,ein rothbordirtes, weißesKops tuch, dessen einer Zipfel ihm kokett in die Stirn fällt s'ist ein allerliebstes Bildchen! Die Luft war würzig und lind, so daß ich das Fenster in meiner Stube weit offen ließ. Plötzlich fällt durch jenes Fenster in mein Zimmer. Ich wende mich erschrocken um. auch mein Hugo kommt schnell aus der Küche herbei gelaufen und was erblicken unsere Augen? Einen Storch! Einen leib haftigen Storch, auf dessen Rücken mit zarten rosa Bändern ein Wickelkind be festigt ist. Wir sehen ihn, er steht uns mit maßlosem Erstaunen an. Ja ich kann wohl sagen, ich hatte nie vorher «in so erstauntes Storchgesicht gesehen, als das war, welches er bald mir, bald meinem Hugo mit halboffenem Schna bel und weit aufgerissenen Augen zu recht Dr. Mende-Brunnen's; ich soll hier ein Kindchen abgeben?" „Bei Dr. Mende-Brunnen's?" „Ja ganz recht," erwiderte ich. „Ich bin eine geborene Mendt, meines Zei chensArzt und dieser da ist meinMann, Herr Hugo Brunnen aber ein Kind?" Darauf wandte ich mich an letzteren: „Hast Du denn ein Kind be- , j j, z bestelln Ihr bestellt! Als oder da hiii wird ein Kind gebracht" und dann geschieht's. Aber Ihr kommt mir so ganz anders vor. bei hüpfte. Dann platzte er los: „Nun, sagt mir nur; wer von Euch beiden kriegt Natur ." Mein Hugo kam mir in diesem Au fiel ich ihm schnell in's Wort: „Ich, auch dankend ablehnen. Ich habe beim besten Willen keine Zeit zu so was. Vollends jetzt, bei dieser prächtigen ja eine ganz heillose Gesellschaft! Na Hugo in's Bein, daß der jämmerlich aufschrie: „Ei verflixt!" Dann kniff er mich in den Nacken, daß ich vor sein beliebtes Regist«! „Ei verflixt" I / i «de t Praxis, die schöne Häuslichkeit, der Storch, das Wickelkind alles vielleicht wird t noch einmal N e u e s W o r t. A.: „Merkwür stolzem, altem Geschlecht und sie die Das ist doch eine Mesalliance!" B.: „Bei seinen Schulden muß man das sagt, der Peter hätt' g'sagt, Mat noch ein Haar vor. (Der^Ang«r«dete geht eine Kleinigkeit vor.) Unteroffi cier: „Mensch, das ist doch zu viel, Tie Jnngfrautiiartikel. Das merkwürdige Schriftstück befindet sich auf der Krakauer Universitäts- Bibliothek und entstammt der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Dem Inhalte nach sind die Jungfrauenar tikel von den Gefandtschaftscommissä rinnen aus Großpole» und Littauen im ersten der 25 Artikel heißt es: „In min" hinsichtlich der Werbung bis zum langer Verlobungen. In Artikel 2 und 3 wird Beschränkung der Geldhei- Wahl eines Gatten für die Mädchen gefordert. Artikel 6 bittet, alle Jüng im Juni nicht Heirathen, mit einer Geldstrafe zu belegen; der Uebelthäter solle 1000 polnische Gulden an die Kasse für verwaiste Jungfrauen zah len. Ganz eigenartig ist Artikel 6, er sagt: „Aus Anlaß dessen, daß viele von den Herren Jünglingen die Fa milienwirthschaft vernachlässigen und somit, ohne eine Ehe einzugehen, ein allzu hohes Alter erreichen, drängt sich die Nothwendigkeit aus, gewisse Ter mines» jedemßezirke, wenigstens vier mal im Jahre an einem bestimmten Orte zur allgemeinen Versammlung zu bestimmen, wo