Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 18, 1896, Page 4, Image 4

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    4 Scranton Wochenblatt,
Frcd. «. ZVaftncr, Herausgeber.
Jährlich, in den Ver, Staaten PZ.W
Sech« Monate, " l.A>
??ach Deutschland, portofrei 2.5»
Demokratisches «taats - Ticket.
John M. Braden, von Washington.
B. C. Potts, von Media.
Für <Slector«-»t.l.»rxi<-.
William M.iSingerly, von Philadelphia,
George W. Guthrie, von Allegheny.
Jame« Denton Hancock, von Venango.
Alexander H. Coffroth, von Somerset.
Wochen-Rundschau.
Inland.
Als das bemerkenswertheste Ereig
niß der vergangenen Woche darf man
Wohl die Vertagung der ersten Session
des S 4. Kongresses bezeichnen. Im De
cember wird er dann wieder zusammen
treten, um seine politische Thätigkeit am
S. März 1897 zu beenden. Während
seiner ersten Sitzungsperiode ha« sich der
Kongreß vom nationalen Standpunkt
au» nicht besonders mit Ruhm bedeckt.
Seine Finanzwirthschast wird noch
lange im Gedächtniß des amerikanischen
Volkes fortleben. Auch seine Einmeng
ung in die auswärtigen Angelegenheiten
wird nicht so bald vergessen werden.
Während der Congreß sich weigerte, trotz
der Mahnungen des Präsidentin in eine
sachgemäße Kritik höchst fragwürdiger
Maßregeln wie ungezählter Einzel-
Pensionsbills und namentlich der ver
schwenderischen Fluß- undHafenbewillig
rerseit», durch vernünftige Steuervor
schläge der Ilegierung eine Hilfc zur
wirksamen Bekämpfung des anwachsenden
Deficits in die Hand zu geben. Und
während Präsident und Schatzsecretär
nur durch heroische Anstrengungen—
durch wiederholte Emission von Gold
des Bundesschatzes über Wasser zu hal-
Körperschast zum Tummelplatz und
Versuchsfeld unreifer populistischer Ex
perimente her, und anstatt die heroischen
Ansprüche Cleveland« anzuerkennen, ord
nete er eine Untersuchung über die Aus
gabe der Goldbonds an! Durchaus
ruhig, sachlich und—man möchte säst
und Gelaffenheit, welche nur das Gefühl
der treu erfüllten Pflicht verleihen kann,
hat Kinanzfecretär Carlisle in seiner
erklären, dem Senatsausschuß zur Unter
suchung der Bondsausgabe heimgeleuch
tet. Er sagte darin u. A,: „Der
Goldexpsrt während des Fiscaljahre«
1593 erreichte deshalb hauptsächlich die
nie dagewesene Höhe von »108,680,884,
Monate, welche dem 7. März 1593, zu
563,033, und während der acht Monate
nach genanntem Datum »50,197,519,
während von dieser Summe nur »39,-
959,529 exportirt wurden".
Inzwischen treffen die Delegaten zum
republikanischen Nalionalconvent in St.
aus demselben die Silberleute unter
Führung de« Senator« Zwar
sprechen sie davon, daß sie den Convent
Ticket« seitens der Silber-Republikaner
jeder Ausfall gegen Cleveland mit rau
schendem Beifall begrüßt, Aehnlich ging
es in anderen demokratischen Conventen.
Silberwahnsinn entgegenstemmt, der da«
ganz« Geschäft«leben de« Lande« vollend«
an den Rand de« Verderben« zu bringen
von ihr verscherzt wird !
Wohlthuend berühren muß Znach all'
den Erfahrungen nnt diesen freiprägle
risch angehauchten Demokraten de«
Südens und Westen» die mannhafte
Haltung der Demokraten von Maryland
und Connecticut, welche in klarer und
deutlicher Weise sich in ihren Platformen
für d>« Goldwährung erklärt haben.
Trotzdem Senator German, der politische
Piere realisiren will, und Jeder dreht ihm
den Rücken zu. Während der letzten vier
Wochen ist es unmöglich gewesen, einen
Penny für die sichersten amerikanischen
Papiere zu bekommen. Die Rio Grande-
JrrigationS-Actien, die unter normalen
Verhältnissen abgegangen wären, wie
warme Semmeln, haben noch nicht Geld
genug gebracht, um die Anzeigen zu be
zahlen. Jedermann ist der Ansicht, daß
da« amerikanische Volk darauf au« ist,
die Gläubiger vermittels der Freiprägung
um 50 Cents aus den Dollar zu betrü
gen, und infolge dessen werden amerika
nische Papiere mit Hohn und Verachtung
zurückgewiesen. Um einen Abfluß für
das massenhaste Geld, das hier müßig
liegt, zu finden, wird wieder ein „Buhm"
in afrikanischen Minenactien vorbereitet.
