Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 10, 1896, Page 3, Image 3

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    IM
WUWezWs
(9. Fortsetzung.)
Der Journalist, der sich aus dem
Absatz herumdreht«, flüsterte vem Eni
täuschten mit schlauer Miene zu: „Sie
kommen nicht auf Ihre Kosten, mein
Bester.... Ich ja übrigens auch nicht...
das bringt nur der Geldsack da fer
tig. Wollen Sie meinen guten Rath?
Dann hallen Sie sich an den Gatten."
Lydia flüsterte indeß dem Bankier
hinter ihrem Fächer hervor zu: „So
sind Sie also heute mit der Börse zu
frieden?"
„Ja, und ich glaube, Sie werden eS
auch sein, wenn ich Ihnen sage, daß
Sie zweimalhunderltansend Franken
verdient haben."
„In so kurzer Zeit?"
„In derselben Zeit, die andre dazu
gebraucht haben, um so viel zu verlie
ren.... aber Ihr Herr Gemahl gewinn»
noch mehr als Sie."
Eine leichte Falte ward auf Lydias
weißer Stirne sichtbar und in ihren
te: ?,Jch benachrichtige ihn stets von den
Winken, die Sie mir geben. Es ist gut
für ihn, daß Sie zur Seite ste-
Sie, um Ihren Luxus, um Ihr Wohl,
Ihr Glück.... und all dies ist mir un
endlich viel.... wenn Sie ahnten.L
Bernheimer."
Dabei sah sie ihm halb sarkastisch,
halb verächtlich ins Gesicht und stand
Stimmung sagte sie zu Ro
guiere: „Jetzt ist die Reihe an Ihnen,
MaiquiZ; ich möchte tanzen."
Sie sich gegenseitig."
Der Bankier verzog den Mund zu
-einer Gri,nasse, aber die junge Frau
Sa, les. Ploerne hatte sich instinktiv
Kissen war Madame de Saint-Mau
rice ein wenig eingenickt, und Lydia
saß. eine Handarbeit zwischen den
ken war. Kein Laut störte das traute
Beisammensein; nur die Uhr tickte
leise. Welch herrliche Tage des Seelen
friedens und der Herzensruhe!
Das war so in den ersten Zeiten
nach ihrer Verheirathung gewesen. Da
mit einem Mal hatte sich ihre Lebens
weise verändert. Die Gesellschaft hatte
sich ihrer bemächtigt und hatte sie nicht
mehr freigegeben. Allmählich wurden
die Abende am Kaminfeuer seltener,
und jetzt war es eine seltene Ausnah
me, wenn man zu Hause blieb. Dann
. langweilte sich die Gräfin zum Ster
ben und machte kein Hehl aus ihrer
schlechten Laune. Madame de Saint-
Maurice, die froh war, ihre Tochter
ein paar Stunden für sich zu haben,
gab sich redlich Mühe, die Unterhal
tung mit Raimond aufrecht zu erhal
ten, ja selbst in ein heiteres Fahrwas
ser zu bringen, um Lydia aus ihrer
widerwärtigen Stimmung zu reißen,
aber die Anstrengungen der Mutter
sowohl, als des Gatten waren verge
bens und das Weltkind gähnte, fern
von der Welt, in der Erschlaffung, die
nach den durchtanzten Nächten Über sie
kam. Und ohne Rücksicht auf die an
dern, zog sie sich dann in ihr Zimmer
zurück, wo ihr Leila beim Auslleiden
helfen mußte.
Seit er mit Lydia verheirathet war,
versuchte Raimond die junge Frau zu
studiren. Im ersten Taumel der Lei
denschaft war er unfähig zu einem lo
gischen Gedanken gewesen. Wäyrei.d er
sich ganz dem Glücke hingab, sie, die er
anbetete, zu besitzen, war er außer
stände gewesen, irgend ein anderes
Gefühl, als das seiner Liebe, zu he-
Er hatte sich so vergessen und
erstarrte auch ihn und plötzlich mußte
er sich gestehen, daß Lydias Gefühle
den seinen nicht glichen. All seine
küßt, wie als Braut, an dem Abend
dor feiner Abreise; noch brannten ihm
die Lippen von jenem Kusse, und oft
versuchte er die Wonne, die er damals
hei ihrer hingebenden Zärtlichkeit em
pfunden hatte, bei ihr wiederzufinden.
