Europäische Kundschau. Provinz Brandenburg. Spandau. Kanonier Barsch vom Garde - Fußartillerie - Regiment, der kurz vor seiner Entlassung aus dem Militärverhältniß stand, ertrank in der Spree. Die Stadt hat von der Militärverwaltung ein aus dem sieb- Messerstich in's Auge hat der Anstrei verfagten Almosens erhalten. Cottbus. Der steckbrieflich ver folgte Tuchfabricant Ernst Linde ist in Michendorf. Zu Tode gerädert besitzers Weber dessen 26 - jähriges lk D d Provinz Ostpreußen. Rasten bürg. Der Hilssbahn wärter Stobbe aus Paris, welcher sich zur Auszahlung des Monatsgehalts längs der Bahnstrecke nach Hause ging, renden Güterzug überfahren und auf der Stelle getödtet. Heinrichswalde. Der Besitzer G. aus Bartscheiden bemerkte, daß sein fen habe. " Widminnen. Die Wirth schaftsgebäude des Gutsbesitzers Reich enen. Auch ein unversicherter Stall der Wittwe Kalefchke wurde zerstört. Provinz Westpreußen. das Schneider'sche Ehepaar in Westlich Neufähr. Der aus Scheipnitz im Kreise Rosenberg gebürtige Musketier Friedrich Wilhelm Scheller von der 6. Compagnie des 128. Infanterie - Re giments ist durch kriegsgerichtlichesEr kenntniß wegen Nothzucht und Unge horsams mitEntfernung aus dem Heere and 2 Jahren und 8 Tagen Zuchthaus n Wonzow, der im Rufe steht, Wild zeliefert worden. Provinz Posen. en. Er hat sich anscheinend in der Trunkenheit Abends auf den Weg nie zergelegt und ist von einem Wagen Lissa. Das Dienstmädchen A. hr neugeborenes Kind umgebracht zu laben, verhastet. Die Leiche des Klie ves ist in einer Senkgrube gefunden Sch n eid emüh l. In dem Hause >es pensionirten Briefträgers Malzahn kürzte die Decke der Küche ein. Die Provinz Schleswig-Holstein. Altona. Gegen den vielfach vor bestraften früheren Rechtskonsulenten tnd Maller Martin Meyer und dessen Zhefrau erkannte me Provinz Sachsen. Neudietendorf. Durch Ab schwere Gehirnerschütterung, daß an! sr!nem gezweifelt wird. Nohra. Änlichen erregt hier und in der Umgegend das plötzliche Ver schwinden des Bahnhofsrestaurateurs Kahlefeld. Der Gerichtsvollzieher hat alle Pfandobjecte versiegelt. Eckartsbergg. Bei Schloß Beichlingen brannte eine dem Grafen v. Werthern - Beichlingen gehörige Feldscheune, die 13,000 Schock Ge gen barg, vollständig nieder, wahr scheinlich infolge Selbstentzündung. Von der starken Hitze sind auch einige Tausend Centner Kartoffeln, die da neben in Mieten lagen, regelrecht ge braten worden. Provinz Hessen-Nassau. Kassel. Rudolf Weidemann, der Besitzer der Buch-, Kunst- und Musi talienhandlung, in Firma Brunneman und Co. auf dem Königsplatz, hat sich auf dem Friedhofe erschossen. L e n g e r s. Der 50 - jährigeLand wirth Ernst Wenk von hier wurde un weit Wölfershausen in einer Lehm grube durch herabstürzende Massen verschüttet. Trotz ärztlicher Bemühung verschied er schon nach 2 Stunden. Wickenrode. Hier erschlug der betrunkene Fabrikarbeiter Brack seine schwangere Fsau. Brack wurde ver haftet. Provinz Pommern. Stettin. Neulich wurde Hier selbst bei Ankunft eines von Berlin ab gelassenen Personenzuges in einem W agen 4. Classe eine in ein Tuch gehüllte Leiche eines neugeborenen Kindes auf gefunden. Die Untersuchung hat erge ben, daß das Kind gelebt hatte und wahrscheinlich von der unnatürlichen Mutter erdrosselt