Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 17, 1896, Page 3, Image 3

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    ll» Aml-Mme.
,4. AtMsepuiig.)
„Beruhige Dich doch Johanne!"
suchte Herr Wurm seine Gattin zu trö
sten
Allein Frau Heinzelmann sprach ge
„Schweigen Sie, Herr Schwieger
sohn!"
Dann schüttelte sie ihre rastlos in
ein großes Taschentuch hineinweinenve
Tochter ziemlich unsanft an der Schul'
ter unb sagte mit harter Stimme:
„Mach- mir keine Faxen vor, Jo-
Wirkung diesn Aufforderung
blieb nicht aus. denn Frau Johanne
trocknete sich sofort die Thränen, rich
tete sich aus ihrer liegenden Stellung
auf unb ächzte fortan nur noch wenig
kaum der Rede werth.
Frau Heinzelmann war gewöhnt,
daß ihren Befehlen augenblicklich Ge
horsam geleistet wurde und wunderte
sich daher nicht im mindesten über die
so rasch und auf so einfache Weife er
zielte Heilung der „Weinkrämpfe." Sie
wendete sich vielmehr sofort dem Man
ne zu, der das Glück genoß, eine so ge
waltige Frau zur Schwiegermutter zu
haben, warf demselben zunächst einen
wahrhaft vernichtenden Blick zu und
sprach sodann bas große Wort gelas
„Sie sind an Allem schuld!"
Der arme Wurm knickte sichtbar zu
sammen, und vor bodenlosem Staunen
über diese durch nichts gerechtfertigte
Anschuldigung blieb ihm der Mund of
fen stehen, was umso komischer aussah,
als der Grocer zugleich mit Kinn und
Hals in seiner Halsbinde verschwand.
Endlich brachte er hervor:
„Ich wäre an —"
„Sie und Niemand anders!" unter
brach ihn Frau Heinzelmann in einem
Tone, der jeden Einwand vorneweg ab
schnitt. „Wer heißt Sie auf bieStraße
hinausgehen und mit dem groben
Painter anbinden? Schweigen Sie!
Und dann, wenn Sie schon so un
vorsichtig sind: warum bewähren Sie
sich dann nicht wenigstens als Mann?
Man muß sich schämen, was Sie sich
alles von dem Menschen an den Kops
werfen lassen."
„Aber, mein Himmel, Sie werden
doch nicht verlangen, daß ich mich in
eine Rauferei einlasse?"
„Das hätten Sie nicht nothwendig,
wenn Sie mannhafter auftreten wür
den," sagte Frau Heinzelmann, „Sie
haben gesehen, wie ich ihn bezähmte."
Daß der wilde Hopser gegenüber
seiner Schwiegermutter den Kürzeren
gezogen hatte, konnte Wurm nicht in
Abrede stellen. Seine Haltung war da
her ziemlich unsicher, als er zu beden
ken gab:
„Ja, sehen Sie das ist ganz et
was anderes!.... Sie sind eine Frau....
er wird sich hüten, eine Frau zu prü
geln!...."
„Das ist es nicht!" sprach Frau
Heinzelmann äußerst majestätisch.
„Aber er sieht, daß ich mich nicht vor
ihm fürchte das ist Alles... Das ist
der Weg, wie man solchen Leuten im
ponirt, Herr Schwiegersohn. Vor einem
Hasenfuß wie Sie hat freilich Niemand
Respekt."
„Ich möchte um mehr Rücksicht ge
beten haben, Frau Schwiegermutter,"
sagte Herr Wurm mit einer Stimme,
in welche er vergebens Festigkeit und
Würde zu legen versuchte.
„Rücksicht für Sie!" rief aber die
> Heinzelmann bohnvoll. ..Haben Sie et
wa Rücksicht für uns? Sehen Sie
nicht, wie Ihre Frau leidet?"
„Ach Gott! ach Gott!" stöhnte Frau
ren?" fuhr Frau Heinzelmann un
barmberzia fort, „wissen Sie Ihrer
Familie Achtung zu verschaffen? Schü
tzen Sie sie etwa vor boshaften Nach
barn? Benehmen Sie sich wie ein
Frau Heinzelmann hatte ihren Stoff
noch lange nicht erschöpft, ja, sie ge
dachte diesmal dem armen Wurm ganz
besonders hart zuzusetzen, einestheits,
weil ihr dessen unrühmliche Haltung
wirklich Anlaß dazu gab, anberntheils
aber auch, weil sie sich für die mehrtä
gige Friedenspause entschädigen wollte,
welche ihr die Heimkunft des Dr. Ju
lius Wurm abgezwungen hatte. Be
dauerlicherweise wurde sie jedoch hier
im Texte ihrer Predigt durch den klei
nen Charley unterbrochen, der, mit dem
ganzen Gesichte lachend, in's Zimmer
Unb was schwang der ahnungslose
Knabe in der Hand? Nichts Geringe
res als ein längliches Ding, das Vater
Wurm auf den ersten Blick händerin
gend als den Bogen erkannte, von wel
chem aller menschlichen Berechnung
nach jener verhiingnißvolle Pfeil nach
des Nachbars Nase abgeschnellt worden
war. Und er, Wurm, hatte die Exi
stenz dieses Bogens vor aller Oeffent
lichkeit auf das Bestimmteste bestritten!
