6 Her? und Welt. Wir gingen schweigend Hand in Hand Auf schmalem Rain, zu beiden Seiten IDer schlanken Weizenhalme Wand. Wir spürten nichts vom Weltgetriebe, Der Alltag war uns fern gerückt. Belauschten zart wir und entzückt. Nun siel der Schwaden gold'ne ! Menge, Und frei vor uns liegt Feld an Feld. iEs kehrt der Blick aus Herzensenge jZurück zur weiten Außenwelt. Welch reicher Wechsel von Gesichten O schau die Fülle schwerer Pflichten !Und auch den köstlichen Gewinn! So laß denn Hand in Hand uns schreiten Mit hellen Blicken durch die Welt! Das Leben hat an allen Seiten Gesetzestafeln aufgestellt. Doch heilig bleibe stets uns beiden Der Tag der Weltvergessenheit: Mit Kraft zum Schaffen und zum jHat er die Herzen still geweiht. Leidend. .> Leidend! Nicht krank, nicht schwer, xefühl und Besorgniß beanspruchen darf. Eine wirkliche, gefährliche Krank» tenkreis^desßetroffenen in schmerzliche tes, bedrohtes alle Her zen, und wenn die Gefahr gehoben ist, gen und Pflichten hin, welche das Le ben von ihm verlangt! Die Wonne des Genesens kennt der immer Kränkelnde nicht, feinLeben spinnt sich ab zwischen kleinen Schwankungen des Befindens, jenem Auf und Nieder, wie es alle ran gewöhnt, ihn schwach und hinfäl lig zu wissen; er ist ja nicht sehr krank, entbehrt ja auch nicht aller Daseins freude, er kann sich schonen, sein Zu stand ist nach der Meinung der Ge sunden ein ganz erträglicher; es war seit Jahren so und kann Jahre lang noch so bleiben. Daß er im steten Ringen seiner Geisteskraft gegen den unsichtbaren Feind, seine körperliche Schwäche, sich vergeblich abmüht, daß er von so vielen Freuden und Genüssen ausgeschlossen ist, die der Gesunde dank- und fragelos hinnimmt, daß er fast all' die schönen beglückendenUeber flüssigteiten, die das Dasein schmücken und durchsonnen, entbehren muß, die zwar nicht unbedingt zum Leben erfor derlich sind, wie das Athemholen, ohne welche es aber doch recht schal und farblos ist, das bemerken und fühlen nur Wenige. Der Leidende in der Familie wird in den meisten Fällen von Rücksicht, Güte und Zartgefühl umgeben sein, das hindert aber nicht, daß er sich unglücklich fühlt, hauptsäch lich durch sein Unvermögen, etwas zu leisten, denen, die er liebt und denen er so viel dankt, etwa« mehr zu sein, als eine liebe Last. Das Einzige, was ihm für sie zu thun geblieben, ist, daß er durch Klagen und Ungeduld diese nicht noch schwerer macht, noch verschlim mert, daß er, so gut es eben gehen will, sich mit seinem Loose abzufinden, es resignirt, ja heiter zu ertragen sucht. Durch sein Leiden, welches in den mei sten Fällen starke Sinnes- und Ge miithseindrücke nicht verträgt, ist ihm eine vom Getriebe der Welt abgeson derte Stelle angewiesen, wodurch er wird, wo sich die Gesunden heimisch fühlen. Der Verkehr mit Jemand, der weltfern lebt und dessen schwache Ge sundheit steter Schonung bedarf, ist für Durchschnittsmenschen nicht leicht. Manche glauben, der Interessensphäre eines Leidenden am nächsten zu kom men, wenn sie Krankengeschichten er zählen, was eine Qual für den Zuhö rer ist, die er geduldig über sich erge hen läßt, aber eigentlich ein Trost fein und ihm beweisen soll, daß sein Leiden gegen dasAnderer gar nicht so schlimm und ganz leicht zu ertragen ist. Andere loben aus Gutmiithigkeit und Mitgefühl sein gutes Aussehen (was in der That meistens gar nicht gut ist) und verheißen ihm darauf hin sichere, baldige Besserung, vielleicht chelt wehmüthig. Was soll er sonst thuir? Er weiß es besser, aber er tst es müde, längst zur Genüge an diese tactlosen Trostversuche gewöhnt, sie immer auf's Neue zu widerlegen. O Ihr, hinter denen eine überstan dene schwere Krankheit mit ihren Schmerzen wie ein böser Traum ver sinkt, aus dem erwacht, Ihr in's wirk liche Leben zurückkehrt, wie glücklich seid Ihr gegen Jene, die nicht krank und nicht gesund, die nur leidend sind und für die es wohl nur in den selten sten Fällen eine Genesung auf Erden gibt! Bewährte Unglücks zahl. Gattin: „Mir ist, als wären wir schon hundert Jahre verheiratliel: ersten Male begegnete?," -- <?