Er liebte heiß, aber er liebte allein.
Er besaß sie, aber er vermochte ihr
kein Leben einzuhauchen, und litt ent
setzlich unter dieser Thatsache.
Mit Bitterkeit sagte er sich: „Sie
liebt mich nicht!" Dann tröstete er sich
wieder: „Am End« liebt sie mich doch,
wenn auch nicht so tief, wie ich sie, und
gerade das Uebermaß meiner Zärtlich
keit läßt vielleicht die ihrige ungenü
gend erscheinen." Dann fürchtete er
Lydia lästig zu werden, wenn er sich so
vollständig von seiner Leidenschaft
hinreißen ließ. Er prüfte und mäßig
te sich und überlegte, wo er sich gern
rllckhaltslos gezeigt hätte. Er war un
glücklich; aber anstatt daß dies seine
Liebe abgeschwächt hätte, ward sie da
durch nur noch gesteigert. Er klagte sich
an, daß er ihr nicht zu gefallen ver
brandt. Er umgab sein Idol mit ei
nem ihrer würdigen Rahmen. Ohne
ein Wort der Bewunderung oder des
verzogenen Kindes die seltensten und
theuersten Gegenstände. In einer Auf
wallung von Zorn hatte sie einen rei
zenden, von Watlau selbst bemalten
Fächer zerbrochen und ins Feuer ge
solche Geringschätzung für alles
Werthvolle, eine solche Wuth, es zu
zerstören, daß dies bei einer jungen
mußte.
Sogar ihre Mutter konnte ihre Ver-
nicht verbergen,
teresse ihrer Ruhe, die ihr schließlich
gaben dafür nicht gering waren. Aber
die Lebensweise, wie sie Lydia ver
langte Gatte bewilligte, for
die ihm zeigten, daß wenn sie es so
weiter trieben, er in sechs Jahren ein
ruinirter Mann war. Diese Aussicht
erdrückte ihn fast, und er begann nach
nen gemäßigten Gang im Geschäfte
fort. Samuel hatte sich der Lebewelt
angeschlossen und bald deren Gewohn
die gefiel, hatte ihm bald die Thüren
selbst der vornehmsten Häuser geöff
net.
Er besaß eine Jagd, die mit der be
sten von Frankreich den Vergleich aus
men Herren, die in Paris den Ton
angeben, geschmeichelt, hatte sie amü-
sirt und sich verpflichtet, und unter ih
rem Schutze war es ihm nach nur drei»
maligem Hinausballotirtwerden ge
lungen, in den Jockeyklub aufgenom
men zu werden.
So war Bernheimer überall gern
gelitten, und in den Zeitungen wurde
seiner mit Wohlwollen gedacht. Auch
dem Ewigweiblichen war er nicht ab
hold, eine Neigung, die ihn eine Men
ge Geld kostete. Zudem hatte er sich zu
kleiden gelernt und trug stets nur, was
seiner Figur vortheilhaft stand. Kurz,
er war nicht mehr der „nächste beste",
sondern er stellte etwas vor. Wenn er
in einem gut sitzenden grauen Anzug,
mit einer gelben oder blauen Blume
im Knopfloch, kleinen weißen Gama
schen an den Füßen, einer um den ho
hen Kragen sorgfältig geknüpften Kra
watte und in einem wie ein Spiegel
glänzenden Hut auf den Boulevards
erschien, hatte alles an ihm einen ju
gendlichen Chic, der seine kräftig ge-
Gesicht ins beste Licht fetzte. Die Ra
inen vomTlieater nannten ihn „Sam",
wenn sie von ihm freigehalten sein
wollten, eine Bitte, die er stets aufs
gewissenhafteste erfüllte. Seine Freun
de vom Jockeyklub redeten ihn mit
„Bern" an. Jeder hatte ihm gegenüber
das Bedürfniß zur Vertraulichkeit,
denn er flößte allgemein Sympathie
ein. Aber trotz allem hatte er eine ganz
eigene Art, die Leute zu schneiden, in
dem er seinen kalten, klaren Blick über
sie hingleiten ließ und aus diese Weise
seine Stellung als Millionär wahrte,
der zwar liebenswürdig sein konnte,
dessen Gutmüthigkeit man aber nicht
mißbrauchen durfte.