worden ist. Polzin. Kaufmann HermannPi per ist wegen Unterschlagung amtlicher Gelder in Hvhe von 11,600 Mark ver haftet worden. Vehlingsdorf. Von einem Pferdetritt betäubt, fiel der Kutscher Blank über einen Baumstamm und brach sich das Genick. Er war sofort todt. Benzin. Die Holländer Wind mühle, das Wirthschaftsgebäude und das Wohnhaus der Hofmeister'schen Erben sind ein Naub der Flammen ge worden. Mieinprovinz. Rheydt. Wegen Verbrechens ge gen das leimende Leben wurde ver urtheilt die Wittwe Heerstraß zu sechs labren Zuchthaus, die Hebammen Kul- Jahren Zuchthaus, die Wittwe^Flin- Möller tödtete im Streit den Berg in'sHerz. 6. Juli d. I. den schlecht beleumunde haben die Arbeit wieder aufgenommen. Der Ausstand hat sechs Wochen ge dauert und einen Ausfall von etwa 25,000 Mark Löhnen zur Folge ge- Burtscheid ersetzt wurden. Provinz Westsalen. Benninghausen. Der hiesige schulze wurde wegen Nothzucht und Meineids zu 5j Jahren Zuchthaus verurtheilt. aus Altenburg wurde aus dem Ofen eine« hiesigen Ziegelei, wo er jedenfalls in der Nacht warmes Unterkommen Anschein nach ist er infolge Einath- Provinz Schlesien. Sl ei wi tz. Nach dreitägiger Be^ wurde sie zu lebenslänglicher Zucht hausstrafe verurtheilt, weil sie am 2g. Dez. 1896 in Zabrze-Poremba «ine Scheuer des Hausbesitzers Johann Dritt in Brand gesetzt hat. Bei die sem Feuer fanden die Bahnwärterfrau Bronzel, sowie deren drei Kinder den Neu sorge. Die Besitzung des Stellenbesitzers Libsky brannte voll- Tod gefunden. Provinz Hannover. Hannover. Hier wurde der Tode verurtheilt. Lüben. Der Tischler Jordan aus Krummaseln wurde aus der Chaussee Pferde scheu geworden, todtgesahren. Papenburg. Das Seeschiff „M. B. Cohn". Copitän Poll, ist auf der Vils en. Die Eheleute I. Born nen unglücklichen Zufall seinen Schw ager Diedrich Witte. Bauern. München. Morgen? um 3 Uhr brach in dem Franziskanerkloster ein Feuer aus, welches das Dach nebst da selbst aufspeicherten Holz-, Heu- und Strohvorräthen zerstörte. Das Feuer war das Werk eines Brandstifters. Rache darüber, daß er entlassen wurde. Das Kloster erlitt durch den Brand beträchtlichen Schaden. Der Bür germeister von Sauerlach, ein in den Haberer in Einzelhaft sitzt. Auch in's gelte. In der Ortschaft Grub bei Sauerlach sind so ziemlich alle chung. gh . h thete Melker Dollinger von Gottfrie« Der Unglücklichen wurde die Gehirn schale zertrümmert. Der Thäter ist unbekannt. Rheinpfalz. liche Blutthaten halten alle Gemüther in Ausregung. Wirth Krauß dahier schlug im Streit seiner Ehefrau die laufe derselben diesem, einem fleißigen Tagner, sein Messer derart in den rechten Schenkel stieß, daß er fast ver blutet in das Spital verbracht wurde. Er schwebt in Lebensgefahr. Speyer. Im Nachbardorf Bö bingen erschlug in der Trunkenheit der Der Thäter ist verhastet. Landau. Der erste pfälzische Lehrer, der als Einjährig-Freiwilliger seiner Dienstpflicht genügt, ist der Schuldienstexpectant Wendel Rühling, zur Zeit im 18. Infanterie-Regiment Pirmasens. Die hiesige katho lische Kirche befindet sich in einem wahrhaft trostlosen Zustande. Bereits vor sechs Jahren ist ein Theil des Plafonds eingestürzt und ist die Kirche nur mit einem gewöhnlichen Bretter die wegen der lebensgefährli chen Baufiilligkeit polizeilich