Sxutsche Loe«!-Skachricht«n. Berlin. Gegen 100,000 Schlaf gänger gibt es in Berlin, d. h. einzel stehende Personen beiderlei Geschlechts, die nicht im Stande sind, ein eigenes Zimmer zu miethen. Sie müssen sich damit begnügen, für die Nacht ein Un terkommen zu find«n. Für 7 Mark monatlich erwerben sie sich das Recht, in der Nacht in dem zugewiesenen Bett schlafen zu dürfen; mehr nicht. Denn in demselben Zimmer wohnen, leben und schlafen auch immer noch, wenn auch nicht alle, so doch einige Mitglie der der Familie. In den Feierstun den, am Sonntag, sind die Schlafgän ger ohne Heim, fast ohne Obdach; ihr Heim ist die Gastwirthschaft. Ein Banknotenfälscher Namens Burggraf ist verhaftet und eine erkleckliche Sum von 400,000 Mark" Donath ist am Tage nach seiner Flucht, am 6. Novem ber, in Frankfurt a. M. gesehen wor den. Wahrscheinlich hat er sich von in Haft genommen worden. Man fürchtet, daß die Angelegenheit noch weitere Kreise in Mitleidenschaft zie- Allenstein. Auf der Eisen- Bierfuhrwerk des Brauers Bessau vom Eisenbahnzug« überfahren. Der Kut scher wurde vom Wagen geschleudert und erlitt eine schwere Verletzung am Kopfe. Die beiden Pferde wurden ge »ödtet und der Wagen vollständig zer trümmert. Der Zug blieb unbeschä digt. Das Unglück ist auf die Unacht samkeit des Kutschers zurückzuführen. Fried land. Daß auch kleinen bäuerlichen Besitzungen Jagdglück oft mals hold ist, hat sich letzthin wieder gezeigt. Der Besitzer Fr. G. in Die trichswalde erlegte dieser Tage auf der Dietrichswalder Dorfjagd einen kapi talen Sechszehnender, welcher ausge weidet das stattliche Gewicht von zwei Centner aufwies. Derselbe Schütze hat schon oftmals Elche und Schwarz wild zur Strecke gebracht. Gerdauen. Rittergutsbesitzer Merkull auf dem nahen Gute Lud wigshöhe erlegt« in seinem Walde ei nen Steinadler von seltener Größe. Die Körperlänge beträgt 1,02 M, die Flügelspannung 2,62 M. Das präch tige Exemplar wurde dem von der Ge werbeausstellung her bekannten Apo thekenbesitzer und Präparator Herrn Weissag in Königsberg übergeben. Königsberg. Der Zahlmei ster-Aspirant Reiher, der zur Schutz truppe in Ostafrika bestimmt war, wurde vor einigen Tagen flüchtig, da sich eine ihm unterstellt gewesene Kasse nicht'in Ordnung befand. Er wurde jedoch festgenommen. Beim Trans port zum Garnisonsort sprang er aus dem in voller Fahrt befindlichen Zuge und entkam. Hela. Circa 160 starke eichene Balten, von denen ein jeder einenWerth von 100 Mk. repräfentirt, sind aus der Ladung der gestrandeten Bark „Jupi ter" bei Hela an Land getrieben und geborgen. Im Ganzen hatte das Schiff fast 800 Klötze an Bord, welche bei der Londoner Gesellschaft, deren Agent heute die hier geborgenen Güter in Augenschein nahm, mit 80,000 Mk. versichert waren. Der bei weitem größte Theil der Ladung gilt als ver loren, wenngleich auch noch einiges da von an der Nehrung gelandet sein mag. Das Schiff selbst war nur sehr gering versichert und es erleiden die Besitzer desselben einen erheblichen Schaden. Könitz. Das hiesige Schwurge richt verurtheilte die Taglöhnerswittwe Pauline Föhse und deren 20jährigen Sohn Emil wegen Gatten- und Vater mordes zum Tode. Beide hatten den Taglöhner Föhse unter dem Vorwande des Holzholens in den Wald gelockt, ihn dort durch Beilhiebe getödtet und die Leiche vergraben. Erst im August dieses Jahns wurde diese von Hunden aufgefunden. Die Füße waren bereits von Füchsen angefressen. Die That wurde verübt, weil Föhse seiner Frau Vorwürfe machte, daß sie mit ihrem Sohn sträflichen Umgang gepflogen habe. Marienburg. Hier wurde > das 26jährige Dienstjubiläum des Hrn. l Deichgeschworenen Pohlniann-FUrsten- Iwerder unter reger