6 AK» «eist und (Semütli Was auch als Wahrheit oder Fabel In tausend Büchern Dir erscheint, Das alles ist ein Thurm zu Babel, Wenn e6 die Liebe nicht vereint. Das Herze fröhlich, Den Muth recht ehrlich, Die Rede züchtig, Die Thaten richtig, Auf Gott vetrauen Und auf ihn bauen, Das sind die Waffen, Die Nutzen schaffen. In der Seele ist der Himmel, Den du tief erschaut. In der Seele sind die Welten, Die du dir gebaut. Mußt du draußen still entsagen Innigstem Begehr, Einen Himmel in der Seele, Was begehrst du mehr?! Taufen und Heiratyc». Kaum hat ein kleiner Weltbürger das Licht Frankreichs erblickt, so ver ursacht er seinen lieben Angehörigen, Wie ja das auch in anderer Herren Länder mehr oder weniger der Fall ist, außerordentlich viel Arbeit. Die Taufe macht heute leider heute mehr j Umstände, als zur Zeit Johannes des Täufers, findet auch noch viel häufi ger statt, als man aus dem Ruf, den Paris als Weltstadt des Atheismus genießt, schließen könnte. Rochefort er zählt zwar in seinen Memoiren, wie seine Mutter erst zu Beginn seines zehnten Lebensjahres die Entdeckung machte, daß sie seine Taufe vergessen ternenmaun mit der Wahrheit nicht immer zu genau nehmen. Das volksthümliche Witzwort, man könne in der Wahl seiner Eltern nicht vorsichtig genug sein, gilt in Frank reich recht eigentlich für die Taufzeu gen, welche häufig, wenn die kaum ab lehnbare Wahl sie getroffen hat, mit jkinem Stoßseufzer eine ähnliche Be trachtung anstellen. Aber um ihre Stoßseufzer kümmert man sich nicht — wenn sie nur Geld haben! Die Ehre derPathenschaft, für die man auch noch schriftlich danken muß. ist ein Kreuz fürs ganze Leben. Die Taufe selbst mit Alledem, was ihr vorangeht und folgt, giebt dem unglücklichen, >mitVor licbe unter den alten reichen Jungge sellen ausgewählten Opfer, einen Vo rgeschmack davon. Der „xarruin" muß also zunächst mal die Bekanntschaft der „uüu-rainv", der Taufzeugin, ma chen, mit der man ihn „assortirt", wie die zwei Pelzsorten unsrer neuesten Pelzcapes. Ihr überläßt er mit ritter licher Uneigennijtzigkeit die Wahl eines Taufnamens für den Täufling, aber leider nicht auch Miethen des Wagens, ternden Kinde zur Kirche geleitet, lei der nicht auch die Vertheilung der in weißes Papier gewickelten Spenden für den Glöckner und die Chorknaben, der in Zuckerdüten versteckten Trinkgel der für die Diener des Hauses, für die Hebamme, die Amme, der in eine Bon- Bankscheine für den Priester. Diese Düten und Schachteln sind blau, wenn der Täufling ein Knabe, und rosafar ben, wenn er ein Mädchen ist. Sie weisen ferner triumphirend den Vor namen und Geburtstag des kleinenßu hestörers auf, bisweilen auch allerlei phantastische Zuthaten, wofern näm lich zu deren Erfindung die gute Lau ne des Pathen noch ausreicht, der fei nem kleinen Großinquisitor auch noch ein vollständiges Küchenge süllt: die Mit - Taufzeugin, die Ge los. Und wenn sie eine Lästerzunge hätte, der Gesellschaftsbrauch zwingt ihn, die mit Blumensträußen und Bonbons angeknüpften Verbindungen fernerhin Pathengeschenle über Pa thengeschenle: am Neujahrstage, zur zeit, nach bestandenem Examen, nach der Beförderung zum Offizier sie sind allzeit willkommen und verpflich ten überdies, da sie obligat sind, durch aus nicht zur Dankbarkeit. Letztere be schränkt sich vielmehr meist darauf, daß guten Rathschlägen des Pathen zu verstehen giebt: „die können Sie sich schenken!" DaS ist meist sein einziges Gegengeschenk! Kleinchen wächst heran, es wird Zeit, ihn, wenn er ein Knabe ist, inS Pensionat zu schicken, denn seit dem er sten Napoleon, der Soldaten verschwen