So war also Nachbar Hopser mit sei
nen Beschwerden eigentlich völlig im
Rechte, und die Familie Wurm mit
Arminius Wurm an der Spitze saß,
wenn man so sagen darf, bis an den
Hals hinan im heillosesten Unrechte.
„Unglückskind!" rief Charleys Va
ter niedergeschmettert.
Doch Frau Heinzelmann gebot ihm
mit einem einzigen strengen Blicke
Stillschweigen.
Mit der feinen Diplomatie, die sie
ihren Enkeln gegenüber in allen schwie
rigen Fällen herauszukehren liebte,
i beugte sie sich, das zärtliche Großmut»
auf den Lippen, zu dem Jun-
nieder und fragte, mit einem Fin
ger auf den Boden tippend:
„Woher hast Du das, mein Herzens
kind?"
„Aus der Aard," antwortete Char
ley, der Wahrheit gemäß.
„Das lugt der Schlingel/ warf der
Vater zornig ein, doch brachte ihn ein
Blick der Frau Heinzelmann sofort
wieder zum s-chweigen.
„Dort hat es ein anderer Junge ver
loren weiht Du vielleicht wer, mein
süßer, kleiner Charley?" fragte die
Großmutter wieder,
Charley zögerte ein wenig mit der
Antwort! er hatte hinter dem Bretter
zäune hervor gesehen, daß Gusting mit
dem Bogen geschossen und diesen dann
plötzlich weggeworfen hatte. Instinktiv,
und ohne zu wissen, was geschehen,
hatte auch er, Charley, Reißaus genom
men, als er seinen Bruder so thun sah.
Im Besitze eines reineren Gewissens
als Gusting war er aber bald wieder
zurückgekehrt und hatte nun den Bo
gen „gefunden". Der Junge fürchte
te jetzt, man würde ihm seinen Fund
abnehmen, wenn er die Frage der Gro
ßmutter so beantwortete, wie die Wahr
heit es eigentlich erheischte; dann aber
überlegte er, daß die Großmutter ihr
Nesthäckchen schon auf irgendein« Art
vor dem Verluste des Bogens, für des
sen gegenwärtigen rechtlichen Besitzer er
sich natürlich hielt, beschützen werde,
und so antwortete er:
„Gusting hat es weggeworfen."
„Ah also Gusting!" sagte Vater
Wurm, von dieser Nachricht scheinbar
recht befriedigt, und dabei sah er um
her, ob nicht im Bereiche seiner Hand
etwas wäre, womit man Gusting ein
dringlicher als es mit Worten möglich
war, klar machen konnte, baß aus ei
nem friedlichen Chicagoer Bürgerhaus«
nimmermehr ein Jndianerlager aus
dem fernen Westen werden dürfe.
„Gusting hat es weggeworfen?" in
quirirte inzwischen die Großmutter
weiter, „und warum das, mein Herz?"
„Weiß es nicht," sagte der Kleine,
„Gusting schoß in die Luft und rannte
davon und warf das Ding weg
weiß nicht warum."
Papa Wurm wollte vor Aerger fast
ersticken.
„Na, so will ich dem miserablen
Nichtsnutz aber doch einmal das Le
derzeug gehörig anstreichen!" brach er
los! dabei faßte er nach dem unheil
vollen Geschenke des dicken Lipps und
riß die als Sehne dienende Schnur
„Geh' und suche Gusting er soll
sogleich herkommen," wandte er sich an
Charley.
Doch dieser war durch die üble Be
handlung, welche seinem Bogen wider
fahren war, so tief in seinen heiligsten
Gefühlen verletzt, daß er nicht um eine
Million dem Befehle des Vaters ge
horcht hätte. Ihn faßte bes Lebens
ganzer Jammer an und so warf er sich,
mit den Beinen strampelnd zu Boden
und schrie dabei wie ein Zahnbrecher.
„Ich will Dich gehorchen lehren,
nicht in der Laune, des Jungen Unboi
mäßigkeit zu dulden, legte den Trotz
kopf kunstgerecht über das Knie und es
zu Gunsten Charleys in's Mittel. Sie
kleine Menschenkind und beschützte es
in ihren Armen. Recht anzüglich sagte
sie dabei:
„Es ist keine Heldenthat, Herr
Schwiegersohn, kleine Jungen durch
zuprügeln."
welche es nicht vermeiden konnte, herz
brechend zu seufzen: „Ach Gott, ach
Gott er erschlägt die Kinder!"
sondern faßte den aus Lipps Bogen
einer finstern Wetterwolke vergleich
bar, aus der Thüre, um sich selbst auf
die Suche nach Gusting zu begeben.
Wenige Minuten später fiel denn
auch Gusting. der das Haus umschlich,
Hände seines erzürnten Vaters und
alsbald belehrte ein weithin gellendes
Geschrei die Mitwelt darüber, daß
Lipps prophetisches Wort von der
Wandelbarkeit eines Vogens und des
sen Anwendbarkeit als Züchtigungs
mittel zum Wahrwort geworden sei.