ganz ge sperrt worden. Zur Erbauung einer neuen Kirche ist eine Geldlotterie ge nehmigt. Württemberg. Kottweil. Der Bildhauer An dreas Müller von Unterthalheim hat voloers zwei Kugeln in die Brust ge schossen. Berner ist schwer verletzt; der Thäter ist verhaftet. Er gibt an, aus Nothwehr gehandelt zu haben. Tuttlingen. In der Dampf sägerei des I. Handle aus. scheint durch Fahrlässigkeit entstanden zu sein. Lauffen a. N. Der verheirathete war sofort todt^ Dotternhaufen. Der 57 Jahre alte Maurer Lieberhard Effin- Kindern. Baden. Bruchsal. Zwei Arbei.er der Cchwarzlalt - Fabrik von Stößer, Hambfch und Federbusch, Gottfried Gmelin und Krug, beide von bohren wollten. Gmelin verbrannte sich die rechte Hand und das Gesicht, Krug beide Hände und zo, sich auch eine Verletzung am rechten Auge zu. Bühl. In Kappelwindeck ent stand Nachts auf bis jetzt unaufgeklärte Art Feuer in dem Hause des Ältacci sors Seifried, Zinken Riegel, welches binnen Kurzem das vollgefüllte Oeco nomiegebä»de gänzlich und das Wohn haus theilweise zerstörte. Unglückli cherweise ist der Geschädigte nicht ver sichert und sieht nun, seiner Habe be raubt, einem harten Winter entgegen. Evpelheim. Die Schmiedemei ster Georg Vh. Barth sowie die Wag nermeister Fießer gehörigen Scheunen sind neulich Nachts abgebrannt. Das Vieh konnte gerettet werden. Auch die dem Postboten Peter Weckauf gehörige und zum Theil gefüllte Scheune wurde stark beschädigt. Sachsen. Glauchau. Schieferdeckergehilfe Hellgoth schnitzte sich ein Holzkreuz, befestigte daran zwei Kerzen und brannte diese an. Dann hing er ne ben seinem Bette fahnenartig zwei Trauerflore auf und legte auf das Bett einen Kranz mit der Aufschrift „Ruhe sanft!" Darauf legte er sich selbst in das Bett, nahm ein Pistol und schoß sich mitten in das Herz. Als Grund zum Selbstmord wird unglück liche Liebe bezeichnet. Göpfersdorf. Wohnhaus und Schöne des Fiedler'fchen Gutes sind Jessen. Ein Kirschbaum auf dem Grundstücke des Gutsbesitzers Blümich trägt jetzt zum zweiten Male Kirschen. Hinterhain. Das Wohnge bäude des Maurers Leopold brannte vollständig nieder. Kame n z. Großes Aufsehen er regt der Zusammenbruch der Firma F. Herklotz, Wollwäscherei, Färberei und Karbonisiranstalt. Die Passiven sol len sich auf ca. 900,000 Mark belau fen. Ueber das Vermögen des Fir men-Inhabers, der feine Zahlungsun fähigkeit durch übertriebenen persönli chen Aufwand verschuldet haben soll, ist Concurs eröffnet. Leipzig. In der Nähe des Eis kellers in Leipzig-Sellerhausen hat sich von einem Eisenbahnzug der Dresde ner Bahn die 16jährige, aus Neustadt gebürtige, in Paunsdorf wohnhafte Fabrikarbeiterin Zfchochert überfahren lassen. Furcht vor Strafe soll das Motiv gewesen sein. Mecklenburg. Parchim. Aus Nahrungssorgen ertränkte sich der Korbmacher Borchert. Er hinterläßt eine Frau und fünf un erwachsene Kinder. Barchent in. Der Organist Schröder feierte am 9. Oktober sein 25 - jähriges Amts - Jubiläum. Ludwi gs lust. Auf 3 Jahre Zuchthaus lautete das Urtheil gegen den Arbeiter Johann Rathsack wegen vorsätzlicher Brandstiftung. Neustrelitz. Der Fuhrmann Zander, der im Sommer sein 50 - jäh riges Bürgerjubiläum begehen tonnte, feierte nunmehr auch mit seiner Ehe frau das Fest der goldenen Hochzeit. GroWerzozthiim