dete, wie ein französischer Verwal tungsrath die Gelder seiner Aktionäre, ist das Schulkasernensystem vorherr schend geblieben. Auch die Töchter brachte man bisher mit Vorliebe in den <?o, »r und wie sie sonst noch heißen, unter. Neuerdings gehört es indessen zum guten Ton, die Töchter, escortirt von der Mutter oder einer Verwand ten, in die sogenannten Kurse, d. h. für diesen Sittenwandel, um nicht zu sagen Modewechsel, ist bezeichnend für das französische Erziehungssystem, dessen vornehmer Grundsatz darin givselt, das jungeMädchen so unselbst ständig wie möglich zu lassen, was na türlich die praktische Folge hat, daß es als junge Frau die ihr gestellten Fal len ov nicht zu vermeiden weiß. Die kNädchenpensionate werden jetzt m>n Engländerinnen und Amerikanerm denen Sitten, über deren Unnatur und bösen Einfluß auf die Entfaltung der jungen Mädchenknospe sich außeror dentlich viel sagen ließe. Gehen wir ten wir Jüngling und Jungfrau im Augenblick, wo sie das zu schließen im Begriff sind, was Goethe „den Anfang Dichtkunst das Wort zu geben, Schil lers Wort beherzigt: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, sGeprüft hat man allerdings von der Verlobung, aber was? in erster Li nie die Finanzlage des Zukünftigen zen ist unendlich weniger die Rede als vom Golde, die Verstandesheirath ist in den oberen Klassen der französischen Gesellschaft die Regel. Darum bildet sie auch den Hauptgcgenstand des fran zösischen Lustspiels, dessen folgerichtige Ergänzung das Ehebruchsdram» ist. Der Fall ist keineswegs selten, daß folgt er nicht dem Beispiel Romeos,der sich unmittelbar an Julia wandte, son dern er bedient sich einer Vertrauens person, des „uuu'ivul'", der zuvor ge naue Erkundigungen über den Vermö gensstand und die Familie der Auser wählten einzieht und dann unter Mit liger Weise eine Begegnung der jun gen Leute herbeiführt. Diese findet meist auf einem Ball, bei einem Diner der zur Schwiegermutter Ausersehenen in ihrer Loge während des Zwischenak tes einen Besuch abstattet. Man sieht, Gedanken gewöhnt, eine Heirathswaa re zu sein. Auch sehnt es sich aus der tyrannischen Ueberwachung heraus in den Ehestand hinein, wo der Flirt es für die geringe Beachtung entschädigt, die man der zu einer heuchlerischenNai vität Verurteilten bis dahin geschenkt hatte. Nachdem das junge Mädchen mit züchtigem Erröthen zu verstehen gege ben hat, daß der Freier genehm ist, geht man auf den Kernpunkt des Ehe geschäftes ein und der Vater derßraut erklärt alsbald dem Werber, um die wie hoch die Mitgift ist. Die Verlo weißen Blumen, der von jetzt ab bis zur Hochzeit jeden Morgen durch einen neuen zu ersetzen ist, den Verlobungs ring. Bei der Wahl des Edelsteins herrscht vielleicht ein noch größerer Aberglaube, als in Deutschland; Per len bedeuten natürlich Thränen, der schillernde Opal die Unbeständigkeit, Aquamarin bringt Unglück, der Sma ragd ist, ich weiß nicht warum, ver pönt, der hellgrüne Mrkis dagegen als eine Sinnbild der Beständigkeit und Aufrichtigkeit hochbeliebt. Indem der Bräutigam der Geliebten den Ring an den vierten Finger steckt, drückt er den ersten Kuß auf ihre weiße Hand , und die Verlobung wird keine Verlo bung ohne intimes Diner! feierlich beim Nachtisch verkündet oder bei einer Hollge «lansanto um Mitternacht. Während der Abendstunde läßt man das natürlich nur noch aus der Ferne überwachte Brautpaar höchst be zeichnend für die Tyrannei der franzö sischen Sitte! zum ersten Mal ein wenig allein. Der Leser erräth schon da raus, daß es, wenn es sich etwa gar allein in der Straße blicken ließe, alle bösen