Sofort nach Ploernes Verheira
thung hatte sich Bernheimer um Ly
dia bemüht. Er erinnerte sich an den
großen Eindruck, den ihr Erscheinen
damals in der Oper gemacht hatte,
und ahnte in der jungen Frau eine
ser Gesellschaft. Daher suchte er sich
hinaus. Bei seinem ersten Besuche im
Letourneurschen Hause, dessen Bewoh
nerinnen eben aus Beaulieu zurückge
das Kloster der Passionsdamen zurück
gezogen habe, um dort als Novize zu
leben, ehe sie der Welt auf immer ent
de Herz der Tante, der Therese ebenso
lieb war wie Lydia. All ihre Beweis
gründe und ihre Bitten seien vergebens
Mädchen in einer lleinen, kalten Zelle
eingeschlossen war. Nein, sie hatte The
reses Anerbieten abgelehnt, und ihr
vollständige Gefühllosigkeit. Mit dem
sich die Adresse des Klosters sagen, in
nahm sich vor, dort nach der Lösung
des Räthsels zu forschen.
Hatte er nicht das volle Recht dazu,
sich um Therese zu kümmern? War er
nicht ihr Pathe? Unter der Hülle von
Egoismus, die Samuel Bernheimer
Gefühle der beiden zu einander und
baute große Hoffnungen für sich dar
auf. Wenn sich schon vor Ehe so
Mittel der Verführung zu Gebote
viel wichtiger, sich des Gatten als der
Frau zu vergewissern. Und was war
Bedenken tlagen das Vertrauen dieses
braven Menschen zu mißbrauchen; aber
Lydia war eben gar zu verführerisch!
Versuchungen ankämpften. An jenem
Abend faßte er noch leinen Entschluß,
sondern ging, um auf andre Gedanken
die Wangen herab. Ein paar Sekun
den lang standen sich Pathe und Pa
thenkind stumm gegenüber, dann über
hättest? Du hieltst es nicht einmal für
te Dich hierher führen?"
geschlossen bist! Ein so zartes Mäd
kann und will mich nicht zufrieden ge
ben.... Damit willst Du nur Gleichgil
tige und Neugierige täuschen. Den
die Wahrheit, und die ist, Therese?"
ihre Blicke trübten sich. Jedenfalls wa
fest, daß der Entschluß Thereses
nicht beiwohnen und an ihrem Glück
keinen Antheil nehmen willst, ist Deine
Kousine untröstlich. „Meine Freude
dem Wunsch meiner Kousine, mich bei
ihrer Hochzeit zu haben, angeschlos
sen?"
„Nein," erwiderte Bernheimer. „Ich
muß Dir sogar eingestehen, daß mich
seine Kälte wunderte. Er hatte Dich
„Ich wünsche von ganzem Herzen,
daß er glücklich wird," sagte Therese,
indem sie die Augen zu Boden schlug.
„Wünschen wir es, aber bauen wir
nicht zu fest darauf."
„Wie meinen Sie das?" rief Therese
Letourneur aus, indem sie plötzlich die
gesenkten Lider hob und ihrem Vor
mund mit einem verzehrenden Blick ins
Gesicht schaute.
„Weil, wenn auch er sie liebt, sie ihn
mir gar nicht zu lieben scheint. Nie
habe ich einer so innigen Zärtlichkeit
eine so vollständige Gleichgiltigkeit ent
gegenbringen sehen! Hast Du die Be-
Du noch um die beiden warst?"
Ohne seine Frage zu beantworten,
flüsterte sie: „Wird inan je so geliebt,
wie man selbst liebt?"
zweifelte Liebe ist. Armes Mädchen!
auf.
