Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 25, 1895, Page 2, Image 2

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    2 Zlmgangsformen in alter Jeit.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts,
im Zeitalter der Perrücken, trat auch
in Deutschland unter dem Einfluß
der neuen von Frankreich herüberge
kommenen gesellschaftlichen Bilvunz
das weibliche Geschlecht in ganz ande
rer Weise hervor, als es im 14., 15.
und !16. Jahrhundert der Fall gewe
sen war. Bis jetzt abgeschlossen und
aus das Haus beschränkt, war es nun
mehr der Mittelpunkt der Gesellschaft
geworden. „Was gehen nun für Ga
lanterien vor!" eiferte damals Tho
«nasius. „Wie zertrampelt man sich
vor dem Fenster, ob man die Ehre
haben könne, die Jungfrau oder an
deren Statt die Magd oder die Katze
zu grüßen." In feinen „Hof- und
bürgerlichen Reden" gab in jener Zeit
«in ungenannter A, P. v. A. Muster
beispiele für die gesellschaftliche Unter
haltung. „Als ciner eine Jungfer
zum Tantze aufforderte: Derselben
wohlbekandie Bescheidenheit und
rühmlich« Demuth haben mich bewo
gen, Sie zu einem öffentlichen Tantz
von ihren angenehmen Gespräch-Hal
tungen aufzufordern und bin gewiß
versichert, Sie werd« an meinem Ver
langen kein Mißfallen tragen, sondern
der gefaßten Kühnheit mich freundlich
entschuldiget halten. Bitte dahero
Sie wolle mir diesen Tantz nicht ver
sagen. sondern durch Verwilligung
desselben mir Anlaß geben, ihr bey
«aller zufälligen Gelegenheit mit gebüh
render Aufwartung zu begegnen."
„Antwort einer Jungfer, als sie umb
«inen Tantz war angesprochen wor
den: Es ist eine löbliche und wohl
ziemende Sache, die er verlanget und
deßwegen unvonnöthen. daß er einiger
Verwegenheit halber sich entschuldigt,
und mit höflichen Anmuthungen
lange von mir dasjenige erbittet, wel
ches ihm zu verweigern, die Beysorge
einer Bäurischen Grobheit schlechter
Dinges verbeut. Und wie ich einer
jedweden Ehrliebenden Person aufzu
warten mich willfährig erzeiget, also
werde gegen meinen liebwerthenFreund
«S hierinn nicht ermangeln lassen. Ge
horsame demselben gantz gerne und
bedancke mich vor angethane Ehre, nur
das bitte ich, weil ich eine schlechte
Täntzerin, daß er, wo seinem Verlan
gen Lein sattsameS Genüge geschehe,
er vorlieb nehmen und mir freundlich
verzeihen wolle." Uebrigens waren
«uch damals solche Albernheiten nicht
mach dem Geschmack Aller, und Weise
z. B. empfiehlt für die Aufforderung
zum Tanz eine ganz kurze höfliche
Anrede.
Ein anderes gewöhnliches Gespräch
kommt in Menantes „Manier höflich
und wohl zu Reden" vor. Es lautet:
„A. Nun, das Ist mir lieb, daß ich
«inmal das Glück habe, sie wieder zu
sehen. V. Gehorsamer Diener, das
Glück ist auf meiner Seiten. A.
Wo feind sie d«nn so lange gewesen,
daß man das Glück nicht hat gehabt,
sie zu sehen? B. Unterthäniger Die
ner, das Glück würde auf meinerSeite
gewesen sein, ich bin ein wenig verreist
gewesen. A. Haben sie Ihre Reise
glücklich zurückgelegt, so soll eZ mir
von Herzen lieb sein. V. Gehorsa
mer Diener; so ziemlich, ich bin glück
lich. sie bei gutem Wohlergehen anzu
treffen. A. Ihr Diener, mir ist von
Herzen lieb, daß ich sie wobl sehe;
und mich in meinem Hause besuchen.
B. Gehorsamer Diener, ich danke, die
Ehre wird die meine sein. A. Nun,
wenn wollen sie mir einmal die Ehre
geben? V. Schuldiger Diener, die
Ehre wird mein sein: ich will sie nicht
il>cammn<tiren. A. O Ihr Die
«s wird mir lieb sein, wenn sie mir die
Ehre geben. B. Ich erwarte die
Ehre gleichfalls in meinem Sauft. A.