Die wildesten Speculations - Papiere
werden soliden amerikanischen Werthen
vorgezogen". Die Aufregung wird sich
drüben wohl nach Ausfall unserer No
vemberwahlen beschwichtig« und unsere
Werthpapiere wieder den alten befestigten
Credit zurückerobert haben.
Was nun die Stellung der Deutsch
amerikaner in der Währungsfrage be
trifft, .so stellt ihnen eine der bedeutend
sten unabhängigen Zeitungen, der „Phi
ladelphia Ledger", ein Hauptorgan der
Handelswelt und ein unerbittlicher Geg.
ner des Silberschwindels, das folgende
ehrende Zeugniß aus : „Unter den ent
schiedensten Freunden der Goldwährung
sind unsere deutschen Mitbürger, Da«
läßt sich aus eine besiere Schulerziehung
und ihre sorgfältige Prüfung aller Fra
gen zurückführen. Die Deutschen sind
außerordentlich fleißig und ziehen natür.
lich bei einer so materiellen Frage wie die
Währungssrage auch ihr persönliche« In
teresse sehr in Betracht, Darin sollten
ihnen die anderen Nationalitäten nach
ahmen".
Ein Beweis sür da« würdige Selbst
bewußtsein und die angesehene Stellung
»es amerikanischen Deutschthum« ist auch
der musikalische und finanzielle Erfolg
des Pittsburger Sängerseste». Dem
Gekrächze verschiedener Unglücksraben
zum Trotz hat da« deutsch- Sängersest
auch einmal wieder einen glänzenden Be
weis seiner Lebenskrast als einer dauern
den Institution des deutsch-amerikamschen
Leben« geliefert. Möge e« auch stets in
Zukunft wachsen und gedeihen, zum
Ruhm und zur Ehre des Deutschthums in
Amerika!
Ausland.
Nicht nur in der unmittelbaren Um
gebung des Kaisers, sondern auch in den
Regierungskreisen macht sich eine unbe
hagliche Stimmung über das Austreten
des bayerischen Kronprinzen Ludwig in
Moskau gellend. Es scheint, daß in
neuerer Zeit das Werk der Befestigung
der Reichstreue in Bayern, wenn auch
nicht zum Stillstande, so doch in der Um
gebung der Herrschersamilie aus Hinder
niffe gestoben ist. Zu einem kaum er
warteten Ausbruche der bayerischen Em
pfindlichkeit sührte die« bei der Krönung«,
seier de« russischen Zaren, al« d>e deut,
sche Colonie in Mo«kau den anwesenden
deutschen Fürsten ein Festmahl veranstal
tet hatte. Der Festredner der Kolonie
beging nämlich die Unvorsichtigkeit, von
den deutschen Fürsten ~al« im Gefolge
de« Vertreter« de« deutschen Kaiser«"
erschienen zu sprechen. Damit hatte er
allerdings besonder« dem anwesenden
Prinzen Ludwig von Bayern, dem älte
sten Sohn des Prinzregenten aus da« im
Punkte der „staatlichen Selbstständigkeit
Bayerns" äußerst empfindliche politische
Hühnerauge getreten. Er sah sich des
halb veranlaßt, aus der Stille den LapsuS
de« Festredners zu corrigiren und mit ge
reizter Empfindlichkeit in seiner Erwider
ung zu erklären, daß die deutschen Für
sten keine Vasallen des deutschen Kaisers
seien. „Der deutsche Vertreter" war
übrigen« Prinz Heinrich, der Bruder de«
Kaisers Wilhelm.
Der Jnsurgentenkamps aus Euba
schleicht langsam dahin ohne nennenS
werthe Ereignisse auszuweisen, welche
eine Entscheidung herbeizusühren geeignet
sind.
In unserem neuen Generalconsul sür
Havana,—Ex-i>en«ral Fitzhugh Lee—
scheint Präsident Cleveland den richtigen
Mann sür den schwierigsten Posten ge
funden zu haben. Neben dem Schutz der
amerikanischen Interessen wird Lee dem
Präsidenten Material liesern sür die Be
urtheilung der vielbestrittenen Frage, ob
unsere Regierung einen regulären Kriegs.
Euba und Spanien anerkennen soll.