Während dieses sich im Hinteren
Theile des Wurm'schen Wohnsitzes be
gab, trat in der Wohnung selbst, wo
die Frauen mit dem durch Naschwerk
endlich wieder beruhigten Charley zu
rückgeblieben waren, ein anderes, sehr
fälschlich genannt Pomponius, Er war
von feinen: Gebieter, Meister Hopser,
beauftragt, der Frau Heinzelmann
Straße angethane schwere Beleidigung
„öffentlich und schriftlich" das hieß
also wohl auf dem Wege einer in die
! Zeitungen eingerückten Erklärung
Abbitte leisten, oder sich gewärtig hal
, ten, vor Gericht geschleppt zu werden.
> Zum Glück lvrach man bei Wurm
«in ziemlich geläufiges Englisch, sa
I daß Pomponius sich dieses seines Auf
trages nicht nur mit Geschick, sondern
auch mit dem gebührenden Anstand« zu
entledigen vermochte.
In diesem wichtigen Momente zeigte
sich Frau Heinzelmann in der ganzen
bzwundcrungswüroigen Größe ihrer
Seele. Der Gedanke, als Angeklagte
vor einem Friedensrichter erscheinen zu
müssen, war ihr über alle Beschreibung
unangenehm; allein, wenn auch zu be
fürchten gestanden hätte, daß der Rich
ter am Schlüsse des Beweisverfahrens
sich erheben würde, um feierlichen To
nes etwa zu sprechen: „Frau Barbara
Heinzelmann! Da Sie erwiesenerma
ßen dem hier geg«nwärtig«n Balthasar
H. Hopser, Painter, aus geringfügigen
Ursachen auf offener Straße eine derbe
Maulschelle versetzt haben, verurtheile
ich Sie, kraft der mir verliehenen rich
terlichen Gewalt dazu, daß Sie am
Halse so lange aufgehangen werden
sollen, bis Sie tobt sind" wenn auch
wie gesagt, so Schreckliches, oder auch
noch Entsetzlicheres in Aussicht gestan
den wäre, Frau Heinzelmann würde
doch die demüthigende Zumuthung
Hopsers, ihm Abbitte zu leisten, rund
weg zurückgewiesen haben, denn:
olle Achtung vor der Unbeugsamkeit
ihres Charakters.
Sie antwortete demgemäß dem
freundlich grinsettden Neger:
„Sagen Sie Mr. Hopser, er soll
thun, ivas ihm beliebt. Uebkr die Zu
muthung, ihm Abbitte zu leisten, kann
ich nur lachen. Es ist ihm nicht mehr
geschehen, als er verdient hat."
Die Mission Pomponius' war damit
endgiltig gescheitert, und der Schwarze
mußte sich zurückziehen.
Wurms Geschäftsladen, stieß Pompo
nius auf Arminius Wurm, der ebm
von der an Gusting in aller Form
Rechtens vollzogenen Exekution zu
rückkehrte. Wurm hätte gar zu gerne
mit Pomponius über die Ereignisse des
Tages gesprochen und bei dieser Gele
genheit vielleicht so etwas wie eine an
Hopser gerichtete Entschuldigung an
gebracht. Darum lud er den Schwar
zen freundlichst ein, in den Laden zu
treten und mit ihm ein Gläschen „Old
Gin" zu trinken, von welchem Stoffe
er „für den Hausgebrauch und für gute
Freunde" Borrath halte. Allein so
sehr hatte Hopser es verstanden, selbst
dem gutmüthigen Pomponius tiefge
wurzeltes Mißtrauen gegen Wurm und
Zugehör einzuflößen, daß der Schwar
ze. wenn auch mit seinem gewöhnlichen
zurückwies, wobei ihn der heimliche
Hintergedanke leitete, es sei besser, der
maleinst an Altersschwäche zu sterben,
als etwa schon innerhalb weniger
Stunden an einer Messerspitze voll
„Pariser Grün" oder einem Tropfen
Vorrath hatte, wenn auch niibt „für
den Hausgebrauch", so doch „für gute
fsreunde".... So dachte man von dem
mit Absicht keiner Fliege ein Leides
that!