„Sie haben sich vor Herrn de Ploer
nes Abreise miteinander verlobt."
lichen Grund nicht eingestehen, der Dich
ins Kloster treibt? Du weißt, ich bin
nicht so leicht zu täuschen! ich ahne
hinter Deiner Handlungsweise Moti
ve, die Du mir nicht sagst. Ich will
Dich jetzt nicht länger quälen, denn Du
Dich bald wieder besuchen werde,
kannst Du Dir wohl denken."'
Therese lächelte ihren Pathen
freundlich an.
sind! Aber Sie sind so sehr beschäs
darum bitte ich Sie inständigst... Wol
len Sie mir dies versprechen?"
.Ja, ich verspreche es Dir. Und
wenn Du irgend etwas nöthig hast,
Du mir nur ein Wort zu schreien....
Lasse Dir nichts abgehen..» das Haus
sieht so dürftig aus.... sei auch auf
der Hut, daß man Deine Großinuth
nicht mißbraucht. Wer hat die Ver
waltung Deines Vermögens i« Hän
den?"
„Mein Notar."
nen w.rst, eh. Du meinen Rath gehört
„Ich verspreche es Ihnen». Adieu
jetzt, lieber Pathe. Ei! ist Zeit, daß Sie
nicht mehr?"
Da warf sie sich an seine Brust, und
ihre Erregung nicht länger bemei
sternd, brach sie in Thräne aus. Er
strich ihr sanft über das Haar und mit
väterlicher Zärtlichkeit schalt er:
„Siehst Du, Kind, wie recht ich hatte...
Du hast doch Kummer... Du kannst es
werde es schon herauszubringen wissen,
um was es sich handelt, und wer Dich
quält, soll es mit mir zu thun be-
und indem sie sich die Thränen aus den
Augen wischte, sagte sie mit großer
Bestimmtheit: „Sie irren sich.... Ich
habe keinen Kummer.... und ich will
nicht, daß man meinetwillen irgend
jemand ein Leid zufügt."
Dann warf sie ihm noch einen Ab
schiedsblick zu und verschwand durch
die schwere, altersgeschwärzte eichene
Thür, während Bernheimer gleichzeitig
das Sprechzimmer verließ. Im Hofe
stampfte er auf das mit Gras bewach
sene Steinpflaster auf, während er
sich sagte: „Wenn Lydia und Rai
mond die Kleine zu dem verzweifelten
Schritt getrieben haben.... nun.... dann
brauche ich mir ihnen gegenüber keine
Skrupel zu machen."
Froh, eine so gute Ausrede sich
selbst gegenüber gefunden zu haben,
ließ er sich von der Pförtnerin das
Thor ausschließen und entfernte sich.
Bei seiner bevorzugten Stellung im
Hause des jungen Ehepaares würde
der Bankier in Geduld die günstige
Gelegenheit für die Ausführung feiner
schlimmen Absichten auf Lydia abge
wartet haben, wenn er nicht sehr bald
die Wahrnehmung hätte machen müs
sen. daß er es mit Rivalen zu thun
hatte. Er war nicht der einzige gewe«
sen, der Lydias Zauber erlegen war.
Unter den am meisten Getroffenen hat
te er sofort den Marquis de Roquiere
als den gefährlichsten erkannt, denn
unter all denen, die in der Pariser Ge
sellschaft eine Rolle spielten, war der
kleine Marquis, wie man ihn gern
nen Geschlecht der größten Erfolge
erfreute. Nicht als ob er sehr schön,
sehr reich oder geistreich gewesen wäre;
er hatte eben so etwas ganz Besonde
res an sich, was gefiel.
Man erzählte sich die erstaunlichsten
Dinge von dem Glück, das er bei
Frauen hatte, und zwar in allen Krei
sen. Die reizende Sophie Haldrich, die
so jung gestorben ist, nachdem sie nur
wenige Male aufgetreten war und
durch ihren Gesang alle Welt bezau
bert hatte, war sterblich in ihn ver
liebt gewesen. An der Scheidung der
Gräfin Brümant trug er die Schuld.
