Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 10, 1896, Page 6, Image 6

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    6 Aer Z>l!jjdsä)em.
i.
E r st e r A c t.
(Auf dem Polizeicommissariat des
Quartier des Bassins in Paris.)
Der Beamte, ein galanler Mann,
Feind von Unbequemlichkeiten. Vier
Personen treten in's Zimmer: die
Gräfin von Grisemine, der Graf und
zwei Zeugen.
Der Beamte: „Sie wünschen, mein
Herr?"
Der Graf: „Einen Jagdschein."
Der Beamte: „Für Sie selbst, mein
Herr?"
Der Graf: „Nein, für meine Frau."
Der Beamte: „Sehr wohl. (Mr
sich): Eine heikle Aufgabe! ... Da
heißt es vorsichtig sein. (Zur Gräfin):
„Madame, Sie werden meine Indis
kretion gewiß entschuldigen. Ich bin
gezwungen, Ihr Signalement aufzu
nehmen." (Er schaut ihr in's Gesicht):
Graf: „Blond."
Der Beamte für sich: „Sie sind
dunkelbraun, aber nur kein; Umstände;
schreiben wir „blond." (Laut): „Au
gen?"
Der Graf: „Blau.
Der Beamte (für sich): „Sie sind
stahlgrau. Aber was thut's? Galan
terie vor Allem. Schreiben wir „blau."
(Laut): Nase."
Der Graf: „Gerade."
Der Beamte (für sich): „Sie ist
schauderhaft ausgestülpt: aber das
kann mir egal sein. Also schreibe ich
„gerade." (Laut): Gesichtsfarbe?"
Der Graf: „Rosig."
Der Beamte (für sich): Sie ist
citronengelb; aber was liegt mir da
ran? Schreib ich „rosig." (saut):
Madame, das Gesetz zwingt mich, Sie
nach Ihrem Alter zu fragen."
Der Graf: „Fünfundzwanzig
Jahre."
Der Beamte (für sich), sich auf die
Lippen beißend): „Sie hat gewiß ihre
vierzig auf dem Buckel, aber es wird
mich den Kopf nicht kosten; also „fünf-
und zwanzig." (Laut): Und nun,
Madame, habe ich nur noch Ihre Sta
tur festzustellen."
Der Graf (unruhig): „Ihre Sta
tur?" .
Der Beamte: „Pardon, ich wollte
sagen, ihr Längenmaß. (Zur Grä
fin): Madame, darf ich bitten, sich
hier an diese Mauer zu lehnen, wo die
Centimeter verzeichnet ljnd." Die
Gräfin thut es.
Der Graf: Ein Meter siebzig.
Der Beamte (für sich): Sie hat
mindestens vier Centimeter weniger,
aber seien wir galant bis zu Ende und
schreiben wir „siebzig." (Laut):^Dars
schrift bitten? (Die beiden Zeugen
Die Gräfin zu ihrem Gatten: „Er
ist ganz charmant, dieser junge Mann."
II
Zweiter Act.
(An der Grenze eines Tannenwaldes
bei Toucques. unweit Trouville.)
Die Gräfin Grisemine im Jagd
costüm. Sie hat ihre Gefährten aus
den Augen verloren und setzt sich, um
sich einen Augenblick auszuruhen.
Bater Michel, ein alter Wilddieb,
der jetzt Waldhüter geworden, tritt
hinzu. Er schäumt vor Wuth, als er
die Dame bemerkt, denn er ist außer
sich, daß jetzt auch die Frauen anfan
gen, in Gemeinschaft mit den Män
nern die ohnehin so spärlichen Hasen
wegzuschießen. Er fragt die Gräfin
barsch nach ihrem Jagdschein. Sie
hält ihm das Papier mit den Finger
spitzen entgegen.
Der Vater Michel: (macht seine Re
flexionen bald laut, bald für sich:
„Dieser Schwindel! .. Haar blond!..
Beim heiligen Sebastian, braun ist's
und ich sehe sogar hie und da ein wei
ßes! (Er blickt der Gräfin frech in's
Gesicht): Blaue Augen! Nicht mög
lich! Unsere Katz hat ähnliche! ...
Gerade Nase! Nein, das ist zu viel!
Sie ist so krumm wie mein Arm. wenn
ich mich schneuz! Und die Statur?
Ein Meter siebzig? Ich möchte sie
wirklich nachmessen! (Nach langer
Ueberzeugung): Sicher hat sie den
Jagdschein gestohlen! ...
