ll» Weiii-Äiieniie. (16. Fortsetzung und Schluß.) „Alle Wetter," rief sie in ihrer der ten Weise, „ich hebe in meiner Zer streutheit ganz vergessen, euch mein Hochzeitsgeschenk zu geben." Darauf suchte sie in allen Taschen vergeblich nach einem unbekannten Gegenstanoe urrd kam endlich zu dem Schlüsse: "ln,' (Zn6'-> !,!>><>? ich hab' das Ding ver loren." Zur rechten Zeit fiel der würdigen Dame noch ihre Handtasche ein. „Halloh, Julius, gib mir doch die Teufelszeug gesteckt. Dante!" tist/'^ Als Julius diesen? Auftrage später ausgestellt hatt:, und unter seine Un terschrift hatte die gute Frau in halb zölligen Buchstaben hingeschrieben: "l'i icl." Die Schuld war getilgt. Es ist selbstverständlich, daß nach dem Essen Wein getrunken und Reden gehalten wurden. Der eine Logenbru trat ein ziveiter in seines Kameraden Fußstcpsen. Lipps lächelte milde, denn «r wußte ja. daß er Beiden als Redner weitaus überlegen war. Und in der an einer Hochzeitstafel. Als'das übliche dreimalige „Hoch" aus das Brautpaar verklungen war, erbat er sich noch das nach seiner Wohnung in der „Sardi nenbüchse" zurückzuziehen. Damit ge hörte auch die schön« Hochzeitsseier von Lulius und Helene zu den' Dingen, die gewesen. Ein volles Jahr ist verstrichen, und Hopser hält sein erstes Enkelkind, ei neu Jungen, aus d-m Schooß. „Wurm," sagt der Alte zum„Schwa ger Grocer" mit eirem glücklichen Lä cheln, „Du hast i'i diesen Dingen mehr Erfahrung wie ich: was meinst Du, wem sieht er kleine Balg ähnlich?' „Hm!" machte Wurm, der Fachmann in Neugeborenen, nachsinnend, „die Augen hat er von Dir." „Bon mir? Was habe denn ich bei der Sache zu thun?" „Ich meine natürlich von Deiner Helene." „Das ist etwas Anderes! Aber da um den Mund herum liegt ent schieden ein Zug von Deinem Julius; so etwas Kräftiges, Festes, weißt Du. Ich halte dafür, daß aus dem Biirsch chen einmal etwas wird. Gleichviel, wem er nachgeräth: ob nun Deinem Sohne oder meiner Tochter er wird wie seine Mutter sind es auch. DK schlimmste Lästerzunge könnte weder dem Einen noch der Andern auch nur das Mindeste nachreden. Ich muß sa gen, ich bin darüber sehr glücklich!" Und glücklich waren sie Alle gewor den an der Western-Avenue: Hopser in serner Doppeleigenschaft als Schwie gervater und Großvater, Wurm über dies noch in der dritten Eigenschaft als Geschäftsmann. Denn das neue Geschäst ging wahrhaft glänzend, und schon wiederholt hatte Mr. Bln sich angetragen, der Firma Arminius Wurm unbeschränkten Kredit zu er öffnen. Doch das war zurückgewiesen worden. Seit vollends Rauten strauch wegen ungenügendem Geschäft » hatt« die Bude sperren müssen und in eine andere Gegend war, ohne selbstverständlich Abschies genommen zu haben, war Wurm auf dem besten Wege, es noch in seinen späten Tagen zum wohlhabenden Manne zu bringen. Darüber war nun auch Frau Johanne außerordentlich glücklich und ihre Thränendrüsen hat ten, seitdem dies mit Sicherheit fest stand, fast gar nichts mehr zu thun. Wie ihr Gatte seinem Geschäfte, so Großmutter mehr im Hause war, um sie zn verziehen. Bei Aufzählung der Glücklichen an Western-Avmue darf auch Toby, das Grünhorn, nicht vergessen werden. Er hatte sowhl das Dichten, als auch das Lesen von Schauerromanen aufgege ben, und kam, seit ihn Wurm wieder in Gnaden bei sich aufgenommen, sei nen Obliegenheiten mit derartig gutem Willen nach, daß sogar Hopser nicht länger mit dem Ausdrucke seiner An erkennung zurückhielt. In seinen freien Stunden verkehrte Tobey viel mit Pomponk'.s, weil dieser sich bereit er klärt hatte, den Jungen in die Ge heimnisse der englischen Sprache ein zuweihen, von denen Toby bisher nur äußerst wenige ergründet hatte. In ihrer