6 Ob der Stmvm «dich umtobt, Um heu lt umd umschnobt. Dich beugt u«nd ««hebt, «Daß jedes Aastlein am dir bebt: Fest stehst du, «msam« Tanne. In das Felsgestein Ohne Rast und Ruh Treibst dorive gähon Wurzeln d», Um Trotz zu bieten dem Wetter. Doch der Blitz sucht gern Dem Thal« fem Trifft dich sein Strahl «inst, wie so schön Ist, Wettertann«, «dein Sterben. Stehst über'm Thal Won Gottes Allmacht zeugend. Mo lid-cn-Aelilii. In den ersten Tagen des Rabi-el- Auwel, des «dritten «Minats des mo hammedanischen Jahres, wird von al len Beleimevi» des Islams der große „Mol'd-en-Nobbi", der Geburtstag des Propheten, gefeiert. Die Vorbereitun gen Hierzu beginnen in Kairo bereits mit dem 2. des Monats, während die Hauptfestlichkeit in der Nach! mach dem 12. stattfindet. Ein« Unzahl von Zel- und Budsn erhebt "ch auf 'dem im äußersten Südwesten oer Stadt, nicht weit vom Nil gelegenen Platze Kasr el-Ali, auf welchem «das Fest gefeiert wird, und «ine ungeheuere Menschen menge zu Fuß. Pf«rde, Esel und Wa- Tag«san,bruch. Der Platz «ist in zwei Theile getheilt, «von denen, de« eine mit seinen großem, schönen Zelten, m 'deren Herstellung die Orientalen Meist«: sind, einen prächtigen Eindruck macht. Be sonders die >dem Chedive, den Mim reichen Pasch: s errichteten fallen dem Beschauer in'S Auge; immer sind sie mit großen Glaskronleuchtern, kostba ren Teppichen und Divanen ausgestat tet. In den kleineren Zelten sehen wir Andächtige mit untergeschlagenen Bei den auf Teppichen >im Kreise um einen Vorleser sitzen, der ihnen die Geburt des Propheten mit allen Zeichen und «ben, vorträgt. Auch heulende und tanzende Derwische sehen wir ihren „Sikr", ihre Andachtsübung, halten, eng umstanden 'von «iner schaulustigen Menge. In dem zweiten Theile des Festplatzes finden wir Kaffeehäuser, in denen Haschisch geraucht wird, oder sen treiben: andere, in denen Märchen erzähler ihve Vorträge halten, dann viele Buden, in 'denen Süßigkeiten ver kauft werden, Gaukler, Spaßmacher und Zauberer, ferner viele Karussels, Schaukeln u. s. w. Das Treiben Minmt an Lebhaftigkeit beständig zu und erreicht mit 'der Nacht mach dem 12. seinen Höhepunkt. Em großes Feuer werk, sowie Gebete in verschiedenen Moscheen, 'denen auch die Vertreter der «Regierumi, «beiwohnen, 'beschließen 'das Fest. Bis vor wenigen Jahren fand am Tage,mach 'dem 12. als Schlußfeier des großen Festes eine eigenartig« Ce remonie, 'das „Ueberreiten der Sadije- Derwische", statt. Diese vollzog sich ebenfalls unter 'ungeheuerem Zulauf der Bevölkerung und bestand darin, daß sich 60 und mehr dem Derwischor den der Sa'ddje und Refaije angehö rende Leute, denen sich viele Freiwillige anschlössen, auf den Boden warfen, so dicht wie möglich aneinander drängten und die Arme unter dem Antlitz zu sammenlegten, «um ihren Schech über sich hinwegrsikm qu lassen. Der größte Theil der „Anidächtigen" hatte dieNacht beten zugebracht, und die große Hitze, der sie durch ihre Lage und die Ein wirkung der Sonnenstrahlen ausgesetzt waren, that «das Uebvige, um sie fast ihrer Sinne zu berauben. Bald ver künden die Rufe der Menge das Na hen des Schechs, welcher das Ueberrei «ten zu vollziehen hat. Es ist ein alter, ernst ausschauender Mann, dessen Haupt mit einem großen, grünen Tur ban, dem Zeichen seiner Würde, bedeckt «ist. Das Pferd, welches er reitet, ist «nicht