6 Die Prinzessin mit dem Dc:tor- Hut. Ter russisch-türkische Krieg war be endet und Literaten wie Künstler Ruß« jinds begannen aus dem ungeheure!? Reservoir von dramatischen Bigeben heiten aller Art, als welches ein Krieg sich darstellt, die Stosse für ihre Schöpfungen he:auszugreifen. Manche dieser Darstellungen haben Weltruhm erreicht, wie beispielsweise die gemal ten Schlachtfeldgreuel Wereschagiu's; andere auf schlechtem Papier zur Massenverbreitung im Volte bestimmt sind nur im Innern des ungeheu ren Russenreiches bekannt gewoidcn. Zu diesen be'che d n:rin Kunstwerien gehörte zu jener Zeit auch sie Vignette einer Broschüre über den Krieg: oa sah man einen schwerverletzten Solda ten und über ihn beugt sich liebevoll eine Frau, die seine Wunoen verbin det... Gewiß, ein sehr abgebrauchtes Motiv, aber es scheint, daß gerade solche einfache, leicht verständliche Symbole der Kunst die größte Wir kung erzielen; bn dieser Vignette war dies wenigstens der Fall und oie Saat, welche der Zeichner jene- Bildchens, vielleicht sich selbst unbewußt, gestreut, wird jetzt nach so vielen Jay.'en em porsprießen als eine schöne Fruclit der Nächstenliebe, und dazu in cinem Lande, dem das Schicksal sei! lahr koinmen, klingt wie ein Märchen soft: «inem achtjährigen Prinzeßchen fiel das Bild in die Hände und dieses Fur stenkind eines unglücklichen Volkes be schloß, eine Samariterin zu werden, zeßchen von dazumal schickt sich an, das erste armenische Spital in ihrer Hei math zu gründen. Diese Dame ist Fräulein Dr. M. Jahres 1892, war die junge Medici nerin als Choleraarzt in ihrer H.-i -math thätig und sie zeigte dabei jene hat. Sie war die einzige, medicinisch gebildete Person jener Gegend und ihre Thätigkeit erstreckte sich weit über i den Umkreis der „36 Dörfer" so heißt im benachbarten Persien der Be- V sitz der Melik (Fürsten) Vcglarion;— ..1 und dieses Territorium hat mehr als Einwohner. gco- Tage mit 70, keinen Tag »nter 18 Patienten. Die letzten drei Monate verbrachte sie als Assistentin von Fr^au menisches Spital, das erste !n ihrer Heimath, zu errichten. In Tislis al lein prakticiren zur Zeit übrigens neun russische Aerztinnen, die auch Mitglie der der kaiserlichen Gesellschaft der Aerzte-Abtheilung Kaukasus sind. Niel in der Löwengrube? Pepi, paß' auf! Wonach habe ich gefragt? Pepi: Nach dem Daniel in der Löwenbraue rei! Vor Gericht. Richter: Zeuge, was sind Sie für ein Lands mann? Zeuge: Ich bin Berliner. Richter: Und Ihre Beschäftigung? Zeuge: Ich bin französischer Koch! Achso! Ich habe heute mal meine Garderobe ausgeräumt, alle meine alten Sachen habe ich verkaust. Du glücklicher Mensch! Nun, so thue Du es doch auch! Das kann ich nur nicht. Warum denn nicht? Ich habe keine! Gewohnheitsfrage. Freier (Stammgast): „...Herr Wirth, ich möchte Sie um vi« Hand einer Ih rer Töchter bitten!" Gastwirth: „Hell oder dunkel?" . Genau. Bräutigam (dem die Mitgift feinerßraut ausbezahlt wird): „Bitte, es fehlen noch 10 Mark!" Schwiegervater: „Wie haißt! Die 10 Mark hat meine Tochter schon! Die hat sie als kleines Kind verschluckt!" Die hochedlen Herren vom Rhein Sie zählen von Alters her zur höch sten Aristokratie, die Hochedlen Herren vom Rhein. Es ist ein uraltes Ge schlecht vom Stamme derer von