Bescheidenheit waren auch Isis einen längeren Spaziergang machen, und wurde es ihnen einmal int Hause zu langweilig, so rannten sie hinüber zu Wurm und trieben sich mit den Kindern umher, deren liebste Spiel- Brief, in welchem es hieß: „In Beantwortung Ihres Geehrten vom 17. bedauern wir, Sie nicht zu A. Wurm." Darunter hatte Frau Johanne als Postskriptum geschriebe»:: „Liebe Mut ter! es geht wirklich nicht. Deine Dich liebende Tochter." Ende. Timm TiarkS' Rache. „Dickkopp!" „Nichts von „Dickkopp", Kapitän, ich bin man blos noch vom alten der Pfeffer wächst.Sie altes, abergläu bisches Waschweib." „Schönen Dank, Kaptän, daß Sie müssen, um der Mutter, die sich nach des Gatten Tode ihr und des Kindes larges Brod durch harte Arbeit hatte verdienen müssen, so viel als möglich zur Hand zu gehen. Nach Vollendung des vierzehnten entlassen worven, war er, wie die mei sten Männer seiner Heimath, als See mann hinausgezogen und hatte für manches Jahr von dem heimischen Strande Abschied genommen. Nach acht langen Jahren endlich, in denen er viele Meere durchkreuzt und ferne Tropenländer in ihrer südlichen Pracht erschaut, war er, zur unaussprechli- chen Freude seines Mütterlein?, allen überstandenen Gefahren zum Trotz, Die alte Frau hatte sich schier nicht satt an ihm sehen können, und es kaum zu glauben vermocht, daß aus dem schmächtigen Jungen so ein hübscher Kerl geworden sein könne, nach dem sich gleich am ersten Tage die Mädchen fast die Augen aus dem Kopfe guckten. Als er nach Absolvi rung der Navigationsschule und gut bestandenem Examen, sein Patent in der Tasche, zum zweiten Male heim kehrte, da kannte der Jubel der Alten fehlte, persönlich bei demselben abzu geben, utid hier sollte sich sein Ge schick erfüllen. Gleich bei seinem ersten Besuche schon lernte er Antje van Nees, die erfüllte ihn fortan nur ein einziger Gedanke: Antje, die Holde, Süße, mt ihren so unschulbsvoll und sanstbli- Der Rheder, ein jovialer alter Herr, seit Langem schon Wittwer, war ihm auf das Herzlichste entgegengek.'n men, und hatte ihn, als Schützling Kein Wunder, daß er, der nur noch in Antjes Nähe vermeinte leben zu können, diesen Einladungen wieder und wieder folgte, durch den Anblick der Heißgeliebten seine Lei denschaft zu immer helleren Flammen K.'s nicht besser als ihm. Alle Be dann, nachdem sie, wie durch einen eiskalten Wasserstrahl, sein Herzblut hatte förmlich erstarren gemacht, durch Wort über die Gefallsucht seiner Toch- Vater strahlte in Glück und Freude, schwundenen Wochen höchster Wonne, mußte der junge Seemann Abschied nehmen von seiner Braut, um auf's „Marthe", nach Mexiko und Westin- Sehnsucht fast verzehrt, zärtlich will kommen geheißen, machte sein Kapi- bei dem bloßen Gedanken, sein junges Weib schon so bald lassen zu müssen, das Herz blutete, wagte doch nicht, den im Innersten desselben so heiß ge hegten Wunsch, die Geliebte mit sich nehmen zu können, laut werden zu Antje, die so Verwöhnte, von allem Luxus Umgebene, sich den vielfachen Entbehrungen und Strapazen anßord lichen Meeres, abgeschnitten von al lem menschlichen Verkehre, geschützt und geborgen. willst Du mich etwa gerne los sein und lieber statt des Alten an Land setzen," fügte sie neckend hinzu- Als Antwort läßt Antje ihr silber- — «inen Kuß zu rauben. Bereits am Nachmittage desselben Tages, an welchem die „Marthe" in läßt sich Kapitän Nielssen an Land rudern, um sich auf die Suche nach schweifend lassend, oder sich ihren Ge schweisen lassend, oder sich ihren Ge- Es ist ein wnndervoller Tag im für die Thorheiten, welche verliebte Männer um ihretwillen begehen, soll ten verantwortlich gemacht werdcn," was konnte sie vasür, daß