Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 09, 1896, Page 3, Image 3

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    ll» Weiii-Äiieniie.
(16. Fortsetzung und Schluß.)
„Alle Wetter," rief sie in ihrer der
ten Weise, „ich hebe in meiner Zer
streutheit ganz vergessen, euch mein
Hochzeitsgeschenk zu geben." Darauf
suchte sie in allen Taschen vergeblich
nach einem unbekannten Gegenstanoe
urrd kam endlich zu dem Schlüsse: "ln,'
(Zn6'-> !,!>><>? ich hab' das Ding ver
loren." Zur rechten Zeit fiel der
würdigen Dame noch ihre Handtasche
ein.
„Halloh, Julius, gib mir doch die
Teufelszeug gesteckt. Dante!"
tist/'^
Als Julius diesen? Auftrage später
ausgestellt hatt:, und unter seine Un
terschrift hatte die gute Frau in halb
zölligen Buchstaben hingeschrieben:
"l'i icl." Die Schuld war getilgt.
Es ist selbstverständlich, daß nach
dem Essen Wein getrunken und Reden
gehalten wurden. Der eine Logenbru
trat ein ziveiter in seines Kameraden
Fußstcpsen. Lipps lächelte milde, denn
«r wußte ja. daß er Beiden als Redner
weitaus überlegen war. Und in der
an einer Hochzeitstafel. Als'das übliche
dreimalige „Hoch" aus das Brautpaar
verklungen war, erbat er sich noch das
nach seiner Wohnung in der „Sardi
nenbüchse" zurückzuziehen. Damit ge
hörte auch die schön« Hochzeitsseier von
Lulius und Helene zu den' Dingen, die
gewesen.
Ein volles Jahr ist verstrichen, und
Hopser hält sein erstes Enkelkind, ei
neu Jungen, aus d-m Schooß.
„Wurm," sagt der Alte zum„Schwa
ger Grocer" mit eirem glücklichen Lä
cheln, „Du hast i'i diesen Dingen mehr
Erfahrung wie ich: was meinst Du,
wem sieht er kleine Balg ähnlich?'
„Hm!" machte Wurm, der Fachmann
in Neugeborenen, nachsinnend, „die
Augen hat er von Dir."
„Bon mir? Was habe denn ich
bei der Sache zu thun?"
„Ich meine natürlich von Deiner
Helene."
„Das ist etwas Anderes! Aber
da um den Mund herum liegt ent
schieden ein Zug von Deinem Julius;
so etwas Kräftiges, Festes, weißt Du.
Ich halte dafür, daß aus dem Biirsch
chen einmal etwas wird. Gleichviel,
wem er nachgeräth: ob nun Deinem
Sohne oder meiner Tochter er wird
wie seine Mutter sind es auch. DK
schlimmste Lästerzunge könnte weder
dem Einen noch der Andern auch nur
das Mindeste nachreden. Ich muß sa
gen, ich bin darüber sehr glücklich!"
Und glücklich waren sie Alle gewor
den an der Western-Avenue: Hopser in
serner Doppeleigenschaft als Schwie
gervater und Großvater, Wurm über
dies noch in der dritten Eigenschaft
als Geschäftsmann. Denn das neue
Geschäst ging wahrhaft glänzend, und
schon wiederholt hatte Mr. Bln sich
angetragen, der Firma Arminius
Wurm unbeschränkten Kredit zu er
öffnen. Doch das war zurückgewiesen
worden. Seit vollends Rauten
strauch wegen ungenügendem Geschäft
» hatt« die Bude sperren müssen
und in eine andere Gegend
war, ohne selbstverständlich Abschies
genommen zu haben, war Wurm auf
dem besten Wege, es noch in seinen
späten Tagen zum wohlhabenden
Manne zu bringen. Darüber war nun
auch Frau Johanne außerordentlich
glücklich und ihre Thränendrüsen hat
ten, seitdem dies mit Sicherheit fest
stand, fast gar nichts mehr zu thun.
Wie ihr Gatte seinem Geschäfte, so
Großmutter mehr im Hause war, um
sie zn verziehen.