Die Gräfin: „Nun Alter! Was
gibt's? Stimmt es nicht?"
Der Vater Michel: „Was es gibt,
Madame? ... mit Erlaubniß zu re
de». ich werde Sie anzeigen."
Die Gräsin: „Anzeigen ~ Und mein
Jagdschein?"
Der Vater Michel (mit bösem Au
genzwickern): „Bei mir, schöne
Dame, nützt der Schwindel nichts!
Dieser Jagdschein gehört nicht Ihnen,
Sie haben ihn von irgend einer jungen
Person geliehen oder gar gestohlen..
Die Gräfin: "
Der Bater Michel: „Marsch auf die
Polizei!" (Er bemächtigt sich der
Flinte der Gräfin und transportirt
seine sprachlos gewordene Gefangene
in's Dorf.)
Der böse Papa. Mutter:
„Laß' Dich hübsch waschen, der Papa
wird sonst bös sein, er hat es besoh
len." Kind: „Weißt Du, Mama, es
war wirklich ein Fehler, daß wir den
Papa geheirathet haben."
Fürchterliches Echo.
Führer: „An dieser Stelle wiederholt
das Echo jedes Wort sieben Mal."
Reisender (auf seine etwas zurückge
bliebene Frau deutend): „Um Gottes
willen sagen Sie nichts, sonst hält mei
ne Frau eine Gardinenpredigt."
Reno in mag e. Provinz-
Ich sage J>»-,'n, in Kirbach habe ich
meiner Truppe die Räuber^ so na-
Jum Zlntergang des Mis.
Von einem erschütternden Unglück
ist die deutsche Marine heimgesucht
worden. Das Kanonenboot „Iltis",
das nahezu zwei Jahrzehnte hindurch
mit Ehren die deutsche Flagge durch
die Gewässer des fernen Ostens getra
gen, und das demnächst nach ruhmvoll
beendeter Dienstzeit die Heimreise an
treten sollte, ist an der Küste der chine
sischen Halbinsel Schantung von
einem Taifun ereilt und von diesem
auf ein Felsenriff geschleudert wor
den, von welchem es, in der Mitte zer
brochen, in die Tiefe gesunken ist.
tionsschifsen unternommenen Kreuz
nach Tfchifu bis an die Ostküste des
Schantung-Vorgebirges gelangt, als
74 wackere Seeleute zum Opfer fielen;
nur 11 Mann vermochten sich zu
retten.
Das Kanonenboot „Iltis" zählte zu
den ältesten Schiffen der deutschen
Marine und galt nicht mehr als voll
werthig. Dennoch waren die See-Ei
genschaften für seine Zwecke ausrei-
Mi
Cpt.-Lt. Braun. Lt. v. Holbach,
chend. „Iltis" ist auf der kaiserlichen
Werst zu Danzig erbaut und daselbst
1878 vom Stapel gelaufen. Das
Schiff hat im Ganzen nur zwei Rei
fen, beide nach Ostasien, unternom
men und dort zumeist in Gemeinschaft
mit seinem Schwesterschiff „Wolf" die
deutschen Interessen mit Nachdruck
vertreten. Die erste Reise trat „Iltis"
am 1. Juli 1880 unter dem Com
mando des Capitän - Lieutenants
Klausa an. Nach einjährigem Auf
enthalt in China wurde das Schiff
von dem deutschen Consul zur Hilfe
gerufen gegen die Plünderungen, die
hatten zu Schulden kommen lassen.