der Timm Tiarks kein Gefallen mehr am seiner Braut, der einfältigen Mette Radien fand, nachdem er sie, Antje san NeeÄ gesehen, daß su mit ihm gelacht und einfach zum Lachen und ein Zeichen seiner furchtbaren Äornirtheit. Sie den ehemaligen Bräutigam von ihrer Amme Tochter! Und daß dann diese »umine Mette, aus Verzweiflung über die Untreue ichres Verlobten, den Tod im Wasser gesucht, das hatte der gan zen Geschichte noch die Krone ausge setzt. Ein Glück nur. daß außer ihr und Timm Niemand etwas davon ge wußt und eine Ahnung von dem wah > ren Sachverhalt gehabt, daß alle der Meinung aewesen, es handle sich bei Mettes Tod um einen Uirglückss.all beim Schlittschuhlaufen. Und weiter gedenkt sie des Winter abends, an welchem sie Timm Tiarls zum letzten Male gesehen. Es hatte geschneit und gestürmt, so daß man Entferntesten daran denke, ihn zu Heirathen, wie sie ihm dieses schon zum Oesteren gesagt, da hatten sich seine Züge von Wuth verzerrt, daß sie in Furcht vor ihm erbebte, weil sie ge glaubt, er werde sie morden und einen lauten Hilfeschrei aufgestoßen hatte. Hierdurch war der Wüthende etwas zu sich gekommen, hatte ihre Hand von sich geschleudert und ihr zugezischt: „Gleißnerische Schlange, alle Deine Schwüre von Liebe sind Meineide, ein jeder Deiner Blicke, jeder Schlag Deine- Herzens Lug und Trug gewe sen. Morgen schon gehe ich von hier wieder fort, auf's Meer hinaus, wollte Gott, es hätte mich verschlun gen, ehe ich das letzte Mal nach hier kam. Doch das schwöre ich Dir, Antje van Nees, und bei Gott, ich den einst der armen Mette geleisteten, besser, als Du Deine Liebesschwüre mir gehalten: Willst Du nicht die Meine werden, so soll auch kein an derer Mann Dich je besitzen, oder ich werde Dich und ihn und mich dazu nes verrückten Narren gedacht. Es ist Abend geworden; Antje hat lange auf Uinmos Rückkehr vom Lan böfe Träume, denn just als ich in die Kajüte trat, schriest Du laut auf, hast Dich wohl wegen meines langen Aus- Tiarks/ „Timm Tiarks!" schreit Antje auf. „Ja, Maus," erwidert Ummo, der sich während seines Geplauders umge kleidet hat; „kennst-Du ihn?" stört. „Kind,,'" sagt er. nun wirklich be sorgt, „Di: fehlt doch nichts, Du siehst so geisterhaft bleich aus, und diese Un ruhe, soll ich bei Dir bleiben? obgleich es kaum geh'n würde, ehe? wir aus dem Hasen sind." „Nein, nein," wehrt sie ab, „geh' nur, mich quälen noch immer meine „Timm Tiarts", stöhnt sie, als Ummo, gegangen. „Timm Tiarks, ist es ein bloßer Zufall, oder ist er gekommen,, und legt sich endlich einen Plan in ih rem Hirn zurecht, sa zanz ihrer wür dig: M er wirklich in böser Absicht gekommen, dann gilt es nur, ihn wie» der an ihre Liebe für ihn glauben. z>t machen; sie zweifelt nicht daran, dcch ihr dieses schon gar, bald gelingen wird, ist sie sich doch der Macht, welche sie über die Männer auszuüben vermag, nur zu gut bewußt bald wird er wie der ihr gefügiger., willenloser Sklave sein, wie er es einst gewesen. Sie hofft in das Einerlei da Seereise durch die ses neue Spiel mit Timm eine anre gende Abwechslung zu bringen. Ganz beruhigt und befriedigt von ihren Plänen, schläft sie bald fest eitr. „Sie können sich ganz auf mich ver lassen, Kapitän." sagt Timm Tiarks, nachdem der Lotse, der die „Marthe" aus dem Hasen herausgebracht, wieder zurückgegangen ist. „Geben Sie nur unbesorgt zi»r Ruhe und überzeugen Sie sich, ob Ihre junge Frau nicht krank geworden ist." Kapitän unterhält sich mit dem Bootsmann: „Ist wohl ein recht glückliches Paa», der junge Kapitän und seine schöne Frau, des reichen van Nees in K. Tochter?" „Das will ich meinen. Steuermann, das schnäbelt sich den ganzen Tag. daß einem alten Kerl wie mir