Hessen. Mainz. Bei einer Bootsfahrt auf dem Rhein ertrank der Reifende Ove lowsky aus Berlin. Nieder - Ingelheim. Der Händler Göttert, der in einer hiesigen Backsteinfabrik 7890 Mark stahl, ist auf dem Bahnhof in Bingen verhaftet worden. Worms. Der Maurer Florian Bogenschütz stürzte von dem 3. Stock werk eines Hauses in der Hardtgasse so unglücklich herab, daß er alsbald verstarb. Dem Fabrilarbeiler Friedrich Der Kaufmann Dieckhoff von Bremer haven hatte sich in Begleitung seine? ebenfalls daselbst am Deich wohnenden noch ein Herr aus Schiffdorf und einer aus Wehdel angeschlossen. Als Herr Dieckhoff auf einen Hafen schoß, trat Hotel hat sich der Verwaltungsfecretär der Universitätsklinik in Kiel Karl Schindler erschossen. Er soll wegenUn terschlagung flüchtig gewesen sein. Lübeck. Infolge Unvorsichtigkeit eines Dienstmädchens kam im Hause rende Nachbarhaus hat arg gelitten. Tliü ringen. Coburg. Ein schwerer Unglücks- ben. Großenluznitz. Der 18 - jäh rige Tagelöhner Nermstiel versetzte bei aufgab. Der Thäter wurde verhaftet! Mak-Lotbringen. Ensishelm. Hier hat man neu lich Morgens 9 Uhr einen star fchem Getöse, verspürt. Viele Leute flohen vor Schrecken aus ihren Häu perverletzung mit Tode vor das hiesige Kriegsgericht gestellt, das kürzlich den einen zu sechs Mona ten Festung, den anderen zu zwei Wo- Oldenburg. Varel. In der Windallee wurde Nachts der auf der Werft in Wil helmshaven beschäftigte Schlosser Schormann von mehreren Zieglern wehr aus dem Hause und gab zwei Schüsse auf seinen älteren Bruder Eduard ab, welcher tödtlich getroffen niedersank. Schrotladung^hatte thäter begaben sich nach geschehener That nach einem Nachbarshause, wo sie oon dem telegraphisch-hinzugerusenen Jensdarm Bachenköhler aus Neuen transportirt wurden. Fri singen. Die Regierung hat sichert. Braunschweig. Gandes h e i m. Der Regisira to» Glende von der Kreisdirection ist sammte Habe verloren. Man vermu thet böswillige Brandstiftung. Wolfenbüttel. Der Arbeiter Schweiz. Zürich. Der Kaufmann Joseph Bloch aus Stuttgart, wurde beim Baarschast, der Uhr und des Ueberzie- Wasscr sich retten, schwebt aber in Le der Familie Zellweger Haben sich in Abwesenheit der Eltern infolge An-! feuerns mit Petroleum schrecklich oer-. Ölten. Ein fünfjähriger Knabe des Stadtpfarrers Meyers fiel in die hochgehende Diinern und ertrank. Schuld trifft. Winterthur. Im Esichenberg erschoß sich Theophil Duvertuis von in den Kopf. In gleicher Weise töd tete sich inFeuertalen vermittelst zweier Revolverschüsse der Buchbinder Joh. Acklin von Zug. Bieler See kenterte das Boot und die Insassen, der ledige Kaminfeger Ja kob Steiner und Frl. Jung aus der Petroleumbehäller und erstickte. Oesterreich-Ungarn. Wien. Im Prater ist der Reser- Stern, alleiniger Inhaber S. S. Ai gen eingestellt. Schulden 250,000 fl. Die Activen betragen 150,000 fl. Prag. Aufsehen erregt der Selbst« hattk. Das Motiv der That ist unbe- Packer der Nordbahn Max Ziegler überraschte in seiner Wohnung seine Kellner Georg Wehovsky, worauf er dem Liebhaber der Frau ein Messer Gericht. Tel t 112 ch. Im benachbarten Bo wandels wegen gelöst hatte. Der nn Walde verhastet. Er ist gestän- Fr A Seidlr gen und wurde tödtlich überfahren. Falkenau. Die 53jährige Ar beiterin