Das Erscheinen des „Iltis" genügte,
um die Zahlung einer entsprechenden
Zwei Jahre später spielte „Iltis" in
das Protectorat über die Insel. Zu
diesem Zweck war „Iltis" am 26. Au
gust 1886 bei sehr stürmischem Wetter
Lieutenant Hosmeier die deutsche
Flagge. Im folgenden Jahre kehrte
„Iltis" nach Deutschland zurück, um
in Wilhelmshaven ausgebessert zu
werden. Nach Beendigung der Repa
raturen ging das Schiff im Frühjahr
1887 zum zweiten Mal nach China,
wo es seit jener Zeit unzählige Kreuz
touren längs der Küste und bis weit
hat. Wesentliche Dienste leistete „Jl-
Tbeil vom „Iltis" gerettet ward. Als
„Arthur" die Ausfahrt aus deni Ha
fen von Tamsui. Der um Hilfe an
gegangene Commandant des „Iltis",
Capitän-Lieutenant Jngenohl ließ
seine Geschütze laden und brachte mit
drei wohlgezielten Schüssen die chine
sischen Forts zum Schweigen. Es
war das ein glänzendes Resultat,
wenn man bedenkt, daß „Iltis" eine
sehr schwache Artillerie hatte. Das
Schiff war nur armirt mit einem
12,6 Centimeter Geschütz und einer 8
Centimeter Kanone nebst vier Revol
ver Kanonen von 3,7 Centimeter Ca
liber. Auch die Maschinenleistung des
Schiffes war nur mäßig, da die Ma
schine bei 480 Tonnen Wasserverdrän
gung nur 340 Pferdekräste bieten
konnte, mit denen eine Höchstgeschwin
digkeit von 9 Seemeilen stündlich er
zielt wurde. Der geringe Tonnenge
halt wurde bedingt durch sebr mäßige
Abmessungen (42 Meter Länge. 7.7
Meter Breite und 3.9 Meter Tief
gang). Auch das Kohlenfassungsver
mögen war nur klein, da man als Er
satz für die Maschinenkraft eine Schu
nerbarktalelage verwenden konnte, die
nach Lüftung der Schraube das Se
geln mit Bortbeil gestattete. „Iltis"
Der letzte Schiffsstab war wie folg!
zusammengesetzt: Capitän - Lieute
nant Braun, Commandant; Lieute
!!.-:ui z. S. v. Holbach. 1. Osficier;
Lieutenants z. S. Fraustädter un>)
Piasse. Wachofficiere; Assistenzarzt
1. Kl. Dr. Hildebrandt; Marine-Un-
Terzahlmeister Loß und Obermaschinist
Hill. Bis auf den Zahlmeister ist der
garne Stab mit dem Schiffe unterge»
gangen.
Der „Ilti s".
Capitän-Lieutenant Otto Braun
war zu Rheine (Kreis Lützen) geboren
und am 21. April 1877 in die Marine
eingetreten. Im Jahre 1880 wurde
er zum Unterlieutenant, 1884 zum
Lieutenant z. S. und 1891 zum Ca
pitän-Lieutenant befördert. Braun
galt als ein hervorragend befähigter
Osficier und hatte namentlich im Tor
pedowesen vorzügliche Leistungen auf
zuweisen. In den letzten Jahren war
er beim Obercommando der Marine
beschäftigt. Braun war seit drei Jah
ren verheirathet und hinterläßt eine
Wittwe und einen Sohn.
Lieutenant z. S. Moritz von Hol
bach ist aus Wiesbaden gebürtig. Er
trat am 21. April 1884 in die Marine
und wurde 1887 Unterlieutenant,
1891 Lieutenant z. S. Sein
Commando war das erste im Aus
land. Lieutenant z. S. Ernst Frau
städter ist in Ohlau (Schlesien) gebo
ren und 1884 in die Manne eingetre
ten, in der er 1892 zum Unterlieule
fördert wurde. Lieutenant z. S. Wil
helm Prasse stammt aus Leer
friesland) und trat 1890 in die Ma
rine ein. Er war 1893 zum Unter
lieutenant z. S., 18S6 (April) zum
und befand sich erst seit Herbst 1896
in Ostasien. Assistenzarzt 1. Klasse
Dr. Hildebrandt ist in Bavenstedt
(Anhalt) geboren und war 1892 in die
Marine eingetreten. Zum Assistenz
arzt 1. Klasse wurde er 1894 beför
dert. Er war der einzige Sohn eines
land zurückkehren. Obermaschinist
Heinrich Hill ist zu Leisenwald bei
Gelnhausen geboren und gehört der
Marine seit 1874 an. Seit 1887 war
den Mitbegründern des Bereins ehe
maliger Deckossiciere in Wilhelms
haven.
TristigerGrund.
„Sie sind wohl verheirathet?"
„Leider nein aber ich könnte eZ
längst sein wenn Er gewollt hätte!"
Dankbarkeit.
„Hier bringe ich den Mops zurück,
der Ihnen entlaufen ist!"
„Edler Mann, wie soll ich Ihnen
danken?! Sind Sie schon verheira
thet?"
JnTyrol. Fremder: „Kann
man diesen Berg besteigen?" Bauer:
hab'n!"
Junge Liebe. Quartaner:
„Wirst Du mich aber auch ewig lieben,
Emma?" Emma: „Wenn Du mir
versprichst, mir täglich bei meinen
Schularbeiten zu helfen ja!"