Ries ling; wie lange sie schon am sonnigen Rheinufer sitzen, das weiß man nicht genau, denn auch die gelehrtesten Chro nisten sind sich darüber nicht recht einig. Wie das so mit uralten Geschlechtern geht, ist die Sippe im Laufe der Jahr hunderte schier riesengroß geworden; wenn sie ab und zu an einem Familien tage zusammenkommen man sagt, im altehrwllrdigen Rathskeller zu Bre men fänden dann und wann solch« Ta gungen statt stellen sich Vettern und Basen ein vom ganzen Rheinlauf, von Schloß Johannisberg. Basel bis zum Siebengebirge. Sie alle sind ungemein stolz auf die Zuge hörigkeit zur alten Sippschaft und sie beanspruchen alle ihren Theil von dem jahrlichen Segen Kaiser Karl's „Bei Rüdesheim. da funkelt der Mond in's Wasser hinein Und baut eine goldene Brücke wohl über'n grünen Rhein; Der Kaiser geht hinüber und schreitet langsam fori Und segnet längst dem Strome die Re ben an jedem Ort." Das bat ihnen Emanuel Geibel aus drückl'.h Ustätigt, und es ist ganz un leugbar, daß er einiges von der Genea logie diese: Sippe verstand. Bei allem schuldigen Respect vor den edlen Herren muß man aber doch zuge ben, daß si« nur zum kleinen Theil wirklich zum hohen Adel gehören; es gibt in dem Geschlecht fürstliche Häu ser, erlauchte gräfliche Zweige, frei herrliche Zweiglein und einfache Her ren von „von"; «s gibt leider fogar Capitelfaalvvn Erbach, auch wer wollte es leugnen? eine gar nicht so kleine Anzahl abgefallener Glieder, bitterböser Gesellen. Das Volk am Rhein kennt diese schlimmen Ritter von der traurigen Gestalt sehr wohl. „Rambaß" oder Flöhpeter, Saurach oder Rachenputzer, auch Flick schneider nennt es sie, und, wenn sie gar zu arg sich mausig machen, ingrim mig gar: Garibaldi. Wir haben es hier nur mit dem wirklichen hohen Adel zu thun: mit den edelsten Gewächsen, den Hochgewächsen des Rheingaues selbst. Groß ist das Areal nicht, auf dem sie gedeihen. Die ganze Weinbaufläche etwa bis Caub —sie umfaßt nur 1783 Hektar, etwa 4297 Acres. Aber auf diesem Areal liegt Schloß Johannis berg' liegt der Steinberg, Schloß von Erbach mit dem Markobrunn, von Rauenthal, von Rüdesheim, von Gei senheim, von Aßmannshausen! Gesegnet sei der Rhein! In der Kelterei von Erbach. Hoch ragt über den Rheingau das ""s' K'-h "'t s H 1106 dort oben auf der damals öden kahlen Höhe Benediktiner ansiedelte. Als sich dann sein Schwager, der Rbeingras Richols, von einer Kreuz fahrt heimgekehrt, einige kleine antise mitische Scherze im goldenen Mainz zu Schuloen kommen ließ, und als sich die Juden, als des Kaisers allzeit getreue Kammerknechte, über den losen Grafen beschwerten, schenkte er zur Buße de« Mönchen auf dem Bifchofsberge so hieß bisher der Klosterhügel groß« Ländereien! und weil die Greuelthaten an den kaiserlichen Schutzjuden gerade am Johannistag geschehen waren, so wurde auf sein Begehr der Name des Klosters in Johannisberg umgetauft. Die Mönche aber wurden bald die trefflichsten Winzer und Kellermeister weit und breit. Sie erfreuten sich ihrer Herrschaft bis zum Jahre 1716, in welchem das Kloster aufgelöst wurde, nachdem die Gebäude schon im dreißig jährigen Krieg« zerstört waren. Der Berg mit feineir Wundernden ging dann in den Besitz des FUrstabtes von Fulda über und hat seitdem den Her ren