6 Wilder ans der Wetterau und dem Hamms. Es ist ein uraltes Culturland, dem die bcigcgebenen Skizzen entnommen zähe Bolksstanim der Hessen, der ehe maligen Kotten, bis in die Neuzeit herein sich treu bewahrt hat. Die Fruchtbarkeit des Bodens mag schon in vorgeschichtlicher Zeit der Grund zu Ansiedelungen gewesen sein; vielfach aufgefundene Brandgruben, Thon fcherben und rohe Steinwerkzeuge be stätigen diese Annahme. Als später die Römer ihren Grenzwall bis zur Wetterau vorgeschoben hatten, wohn ten unter seinem Schutz dort gallische Kellen, und manche Ortsbezeichnung stammt noch von ihnen. Dem An- Friedberg, Eingangzur Burg. stürm der von den Römern so gefiirch teten Katten konnten sie jedoch für die Dauer nicht Stand halten, zogen west wärts und überließen das Land dem siegreichen Germanenftamm. Die dü stere 399 jährige Regierungszeit der Merovinger zieht einen dichtenSchlei'r über alle geschichtlichen Vorgänge jener Gegenden, und erst im Jahre 719 tre ten die Katten als Hessen von neuem hervor. Den jetzigen Mittelpunkt der Wet terau bildet die alte Reichsstadt Fried btrg. Sie liegt in dem fruchtbarsten Theil des Gaues, der Kornkammer des Großherzogthums Hessen. Ursprüng lich bestand hier eine bedeutende römi sche Niederlassung, wie aus der Auf findung zahlreicher Inschriften und dcm Aufdecken eines unterirdischen Mithrastempels zu schließen ist. Kurz nach der Zerstörung Jerusalems muh sich hier eine Cohorte der damasceni- Münzender g. schen Legion aufgehalten haben; durch diese Asiaten wurde der persifcheMith rasdienst in das ferne Germanien ver pflanzt. Nach dem Berdrängen der Römer mögen königliche Bögte von dem Platz Besitz ergriffen haben, um Recht zu sprechen und das Land zu verwalten. Daraus entstand mit der Zeit die Reichsburg Friedberg, die ur kundlich zuerst 1217 erwähnt wird. Unter ihrem Schutz wuchs rasch ein hielt Stadtgerechtsame und suchte sich bald von der kaiserlichen Burg unab hängig zu machen. Biele Fehden, mit Leiden aller Art im Gefolge, entspan nen sich deshalb; trotzdem hielt sich die Burg bis in die neue Zeit, denn erst im Jahre 1819 wurde sie ein integriren dsr Bestandtheil des Großherzog thums, während die Stadt schon 1802 unter hessische Oberhoheit gekommen war. Mauern und Thore der Burg die Straßenbilder zeigen noch vielfach alterthümlicht Giebelhäuser. Zwei St«nden nördlich von Fried- Butzbach. Ebenfalls frühere Römer stätte, kommt sein Name urkundlich schon unter Karl dem Großen vor. Eine Feuersbrunst zerstörte 1693 das alte Schloß sowie 100 Gebäude. Der Marktplatz mil seinen alterthümlichcn hochragenden Giebelhäusern, dem lei der schon veränderten Rathhaus, bietet heute noch ein prächtiges Bild vergan gener Zeit. Die Kirche ist bedeutend einfacher als die Friedberg-r, weist je doch dieselbe Anordnung der Quer schifft auf. Zwei Wcirtthürme und Reste der alten Stadtmauer mit Wehrgang sind Jv'gen ihrer einstma ligen Befestigung. Schon vzm Markt platz aus erbiet man östlich die P'n nen des Schlosses Münzenbcrg, wezen seiner beiden Bergfriede auH imVolks mund das Tintenfaß der Wetterau zenannt. Nach einstündigem Marsch Langenhain, Abendmahls tracht. sche Städtchen gleichen Namens, am Fuße des Burgbergs gelegen. Die Ruine der Burg ist eine der schönsten und bedeutendsten von ganzOberhessen Ihre Pfalz, sowie die anstoßende Ke gen befindliche Kapelle und die gegen überliegende sog. Münze frühgothi schen Ursprungs sind. Cuno