Gefährliche Drohung.
Bettler «der ein Stück Braten bekom-
Fräul'n, haben Sie den Braten selbst
'braten?" Fräulein: „Gewiß!" Bett
ler: „Nacha geb'n s mir noch 10 Pfen
kostcn!"
Einschönes Lied. Emil
chen: „Bitt', liebe Mutter, sing' uns
von einer Kanone, Kind!" Emilchen:
„Oh ja, Du hast es gestern Abend erst
gesungen." Mutter: „Du bist nicht
recht gescheidt, Bub! Gestern sang
ich: „Gold'ne Abendsonne, wie bist du
so schön, nie kann ohne " Emil
chen: „Na siehst Du, daß es von der
Kanone war?!"
erste Kirchen.
Als in den mitteldeutschen Landen
die romanische Kunstepoche auf der
Höhe ihrer Entwicklung stand und die
Völker unter Konrad's 111. Führung
zum zweiten Kreuzzuge war
hatte 1168 die Hochburg sla
vcrschasste er dem Christenthum durch
Waffengewalt Eingang bei der ansäs
sigen Bevölkerung und überzog nach
vollendeter Occupation die Insel mit
einem Netze von ittrchen und Klöstern.
Die ersten derselben, lediglich Bedürf
nißbauten aus Holz, sind bald spurlos
verschwunden, nur von den Steinbau
ten, welche zwei Jahrzehnte später nach
der dänischen Invasion auf Betrieb
des rügischen Prinzen Jaromar, eines
eifrigen Parteigängers Waldemar's,
errichtet wurden, haben sich etliche
Reste in der heutigen Klosterkirche zu
Marienkirche zu Bergen.
Bergen und der Dorfkirche zu Alten
kirchen erhalten. Aus eben diesem
staurirt, enthält Bautheile aus dem
Jaromar'schen Bau. We Kirche Ja
romar's wurde 1193 eingeweiht uno
Lause des 11. und 12. Jahrhunderts
sabrizirten durch eine schräge Falz.
Solche schräg gefalzten Ziegelsteine
sehen wir in der Klosterkirche zu Ber
gen verwendet; durch diese äußere
KirchezuAltenlirchen.
Form und mehr noch durch ihre Ein
reihung iu Zickzacklinien, welche eben
falls dänische Eigenthümlichkeit ist,
wird ihr dänischer Ursprung bekun
det.
mannigfacher Beziehung verwandt er
scheint die Kirche zu Attenkirchen auf
der rügischenHalbinsel Wittow. Ueber
sichere Nachricht vorhanden, doch wei
sen die ältesten Theile mit Sicherheit
auf den Schluß des 12. Jahrhunderts
und auf dänischen Ursprung. Der
ist, welcher ein großes Trinlhorn in
den Händen hält. Das Bild ist gewiß
nicht das Original aus dem alten
den. Aus zwei Misswnsreisen, 1124
und 1128, hatte er an den Ostfeegesta
dcn t«s Kreuz gepredigt und den ersten
Grund zu einem organisirten Kirchen-
DerDominKammin.
Wesen gelegt. Die von Otto gegrün
dete pomm»r'sche Kirche stand vorerst
freilich nur auf schwachen Füßen, und
das Jahrhundert ging zur Rüste, ehe
sie sich innerlich fv weit gefestigt hatte,
daß sie daran denke» konnte, durch
Monumentalbauten ihren gesicherten
Bestand zu bezeugen. Ein günstiges
Geschick hat es gewollt, daß gerade die
ältesten und größten derselben erhalten
geblieben sind, der Dom zu Kammin
und die Klosterkirche zu Colbatz.
Mit dem Kamminer Dome ist ein
gut Stück pommer'scher Geschichte ver
knüpft. .Prinzen aus dem alten Grei
fengeschlechte haben Jahrhunderte hin
durch auf dem alten bischöflichen
Stuhle zu Kammin gesessen, und der
letzte Sprosse des pommer'schen Her
zogshauses, der 1684 verstorbene Her
zog Ernst Bogislaw, ist auch der letzte
Bischof Kammins gewesen.
