Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 10, 1896, Page 3, Image 3

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    Kl Mmi-Mme.
(3. Fortsetzung.)
.Ist er denn wirklich so unverträg
lich?" erkundigte sich Julius etwas
skeptisch.
„Uebcr alleßeschreibung," versicherte
Wurm. „Ich fürchte, eS gibt nichts
Schlimmes, dessen man sich von die
sem Manne nicht vorzusehen hätte....
Es kam so weit, daß ich ihn stelle
Dir vor! eines Tages gar mußte
arresten lassen!"
Das letzlere sagte der Alte in jener
sehr hohen Stimmlage, in welche er
immer hineingerieth, wenn er in Auf
regung war. Dabei sah er aber doch
mit unverkennbarem Stolze um sich,
als sei es schon an und für sich eine
rühmenswerthe Heldenthat, sich an ei
nem so gefährlichen Menschen, wie eS
der Nachbar nun einmal war, über
hauvt heranzuwagen, sei es auch nur
durch Vermittlung der Polizei.
„Wie, Du hast Mr. Hopser verhas
„Es ging nicht anders," vertheidigte
sich Wurm senior. Und nun erzählte
er die dunkle Geschichte von der gestoh
lenen Wurst, von Hopsers Grobheit
dem armen Toby gegenüber und von
des Painters, vor dem Polizeirichter
bewiesener Arglist. Julius hörte die
und bekam sast das Schlucken vor
Rührung
„Ich will es zum Mindesten versu
chen," erwiderte der Sohn.
eben mitgetheilten Gespräche verließ
Dr. Julius Wurm das Haus und
schritt der Milwaukee-Avenue zu. wo
er einen Straßenbahn-Wagen bestei
gen wollte. Es war seine Absicht,
mehrere wichtige Besorgungen zu er
ledigen, welche er glaubte, nicht für den
nächsten Tag aufschieben zu dürfen.
Allein wieder mischte sich der Zufall
in's Spiel und bewies dem jungen
Arzte auf's Klarste, daß ohne seinem
Willen nicht das Geringste von den
Plänen der armen Menschlein bestehen
könne.
Das kam aber so:
Unmittelbar vor Julius bestieg eine
junge Dame den Stratzenbahn-Wa
gen. Ehe der Doktor noch das Tritt
brett erreicht hatte ein kleinerSchrei
er den zierlichen Sonnenschirm, wel
cher der Dame beim Aufsteigen ent
fallen war, ohne daß er es bemerkt
hätte, unter die Füße getreten. Im
letzten Momente noch glückte es ihm,
den Schirm vor diesem Schicksale zu
bewahren. Galant, wie die Männer
welt in Amerika dem zarten Geschlechte
gegenüber stets ist, bückte er sich und
überreichte der Verlustträgerin ihr Ei
genthum. Wie aber wurde ihm da?
Das waren ja dieselben großen
blauen Augen, die er vor kaum einer
herrsche Blondhaar....
„Miß Hopser!" entfuhr es ihm bei
dieser Erkenntniß; und:
„Doktor Wurm!" antwortete He
lene, die den jungen Mann augenblick
lich wieder erkannte, trotzdem sie ihn
seit fünf Jahren nicht gesehen hatte
und trotzdem ihm in eben dieser Zeit
«in starker dunkler Vollbart gewachsen
war.
Die Beiden nahmen nebeneinander
Platz, und das so ungenirt, als hätte
es niemals feindliche Nachbarn in der
Western-Avenue gegeben, als hätte nie
endloser Zwist eine abgrundtiefe Kluft
zwischen ihren Häusern gerissen.
Das Gespräch Beider bewegte sich
anfänglich auf ziemlich harmlofemGe
biete: wie es in Boston ausgesehen,
wie man Chicago wiedergefunden,
was von der Entwicklung der Stadt
für die eigene Zukunft zu erwarten sei
nicht zu vergessen der üblichen Be
merkungen über das eben herrschende
Wetter.
Endlich erkundigte sich Julius
Wurm nach dem Ziel der Fahrt von
Helene Hopser.
„Ich will zu Tante Newman," lä
„Tante Newman? Tante New
nerte er sich.
.Oh, Mrs. Newman!" rief er, „ei
gewiß erinnere ich mich der alten
Dame! Das letzte Mal als ich sie sah,
Aufmerksamkeit des jungen Arztes
mindestens ebenso fesselten, als irgend
ein ernster klinischer Fall.
„DaS freut mich wahrhaftig recht
sehr, daß Sie sich der alten Frau noch
erinnern," sagte sie. „Zuweilen ist
TanteNewlnan allerdings etwas wun
nen Besuch machen? Sie würde sich
gewiß außerordentlich freuen."
„Wollen Sic mich mitnehmen?"
I fragte Julius etwas zweifelnd.
.Ei, warum nicht," antwortete, noch
Zimmer lachend, Helene.
Die reizenden Grübchen in Helenens
Wangen rissen den sonst so ernsthaften
Doltor zu der Erwiderung hin:
„Dann bin ich dabei! Führen Sie
mich, wohin Sie wollen."