>>!>!- Tisch!/' Witder aus Maliaudja. verbreitet; der Häuptling Maharero selbst ist aber noch ein Heide. Im Großen und Ganzen hat bei dem mit eisernen oder kupfernen Ringen behängt. Die Weiber hüllten sich in unansehnliche Ledermäntel und trugen Zipfeln. Jetzt sieht man nicht nur hergehen. Im Uebrigen hat sich an der Lebensweife des Volkes wenig ge ändert. Ackerbau ist im Hererolande, Ruthen, Gestrüpp und Gras fehlt et Für den Hausrath, der nur in weni gen Milchgefäßen, Kochtöpfen und Waffen besteht, ist darin genügend Raum, und gegen Sonnenbrand wie Dienste, so daß die Eigenthümer der in der Hütte ausgebreiteten Matt das halten und Thieren oder von erlegtem Wild zum Trockne» aufgehängt wird. Auch finden hier wohl die Hörner schöner Ochsen eine Stätte; diese bildeten auch früher und bilden sie bei den heidnischen Herero noch heute den ein- suchen in unzugänglichen Felsennestern ein freies Leben zu führen. Jetzt hat die deutsche Oberherrschaft die Vevg damara von dem Sklavenjoch erlöst. In hohem Grade erschwert wurde anfänglich dieMissionsthätigkeit durch die beständigen Kriege zwischen den Herero und ihren seitwärts sitzenden Feinden, den Nama - Hottentotten. Hauptgrund für diese Kriege war der Glaube der Nama, daß weiter im Norden ein Schlaraffenland zu finden sei, und daß alle schwarzen Stämme, welche den Zugang zu diesem gelobten Lande hinderten, als „Komanitas" vertilgt werden mühten. Bei Oka- wurden zwei kleine Herero ges vollständig aufgerieben, und einige Hügel in der Nähe Platzes erhiel zweihundcrt ihrer Feinde feld bedeckten. Die Missionare litten unter diesen Unruhen schwer, wurden stahlen ihnen Alles unter den Händen weg. Es heischte auch eine unglaub- tenlosigkeit. Treulich tbaten die Mis ten im Jahre 1872 die Erstlinge, drei zehn Erwachsene und drei Kinder, ge tauft werden. Seither ist es mit der Entwickelung der Station vorwärts Hererogemeinde von Okahandja fast achthundert Glieder und die Missions schule wird dort täglich von Hundert- Kaserne der deutschen Schutztruppe das stattlichste Gebäude in Okahandja. Die Kaserne nebst den daran stoßenden westafrika ist eine für Afrika impo sante Macht. Sie hat sich bei Euro päern und Eingeborenen Anerkennung erworben, durch Tüchtigkeit, Tapfer keit und Mannszucht und besonders auch durch die zähe Ausdauer, die sie in den schwierigen Kämpfen gegen Witboy bewiesen hat. Der Reiter der Schutztruppe sieht auch schmuck und Deutscher Reiter, kriegstüchtig aus. Man könnte ihn für einen südafrikanischen Buern hal solche soldatische Attribute nicht. und dergleichen Stoffen, Kattune für die Frauen. Auch Töpfe, Messer, auch Wagen werden sehr geschätzt und begehrt; selbst Kaffee, Zucker und Mehl sind an reichere Eingeborene ver- Auf dem Biehmarkt. fang nimmt. Der Aufenthalt in der frischen Luft bei Tag und Nacht, das reichen Gewinn. Nach der Rückkehr wird das Vieh aus Viehmärkten um gesetzt. Jetzt bleibt es meist im Lande, denn die Verwaltung braucht Zug früker verschickte man es aus die Märkte der Kapcolonie, auch selbst nach den Diamantfeldern. Der Händ ler ruht sich dann wieder in seinem Heim aus. undefinirbav ist, und Was für Brot und welche Braten