Bei Aufzählung der Glücklichen an
Western-Avmue darf auch Toby, das
Grünhorn, nicht vergessen werden. Er
hatte sowhl das Dichten, als auch das
Lesen von Schauerromanen aufgege
ben, und kam, seit ihn Wurm wieder
in Gnaden bei sich aufgenommen, sei
nen Obliegenheiten mit derartig gutem
Willen nach, daß sogar Hopser nicht
länger mit dem Ausdrucke seiner An
erkennung zurückhielt. In seinen freien
Stunden verkehrte Tobey viel mit
Pomponk'.s, weil dieser sich bereit er
klärt hatte, den Jungen in die Ge
heimnisse der englischen Sprache ein
zuweihen, von denen Toby bisher nur
äußerst wenige ergründet hatte. In
ihrer Bescheidenheit waren auch Isis
einen längeren Spaziergang machen,
und wurde es ihnen einmal int Hause
zu langweilig, so rannten sie hinüber
zu Wurm und trieben sich mit den
Kindern umher, deren liebste Spiel-
Brief, in welchem es hieß:
„In Beantwortung Ihres Geehrten
vom 17. bedauern wir, Sie nicht zu
A. Wurm."
Darunter hatte Frau Johanne als
Postskriptum geschriebe»:: „Liebe Mut
ter! es geht wirklich nicht. Deine Dich
liebende Tochter."
Ende.
Timm TiarkS' Rache.
„Dickkopp!"
„Nichts von „Dickkopp", Kapitän,
ich bin man blos noch vom alten
der Pfeffer wächst.Sie altes, abergläu
bisches Waschweib."
„Schönen Dank, Kaptän, daß Sie
müssen, um der Mutter, die sich nach
des Gatten Tode ihr und des Kindes
larges Brod durch harte Arbeit hatte
verdienen müssen, so viel als möglich
zur Hand zu gehen.
Nach Vollendung des vierzehnten
entlassen worven, war er, wie die mei
sten Männer seiner Heimath, als See
mann hinausgezogen und hatte für
manches Jahr von dem heimischen
Strande Abschied genommen. Nach
acht langen Jahren endlich, in denen
er viele Meere durchkreuzt und ferne
Tropenländer in ihrer südlichen Pracht
erschaut, war er, zur unaussprechli-
chen Freude seines Mütterlein?, allen
überstandenen Gefahren zum Trotz,
Die alte Frau hatte sich schier nicht
satt an ihm sehen können, und es
kaum zu glauben vermocht, daß aus
dem schmächtigen Jungen so ein
hübscher Kerl geworden sein könne,
nach dem sich gleich am ersten Tage
die Mädchen fast die Augen aus dem
Kopfe guckten. Als er nach Absolvi
rung der Navigationsschule und gut
bestandenem Examen, sein Patent in
der Tasche, zum zweiten Male heim
kehrte, da kannte der Jubel der Alten
fehlte, persönlich bei demselben abzu
geben, utid hier sollte sich sein Ge
schick erfüllen.
Gleich bei seinem ersten Besuche
schon lernte er Antje van Nees, die
erfüllte ihn fortan nur ein einziger
Gedanke: Antje, die Holde, Süße, mt
ihren so unschulbsvoll und sanstbli-
Der Rheder, ein jovialer alter Herr,
seit Langem schon Wittwer, war ihm
auf das Herzlichste entgegengek.'n
men, und hatte ihn, als Schützling
Kein Wunder, daß er, der nur noch
in Antjes Nähe vermeinte leben zu
können, diesen Einladungen wieder
und wieder folgte, durch den
Anblick der Heißgeliebten seine Lei
denschaft zu immer helleren Flammen
K.'s nicht besser als ihm. Alle Be
dann, nachdem sie, wie durch einen
eiskalten Wasserstrahl, sein Herzblut
hatte förmlich erstarren gemacht, durch
Wort über die Gefallsucht seiner Toch-
Vater strahlte in Glück und Freude,
schwundenen Wochen höchster Wonne,
mußte der junge Seemann Abschied
nehmen von seiner Braut, um auf's
„Marthe", nach Mexiko und Westin-
Sehnsucht fast verzehrt, zärtlich will
kommen geheißen, machte sein Kapi-
bei dem bloßen Gedanken, sein junges
Weib schon so bald lassen zu müssen,
das Herz blutete, wagte doch nicht,
den im Innersten desselben so heiß ge
hegten Wunsch, die Geliebte mit sich
nehmen zu können, laut werden zu
Antje, die so Verwöhnte, von allem
Luxus Umgebene, sich den vielfachen
Entbehrungen und Strapazen anßord
lichen Meeres, abgeschnitten von al
lem menschlichen Verkehre, geschützt
und geborgen.
willst Du mich etwa gerne los sein
und lieber statt des Alten an Land
setzen," fügte sie neckend hinzu-
Als Antwort läßt Antje ihr silber-
— «inen Kuß zu rauben.