Betheiligung der und Reoier-Gin pesesfenen durch ein Festessen gefeiert. Altwacp. Ein gesegnetes Alter kürzlich ihr 104. Lebensjahr. Als Geschenk vom Kaiserhaus trafen die Bildnisse des Kaiserpaares in Nickel rahmen mit eigenhändigen Unterschrif ten ein. Stettin. Schutzmann Baude wurde wegen gefährlicher Körperver letzung, begangen im Amte, zu 1 Jahr Gefängniß und Verlust d»r Fähigkeit »zur Bekleidung eines öffenllichen Am- Ms auf die Dauer bon 2 Jahren ver theilt. /Swinemünde. Die Naruhn fofe Villa, 26, hat die Freimaurer - Loge „Zum sicheren Hc- fen" erworben und wird dieselbe zum Brüderheim mit einer Restauration Tribfees. Vom 16. November ab wurde die 46,046 Kilometer lange Nebeneisenbahn Rostock Triebsees mrt den Stationen Roggentin, Bro derstorf, Teschendorf, Gr. Lüsewitz, Sanitz, Dammerstorf, Dettmanns torf-Kölzow, Dudendorf und! Sülze, sowie die 8,741 Kilometer lange Ab zweigung von Sanitz nach Tefsin für den Gefammtvertehr eröffnet. Samter. Auf dem Grundstücke des Ackerwirthes Gustav Helmchen zu Popows brach Feuer aus. Dasselbe entstand in der Scheune und ging auf den daneben stehenden Stall, den an grenzenden, Holzvorräthe enthaltenden Schuppen und schließlich auf das Wohnhaus über, so daß hald das ganze Grundstück in Fla Minen stand. Die Scheune n?ii Erntevorrathen sowie Stall, Schuppen und Wohnhaus wur den vollständig in Asche gelegt. Schnei demiihl. Der Arbei ter Ludwig Sandow aus Selchowham mer, der sich seit längerer Zeit wegen vorsätzlicher Brandstiftung als Unter suchungsgefangener im hiesigen Justiz gesängniss« befand, ist im hiesigen Krankenhause in Folge einer Gehirn entzündung gestorben. Schwerin a. W. Die silberne Hochzeit feierte das Kantor Strauß fche Ehepaar. Schon Abends vorher brachte der Männer - Gesangverein, dessen Dirigent Herr Slriuß ist, dem Silberpaare seine Gratulation. Hie rauf hielt Kantor emer. Jastrow an das Jubelpaar eine Ansprache und iKantor einer! Leutke überreichtet im Namen des Männer-Gesangvereins dem Jubelpaar «in Silbergeschenk. Brieg. Durch den noch in der Ausführung begriffenen Bau der neuen Oderbrücke haben alte Bauten von nicht geringer kunstgeschichtlicher Bedeutung von ihrem Vlatze weichen müssen. Schon im Lause dieses Jah res ist der noch erhaltene Theil des aus strehlener Bruchsteinen von dem Pia stenherzoge Joachim Friedrich, dem Sohne und Nachfolger des kunstlieben den Herzogs Georg des zweiten (gest. 1666), im Jahre 1696 also vor ge» nau 300 Jahren erbauten Walles abgetragen worden. Nunmehr wird binnen kurzem auch das unter demfel. ben Herrscher um die genannte Zeit un ter der Leitung feines Schloßbaumei sters Niuron errichtete Oderthor mit seinen prächtigen, im Stile der Re naissance hergestellten Portalen weichen Bunzlau. Im laubauer Kreis besteht die Absicht, eine Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht fürFlachs bau- und FlachsbereitU'Ngsaksstalten zu gründen. Dieselbe würde die erste die ser Art m Deutschland sein. Zur Er werbung des patentirten Bauer'schen Röstverfahrens seitens der Genossen schaft hat der Staat «ine Beihilfe von 60,000 M. in Aussicht gestellt. Schweidnitz. Drei große Feu ersbrünste, die iin Bereiche des Riesen gebirges wiithekrn, haben drei Men schenleben zum Opfer gefordert. In Neu-Flachfeisfen verbrannte die 66- jährige Wittwe Güntzel, als sie aus dem brennenden Wohnhause einen klei nen Geldbetrag retten wollte. In Gottesberg kam beim Brande der Herbft'schen Mühle die zehnjährige Tochter des Müllers in den Flammen um. In dem Dorfe Rohrlach fiel neulich die 22jährige Tochter des Gutsbesitzers Leuschner den Flammen, die zwei Gehöfte einäscherten, zu» Opfer; sie wurde als verkohlter Klumpen