Zungen, an denen in den Pariser Salons bekanntlich kein Mangel ist, unfehlbar entfesseln würde. Die Verlobungsanzeige in den Zei tungen. wie sie in Deutschlandßrauch ist, giebt es in Frankreich nicht, sie er folgt brieflich, und verbietet denen, die von dem Ereigniß in aller Kürze in Kenntniß gesetzt wer den, neugierige u«d somit indiskrete Fragen zu thun. Die Verlobung trägt, so zu sagen, nur noch einen offiziösen Charakter. Auch währt der Brautstind für dessen eigentliche Bedeutung, nämlich die einer ernsten Prüfungszeit, in Frankreich, das Verständniß fehlt — meist eine weit kürzere Zeit, als in Deutschland, und wird wenigstens für die Braut zu einer AnProbezeit herabgewürdigt, in der sie- sich, statt mit ihrem lieben Herzchen, von früh bis spät mit der Schneiderin und Put zmacherin zu beschäftigen hat. fodaß Schiller auch hier wieder mit seinem Rath zu kurz kommt. Der Ehecontrakt wird acht bis zehn Art und einer mit neugeprägten Gold stücken reich gefüllten, der Mildthätig keit geweihten, sogenannten ..!>»,»<,- uiörk", in einem mit weißen Seiden schleisen geschmückten Zierkorb, biswei len auch in einer nach altenMustern ge schnitzten Lade geschickt. Der Ersatz des durch einigt Tausend- Francescheine hat sich nicht einzubö:» Zern vermocht. Der Bräutigam er scheint als erster mit einem als Kosfer chen arrangirten Blumenangebinde, in dessen duftigen Tiefen, wie die Perle in der Muschel, ein Schmuck ruht. Der Notar bittet, wenn er galant ist —und ter diesen praktischen Geschäftsleuten! —UM Erlaubniß die leise zitternde Hand, die den Contract soeben unter muß dazu die mit einem feinem Lä cheln ertheilte Erlaubniß des Bräuti gams erbitten, denn die französische Etikette schreibt die geringsten Einzel heiten vor, so verlangt sie auch, daß die Unterzeichnung des Contraktes mit ei nem großen Gepränge feierlichst be gangen werde und daß die Braut in mitten glänzender Trachten möglichst einfach gekleidet sei. Tags darauf erge hen die Einladungen zur kirchlichen Traufeier, deren ausführliche Schilde rung mich zu weit führen würde. Es sei nur hervorgehoben, daß auch da heute trägt ihn auch der Mann, dage gen ist der Versuch, den Frack durch den Gehrock zu ersetzen, wohl als ge scheitert zu betrachten. Man sucht die mit anderen royalistischen Bräuchen ausgewiesen hatte, durch eine republi kanische Hinterthür wieder einschlüp den Familien des Brautpaars angehö-j renoen jüngeren Söhne fantastisch auf putzt, sie das Meßbuch und den Blu menstrauß der Braut trag!» und ihr allerlei andre kleinere leisten läßt. Bisweilen sehl't es der Et ikette übrigens nicht an unfreiwilliger Komik, so in folgendem Falle: Be kanntlich bietet man in Frankreich der Dame den linken Arm, den der Her zensseite, doch muß sie sich mit der rechten Seite der Ossiciers begnügen, weil der Degen beide belästigen würde! Will es nun der Zufall, daß der Vater der Braut, der sie zum Altar führt, frackt sie auch sein mögen, ihrer Dame gleichfalls den rechten Arm bieten. Heißt das die Liebe zur Symmetrie nicht doch etwas zu weit treiben? Pflege oer Ohren liei Kindern. erfahrungsgemäß infolge von Außer achtlassung einer solchen, zahlreiche tiefgreifende Ohren - Erkrankungen entwickeln. Die Pjlege des Ohres hat schon in den ersten Lebenstagen zu be ginnen, da das Gehörorgan der Neu geborenen infolge seiner e?genthüinli chen anatomischen Verhältnisse durch äußere Einflüsse sehr leicht erkrankt. Bei der üblichen Methode des Badens der Säuglinge kann durch das öftere Eindringen von Wasser in den äuße ren Gehörgang eine EntzUnduig her vorgerufen werden; desgleich»c> kann während des Badens durch deS Ein schlürfen von Wasser in die nungen die Flüssigkeit durch die bei jungen Kindern noch kurze u.