„Oh, es ist nicht so entsetzlich weit/
lächelte Helene. „Die Tante wohnt an
Nord - Clarkstraße. In zwanzig Mi
nuten können wir ihr Haus erreicht
haben.
Der Wagen brauste eine Weile da
hin, ohne daß zwischen den beiden jun
gen Leuten ein Wort gewechselt wur
de. Endlich aber sagte Julius:
„Ist es nicht tief zu bedauern, daß
zwischen Ihrem Vater und meinen
Angehörigen schon seit so Langem
Zwist und Hader schwebt?"
Helenens Mienen wurden augen
blicklich ernst.
„Ach ja, dieser unselige Zwist!"
seufzte sie. „Glauben Sie mir, ich leide
schwer unter den unerquicklichen Ver
hältnissen und habe auch schon, was ich
konnte, versucht, den Vater zur Fried
fertigkeit zu bewegen."
„Er ist wohl ein recht unzugängli
cher harter Mann?" siel der Doktor
l „Oh, nicht im Geringsten!" versicher
te Helene eifrig. „Im Gegentheil: Pa
ist so herzensgut! man mutz ihn
nur näher kennen lernen."
„Wie ist denn diese Feindschaft ei
gentlich entstanden wissen Sie et
was darüber?" fragte Julius wieder,
der mit Ernst bestrebt war. einen siche
ren Boden für seine Friedensbestrebun
gen zu gewinnen.
Helene schüttelte traurig das Köpf
chen.
„Das weiß ich so wenig, wie Sie,"
sagte sie, „Niemand weiß es ich
glaube, nicht einmal mein Vater oder
Mr. Wurm. Ich meine, das Unheil ist
gar nicht an einem Tage zugeflogen
gekommen; es hat sich wahrscheinlich
aus unbedeutenden Kleinigkeiten, aus
wer weih welchen Nichtigkeiten im Lau
fe der Zeit allmählich herausgebildet.
Darum ist es ja auch so schwer, es zu
beseitigen."
„Und doch mutz es gelingen/' sagte
der Doltor in bestimmtem Tone. „Ist
es doch zu lächerlich, datz sich die näch
sten Nachbarn jahrelang in den Haa
ren liegen, ohne selbst zu wissen wa
rum? Vielleicht bedarf es nur eines
einzigen erlösenden Wortes, um den
bösen Zauber unwirksam zu machen."
„Ich wollte, es wäre, wie Sie sagen,"
erwiderte Helene, während sich wieder
ein Seufzer ihrer Brust entrang, „al
lein, ich mutz gestehen: viel Hoffnung
habe ich einstweilen nicht."
„Nun, wer weiß!" tröstete der Dok
tor, „vielleicht herrscht Friede und
Freundschaft zwischen Ihrem Vater
und dem meinen, ehe wir es denken."
Der Wagen hatte inzwischen den
Washington - Tunnel durchfahren und
war in das Geschäftsviertel gelangt.
Julius, der längst der sämmtlichen Be
sorgungen vergessen hatte, die ihm noch
vor Kurzem so unaufschiebbar drin
gend erschienen waren, half Helenen
beim Aussteigen und Beide schritten
sodann im eifrigsten Gespräche der
Randolph-Stratze zu. wo sie einen
Nordseite - Wagen bestiegen, mittelst
welchem sie binnen wenigen Minuten
vor Tante Newmans bescheidene Woh
nung gelangten.
Tante Newman wußte anfänglich
nicht, was sie ans ihren beiden Besu
chern machen sollte. Die gute Dame, in
deren Stuben stets eine fabelhafte Un
ordnung herrschte, hatte nämlich eben
ihre Brillen verlegt, und ohne diese ver
mochte sie auf Armeslänge Entfernung
ein menschliches Antlitz nicht von einem
Blumentopf zu unterscheiden. Nach
längerem Suchen, wobei sich auch He
lene nützlich machte, fanden sich endlich
die schwer vermißten Brillen gemein
schaftlich mit einem silbernen Kaffee
löffel im Sommer - Bonnet der alten
in den Wäschekorb gerathen wär.
Tante Newman bewaffnete eilig ih
re Augen mit den großen, kreisrunden
rief sie nach erfolgter
formeller Vorstellung des Doktors
durch Helene: „Das ist Wurms Junge!
Na, ich hätte Dich nicht wieder er
kannt, mein Sohn, da kannst Du »nie
sein. Aber Alles was recht ist! Du
bist ein stattlicher Bursch geworden.
Ihr würdet ein Paar geben, das sich
hi, hi!"
„Tante!" rief Helene, der das Blut
in die Wangen geschossen war.
Allein die Tante achtete so wenig
auf die Verlegenheit ihrer Nichte, wie
gende Dinge zu schwatzen.