beschlagen. Nur zögernd und am Zaume fortgezogen, .tritt es auf dit ersten der aus seinem Wege Liegenden und bewegt «sich langsam und vorsichtig vorwärts schreitend auf dem lebenden Boden dahin. Die Menge ist in höch ster Erregung und murmelt beständig Koransprüche vor sich hin, während das dumpfe, unablässige „Allah! Allah!" der auf dem Boden Liegenden nur halb erstickt empordringt. Sobald das unglücklichen Opfer unter dem Bei stand der Menge. Sie haben sich zwar durch ihre That ein großes Verdienst vongetragen haben. Der vorige Che dive, Tauf'r? Pascha, untersagte die Ausübung dieser und er — D ? mestik« n - Rache. Bur sche: „Einen Esel, ein alte? Rhinoceros hat mich d«r Herr Major genannt! Bon dessen zurückgelassener Cigarre die Asche auf den Teppich streifend.) So, jetzt mag er sich hüten, wenn die Frau Majorin nach Hause kommt!" Dannappels leljte Kegelreise. Der Kegelclub „die fidelen Ratten" hatte seine Kegelkasse mit den Erträg nissen der Beiträge, der Strafen etc. wieder einmal bis an den Rand ge füllt, und die Rufe der „Ratten" nach einer urfidelen Kegelreise wurden lau ter und lauter, bis endlich „der Hen Vorstand" sich dazu herbeiließ, eine Versammlung über die Frage: „Wo hin die Fahrt?" anzuberaumen. Diese kam nach ungezählten Reden und schier unzählbaren Schoppen denn auch zum Entschluß, als Ziel der Kegel spritze die Hauptstadt zu wählen und dort in dreien Tagen die Kegelkasse gründlich „dünne zu machen." Am übernächsten Tage wollte man mit dem Frühzuge 5 Uhr 30 Minuten die Fahrt antreten. Dannappel, Mitbegründer des „fide len Ratten"-Clubs, Inhaber des gro ßen, zwei Pfund schweren Rattenor dens, Rentier und einflußreichstes Führerschaft das größte Plaisir für Hoffnung vollinhaltlich zu erfüllen. Sein Koffer war gepackt, die Tasche mit den „Essabilien" hätte mit ihrem Inhalte ausgereicht, um zwei Dutzend FrllhstUcksportioncn zu liefern und der Wecker war auf 6 Uhr gestellt, um Dannapel pünktlich zu dem früh L Uhr 30 Minuten abgehenden Zug auf den nur zehn Minuten von seiner Woh nung entfernten Bahnhof zu bringen. Der Wecker that auch pünktlich seine Pflicht, aber es waren doch schon acht kostbare Minuten verflossen, ehe Dan nappel aus dem Bett und in seine Ho sen fuhr. Mit einer Hast, wie sie bei dem ruhigen Kegelbruher sonst selten war. kleidete er sich an und erreichte gerade noch an der nächsten Straßen ecke eine Droschke mit einem sehr ver schlafen aussehenden Kutscher und dito Pferd, die beide, der eine durch die Verheißung eines Trinkgeldfünfzigers, der andere durch ein paar Hiebe mit dcr Peitsche lebendig gemacht wurden. Hatte das Hottchen diese Hiebe als einen Ausfluß der ungerechten Verthei lung der Glücksgüter dieser Welt auf gefaßt oder waren ihm die Kobolde des Schabernacks in die Glieder gefahren, genug, das rasche Tempo, das unsern Dannappel mit süßen Hoffnungen, rechtzeitig in das Coupe gelangen zu können, erfüllt«, ging alsbald in ein einen Fehltritt, brach in die Knie und krach! war die Deichsel entzwei. Hilfe war in Gestalt eines notizbuchbe- Perron, als der Pfiff die Abfahrt des lich gewesen, ein Coupe zu erreichen, hätte nicht der höllische Pech-Satan ihm zwei neue Hindernisse in den Weg gestellt. Diese Hindernisse bestanden in den Personen eines in Civil geklei deten und eines uniformirten Beamtcn, von denen der erstere ihm ein