6 Aer Z>l!jjdsä)em. i. E r st e r A c t. (Auf dem Polizeicommissariat des Quartier des Bassins in Paris.) Der Beamte, ein galanler Mann, Feind von Unbequemlichkeiten. Vier Personen treten in's Zimmer: die Gräfin von Grisemine, der Graf und zwei Zeugen. Der Beamte: „Sie wünschen, mein Herr?" Der Graf: „Einen Jagdschein." Der Beamte: „Für Sie selbst, mein Herr?" Der Graf: „Nein, für meine Frau." Der Beamte: „Sehr wohl. (Mr sich): Eine heikle Aufgabe! ... Da heißt es vorsichtig sein. (Zur Gräfin): „Madame, Sie werden meine Indis kretion gewiß entschuldigen. Ich bin gezwungen, Ihr Signalement aufzu nehmen." (Er schaut ihr in's Gesicht): Graf: „Blond." Der Beamte für sich: „Sie sind dunkelbraun, aber nur kein; Umstände; schreiben wir „blond." (Laut): „Au gen?" Der Graf: „Blau. Der Beamte (für sich): „Sie sind stahlgrau. Aber was thut's? Galan terie vor Allem. Schreiben wir „blau." (Laut): Nase." Der Graf: „Gerade." Der Beamte (für sich): „Sie ist schauderhaft ausgestülpt: aber das kann mir egal sein. Also schreibe ich „gerade." (Laut): Gesichtsfarbe?" Der Graf: „Rosig." Der Beamte (für sich): Sie ist citronengelb; aber was liegt mir da ran? Schreib ich „rosig." (saut): Madame, das Gesetz zwingt mich, Sie nach Ihrem Alter zu fragen." Der Graf: „Fünfundzwanzig Jahre." Der Beamte (für sich), sich auf die Lippen beißend): „Sie hat gewiß ihre vierzig auf dem Buckel, aber es wird mich den Kopf nicht kosten; also „fünf- und zwanzig." (Laut): Und nun, Madame, habe ich nur noch Ihre Sta tur festzustellen." Der Graf (unruhig): „Ihre Sta tur?" . Der Beamte: „Pardon, ich wollte sagen, ihr Längenmaß. (Zur Grä fin): Madame, darf ich bitten, sich hier an diese Mauer zu lehnen, wo die Centimeter verzeichnet ljnd." Die Gräfin thut es. Der Graf: Ein Meter siebzig. Der Beamte (für sich): Sie hat mindestens vier Centimeter weniger, aber seien wir galant bis zu Ende und schreiben wir „siebzig." (Laut):^Dars schrift bitten? (Die beiden Zeugen Die Gräfin zu ihrem Gatten: „Er ist ganz charmant, dieser junge Mann." II Zweiter Act. (An der Grenze eines Tannenwaldes bei Toucques. unweit Trouville.) Die Gräfin Grisemine im Jagd costüm. Sie hat ihre Gefährten aus den Augen verloren und setzt sich, um sich einen Augenblick auszuruhen. Bater Michel, ein alter Wilddieb, der jetzt Waldhüter geworden, tritt hinzu. Er schäumt vor Wuth, als er die Dame bemerkt, denn er ist außer sich, daß jetzt auch die Frauen anfan gen, in Gemeinschaft mit den Män nern die ohnehin so spärlichen Hasen wegzuschießen. Er fragt die Gräfin barsch nach ihrem Jagdschein. Sie hält ihm das Papier mit den Finger spitzen entgegen. Der Vater Michel: (macht seine Re flexionen bald laut, bald für sich: „Dieser Schwindel! .. Haar blond!.. Beim heiligen Sebastian, braun ist's und ich sehe sogar hie und da ein wei ßes! (Er blickt der Gräfin frech in's Gesicht): Blaue Augen! Nicht mög lich! Unsere Katz hat ähnliche! ... Gerade Nase! Nein, das ist zu viel! Sie ist so krumm wie mein Arm. wenn ich mich schneuz! Und die Statur? Ein Meter siebzig? Ich möchte sie wirklich nachmessen! (Nach langer Ueberzeugung): Sicher hat sie den Jagdschein gestohlen! ... Die Gräfin: „Nun Alter! Was gibt's? Stimmt es nicht?" Der Vater Michel: „Was es gibt, Madame? ... mit Erlaubniß zu re de». ich werde Sie anzeigen." Die Gräsin: „Anzeigen ~ Und mein Jagdschein?" Der Vater Michel (mit bösem Au genzwickern): „Bei mir, schöne Dame, nützt der Schwindel nichts! Dieser Jagdschein gehört nicht Ihnen, Sie haben ihn von irgend einer jungen Person geliehen oder gar gestohlen.. Die Gräfin: " Der Bater Michel: „Marsch auf die Polizei!" (Er bemächtigt sich der Flinte der Gräfin und transportirt seine sprachlos gewordene Gefangene in's Dorf.) Der böse Papa. Mutter: „Laß' Dich hübsch waschen, der Papa wird sonst bös sein, er hat es besoh len." Kind: „Weißt Du, Mama, es war wirklich ein Fehler, daß wir den Papa geheirathet haben." Fürchterliches Echo. Führer: „An dieser Stelle wiederholt das Echo jedes Wort sieben Mal." Reisender (auf seine etwas zurückge bliebene Frau deutend): „Um Gottes willen sagen Sie nichts, sonst hält mei ne Frau eine Gardinenpredigt." Reno in mag e. Provinz- Ich sage J>»-,'n, in Kirbach habe ich meiner Truppe die Räuber^ so na- Jum Zlntergang des Mis. Von einem erschütternden Unglück ist die deutsche Marine heimgesucht worden. Das Kanonenboot „Iltis", das nahezu zwei Jahrzehnte hindurch mit Ehren die deutsche Flagge durch die Gewässer des fernen Ostens getra gen, und das demnächst nach ruhmvoll beendeter Dienstzeit die Heimreise an treten sollte, ist an der Küste der chine sischen Halbinsel Schantung von einem Taifun ereilt und von diesem auf ein Felsenriff geschleudert wor den, von welchem es, in der Mitte zer brochen, in die Tiefe gesunken ist. tionsschifsen unternommenen Kreuz nach Tfchifu bis an die Ostküste des Schantung-Vorgebirges gelangt, als 74 wackere Seeleute zum Opfer fielen; nur 11 Mann vermochten sich zu retten. Das Kanonenboot „Iltis" zählte zu den ältesten Schiffen der deutschen Marine und galt nicht mehr als voll werthig. Dennoch waren die See-Ei genschaften für seine Zwecke ausrei- Mi Cpt.-Lt. Braun. Lt. v. Holbach, chend. „Iltis" ist auf der kaiserlichen Werst zu Danzig erbaut und daselbst 1878 vom Stapel gelaufen. Das Schiff hat im Ganzen nur zwei Rei fen, beide nach Ostasien, unternom men und dort zumeist in Gemeinschaft mit seinem Schwesterschiff „Wolf" die deutschen Interessen mit Nachdruck vertreten. Die erste Reise trat „Iltis" am 1. Juli 1880 unter dem Com mando des Capitän - Lieutenants Klausa an. Nach einjährigem Auf enthalt in China wurde das Schiff von dem deutschen Consul zur Hilfe gerufen gegen die Plünderungen, die hatten zu Schulden kommen lassen. Das Erscheinen des „Iltis" genügte, um die Zahlung einer entsprechenden Zwei Jahre später spielte „Iltis" in das Protectorat über die Insel. Zu diesem Zweck war „Iltis" am 26. Au gust 1886 bei sehr stürmischem Wetter Lieutenant Hosmeier die deutsche Flagge. Im folgenden Jahre kehrte „Iltis" nach Deutschland zurück, um in Wilhelmshaven ausgebessert zu werden. Nach Beendigung der Repa raturen ging das Schiff im Frühjahr 1887 zum zweiten Mal nach China, wo es seit jener Zeit unzählige Kreuz touren längs der Küste und bis weit hat. Wesentliche Dienste leistete „Jl- Tbeil vom „Iltis" gerettet ward. Als „Arthur" die Ausfahrt aus deni Ha fen von Tamsui. Der um Hilfe an gegangene Commandant des „Iltis", Capitän-Lieutenant Jngenohl ließ seine Geschütze laden und brachte mit drei wohlgezielten Schüssen die chine sischen Forts zum Schweigen. Es war das ein glänzendes Resultat, wenn man bedenkt, daß „Iltis" eine sehr schwache Artillerie hatte. Das Schiff war nur armirt mit einem 12,6 Centimeter Geschütz und einer 8 Centimeter Kanone nebst vier Revol ver Kanonen von 3,7 Centimeter Ca liber. Auch die Maschinenleistung des Schiffes war nur mäßig, da die Ma schine bei 480 Tonnen Wasserverdrän gung nur 340 Pferdekräste bieten konnte, mit denen eine Höchstgeschwin digkeit von 9 Seemeilen stündlich er zielt wurde. Der geringe Tonnenge halt wurde bedingt durch sebr mäßige Abmessungen (42 Meter Länge. 7.7 Meter Breite und 3.9 Meter Tief gang). Auch das Kohlenfassungsver mögen war nur klein, da man als Er satz für die Maschinenkraft eine Schu nerbarktalelage verwenden konnte, die nach Lüftung der Schraube das Se geln mit Bortbeil gestattete. „Iltis" Der letzte Schiffsstab war wie folg! zusammengesetzt: Capitän - Lieute nant Braun, Commandant; Lieute !!.-:ui z. S. v. Holbach. 1. Osficier; Lieutenants z. S. Fraustädter un>) Piasse. Wachofficiere; Assistenzarzt 1. Kl. Dr. Hildebrandt; Marine-Un- Terzahlmeister Loß und Obermaschinist Hill. Bis auf den Zahlmeister ist der garne Stab mit dem Schiffe unterge» gangen. Der „Ilti s". Capitän-Lieutenant Otto Braun war zu Rheine (Kreis Lützen) geboren und am 21. April 1877 in die Marine eingetreten. Im Jahre 1880 wurde er zum Unterlieutenant, 1884 zum Lieutenant z. S. und 1891 zum Ca pitän-Lieutenant befördert. Braun galt als ein hervorragend befähigter Osficier und hatte namentlich im Tor pedowesen vorzügliche Leistungen auf zuweisen. In den letzten Jahren war er beim Obercommando der Marine beschäftigt. Braun war seit drei Jah ren verheirathet und hinterläßt eine Wittwe und einen Sohn. Lieutenant z. S. Moritz von Hol bach ist aus Wiesbaden gebürtig. Er trat am 21. April 1884 in die Marine und wurde 1887 Unterlieutenant, 1891 Lieutenant z. S. Sein Commando war das erste im Aus land. Lieutenant z. S. Ernst Frau städter ist in Ohlau (Schlesien) gebo ren und 1884 in die Manne eingetre ten, in der er 1892 zum Unterlieule fördert wurde. Lieutenant z. S. Wil helm Prasse stammt aus Leer friesland) und trat 1890 in die Ma rine ein. Er war 1893 zum Unter lieutenant z. S., 18S6 (April) zum und befand sich erst seit Herbst 1896 in Ostasien. Assistenzarzt 1. Klasse Dr. Hildebrandt ist in Bavenstedt (Anhalt) geboren und war 1892 in die Marine eingetreten. Zum Assistenz arzt 1. Klasse wurde er 1894 beför dert. Er war der einzige Sohn eines land zurückkehren. Obermaschinist Heinrich Hill ist zu Leisenwald bei Gelnhausen geboren und gehört der Marine seit 1874 an. Seit 1887 war den Mitbegründern des Bereins ehe maliger Deckossiciere in Wilhelms haven. TristigerGrund. „Sie sind wohl verheirathet?" „Leider nein aber ich könnte eZ längst sein wenn Er gewollt hätte!" Dankbarkeit. „Hier bringe ich den Mops zurück, der Ihnen entlaufen ist!" „Edler Mann, wie soll ich Ihnen danken?! Sind Sie schon verheira thet?" JnTyrol. Fremder: „Kann man diesen Berg besteigen?" Bauer: hab'n!" Junge Liebe. Quartaner: „Wirst Du mich aber auch ewig lieben, Emma?" Emma: „Wenn Du mir versprichst, mir täglich bei meinen Schularbeiten zu helfen ja!" Gefährliche Drohung. Bettler «der ein Stück Braten bekom- Fräul'n, haben Sie den Braten selbst 'braten?" Fräulein: „Gewiß!" Bett ler: „Nacha geb'n s mir noch 10 Pfen kostcn!" Einschönes Lied. Emil chen: „Bitt', liebe Mutter, sing' uns von einer Kanone, Kind!" Emilchen: „Oh ja, Du hast es gestern Abend erst gesungen." Mutter: „Du bist nicht recht gescheidt, Bub! Gestern sang ich: „Gold'ne Abendsonne, wie bist du so schön, nie kann ohne " Emil chen: „Na siehst Du, daß es von der Kanone war?!" erste Kirchen. Als in den mitteldeutschen Landen die romanische Kunstepoche auf der Höhe ihrer Entwicklung stand und die Völker unter Konrad's 111. Führung zum zweiten Kreuzzuge war hatte 1168 die Hochburg sla vcrschasste er dem Christenthum durch Waffengewalt Eingang bei der ansäs sigen Bevölkerung und überzog nach vollendeter Occupation die Insel mit einem Netze von ittrchen und Klöstern. Die ersten derselben, lediglich Bedürf nißbauten aus Holz, sind bald spurlos verschwunden, nur von den Steinbau ten, welche zwei Jahrzehnte später nach der dänischen Invasion auf Betrieb des rügischen Prinzen Jaromar, eines eifrigen Parteigängers Waldemar's, errichtet wurden, haben sich etliche Reste in der heutigen Klosterkirche zu Marienkirche zu Bergen. Bergen und der Dorfkirche zu Alten kirchen erhalten. Aus eben diesem staurirt, enthält Bautheile aus dem Jaromar'schen Bau. We Kirche Ja romar's wurde 1193 eingeweiht uno Lause des 11. und 12. Jahrhunderts sabrizirten durch eine schräge Falz. Solche schräg gefalzten Ziegelsteine sehen wir in der Klosterkirche zu Ber gen verwendet; durch diese äußere KirchezuAltenlirchen. Form und mehr noch durch ihre Ein reihung iu Zickzacklinien, welche eben falls dänische Eigenthümlichkeit ist, wird ihr dänischer Ursprung bekun det. mannigfacher Beziehung verwandt er scheint die Kirche zu Attenkirchen auf der rügischenHalbinsel Wittow. Ueber sichere Nachricht vorhanden, doch wei sen die ältesten Theile mit Sicherheit auf den Schluß des 12. Jahrhunderts und auf dänischen Ursprung. Der ist, welcher ein großes Trinlhorn in den Händen hält. Das Bild ist gewiß nicht das Original aus dem alten den. Aus zwei Misswnsreisen, 1124 und 1128, hatte er an den Ostfeegesta dcn t«s Kreuz gepredigt und den ersten Grund zu einem organisirten Kirchen- DerDominKammin. Wesen gelegt. Die von Otto gegrün dete pomm»r'sche Kirche stand vorerst freilich nur auf schwachen Füßen, und das Jahrhundert ging zur Rüste, ehe sie sich innerlich fv weit gefestigt hatte, daß sie daran denke» konnte, durch Monumentalbauten ihren gesicherten Bestand zu bezeugen. Ein günstiges Geschick hat es gewollt, daß gerade die ältesten und größten derselben erhalten geblieben sind, der Dom zu Kammin und die Klosterkirche zu Colbatz. Mit dem Kamminer Dome ist ein gut Stück pommer'scher Geschichte ver knüpft. .Prinzen aus dem alten Grei fengeschlechte haben Jahrhunderte hin durch auf dem alten bischöflichen Stuhle zu Kammin gesessen, und der letzte Sprosse des pommer'schen Her zogshauses, der 1684 verstorbene Her zog Ernst Bogislaw, ist auch der letzte Bischof Kammins gewesen. Eine ganze Reihe von Geschlechtern haben den herrlichen Dom erbauen hel fen. Als das granitene Portal der Nordseite errichtet wurde, schrieb man das Jahr 1200, und als die südliche Prunkfassade angefügt wurde, neigte das 14. Jahrhundert sich seinem Ende zu. Die Baugeschichte des Kamminer Domes gibt ein getreues Bild der Ge schichte der Architektur in Pommern überhaupt. An der Nordseite der dem Norden ureigenthümliche