Katharina Strohschneider altes Kind verbrannten. Reichenberg. Der Holz händler Robert Möller in Goblonz mit der Anzeige, daß er im Verlaufe der letzten drei Jahre Wechselfälschun gen im Betrage von 70,000 bis 80,- 000 fl. begangen habe. Möller wurde sofort in Haft genommen. Ueber verhängt. Budapest. Der 56jährige Bür stenbinder Joseph Goldschmidt wurde in seiner Wohnung, Lustigegasse No. den. Er hatte sich selbst erschossen. selde in der Nähe von Ranis (Sach sen). Sie lautet: „Das Ausrupfen oder Stehlen der Ziegen und Gänß Weiber auf meinem Grundstück, feidt der Blüde bis jetzt Cirka 2 Centner Kartoffel. Ich beantrahge keine Bol lizei Strafe, ich werde mihr Mühe ge ben denselben zu Erttapen kleig auf meinen Gruntstück gehörig ap zu Straffen. Ihn Peifchen behäld ein jeder Gruntbefitzer sein Eigenthum, mehr Ordnung Ich habbe mir die Kartoffel theier gekauft Kauft eich welche ihr fres Banthe ich mein« die Svitebuben." Bei der Aufmerkjam keit, welche die armenische Frage er regt, dürsten einige Daten über die ar menische Presse willkommen sein, zu , mal da die Armenier wohl unter allen orientalischen Böllern die größte Zahl von politischen, literarischen und com merciellen Preßorganen besitzen. Man schreibt darüber: „Die erste armenische Zeitung,der „Aßtarer" (das ist „Bote") wurde schon 1794 in Indien gegrün det, aber die wichtigste periodische Zeitschrist „Haiosdon" erschien erst 1846 in Armenien,hörte 1851 auf und wurde durch die Zeitung „Massis" er setzt. Dieses ist das älteste aller noch gegenwärtig in Armenien erscheinen den Blätter (kommt jetzt als Monats journal heraus). Die größte Zahl ar menischer Zeitschriften und Journale (sieben) weist Constantinopel auf. Die größte Bedeutung, allerdings wesent lich in literarischer Hinsicht, hat das Tageblatt „Hairenik" („Heimath"), welches für die liberalste Zeitung gilt. Die zweite Stelle nach Constantinopel nimmt bezüglich der armenischen Presse Sinyrna ein; die dortigen arme nischen Zeitungen vermitteln weit mehr als die Constantinopeler die An der Universität in Halle studirt gegenwärtig der 50jäh rige Doctor der Theologie Johannes Linke, bisher Archidiakonus in Alten burg, Medicin. Linke hat seinerzeit die Doctorwürde in Jena erworben und war als Hymnolog und Kanzel redner in seinem Amte sehr beliebt. Die Gründe, die ihn veranlaßt haben, aus dem geistlichen Amte zu scheiden, müs sen demnach wohl schwerwiegender Art gewesen sein. . In Folge einer Explo siv n eines Petroleumgefäßes gerieth auf dem Bahnhof« zu Smichow die Maschine einesßanzirzuges in Brand. Der Maschinist und der Heizer stürz ten von der Maschine herab; der Zug fuhr führerlos davon. Ein unabseh bares Unglück wurde durch die Geistes gegenwart des Maschinisten verhütet, indem derselbe unter eigen» Lebens gefahr wiedr auf die Maschine sprang, das Ventil schloß und so den Zug zum Stehen brachte. Dir To d des Fabrikb ehörden beschäftigen sich mit dem myste riösen Falle. Penin hatte seine Woh nung in Plagwitz Nonnenstraße 42 verlassen und sich bei einem Frl. Güst ler, Humboldtstraße 8, eingemiethet, nigsberg, Chef befindliche Prokurist Penin's sie auf's Bestimmteste r«cognoscirt hätte. Das Schwurgeicht in Thorn verhandelte dieser Tage zum dritten Male in der Dlugimoster