aus den Trümmern hervor gezogen. , K Erfurt. Der seitherige zweite Bürgermeister der Stadt Halle, Dr. Schmidt, ist als erster Bürgermeister der Stadt Erfurt für die gesetzliche Amtsdauer von 12 Jahren bestätigt Lützen. DerHandarbeiterKraatzsch, dessen Ehefrau längere Zeit von ihm getrennt lebt,suchte dieselbe im hiesigen Schulhause, wo die Frau mit Reini gen beschäftigt war, auf und schlug als dieselbe von ihm nichts wissen woll te, mit einem Handbeile auf sie ein. Die Frau stürzte nach 6 bis 7 Hiebe» auf Hinterkopf und Nacken bewußtlos und blutüberströmt zusammen und der wunde am linken Arm bei und trank ein Fläschchen Jodtinktur. Mann und Frau wurden in das Krankenhaus ge ben zu erhalten. S a n.ge rhau se n. In Mar tinsrieth nahm sich der Pfarrer Tren ding durch Erhängen das Leben. Auf dem Boden der Pfarrwohnung führte der Unglückliche die That aus. An scheinend hat der Geistliche in einem Anfall von Geistesstörung gehandelt. Flensburg. Gegen den Pa stor Jürgensen in Fohl/welcher wegen falscher Angabe betr. die Altersversiche rung seines bei ihm als Hausknecht be> schäftigten Schwiegervaters vom hiesi gen Landgericht zu acht Tagen Ge fängniß verurtheilt wurde, ist nach Be stätigung des Urtbeils vom Reichsge richt in Leipzig die Disziplinar-Unter fuchulig seitens des Königl. Consisto riums in Kiel eingeleitet worden. Jür gensen wurde demzufolge bereits von seinem Amte fuspeiiziri'. Südliches Hol stein. In Oevelgönne starb dieser Tvge der erste Lehrer Ed. Dreessen im 48. Lebens jahre. Derselbe hat seit 1877 in Oevel gönne als Lehrer gewirkt. Tin gleff. Ein schreckliches Un glück p-issirte in derJündewatter Meie rei, indem die Zentrifuge auseinander flog >ind den neu in Dienst getretenen Meierrsten Steffen- Clausen aus Bro ballig bis zur Unkemrtlichkeit verstüm melte, so daß er wenige Augenblicke später den Geist aufgab. Der Verun glückte hatte erst vor vierzehn Tagen seine Hochzeit gefeiert. Geestemünde. Der Geeste münder Fischdampfer Ainalie rettete in der Nordsee die aus 11 Mann be stehende Besatzung der im sinkenden Zustande angetroffenen Bark Nainio. Hannover. Bei dem Bau des Corpshauses „Hannovera" stürzte ein Theil des Bauwerkes ein. Sechs Mau die anderen sind Alle schwer verletzt. Die Weserfähre bei Stolzenau, welche die Post und den Personenom nibus über die stark angeschwollene Weser setzen wollte, ist in Folge Bru- und an einem Hinderniß zerschellt. Der Kutscher des Omnibus und die beiden Pferde desselben ertranken. Die gerettet. Wilhelmshaven. Die hiesi ge, sowie die Kieler Barbier- und Fri seurinnung haben beim Marme-Obcr- Vollbart tragen sollen. Bielefeld. Zwei Todesurtheile sind vom hiesigen Schwurgericht gefällt worden, und zwar gegen den Schneider Schulz und den Gärtner Pottmann von hier. Beide hatten im Juni d. I. die Frau Schulz, die Ehefrau des ei nen der Mörder, mittels Erdrosseln ge» der Metzgergeselle A. Isaak aus Kö nigssteele 2 Jahre Gefängniß geholt. Er hat auf der Hasper Kirmeß einen Honigkuchen im Werthe von 10 Pfen nacheilenden Arbeiter bedroht und ver letzt. Der Angeklagte war nach Bel gien entflohen und ist nun ausgeliefert worden, weil das Verbrechen des Rau bes und Sicherung des Raubes mittels einer Waffe für vorliegend erachtet wurde. In diesem Swn'e lautete auch der Spruch der Geschworenen, worauf die Verurtheilung des Angeklagten zu genannter Strafe erfolgte. Münster. Der Dichterin Annette v. Droste-Hülshoff soll in Meersburg im Badischen, wo sie ihre letzte Ruhe stätte gefunden hat, ein Denkmal ge setzt werden. Die Einweihung dürfte an ihrem hundertsten Geburtstage, dem IV. Januar 1897, stattfinden. Saarburg. Auf dem in der Nähe von Rodt gelegenen