V. Der „glorreiche Vierte."
Man kann nicht leicht ausgezeichne
ter gestimmt sein, als es der, seiner
ganzen Charakter-Anlage zufolge im
Grunde keineswegs zu einer vorwie
gend heiteren Lebensanschauung hin
neigende Dr. Julius Wurm an jenem
Abende war, da er von dem wie wir
wissen, gemeinsam mit Helene Hopser
unternommenen Besuche bei „Tante
Newman" nach Hause zurückkhrte. Er
wußte selbst nicht warum: aber die
Welt erschien ihm damals plötzlich in
einem gewissen zosenrothen Schimmer,
das ganze Leben lachte ihm fröhlicher
entgegen, «ls je, und schien jedenfalls
weitaus begehrenswerther, als noch
wenige Stunden vorher. Und doch war
das „Vergnügen" bei Tante Newman
ein überaus bescheidenes gewesen; al
lein man darf eben nicht vergessen, daß
ein Arzt in der Regel in seinen An
sprüchen an Unterhaltung weitaus
mäßiger ist, als andere Sterbliche
denn wer den ganzen Tag mit Kranken,
oder gar am Sezirtische mit Leichen zu
thun hat, der ist für em bischen Heiter
keit weit empfänglicher als Leute, die
sozusagen ihre ganze Zeit mit Lachen
und Scherzen hinbringen können
Mit äußerst vergnügten Sinnen betrat
also damals der Doktor das väterli
che Haus. Aber da wurde ihm, als ob
man ihn plötzlich mit kaltem Wasser
übergössen hätte: Verweinte Augen
nen Geschwister, ängstliche wie auf
ganz unerhört schreckliche Dinge ge
spannte Mienen des Vaters und ein
wahres Gletschergesicht dort, wo Frau
Heinzelmann thronte. Endlich machte
mit einem Male das stattliche Lust
gebliebin, als die gewaltsam sich aus
drängendeUeberzeugung, daß der Frie
de jetzt schwerer herbeizuführen sein
werde, als zuvor.
Allein kinv üw" sagt ein
altes, gutes Sprichwort und Dr.
Julius Wurm war der Mann, sich da
ran zu halten. Er war keiner von De
nen, die sich «rollend in ihr Schnecken
haus zurückzögen, wenn just ein widri
ger Wind Staubwolken vorübertrieb.
Hatte er sich einmal ein Ziel gesetzt, so
konnte ihn keine Zufälligkeit, und war
Nackt sich mit dem festen Entschlüsse
vsn feinem Lager erhob, bei Hopser eig
nen Besuch abzustatten, wiewohl das,
in Anbetracht der Gemüthlichkeit des
Painters, zum Müdesten ein gewagtes
Unternehmen genannt werden muß.
Selbst Helene, welche doch die Dinge
mit anderen Augen ansah, als ihr in
seinem Hasse verbohrter Vater, war
auf's Höchste überrascht, ja erschrocken,
als sie von ihrem Fenster cms den Sohn
des Nachbars in's Haus treten sah.
Sie eilte an die Thüre, um den Dot
daneben Dr. Wurm in das Zimmer
des VaterS. Unheil, nehme deinen
Lauf!
Spur von Befangenheit bei sich ein
treten sah, als sei nicht das Geringste
passirt. 112 D W
nen des Hausherrn angemessen.
„Halloh!" rief Hopser, „was soll's?"
gendes Farbenlineal an sich heran, um
für alle Eventualitäten vorgesehen zu
sein.
Dr. Wurm hatte sich, als er sich zu
keinen Eindruck auf den jungen Mann.
Hopser saß beim Eintritte des Dok
tors in der Nähe des Fensters und
machte Eintragungen in ein vor ihm
liegendes großes Rechnungsbuch.
Selbstverständlich kam es ihm nicht im
Entferntesten in den Sinn, seinem Be
sucher einen Stuhl anzubieten; wenn
er aber gehofft hatte, sich dadurch den
ungebetenen Gast eher vom Halse zu
schaffen, so war er übel berathen, denn
Dr. Wurm rückte sich ohne weitere Auf
forderung einen Stuhl herbei und
nahm auf demselben so ungemrt Platz,
als wäre es das natürlichste Ding von
der Welt, seinen erbittertsten Gegnern
langwierige Besuche aufzudrängen.
„Lassen Sie uns ernsthaft mitein
der sprechen," sagte Dr. Wurm, nach
dem er sich gesetzt.
„Nein, lassen Sie uns nicht gar
nicht," platzte aber allfogleich Hopser
los. „das fehlte mir noch, daß mir die
zeichnetes Vergnügen fein!"
Der Doktor lächelte und dieses
Lächeln verdroß den Painter über alle
Beschreibung. Es war ihm ein sicheres
Zeichen dasür, daß seine Grobheit
nicht imponirt hatte und so etwas
schmerzt einen richtigen Grobian.
»Daß Ihnen mein Besuch lein Ver
gnügen bereiten würde," sagte Dr.
sein: mich hat gerade auch nicht die
Sichnsucht, Ihre Bekanntschaft zu ma
chen, hierhergeführt."
Hopser witterte, sozusagen, Mor
genluft. In dieser kurz angebundenen,
che war etwas, was ihn, ohne daß er es
sich eingestand, ja, vielleicht ohne daß
er sich selbst darüber klar wurde, ent
schieden sympathisch berührte. ES lag
unverkennbar ein Zug herzerfrischender
Grobheit in dieser Art, sich zu geben
und sich auszudrücken. Aus dem jun
gen Menschen hätte offenbar etwas
Ordentliches werden können, wenn er
wäre.
Dr. Wurm inzwischen ebenso
ruhig wie früher fort:
fache ist, baß Sie sich mit Ihren Nach
barn nicht vertragen können?"
„Und was geht das Sie an?" knurr
te Hopser.