Quaderbau, am Hochchore dann der von Dänemark her importirte Ziegelbau romantischen Stiles, am Langhause und an den Seitenschiffen zuletzt Ne Gotik von ih ren ersten schwerfälligen Formen bis zu der feinen Wigranarbeit der Ta bernakel-Architektur der ausgehenden Kunstepoche. Trotzdem der Dom in so langen wenn nicht ent lig harmonischen Eindruck und hat die ursprünglich proiektirte Anlage einer Kreuzkirche mit Lanalckiff und niede ren Seitenschiffen beibehalten. Der einzige, die Symmetrie des Ganzen Klosterkirchezu Colbatz. Um einige Decennien älter als der Dom zu Kammin ist die 1173 gegrün dete Klosterkirche zu Colbatz. Herzog Wratislaw H. von Pommern hatte, von Waldemar l. gedrängt, den Ort Colbatz, eine ehemalige slavische Cul tusstätte Triglav's, zwischen dem Ma düsee und dem Damm'schen See in fruchtbarem Gelände gelegen, als eine Art Sühnopfer der Kirche darge bracht. Cistercienser aus dem däni schen Kloster Esrom trafen unter Führung des Abtes Reinbold ein und begannen mit der dem Cistercienser- Kloster Colbatz beansprucht wie das Interesse des Architekten, so nicht min der das des Culturhistorikers. Col batz ist der erste Ort in Pommern ge herrlichkeit gebot. Zuspruch. Richter (zu? Zeu gin): Also nun Jbr Alter, Fräulein: des Methusalem ist." ! Wörtlich zutreffend.! Erster Besucher: „Mir fällt s:hr auf. ! wie frei sich die Damen hie: bewegen." Zweiter Besucher: „Da hast Du wobl die Plakate vorher nicht gklesen: der unverschuldet ins Elend gerathen, ' bittet um eine kleine Gabe: seit drei Tagen ist mir kein Fremdkörper in die > Speiseröhre gekommen. tzine seltsame Schüfe. Jahrhunderts das große Norwegen und 1864 das kleine, aber reiche und blühende Schleswig-Holstein verlor, also jedesmal fast halbirt wurde. Meiereiwesens als Muster dasteht, nordischen Handels an sich gezogen hat, darf als bekannt vorausgesetzt werden. Auch Dänemarks Literatur praktischer Nächstenliebe, in verständi gem Anfassen und Beseitigen öffentli cher Mißstände bemerkenswerthe und thatsächlich in den meisten Staaten ropäischen Knabenschulen an Hand fertigkeits-Unterricht geboten wird, ist Strickerinnen. (gest. 1886). Während seines langen vidualisirte und ihnen die denkbar zweckdienlichsten Apparate construirte. Aus bescheidenen Anfängen hat diese Gesellschaft sich zu einer philan tropischen Organisation ersten Ranges der Gesellschaft eine jährliche Beihilfe von 16,0 Kronen (etwa P 4280) un ter der Bedingung gewährt, daß sie dern auch Kranke im Atter von über 18 Jahren unterweist. Di« Beiträge der Mitglieder stellen nur einen be scheidenen Theil des mit einigen 30,000 Kronen schwankenden Jahres havshalts dar, viel größer? Summen stammen von wohlthätige« Stiftun gen, von geldkräftigen Institutionen, von privaten Sammlungen u. s. w. Ferner hat die Gesellschaft aus größe ren Zuwendungen, Vermächtnissen u. s. w. bereits ein Capital von etwa 140,«XX) Kronen angesanunelt, dessen Zinsen ihre jährlichen Einnahmen vermehren. Die gesammte Verwal tungsthätigkeit wird von Vereinsmit- Gesellschaft unentgeltlich ertheilt, selbst die beiden Chirurgen an der Poli klinik beziehen kein Geholt. Nicht weniger als 3600 Personen ist im Lause der Jahre durch die hel send eingreifend« Hand der Gesellt schast bereits Erleichterung in ihren Leiden, Hebung und Förderung in ihrer Erwerbsthätigkeit