Bereits am Nachmittage desselben
Tages, an welchem die „Marthe" in
läßt sich Kapitän Nielssen an Land
rudern, um sich auf die Suche nach
schweifend lassend, oder sich ihren Ge
schweisen lassend, oder sich ihren Ge-
Es ist ein wnndervoller Tag im
für die Thorheiten, welche verliebte
Männer um ihretwillen begehen, soll
ten verantwortlich gemacht werdcn,"
was konnte sie vasür, daß der Timm
Tiarks kein Gefallen mehr am seiner
Braut, der einfältigen Mette Radien
fand, nachdem er sie, Antje san NeeÄ
gesehen, daß su mit ihm gelacht und
einfach zum Lachen und ein Zeichen
seiner furchtbaren Äornirtheit. Sie
den ehemaligen Bräutigam von ihrer
Amme Tochter! Und daß dann diese
»umine Mette, aus Verzweiflung über
die Untreue ichres Verlobten, den Tod
im Wasser gesucht, das hatte der gan
zen Geschichte noch die Krone ausge
setzt. Ein Glück nur. daß außer ihr
und Timm Niemand etwas davon ge
wußt und eine Ahnung von dem wah
> ren Sachverhalt gehabt, daß alle der
Meinung aewesen, es handle sich bei
Mettes Tod um einen Uirglückss.all
beim Schlittschuhlaufen.
Und weiter gedenkt sie des Winter
abends, an welchem sie Timm Tiarls
zum letzten Male gesehen. Es hatte
geschneit und gestürmt, so daß man
Entferntesten daran denke, ihn zu
Heirathen, wie sie ihm dieses schon zum
Oesteren gesagt, da hatten sich seine
Züge von Wuth verzerrt, daß sie in
Furcht vor ihm erbebte, weil sie ge
glaubt, er werde sie morden und einen
lauten Hilfeschrei aufgestoßen hatte.
Hierdurch war der Wüthende etwas zu
sich gekommen, hatte ihre Hand von
sich geschleudert und ihr zugezischt:
„Gleißnerische Schlange, alle Deine
Schwüre von Liebe sind Meineide, ein
jeder Deiner Blicke, jeder Schlag
Deine- Herzens Lug und Trug gewe
sen. Morgen schon gehe ich von hier
wieder fort, auf's Meer hinaus,
wollte Gott, es hätte mich verschlun
gen, ehe ich das letzte Mal nach hier
kam. Doch das schwöre ich Dir,
Antje van Nees, und bei Gott, ich
den einst der armen Mette geleisteten,
besser, als Du Deine Liebesschwüre
mir gehalten: Willst Du nicht die
Meine werden, so soll auch kein an
derer Mann Dich je besitzen, oder ich
werde Dich und ihn und mich dazu
nes verrückten Narren gedacht.
Es ist Abend geworden; Antje hat
lange auf Uinmos Rückkehr vom Lan
böfe Träume, denn just als ich in die
Kajüte trat, schriest Du laut auf, hast
Dich wohl wegen meines langen Aus-
Tiarks/
„Timm Tiarks!" schreit Antje auf.
„Ja, Maus," erwidert Ummo, der
sich während seines Geplauders umge
kleidet hat; „kennst-Du ihn?"
stört.
„Kind,,'" sagt er. nun wirklich be
sorgt, „Di: fehlt doch nichts, Du siehst
so geisterhaft bleich aus, und diese Un
ruhe, soll ich bei Dir bleiben? obgleich
es kaum geh'n würde, ehe? wir aus dem
Hasen sind."