v. Uerküll fchen Gute Vachats sind sechs Personen Symptome, deren Entstehung räthsel haft ist. Die Erkvanten befinden sich in ärztlicher Behandlung, und die Mühe durch Schwimmen, während der vierte, der 20 jährige Stephan Herrig, seinen Tod in den hochgehenden Wo gen fand. Elberfeld. Der Großindu strielle Geheimer Kommerzienradh Schniewind ist gestorben. Essen. In Obechausen ist ein dreistöckiges Haus eingestürzt. Eine meisten Einwohner hatten >das Haus schon vor dem Einsturz verlassen. Frankfurt a. M. Der frühere Sicht, doch hoben sich schließlich die Dinge zum Besten gewendet. Die waren nämlich darüber Pen 12, für den sogenannten großen "Schoppen Apfelwein 16 Pfennig neh men wollten. Die Consumenten hiel ten sich zurück und gingen nur zu den jenigen, welche zu den alten Preisen zapften. Nun mußten die anderen Wirthe nachgeben, der Ring war ge sprengt und die alte Harmonie ist wie der hergestellt. Lreie Stttdte. Hamburg. Von hier ist seit ei niger Zeit ein Bankier verschwunden, gegen den der Verdacht besteht, 70,000 Dollars in Buenos Ayres Stadtan leihe, die ihm in Depot übergeben wa ren, unterschlagen zu haben. Rostock. Nächst dem hiesigen Bahnhof wurde ein verscharrter Sack gefunden, der die blutige Leiche einer alteren Frau enthielt, deren Hände und Füße gefesselt waren. Der Der Mörder ist flüchtig. Auf dem Gute Wichmannsdorf bei Kröpelin er stach beim E",tebier ein Hofgänger den Tagelöhner?!öller. An dem Mörder wurde furchtbare Lynchjustiz geübt. Schwer verletzt wurde er zur Hast ge lkacht. Fra nkenha u s en. Drr weit über die Grenzen Schwarzburg - Ru loren. Gera. Nach dreitägiger Verhand lung wurde vom hiesigen Schwurgericht der Dienstknecht Otto Franz Bollstädt aus Oberpirk wegen Ermordung seiner Geliebten zum Tode verurtheilt. Der Angeklagte hatte die That stets geleug net, legt« aber am letzten Tage der Ver handlung plötzlich ein offenes Geständ niß ab. Rudolstadt. In Paulinzell« würd« ein im Dienste des Bauunter nehmers Schwipper stehender Schacht meister von einem Arbeiter, mit dem er bei d«r Lohnauszahlung in Differenzen gerathen war, erstochen. Sonne b erg. Neulich bmnnte es im Hermann Waa renlager, wo die vorhandenen Puppen dem gierigen Element zum Opfer fie len. Leider wurden der Schreiner Christian Roßbach und der Cartonage arbeit«r Max Suffa bei den Löschar beiten verletzt. Crimitzfchau. Einen recht traurigen Ausgang nahm in Franken hausen eine Kindtaufe. Zu diesem Familienfeste waren auch Verwandte Mühlbach und ertrank. Dresden. Der Referendar Diet rick, welcher seit 1891 bei einem hiesi gen Rechtsanwalt 'beschäftigt war, hotte einginget. Vor Gericht entschuldigte er sein Vergehen wit Vergeßlichkeit, mehrfach wollte er sich auch für berech tigt gehalten haben, die Gelder einzu stecken. Das Gericht schenkte jedoch die sen Angaben keinen Glauben und ver urtheilte den Referendar zu 14 Tagen Gefängniß. Ein hiesiger Maurer, der von seiner Frau getrennt lebte, drang in deren Wohnung ein. Nach einem Wortwechsel erstach er die Frau und entleibte sich dann selbst. Leipzig. Der Stationsvorsteher einer heranbrausenden Locomotive überfahren und sofort getödtet. Die Directrice eines hiesigen Geschäftes der vom Arzte vorgenommenen Opera tion st«llt« es sich heraus, daß sich in dem Auge ein Hundewurm befand, der keit von einem Hunde hat im Gesicht lecken lassen. Das Auge der Unglück lichen ist leider verloren. Mittel Herwigsdorf. Der 66jährige Wündrich hat sich letzthin aus dem Leb«n schied«». Roßwein. Der hiesige Stadt rath läßt gegenwärtig in Restaurants strafe bis zu 14 Tagen der Besuch von Gastwirthschafben, Tanz- und Schani stätten verboten. Gastwirthe, welche zu 100 Mark oder