6 Wie's gemacht wird. „Gelb ist Farbe des Neide,", und als solche war sie früher nicht sehr beliebt. Es ist noch gar nicht lange her, daß man angefangen hat, gelbe Kleider zu tragen. Ueber das erste gelbe Kleid berichtet uns ein altes Blatt folgendermaßen: Die berühmte Schauspielerin, Mademoiselle Mars, Sie herabströmen zu lassen, mein Herr", sagte die Schauspielerin scher zend, „nur weiß ich nicht, wie ich mich oabei zu benehmen habe." „Ich will es Ihnen sagen", rief der Seidenhändler, indem er»ein Stück „Eben deßhalb, es handelt sich da die Künstlerin. Nach Paris zurückgekehrt, ließ Ma demoiselle Mars ihre Schneiderin sie, ein Kleid daraus anzufertigen. „Ein gelbes Kleid? Unmöglich?" rief diese entsetzt, „ein solches ist noch Mittel, Mademoiselle Mars blieb da vortrefflich. Nicht ohne Unruhe Mademoiselle Mars auf die Bühne. köstliche Toilette!" solches besitzen und seit jener Zeit ist Ein Kirchlc«. Es standen die Schalen, die reinen, Voll Blumen, voll süßer, wilder; Mild blickten aus goldenen Schreinen Die lieben Heiligenbilder. O dustiges Weihrauchwallen! O Schimmer von Gold und Kerze» Das Kirchlein in meinem Herzen! Bei koketten Frautv bricht das Herz geräuschvoll. Z-on Knniwr.i Wer See. An der Spitze der Hainburger Rhe dereien, welche für die Auswanderer in Betracht kommen, marschirt die Ham burg - Amerikanische Paketsahrt-Ac tiengesellschaft, deren etwas langath miger Name jetzt in „Hamburg-Ame rikalinie" verkürzt worden ist. Sie verfügt über eine Flotte von etwa sechzig Dampfern, unter denen sich vier Schnelldampfer befinden, welche schnellsten der Welt sind. von Land zu Land in kaum sechs Ta gen durcheilen. Der Laie kann sich schwer einen Begriff von dem Verwal den Rheder« machen, von den Schwie rigkeiten der Anschaffung und In standhaltung des Schiffmaterials, der einzigen Reis« sind oft 2000 Menschen zu beköstigen, von denen etwa 500 bis 800 sehr große Ansprüche an Küche und Keller stellen. Außerdem ist ein Hilfskräften d«r Gesellschaft über die ganze Erde verstreut. Zahlreiche Aerzte versehen, unterstützt von Krankenwär tern, den Dienst auf den Schiffen und in den Hospitälern und Baracken. Abfahrt des Tenders. Rumpf mit dem rothen Unterwasser- Ueber das untere Pro tere auf. Zwischen den beiden Masten stehen, gewaltigen Säulen gleich, drei mächtige Schornsteine. Deckhäuser, Rettungsboote. Ventilatoren unter brechen di« harmonischen Linien. An Bord selbst empfängt der Beschauer von den Salons, Rauch- und Musik »immcrn Eindrücke, wie er sie nur bei fürstlichen Palästen gewohnt war. Ein fast übertriebener Luxus, eine Verschwendung von Gold, Plastik und Malerei blenden das Auge mehr, wie sie ihm wohlthun. Das große, helle, luftige Zwischendeck besieht aus dem Speisesaal, in welchem Tische und Bänke für die Mahlzeiten versehenen Räume, welche Betten für zwölf bis dreißig Personen enthalten. Einschiffung der Passa giere. Das ganze Zwischendeck ist mit elek reichlich und gut. Für die Bewegung in freie' Luft steht den Zwischendecks pasjagi.'ren ein Promenadendeck von der Mitte thllrmt sich das Gepäck auf. Was nehmen dieLeute für Ballast mit! Koffer, Kommoden, schwer vollgepackte den Gepäckstücken nehmen Frauen und Kinder ein. Die Ränder des Wagens besetzen die Männer, deren Beine gleich bunte, gemischte Gesellschaft findet sich nen verstohlene Thränen beim Anblick des letzten Stückchens deutscher Erde, manche starren gleichgiltig die schon wünschen sehnlichst, so bald als mög lich das Land aus den Augen zu be kommen. und dort bis zum Abgang der Schisse seitens der Gesellschaften entweder ko- Tanz im Zwischendeck, stenlos oder gegen