wiederholt gewechselt; der heutige Eigenthümer von Schloß Johannis berg ist der Fürst v. Metternich. Für die Pflege der Reben und der Kellereien hat die Mettermch'sche Verwaltung mustergiltig gesorgt, ja sie ist dadurch, daß sie ihre Edelweine zuerst in Ori ginalfüllungen abgab, bahnbrechend für den Betrieb auf den anderen großen Weingütern des Rheingaues geworden. Es sind kostbare Tröpskin, jene Eabi nettswein« aus den Kellereien. GährkeNer in Hattenheim. Schloß Johannisberg verfügt über etwa 25,93 Hektar Weinberge und es producirte jm Durchschnitt von vierzig Jahren jährlich ungefähr fünfunddrei tzig Stück Wein. Davon geht zunächst der Zehnte an den kaiserlichen Hof ab; das alleredelste Gewächs reservirt der Fürst für den flaschenweisen Berkauf als Cabinettswein. Der größte Theil wird in öffentlicher Auction verkauft. Uebrigens ist Fürst Metternich denn doch nicht der Alleinherrscher von Jo hannisberg. Im ziemlich weiten Um kreis um den Schloßberg finden sich auch andere Rebenhänge, die gar vor zügliche Tropfen liefern. Neben dem „Dorf dessen Wein gesiedelt und das prächtige Kloster Ellerbach erbaut. Der heilige Bern hard von Clairvaux gründete 1123 die Grundriß des Baus mit dem Rüssel im Waldboden vorgezeichnet haben soll. Die Abtei Ebersbach gedieh, viel leicht nicht zuletzt durch den ausgedehn ten Weinhvndel, welchen die Cisterzien ser schon im Mittelalter trieben. Hat ten sie doch ihre eigenen Schiffe, die, Schloß Vollrads, ging. Ein großer Theil des herrlichen Baus dient heute als Gefängniß; die schönsten Räum« aber sind der könig lichen Dominialverwaltung überwie sen worden, die hier ihre Weine lagert. Die königliche Domäne hat, wie man am Rhein sagt, die unstreitig beste „Weinkarte" im ganzen Rheingau, das heißt, sie besitzt in fast allen Gemar kungen vorzugliche Lagen. Die Krone ist der Steinberg; aber neben ihm müssen di« Domänenwein« von Nero bertz bei Wiesbaden, von Hochheim, von Hattenheim, Markobrunn, Gräsen berg, von Rüdesheim und Aßmanns hausen rühmend genannt werden. Es sind im Ganzen 76,6 Hektare, die zur Herrschern in Rang und Würd«n an zureihen? Theil vom alt«n Rüdes heim. Die Frage ist äußerst schwer, viel leicht mit Bestimmtheit gar nicht zu be antworten. Hier entscheidet persönliche: Geschmack, ein wenig zudem wohl die Mode des Taaes. Auch sind die Jahr gänge maßgebend, denn selbst in den gesegnetsten Weinjahren reift die Traube keineswegs an allen gen des Rheingaues gleich gut. So schoß, um nur ein Beispiel anzuführen, im Jahr« 1883 Rüdesheim weitaus die Krone ab. Man pflegt heute im Allgemeinen den Rauenthaler als das drittedelste Hochgewächs zu klassisiciren. Mag er darum auch hier diese Stellung ein nehmen, die besonders einzelne Lagen: Gehren, Wi«shell, Rothenberg, Lan genstück, Hühnerberg, Pfaffenberg, Nonnenberg, Alzern etc. zukommt. Der Rauenthaler hat sich erst allmä lig zu dem Ehrenplatze emporgerungen, den «r heute einnimmt. Vor einem hal ben Jahrhundert noch rangirte er unter Alte Burg (Eltville), den Weinen dritter Klasse, aber sorg same Pflege und verständnißvolle Be handlung haben ihm mehr und mehr zur Würdigung verholsen. Daß dem so ist, verdankt Rauenthal nicht zuletzt dem „alten Prokurator", der die schön sten Lagen in der ziemlich weit vom