„Nein, nein," wehrt sie ab, „geh'
nur, mich quälen noch immer meine
„Timm Tiarts", stöhnt sie, als Ummo,
gegangen. „Timm Tiarks, ist es ein
bloßer Zufall, oder ist er gekommen,,
und legt sich endlich einen Plan in ih
rem Hirn zurecht, sa zanz ihrer wür
dig: M er wirklich in böser Absicht
gekommen, dann gilt es nur, ihn wie»
der an ihre Liebe für ihn glauben. z>t
machen; sie zweifelt nicht daran, dcch
ihr dieses schon gar, bald gelingen wird,
ist sie sich doch der Macht, welche sie
über die Männer auszuüben vermag,
nur zu gut bewußt bald wird er wie
der ihr gefügiger., willenloser Sklave
sein, wie er es einst gewesen. Sie hofft
in das Einerlei da Seereise durch die
ses neue Spiel mit Timm eine anre
gende Abwechslung zu bringen. Ganz
beruhigt und befriedigt von ihren
Plänen, schläft sie bald fest eitr.
„Sie können sich ganz auf mich ver
lassen, Kapitän." sagt Timm Tiarks,
nachdem der Lotse, der die „Marthe"
aus dem Hasen herausgebracht, wieder
zurückgegangen ist. „Geben Sie nur
unbesorgt zi»r Ruhe und überzeugen
Sie sich, ob Ihre junge Frau nicht
krank geworden ist." Kapitän
unterhält sich mit dem Bootsmann:
„Ist wohl ein recht glückliches Paa»,
der junge Kapitän und seine schöne
Frau, des reichen van Nees in K.
Tochter?"
„Das will ich meinen. Steuermann,
das schnäbelt sich den ganzen Tag. daß
einem alten Kerl wie mir reinwegs
das Wasser im Munde zusammenläuft.
Der große Steamer, Steuermann,
hält gerade auf un? zu."
„DaS sehe ich schon lange. Boots
mann, Westsüdwest.'
„Westsüdwest?" fragt der Bools
mann befremdet.
„Hab' ich nicht deutlich gesprochen?"
fährt ihn Timm Tiarks an.
„Westsüdwest," wiederholt der
Bootsmann, statt einer anderen Ent
gegnung, das Rad drehend.
„Um Gott, Steuermann," ruft der
j Mann im Ausguck herunter, „oft, mehr
oft, oder der Steamer rennt uns gera
de in die Flanke."
Und schon will er das Rad dieser
Richtung zulenkend drehen, doch ein
furchtbarer Faustschlag Timm Tiarks
läßt ihn zu Boden sinken und schon
wirft der Steuermann das Rad selbst
herum, noch immer westlich haltend.
Wenige Sekunden später, ehe die Wa
che auch nur zum Bewußtsein der ent
setzlichen Gefahr, in welcher dasSchiff
schwebt, gekommen, der Mann im
Auslug nur einen markerschütternden
Schrei ausgestoßen hat, ist das Un
glück geschehen. Der Steamer, die
Bark wohl sehend, ist derselben vor
schriftsmäßig ausgewichen, doch durch
Timm Tiarks' letztes Manöver, die
selbe dem Dampfer geradewegs entge
gengefahren, so daß dieser nun nnt al
lerWucht gegen sie anrennt. Ein furcht
barer Stoß, laute Hilferufe der Men
schen auf den beiden Schiffen, und
dann steuert der Dampfer weiter, wie
es scheint unversehrt. Die „Marthe"
dagegen, förmlich in zwei Theile ge
schnitten, beginnt rasch zu sinken. Im
wirren Durcheinander hastet die
Mannschaft hin und her, sich vergeb
lich mühend zu den Rettungsbooten zu
gelangen, vergeblich, denn schon geht
ihnen das Wasser bis an die Brust.
Da erscheint Kapitän Ummo Niels
sen auf der Kajütentreppe. schreckens
bleich, sein junges bewußtloses Weib
im Arme haltend; Timm Tiarks, der
bis dahin gleich einem Steingebilde
bewegungslos dagestanden hat, be
kommt jetzt bei dem Anblick dieser Bei-
Ein schrilles, hohnvolles Lachen
ausstoßend, ruft er mit heiserer Stim
me:
„Antje van Nees, ich habe meinen
Schwur wahr gemacht. Das ist
Timm Tiarks' Rache."
In welchem Umfang« die Gewin
nung fruchtbaren Bodens durch die
Zensus von 1890, welche Herr F. H.
