Molm KilG. <5. Fortsetzung.) Als sie ihn losließ, perlte ihm kal melte zurück. Mari« ergriff zärtlich „Bist Du unwohl, mein Liebling?" flüsterte sie sanft. Zimmer. Es kostete ihn Mühe, sich facht. Zehntes Kapitel. So blieb es am folgenden Tage, Er kam zu mir und sagte, daß die Zeit des Zauderns und der Selbst- Prüfung zu Ende sei, und daß er sich sprechens entbinden. Er erhielt von Marie das Jawort, ihm nach dem Friedensschlüsse nach cht ' . Karls Mulder finden werde. Karl wußte sie zu beschwichtigen, indem er von Neuem ihr die Herzenseigenschas- A e abend hat/ H ein unverdorbenes Kind vor einer Lraut zu empfinden pflegt. Herr Tailland erzählt« uns, daß er tauft habe, dicht bei La Chapelle, das zanz reizend gelogen sei, und daß die Familie am Sonntag hinausfahren wolle, «s zu besehen. Das Geschäft müsse einen Tag über geschlossen blei ben. Einer Aufforderung, uns der Parti« anzuschließen, leistet«« wir na türlich g«rn« Folge, und so wurden al lerseits Zuvllstungen für den nächsten Tag getroffen. Die Februarsonn« schien vom hei erskn Himmel warm auf unsern weg. Don Rücksitz des Landauers, ocn Herr Tailland hatte anspann«« assen, nahmen dieser selbst, sein« Gat in und Marie Schmitt ein, ihnen ge genüber saßen Petersen und ich, wäh rend der Wildfang, Lsonie, darauf bestand, neben dem Kutscher auf dem Bock zu thronen. Beim Passiren des Marktplatzes hatten wir «in w«nig die Spießruthen der Ossiziere auszuhal ten, die mit verbindlichem, theilweise aber etwas ironischem Lächeln her übergrüßten. Sowohl Karl als ich hat- Indessen stolz zum Ich hatte in der letzten Zeit das rei« Gedanken um sie herum. Wo ich ging und stand, im Dienst, in Gesellschaft der Offiziere, in der Kirche, als ein suchte ich den Zustand meines Herzen? nicht; doch stand es selbstverständlich bei mir fest, daß ihre Gefühle mit den Gelegenheit, uns allein zu se>hen und zu sprechen. Was wollt« ich mehr? In ihrer Nähe wußte ich weder von Raum noch Zeit. Ihr ganzes Wesen erschien mir von einem Hauch der Liebe um- stand ich ihr gegenüber wie einer Hei ligen. Die Reinheit ihres Wesens in rller Vertraulichkeit, diese frischeJu'wg äußersten Respekt erzwang, den Re spekt des Gedankens, des innersten Fühlens, das leichisertige Regungen legen, keines klaren Wortes mächtig, wie ein ungeschickter Junge erscheinen machte. So spielte ich weiter mit dem Feuer, immer wcikr. Bisher war ich wie em lebte in den Tag hinein. von der Hand in den Mund. Ich reflektirte nicht oder dmh höchst selten; und dann suchte ich Nur manchmal, wen« ich sie eine Zeitlang nicht gesehe» hatte, sagte ich plötzlich zu mir: „Mensch, eigentlich bist du ein Esel, du hast ihr noch nicht einen einzigen Kuß aeraubt!" Und dann faßte ich für die nächste Zukunft einen heroischen Entschluß. Sobald ich aber wieder vor ihr stand und sie in allerliebst«! Zutraulichkeit in mich hmeinplauderte, dachte ich nicht mehr an solche Entschlüsse. Wir waren in La Chapelle einge troffn, durchfuhren das lange Dorf und erreichten etwa einen Kilometer westlich davon das Ziel unserer Fahrt. Der kleine Hof lag sehr hübsch. Di« weißen Wände des zweistöckigenWohai hauses und die gleichfalls weißge tiinchten Mauern, lvelche die Wirth sehnlichen Teiches dahinglitt. Rechter Hand lachte ein von einem Flusse durchströmtes Wiesenthal uns entge gen, während der Teich von einem wei