geringen Enigeld verpflegt. Der besser gestellte Theil der Reisenden wird in unter staatliche Controlle gestellten Herb»rgen unter gebracht, deren Vorschriften den Aus schützen. Eine große Anzahl von Ge heimpolizisten hält gewissenlose Spe kulanten und andere dunkle Ehren- Geld. Während noch die legten klirrt schon die Ankerkette. Die Ben der, Leichterschiffe und was sonst noch worfen. Der Anker ist hoch, die Mu sik spielt „Muß i denn zum Städtle Schiff, das Elbwasser bis auf den Schiff'sbaustil reden. Innren Ein- Richtungen sind sie allerdings verschie den, je nach den Klimaten, welche sie zu durchkreuzen haben. Nächst der Hamburg - Amerikalinie verdient die Hamburg - Südamerika nische Dampffchifffahrts - Gesellschaft geschäft die erstere übernommen hat. Der Verkehr und die Auswanderung nach Brasilien, Uruguay und Argin- Gesellschaft fast jährlich neue Schiffe baut und in Dienst stellt. Die Kos mos- und die Hamburg - Pacificlinie Kingsinlinie nach Ostasien, die Hansa« und Deutsche Australische Linie, die Calcuttalinie, die Rob. M. Sloman.".- Ausschwunge begriffen. Von den jüngeren Dampfschiffsahrts - Gesell schaften ragen besonders die Woer- Endziel der Schnelldampfers befindet Hafens von New Port im Besitz der Hamburg - Amerikalinie. Die Ge- JlhadaSPalmas. Meere gelegene Insel Jlha das Pal- Schiff der Gesellschaft in Santos ein, Maschinisten und Mannschaft zur das Geschäft des Löschens und Ladens man aus Vorstehendem ersieht, erheb liche Fortschritte gegen das früherer Zeiten gemacht. Damit ist nicht ge sagt, daß es nicht noch verbesserungs fähig wäre. Der menschlich« Geist deutschen Hansastädte dabei auf dem Platze sein und ihren Ruf zu wahren wissen. Zwei Concurrenten „Wie viel hast Du?" „Sag' ich als ich." Im« Heirathsbiireau. Vermittler: „Das Mädchen, welches ich Ihnen empfehle, ist sehr häuslich!" Herr: »Gut! I« mehr Häuser, desto besser!" Breslau. Ebenso wie die Provinz Schlesien, einer der schönsten Edelsteine in Preu ßens Krone, „größer und reicher als Kaiser Friedrich zu sagen pflegte, den Bewohnern des westlichen Deutsch lands wenig bekannt ist, so selten wird auch die schlesische Hauptstadt, das alte Breslau, von ihnen besucht. Obgleich Breslau mit seinen 400,000 Rathh a u s. Bewohnern der Größe nach die zweite Stadt Preußens und eine der größten Städte Deutschlandsist und den vffi ciellen Titel „königliche Haupt- und Residenzstadt" führt, so trägt sie doch, bei aller großstädtischen Stattlichkeit und Lebhaftigkeit des Verkehrs, ein durchaus schlesisch-provincielles Ge präge. Sie ist nicht wie andere^gleich Großstadt im internationalen Sinne geworden. Die Ursachen davon sind ihre weit nach Osten gerückte, dem weiterer Ferne Denn so reich die Provinz Schlesitn an Natur- Blücherplatz. reiche Stadt bis zu den fernen Bergen. Elisabethkirche. Auch in Bezug auf Kunst darf sich tonischem Werth, wie der die Kreuzkirche, St. Elisabeth, Maria- Magdalena u. a. In seinem ehrwiir litzt Breslau ein Juwel Mittelalter- licker Baukunst. Dasselbe ist reich an historischen Erinnerungen. So nahm in dem berühmten Fürstensaal Fried rich der Große, nach der Eroberung Schlesiens, am 7. November di^ Börse, das Museum, das Stadtthea haupt besitzen nicht wenig Familien des hohen schlesischen Adels, der es mehr liebt, in der Hauptstadt der heimischen Provinz, wo «r mehr „unter sich" ist, als in Berlin den Winter zu verleben, Paläste oder Häuser in Breslau. Der Palast des Fürstbischofs befindet sich ebenso wie die Curien der Domherren, Lessingbrück«. auf der Dom-Insel, wo sie mit ver schiedenen Berwaltungs- und Stif- Auf den Straßen und Plätzen