Bekanntlich hegt der Präsident ein tiefge.
hendes, und meist sehr wohl begründetes
Mißtrauen gegen die Zuverlässigkeit der
dem Congresse in auswärtigen Angele-
Austern in Kannen, Lamm-Zungen in
Krügen und los, Neuschatel. Blick und
Grüner Käse, Getrüffelte Sardinen in
Pilz Sauce, Häringe in Glaskannen,
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RadieSchenkultnr.
Di« Radieschen wollen einen feuchten,
lockeren, sehr humusreichen Boden, eine
vor Winden völlig geschützte, «ingeschlos
sene Lage. In zu freier Lag« kann
Beete, beziehungsweise durch Erhöhung
der diese umgebenden Wege erreicht
werd«n.
Radieschen sind Flachwurzler. Wenn
reher, trockener und schlechter Boden sehr
Nadieschensamen daraus gesäet wird, so
werden die Radies struntig. An dersel
ben Stelle kann aus dem gleichen Samen
gießen, wenigstens bei Trockenheit, Die
Oberfläch« darf überhaupt nicht trocken
werden.
Zu frühe Aussaaten von RadieS
mißlingen häufig. Die beste Zeit zur
ersten Aussaat ins Freie ist um Ende
März. Ansang April, in südlichen Gegen
den und geschützten warmen Lagen ent
mäßig ausgestreut.
Ein großer Uebelstand ist das Pelzig
werden der Radies. Sorten, die sehr
üeschaffenheit des Bodens. Wenn der
Kalk u. dergl. hat, werden alle Gemüse
leicht hohl. Dagegen Hilst Kalken de«
IVO lahren.
Gewohnheiten alles Wissenswerte zu er
zählin. Die Mindestzahl der wöchentlich
auf den einzelnen Kursen ankommenden
die Ostgrenzen des Landes kommen
heute kostet es in der l. Klasse der Eisen
bahn bedeutend weniger. Dann kam an
>en Büchern so getreulich vermerkt, als
enthielte er die unersetzlichsten Doku»
nente.
Hau» and Hof.
Bei fieberhaften Krankheiten ist das
Auflegen von Ei« sehr oft erwünscht, doch
vertragen nervöse Kranke das Auflegen
eine« Eisbeutels, der meist gebraucht
wird, wie ich au« mehrfachen Erfahrun»
gen weiß, de« Drucke« wegen sehr schlecht.
Statt dessen nehme man in solchen Fäl
zur Stelle sein sollte, Ei«läppchen. Man
zerklopft da« Ei« möglichst klein, ver-
Wärmflaschen bis zu derem Rande, wor
auf man diese fest verschließt. Auf dies«
Wärmflasche legt man die für die zu He
lenen, erst in kaltes Wasser getauchten
Leinwandläppchen einige Minuten. b>«
sie genügend kalt sind. Man legt einen
Flasche bereit, um zu rechter Zeit wech
seln zu können, da diese Umschläge na
türlich nicht so lange die Kälte halten
al« Eisbeutel. Da« Ei« hält sich in der
Wärmflasche, die ein schlechter Wärme
leiter ist, längere Zeit.
Vkitt«! gegen da« Sauerwerden der
Milch.
In neuerer Zeit, in der man der Milch-
Wirthschaft ein größere« Interesse wid
met, wurden mit chemischen Mitteln man-
Butlerselt, so daß e« «her schädlich al«
nützlich ist. Dann machte die gegen
Alle« nützlich sein sollende Salizylsäure
Aussehen, aber so nützlich sie in manchen
lössei Säure aus 5 Liter Milch) die
Einfluß ist.
den die Kinder sich, bivor sie in« Wasser
gehen, um die Brust legen. Sie haben
aus diese Weise gleich die beste Gelegen,
heit, ohne Schwimmmeister das Schimm
men zu lernen.—Die Kinder selbst können
schließlich mit Hülfe von Korkscheiben und
etwa« Kleister manches hübsche Spielzeug
anfertigen.
Srlbstberriteter guter Senf.
Zur Winterszeit, wo Wurftwaren aller
Art und kalt« gleischschüsseln die Haupl
bestandteile der Abendtafel bilden, ist
der Verbrauch von Senf größer als im
und Oel eine beliebte Zugabe zu jenen
meist fetten Speisen. Käuflicher Senf
hält sich in der Regel nicht lange, auch
daher immer gleich guten kräftigen Senf
haben will, thut am besten, ihn sich selbst
zu bereiten, zumal er nach folgender Vor
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haltbar ist. Man mmml k gelbe«
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