Newell verfaßt hat, Auskunft:
Im Oedland-Gebiet, das sich be-
durch'" Be-
Acre P 14.89. Die Gesammtzahl der
ger Gebiete von Oregon und. Wash
ington, war 123,141, wovon 52,5Ä
durch Bewässerung gewonnenes Land
waren. Die gesammte Ackerfläche die»
ses Gebietes ist 40,278,844 Acres,
wovon B.BS Prozent Jrrigationsland
finid. In einigen Fällen sind ganze
Farmen künstlich bewässert. Die ge
zogenen Feldfrüchte sind vornehmlich
Weizen, Hafer, Welschkorn. Gerste,
Roggen und Buchweizen. Der durch
schnittliche Werth des bewässerten Lau»
des stellt sich aus P 83.28 per Acre, im
Zensus von 1890 ist dasselbe mit ei
n«n Gesammtwerth von P296,8M,->
0M verzeichnet.
In Größe sind die inNevada, Mon
tana und Wyoming gelegenen Farmen
der Bewässerung stellen sich im Durch
schnitt auf PB.IS für den Acre, in
Calisornien jedoch dreimal so hxh.
kosten stellen sich auf Z 1,07 per Acre.
im Jahre 189 V PN,651,000 ausge
geben. Je nach Maßgabe der zn,
überwindenden Schwierigkeiten stellen
sich die Kosten der. Bewässerungska
näle auf §4Bl bis MM per Mile.
In der Hauptsache, stützt sich die Be
wässerung aus die Abzapfung sorhan- ,
dener Wasserläufe, in der Zukunft
dacht fein müssen, in denen aZes, über
flüssige Wasser aaiffgestaunt werden
kann.
Die Bewässerung geschieht häufig in
ganz primitiver Weife. Man zieht
Furchen durch d« Felder und läßt
durch diese das, Wasser rinnen, mit
unter aber muß man auch die Jnge
nieurskunst zur Hilfe rrhmen und
mit Stein mid Zement lmuen. Viel
fach werden auch eiserne oder hölzerne
Rühren für die Wasserleitung ge»
brrucht.. Für den Getreidebau be»
dient m<rn sich der Furchenleitung, fOr
Wiesen und Weide wird die ganze
Fläche zeitweise unte, Wasser gesetzt.
In Obstgärten hat iran vc»zugs«eise
Röhrenleitung, wobei mitunter, bei
vorgeschrittener KnZtur, jeder Bauin
sein» besondere Lesung htt. Was bis
her an Wässerung geleistet worden, ist
meistens das Wert privater oder kor
pcratiser Unterrehinu?g. Mitunter
haben sich die °Karmer eines Distrikts
zusainmengethin, um die Anlagen auf
gemeinschaftliche Koste» herstellen zu
lassen, häusig und dies b«son
d«rs, wo kostspielige Bauten noth
wendig waren sind die Anlagen im
Besitz eine: Gesellschaft, die von den
tributären Farmbesitzern Abgaben er
hebt und sich so eine sichere Einnahme»
quelle geschaffen hat.
Mr vte Kttche.
Marseille: Suppc. AUS
mehreren Suppenhühnern und Kalb
fleisch kocht man langsam eine helle
Fleischbrühe, die man, wenn die Hüh
ner gav sind, durchseit und entfettet.
Ist dies geschehen, so löst man das
Brustfleisch von den Hühnern, schnei
det es in Streife» und stellt es mit et
was von der Brüche bedeckt warm.
Den größten Theil der Fleischbrühe
benutzt man zum Garmachen von ein
I Pfund Reis, den man dreimal aufge
kocht, mit kaltem Wasser abspült und
nebst einem Viertel Pfund geschälter
weißer Semmel damit bedeckt und
langsam zu igrei kocht. Die Suppe
wird durchgestrichen und muß alsdann
eine gut seimige Beschaffenheit, sowie
ein weißes Aussehen zeiMi. Zu glei
cher Zeit nimmt man das zarte Innere
von 10 Köpfen grünem Salat, wäscht
und brüht sie und dünstet sie im Rest
der Hühnerbrühe weich, während man
zwei Obertassen voll junger grüner
Erbsen in Salzwasser kocht. Man
läßt beides abtropfen, schneidet die
Salatköpfe rasch in zwei Hälften, thut
sie nebst Erbsen und Hühnerbrust»
fleisch in die Terrine, würzt die Suppe
mit etwas blätterig gepflücktem, blan
chirtem Kerbel, zieht sie mit 4 Eigelb
und 4 Löffeln schaumig geschlagener
Sahne, sowie drei Viertel Unzen fri
scher Butter ab und richtet sie über den
Zuthaten an.