Blatt Papier vor die Nase hielt, während der Zweite ihn vorsorglich bei den Schul tern gepackt hielt. ,Sie sind der Einbrecher Kümmel gold!" herrschte ihn der Erstere an. „Das Sigr-alemenl stimmt auffallend, vorwärts, Wachtmeister, mit dem Kerl auf die Wache!" Dannappel protestirte und das Glück wollte, daß ein höherer Bahnbeamter, den er kannte, ihn zu rekognosciren vermochte. Frei ward er nun zwar, aber der Zug war futsch und zwei Stunden vergingen, ehe der nächste abging. Diese Stunden verbrachte Dannappel grollend im Wartesaal und als er endlich mit dem zweiten Zuge die Hauptstadt erreichte, da stand er mutterseelenallein am Bahnhof wo waren die fidelen Ratten? In seinem Unmuth knipp Dannap pel zunächst alleine herum und allmäh lich kam denn auch eine „fidele Rat ten"-Stimmung über ihn, der sich solo vergnügte. Er hatte seinen Hut mit einem Blumenstrauße geschmückt und wandelte durch die Straßen. Da, bei einem Denkmal, vor dem er bewun dernd stehen blieb, hob ihm plötzlich eine unsichtbare Hut vom seinen Hutrand behaglich kaute. Wieder äußerst mißgestimmt ging Dannappel in ein Hotel, nachdem er sich einen neuen Hut zugelegt hatte. Teufel, war das «in feines Zimmer! An der Thür befand sich «ine Anzahl haglichen Zimmer, nicht übel schme cken, und schon ruhte Dannsppels Finger auf einem Knopf, um demsel- Das Klingeln wiederholt sich immer lärmender auf allen Korridoren des Gasthauses und ein Schreien, ein Fra gen, ein Gelärm folgt darauf. „Hier muß es sein!" rief draußen eine dröhnende Stimme, „von hier aus ist das Alarmzeichen gegeben" und in der plötzlich aufgerissenen Stuben thür standen gefolgt von verstört und ängstlich dreinschauenden Leuten, ein paar Feuerwehrleute, Dannap pel, der unglückselige, vom Pech ver folgte Dannappel hatte die Alarmklin gel statt der „Klingel für Bedienung" benutzt. Die Scene war für den armen ver steinerten Dannappel einfach scheuß lich. Der Gastwirth befahl ihm, so fort das Hotel zu verlassen, ein Wacht meister erschien und notirte wegen VerÜbung groben Unfugs seine Per- Thür gesetzt. Das war zuviel des Pechs für einen Ausflugstag.! Wuthschnaubend kehrte Dannappel noch mit dem Nachtzuge heim, ohne nach den „fidelen Ratten" zu fragen. Die nächste Woche brachte ihm manch' eigenartige Wandzierde Strafverfügungen, die er gleich seinen Keglerdiplomen als warnende Exempel an die Wand hing. Als die diesjährige Kegelreise der „fidelen Ratten" herannahte, war Dannappel bei den Berathungen äu ßerst schweigsam. Als aber am an dern Morgen die Abschiedsstunde schlug, da sprang Dannappel nicht wie der eilfertig aus dem Bette, um in eine wahre Pech-Kette sich zu verstricken, sondern er blieb behaglich liegen wie, das verräth unser Zeichner dem geneigten Leser. Im Atelier. Besuch«: sucher: „Weil Du so selten triffst!" Eirtschill d b a r e r F eh - Schwälmer Kauern. Der Stamm der schwälmer seit Menschengedenken in derSchwalm gegend ansässig, umfaßt etwa 20,000 Köpfe und bildet im Mittelpunkt der hessischen Land« gleichsam einen festen Kern, der seine Eigenart in Tracht und Sitte auf's Zäheste festhält. Hier gel ten noch das Wort desMannes und der Handschlag gleich dem Eide. Verlo bung (Weinkauf) und Hochzeit sind großartige Feste. Die prächtigsten, mit Gold, Seide und Leinenstickerei verzier- Schwälmer Tanz, ten Gewänder und kostbare alte Prunk