-id weite Ohrtrompete eindringen und eine mit Zerstörung des Trommelfells verbun dene eiterige Entzündung des Mittel ohrs verursachen. Daraus ergibt sich, daß beim Baden der Säuglinge der Kopf derselben derart in erhöhter Lage zu halten ist, daß das Wasser weder in das Ohr, noch in die Nasenhöhle ein ten. Wird nach öfterer Wiederholung dieses so einfachen Versuches das Feh len jeder Bewegung des Kopfes con selten recht gute Heilresultate geben; bei Nichtbeachtung der Hörstörungen können sich bleibende Veränderungen der Schwerhörigkeit ausschließen. Die Eltern müssen fernerhin beherzigen, daß in normalem Zustand die Ach tende Athmen durch den geöffneten Mund auf eine krankhafte Verhinde rung der Nafenathmung hinweist. Es naue ärztliche Untersuchung das Hin derniß feststellen und beseitigen zu las sen; letzteres wird meist in chronischen Nasenkatarrhen bestehen, und ihre Hei lung ist insofern von großer Bedeu tung, als die mit jener Erkrankung Behafteten nach den Ergebnissen neue rer Forschung denkfaul sind und eine große Unlust zum Lernen an den Tag legen und diese Anzeichen nach Heilung des Katarrhs schwinden. Die schönste Sprache. Die schönste Sprache in der Welt Ist niemals doch zu hören, Der mag sie nie entbehren. Sie ist, Wenn's Herz zum Herzen UdA hll s"'^' Denn er muß küssend schweigen. Früher hat die Kunst Lei denschaften dargestellt, jetzt stellt sie Kie italienischen Eolonial- Truppen. Unter Benutzung des in ihren asri kanischenßes,Hungen vorhandenen vor züglichen Soldatenmaterials haben Italiener es verstanden, sich in ihrer Colonialarmee eine Mustertruppe her anzuziehen, die, obgleich sie sie jetzt nur noch wenig italienische Elemente ent hält, doch unter schwierigen Verhält nissen, in den fortgesetzten Kämpfen gegen stammes« und glaubensver wandte Völlerschaften niemals ver> sagt, dabei aber eine Kriegstüchtigkeit und vor allen Dingen Marschtüchtig keit bewiesen hat, der allein die Italie ner ihre Erfolge den Derwischen und Abessmiern gegenüber zu verdanken haben. Nur dadurch ist es möglich ge wesen in dieser Truppe, die noch vor zehn Jahren, bei der Besetzung Mas sauas, ausschließlich aus Italienern bestand, dieses letztere Element nach und nach auf 27,8 Procent herabzu mindern, von denen die große Mehr zahl lediglich als Garnisontruppe Ver wer dung findet. Festungsartillerie. Zu unterscheiden sind nach diesen Gesichtspunkten: europäische Truppen, gemischte Truppen, eingeborene Trup-- und freiwillige Milizcompagnien. Von den europäischen Truppen besteht nur noch ein 600 Mann starkes Jägerba taillon zu vier Compagnien, das die Operationsbasen Massaua, Keren und lungen Artilleriehandwerker und La zarethgehilsen. Gemischte Truppen sind vorhanden eine Compagnie Festungs- Drittel bis ein Viertel der Mannschaf wenige Unterofficiere, bezw. Korpo rale für das Rechnungs- und Schreib wesen aus Eingeborenen. Dement- Corporal der Gebirgsar tillerieundJäger. sprechend besitzt jede der 200 Köpfe dem Hunger und Durst, gegenüber wi derstandsfähiger sind. Von den italienischen Elementen werden die Ossiciere auf eigenen An trag aus dem stehenden Heere abcom mandirt, und ähnlich werden die Mannschaften dem stehendenHeere ent nommen. Das eingeborene Element ergänzt sich dagegen durch freiwilligen Eintritt unter der Vomussetzung, daß die Aspiranten nicht »nter 16 und nicht über 30 Jahre alt, von guter Führung sind und eine Leistungsprü fung bestehen, bei der sie in Zeit