sich Jünglinge und Jungfrauen einzufinden haben, um eine wechselseitige Bekanntschaft nach freier Herzenswahl einzufädeln. Wer von den Herren Jünglingen ohne Grund ausbleibt, ist der Ehre sür ver lustig zu erklären." Mit der Stellung der Wittwen beschäftigt sich Artikel 10. „Da die Wittwen", heißt es da, „sich trotz des Verlustes eines oder zweier Männer nicht entblöden, jung« Muttersöhnchen anzulocken, wünschen wir, daß den Wittwen nach zurückge legtem 40. Lebensjahre unter der Strafe der Ehrlosigkeit die Heirath verboten werde und zwar aus dem Grunde, weil derartige Wittwen an statt Jünglinge heranzuziehen, dem Spinnen obzuliegen und das Gebet nicht außer Acht zu lassen haben." Artikel 13 wünscht Steuer>sreiheit und Verbilligung aller Schönheitsmittel, denn „da nicht jedeJungsrau mit blen dender Schönheit ausgestattet ist, seien den Minderbegllnstigten keineswegs die Mittel zur Hebung ihrer Reiz- zu ver sagen." Artikel 14 verlangt einen Zwang sür die Jünglinge, im 30. Le bensjahre zu heirathen. In Artikel 18 wird der „hohe Landtag" ersucht, da für zu sorgen, daß nur L-ute von glei chem Charakter sich heirathen, „bei spielsweise ein Jüngling von schlech ten Eigenschaften nur ein- Jungfrau derselben Veranlagung, ein Jüngling von geringem Verstand- nur -in Mäd chen,'das ihm darin ebenbürtig ist." Sehr h-it-r wirkt die Forderung, für den Heeresdienst nur solche Wittwer und Jünglinge zu bestimmen, welche „jeder Lebensenergie baar und mit auffälligen Gebrechen behaftet sind." Artikel 20 nimmt sich endlich auch der armen unterdrückten Ehefrauen an: „Da es nämlich Ehemänner giebt, welche ihren Frauen Tanzbelustigun zen, Scherze und sonstige Kurzweil oerwehren, so mögen unsere Gesand tinnen darauf sehen, daß uns dieses Alles bis auf zehn Jahre nach d-r Hei rath gestattet werde." Das letzte Blatt. Was nicht der Herbst im Sturm g-> Vom Baume jäh hinweggerasst, Das ist im Winter umgekommen. Starr ruht das letzte Tröpflein Saft. Im Gipfel wo auf weichem Pfühle Zur Sommerzeit der Vogel singt Gelb, wie ein Glöcklein im Gestühle, Das letzte Blatt im Winde schwingt. Auch das wird bald zur Erde gleiten, Doch laß getrost es untergeh'n, Denn es gehört v-rgang'nen Zeiten, Und neues Grün will aufersteh'». Der schlaue Nachtwäch te r. Stoffelbauer (der imm-r mit d-m Schlage 12 Uhr vomWirthshaufe weg geht. und jedes Mal über den mitten auf dem Gange liegenden und fchlafen denNachtwächter stolpert) :„Du könnt'st Dir schon auch, Wastl, an' ander'» Platz zum Schlafen aussuchen!" Nachtwächter: „Sei net bös, Stof felbauer! Schau, Du gehst halt alleweil Punkt 12 Uhr heim, und wenn i' mi' nach'm Elfuhrblas'n da so aus!" Ausdem neuesten M od e bericht. Zu Brautanziigen wählt man noch immer gern weiße Seide und Atlas, während str Scheidungstoilet ten Sammt in dunkleren Schattirun zen btliebt ist. O weh! „Weißt Du's schon, liebes Männchen? Unserm Nachbar ist gestern sein« Frau durchgebrannt!" „Wirklich? Der Arme!" „Nun, gen?" „Hm da müßt' ich ihnen sofort daS größte Faß Bier bohlen!"
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