in Haftstrafe bis zu Leiche wurde geländet. Darmstadt. Der Director der Staatshmlptkasse, Geheimrath Lindack, risch ausgeführtes Diplom, welches die Unterschrift aller Mitglieder der Direc tum trägt, zugesandt. Das greise Paar wurde mit reichen Blumenspenden und Geschenken r«ich bedacht, besonders von den Beamten des Centralbahnhoses. Straßburg. Auf der Rhein zwei Stiche tödtek. Amberg. Das Todesurtheil ge gen den Gattenmörder Bauer Wagner mittels der Guillotine vollstreckt. Wag- Witzlricht, ist unter dem dringenden Verdachte der Anstiftung zur Ermor dung der Ehefrau des Wagner bezie- Augsburg. Die Unterschlagun gen, welche der ehemalige Vorstand des Arbeiter » Fovt/bildungsvereins, der verstorbene Schneidermeister Bischoff begangen hat, ziehen, wie es scheint, noch weitere Kreise in Mitleidenschaft. So würd« dieser Tag« KaS DorstandS- Mitglied Krumbholz auf Grund des gleichen Verdachtes inhaftirt. Bamberg. Wegen Vergehens im Amte hatt« sich d«r praktisch« Arzt Dr. Georg H«ll«r von Vifchb«rg bei Bam berg zu verantworten. Es war ihm nämlich zur Last gelegt, einen Todten schein ausgestellet zu haben, ohne daß er die betr. Laiche gesehen hatte. Das Urtheil lautete auf 1 Monat Ge- Bayreuth. Das" Schloßgut „Fantaisie" b«i Bayreuth würd« von dem tgl. preußischen Forstassessor Ernst Hütterott aus Erfurt käuflich um 320,000 M. erworben. München. Weil ihm sein Vater die Mittel zur Fortsetzung eines aus schweifenden Lebenswandels vorent hielt, hat sich der Corpsstudent Her mann v. St. in der Isar ertränkt. Der Post-Aspirant 8., welcher vor we nigen Wochen bei einer hiesigen Post- Filiale eine größere Summe unter schlagen hatt« und darauf flüchtig ge gangen war, ist dem Vernehmen nach in Berlin verhaft«t worden und wird zur Aburtheilung demnächst hierher ge liefert werden. NK«lnvfalf. Edenkoben. Erschossen hat sich zu Rhodt in dem Garten Gelieb ten der 24jLhrige Philipp Reich, Win zer von hier. Haßloch. Gemeini>eschreiber Hu ber wurde durch die kgl. Gendarmerie verhaftet und in Untersuchungshaft nach Frankenthal abgeführt. Meckenheim. Der 76 Jahre alte Martin Kinzler, Zimmermann von Rödersheim, fiel beim Nachhausegehen in den in Rödersheim uneingefriedigten Bach und ertrank. Neustadt a. H. Die Papierfa brik von PH. Knöckel und Söhne hier feierte in den letzten Tagen ihr 160- jähriges Geschäftsjubiläum. Stuttgart. Auf das unterm 22. August erlassene Preisausschreiben zur Erlangung von Planskizzen für die Sängerhalle sammt' Nebenbauten zur Abhaltung des 6. deutschen Sän gerfestes sind insgesammt 11 Entwürfe eingegangen. Schmiden. Letzthin ertränkte sich «in« 70jährige Wittwe in unserem mit ten im Orte geleg«nen Feuersee. Die Unglückliche war schon seit längerer Zeit leidend und scheint ihre That in einem Anfall von Geistesstörung ausgeführt zu haben. Riedlingen. Kameralverwalter Hanvld feierte das 26jährige Jubiläum seiner Thätigkeit als Kameralverwalter in Heiligkreuzthal. Die gefammten Steuerbeamten des Kameralbezirks brachten dem Jubilar ihre Glückwün sche dar. Ulm. Die bayerische Regierung hat eingewilligt, daß das Geleise der elektrischen Straßenbahn über die Do naubrücke bis zum Neu-Ulmer Bahn hof geführt werde unter der Bedingung, daß in Bälde eine zweite Brücke am Gänsethor zu Stande kommt. Untertür kh ei m. Vom Kir chengemeinderath ging beim Gemeinde rath der Antrag ein, es solle die Po liz«istunde Wieden eingeführt werden; von letzterem wurde aber beschlossen, daß eine Aenderung vor Vollendung Wangen, OA. Cannstatt. Der hier wohnhafte, 48 Jahre alte Wein- Nachlessens vom Schlag« gerührt und war sofort todt. Der Schrecken der ganzen Hochzeitsgesellschaft war ent setzlich. Ludwigshafen