stücke werden dazu angelegt, während im gewöhnlichen Leben der Schwälmer sehr einfach, sparsam und fleißig ist. Nach der Hochzeit geht bei allen Aus gängen die Frau stets hinter dem Manne, nie mehr neben oder gar vor ihm wie bei dem Traugange. Die Heirathen werden vorher nach Rang und Reichthum genau erwogen, aber die Ehen sind musterhaft. Die Männer sind schlanken, jedoch kräftigen Wuchses und dabei ungemein sehnig? die Haare fallen lang auf die breiten Schultern nieder, das blaue Auge blickt scharf aus dem stets glatt rastrten, markirten Gesicht. Ernst und wortkarg ist der Schwälmer, aber treu und tapfer, jeder Zoll ein Soldat, je- Knüpftuch mit Kietzekappe, der Bursche ein schneidiger Reiter. Die bis an die Knie reichende Röcke, deren wohl ost 12 bis IS jeder hundertfach Abendmahlstracht, gefältelt übereinander getragen wer das weißeHemd etwa handbreit darun- Rundung des Knies bedeckt. Die Wa den in fein gestrickten weißen Zwickel- Füße stecken in zierlichen Schnallen schuhen. Die oberen Schürzenecken sind reich mit gold- und silbergestickten „Batten" (viereckigen Zierstücken) be setzt, das schwarze Sammet- oder grüne Seidenmieder ist roth und grün verziert und vor der Brust ein herzför miges, mit blitzendem Schmuck überla denes Bret vorgeschnürt. Um den Hals schlingen sich mehrreihige dicke Haustracht. Bernsteinketten und seidene Tücher, die Oberarme bedecken feine, in altvererb ten Muster» durchbrochene Hemdärmel, während ebenso gestrickte lange weiße Handschuhe den Unterarm verhüllen und in der Hand ein weißes Taschen tuch sowie ein großer blauroth gemu sterter Familienschirm mit Messing grifs getragen wird. Das Haar ist glatt auf dem Scheitel zufammenge iämmt und zu einem Knäuel gefloch ten, der bei unbescholtenen Mädchen in rothen, goldverzierten Stülpchen steckt. Bei Hochzeiten ist noch weiterer eigen artiger Zierrath aus buntem Flitter und Gold, z. B. die Geschappel, die sich psauenschwanzartig hinter dem Kopfe befindet, vorgesehen. Bei keiner Hoch- Fest- und Kirchentracht, zeit darf der fogenannteKammerwagen Ben Leiterwagen liegt roher Flachs, darüber geprägter; Truhen, Kleider-, Küchen- und Glasschrank, Sofa, vier vollständige Betten, Spinnräder, Kü chengefchirr, Eimer und Töpfe, be malie Körbe, Stühle u. s. w., auf all' diesem sitzen die Freundinnen der jun gen Frau. Zu oberst thront natürlich die in weiser Vorsicht bereits ausstaf firte Wiege. Den Schluß des diesjährigen An thropologencongresses in Kassel bildete ein Ausflug nach der Schwalmgegend, wo in dem Städtchen Treysa ein äußerst charakteristischer Festzug des eigenartigen Volksstammes veranstaltet war. Der Sieg der Cultur in Afrika drückt sich in augenfälligster Weife durch die Bekleidungsverfuche aus, ropäifche Tracht anzulegen. Der Cy linder eines Fürsten von Little-Popo hat vor einigen Jahren Furore ge stigen Kleidungsstücken des „eolnrl>«l kt>lltls>man" nicht recht paßte. Auch der Jnsanterie-Jnterimsrock, den der stattliche Togomann auf unserem Bilde so selbstbewußt zur Schau trägt, steht etwas in Mißverhältniß zu den kurzen Hosen und der Sandalenbe schuhumg. Aber das sind Geschmack sachen, über die eben Togoleute und Europäer verschiedener Meinung sind. Daß man in Deutschland in ihm einen jener Invaliden zu erblicken geneigt sein würden, die im alten Uniform rock am Rande beliebter