Rhein, an der Straße von Walluf nach ten Procuratvrs", wie der Dr. jur. August Wilhelmj -im Rheingau allge mein genannt wird, zu gedenken. Etwa der Geigerkönig. Brentano'fches Haus. Markobrunn ist eine Weinbergslage zwischen Erbach und Hattenheim uno trägt seinen Namen von einem Brun nen. der gerade an der Grenze beider Feldmarken steht, aber noch zu Erbach gehört. Di« Erbacher haben ihn einst, stolz darauf, daß Markobrunn damit gewissermaßen ihnen zugesprochen ist, mit der Inschrift versehen: „Marko brunn Gemeinde Erbach." Das nahmen jedoch die Hattenheimer krumm und flugs rächten sie sich durch die von -cht rheinländifchem Humor zeugende bissige Inschrift: „So ist es recht und so soll es sein: Für Erbach das Was ser, für Hattenheim den Wein!" Die besten Lagen.von Markobrunn sind im Besitz der königlichen Domäne großen Weinfürsten des RheingauS, der von Lorch bis Hochheim begütert ist. Der üblichen Klassif'.cirung nach müßte jetzt wohl Rlldeslheim genannt werden. Aber der vielbesungene RU desheimer wird v«rzeih«n, wenn vor ihm zwei weniger bekannte Größen ein geschoben werden: der Gräsenberger nämlich zuerst, der bei Kiedrich auf ei nem ganz kleinen Gebi«t« wächst, von dem d«r größte Theil d«r königlichen Domän« gehört; vielleicht bekommen di« Leser Achtung vor diesem Wein, wenn sie erfahren, daß z. B. am 29. Mai 1888 aus öffentlicher Verst«igerung in Kloster Eberbach für rund 676 Liter 1868 er Gräsenberger der Betrag von 12,510 Mark erlöst würd«! Zu zweit ist zu n«nnen Schloß Vollradser von um das schöne Schloß des Grasen Ma tuschka scharxn, das in «iner Senkung unweit von Schloß Johannisberg ein gebettet liegt. Nun aber zu Rüdesheim. De: alte Fischart sang: „Dort unten an dem Rheine, da ist «in Berg bekannt, Der trägt «in gute Weine, Riideshei mer genannt Der hat «in geistlich Art an sich, macht äußerlich und innerlich!" und wie vor Jahrhunderten ist heute noch das feurige Gold von Rüdesheim berühmt und allbeliebt. Rüvesheim ist die größte Gemarkung im Rheingau und wohl auch die ertrag reichste; über 200 Hektare sind hier mit Reben bepflanzt, von denen fast die Hälft« auf die Terrassen d«s „Berges", des südlichsten Hanges des denkmalge krönten. Niederwaldes entfällt. Außer dem Berg« sind Hinterhaus, Rottland, Brunnen, Burgweg, Rof«n«ck, Stum pfenort, Pares, Bischofsberg als beste Lagen zu nennen. Vielverzweigt ist der Besitz: die königliche Domän«, di« „Weinfürsten" Graf Ingelheim und Freiherr von Zwierlein, Wilhelm? und nicht zuletzt der große Rüdesheimer Wein Händler Baptist Sturm, dessen Kellereien nach denen der Aktiengesell schaft Wilhelmj wrchl di« bedeutendsten des Rheingaus sind, haben an der Ge markung hervorragenden Antheil. Am Neroberg«. Welch' ein gesegnetes Fleckchen Erde dort von dem langgestreckten Dorfe Winkel, in dem einst Altmeister Goethe im gastlichen Brentam/schen Hause schöne Tage verlebte, über Geisenheim, dem wie in «inem einzigen Garten ge betteten, bis noch Rüdesheim hinab! Sind es auch nicht Hochgewächse im allerengsten Sinne, die Winkler und Geisenheim», so zählen sie doch zu den edelsten Weinen >d«s Rheingaus; wer den Geisenheimer Rothenberg und Ka pellengarten, w«r den Winkler Hasen sprung und Dachsberg nicht zu schätzen weiß, der sollte lieber