IV. SchwirrendePseile und
faufendeMaulschellen.
hoffnungsvollen Worte gedacht, in wel
chen Julius seiner Zuversicht Ausdruck
gab, datz es seine: redlichen Absicht ge
lingen werde, Frieden und Freund
schaft in die Weftern-Avenue zurückzu
bringen. Allein:
Während derselben Zeit, da der
Sohn Wurms mit der Tochter Hopfers
Seite an Seite durch die Milwaukee-
Pläne schmiedeten, wie der langent
behrte Friede wieder herzustellen sei,
sollte'in der Weftern-Avenue der alte
Hader zwischen den beiden Familien
neuerdings und zwar heute in lichter
lohen Flammen entbrennen.
Dis Sandbröckchen aber, welches
die Lawine zum Rollen brachte, lieferte
diesmal in allerUnfchuld unser Freund
Lipps.
Lipps war in einer seiner müsstgen
Stunden, deren er bekanntlich vier
undzwanzig im Tage hatte, auf die
Idee gekommen, aus elastischem Holze
einen Bogen und aus einem Schilf
rohr einen Pfeil herzustellen. An der
Spitze des letzteren befestigte er als
vorsichtiger Mann ein Stück Radir
gummi, das er seinem schmalen Ver
rathe an Bleistiften, mühsam genug,
abgerungen hatte. Das also fertig
gestellte Mordinstrument nahm er mit
sich, als er kurz nach Dr. Wurm
die Treppe hinabkletterte, um sich
in Reichmanns Wirthschaft bei Rhein
wein und Skat für die Mühseligkeiten
des Lebens schadlos zu halten. Wie
unten auf „Gusting", einen der Spro
ßen seines Hausherrn, und Gusting
war es, der aus seinen Händen Pfeil
und.Bogen empfing. Nach seiner Art
Hielt Lipps bei dem feierlichen Akte
der Uebergabe dieser Waffe eine län
gere Ansprache, welche der siebenjährige
Junge zwar mit offenem Munde an
hörte, von deren Sinn er aber nicht
das Mindeste behielt. Und das war
sehr begreiflich. Denn anstatt kurz
weg zu sagen: Mein Junge, richte mir
mit dem Zeug kein Unheil an. ließ sich
Lipps ungefähr folgendermaßen ver
nehmen:
„Hier, mein Sohn, empfange einen
Bogen, dessen sich der berühmte Häupt
ling „Grumbling Bear" Du hast
doch hoffentlich schon von diesem gro
tzenHäuptliug gehört? nicht zu schä
men brauchte. Die Waffe wird Dir in
allen ernsten Lebenslagen besonders
wenn Dir etwa naseweise Spatzen
durch ihr Umherflattern beschwerlich
fallen sollten treu zur Seite stehen,
und Deinen Ruhm unter den Skalp
jägern der Gegenwart mehren. Hüte
Dich aber, auf friedliche Fensterschei
ben, oder gar auf die Nasen unschul
siehe, der große Geist könnte es in die
sem Falle möglicherweise so fügen, daß
der Bogen, von seiner Sehne befreit,
zu einem ganz gewöhnlichen Stock
wird, um Deiner Kehrseite eine fatale
Ueberraschung zu bereiten."
Lipps schleppte nach dieser Ansprache
die Last seiner wohlgewogenen 300
jenen Ereignissen ein, denen Lipps
durch seine Mahnrede glaubte wirksam
vorgebeugt zu haben. Gusting wurde
mit begnügt hatte, seinen Pfeil senk
recht in die Luft zu schießen, plötzlich
von der unwiderstehlichen Lust ange
ast einer im Hofe stehenden Weide zu
richten. Dabei stellte sich der Junge
in der Gedankenlosigkeit, die nun ein
daß der Pfeil, sollte er sein Ziel ver
fehlen, über die Straße fliegen mußte.
Dort aber hielt eben Nachbar Hopser,
bequem in sunem Schaukelstuhle sitz
end und bei geschlossenen Augen die
eine Gewohnheit, welche, nebenbei be
merkt, unzähligen Faullenzern ge
meinsam ist, Siesta.
ben, ein großer Krieger, wie jener be
rühmte Häuptling „Grumbling Bear"
zu werden, lange und äußerst forgfäl
deftens auf ein halbes Klafter Ent
fernung an dem Ziele vorüberschwirrte.
Der Junge sah den Radirgummi mit
Erkenntniß, daß die Sache im.Be
griffe stehe, bedeutend schief zu gehen,
den Bogen von sich warf uno auf eili
gen Rückzug Bedacht nahm. Der
Flüchtling hatte knapp die schützende
Alley im Rücken des Hauses erreicht,
da machte ihm auch schon »in schreck
liches Brüllen die Haut schaudern.
Ja wohl, ein Brüllen, wie das ei
nes spanischen Kampsstieres, dem ein
Banderillo in das Fell gefahren ist.