a. S. Das Verfahren gegen Holzhändler Serna tinger, der aus Unvorsichtigkeit auf der Jagd den Küfer Winterer von Nenzin- Mannh e i m. Herr Hofkapell meifter Röhr ist vom September 1897 ab neben den Herren Levi, Strauß und Fischer an das Münchener Hoftheater engagirt. Unter dem Verdacht der Mitwissenschaft wurde die Ehefrau des Domänengehilfen Baro in Heidelberg, der bekanntlich einen Werthbrief mit 52,000 Mark Inhalt unterschlagen hat, verhaftet. Baro ist bis jetzt noch nicht nach Heidelberg eingeliefert worden. Bei der Herstellung einer Entwässe rungs-Anlage verunglückt« der 28 Jahre alte Kanalarbeiier Heinrich Hol lich aus Eschenthal, indem die Erd masse in's Rutschen kam und den Ar beiter vollständig verschüttete. Hollich konnte zwar noch lebend wieder an das Tageslicht befördert werden, jedoch er lag er schon nach einigen Stünden sei nen Verletzungen. Oesingen. Die 26 Jahre alte ledige Anna Maria Heppler hat sich wegen eines Liebesverhältnisses in der Güllengrube ertränkt. Villingen. Letzthin ist das fabrik der Herren Maurer, Pfaff Maier dahier abgebrannt. Brand ursach« bis jetzt unbekannt. Der Be trieb der Fabrik wird nicht unterbro chen. Weinheim. Die Hebamme We ber von hier wurde wegen mehrerer Verbrechen gegen daß keimende Leben verhaftet. Eine Haussuchung, welche in ihrer Wohnung abgehalten wurde, soll gegen ein- Anzahl von Mädchen aus den verschiedensten Gesellschafts schichten sehr belastendes Material ge liefert haben. Bern. Aus der Irrenanstalt Waldau brach der Pflegling) Scherec aus, welcher f. Z. den Landjäger Chri sten erschlagen hat. Genf. In Genf hat schon wieder ein blutiges Drama sich abgespielt; ein betrunkener Mann erschoß sich, nach« d«m er auf sein« Frau mehrer« Schüsse abgegeben; letzter« kommt mit d«m Le ben davon. Luzern. Di« Stadt läßt Vorar beiten machen für ein« elektrische Stra ßenbahn. Eine neu« Rigibahn (von Wöggis aus) wird geplant. St. Gallen. Die kantonal« Ge meinnützige Gesellschaft beschloß die Gründung eines Sanatoriums für Lungenkranke, womöglich im St.Galler Hochgebirge; der Kossenvorunschlag be trägt 160,000 Francs. Schaafhausen. Wegen ein«r Todesanzeige will der Verhörrichter Boll! gegen eine Wittwe Waldvogel Prozessiren, da diese in der Traueran zeige geschrieben, ihrem verstorbenen Bruder habe die von Bolli widerfah rene ungerechte Behandlung den Tod gebracht. Zürich. Die Zweitälteste Bürgerin der Altstadt Zürich, Frau Dorothea Brunner, geb. Koller, ist im Alter von 96 Jahren gestorben; sie war noch eine Schülerin von Joh. Heinr. Pestalozzi und von Hans Georg Näoeli. Der frühere Wirth im Zunfthaus zur „Meise", Herr J«an Bühler, ist gestor ben. Budapest. Wegen Urkundenfäl schung verfolgt wird von der Buda pest« Criminal-Abtheilung der Bank beamte, frühere Hörer der Medizin August Keller, der zum Schaden des Bodencredit-Jnftituts für Kleingrund besitzer zu Budapest Psandleihbries- Falsifikate in Höhe von mehr als 110,- 000 Gulden in Umlauf gesetzt hat und nach dem Ausland geflüchtet ist. Graz. Hier sind der Confectionär Kmelinger und außer ihm noch ca. 40 Personen verhaftet worden, darunter ein bekannter Professor und ein Ner v«narzt. Es handelt sich um grobe sittliche Vergehen. Mehrere Damen sind gleichfalls bloßgestellt. Wien. Ein Zögling der Orienta lischen Akademie hat sich vor einigen Tagen auf seltsame Weise das Leben genommen. Er fuhr in Begleitung ei nes Mädchens in einem Fiaker vor ein Haus in der Taborstraße, ließ das Mädch«n dort aussteigen und verab schiedete sich mit den Worten: „Mich siehst Du nicht mehr." Zum Kutscher rief er dann: „Ich werde mich jetzt in Ihrem Wagen erschießen, erschrecken Sie nicht!" und ehe der Kutscher sich