seine Zunge ganz vom Rheinweinrömer fern lassen. Man thut überhaupt gut, sich zu gewöhnen, von Cabin«ttsweinen abgesehen, nicht allzu ausschließlich nach den berühm ten Namen zu schätzen und zu kaufen: es gibt im Rheingau so mancherlei Ge wächse, die höhere Ehren verdienen, als ihn«n heute noch nach der landläufigen Werthmessung d«s großen Publikums zu Theil werden. Da ist, um nur eini ges einzuschalten, der Hallgartner Schönhelle, da ist der Hattenheimer Nußbrunnen, da ist der Erbacher Sie gelsberg und der Eltviller Taubenberg, da ist endlich, freilich nicht mehr streng genommen zum Rheingau gehö- Lagen: der Domdechaney, dem Kir chenstllck, dem Rauchloch, dem Stielweg und dem Victoriaberg „Du duftest Balsam, wie mit der Abendluft Der Würze Blume an dem Gestade dampft, sehen Geist Nachahmst, bist glühend, nicht aufflam mend —" fang schon Klopstock von dem Hochhei mer Gold. Da ist endlich auch, ein Schooßkind der preußischen Domänenverwaltung, Umgebung des Weltbades Wiesbad«n. Und nun noch einmal rheinabwärts, um den letzten der wirklichen Hochedlen Herren an Ort und Stelle kennen zu lernen, den köstlichen Rothen von Aß mannshausen, den edelsten Rothwein, der überhaupt in deutschen Gauen wächst. Aus einem Rebsatz von blauen Bur gundertrauben gezogen— Klebroth sagt d«r Rheinländer vereint der Aß zeugniß ist in der Güte keineswegs gleich so kommt es, daß so Mancher, der sonst eine feine Zunge sein nennt, Aßmannshauser getrunken hat und doch wenig gut auf das Gewächs zu sprechen ist. Der kleinste und beste Theil d«r G«markung ist im Besitz der königlichen Domän«. Das find die Hochedlen Herren vom Rhein! Der Dichter der vtattonalhymn« Während er auf dem New England Depot in Boston die Ankunft eines Zuges erwartete, wurde der hochbetagte Dr. Samuel Francis Smith, der Dichter unserer Nationalhymne „Ame rica" vom Schlage getroffen und we nige Minuten später war er eine Leiche. Der Verstorbene wurde am 21. October 1808 zu Boston geboren. Er graduirte 1332 auf dem theologi schen Seminar zu Andover und war dann Geistlicher an verschiedenen Kir chen in Waterville, Me., und Newton, Mass. In ersterem Orte bekleidete er auch ein« Zeit lang die Professur für moderne Sprachen an dem dortigen College, das ihm den Doctorgrad D r. S. F. S m i t h. ertheilte. Von 1876—76 und 1880— 82 besuchte er die wichtigsten Mifsions stor Smith ist der Verfasser zahlrel -1832 bei einer Kinderfeier in der Pack Str. Kirche zu Boston gesungen. Dr. Smith beherrschte fünfzehn Sprachen mächtig. Er übersetzte viele deutsche Gedichte für die „Juvenile Lyre" und zahlreiche Artikel aus dem Converfa- Die Unglückszahl. A.: „Gestern ist mein dreizehntes Töchterchen angekommen!" B.: „Dreizehn, das bedeutet Un glück... Gieb acht, da kommen noch mehr!" Sah nicht blos doppelt. Frau Kandel: Wenn Du Dich so sehen könntest, wie ich Dich sehe, Du Herr Kaudel (stark angeraucht): Und w—wenn Du D —Dich so sehen k—könntest. N —n —natalchen, wie ich D —Dich seh', Du tv —würd'st noch mehr Augen machen. kleine Bertha, die ist um 10,(XX) Mark HNPerbc l. „Hat Ihre Toch- Nichts. Kann meine Frau es reiten?" „B.: „Das weiß ich nicht, ich hab« sammenfließen, was bilden sie dann, Karlchen? Schüler: Einen Klex! —Ein n e ue rlam m e r. „Je. Monat