„Verzeihen Sie: das geht mich ganz
bedeutend an, da ich doch auch zu Ihren
Nachbarn gehöre."
„Das thut mir leid aber ich
kann's nicht ändern."
„Sie können das nun allerdings
nicht ändern," bestätigte der Doktor,
und dabei flog wieder ein leichtes Lä
cheln über seine ernsten Züge. „Das ist
aber auch gar nicht nöthig. Es genügte
schon vollständig, wenn Sie selber sich
ein klein wenig änderten."
„Das nenne ich unverschämt!" sagte
Hopser, und dies bedeutend ruhiger,
als man dem Sinne seiner Worte nach
hätte erwarten dürfen. Das kam aber
daher, weil ihm die geringste Grob
heit, wo immer sie sich auch fand, stets
eine gewisse Befriedigung verschaffte.
„Nennen Sie es, wie Sie wollen,"
fuhr Dr. Wurm fort, „aber ich versiche
re Sie: es entspricht den Thatsachen.
Ich habe, seit ich hier bin. mit den ver
schiedensten Leuten von Ihnen gespro
chen, und wissen Sie, was man mir
allerwärts sagte?"
„Nun?" fragte Hopser, jetzt wirklich
Dauer mit ihm aushalten kann," ant
wortete der Doktor.
Hopser lachte daraufhin vergnügt
auf, als hätte man ihm die größte
Schmeichelei gesagt.
„So spiecht man von mir?"
„Genau so."
„Nun. ich sage Ihnen: das freui
mich, freut mich aufrichtig."
Dr. Wurm zuckte die Achseln.
„DaS freut mich herzlich," wied«r
yolte Hopser, „denn sehen Sie, die
Welt ist nur durch diese sogenannte
Höflichkeit, dieses verdammte Herum
schwenzeln so sehr auf den Hund ge
kommen. Davon können Si« überzeugt
sein. Da sagt Einer dem Anderen die
blühweißesten Schmeicheleien, bittet
wegen jedem Quark und entschuldigt
sich auf's Höflichste wegen Sachen, die
nicht die Hälfte von den dabei aufge
wendeten Worten werth sind. Und was
kommt bei all' dem heraus? Daß die
Leut« einander die Haut vom Leibe
Es ist ekelhast,' sage"ich Ihnen. Zu
meiner Zeit, da warf man sich gegensei
tig die Grobheiten an die Köpfe, baß es
nur so klatschte aber dabei herrschte
Treue und Redlichkeit, Ja war Ja,
und Nein blieb Nein in alle Ewigkeit."
„Und so möchten Sie die Welt ge
wissermaßen durch Grobheit wieber re
gsneriren?" warf der Doktor ein.
„Ne fällt mir nicht ein! Meinet
halben mag Alles aus benFugen gehen;
ich bin ein alter Kerl und werde den
Trödel nicht mehr lange mit anzusehen
haben. Aber vor den Höflichen da hüte
ich mich weil ich eben weiß, wie der
Hase läuft."
„Demnach können Sie meinen Vater
nur darum nicht leiden, weil er zu höf
lich mit Ihnen ist?" fragte Dr. Wurm
erstaunt. „Da müßten Sie ja aber
dann Frau Heinzelmann folgerichtig
auf bas Aeußerste hochschützen."
Der Painter bekam bei der Erinne
rung an Frau Heinzelmann einen ro
then Kopf.
„Donnerwetter!" rief er, „die schießt
Wieber llber's Ziel hinaus! Denken
Sie, wenn immer gleich Einer auf den
Anderen mit den Fäusten einHauen
wollte, wenn ihm etwas nicht recht
wäre?"
„Und denken Sie, wenn Ihre geprie
sene Grobheit allgemein würbe!" gab
der Doktor zu bedenken, „wenn man
überall statt „Guten Morgen" sagte:
„Hängen Sie sich auf!" oder statt: „Le
ben Sie wohl!" „Hol' Sie der Teu
fel!"
„Man muß nichts übertreiben,"
brummte der Painter, „derlei fällt mir
nicht ein.... Der Mittelweg, bas ist das
Rechte. Nicht viel Redereien, aber ehr
liche Meinung-, und kann man Einem
nicht mit gutem Gewissen die Hanb
reichen, so soll man ihm in Gottes Na
,men die Faust unter die Nase halten.
"'er sie in der Tasche ballen das
fiHe ich schuftig!"
' n dieser Weise ging die sonderbare
Unterhaltung zwischen dem Doktor
und dem Painter noch längere Zeit hin
und her, und beide trennten sich schließ
lich ganz srieblich, zum Staunen, aber
auch zur unaussprechlichen Erleichte
rung von Helene, die, was wir trotz
aller angeborenen Galanterie gegen
Damen nicht verschweigen können, mit
klopfendem Herzen an der Thüre ge
horcht hatte. Der Painter versprach so
gar aus eigenem Antriebe, er wolle
„die Sache mit der rabiaten Frauens
person" womit natürlich Frau
Heinzelmann gemeint war auf sich
beruhen lassen, eine Nachgiebigkeit, zu
welcher er weniger durch das diploma
tische Geschick bes Doktors als viel
mehr dadurch bewogen wurde, daß ihm
der Gedanke höchst unbequem war, je
ne Ohrfeigen-Geschichte vor der Öf
fentlichkeit eines Gerichtszimmers und
insbesondere vor den neugierigen Oh
ren der Gerichtssaal-Reporter mit al
len Einzelheiten enthüllen zu müssen.