ter unterhalb in den Fluß mündenden Bache gebildet wurde, dessen sich schlängelnder Lauf, von einer Reihe Obstbäume begleitet, sich hinter einem ansehnlichen Hügel verlor. Zum Ba ch« hinab, gegen Süden geneigt, wa ren die Hänge des Hügels mit Wein bergen bedeckt, deren dünne, aus Tan nenholz geschnitzte Psähle in die Erde gesteckten Streichhölzern glichen. Die Kuppe und die zum Fluss« abfallend« Nordseit« des Hügels trugen Gehölz, in welchem ein« Gruppe düsterer Tan nen sich scharf gegen den luftigen Ei chenbestand abhob. Erhöht wurde die malerische Wirkung des Landschafts bildes durch Trümmevreste einer mit telalterlichen Burg, welche den gegen den Hof gekehrten Vorsprung des Hü gels krönten. „Ist es nicht reizend?" sagte Herr Tailland, mit der Hand darauf deu i«nd -u seiner Gattin, deren fette Zü ge sich freudig belebten; „habe ich ei Dir nicht gesagt, Therese? Und der günstige Kauf! Ja, ja, es sind kein« Theil der Zinsen decken, es ist prima Boden für Obstkultur. Der Wein aber ist der beste der ganzen Gegend." Bedeutung des Wortes. und Hof ken'i«m zu lernen. UnterHerrn Boyers Führung wurde eine Inspek tionsreise begonnen, kein Win-kel vom Kauf das gesammt« todt« und lebend« Inventar einbogrilsfen, und das letztere bildete L<wn!es Entzücken. Allerdings war es durch den Krieg stark dezimirt, die besten Pferde aNd Kühe, der grö ßere Theil der Schafe war durch di« Requisitionen verloren gegangen. Ge rade dies hatte den Besitzer, der seit Zehren wegen zu geringen Anlageka- Prussiens sein Glück zu veraanten ha be, mag dahingestellt bleiben. zeigte lebhaftes Interesse für Interesse wuchs zusehends beim Betre ten des GeslÜNelhofes, der sich in bes serem Zustande befand., Frau Boyer gen Thiere gar nicht heraus und ließ ihrem Vater nicht «her Ruhe, als bis er versprach, daß ewige der schönsten „Wir niUsscm kahnen, wir müssen kahnen," ri«f Ii«. .Herr Petersen. Herr Haus, um zunächst die Bücher einer ben bald aus der Mitte des Wasser spiegels. Das Wasser war klar unv „Das wäre ja prächtig," rief sie, als ich sie auf das Gefährliche ihrer Spie lerei aufrnerlsam machte, „dann er- Elstes Kapitel. Zu L«>onie sagte ich, es sei dies Aus sehen die Folgt übermenschlicher An strengung. „Na/ meinte sie, .die Anstrengun gen hatte er schon durchgemacht, als war er damals! Ich habe ater auch sagen hören, daß der Brauisland zehrt und dak Brautleute manchmal von Fluß durch den Wald strömt. Auf Wiedersehen!" Eine Biegung des Weges entzog Gesichtskreis der Meierei. Ich benutzte den Anlaß, Löonie meinen Arm anzu unter solchen Umständen zu thun Entschlüsse ins Werk zu setzen, die ich am Morgen während der Wagenfahrt gefaßt hatte. Als wir so miteinander im Wagen kennen es doch, dies Elboeuf? Es soll s^tz „Nicht um Alles in der Welt würde entlocken. Zuletzt sägte „Wenn El- Ich war einen Augenblick ganz starr, se Worte entflohen «aren. „Jetzt oder nie!" sagte ich mir und fühlte mich Vor uns jagten sich ein p«ar Amseln durch die Büsche, »s schien mir «inVor bild zu sein. Wir schritte» hart an ei nem blühenden Haselstrauch vorüber; ich brach einen Zweig ab und betrach tete ihn wie ein Symbol. Da riß sie sich los von meinem Ar me, wie ein Sturmwind war sie zur Wiese hinunter. Hell jubelte sie auf, denn die eisten gelben Himmelsschlüs sel hatten hier ihre Kelche erschlossen. mir entzückt zu -und begann