Und dieses Brüllen kam selbstver
ständlich aus der Brust des Painters
drüben, dem das Erzeugniß aus Lipps
unheilvollen Händen direkt an die
fleischige Nase geflogen war. Nichi
etwa, als ob der Radirgummi daselbst
nennenswerthen Schaden angerichtet,
oder erheblichere Schmerzen verursacht
hätte das war in Wahrheit keines
wegs der Fall; aber Hopser, dem nichts
lieber war, als ein halbwegs plausibler
aus dem Hinterhalt" für einen gegen
sein kostbares Leben gerichteten At
tentatsversuch zu nehmen, und dem
entsprechend richtete er sein Verhalten
ein: Wie ein angeschossener Eber fuhr
haltende Vellen von Isis und Osiris,
Buch der getreue an
HopserS Seite, in der Meinung, dieser
sei auf .irgendeine Art in plötzlich«,
„Wasser, Pompo»ius, Wasser! Die
Schurken schießen aus dem Hinter
halte auf mich!" brüllte Hopser, indem
er fortwährend auf seine in Mitlei
denschaft gezogene Nase wies.
Der Wollkopf des getreuen Schwar
zen verschwand sofort wieder imHause.
Der Painter aber tobt« fort, das eor
p»» lwlieti, den Pf«il, dabei in der
Rechten schwingend, was ihn aus ei
ner gewissen Entfernung wie einen
Indianer erscheinen ließ, der seinen
Kriegstanz hält.
„Ha! man soll sehen, was es heißt,
gegen friedliche Bürger meuchlerisch
seinem gänzlich unvorbereiteten Ge
bieter ohne vorherige Warnung einen
nassen Schwamm auf Mund und Nase
-- selbstverständlich in der besten Ab
„Thut gut Vissel Waffer he?"
Ein Rudel von Straßenjungen, die
sich in Folge des Geschreies Hopsers
vor dessen Porch angesammelt hatten,
thender. Er schrie Pomponius an:
„Scheere Dich zum Henker, alter
Esel, blödsinniger!" und schlug dem
Neger dabei das Gesäß aus der Hand,
in welchem er Wasser gebracht hatte;
das Wasser bespritzte die Hunde und
da dieselben alsbald in entsetzlichem
Schreckensgehcul zu wetteifern be
gannen, so wuchs der „Trubel" rasch
und doch ein jeder eine Welt für sich,
mit Millionen von Lebewesen (denn
daß auf jedem Gestirne irgendeine
und eigenen geheimnitzvollen Zielen!
Und der Mond, der freundliche Be
gleiter und friedliche Nachbar unserer
mit einem solchen Spiegelteleslop jeder
Rasenfleck in den Mondthälern zu se
hen wäre. Wie nun, wenn er, Wurm,
der Grocer, das fabelhafte Glück hätte,
einen oder den anderen Mondbewoh
ner zu entdecken? Eben als die er
regte Phantasie des bescheidenen Gro
cers zu noch wilderem Galov» durch
den weiten Weltenraum ansetzen woll
te, erscholl Hopsers Kriegsgeschrei, und
schreckte Wurms Gedanken in dieses
Jammerthal zurück. Was war denn
wieder los?
Wurm hörte den Nachbar von
Mordanschlägen und heimtückischen
Ueberfällen schreien und wurde da
durch bewogen, an die offene Thüre
seines Ladens zu treten. Kaum aber
wurde Hopser seiner ansichtig, da
streckte er die Hand gegen ihn aus und
brüllte wie ein Besessener:
„Da ist er, der Mordbube! Er wagt
es mich zu verhöhnen!.... Aber ich will
Dich!.... Police!!!"
Der Painter war dabei wahrhaft
erschrecklich anzusehen. Sein Antlitz
war kirschroth und die Augen dräng
ten sich weit aus den Höhlen; es stand
offenbar jeden Augenblick zu befürch
ten, daß ihn ein Schlaganfall ereilen
würde.
Wurm fühlte sich erklärlicher Weife
daß Hopser ihn selbst und niemand
Anderen meine. Sofort war er aber
auch überzeugt, daß die Sache auf ei
nem Mißverständnisse beruhe, und
war in seiner unerschöpflichen Gut
klären. Für den kürzesten Weg zu
diesem Ende erachtete er, hinüber zu
gehen und sich bei dem Nachbar nach
kam er aber schön an! Noch nicht drei
Schritte hatte er gegen Hopser zu ge
macht, da kreischte dieser wie wahn
sinnig:
„Pomponius! meinen Revolver,
schnell meinen Revolver! man muß sich
vorsehen der Mörder kommt!"
Was den Revolver anbelangt, so
hatte Hopsers Aufforderung an Pom
ponius keinen weiteren Effekt, denn
im ganzen Hause Hopser gab es nichts,
was mit einem Revolver auch nur ent
fernte Ähnlichkeit gehabt hätte. Da
gegen hatte das Toben des Painters
den Erfolg, daß Wurm, so vor aller
Welt als Mörder bezeichnet, nun sei
nerseits anfing ärgerlich zu werden.
Mitten in der Straße stehend und
das Kinn so tief in die Halsbinde ver
senkend, als sollte es nie m«hr wieder
zum Vorschein kommen, schleuderte
Wurm seinem gefühllosen Widersacher
die Worte zu:
„Erlauben Sie mir zu bemerken,
daß ich Sie für verrückt hallen muß!"