Im Uebrigen aber erklärte der alte
Dickkops, er wolle von Wurms nichts
wissen und gewärtiae von dieser Seite
nach wie vor das Schlimmste. So
war denn der erste Schritt des Dr.
Wurm, den endlichen Frieden anzubah
nen, mißlungen.
Mehrere Wochen verstrichen, ohne
daß sich an Western-Avenue viel er
eignet hätte, was ausführlicher erzählt
werden müßte. Nicht ganz unerwähnt
darf indessen bleiben, daß Dr. Wurm
während dieser Zeit wiederholt den
Drang in sich fühlte, „Tante Newman"
mit seinem Besuche zu erfreuen. Es ge
schah dies angeblich hauptsächlich da
rum, weil die alte Frau neuestens wie
der arg an ihrem alten Fußübel zu lei
den hatte, wogegen der Doktor bie
wirksamsten Mittel in Bereitschaft
hatte. An den Tagen, da Dr. Wurm bei
ber Leidenden erschien, war immer
auch Helene dort zu finden? man würbe
aber dem Zufall diesmal entschieden
Unrecht thun, wollte man dafür ihn
reichungen nicht entbehren zu können,
bie bei der Behandlung eines Kranken
so unumgänglich nöthig sind. Weit
weniger nothwendig, ja, vom allgemein
menschlichen Standpunkte aus betrach
tet, geradezu überflüssig, war aller
dings, daß der Arzt bei diesem gemein
samen Samaritanerwerke keine sich bie
ohne die zierliche Hand des jungen
Mädchens zu berühren, öder, wenn es
irgendwie sich machen ließ, möglichst
nahe an ihr herrliches Blondhaar her
anzukommen, oder doch wenigstens an
das zierliche Persönchen heranzustrei
fen. Das Alles geschah indessen auf so
diskrete Weise, daß Helene nichts davon
merkte. Mrs. Newman, trotzdem sie
kalb blind war, sah freilich in solchen
Schultern streifte, in ihrer berben
Weile:
solcher Art Flirtation!"
Dabei zwinkerte sie trotz aller
Schmerzen lustig mit den Augen und
freute sich an der ersichtlichen Verle
genheit der Beiden.
Es ist selbstverständlich, daß die Hun
gen Leute nach derartigen Besuchen ge
meinsam den Heimweg antraten. Doch
führten sie während der Fahrt st«tS di«
unverfänglichsten Gespräche von d<r
Welt, und fast niemals war die Red»
von ihn«n selber. Schon an Milwaute»-
Avenue trennten sie sich, um dem allen
Hopser keine Ursache zum Aerger zu
geben, da er von Wurms noch immer
„nichts wissen wollte" und daruin ganz
gewiß kein Verständniß für bie Wohl
thaten bekundet hätte, welche Helene
zusammen mit dem Doktor an der
Tante Newman übte.
Was den alten Wurm anbetrifft, so
war er, seit er Besitzer eines Spiegel-
Teleskops geworden war, auf der Lei
ter der irdischen Glückseligkeit um ein
beträchtliches Stück vorgerückt. Jeden
klaren Abend verbrachte er auf dem
Dache seines Hauses und musterte von
hier aus durch das Rohr seine glän
zenden Lieblinge am dunklen Himmels
zelt, wie ein General seine in „zerstreu
ter Gefechtsart" aufgestellten Truppen.
Manchmal leistete ihm auch sein Sohn
Julius in solchen Stunden Gesellschaft.
Doch bewaffnete dieser sodann sein
Auge nur höchst selten mit dem Spie
gel-Teleskop. Ihm genügte vollständig
der bescheidenere Tubus, und auch
durch diesen betrachtete er seltener den
Himmel, der sich über der unwürdigen
Menschheit wölbt, als jenen anderen,
der hinter einem gewissen Fenster des
Hopser'sche« Hauses für ihn allmäh
lich aufzusteigen begann. Da indessen
die astronomischen Studien dieser Art
meist nur dann stattfiinden, wenn ber
Vater eben den Rücken kehrte, so blieb
diesem solch' ungebührliches Verhalten
verborgen, unb er konnte sich der vollen,
ungetrübten Freude darüber hingeben,
baß der Sohn, gleich ihm, hohe Theil
nahme für die edelste der Wissenschaf-
Je mehr sich aber der alte Wurm sol
chergestalt mit wissenschaftlichen Din
gen beschäftigte, desto geringer wurde
fein Interesse für die schlichten Angele
genheiten des gewöhnlichen Lebens.