eifrig zu pflücken. einen schönen Strauß beisammen. Da sah ich von Weitem etwas Blaues durch die Büsche schimmern, ließ sie bei den Primeln und eilte dorthin. Sie pflückte weiter. Wie ich vermuthet hatte, waren es blaue Anemonen, die in Menge dort standen. In wenig Minuten hatte ich ein hübsches Bouquet, mit dem ich den Primeln zu mischen. Wir stiegen wieder zum Wege hin auf, der jetzt ganz in den Wald ein bog. Endlkch faßte ich mir ein Herz der große Augenblick war gekommen. t 5 !,wir sind Freunde geworden, und Sie wissen, wie sehr ich Sie verehre. Zum erstenmal haben mir heute Ihre Worte den Gedanken der Trennung droht. Aber ich möchte doch nicht von Ihnen scheiden, ohne ein Zeichen da für zu haben, daß auch Sie mir ein klein Bischen gut find, ich werde dar aus die Hoffnung schöpfen, daß wir aus der Ferne «inander gut bleiben werden. Fräulein L6onie, es ist für Sie ein Leichtes, mich zum Glücklich sten der Sterblichen zu machen." Sie blickte mich mit den großen Au gen verwundert an und sagte treuher kdeines Zeichen Ihrer Gunst ist es, um Es war heraus. Ich hatte es einmal beschlossen, und es mußte geschehen. Mir aber war zu Muthe, als ob ich lch sah Bleck erstarren. Eine Blutwelle färbte ihrrWangen bis z» den Schläfen herauf. Meine Hand vsn sich schleudernd, sprang sie einen Schritt zurück. Während ihre Blicke mrch trafen wie eine Stahlklinge, brach Herr? O das ist sehr schön von Jh- Oder glauben Sie, nur der Tochter eines besiegten Volles alles bieten zu könne»? Antworten Sic, mein zwingen mich, Sie zu verachten! Ich bin Ihne» wirklich sehr böse, Herr Neumann." Sie hatte sich in immer heftigeren Zorn hineingeredet, der mit dem har- folgt.) Wilhtclmami. Bon Emst Muellenbach <Lenbach> Weißt du noch, wie wir im Wald Erste Liebesrosen brachen? Saß versteckt im Felsenspalt Kommt des Herbstes rauhes Kind, Kommt vom Norden jetzt der Wind Heischend durch den Forst gegangem. AucheinMöbelgeschäst. Bater (beim Besuche seiner Tochter): wie geht's denn im Geschäfte Deines Mannes?" — „Danke, Papa, so leidlich. Am besten geht das Möbelgeschäft." Bdter: „Wik, habt Ihr denn ein Möbelgeschäft eröffnet?" Tochter: „Gewiß, lieb« Papa. Gleich den nächsten Monat nach der gegeben hast!" Schmeichelhaft. Geck: »Ich sage Ihnen, das Frankem Neu- gera,e die richtig« Frau für Ben» iesen. ~Ob dein Schatz wirllich so jehr für Dich glüht?" „Nun, er trinkt ja den ganzen Tag nur noch Glühwein/' Ordnu »g m «iß sein. Die Frau Assessor ist so ordnungsliebend, daß sie, wenn die Gardinen in der Wä sche sind, auch leim Gardinenpredigten hält! —A » s Befehl. Dame (zu ihrem Gatten): „Edgar, morgen lomint meine Jugendfreundin Elli aus drei Zage zu Besuch —. Du wirst mich die Zeit heftig lieben!" Jur die Küche. Kartoffel - Suppe. Einig« Kartoffeln schält, wäscht und schneidet man, ebenso eine Zwiebel, einen klei nen Selleriekopf und thut dies mit ei nem Eßlöffel Butter, etwas Pfeffer und Salz in eine Kafserole, um es langsam weich zu dämpfen. Ist dies unter fleißigem Umrühren auf schwa chem Feuer geschehen, so süllt man ein Quart Bouillon, welche man auZ Fleisch - Extract bereiten kann, oder auch nur Wasser auf, im letzteren Falle muß noch etwas Butter hineingegeben werde», verkocht die Masse langsam eine weitere halbe Stunde und streicht sie durch ein Sieb. In den Topf zu nochmaligem Aufkochen