„Verrückt! ich verrückt!" raste der
Painter. .Ist eine größere Frechheit
denkbar? WaS ist dat, he?" Da-
bei hielt er den Pfeil Mit der Kau
schukspitz« empor.
„Sie werden mich doch wohl nicht
beschuldigen wollen, daß ich mit Kin
derspielzeug auf meine Nachbarn
schieße?" gab der Grocer, kaum seinen
Ohren trauend, zu bedenken.
„Der Teufel ist Ihr Nachbar, Herr,"
ließ sich Hopser in seinem zügellosen
Zorn hinreiße« zu schreien. Da»n
setzte er hinzu: »Möglich, daß Sie sel
ber'nicht geschossen haben, aber dann
war es einer von Ihren Rangen, denn
der Apfel fällt nicht weit vom Stam
mt. Sie sind jedenfalls verantwort
lich."
„Das ist eben der Irrthum," erwi
derte Wurm in seiner ahnungslosen
Unschuld, „keins meiner Kinder schießt
mit PfeÜen."
.Das ist doch eine faustdicke Unver
schämtheit," brauste Hopser auf, .das
Ding kann von nirgends sonst gekom
men sein, als aus Ihrer Aard."
Wurm wollte etwas einwenden, doch
Hopser unterbrach ihn:
.Aber warum sich über Sie ärgern!"
sagte er in einem plötzlich äußerst oia
litiösen Ton, »man ist, bei ijücht be
sehen, nichts viel besseres als ein Narr,
wenn man sich über Sie ärgert. Sie
sind leere Luft für jeden Vernünftigen
leere Luft, sage ich!.... Ein Mensch,
der h.i, ha, ha! im eigenen Haufe
nichts zu reden hat! Kaim man so
etwas irgendwie beachten?"
Diese boshaften Bemerkungen, dir
Hopser absichtlich mit weithin schallen
der Stimme gerufen Hatte, ärgerten
nun den Grocer, begreiflicher Weise,
ganz außerordentlich. Er wurde ganz
blaß vor Zorn, und feine Stimme stieg
bedenklich hoch hinauf auf der Tonlei
ter, als er entgegnete:
„Das verbitte ich mir!"
„Thun Sie?" höhnte der Painter.
„Ich schwöre, daß mir das Wurst ist,
werther Herr. Hol' Sie der Teufel! —
Da haben Sie Ihren Pfeil, alter
Kindskopf," damit warf Hopser mit
einer unnachahmlich verächtlichen Ge
bärde das Geschoß dem Nachbar vor
die Fütze „und nun trollen Sie sich
nach Hause und verklagen Sie mich
meinetwegen bei der Frau Schwieger
mutter." Bei den letzten Worten
schwenkte Hopser spöttisch seine Mütze.
Diese Anspielungen auf das uner
freuliche Verhältnitz, das zwifch«n
Wurm und Frau Heinzelmann obwal
tete. waren nun nicht nur unverant
wortlich grob, sondern sie bedeuteten
auch einen argen Verstotz gegen alle
Regeln der Strategie. Hopser hätte
sich ganz gut vorstellen können, daß die
„Frau Schwiegermutter", die er so
eben leichtsinniger Weise zitirt hatte,
nicht ferne von der Szene war, und er
hätte sich alsdann auch sagen müssen,
daß diese Dame nicht von der Art war,
daß man ungestraft mit ihr Allotria
treiben durfte. Am allerbesten aber
mußte Hopser wissen, daß Frau Hein
zelmann eine keineswegs zu unterschä
tzende Gegnerin war. In seinem linn
losen Zorne aber bedachte er all' das
nicht, und hetzte sich so durch diese Ge
dankenlosigkeit auch richtig Frau Hein
zelmann auf den Hals. Wie im ent
scheidenden Moment« «iner Schlacht
Reiterei aus dem Hinterhalte vorbricht,
um den schon siegestrunken vordringen
den Feind in Verwirrung zu bringen
und zurückzuwerfen, so stürmte plötz
lich mit wehendem Gewände und zer
zausten Haaren Frau Heinzelmann aus
Selbst der ungeschlachte Hopser
schreckte etwas zurück, als er diese Geg
nerin aus sich eindringen sah. Frau
Heinzelmann gönnte ihm auch nicht die
Zeit, die frühere Sicherheit zurückzuge
winnen. Sie st«mmte vielmehr sogleich
die Arme in die Seite und legte mit
der bewundernSwerthen Zungenfertig
keit einer Hökerin los:
„Was höre ich? Sie wagen es,
von mir zu reden, Sie Sie Sie
AuSÄund von einem rohen, ungehobel
ten Subjekt? Das möchte ich mir er
gebenst ausgebeten haben. Merten Sie
sich das! Meinethalben dürfen Sie mit
der ganzen Welt so grob sein, als Sie
ivollin lächerlich genug, wenn die
Leute es sich gefallen lassen wenn
zubinden, Sie Flegel, so soll es Ihnen
schlimm ergehen, da können Sie Gift
darauf nehmen. Im Uebrigen hätte
ich Sie doch für gefcheidter gehalten,
und Ihnen nicht zugetraut, daß Sie
wegen eines KinderpfeileS ein solches
Lärmen schlagen würden."