von 10 Stunden eine Entfernung von 60 Kilometer (ca. 37 engl. Meilen) zu rückzulegen haben. Zudem ist man in der glücklichen Lage, wählerisch sein zu können, weil der Zudrang von Frei willigen ein sehr großer ist. Den re ligiösen Rücksichten hat man insofern Rechnung getragen, als Christen und Mohammedaner gesondert je einer Halbcompagnie zugetheilt werden und mit ihren Frauen und Kindern in dem von jeder Compagnie bewohnten, mit der üblichen Dornenhecke (Zeriba) um gebenen Dorfe familienweise, die er ster» die auf der einen, die letztern, die auf der andern Seite der Dors stratze gelegenen, ebenfalls von einer Umzäunung umgebenen Strohhütten bewohnen. Der Verkehr in dies-n Dörfern ist nach streng militärischen Grundsätzen geregelt; so erweisen z. B. die Frauen den Officieren durch Anlegen der aus gestreckten Hand an die Stirn, die Kinder durch Frontmachen den vorge- Carabinieri und Geniesol dat. schriebenen Gruß. Auf Märschen fol gen die Frauen und Kinder der Trup pe, wobei erstere die Nahrungsmittel (nur auf Märschen werden Nationen an Mehl und Brot verausgabt) nach führen, die Kinder im Lager für Her anschaffung von Wasser und Brenn holz sorgen. dron mit 14 italienischen Officieren und andern Chargen stark. Die Mannschaften sind sämmtlich Einge- Chargen besetzt ist. Dasselbe Ver hältniß besteht bei der Gebirgsartil lerie. gebiet zwei Compagnien mit insge sammt 170 V Mann aufzustellen ha ben. Sie nimmt alle waffenfähigen activen italienischen Officieren zusam mengestellt, haben sich auch schon bei dem Zuge gegen Adua und in dem Kampfe gegen Ras Mangafcha be währt. Eingeborener Cavallerisl. Die irregulären Formationen (üulläe nrmutc-) sind Localtruppen, die von eingeborenen Häuptlingen auf gestellt und befehligt werden, bedin gungsweise aber den örtlichen italie nischen Residenten unterstellt sind und gewissermaßen die Vortruppen gegell Abessinier und Mahdisten bilden. Fiit gewöhnlich befindet sich nur ein Stamm unter den Waffen, der im Bedarfsfall schnell auf drei- und vier fache Stärke gebracht wird. Es bestehen zkvei derartige Forma tionen in den Zonen von Keren und Asmara, von denen die erstere Hammedanische) 396, die letztere (christ-- liche) 863 Köpfe zählt. Dieser letztern gehörte der Häuptling Bath Agos an, dessen Empörung den Italienern ge gen Schluß des Vorjahres Verlegen heiten bereitete. t Die freiwilligen Milizcompagnien sind auf Veranlassung des Gouver neurs in Massaua, Aimara, Adi Ugra und Keren in einer Gesammtstärke von etwa 4M Mann aus den dort an sässigen Europäern aller Nationen zu den Garnisondienst versehen zu kön nen. Ihre militärische Ausbildung wird durch Ossiciere und Unteroffi ciere der activen Armee geleitet. Eingeborener Infanterist und Artillerist. Als Waffe führen die italienischen und die eingeborenen Truppen das Repetirgewehr Vetterli-Vitali, Modell 1870578, mit kurzem Bajonett, die mationen das ältere Modell 1870. Die Cavallerie ist mit Carabiner, Sä bel und Jagdmesser, die Artillerie mit einem kurzen Gewehr bewaffnet. Alles in Allem verfügt Italien im Durch schnitt über mehr als 18,000 Mann in Erythrea, doch erhält diese Macht im Nothfälle von der Heimath aus die nöthige Verstärkungen. Manche Menschen fühlen sich nur deshalb überall zurückgesetzt, weil sie überall die ersten sein wollen. Berechtigte Frage. Ehe frau: Hör 'mal, Samuel, unser Re belche muß sich jetzt verheirathen, es ist die. höchste Zeit vazu! Samuel, hilf! Ehemann: Wie haißt, Samiel hilf! Bin ich der Deibel? Die Ruine Rechberg. Quer durch Sudwcstdeutschlanb zieht sich in nordöstlicher Richtung vomßhein