von Arnsburg aus dem Geschlecht von Ha gen oder Hain in der Dreieich, dessen Nachkommen sich dann Münzenberger nannten, erbaute wahrscheinlich die Burg in der Mitte des 12. Jahrhun derts. Langgöns. Abendmahls tracht. Die Bewohner der Wetterau und des angrenzenden Taunus zeigen sich städtisch kleidet, und es ist nur n?ch eine Frage der Zeit, daß der lange Langenhainer Tracht. In Münsterberg z. B. tragen sich nur noch einige alt- Frauen wetterauisch. Die Tracht wechselt, gleich dem Dia lekt, fast von Dorf zu Dorf, weist je doch überall gewisse Uebereinstimmun ftntuch, dem Mutzen «.Jacke), vielfach Farbe der gewöhnlichen Haube ist schwarz, jedoch tritt hier und da Weiß Grüninger Tracht. ben, so daß es noch im Nacken sichtbar »st. Di- hohe steife Haube der Tau- nusbewohner von Cleeberg machi :n Langgöns bei jüngeren Mädchen schon einer gefälligeren niedrigen Form Platz. Die hohe Haube nennt man Moratz, die niedrige Bandhaube, beide werden stets unter dem Kinn zu brei ten Schleifen gebunden. Ganz eigen artig ist die Kopfbedeckung, die zum Abendmahlsgang, sowie bei Trauer sie Striefelhaube oder Zieh- (sprich Zäih-) Haube. Aus weißem Tüll ge formt und theils mit weißen Sticke reien versehen, ähnelt sie manchmal dem Hut. Das kreuzweise gebundene Busentuch macht beim Abendmahls gang noch einem reichgestickten, theils bunt, theils schwarz und weißen Cleeberger Tracht. Schultertuch Platz, das im Trauer falle durch ein völlig weißes ersetzt wird. Die „Stumpsröcke" werden stets in großer Anzahl getragen und bauschen die Hüften unförmlich auf; manchmal hat ein Mädchen 12 bis 14 Stück übereinander angezogen, die dann bei jedem Schritt und Tritt hin- und herschwenken. Durch das Frei lassen des ganzen Unterschenkels be- Schloß L'miciislcin. Unter den an landschaftlichen Schö nheiten reichen Thälern der sächsischen Schwei; ist das Müglitzthal eines der lieblichsten und nicht nur seine Natur schönheiten, sondern auch die maleri schen alten Burgen und Schlösser, die es aufweist, sind bemerkenswerth. Un ser Bild stellt das alte Schloß Lauen stein tLöwenstein) dar, das sich auf ho hem Bergesabhang über denMüglitz er- Ansicht des Schlosses. ist als Grenzburg sehr alt; 1817 kam bei der es 399 Jahre lang blieb; jetzt blick auf das Thal. Das Städtchen unmittelbar an das Schloß an. Ein modernerßettler. W e r sich nicht um die Welt küm mert, um den kümmert sich die Welt am Bezeichnung. „Kolossal reich diese kleine Bankierstochter, aber bei ihrer schwierigen, räthselhaften Natur schwer zu erobern." „Ja, das wahre Preisräthsel!" Gei st reiche Folgerung. Major der Bürgergarde (zum Hauvt mann):„Jetzt hat die Stadt eine Ka none ang'schasft, bei der mer's halbe da hätl'ns doch können zwei anschaf fen, da hätt' mer sich's ganze Pulver verspart!" Frech. Gutsbesitzer (zum tritt): „Wie können Sie hierher g?- hen; dieser Weg ist doch verboten?" Strolch: „Wat kümmert Ihnen bat? Sind Sie vielleicht der Besitzer?" Gutsherr: „Jawohl, das bin ich!" Strolch: „Dat tann Jeder sagen, wol lenSie sich jesälligst mal lezitimiren?" Zm Lande der Sonne. Persien, einst einCulturland und die Geburtsstätte welterschütternder Er eignisse, das Land, dem Welteroberer entsprossen sind und das nebenher auch als Urheimath westasiatischer Cultur anzusehen ist, zählt heute zu den ärme- Musaffer-Eddin. Ren Ländern der Welt. Die heutigen Perser haben, nach mancherlei Versu ren. Alle bisherigen Culturanläufe