Mordangelegenheit gegen den Stell macher Kopistecki. Die Schuldfrage wurde verneint und Kopistecki freige sprochen. Er war im Jahre 1893 zu lebenslänglichem Zuchthause verur theilt worden, da er gemeinsam mit dem 1894 Hingerichteten Käthner Ma linowski der 1892 erfolgten Ermor dung des Barons Goltz und des Hilfs jägers Kath schuldig befunden worden war. Nachdem Malinowski vor der Hinrichtung Kopistecki als unschuldig bezeichnet hatte, war 1896 im Wieder, aufnahmeverfahren gegen diesen ver handelt worden; die Geschworenen hatten nun abermals das Schuldig zusgesprochen, der Gerichtshof aber -inen Rechtsirrthum zu Ungunsten des Angeklagten angenommen und die Angelegenheit an das jetzige Schwur gericht verwiesen. Es hat sich die That sache herausgestellt, daß der Präsi dent Krüger in der Transvaalrep.ublik aus dem im Kreise Salzwedel gelege nen Dorfe Mehrin stammt. Dort hat sich die Erinnerung noch lebendig er halten, daß seiner Zeit ein Mann, Na mens Krüger, der weithin Handelsge schäfte getrieben hatte, nach Holland ausgewandert sei, ohne daß man über feinen weiteren Verbleib je wieder et was gehört hatte. Durch Missions inspector Merensky in Berlin ist es für zweifellos erklärt, daß Präsident Krüger der Enkel jenes ausgewander ten Mehriners ist. Daß der Leiter der Transvaalrepublik aus der Altmark stamme, war wohl bekannt; über fei nen Stammort aber wußte man bis jetzt nichts und es fehlte das Binde glied zwischen ihm und dem ausge wanderten Krüger. Die Familie deS jetzigen Schulzen Krüger zu Mehrin bewohnt noch heute den Stammhof des afrikanischen Präsidenten. Der 53 Jahrealte Ackerer seine 81 Jahre alte Mutter erschlagen. November 1893 erfolgten Ableben sei ner Ehefrau dem Trünke und Müßig gang sich hingegeben hat, seine Feld güter nicht mehr regelmäßig bestellte, Tochter jede Gemeinschaft mit ihm ge- Beistand bestellt wurde, gerieth mit seiner hochbetagten Mutter, die ihm das Hauswesen führte, wie schon öfter Schnapsflafche wuchtige Hiebe auf die Stirne zu versetzen, infolge deren der Tod alsbald eintrat. Der Thäter, der zeitweise vom Säuferwahnsinn befal len ist, hat sein scheußliches Verbrechen zugestanden und wurde sofort verhaf — In Oranienburgs st der Villenbesitzer Franz Tomczyk, früher Polizeiwachtmeister in Berlin, von sei ner Gattin Ottilie nach einem vorher gegangenen Wortstreit vor dem Hans thore erschossen worden. Das Paar war erst drei Jahre verheirathet und lebte in unglücklicher Ehe. Die Frau soll eine Megäre gewesen sein. Nach der That die Frau hatte sechs Re volverschüsse auf ihren Gatten abge feuert ging sie festen Schrittes in ibce Wohnung und ließ sich ruhig ver haften. Die Frau Ottilie Tomczyk war auch eine grausame Stiefmutter gegen die beiden Kinder ihres Mannes gewesen. Diese, zwei allerliebste Mäd chen, erhielte» für das geringste Ver gehen furchtbare Schläge. Die Lehre rin der Oranienburger Schule, welche die Kinder besuchte, hatte nahezu täg lich die Wunden kühlen und verbinden müssen. Wiederholt sind auch die Klei mächtig geworden. Als seitens des Schulvorstehers wegen der Mißhand lungen mit einer Anzeige gedroht wurde, nahmen die Eltern die Kinder aus der Schule und gaben sie nach Berlin in Pflege. 7
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