"I'nl it in ronr pip<> niiil
it, pninwr!" lachte einer von den in
der Nähe stehenden halbwüchsigen
Schlingeln, der zwar kein Wort von
dem verstanden, was Frau Heinzel
mann hervorgesprudelt hatte, dem eS
aber ein ausnehmendes Vergnügen be
reitete. den als rücksichtslosen Grobian
weit herum bekannten Hopser so scho
nungslos auf offener Straße abge
kanzelt zu sehen.
Der Vainter seinerseits wußte im
Augenblicke nicht, was er seiner Geg
nerin Wirkungsvolles entgegensetzen
sollte.
„Donnerwetter!" rief er endlich, „ich
soll wohl stille halten, wenn man mir
die Nase auS dem Gesichte schießt!"
„Lassen Sie sich nicht auslachen!"
gab Frau Heinzelmann zurück, „übri
gens geht die Sache unS gar nichts an:
unsere Kinder hab« weder Pfeil noch
Diese im bestimmtesten Tone gege
bene Versicherung brachte Hopser auf's
Neue auf und half ihm sozusagen wie
der in den Sattel.
„So?" machte er, „geht un» nichts
an? Na, hören Sie, alte Frau, Ihr
Schwiegersöhnchen da kann 'was Schö
nes von Ihnen lernen! So zu lügen!
Wenn Sie. oder Ihre Tochter, oder
Ihr Schwiegersohn, oder was ja
auch nicht ganz ausgeschlossen ist
das Grünhorn, der Toby, nicht mit
Pitschepseilen schießen, so thun eS ganz
gewiß die ungezogenen Bengel in Ihrer
Dard. Da drüber ist nicht zu streiten,
>»<nn der Pfeil Ist von' dort tltkb voll
nirgends sonsther gekommen lassen
Sie sich das gesagt sein! Und daß Sie
da herunterkommen und mir auf der
Straße Grobheiten sagen, lasse ich mir
nun einmal nicht gefallen, mrd ich will
Genugthuung haben!"
D:r Painter hatte sich allmählig in
seinen alten Zorn hineingeredet,, rückte
Worte direkt in die Ohr«,.
„Sie sind ein Narr?" sagte Frau
Heinzelmann in einem Tone, der kei
nen Zweifal darüber bestehen ließ, daß
sie von der Richtigkeit ihrer Behaup
tung völlig überzeugt war.
„Was unterstehen Sie sich», Sie ver
rücktes Weibsstück!" brüllte darauf der
bracht.
Kaum war aber das dm Lippen
Hopsers entflohen, da ereignet? fich et
was Unerhörtes»....
Wir möchten die Beschreibung dessen,
was geschah, gar zu gerne unterlassen,
denn es thut fast weh, in diesem Fall«
die ungeschminkte, nackte Wahrheit
herauszusagen. Hätten wir uns nicht
vorgenommen, m dieser Geschichtestets
die Wahrheit, und nichts als die Wchr
heit zu beachten, wir würden uns viel
leicht m> einer Umschreibung aus der
Verleg, /eit helfen und etwa sagnrr
„Frau Heinzelmann überreichte dem
Manne, der sie in ihrer weiblichen
Würde so tief verletzt hatte, ein nicht
ganz erwünschtes Geschenk als Erinne
rung an diesen so angenehm verlebten
Nachmittag".... Allein wir halten uns,
wie bereits hervorgehoben, doch lieber
an die volle Wahrheit und berichten
demgemäß, daß die Schwiegermutter
des mit offenem Munde und schreckens
bleicher Miene danebenstehenden Wurm,
unmittelbar nachdem sie von Hopser ein
.verrücktes Weibsstück" genannt wor
den w,r. kräftig wie ein Preisfighier
mit der Hand ausholte, und daß, ehe
Hopser die Zeit fand, zur Seite
Sand auszustrecken, auf der linken
Backe des groben Painters eine Maul
schelle brannte, die mit jener aus dem
bekannten Märchen bedenkliche Ähn
lichkeit hatte, von der es heißt, daß sie
in Ewigkeit nicht versaust sei.
Dabei fauchte die fchlagferkigeDäme:
„Ich will Ihnen Art lehren, Sie ge
meiner Rüpel!"
Wurm stand entsetzt bei dem fürch
terlichen Attentate auf einen der gröb
sten Kerle seiner Zeit. Auch die übri
gen Zeugen der Szene schwiegen einen
Moment lang, wie überwältigt von der
tiefen Bedeutung des Ereignisses? dann
aber brach plötzlich wie auf Kommando
der süße Straßenpöbel, der sich um die
streitenden Parteien versammelt hatte,
in ein wahres Freudengeheul aus.
lnp, dnrrall!" schrie einDrei
käsehoch in zerlumpten Hosen, und
"llip. lnp, liul'rati!" wiederholte der
Chorus, daß dem bedauernSwerthen,
im eigentlichen Sinne des Wortes
aus's Haupt geschlagenen Painter die
Ohren gellten.