bis Hur Altmühl in Bayer» einKalkstcingebirge.in seinem mittleren und wichtigsten Theile als die Schwä bischeAlb bezeichnet. Die stolzesten Na men der deutsche» Fiirstengeschlechter haften an diesen prächtigen Felsenkro nen: Staufen, Zollern, Zähringer, Hohenberg, Teck, Achalm, Urach, Für stenberg, Dettingen u. s. w. Aber bis in die Urzeit alles menschlichen Lebens reichen, von zarten, milchweißenTropf fteingebilden phantastisch durchwachse nen Höhlen findet man bei Feuerstein geräthen und urweltlichen Thierkochen älteste Menschenreste; ähnlich wieder auf einzelnen quellenberieselten, unzu gänglichen Felshöhen. Mit dem letzten Jahrtausend vor Christi Geburt ragt dann die Schwä bische Alb in die erste Dämmerung der Geschichte herein, gewaltige Hii nenringe (Ringwälle) und zahlreiche Hünengräber (Grabffllgel), zum Theil wie kleine Berge, bedecken heute noch die Felsklötze und die hohen Heiden und Wälder des mageren, rauhen, wasserwarmen Mittelgebirges; sie ge ben Kunde von der verhälinißmäßig reich entwickelten Cultur des großen Keltenvolles, das, wir wissen nicht wann, aus den Hochflächen Jnner asiens vordringend, als erste Welle der arisch germanischen Fluth Süd westeuropa und England über schwemmt hat und auch in den Fun den aus den Grabhügeln der Schwä bischen Alb Bronzewaffen, Gold- und Bronzeschmuck und verzierte Gesäße von staunenswerthem Geschmack uns wieder zurückgibt; ferner hohlrunde Silber- und besonders Goldmünzen, Ansicht der Ruine, sogenannte Regenbogenschüsselchen.mit den Köpfen der Fürsten, die hier oben gehaust, auf den uneinnehmbaren Fel senfestungen des sonnigen Hochlandes. Sueven, Römer, Alemannen besetz" ten im Lauf der Weltgeschichte die un einnehmbaren Felsenburgen, und das Ritterthum des Mittelalters hat hier seine glänzendste Zeit gehabt, ange strahlt von der Kaiserherrlichleit, die von einem der schönsten Albberge, dem Hohenstaufen, ausging, und wider strahlte an den machtvollen Fürsten- und Grafenburgen der übrigen Alb berge. Jetzt ist alles in Trümmer ge- Nun steht der schlanke Gipfel des Hohenstaufen so kahl und leer, kein Stein blieb übrig von der mächtigen Burg, und die Schafe weiden jetzt über dem kurzen Rasen. Aber von der lich ten Höhe des Berges, einst auch eine Stätte heiligen Sonnendienstes, schaut man bis an die Schweizer Alpen, Schwarzwald, Odenwald und Voge sen und rief unter sich das grüne, la-, chende schwäbische Land, in das der einsam stehende Berg seine Wurzeln weit hinein ausstreckt, einst der Angel- und Richtpunkt der beiden langen Limeslinien der Römer, mit ihren Mauern, Wällen, Thürmen, Kastellen und Erdschanzen. Der Staufen liegt kahl, doch vor seinem nördlichen Fuße steht noch, viel niedriger und im Wal de versteckt, die Wiege des Geschlechtes, das sogenannte Wäscherschloß, ein kleiner, aber kühner, sturmtrotzender Burgbau aus braunen, gebuckelten Sandsteinquadern, und an dem nahen Zwillingsberge des .Hohenstaufen, an dem auch einsam stehenden, mit einer Kirche bekrönten Hohenrechberg, steigt auf einem felsigen Vorberg die große Burgruine Rechberg mit ihrem hohen fast unverwüstlichen Ouadergemäuer aus Baumwuchs und Schlinggewächs noch gebieterisch empor, eine Ahnung gebend von der Schönheit und Stärke i>er einstigen Kaiserburg, die nun ver schwunden für alle Zeit. Couragirt. Sagen Sie, Louise, soll ich mit Papa sprechen?" „Nein, nein! Mit dem sprech' ich schon selber!" —Je nachdem. Commis: Ich vom 28. September 18SS um 31 Mark Dann hat die Firma Silberstein in einer Faktura vom 26. August sich zu unserem Vortheile geirrt. Chef: So, so, so werd' ich ihm