Wenn man Roqmere zum / -rstenmal
sah, fragte man sich: „Das soll der
Herzenräuber sein» der so viel Unheil
anrichtet! Der ficht ja so unbedeu
tend aus!" Wenn man aber näher mit
ihm bekannt wurde, verstand man den
Eindruck, den er hervorzubringen im
stände war. Er erreichte seinen Zweck
vor allem durch Beharrlichkeit und ei-
Dadurch ging von ihm etwas wie ein
magnetischer Einfluß aus. der allmäh
lich jeden Widerstand brach. Von dem
Moment an, wo er sich sagte, daß er
Sorge sie zu gewinnen, und durch
tausend Mittel und Wege bewies er
ihr seine leidenschaftliche Hingebung.
auf der Welt bedeutet.
Gesellschaft erschien, setzte er die Bela-
und daß er dem Ruin entgegenging.
Als er sich veryeirathete, hatte er über
eine Rente von zweimalhunderttausend
Franken verfügt. Der Kauf seines
Hauses und dessen luxuriöse Ausstat
tung hatten indeß fast eine Million
verschlungen, und sein Einkommen
halte sich demnach um ein Viertel ver
ringert. Die Führung seines Haus
halts aber erforderte dreimalhundert
tausend Franken jährlich, und diese
reichten auch nur dann aus, wenn Ly
dia keine allzu kostspieligen Launen
war, nicht mehr so frei und ohne zu
rechnen, Geld zum Fenster hinauswer
fen zu dürfen.
(Fortsetzung folgt.)
Mehr als das. Erster Stude»t:
.Ist Deine Uhr eine Anker?" Zwei
ter Student: „Mehr als das! Sehr oft
ist die Uhr ein Rettungsanker!"
Dann allerdings. »Ich begreife
wirklich nicht, wie Sie über eine so ein
fältige Beineriung lachen tkine»,"
.Freundchen ich muß ... ich bin
dem Mann ja hundert Mari schuldig."
Mr dir Bliche.
Gedampfte Ente. Die rein
gemachte Ente wird in Butte: fast
weich gedünstet; dann zieht man etwas
Fleischbrühe dazu, etwas Weißwein,
Zwiebeln, 4 ganze Nelken, 2 ausgegrä
tete und gewiegte Sardellen und brau
nes Mehl und laßt dieses zusammen
eine Viertelstunde lochen. Hierauf legt
man die Ente heraus, streicht die Sauce
durch, schmeckt sie ab mit Kapern, Essiz
und Zucker und richtet sie mit der Ente
an. Hierzu paffen Salzkartoffeln.
Backhähnel. Ganz frisch ge
schlachtete jung, Hühner werden aus
genommen, flammirt, gewaschen, in
Stücke getheilt (2' Brust- und 2 Keu
lenstücke), mit Sahf,, wenig Pfeffer, Ci
tronensaft, einigen Zwiebeffcheiben,
einem Bouquet Petersilie eine Stunde
marinirt. Nun wird das Fleisch ab
getrocknet, in abgeschlagenem Ei und
geriebener weißer, recht lrauser Sem
mel panirt und sofort in heißem Back
fett zu schön hellbrauner Farbe geba
cken. Richtet man diese Backhähnel
extra an, so gibt man eine kräftige
Kalbsjüs dazu und gcirnirt sie mit
ausgebackener Petersilie.
Wiener Rostbraten. Aus
einem Rippenstück löst man die Kno
chen aus, schneidet das Fleisch in fin
gerdicke Scheiben, klopft diese mit dem
Hackmesser etwas breit und bestreut sie
mit Pfeffer und Salz.' Darauf taucht
man sie in zerlassene Butter, legt sie
auf einen Rost und röstet sie auf bei
den Seiten braun, richtet'sie auf einer
Schüssel an und gibt eine ttriftige
Tunke dazu. Man garnirt sie mit ge
bratenen Kartoffeln.
Gans auf französische
Art. Pfund gute Kastanien wer
den geschält, in geschmolzener Nutter,
etwas Wasser mit einem halben Löfs?'
Fleifchextract weich gedünstet «und nel
der Gänseleber fein gehackt, mit einen,
halben Pfund gewiegtem Schweine
fleisch, einigen klein geschnittene«»
Zwiebeln, Petersilie, Salz, Pfeffer und
Muskatnuß gemischt, eine Viertel
stunde in ein wenig Bouillon geschmort.