Der Arme hielt sich die übel mitge
nommene Backe, und eine nam.'nlose
Wuth zog durch seine Seele allein
für den Augenblick war nichts zu ma
chen: er konnte sich doch nicht gut mit
der Frau Heinzelmann auf der Straße
umherbalgen. Für ihn erübrigte nichts,
als den Rückzug anzutreten, der unter
den leider obwaltenden Umstanden mit
unter die schmerzlichsten Ereignisse im
Leben des Painters gerechnet werden
muß. Denn nicht genug an dem, daß
Frau Heinzelmann mit hocherhobener
Nase ganz in der Haltung eines Trium
phators abzog nein, der Mob stand
so ganz aus Seiten der Siegerin in die
sem Kampfe, daß er den Rückzug des
geschlagenen Hopser noch mit einer
wahren Sturzflug von hämischen und
höhnischen Bemerkungen begleitete.
Was nützte es. daß der Painter einem
der schreienden Jungen, der sich unvor
sichtiger Weis« zu nahe an ihn herange
wagt hatte, «ine ausgewachsene Kopf
nutz verabfolgte, was, daß er die Thü
re hinter sich mit einem Fluche zuschmet
terte, vor welchem der leibhaftige Gott
seibeiuns hätte erschrecken . können
die Schlacht war verloren, und das
Haus Hopser vor aller Welt und für
alle Zeiten jämmerlich blamirt.
Frra Heinzelmann begab sich, wie:
gesagt, in das Haus zurück, aus wel
chem sie vor wenigen Minuten so er
folgreich hervorgebrochen war, um dem
Uebermuthe des Painters die Spitze zu
bieten. Wie ehrenvoll aber war ihr Ab
gang im Vergleiche zu dem von Hopser!
Man machte ihr beinahe ehrfurchtsvoll
Platz. und sogar auf den armen Wurm,
der mit nicht unbedeutend schwanken
den Knieen auf den Spuren, seiner
mannhaften Schwiegermutter- «inher
zog. fiel ein Strahl der Hochachtung,
welche sich Frau Heinzelmann durch
ihre energische That unter der Stra
ßenjugend im Sturm erobert« HÄtt«. —-
Das was wir soeben, dev
chen Wahrheit so getreu a«s irgend
möglich, beschrieben haben, war indes
sen nur der erste Akt der Tragödie, ge
wissermaßen die tragische Exposition,
aus welcher die weiteren Berwickelun
gen hervorgehen sollten. Im Hause
Wurm begann sodann der zweite Akt,
enthaltend die Steigerung, ahm wel
che nun einmal ein rechtet Dran»» nicht
bestehen kann.
Im Wohnzimmer der Famitte
Wurm fand man Fräs Johanne in
Weinträmpfen sie versicherte minde
stens. daß ihr Zustand nichts Geringe
res sei auf einem Ruhebette hinge
streckt. Unter einer Fluth von Thränen
stöhnte die Leidende beim Eintreten ih
rer Mutter und ihres Gatten:
.Diese Schande!— für vi« ganze
Nachbarschaft werden wir zum Gespött
....ich kann mich nicht aus der Straß:
sehen lassen.... Und das Geschäft! Ach
Lott, ach Gott!"
(Fortsetzung folgt.)
Mr die »tich,.
Kartoffelsuppe!» Minu
ten. (Sehr gut.) Zu zwei reichlichen
Tassen gekochten und erkaltet geriebe
nen Kartoffeln (am besten gute Reste)
mischt man etwa ein Viertel so viel ge
riebenen Käse, einen Eßlöffel Mehl,
Salz, etwas Pfeffer und so viel Rahm
oder Milch, dc?ß ein dickflüssiger Brei
entsteht".. Diese» wird in ca. 8 Tassen
kochendem Wasser. event, auf jede Tasse
16 bis 2t> Gran Keischextiract nebst et
was Butt« eingerührt, gehörig durch
gekocht, noch Belieben noch durch ein
Sieb und zerkleinerte PeterMe hinein
g«,leben. Z/mi den Kartoffeln benutzt
man am bejien nur das, was hinter
das Reibeisen fällt, b-sonders wenn sie
nicht mehr gaikz frisch knd.
E i e r k l ö B'.ch e n. 6i e r st i!ch. In
einer mit Butter gut bestrichenen, grö
ßeren Obertasse zerklopft man behende
ein Ei, rührt d -tin etw>> drei Viertel
Tasse Fleischbrühe oder Milch (bei drei
Viertel Tasse eine» halb«» gestrichene»
Theelöffel in wenigWasser klargerühr
tes Stärkemehl) und Silz hinzv,
würzt nach Belieben mit Maskat, fein
gehackter Petersilie, biswiilen auch
Zucker, und läßt dies, in den Ofen oder
in ein mit kochendem Wasser »ersehenes
Geschirr gestellt, nur fest werden:
Dann nimmt man es sogleich'heraus,
damit es zart bleibe und nicht durch,
längeres Kochen löcherig werde, und'
sticht mit einem runden Löffel oder-
Theelöffel oder Kartoffelausstecher
möglichst runde Klößchen davon aus,
oder schneidet es, gestürzt, einfach in
Würfel.