Promenaden ihren Leierkasten aufstellen, ficht ihn nicht an. Zweifelhaftes Vergnügen Sonntagsreiter: „Gott, was es is for ä Gefiehl, ßu sitzen auf dem Pferd so allein!" Deutlich. „Ist Ihr Fräulein zu sprechen, Ma rie?" „Ja wohl! Aber auf Sie nicht gut!" Durch die Blume. Er: „Trudchen, mit diesem Kusse sag' ich Dir alles! Hast Du mich verstan» den?" Sie „Ach, bitte, wiederhol's nochmal!" Auch ein Beruf. Polizei lieutenant: „Sie heißen?" Zeugin: „Anna Lang!" Polizeilieutenant: „Religion?" Zeugin: „Protestan tisch!" Polizeilieutenant: „Alter?" Zeugin: „16 Jahre!" Polizei lieutrnant: „Was 'sind Sie?" Zeu gin (zögernd): „Ein Backfisch!" Thomas Koschat. Wem klingen nicht flotte Wersen im Ohr bei Nennung dieses Namens, w«r denlt 'dabei nicht an das schöne, das liederreiche Kärnterland! AlTnfrische „Deandln" und „Buabn", firngekrönte Bergriesen, gewaltige Felscolosse, tief dunkle Wälder, aber auch blumige Matten und gemüthliches Sein stei gen in unserer Erinnerung auf, wie sie uns schon ost und immer auf's Neue vor das geistige Auge gekommen, wann kecken, bald einschmeichelnd-süßen Leu ten der Koschatschen Kärnter Lieder gelauscht. Thomas Koschat. Vor Kurzem beging der Dichterkom ponist, der Wiedererwecker des alten kärntnerischen Volksliedes, ein Jubi läum. Er wurde im August fünfzig Jahr« alt, und zugleich waren es fünf undzwanzig Jahre her, daß er als Dichter und als Componist an die Öffentlichkeit getreten. Natürlich wollte man in der Musikstadt Wien diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne ein bißchen kärntnerisch zu jubiliren, und so bildete sich schon im Winter ein großes Comite, das Tho mas Koschat ein Jubelfest ausrüstete, so lustig und so glänzend, wie es ihm gebührt. Dem Festausschusse gehörten die Vertreter von einundvierzig der hervorragendsten Wiener Gesangverei ne an, und die verdientesten Chormei ster, Eduard Kremser vom Männcrge sangverein und der wackere Kirchl vom Schubertbund schwangen den Takt stock, als im großen Drcherschen Pari zu Meidling bei Schönbrunn das Kärnter Lied zu Ehren Koschats, sei nes „Finders" und Verbreiters, er- Viktring. Thomas Koschat ist am 8. August 184 S in Viktring, einem hübschen Orte bei Klagenfurt, als der Sohn armer Eltern geboren. Nur unter Schwie rigkeiten und Entbehrungen konnte er die Gymnasralftudien absolviren und dann die Wiener Universität bezie hen. Er hat dies außer seiner eige hoch angesehenen, kunstsinnigen und ge meinnützig wirkenden Familie Moro zu danken. Schloßportal ini Viktring. Die Neigung zum volksthllmlichen Gesang war bei Koschat frühzeitig her vorgetreten. Mit einer prächtigen Baßstimme begabt, pflegte er schon in seiner Heimath und dann in Wien mit besonderer Vorliebe das Kärnter Lied, dessen Schönheit und musikali-, scher Werth damals noch kaum über die Grenzen Kärntens hinaus bekannt ge worden waren. In Wien trat Ko schat zuerst in Conzerten von Gesang vereinen auf. Er wurde dadurch be kannt und dies ebnete ihm den Weg in die Hosoper; später wurde er Mit glied der Hofkapelle und der Dom kapelle. Ueber seinen Berufspflichten aber vergaß er nicht seine heimathlichen Lieder. Sein Compositionstaleat be gann sich zu entfalten, und es stand unter dem Einflüsse deS kärntnerischen Volksliedes, das er von Jugend auf gehört und gesungen. Indem er das Kärnter Lied dem Verständniß und