Bres- Aiitomaiischrs Bufsct. min, untergebracht werden. Ferner ge stattet der Apparat den Verkauf aller denkbaren Gegenstände von nicht allzu haben scheint, kann in beliebiger Größe hergestellt werden. Ein solches Büffet für achtzig Geldeknwürfe ist 4 Uards ten! ja Wirklich« Ziegen!" Höchster Grad. Junger Zahnarzt: „Ach, EM, ich liebe Dich Dir würde ich alle Zähne umsonst Kindlich »Vater, rathe 'mal, was wir heute zu Mittag be. kommen « fängt mit «wem »R" an!" „Rindfleisch?" .Nein!" „Rüben?" „Nein!" „Roulade?" „Nein!" „Ja, dann weiß ich'z nichts „Erbsen!" Bin Sieg der Intelligenz. aber was lachen S' denn? Was, ich hätt' schon unzählige gehabt? Ich muß schon bitten meine Heuen, daßSi« mich mit Doppeldeutigkeiten auslassen, der Äff' war von Fleisch und Blut!" einen Affen g'habt.... meine Herren jetzt verbitt' ich mir aber ernstlich, daß Sie lachen ..., den hat mir mein Graf in die Dressur gegeben, weil er sich zu ungebildet aufgeführt hat. Selbstver ständlich hat er sein Benehmen i^uch rissen, er hätt' die Hundspeitsch' ge» nommen und das Luder furchtbar v«c hau'n —nicht so ich. So ein gewiegter Abrichter läßt sich zu keiner unvernünf tigen Handlung, welche den Trotz der Bestie herausgefordert hätte, hinreißen, o nein, da muß man erzieherisch wir ken, die Ueberlegenheit des menschlichen Geistes thierischer Unvernunft gegen über ins Treffen führen und der Sieg bleibt nicht aus! Ich schau' ihm also ganz ernst in sei ne grinsende Fratze, heb' langsam die Hand und —mach' ihm auch eine lange Naf'! Wie ich ihn das nächste Mal »6 cornin nehmen will, macht der Kerl schon mit beiden Pratzen das alteMa növer ich aber nehme diesmal meine beiden Hände. Kurz darauf bin ich wieder mit ihm unzufrieden, kanzel ihn ab und denk', diesmal langt es sicher, als er vom Kleiderschrank herunter— mit seinen beiden Händen und einem Fuß eine Riesennase heruntermacht I Jetzt hätten S' aber sehen sollen, wie mein einer Stiesel in die Eck' g'flogen ist, wie ich ebenfalls mit zwei Händen und einem Fuß ich trag' sogenann te Fingerstrümpfe eine Mordsnas'n zu ihm naufg'macht hab! Quitt waren wir, aber luck hat er net lassen? das nächste Mal nimmt er auch noch sei nen andern Fuß! Es wär' ja nicht ge fehlt gewesen aber g'rad' an dem Kerl, der ich hilflos im Lehnstuhl lie ge, lange Nasen mit zwei Händ und zwei Fuß' heruntergemacht. Meine Wuth Sie sich^ denken ich dann mit Werg ausg'stopft und in das Loch, in i«s mim schlupft, je ei nen Stock g'steckt und diese dann jx in einen meiner Aermelschlitze. Nun hab' ich mit meinem gesunden Fuß nach ei nein Schlappschuh geangelt und,, wie ich ihn hatte, hab' ich ihn dann i» siche rem Wurfe dem Affen an den Schä. del geschmissen. Ganz wie ich wie dacht-, zeigt mir der gleich sei»» Zähne und macht die vierhändige N«L —jetzt aber kam der große Momentr Ich heb' langsam ant» feierlich mon« zw« wirtlichen Händ- mit den in dm Ar- befestigten. ausgestopft«! Hand. gesunden Fuß laß ich die Spitz, ma chen ... den Affe» hittten S' sehen sollen! G'schaut hat er wie net recht g'scheit u»d als da»n auch noch »nein krankes Bein von n»r triumphi rend gegen ihn als R»s»r«e ge» schwungen wurde, da hat er genug ge-> hatten Schweis eingezogen uns sen Nasen hat er aber nie mehr ge macht! Sehen S' das heißt man «i» nen Sieg der Intelligenz!" Üeine Wahl. A.: .Du hast Detne Schwiegermutter im tzause und bist damit zufrieden?" A.: .Ich muß zufrieden sein!" Ach fo. A.: Kennen Sie den Herrn dort genauer? A.: Jawohl, ein einsilbiger Mensch. A.i Das kann ich gar nicht finden. B.: Ra. er heigl doch Schulz.
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