zurückgegeben, schmeckt man die Suppe ab und macht sie durch einen Zusatz von kleinen Fleischklößen besonders fein und wohl schmeckend, doch genügt es auch, sie ohne diese, gut gebunden, mit gewieg ter Petersilie aus den Tisch zu geben. Fleischklößchen. Allerlei Bra tenreste wiegt man fein, vermischt sie mit einem Drittel ihres Gewichts fri schem, gehacktem Fleisch, einigen Eiern, etwas saurer Sahne, Gewürz und ein geweichter Semmel, formt ovale Klößchen davon, dreht sie in Reibbrot und brät sie braun. Man läßt sie kalt werden, schneidet sie mitten durch, richtet sie sternförmig an und über gießt sie mit folgender Sauce. Zwei Eier kocht man hart, reibt das Eigelb durch ein Sieb, verrührt es mit etwas Essig, gibt zwei gerieben« gekochte Ka r Mostrich, zwei Löffel Johan- Frtcaffirte Kalbsbries - ch e n (-Milch). Das zu Stücken ge schnittene Blies dünstet man mit Butter, feinen Schalotten und Limo nensast, legt es heraus, staubt Mehl in das Fett, läßt es anlaufen, vergießt mit Dottern imd Citronensast. Kalte Ente. Eine schöne, fette Ente wird wie zum Braten hergerich chens her, einen Schnitt, trennt da? Fleisch bis zur Brust rein vom Kno chengerippe ab, wob«! die Haut «richt Mark, Unze zerrührte Butter, Muskat, 1t Unze abgeschältes, in- !al wasser in einer Serviette, bis sie gar ist. Die Schüssel garnirt man zuletzt mit rothem und weißem Fleischgela aufgehängt. Das Bestreichen wieder holt man jeden zweiten Tag, im Gan zen viermal. Auch kann man ihn noch für eine oder zwei Nächte bei einem Fleischer in den Rauch hängen lassen. Der Schinken ist äußerst zart und wohlschmeckend. Reiswürstchen. Ein halbe» Pfund Reis wird gebrW, dann mit siedender Milch, etwas Butter und Salz zu einem dicken Brei gekocht; dann läßt man diesen kalt werden, macht kleine Würstchen daraus, dreht sie in verrührtem Ei und geriebener Semmel herum und backt sie in halb Butter, halb Schmalz in einer flachen Pfanne. Will man sie als süße Speise haben, so muh man sie in Ziinmet und Zucker ganz einwickeln und eine' Obs t Vanillesauce dazugeben. Gefüllter Pfannkwchen. Man macht' einen gewöhnlichen Eier kuchen und bäckt denselben nur auf ei. ner Seite, bestreicht die ungekdackene dünn mit Fleischfarce, rollt, ihn auf und schneidet ihn, nachdem er, viMltet, in schräg« Stücke. Diesellkir backt man alsdann in vollem Fett.. Die Farce macht man aus einem Pfund Fleisch, halb Schweine-, halb Ochsen fleisch, beides fein gehackt, zwei. Eiern, etwas Weißbrot, Pfeffer und Hoiebel nach Goschmack. Kl »ine Tör?tchem. Em halbe» Pfundi Butter wird zu Schama ge rührt;, dann ein Viertel Bfmid gesto ßener-Zucker und so biet Zim-ret, bis der Teig hellbraun ist., daz» gethan. Uni« stetem Mhren fügt man ein Ei uno> so viel Wehl hin M bis der Teig sich, ausrollen, läßt, etwa^fingerdick. Platze und uuo dieselben ,ine Teigrolle gele-z«, sefl angedrückt und so vie'j Raum gelasse», je nachdem man Obst auflege» will. Die Törtchen werden iz nicht zu heißem Ofen ge tacken, wenn sie sind,Ur thal! und mit steifem Eierschnee »er- - Torte. Em Pfund gekochte und geriebene Kartof feln, ew Pfund Zucker, neu» Eier, Saft und Schale von drei Citronen, Zucker und Eidotter werden »ine halbe Stunde «erüHrt, das Uebnige hinzuge than, nebst steif geschlagnem Schnee . der Eier und «ine l»Ng ge« backen. 3
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