Theil seiner Schöpfungen in musikali scher und textlicher Beziehung sein vol les geistiges Eigenthum, durchaus silbstständig gestaltet ist. Dabei hat Volksleben dienen konnte. Ein fe imf ühlige r S pi tz bub e. Richter: „Sie geben ilso zu, in der Küche dieser Dame einen Braten gestohlen zu haben?" Angeklagter: „Jawohl, aber ich habe der jungen Frau nur eine Blamage bei ihrem Manne ersparen wollen!" . Ein Nestor de» Wissenschaft. Der Nestor aller deutschen Univer sitätslehrer, Geheimrath Prof. vr. ttwol. et plnl. I. G. Stickel in Jena, hat sein 30. Lebensjahr vollendet. Der Lebensgang dieses schlichten, charakter vollen Gelehrten zeigt im besten Sinne „das Normalleben eines deutschen Pro fessors an einer kleinen Universität", wie er selbst sein Leben bezeichnet hat. Johann Gustav Stickel wurde am 18. Juli 1806 zu Eisenach geboren. btlder einprägten; auch den corsischen «Cäsar selbst bekam der Knabe zu Ge sicht, als jener auf dem Rückzüge 1813 unmittelbar vor Stickel's Hause an ei nem Wachtfeuer rastete. Nach dem Besuche des weimarischen Gymnasiums Prof. Stickel. studirte Stickel Theologie und Philo logie an der Universität Jena, an der er sich auch im Jahre 1827 als Docent für alttestamentliche und semitische Li teratur habilitirte. Mit der kurzen Unterbrechung eines einzigen Semesters (1829—30), das der junge Gelehrte zu Studien bei dem großen Orientalisten de Sacy im Paris verwandte, lehrt also Stickel nunmehr volle 68 Jahre an der nämlichen Universität (eine ehrenvolle Berufung nach auswärts lehnte er ab), eine wohl einzigartige Erscheinung an den deutschen Hochschulen. Trotz sei ner neun Jahrzehnte erfreut sich der greise Gelehrte einer schier erstaunli chen Frische des Leibes und Geistes, wie er ohne die geringste Beugung des Hauptes aufrecht einhergeht. Ein submarines Torpedoboot. Den Angrisfswafsen für den See krieg werden immer mehr unheimliche struirt. Jetzt sind gar submarine Torpedoboot« gebaut worden, welche nicht nur dem feindlichen Schiffe heim lich die gefährlichen Sprengflaschen anhängen, sondern auch durch über der Wasserfläche angebrachte Spiegel seine Bewegungen und Alles, was an Bord vorgeht, beobachten können, ohne selbst gesehen zu werden, denn die Spiegel bemerkt man nur in allernächster Nähe. Wer weiß, ob die maritim« Kriegs wissenschaft es nicht bald dahin bringt, feindlichen Schiffen em Telephon an zuhängen und damit die Berathungen der Officiere zu belauschen und so ihre Pläne zu erfahren. Solch ein elektri scher Spion kann dann ruhig an die Raa gehängt werden, wenn man ihn, entdeckt er ist ja. bald ersetzt. Ein Dämpfer. „Gnädiges Fräulein, darf ich mit Ihrer Mama sprechen?" „Ja, ich weiß nicht, Herr Baron, ob Mama sich wieder zu verheirathen gedenkt; aber wenn Sie nicht zu alt für sie sind, so können Sie ja mit ihr sprechen, wenn Sie wollen!" Auch wahr. 1. Schauspie ler: „Sie freuen sich, daß wir vor lee ren Bänken spielen?" 2. Schauspie ler: „Ja, die pfeifen nicht so leicht." Vermuthung. Fremder (der in Hamburg sechs ältere Damen auf ikr Straße mit einander gehen sieht): „Aha, das ist gewiß der alte Jungfernstieg?!" Mißverstanden. A.: „Sa gen Sie mal, mein Bester, worin be steht Ihre tägliche geistige Nahrung?" B.: „In fünf großen Weißen un>d zehn kleinen Kümmeln. Ich denke, det jenügt!" >
Significant historical Pennsylvania newspapers