zu Theil ge>> worden. Ein großer Theil davon ist in den verschiedenen Abtheilungen des großen Unternehmens voll mühsamer Sorgfalt für eine ihrem Gebrechen angemessene Berufsarbeit herangebil det worden. Und fortwährend wächst Die Gesellschaft verfolgt dcrOrund satz, daß selbst der verkümmertste Krüppel soweit gebracht werden muß, sich bis zu einem gewissen Grade nütz lich zu machen und damit das be- Mitmenschen zur Last sällt. Für der es ihm ermöglicht, allein mit Hilfe des Mundes, der Zähne und Lippen, Bürsten anzufertigen. Dieser Appa rat gehört zu den bemerkenswer thesten Leistungen thatkräftiger, er finderischer Menschenliebe. Für Kna ben, die bloß eine Hand gebrauchen Stuhlflechten. sind besondere Vorrichtungen zum Nähen, Stricken, Häkeln u. s. w. ge schaffen. Interessant ist auch der aus einem Arrangement von Bürsten be stehende Waschapparat für Gelähmte und Einarmige. Aus Allem leuchtet das Bestreben hervor, dem Unglückli chen vor Allem deshalb Hilfe ange deihen zu lassen, damit er es lerne, sich selber zu helfen. Die Erfolge der Gesellschaft äußern sich vor Allem in der verschwindend geringen Anzahl von bettelnden Krüp peln in den dänischen Grenzen. In den Wirkungskreis der Anstalt fallen nachstehende Gebrechen: Seit liche Verkrümmung, Bruch, Pottsche Krankheit (Spondilitis), Englische Krankheit, Verkrüppeluiigen durch Knochen- und Gelenkkrankheiten, Pa ralysis (Lähmung), Amputation, Klumpfuß, Angeborene Dislocation der Hüfte, Plattfuß, Gelenk-Resectio nen, Krampfadern, Angeborene oder erworbene Mißbildungen anderer Art. Anspruch auf die Hilfe der Gesell schaft hat jeder dänische Staatsbürger, der init einem der angeführten Ge brechen behaftet und nicht im Stande ist, die erforderlichen Apparate aus eigenen Mitteln zu beschaffen, bezw. auch die Unterstützung einer Gemeinde nicht aufzuweisen vermag. Nebenbei Knabe am Gebläse, werden in der Anstalt natürlich auch sehr viele Kranke auf eigene Rechnung oder diejenige einer Gemeinde, eines Berbandes u. f. w. gepflegt und unter wiesen. Die hauptsächlichsten Unterrichts zweige für Knaben sind: BUrstenbin den, Korbflechten, Tischlern, Holz schnitzen und Schustern. Für Mäd chen: Stricken, Häkeln, Nähen; Zir schneiden, Flicken, Stopfen, Weben und Bordiren. Ein Unterrichtscursu» dauert in der Regel nicht länger als 12 Monate. Bei der Entlassung wer den den Zöglingen die für sie angefer tigten Werkzeuge mit auf den Weg! ge geben.. Der Andere, „Aber, Herr Bäuchle, wie schauen Venn Si« aus! Wo sind Sic denn so zugerichtet worden?" „Bein? Vewcipeofahren!" „Ich nicht cLer der Andere!" Stimmt „Wie blaß die verliebt." „.„lllso seekrank. Uninteressanter Fall. Junger Rechtsanwalt: „...Was. un schvkdig sind Sie? .. Da vertheidige ich Sie schon zar nicht!"' Modern. Sie: »Also, mem Geliebter, Du ziehst jetzt hinaus in die Welt und nach einigen Jahren —- -- Er: ..Wird Dein Vermögen ja so Patentsache. Vorsitzmder: „Wie kam es denn, daß Sie einen so hohen Antheil von dem Einbruch abbe kamen. wenn Sie selbst nicht mit dabei waren?" Gauner: „Herr Vorsitzen der, ich liefere nur die Ideen!" Beißender Irrthum. — Lischen (in Gesellschaft): „Mama, mich beißt 'was!" Mutter (in Verle genheit): „Ach, das wird wohl ein Irrthum sein!" Lischen (nach einiger Zeit): „Mama, mich hat schon wieder so ein Irrthum gebissen!"