Nachdem die Gans volkkommen vorbe
reitet und zum Braten zurechtgemacht
worden ist, füllt man sie mit der ange
gebenen Masse, bratet sie weich und
sie mit einem Löffel kalten Wassers
übergießt, dann aber nicht weiter über
füllt. Für die Sauce benutzt man den
Bratenfond, der gut von der Pfanne
gelöst und entfettet, mit ein weniz
Kartoffelmehl sämig gemacht wird.
Leberk löschen. Ein knappes
halbes Pfund Kalbsleber schabt man
fein, gibt ein Achtel Pfund recht fein
gehacktes Nierenfell, eine Prise Pfeffer,
etwas Muskatnuß, etwas gestoßene
Nelken, sowie eine gute Prise Majoran
hinzu. Ein MilchKrödchen wird ein»
schwitzt man eine C'halotte in frischer
Butter, gibt die obige Masse, wohlver
mengt, dazu und dämpft alles zusam
men? dann hackt man Petersilie, gibt
das hinein, und läßt alles abkühlen.
Dann kommt hinzu: vi<r Eier, das nö
thige Salz und soviel geriebenes Weck
mehl, daß ein weicher Teig daraus
wird. Aus diesem formt man dann
die Klöschen und gibt sie, in die ko
chende Suppe.
Zungen-Cottel'e-ls: Eine
frische Ochsenzunge wird in Salzwas
ser weich gekocht und in fingerdicke
Scheiben geschnitten. Diese wendet
man in geschlagenem Ei, dem man et
was geriebene Muskatnuß beifügeil
kann,,und nachher in Weckmehl um imd
brät sie in Butter goldgelb, worauf
man sie mit Spinat servirt.
San d t orte. Ein halbes Pfund
Zlicker wird mit vier ganzen Eiern und
vier Ddttern zu Cream, gerührt, dazu
die geriebene Schate- von einer hslben
Citrone, knapp ein, Wentel Pfund ge
schmolzene Butter, unv der Schaum
von den vier Eiweißen. Alles gut zer
rühren und zuletzt das Mehl unter ste
tem Rühren hineinsieben, es ist viel
leicht ein halbes Pfund nöthig, man
kann schon sehend wenn die richtige
Steife erreicht ist» Bei guter Hitze ein
Kal t e r P u irfch. Drei Flasche»
rothen, drei Flaschen weißen Wein,
eine halbe Flasche gnten Rum.den Saft
von drei Citronen und zwei Pfund
Zucker koche man zusammen auf, fülle
den Punsch talt in Flaschen und hebe
ihn gut verkorkt zum Gebrauche auf.
Dieser Punsch heißt Majoratspunsch.
Feines Apfelcompott. Un
geschälte Aepfel schneidet man in
Stücke und locht sie mit etwas Weiß
wein, Zucker, Zimmt und etwas Ci
tronenschalen zu Brei, schlägt diesen
durch und mischt den Schnee von drei
Schüssel, bestreut dies dann in der Dicke
eines lleinen Fingers mrt geriebenem
Schwarzbrot, das man mit Zucker und
Zimmt vermischte und wechselt mit
beiden Lagen ab, bis der Brei aufge
braucht ist. Die Aepfel müssen die
letzte Lage bilden, dann streut man
Zucker und Zimmt darüber und qlacirt
Gut vorbereitet. „Ada.
theuerste Ada, wölken Sie die Mein«
iverden?" „Aber, Karl. ix?S kommt
Theuerstes" .O, ich will nur Mama
Boshaft. A,'. „Der Karl
muß, als er sich verlob«, einen schönen
Schnupfen gehabt haben." B.:
„Warum meinst Du das?"—A.: „Weil
man bei einem Schnupfe» keinen Ge
schmack hat!"
Bezeichnend. „Kömien Si«
mir nicht sayen. Herr Nachbar, ob mein,
Mcmn noch im WirthShauS ist?" —.
»Nein, er pmdelt schon nach Hauses 3