von seinem Staunen über das Gehörte fassen konnte, krachte ein Schuß und der junge Mann fiel blutüberströmt zurück. Er hatte sich aus einem Re volver eine Kugel in den Kopf geschos sen und lebensgefährlich verletzt, er starb nach einigen Stunden. Aus Pa pieren, die man bei ihm fand, wurde erhoben, daß er Charles R. Horny heißt. Ferner wurde folgendes. Schrei ben an den Polizei-Präsidenten gerich tet, vorgefunden: „Löbliches Polizei- Präsidium! Ich tödte mich, weil ich mich gräßlich langweil«. Ich bitte, meinen Selbstmord zu vertuschen und beiliegende Briefe an ihre Adressen zu befördern." Der Besitzer einer hie sigen Wechselstube. Adolf Freund, hat sich weg«n großer Verluste an der Börse erschossen. Eine hundertjährige Geschäftsverbindung ist im Handels stande gewiß eine Seltenheit. Ihrer kann sich die seit dem Jahr« 1733 be stehende Tabakfabrik Gebrüder Ver des Schreiben empfing: „Ich möchte den 9. November 1896 nicht vorüber gehen lassen, ohne der ersten Sendung zu erwähnen, welche heute vor 100 freundschaftlichstem Verkehre fortbeste viel verkehrt hat. Die des Geschäfts waren damals die d'Or villes. die Neffen der Begründer des Geschäfts. Hier spielte zum Theil der Roman des Dichters mit der durch ihn unsterblich gewordenen Lili, nach der jetzt noch die Ofsenbacher Töchter mit Vorliebe genannt werden. Von den d'Orvilles selbst, deren es vor etwa einem Jahrzehnt noch drei Mitglieder der Firma gab, ist seit einigen Jahren wohl aber der Sohn einer geborenen d'Orville, der Frau Wittwe Büsing. Im Nordwesten der Ko- Bereiche der Pilberra-Goldselder oder legen ist. Was der Nachricht eine ge wisse Bedeutung verleiht, ist der Um stand, daß der Curator des Museums in Perth, Herr Woodward, die ihm vorgelegten Steine geprüft und auf dieselben ihrem Werthe nach den Cap diamanten gleichzustellen seien. Der Centralverein deut scher Kaninchenzüchter hat auf Ersu chen des kaiserlichen Regierungsarztes in Togo einen größeren Posten Zucht kaninchen über Hamburg nach West afrika abgesandt. Die Thiere sollen dort zur Erzielung einer größeren Ab wechselung in der Fleischnahrung ge züchtet werden. Im Interesse der Sache hat der Verein nicht nur sämmt liche Zuchtthiere, sondern auch die Transportkäsige gratis hergegeben. Buenos Aires abgegangene Dampfe« Uruguay hatte in Bordeaux eine An zahl italienischer Auswanderer an Bord genommen, darunter die aus den beiden Eltern, einem Sohn und eine« Tochter bestehende Familie Speranza. Auif der Reise von Bordeaux nach Marseille hatte diese die Bekanntschaft eines Landmannes Namens Marino Francese gemacht, der gestand, von der italienischen Polizei verfolgt zu den, da er feiner Frau und ei.,ein Freunde verschiedene Messerstiche ver setzt habe. Die Folge war. daß man scherzhalber Francese vorspiegelte, ein italienisches Kriegsschiff liege in Bue nos Aires vor Ankrr.um den Flücht ling bei der Landung zu verhaften. Eines Tages war der junge Speranza in dem Zwischendeck im Begriff, sich zrv rasiren, als Francese eintrat und ihm die Hand reichte. Als der junge Mann ihm die seine gab, warf Fran cese ihn zu Boden und stieß ihm sein » Messer in den Rücken. Die« Speranza schrie um Hülfe, abeiaMW sie wurde niedergestochen. Ihr der sich auf dem Verdeck befand, darauf gleichfalls herab, worauf ein mörderischer Kampf entspann. Capitän, der Schisfscommissar andere Personen, welch« wollten, wurden gleichfalls von mit einem Revolver und einem bewaffneten Francese bedroht, doch ge- » lang es dem Commissar, ihm den Re- I volver zu entreißen. Nach Widerstande wurde der rasende dingfest gemacht und im fängniß untergebracht. Er wird bis zur Rückkehr des ver bleiben, um dann in Frankreich