in Persien haben sich als zwecklose Spie lereien oder als schlecht verstandene Volts- und Reichsbedürfnisse erwiesen. Wenn es zu des Schahs persönlichem Vergnügen die eine oder andere euro- Provisorium brachte, hat die große Masse des Volkes aus solchen Anläu fen nicht den geringsten Nutzen gezo- h sch dDy st' h" tde Haus (neuer Stil.) auch auf die persische Residenz, Tehe ran. übertragen. Dieselbe liegt in 1161 Meter Höhe auf einer 169 Kilometer langen, 79 Kilometer breiten Hochebe ne. die früher Steppe, durch Anlage von Bewässerungscanälen in eine blü hende Landschaft verwandelt worden ist, hat einen Umfang von 39 Kilome ter und 299,990 Einwohner. Den Mittelpunkt der Stadt bilden die Va sehen Die Armen wohnen in schmutzi gen Gassen und Lehmhütten, zahlreich jedoch sind die Bauten der Großen und Würdenträger, die sich durch schöne in nere Decorirung, prachtvolle Gärten, Bassins und Bentilationsthürme aus zeichnen. Vor allem ragt die Königs burg hervor, welche von einer stallen Mauer eingeschlossen ist und gewisser maßen die Citadelle von Teheran bil det. Diese Residenz ist ein Conglomerat Haus (alter Stil.) von großen Hallen und Gemächern, welche unter sich durch unregelmäßige Trakte verbunden sind. Das bemer kenswertheste Gebäude ist der Thron saalpalast, in welchem sich der berühm te„Pfauenthron", ein persisches Kunst werk aus dem vorigen Jahrhundert, befindet. In einem andern Theile des Saales steht, unter einer Glasglocke, ein goldener, auf einem goldenen Ge- FrauderMittelklaffe. Außerdem befinden sich in diesem Pa lafic die Schatzkammer, eine Biblio- ' thek. eine BiloergaNerie und so wer?.-?. Fließende Wasser beleben die Anlagen und gestalten sie zu einer erquickenden Oase inmitten der trostlosen Sandöde. Teheran hat außer den Koranschulen und persische Professoren lehren und die Schüler nebst voller Verpflegung auch Stipendien vom Schah erhalten. fer wie er selber sagt „so lang, als seine Zunge geht". Er betheuert je des Wort durch einen Eid; auf derUn- Scheu und sagt: „Ich aß Koth." Auch MAU Militärpatrouille in Te heran. Immerhin muß zugestanden werden, daß die Perser untcr allen moslimi schen Völkern sich in besonderem Gra de durch Intelligenz, Auffassungsga be, Bildungstrieb (wenngleich zumeist in den großen Culturcentren Europas eingenistet hat. Persische Händler, Commissionäre, Agenten findet man in London, Paris, Berlin, Wien, St. Pe tersburg und anderwärts. In Bezug routine und auf kaufmännische Fin- Derwisch von Jssahaa. digkeit steht der Perser auf einer Stufe mit dem Juden, Griechen und Arme nier. Auch ist der Familiensinn unter den Persern außergewöhnlich ent ben Unarten gegen die Mutter seitens des Baters geradezu aufgehetzt wer den, sind den persischen Harems (En lich ist. erste Gattung von Eben nennt man „Aegdi", die zweite „Sighi". Mehr als ein Aegdi darf der Perser sich nicht antrauen lassen; das Gesetz wird aber Daß bei solchen Zuständen von einer ehelichen Moral keine Rede sein kann, ist selbstverständlich. Ein Seiten st ü ct. Erster Schusterjunge: „Du, Lude, kennst Du Goethe's Faust?" Zweiter Schuster aber meinem Meester seine kenn' ich." Treu besorgt. Bergfüh rer: „I moan halt, Sie sollten mir den sche Wein. Derselbe ist aber schlecht und dünn; der Gast beschließt daher, dem'Wirth eine Lehre zu ertheilen. Er läßt sich ein Glas Wasser bringen, Wasser. —„Was machen Sie da?" fragte der neugierige Wirth. Ihr Wasser