Daß dies seinem Grocer-Laden nicht
zum Vortheile gereichte, ist nur selbst
verständlich. Denn daß Wurm die
sämmtlichen Sternbilder der nördlichen
Halbkugel, vom großen Bären ange
fangen bis herunter zum Delphin, mit
Namen kannte und mit allen in densel
ben enkhaltenenFixsternen auf vertrau
testem Fuße stand, war den profanen
Gemüthern jener Hausfrauen, welche
bei ihm ihren Bedarf an Mehl, Eiern,
Butter, Hülsenfrüchten und dergl.
deckten, äußerst gleichgiltig; dagegen
nahmen sie es aber sehr ungnädig auf,
daß Wurm sich nicht selten von seinen
Lieferanten unverantwortlich schlechte
Waare anhängen ließ. Leiber war
auch Toby in dieser Lage keine auch mir
halbwegs brauchbare Stütze für seinen
Prinzipal, denn Toby war. was Hop
ser längst festgestellt hatte, wirtlich ein
„Grünhorn", und das eines von der
unverbesserlichsten Sorte. Außerdem
strebte er nach „Höherem" und war sich
in seinem dunklen Drange des rechten
Weges keineswegs bewußt. Denn er
suchte seiner allerdings sehr vernach
lässigten Bildung durch das Lesen von
schlechten Romanen aufzuhelfen und
erhitzte damit seine Phantasie so sehr,
daß er zu Zeiten zwischen Mehlsäcken
und Zuckerfässern ganz in der Rolle
seiner Romanhelden lebte und dachte.
Manche Frauen lachten über den lä
cherlichen Kerl und sprachen von ihm
als von einem „Cranky". Als aber ei
nes Tages Frau Hushek, die Gattin
eines Schmiedes, kam, um Fett zum
Einschmieren der hohen Stiefel ihres
Gatten zu kaufen, und Toby in der
Haltung eines Knappen aus der Rit
terzeit fragte:
„Edle Dame, nach welchem Schlosse
zieht es den Raugrasen?" Da nahm
Frau Hushek diese Albernheit für eine
Spötterei, schimpfte weiblich und
kam nicht wieder. So aber verhielten
sich viele Frauen.
Weder Frau Johanne noch Frau
Heinzelmann fühlten den Bertis in sich,
sich um das Geschäft zu bekümmern,
und da sich zu allem Ueberflusse noch
ein Konkurrent in der Nähe von Wurm
festsetzte, der keiner weiteren Wissen
schaft nachhing, als der, Geld zu ma-
Clerk unbarmherzig an die Luft gesetzt
hätte, so kam Wurms Geschäft weit
rascher herunter, als eS je emporge
anerkannten Thatkraft dieser Dame
vielleicht ein Glück für den unbehilfli
chen Wurm gewesen. Leider aber hatte
zu eben derselben Zeit der unglückselige
Lipps, der nun einmal, trotz all' seiner
Menschen gemacht, der sich als Mr.
Brozen in Chicago umhertrieb. Dieser
Mr. Brozen hatte dem dicken Lipps, der
von Geschäften mü> damit zusammen
ner" von der Währungsfrage, bei einer
gut gekühlten Flasche Sekt mit einer
geradezu überwältigenden Sicherheit
einen riesigen Geschäftsplan >
in welchem es von gewaltigen Ziffern
nur so wimmelte. Während seiner Dar
stellung schwor Mr. Brozen eine Reihe
von Eiden, daß man bei der Sache im
Handumdrehen Millionär werden
müsse. Und der Mann sah in der
That so auS, als habe er ein Endchen,
von den zu erwartenden Millionen
schon in der Tasche: er war völlig dude
inäßia gekleidet. trug eine schwere, au-
Finger der rechten Hand, überdies
trank er seinen Sekt mit vielem An
stand« und versicherte g«kegentkich, das,
drei Dollars koste. (Forts, folgt.)
Zur die KUche.
Gebratene Zunge. Erst
wird die Zunge geklopft, eine Stunde
lang gesotten, dann ausgehoben, in
eine Bratpfanne gelegt und wie ein
Braten angerichtet; so bald als mög
lich nimmt man die Haut ab und läßt
die Zunge unter öfterem Begießen vol
lends braten; wenn sie einbratet, gibt
man Wasser und Salz nach. Beim
Anrichten wird sie der Länge nach schöa
getheilt, so, daß sie ein Herz bildet,
und mit Petersilie verziert.
Warmes Hamburger
Rauchfleisch. Ein schönes Stück
Rauchfleisch legt man den Tag vorher
in Wasser. Beim Kochen bindet man
es in ein reines Leinentuch, setzt es mit
frischem Wasser zu Feuer und kocht e»
ganz langsam vier bis siins Stunden.
Man schneidet es glatt zurecht und
dann in Scheiben, schiebt es wieder auf
heißer Schüssel zusammen und glastrt
es mit kräftiger Jus. Man servirt
es mit dem folgenden Brei. Sech»
Aepfel kocht man weich, zerdrückt sie.
thut eine Stange geriebenen Meerret
tich dazu, reibt von drei grünen Oran
gen die Schale auf Zucker ab, preßt
den Saft von sechs Orangen aus und
thut dies zu Aepseln und Meerrettich.