gibt der Thee aber jedenfalls gekocht statt aufgebrüht! Was thut das den schwarzen Köchen? Ihnen geht es gut größten Gleichmuth Hingenommen. Weiß der Bursche doch, daß er so leicht nicht fortgejagt wird, weil seine Her- Die Tttirad-Troschke. Auf der Fahrt. Droschke ersterKlassc (etwa 250 Dards in der Minute). Der Fahrpreis ist ein äußerst geringer, für je angefan gene 4M Meter sind 10 Pf. zu zahlen, Berliner Pflaster und Asphalt bald einbürgern. Einige zur Probe in Be wegung gesetzte Drnrad-Taxameter — In der Liebe hofft, io fein. Spedi teur) :Jch liefere Ihnen die Dame bis 1, April franko Kahnstation exklusive Rollgeld. denn? Lassen Sie mich doch schlafen! — Wirthin: Ach, entschuldigen Sie nur, Herr Müller, ich wollt» Ihnen nur sa gen, daß heute Sonntag ist unv daß Sie noch weiter schlafen können, > Klektricität im Kausvatt. Technik auf dem Gebiet der Licht- und Arbeitsleistung des elektrischen Stro- Elektr Ische Küche. wärmung hängt von der Stromstärke und dem Widerstand des Leiters ab, und wir haben es in der Hand, nicht auch eine beliebige Eoncentration der Wärmewirkung, wie es für Heizzwecke nothwendig ist, hervorzurufen. von Porzellan be sür Kochzwecke angemessen ist. An Stelle des Neusilberdrahtes verwendet Elektrische P l L t t e r e i. liegt allerdings die Sache, wenn billige Kräfte, wie Wasser und Wind, zum Antrieb der Dynamomaschinen nutz sche Heizung billiger als Holz- und Kohlenfeuerung werden. Dies ist be- E l e i t r i 112 che L e u ch t e^. sondre Berücksichtigung fand. Die WasserMe des Flusses treiben drei folgt elektrisch. Ganz so günstig wie u, Ottawa lie- cherheit annehmen, daß man auch bei uns in absehbarer Zeit Mittel und Wege zur Verbilligung der elektrischen Kraft finde» wird. Bis dahin werden gen Annehmlichkeiten, die wir uns mit Hilfe der Elektrotechnik verschaffen können, begnügen müssen. Im Fami bei Nacht oder während der Dämme rung das Zifferblatt beleuchten zu können. Einer großen Beliebtet, na man sich mit Rücksicht auf besondre Vortheile auch manch kostspieligeres Vergnügen leisten können. nnrd ringeren Mitteln verschaffen kann. In Schließen des Gashahns. Bei weiterer Vervollkommnung die vom Schlafzimmer aus den schon Abends aufgestellten Kaffee oder Thee bereiten und die Wohnzimmer heizen in Anspruch nehmen zu müssen. Elektrische Brennscheere. Aber selbst in Häusern, die keine Spitze ein elektrischer Funke, der die jeder Ha«sst<rnd ebensogut Elektricität Elektrifcher Of« n. befördern und die Treppen allenfalls als trauriger Nothbehelf gelten. Das Telephon wird so verbreitet sein wie „Das schwache Geschlecht." scheint schon zu schlafen!' „Nein, Dein armes Weiberl schlaft nicht, Du Tyrann! Du hast kein Herz für Dein verlasse» nes, schwaches Weib! Mersch, in's Bett!" Früher. Gatte: „Ganz recht! Früher zanktest Entdeckte Renommage. Soff: „Ich sage Dir, Brander, ich bin gestern mit einer Dame spazieren gefahren." Brander: „Hab's gesehen! Sie und Verschnappt. A.: .Ihre Frau hat wunderhübsche, kleine Zähne!" B.: „Gewiß, viel zu klein jeden Morgen bat sie sie verlegt!" — ßv e r stra nde n. „H^rr Zerstreut. Ein Professor sitzt in einem Gartenrestaurant, und die Hälfte des Tisches, an welchem er ficht, ist von der Sonne beschienen. „Ach," meinte er zur Kellnerin, „sind Sie so freundlich und drehen Sie mir WiedieAltenfungen... Der kleine Fritz: Onkel, ich möchte mir gern Bonbons taufen. Onkel: So. da möchtest Du wohl Geld von mir?— Fritz: Nun, von Dir nicht; aber Du hist doch Makler und da konntest Du mir vielleicht auf mein Puppentheater eine Hypothek vermittels
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