ist mir zu start!' erwidert ruh'g der Gast. V-cTüoijNlllg. Im Jahre 1859 sind in unserem Lande die ersten Versuche gemacht worden, das hier, wie in der alten Welt, längst bekannte Erdöl für ge werbliche Zwecke auszunutzen. E. L. Drake gilt als der Erste, der in dieser Richtung Erfolge erzielte. Er legte zu diesem Zwecke einen Brunnen an, des sen Ertragsfähigkeit sich sofort so stei gerte, daß Drake bald nach einer neuen Verwendung des massenhaft hervor- Drake's Derrick. strömenden Erdöls suchte. Er fand diese auf dem Gebiete der Beleuchtung; sche Oelsieber begann. Unser erstesßila Bohrchurm „cwi'i'wk", der eine Höhe von nur 34 Fuß hatte, und das zweite einen neueren, dessen Gerüst eine Höhr von 82 Fuß besitzt. rende Schicht erreicht ist. Mit der Erbohrung der Oelschicht in dem ölführenden Gestein eingeschlos sen. Will man das Oel gewinnen, s» Moderner Bohrthurm, muß man zunächst das Gestein zer- Brunnen hinabgelassen und alsdann zur Explosion gebracht. Der furcht bare Explosivstoff wird in langen einem Stahlkabel in das Bohrloch hin ablassen. Die Torpedos sind oben mit einem Zünder versehen, welcher durch Hinabwerfen eines gußeisernen Bol zens abgefeuert wird. Ungeheuer ist die Verwüstung, welche die nun fol gende Explosion tief unten im Schoße der Erde anrichtet. Die Explo sionsgase strömen pfeifend aus dem Bohrloche und nach etwa fünf bis sechs Minuten folgt ihnen das Erdöl. Wie eine gewaltige goldgelbe Blume steigt es empor, höher und immer höher, es durchbricht den Derrick und steigt noch hoch über diesen als riesenhafte Fon täne. Meist gibt der Brunnen aber nur kurze Zeit sein Oel freiwillig her, und es muß bald mit Pumpenanlagen begonnen werden. Hört dann endlich ein Brunnen ganz auf, Oel zu liefern, so versucht man es mit neuem „Schie ßen"; fruchtet aber auch dies nichts, dann bricht man den Derrick mit all seinem Zubehör an Maschinen, Ge stenge etc. ab, um ihn an einer anderen Stelle wieder aufzubauen. Ein practifcher Politiker. Frau: Du rühmst Dich immer, Deine liberalen Grundsätze nie oer- Auch Dumme fangen Gimpel. Allerdinas. Baronin Sil berstein (neugeadelt): „Gott, Samuel, berstein: „Weil dann wir könnten sa gen, unser Adel stammt aus dem vori gen Jahrhundert!" Aie Kand. Obgleich die Hand nicht den beleb ten, beweglichen Ausdruck des Gesichts hat, pflegt man sie doch als einen aus gezeichneten Gradmesser für die Bil dung und den Charakter einer Persön lichkeit zu betrachten. Man braucht kein Maler und lein Bildhauer zu sein, um die Schönheit einer vollendet geformten Hand mit Verständniß zu bewundern, und kein Poet, um zu wis sen, daß die Hände eine ebenso beredte Sprache sprechen als Augen und Lip pen, und eine keineswegs untergeord nete Rolle in der Geschichte des mensch lichen Herzens spielen. Die Hand hat» wie das Antlitz, ihre Physiognomie, ihren Charakter, und gewährt uns oft einen tiefen Einblick in das Wesen ih res Besitzers. Wer kennt sie nicht, die brillantengeschmückte kokette Hand, de ren graciöses Spiel mit dem Fächer oder einer vollerblühten Rose uns so viel sagt! Jene durchgeistigte, ner vöse, unter deren beweglichen, iiber schlanken Fingern phantastische Ton märchen aufblühen, und welche, wenn sie dann müde, gleich weißen Tauben, auf den Tasten ausruhen, demjenigen, der es lesen kann, gleichfalls recht in haltreiche Geschichten erzählen, melan cholische Geschichten, um die sich bunte Tonguirlanden ranken. Die „kleine, weiße Hand", der wir in Heines Lie dern so oft begegnen, ist wieder eine voll und jene rosigen, spitzfingeri gen Grübchenhände, welche jung wie der Frühling und frisch wie Blumen blätter sind, weder klassisch, noch blau blütig, aber so recht geschaffen zum „Liebhaben", lieber Leser, die kennst Du auch. Ein Ausruhen für Auge und Geist gewährt der Anblick der „frommen", dieser nicht kleinen, aber vollendet geformten, vollen, weißen Hände, welche ganz Harmonie und Ruhe sind und von den Malern für ihre Madonnen gesucht werden. ES ist wohl Niemand, der nicht aus eige ner Erfahrung und Beobachtung ein Capitel zu diesem Thema beizusteuern vermöchte. Darin aber stimmen wir gewiß alle Überein, daß eine Hand nicht schön zu sein braucht, um zu be glücken; daß wir jene Hände, deren Mission es ist, „himmlische Rosen m's irdische Leben zu flechten," diejenigen der Mutter, der treuen, sorgenden Hausfrau, gerade deshalb vor allen anderen lieben und verehren, weil ihre Schönheit über dem „Schaffen ohne Ende" verloren ging, weil sie die Wahrzeichen eines thätigen, pflicht treuen Lebens tragen. Dank und Ehre ihnen! » « » Sommcruacht. Bon Rodert Reinickc. Der laute Tag ist fortgezogen, Es kommt die stille Nacht herauf. Und an dem weiten Himmelsbogen Da gehen tausend Sterne auf; Und wo sich Erd' und Himmel einen In einem lichten Nebelband, Beginnt der helle Mond zu scheinen Mit mildem Glanz in- dunkle Land. Da geht durch alle Welt ein Grüßeni Und schwindet hin von Land zu Land; Das ist ein leises Liebestüssen, Das Herz dem Herzen zugesandt. Das im Gebete auswärts steiget. Wie gute Engel, leicht beschwingt. Das sich zum fernen Liebsten neiget Und süße Schlummerlieder singt. Und wie es durch die Lande dringet. Da möchte Alles Bote seiu; Ein Vogel es dem andern singet. Und alle Bäume rauschen drein; Und durch den Himmel geht ein Win ken, Und auf der Erde nah' und fern. Die Ströme heben an zu blinken. Und Stern verkündet es d-m Stern. O Nacht, wo solche Geister wallen Im Mondenschein, auf lauer Luft! O Nacht, wo solche Stimmen schallen Durch lauter reinen Blüthenduft! O Sommernacht, so reich an Frieden, So reich an stiller Himmelsruh': Wie weit zwei H-rzen auch geschieden. Du führest sie einander zu! Hoftaskl vor 30V Zahrcn. - In den Kammer-Rechnungen des sächsischen Hofes zu Dresden aus dem 16. Jahrhundert findet sich auch eine Kiichenordnung, welche interessante Mittheilungen über die tägliche Spei sung an demselben gibt. So speiste» an der Hoftafel Se. kurfürstliche Gna den und derofelben vielgeliebte Ge mahlin, Herrlein und Fräulein. Dann kam die Marschallstafel für den Hof marschall. den Hausmarschall, den seit dem Kurfürsten Moritz bis 1569 Kriegsmann, versah, sich befand. Die dritte Tafel war der Frauenzimmer tisch für die Hosmeisterinnen, acht „Schmuckjungfrauen", des Hausmar schalls Weib und Kinder und Andere. Die Truchsesse, welche das Essen auf die kurfürstliche Tafel aufzutragen hatten, speisten, sobald letztere beendet war, an einem besonderen »Tische. Was von der Tafel übv'L blieb, erhielt die Armuth. Angerichtet wurde Moraeni 19 Uhr und Abends S Uhr. Di« Küche wurde gleich nach der Truchsesse Essen zugesperrt, der Keller aber erst, wenn Se. kurfürstliche Gnaden zu Bett gegangen war. Wir. Herr: Fritzchen, hast Du noch ein Brüderchen oder Schwe sterchen? Fritzchen: Nein, ich bin all» Kinder, die wir haben!
Significant historical Pennsylvania newspapers