Wenn noch Zucker nöthig ist. so thut
man diesen nebst etwas Salz noch da
zu. streicht den Brei durch, rührt ihn
wieder heiß und thut ihn in eine sil
berne. kleine Kasserolle, in der man
ihn zum Rauchfleisch servirt. DaS
Gericht ist von eigenartig seinem. Pi
kantem Geschmack.
Falscher Salin oder Kalb
st eis ch i n Gel ö «. Ein schone«
Stück Kalbfleisch (Oberschale) wird
mit Salpeter und Salz eingerieben
und einige Tage in Essig gelegt. Man
gibt Zwiebel, Lorbeerblatt, Nelken und
PfesserkSrner bei und wendet es tag
lich einmal um. Nun kocht man daö
Fleisch langsam weich in der Beiz»,
gießt die Brühe ab und stillt sie bei
seite. Andern Tags wird dieselbe ent
fettet und wie Gelöe fertig gemacht.
Würde sie nicht gut sulzen. so nimmt
man einige Blätter Gelatine dazu.
Mittlerweile hat man das Fleisch in
schöne Scheiben geschnitten, 'in eine
tiefe Platte gelegt und mit gewiegten
Kapern. Sardellen und etwas Peter
silie zierlich bestrichen. Ganz sachte
wird die erwärmte Brühe darüberge
gössen, um in kurzer Zeit zu geliren.
Rothe Gelatine gibt dem Gericht em
eigenartiges, hübsches Aussehen.
Italienischer Salat. Man
legt vier schöne Heringe über Nacht in
Fleisch behutsam ab. entfernt Haut
und Gräten, schneidet es in dünne
Scheiben, die man aufeinanderlegt,
und in Streifen zertheilt. Ebenso
zerschneidet man ein Pfund kalten
Kalbsbraten, ein halbes Pfund ge
kochte rothe Rüben, vier Aepfel und
vier Salzgurken, zwei Neunaugen und
sechs Sardellen und mischt alles nebst
drei Löffeln Kapern und zwei Löffeln
kleinster Perlzwiebeln durcheinander.
Aus fünf Eigelb und einer halben
Flasche Olivenöl rührt man eine dicke
Mayonnaise, vermischt sie mit Estra
gonessig, einem Löffel Fleisckextratt
bouillon. etwas Weißwein, Mostrich
und gehackten Kräutern und verrührt
damit die zerschnittenen Zuthaten.
Der Salat wird in einerKrystallschüs
sel angerichtet und mit harten, gewieg
ten Eigelb und -weiß, rothen Rüben.
Olvien, aufgerollten Sardellen und
Cornichons garnirt.
Rühr ei von gekochten
Eiern. Man koche pro Person 2
Eier hart, schäle sie ab und hacke sie.
Weißes und Gelbes zusammen, ziem
lich sein; zerlasse in einem Tiegel ein
Stück gute, frische Butter, die aber
durchaus nicht braun werden
thue die gehackten Eier hinein, dia
aber nur darin heiß werden dürfe»
Dazu Salz und Schnittlauch, oiM
grüne Petersilie. Das Ganze
recht warm gegessen werden.
Herings drei. Man
Heringe, wässere sie, gräte
hacke sie fein;
ein Pint, am besten saure
dann die gehackten
der Größe einer
lössel Reibebrot, das
sein darf, hinzu.,
einmal tüchtig
Man gibt geröstete
Zimmtwasfeln.
auf dem Backbrett ein halbes WWD
Butter, ein halbes Pfund Zucker. eW
halbes Pfund Mehl, etwak Zjmmt
und 3 Eier. Wenn es gut verarbeitet
ist, forme man davon kleine Kugeln,
drücke sie zwischen das gut bestrichene
heiße Waffeleisen und backe, sie schön
gelb.
Altdeutsche Paftetrk. Eine
runde, tiefe Form belegt man inktßut
terteig, bestreicht den Boden imt einer
pikanten Kalbfleischfarce., belegt diese
Farceschicht mit zertheilten Geflügel
stücken (das Geflügel in girier Fleisch
»xtract-Brühe gar gedünstet),. Kalbs
milchscheiben, Zungenstiickchm, ge
dämpften Pilzen undSemmevlößchen.
streicht nochmals eine Schicht Farce
darüber, beträufelt sie mit Krebsbut
ter, leg!t einen Teigdeckel aus die Pa
stete und bäckt sie im Ofen «neStunde.
Die Brühe; in der man das Geflügel,
dämpfte, verdickt man, würzt st« mit
Citronensast und Sardellenbutter u»d
zieht sie mit 3 ab, um sie
als Sauce zu der Pastete zu reichen.
Wer di« Pastete einfacher Herrichten
will, nimmt einen Nudelteig und Ileine
gedämpfte Kalbsfricandeaux statt Ge
flügel.
Gewissenhaft. C««poral:
Wenn dem Posten große Gefahr droht,
hat er sogleich einen Alarnv-Tchitß ah»
zuseuern. Soldat: Wie viel SchM«
muß ich abfeuern, da» ganz«
Dynamit - Magazin w di« Luft
fliegt, 3