reinwegs das Wasser im Munde zusammenläuft. Der große Steamer, Steuermann, hält gerade auf un? zu." „DaS sehe ich schon lange. Boots mann, Westsüdwest.' „Westsüdwest?" fragt der Bools mann befremdet. „Hab' ich nicht deutlich gesprochen?" fährt ihn Timm Tiarks an. „Westsüdwest," wiederholt der Bootsmann, statt einer anderen Ent gegnung, das Rad drehend. „Um Gott, Steuermann," ruft der j Mann im Ausguck herunter, „oft, mehr oft, oder der Steamer rennt uns gera de in die Flanke." Und schon will er das Rad dieser Richtung zulenkend drehen, doch ein furchtbarer Faustschlag Timm Tiarks läßt ihn zu Boden sinken und schon wirft der Steuermann das Rad selbst herum, noch immer westlich haltend. Wenige Sekunden später, ehe die Wa che auch nur zum Bewußtsein der ent setzlichen Gefahr, in welcher dasSchiff schwebt, gekommen, der Mann im Auslug nur einen markerschütternden Schrei ausgestoßen hat, ist das Un glück geschehen. Der Steamer, die Bark wohl sehend, ist derselben vor schriftsmäßig ausgewichen, doch durch Timm Tiarks' letztes Manöver, die selbe dem Dampfer geradewegs entge gengefahren, so daß dieser nun nnt al lerWucht gegen sie anrennt. Ein furcht barer Stoß, laute Hilferufe der Men schen auf den beiden Schiffen, und dann steuert der Dampfer weiter, wie es scheint unversehrt. Die „Marthe" dagegen, förmlich in zwei Theile ge schnitten, beginnt rasch zu sinken. Im wirren Durcheinander hastet die Mannschaft hin und her, sich vergeb lich mühend zu den Rettungsbooten zu gelangen, vergeblich, denn schon geht ihnen das Wasser bis an die Brust. Da erscheint Kapitän Ummo Niels sen auf der Kajütentreppe. schreckens bleich, sein junges bewußtloses Weib im Arme haltend; Timm Tiarks, der bis dahin gleich einem Steingebilde bewegungslos dagestanden hat, be kommt jetzt bei dem Anblick dieser Bei- Ein schrilles, hohnvolles Lachen ausstoßend, ruft er mit heiserer Stim me: „Antje van Nees, ich habe meinen Schwur wahr gemacht. Das ist Timm Tiarks' Rache." In welchem Umfang« die Gewin nung fruchtbaren Bodens durch die Zensus von 1890, welche Herr F. H. Newell verfaßt hat, Auskunft: Im Oedland-Gebiet, das sich be- durch'" Be- Acre P 14.89. Die Gesammtzahl der ger Gebiete von Oregon und. Wash ington, war 123,141, wovon 52,5Ä durch Bewässerung gewonnenes Land waren. Die gesammte Ackerfläche die» ses Gebietes ist 40,278,844 Acres, wovon B.BS Prozent Jrrigationsland finid. In einigen Fällen sind ganze Farmen künstlich bewässert. Die ge zogenen Feldfrüchte sind vornehmlich Weizen, Hafer, Welschkorn. Gerste, Roggen und Buchweizen. Der durch schnittliche Werth des bewässerten Lau» des stellt sich aus P 83.28 per Acre, im Zensus von 1890 ist dasselbe mit ei n«n Gesammtwerth von P296,8M,-> 0M verzeichnet. In Größe sind die inNevada, Mon tana und Wyoming gelegenen Farmen der Bewässerung stellen sich im Durch schnitt auf PB.IS für den Acre, in Calisornien jedoch dreimal so hxh. kosten stellen sich auf Z 1,07 per Acre. im Jahre 189 V PN,651,000 ausge geben. Je nach Maßgabe der zn, überwindenden Schwierigkeiten stellen sich die Kosten der. Bewässerungska näle auf §4Bl bis MM per Mile. In der Hauptsache, stützt sich die Be wässerung aus die Abzapfung sorhan- , dener Wasserläufe, in der Zukunft dacht fein müssen, in denen aZes, über flüssige Wasser aaiffgestaunt werden kann. Die Bewässerung geschieht häufig in ganz primitiver Weife. Man zieht Furchen durch d« Felder und läßt durch diese das, Wasser rinnen, mit unter aber muß man auch die Jnge nieurskunst zur Hilfe rrhmen und mit Stein mid Zement lmuen. Viel fach werden auch eiserne oder hölzerne Rühren für die Wasserleitung ge» brrucht.. Für den Getreidebau be» dient m