Kölnische Mutzen. Ein
Pfund feines Mehl. 3j Unzen frisch«,
in Stückchen zerpflückte Butter.
Unzen Zucker, die auf Zucker abgerie
ben? Schale einer halbenCitrone,
Eidotter, einige Löffel Weißwein od»
Franzbranntwein, ein Löffel Rosen-
Wasser und eine Prise Salz werden mit'
der Gabel zu einem leichten Teig ver
rührt, zu einer dickenPlatte ausgerollt,
wieder zusammengeschlagen und eine
Stunde kalt gestellt. Dann treibt man
den Teig dünn auf, zerschneidet ihn
mit dem Kuchenrädchen in beliebige
Stückchen, bäckt dieselben in heißem
Schmalz, entfettet sie auf Löschpapier
und gibt sie, mit Zucker und Zimmet
bestreut, als Fastnachtsgebäck zu Tisch.
Westfälischer Kartoffel
pfannkuchen. Man reibt rohe,
geschälte Kartoffeln, schüttet etwas
Wasser darauf und thut es zum Ab
laufen auf ein Sieb oder in ein Tuch,
dann gibt man in eine Schüssel einige
Eier, saure Sahne und etwa? Salz
hinein und bäckt von dem Teige in
reichlich Butter kleine, flache Kuchen,
etwa so groß wie Beassteaks, recht
kroß. Werden gleich verspeist.
Boston Vaked Beans. Ein
Quart Bohnen am Abend hinten auf
die Herdplatte inWasser stellen und die
Nacht hindurch quellen lassen. Am
Morgen zwei Pfund gesalzenes
Schweinefleisch in eine blecherne Pud
ding- oder Brotpfanne thun, die Boh
nen dazu, Wasser zum Gleichstehen.
Das Ganze deckt man zu und läßt es
im Backofen zwei Stunden kochen.
Dann noch eine bis zwei Stunden auf
gedeckt stehen lassen, bis sie schön brau»
sind. Manche Leute gießen zum Bräu»
nen einen Löffel Melasses darüber hin.-.»
Man muß manchmal nachsehen, daß
die Brühe nicht wegkocht, sonst werden
die Bohnen hart. Salz braucht nicht -
daran, dos Fleisch genügt dazu.
M a irde lau sl au f. Ein Vier
tel Pfund Mandeln, denen man fünf
Stück bittere Mandeln beifügt, werden
mit ein wenig Milch gestoßen, mit ei
nem Viertel Pfund abgerührter But
ter, einem Viertel Pfund Zucker, der
an einer Citrone und dann am Reib
eisen gerieben wurde, sechs Eigelb, drei
Achtel Quart Rahm, welchen man mit'
einem Stückchen Vanille aufkochen und
dann erkalten ließ, schließlich mit dem
Schnee- der sechs Eiweiß gut
in eine mit Butter bestrichene Form ge
füllt; nrit Zucker bestreut und in einer
halben Stunde gebacken.
Du derstädterEierkuchen.
10 Löffel geschmolzene Butter, It>
ganze Eier, 10 Löffel Zucker, einen
Löffel Rum oder Cognac, als Gewürz
etwas Vanille; alles wird gut ver
rührt,, dann fügt man so viel Mehl
hinzu, als gerade nothwendig ist, um
auszurollen. Man bestreicht den Tciq
leicht mit Butter, streut Zucker darauf
und, backt ihn bei mäßiger Hitze im
Backofen gelblich; er wird wellig, darf
aber nur recht dünn sein. Nt<u» schnei»»
t«t. chn gleich in Stücke.
Leichte Savalleii«.
Fern aus sonnigem Lan« kam,
AIS der Lenz sich erneute,
Eine Sendung gar wu»dersain: .
Steine, pausbackige L««te.
Zogen lange schon obdachlos
Durch die blühende Landschaft, ,
Sind noch viter- um» mutterlos.
Und in st' Ler finsterer Nacht
Huschen "durch das Städtchen.
Pochen an das Pförtchen facht, i
Dort an das Fensterläkchen... >
Bis 'itir, Morgen der Spuck entflieht,
's hÄ kein Mensch '«aS vernomeinn;
Dock, li«i Maier und Schmid
Hertas: .Der Storch ist gekommen!"
Die vorsichtige Köchin.
»Sag' einmal, Louise, was hat denn
dieser Feuerwehrmann in der Küche zu
suchen?" .Aber, gnädige Frau, erst
sagen Sie mir alle Tag', daß ich mich
ja mit dem Feuer in Acht nehmen soll.
penn ich Borsichtzmaßregeln treffe!"^' 3