Eine ganze Reihe von Geschlechtern
haben den herrlichen Dom erbauen hel
fen. Als das granitene Portal der
Nordseite errichtet wurde, schrieb man
das Jahr 1200, und als die südliche
Prunkfassade angefügt wurde, neigte
das 14. Jahrhundert sich seinem Ende
zu. Die Baugeschichte des Kamminer
Domes gibt ein getreues Bild der Ge
schichte der Architektur in Pommern
überhaupt. An der Nordseite der dem
Norden ureigenthümliche Quaderbau,
am Hochchore dann der von Dänemark
her importirte Ziegelbau romantischen
Stiles, am Langhause und an den
Seitenschiffen zuletzt Ne Gotik von ih
ren ersten schwerfälligen Formen bis
zu der feinen Wigranarbeit der Ta
bernakel-Architektur der ausgehenden
Kunstepoche. Trotzdem der Dom in
so langen wenn nicht ent
lig harmonischen Eindruck und hat die
ursprünglich proiektirte Anlage einer
Kreuzkirche mit Lanalckiff und niede
ren Seitenschiffen beibehalten. Der
einzige, die Symmetrie des Ganzen
Klosterkirchezu Colbatz.
Um einige Decennien älter als der
Dom zu Kammin ist die 1173 gegrün
dete Klosterkirche zu Colbatz. Herzog
Wratislaw H. von Pommern hatte,
von Waldemar l. gedrängt, den Ort
Colbatz, eine ehemalige slavische Cul
tusstätte Triglav's, zwischen dem Ma
düsee und dem Damm'schen See in
fruchtbarem Gelände gelegen, als
eine Art Sühnopfer der Kirche darge
bracht. Cistercienser aus dem däni
schen Kloster Esrom trafen unter
Führung des Abtes Reinbold ein und
begannen mit der dem Cistercienser-
Kloster Colbatz beansprucht wie das
Interesse des Architekten, so nicht min
der das des Culturhistorikers. Col
batz ist der erste Ort in Pommern ge
herrlichkeit gebot.
Zuspruch. Richter (zu? Zeu
gin): Also nun Jbr Alter, Fräulein:
des Methusalem ist." !
Wörtlich zutreffend.!
Erster Besucher: „Mir fällt s:hr auf. !
wie frei sich die Damen hie: bewegen."
Zweiter Besucher: „Da hast Du
wobl die Plakate vorher nicht gklesen:
der unverschuldet ins Elend gerathen, '
bittet um eine kleine Gabe: seit drei
Tagen ist mir kein Fremdkörper in die >
Speiseröhre gekommen.
tzine seltsame Schüfe.
Jahrhunderts das große Norwegen
und 1864 das kleine, aber reiche und
blühende Schleswig-Holstein verlor,
also jedesmal fast halbirt wurde.
Meiereiwesens als Muster dasteht,
nordischen Handels an sich gezogen
hat, darf als bekannt vorausgesetzt
werden. Auch Dänemarks Literatur
praktischer Nächstenliebe, in verständi
gem Anfassen und Beseitigen öffentli
cher Mißstände bemerkenswerthe und
thatsächlich in den meisten Staaten
ropäischen Knabenschulen an Hand
fertigkeits-Unterricht geboten wird, ist
Strickerinnen.
(gest. 1886). Während seines langen
vidualisirte und ihnen die denkbar
zweckdienlichsten Apparate construirte.
Aus bescheidenen Anfängen hat
diese Gesellschaft sich zu einer philan
tropischen Organisation ersten Ranges
der Gesellschaft eine jährliche Beihilfe
von 16,<X>0 Kronen (etwa P 4280) un
ter der Bedingung gewährt, daß sie
dern auch Kranke im Atter von über
18 Jahren unterweist. Di« Beiträge
der Mitglieder stellen nur einen be
scheidenen Theil des mit einigen
30,000 Kronen schwankenden Jahres
havshalts dar, viel größer? Summen
stammen von wohlthätige« Stiftun
gen, von geldkräftigen Institutionen,
von privaten Sammlungen u. s. w.
Ferner hat die Gesellschaft aus größe
ren Zuwendungen, Vermächtnissen
u. s. w. bereits ein Capital von etwa
140,«XX) Kronen angesanunelt, dessen
Zinsen ihre jährlichen Einnahmen
vermehren. Die gesammte Verwal
tungsthätigkeit wird von Vereinsmit-
Gesellschaft unentgeltlich ertheilt, selbst
die beiden Chirurgen an der Poli
klinik beziehen kein Geholt.