selbst schreiben. Die Elektricikals Werke am Niagara. Von allen Kraftübertragungen auf größere Entfernungen ist die auf elek trischem Wege die billigste und jeder anderen Uebertragung insofern weit überlegen, als sie ohne nennenswerthe Verluste ganz bedeutende Entfernun gen bewältigt und zwar mit Hilfe einfacher Kupferdrähte; durch die elek trische Kraftübertragung ist es mög lich, die Arbeit, welche von der Natur geleistet wird, die Energie der Wasser fälle, auszunutzen, während man die selbe bisher, wo sie nicht ganz dicht an der Verwendungsstelle lag, brach lie gen lassen mußte. Das großartigste Werk in dieser Hinsicht ist die Ver werthung der Energie der Niagara fälle. Canal und Gebäude. Um die zum Betriebe nöthige Was sermenge herbeizuführen, hat man in mitten des Niagaraflusses von einem etwa 8 Meilen oberhalb der Fälle ge legenen Punkte einen oberirdischen Canal angelegt, an dessen unterem Ende ein rechtwinkeliger Schacht 14V Fuß tief in die Erde getrieben ist. Auf der Sohle dieses Schachtes be-- finden sich drei Turbinen, auf die die Wassermassen durch gewaltig« Stahl röhren, herabfallen und sie so in ro tirende Bewegung setzen. Das ge brauchte Wasser wird durch einen 200 Fuß unter der Erdoberfläche laufen den Tunnel unter den Fällen hindurch in das Strombett zurückgeleitet. Direct oberhalb des Turbinen schachtes liegt das die drei Stromer zeuger (je einer für jede Turbine) ent haltende Gebäude. Die zur Verwen dung gekommenen Stromerzeuger (Dynamos) sind sogenannte Mehr phasen (Drehstrom) - Maschinen mit Jnnenpolen und nach dem Tesla'schen vertikalen System erbaut. Sie bestehen im Wesentlichen aus einem mit Draht unwickelten Eisenring, welcher mittelst Bolzen mit einem sternförmigen Ge stell verschraubt ist. Letzteres ist mit telst Keile auf der Turbinenwelle be- Die Dynamos, festigt. Im Innere des Ringes be findet sich ein Eisenklotz, welcher in der Mitte soweit ausgebohrt ist, daß die den Ring tragende Welle frei ro tiren kann. Derselbe trägt die Elek tromagnete, die derartig mit einander verbunden sind, daß man abwechselnd Nord- und Südpole erhält. Sobald sich nun die Welle mit dem an ihr befestigten Ring in Bewegung setzt, wird m den Windungen des Ringes der elektrische Strom erzeugt, der mittelst Kabel dann seinem Be stimmungsort, d. h. dorthin, wo man die elektrische Kraft wünscht, zugelei tet wird. Die höchste Geschwindigkeit, mit der der Ring sich drehen darf, ist auf 40V Umdrehungen festgesetzt; eine wei tere Erhöhung derselben könnte leicht ein Bersten des Ringes herbeiführen. Auf dem oberen Theil der Dyna mos ist eine Art Kuppel angebracht, die den durch die gewaltige Rotation hervorgerufenen Luftstrom auf die Dynamos zurückwirft und so die Ei sentheile derselben beständig abkühlt. Innenansicht der Kabel brücke. Zur linken Seite des Canals erhebt sich das Transformations-Gebäude, in dem die Transformatoren Aufstellung gefunden haben, mittelst deren die öko nomische Vertheilung der Elektricität auf weitere Entfernungen bewerkstel ligt wird. Ein überdeckte Brücke ver mittelt den Verkehr zwischen den bei den Gebäuden und trägt zugleich die Kraftllbertragungskabel. Zunächst werden ISS.OOO Pferde -000 nach Buffalo elektrisch zu über führen gedenkt; der Rest wird an die in der Nähe errichteten Jndustriebezir» ke abgegeben. Schrecklich. A.: Warum läßt Du Deinen Sohn nicht Arzt wer den, wenn er soviel Kenntniß und Vorliebe für diesen Stand hat? B.: Er ist zu rabiat; er ist im Stande, wenn ihm ein Aranker stirbt, prügelt er ihn durch! > i .^.
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