Kassenjammer! Fein unterschieden. Eine Hauswirthin überrascht ihren sie entrüstet zu den, scheinbar ohne Reue dastehenden Thät:r, „ist das ein Benehmen! Wenn Sie sich nicht fchä — Gemüthlich. Sommer frischler: „Wenn es eine Rauferei gibt, dann wird bei Euch wohl gleich mit dem Messer zugestochen?" Bauer: „Dös gibt's bei uns net! Wenn ma' mit Oan' Streit kriagt, aufi, oder a' Watsch'n abi, oder a' Maulschell'n eini, oder an' Steck'n umi und nacha is's Mi!" Zischerstechen auf der Seine Ii» Paris. In Frankreich liebt man die unter dem Namen Fischerstechen bekannte Art von Volksbelustigungen besonders in Lyon, und von dort ist sie auch nach Paris verpflanzt worden, als man bei der Einführung der kleinen, Mouches (Fliegen) genannten Dampfboote für den Personenverkehr auf der Sein« in nerhalb Paris gelegentlich der Aus stellung von 1867 beinahe das ganze Personal dafür von dort kommmen ließ. Seitdem hat auch Paris in je dem Sommer sein Fischerstechen. In der Nähe des Viadukts am Point-du- Kampfstechen. Jour werden oberhalb und unterhalb zwei Reihen der erwähnten Mouches in der Seine verankert, so daß eine Art Basin gebildet wird, in dem nun diese eigenartigen Kampf spiele vor sich gehen. Bei dem eigent lichen Kampfstechen stehen Theilneh mer auf einer Plattform im Hinter theile des Bootes, das von acht Matro sen mit «iner Art von geraden Holz- Kämpfer hat auf der Brust ein vier eckiges Holzschild, das in verschieden farbige Quadrate getheilt ist. DaS Entenschwim en. Quadrat in der Mitte ist roth und muß im Vorbeifahren von dem Geg getroffen werden, wenn er den Ande ren in's Wasser werfen will. Jeder ander« Stoß kann leicht parirt werden, so daß die Lanze, ohne die gewünschte Wirkung zu erzielen, abgleitet. Nicht selten kommt es aber vor, daß beide Kämpfer, welche natürlich alle ge wandte Schwimmer sein müssen, in's Wasser fallen. In diesem Falle geben sie sich in dem feuchten Element zum Zeichen der Versöhnung einen Kuß. Großen Jubel entfesselt jedesmal daS Entenschwimmen. An eimr langen Stange hängt über dem Wasser ein mit Enten gefüllter Käfig, an dem Feuer werkskörper angebracht sind. Sobald sie entzündet werden, brennt der Fa den durch, der den unteren Deckel deS Bugsprietklett«rn. Käfigs festhält. Dieser klappt daher herunter, die Enten fallen in's Wasser und schwimmen nach allen Seiten t«- Vvn. In diesem Augenblicke springen die Theilnehmer an dem Entenschwim men in's Wasser und suchen die Thiere zu erhaschen. Bei dem Bugsprietklet tern ist dieser in schrägerMichtung über das Bordertheil des Schiffes hinaus rekgende Mast mit schwarzer Seife be strichen und daher sehr schlüpfrig; an seinem Endpunkte ist eine kleine Fahne befestigt, die es herunterzuholen gilt. Für die verschiedenen Sieger sind prächtige Preise bestimmt, und nach Beendigung des Fischerstechens ent wickelt sich am Ufer ein lustiges Volks» s-st. Seufzer. Alte Jungfer (am Sticktisch; vor ihr ein Kalender): „Wie doch die Zeit ver geht; vor vierzig Jahren war ich noch Au! A.: Das Zeichen auf Jh :em Gesicht ist wohl ein Muttermal? kenivs, silbernes Besteck anschaffen!" —> Gatte: »Aber, mein Kind, wir sind doch so wohlhabend, daß Niemand > zweifelt, daß mer hab'n silbernst"
Significant historical Pennsylvania newspapers