vor Gericht gestellt zu werden. Speranza, seine Frau und sein Sohn sind schwer verwundet. V i s h e r ga l t Fra n k re i ch als das Land d«r unblutigen Duelle, allein dieser Ruf wird ihm von Un garn nicht nur streitig gemacht, son dern es wird sogar überboten, denn dort schießen die Duellanten nicht ein- Historie erhellt. Zwischen den Abge ordneten August Pulszki und Arpad Szentivanyi hatte in den Bouloirs des> Abgeordnetenhauses zu Budapest «in Wortwechsel stattgefunden. Dieses Rencontre führte nunmehr zu einer Herausforderung. Die Duellanten hatten ursprünglich einen dreimaligen! Kugelwechsel bei 26 Schritte Distanz und 16 Schritten Avance vereinbart. Da jedoch die Beleidigung eine sehr ge ringfügige war, wurde ein Waffenge richt eingesetzt, welches entschied, daß ein einmaliger Kugelwechsel vollauf ge nüge. Das „Duell" hat Vormittags in der Franz Joseph Cavallerielaserr.e stattgefunden. Die Secundanten hat ten bestimmt, daß innerhalb 30 Se cunden zu schießen sei; es siel jedoch kein Schuß, worauf die Affaire als ausgetragen betrachtet wund«. Di« Duellanten tauschten Entschuldigun gen aus und verließen versöhnt den Kampfboden. Vor längerer Zeit wur den der Baron von der Goltz und sein Förster in der Straßburger Gegend von zwei Wilddieben erschossen. Es gelang, die Mörder einzusaugen, und verurtheilt und hingerichtet, der andere zu - lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurtheilt. Dieser Letztere, ein ge wisser Anton Kopistecki, entsprang je doch und entfloh nach Rußland, w» ihn aber die russische Grenzwache so gleich festnahm. Anfchein»nd hatte er auch den russischen Behörden gegen über kein reines Gewissen, denn er wurde dort lange festgehalten. Jetzt ist seine Auslieferung von Mkawa aus an das Grenz-Polizei-Cominissarat Jllowo erfolgt. Unter Aufsicht vok zwei Gendarmen und an den Füßen mit Ketten geschlossen wurde er mit der Bahn nach Graudenz weilerbeför dert. Tödtlich verletzt wurde durch rohe Mißhandlungen der Bäcker-- Meister Groß in Spandau. In dem Hause desselben wohnen die Gehilfen und Lehrlinge der Stadtmusikkapelle, die dort auch ihre Uebungen veranstal ten. Der Meister, welcher wegen sei nes Gewerbes am Tage der Ruhe pflegen mußte, wurde durch die musi kalischen Exercitien oft gestört, und äußerte er in heftiger Weife seinen Un muih darüber. Darauf fielen mehrere Musiker über ihn her und bearbeiteten ihn in roher Weise mit Schemelbeinen. Besinnungslos blieb er unter ihren Streichen liegen; seine Schädeldecke ist eingefchlggen,und an seinem Aufkom men wird gezweifelt. Der Musiker Schulze, der Hauptthäter, ist verhaftet worden. Neulich Nachts drangen im Bezirk Bagnorea sechs bis sieben Räuber in ein vereinzelt liegendes Klo ster der Franziskaner ein. Durch das Giräusch, das die Räuber beim Suchen nach Beute machten, erwachten die Mönche; etwa zwanzig kamen aus ih ren Zellen, bewaffneten sich mit Gew:h ren und schössen auf die Räuber, welche die Flucht ergriffen. Der Ansiedler und Feld hüter Petschke in Jminlinko bei Pletzko in der Provinz Posen wurde von den Brüdern Roslowski, von denen der eine 18, der andere 16 Jahre alt ist, auf dem Felde ermordet und an Ort und Stelle vetscharrt. Eine Gerichts ccmmission soll am Thatort festgestellt haben, daß Petschke noch lebend vergra ben wurde. Die Verbrecher sind ver haftet. Durch eine Gerichtsver handlung in Petersburg wurde ermit telt. daß ein Gendarm aus Pleskau seit etwa 16 Jahren viele eines Verbre chens Beschuldigte derartig gefoltert hatte, daß die Leute an den Folgen dir Tortur starben. Der lSendarm -ind seine Mitschuldigen erhielten Geling nÄ'—fcn J^h^en. 7
Significant historical Pennsylvania newspapers