Salat vonjungen Trau
be naufprin zl i ch e A rt. Man
kann von den jungen, in einer Braise
Oel, Estragonessig, Salz. Pfeffer und
Salz anmacht und auf die zum An
richten bestimmte Schüssel legt. Auf
dieser Salatunterlage häuft man
harten Eiervierteln, den Salatherzen,
Kapern, Oliven und Pfeffergurken,
und bereitet erst kurz vor dem Austra
gen die Sauce aus kaltem, dickflüssi
gem Aspik, den man mit wenig Essig,
Oel, feinem Pfeffer und gewiegten
muß dann sofort servirt werden,"und
zwar stellt man die Schüssel beim An
«chten auf eine mit Eisstllckchen ge
' füllte Schale, denn gerade dadurch,
daß die Sauce beim Serviren leicht er
starrt, erhält dieser Salat seinen fei
nm Wohlgeschmack.
Junge Erbsen aufMont
pellierart. Man nimmt nur die
kleinsten, zartesten Erbsen, thut, sie,
nachdem man sie flüchtig gewaschen
hat. mit Butter und ganz wenig
Fleischbrühe in eine Kasserolle, fügt:
wenig Salz, eine Prise Zucker und
Pfefkr, sowie ein sestzusammengebun
venes Bündchen Petersilie und Kopf
salat dazu und dünstet sie auf schwa
chem Feuer unter öfterem Umschwün
gen weich, worauf Petersilie und Kopf
salat entfernt werden.
Erbsen in eine heiße Schussel, legt
ringsum zierlich geformte, frische But
trrstückchen, garnirt sie mit ausgebacke
nen Semmeldreiecken, bestreut sie in
der Mitte mit Petersilie und gibt sie
ohne jegliche Fleischbeilage nach dem
Braten.
Gefrorener R e i s. Ein Vier»
teil. Pfund Reis gut blanchiren, bis daS.
Wasser klar bleibt, dann in einem
Quart Milch, mit etwas Zucker, einem
Stückchen Vanille und einigen Körn
chur Salz gar kochen, doch muß, er
ganz bleiben. Nach dem Erkalten
rührt man knapp eine Unze Gelatme
und ein Pint zu steisem Schnee ge
schlagene Sahne, welche mit Zlnker
vermengt wird, darunter. Dann
spült man eine For« mit-kaltem Was-«
ser ans, legt eine Lage Reis hinein,
dann eine Lage Kirschen oder Johan
nisbseren und so abwechselnd bis oben
hin. So wird die Masse auf Eis ge--.
stellt und erstarren gelassen, worauf"
man sie stürzt und iHne Saure servirt:.
Schinkensch n i t t ch e n. Vom
übriggebliebenen Schinken, »elcher mit
etwas Fett sehr ftin gehackt wird,
nekme man zu einanSuppe Heller volle,
3 Eier, einige gestoßene Zwiebäcke und
etwas Pfeffer i«d vermische es- ge
hä'«g. Unterdes; werden Weißbrod
schnittchen in Milch und Ziern «nge»
weicht, dann in L: Fleisch ringsun»b«-
deckt, glatt gestochen, iie gestlchenem
Zwieback oder Weißbrot, ringsum ge--
wälzt und in Sutter geA. gebacken.
E h o k o l cude k u ch,e n. Eiev
und 1j Taffe Zuck« verikleppern.
Dann 2 Tassa» Mehl mit 2 Theelöffel
wechselnd mit so vik/. Wasser- zu dee
«vstgerührt« mischen datz ei»
eine dicksliijffige Masst wird. Schließ
lich 2 The«cSfsel Ciwonen-lAtract hin
zu geben» rk 3 Theije theiln und seiden
Theil beHmders b«ken, jetoch nicht zn
Pint Wckch Wirt» mit ei«r Tasse Zu
cker zain Kochen gebaucht. Daz«
kommt: eine halbe Tasse g«iebene
Chokolade, 2 TheelöM Kernstärk«.
mit Wasser verrührt, and 2 Eidotter.
Uvltv anhaltendem Rühren auskochen
lassen, abnehmen, ei« Stückchen Butter
dazu geben und mit 2 Theelöffel Va
nilte-Extract würzen. Diese Cröm»
wird zwischen die Lagen gebreitet und
schließlich wird auch die Deck«»und die
Seiten damit bestrichen. Od» man
nimmt zu letzterem Zweck» «eib«
Guß. , 3