Nicht weniger als 3600 Personen
ist im Lause der Jahre durch die hel
send eingreifend« Hand der Gesellt
schast bereits Erleichterung in ihren
Leiden, Hebung und Förderung in
ihrer Erwerbsthätigkeit zu Theil ge>>
worden. Ein großer Theil davon ist
in den verschiedenen Abtheilungen des
großen Unternehmens voll mühsamer
Sorgfalt für eine ihrem Gebrechen
angemessene Berufsarbeit herangebil
det worden. Und fortwährend wächst
Die Gesellschaft verfolgt dcrOrund
satz, daß selbst der verkümmertste
Krüppel soweit gebracht werden muß,
sich bis zu einem gewissen Grade nütz
lich zu machen und damit das be-
Mitmenschen zur Last sällt. Für
der es ihm ermöglicht, allein mit Hilfe
des Mundes, der Zähne und Lippen,
Bürsten anzufertigen. Dieser Appa
rat gehört zu den bemerkenswer
thesten Leistungen thatkräftiger, er
finderischer Menschenliebe. Für Kna
ben, die bloß eine Hand gebrauchen
Stuhlflechten.
sind besondere Vorrichtungen zum
Nähen, Stricken, Häkeln u. s. w. ge
schaffen. Interessant ist auch der aus
einem Arrangement von Bürsten be
stehende Waschapparat für Gelähmte
und Einarmige. Aus Allem leuchtet
das Bestreben hervor, dem Unglückli
chen vor Allem deshalb Hilfe ange
deihen zu lassen, damit er es lerne, sich
selber zu helfen.
Die Erfolge der Gesellschaft äußern
sich vor Allem in der verschwindend
geringen Anzahl von bettelnden Krüp
peln in den dänischen Grenzen.
In den Wirkungskreis der Anstalt
fallen nachstehende Gebrechen: Seit
liche Verkrümmung, Bruch, Pottsche
Krankheit (Spondilitis), Englische
Krankheit, Verkrüppeluiigen durch
Knochen- und Gelenkkrankheiten, Pa
ralysis (Lähmung), Amputation,
Klumpfuß, Angeborene Dislocation
der Hüfte, Plattfuß, Gelenk-Resectio
nen, Krampfadern, Angeborene oder
erworbene Mißbildungen anderer Art.
Anspruch auf die Hilfe der Gesell
schaft hat jeder dänische Staatsbürger,
der init einem der angeführten Ge
brechen behaftet und nicht im Stande
ist, die erforderlichen Apparate aus
eigenen Mitteln zu beschaffen, bezw.
auch die Unterstützung einer Gemeinde
nicht aufzuweisen vermag. Nebenbei
Knabe am Gebläse,
werden in der Anstalt natürlich auch
sehr viele Kranke auf eigene Rechnung
oder diejenige einer Gemeinde, eines
Berbandes u. f. w. gepflegt und unter
wiesen.
Die hauptsächlichsten Unterrichts
zweige für Knaben sind: BUrstenbin
den, Korbflechten, Tischlern, Holz
schnitzen und Schustern. Für Mäd
chen: Stricken, Häkeln, Nähen; Zir
schneiden, Flicken, Stopfen, Weben
und Bordiren. Ein Unterrichtscursu»
dauert in der Regel nicht länger als
12 Monate. Bei der Entlassung wer
den den Zöglingen die für sie angefer
tigten Werkzeuge mit auf den Weg! ge
geben..
Der Andere,
„Aber, Herr Bäuchle, wie schauen
Venn Si« aus! Wo sind Sic denn so
zugerichtet worden?"
„Bein? Vewcipeofahren!"
„Ich nicht cLer der Andere!"
Stimmt „Wie blaß die
verliebt." „.„lllso seekrank.
Uninteressanter Fall.
Junger Rechtsanwalt: „...Was. un
schvkdig sind Sie? .. Da vertheidige
ich Sie schon zar nicht!"'
Modern. Sie: »Also, mem
Geliebter, Du ziehst jetzt hinaus in
die Welt und nach einigen Jahren —-
-- Er: ..Wird Dein Vermögen ja so
Patentsache. Vorsitzmder:
„Wie kam es denn, daß Sie einen so
hohen Antheil von dem Einbruch abbe
kamen. wenn Sie selbst nicht mit dabei
waren?" Gauner: „Herr Vorsitzen
der, ich liefere nur die Ideen!"
Beißender Irrthum. —
Lischen (in Gesellschaft): „Mama,
mich beißt 'was!" Mutter (in Verle
genheit): „Ach, das wird wohl ein
Irrthum sein!" Lischen (nach einiger
Zeit): „Mama, mich hat schon wieder
so ein Irrthum gebissen!"