Weil ich aber erst darum gebeten habe,
werden sie mir auch zuerst die Ehr« ge
hen: allsdann will mir solche auch
. nehmen und sie besuchen. V. Gehor-
X samer Diener; Morgen Nachmittage,
t»enn eS ihnen geleaen. will mir die
Ergeben. A. Ihr Diener.es wi^rd
sie zu seben. B. Schuldiger Diener,
sein. A. Ihr Diener. B. Schul
diger Diener."
Solche tbörichten Unterhaltungen
sind natürlich nicht immer geführt.
Aber ähnliche waren sicherlich nach dem
Herzen der Zeit. Etwas LeereS und
Abgeschmacktes bat ja noch die heutige
eiesellschgstliche Unterhaltung bewahrt.
Man denke z. B. an die vielen Erkun
digungen nach dem Wobleraehen der
Gekragten und ihrer nächsten Ver
wandten, die der „gute Ton" nur dann
sord-rii sollte, wenn er zugleich den
ehrlichen Ton der wirklichen Antbeil
«abme dakiir schassen könnte. Man
denke.dak serner freilich nicht immer die
«esellschastliche Vorschrift, sondern
öfter die Verlegenheit die Schuld
-trägt. Freier und natürlicher sind
wir b?ute wobl, als die geftlllchastli-
Hen Mustermenschen jener Zeit, aber
sie als unsere Ahnen zu verleugnen,
haben wir doch noch kein Recht.
Durch dießlume. Junger
Ebemann: Hier, mein Schatz, -:in -le
qanter Sommerhut! Frau: Danke
herzlichst, mein guter Mann! Aber
woher wußtest Du denn, daß ich mir
einen Hut wünschte? Mann: Ich
habe es Dir in den Augen abgelesen.
Frau: Du bist doch der beste Mann
von der Welt! Aber sag' mal, stand
nicht auch etwas von einem Spitzen- !
kleid drin?!
Hyperbel. „Der junge Gru
ber ist von einer ganz unbegreiflichen
Bescheidenheit. Ich glaub:, wenn der
on Stelle seiner Ahnen gewesen wäre,
er wäre aus reiner Bescheidenheit Afje .
geblieben." j
Zlnschuldiqvcrurtlieilt.
i.
Staatsanwalt Mills hatte seine
Rede beendigt, und der ganze Gerichts
saal war noch unter dem Eindruck der
beredten, klaren, überzeugenden Worte.
Der Angeklagte saß da mit keuchender
Brust, chränealofen, furchtsamen Au-
Last. War es seine Schuld oder wa
ren es nur die Keulenschläge der Lo
gik, mit denen der Staatsanwalt eben
seine letzte Hoffnung auf Freispre
chung zerschmettert hatte? Denn d>iß
es mit seiner Hoffnung nun vorbei fei,
daß er schon so gut wie verurtheilt
war, darüber gab sich der Angeklagte
jetzt keiner Illusion mehr hin. Hinte
er auf der Bank der Geschworenen ge
sessen, er hätte auch keinen anderen
Wahlspruch.fällen können, als: Schul
dig. Dieses gräßliche Wort! Schul
dig! Es schauerte ihn. Und doch!
Wie konnte man ihn, einen Unschuldi
gen. verurtheilen? Wie -oar das
möglich? Aber glaubte denn Jemand
an seine Unschuld? Kaum konnte er
selbst noch daran glauben, nachdem er
mehrere Stunden lang der vollen
Wucht der Worte gelauscht, >ene
unzerreißbare Kette von Umstandsbe
weisen um ihn sog, womit seine an
gebliche Schuld m erdrückender Weise
dargethan worden war.
Noch immer saß er so da brütend
und in sich gekehrt mit dem dum
pfen Bewußtsein, daß nun bald sein
Schicksal entschieden sein werde. Wel
ches Schicksal?
Der Angeklagte war eine kräftige,
etwas stämmige Figur, das Gesicht
von Lust und Sonne gebräunt, die
Hände an der Kehle, als ob er zu er
sticken drohe.
Mittlerweile war die Jury polternd
und geräuschvoll unter Beobachtung
der üblichen Formalitäten in das Be
rathungszimmer abgeführt worden.
Indem sie, Mann für Mann, an der
Stelle vorbeifchritten, wo der Ange
klagte in sich zusammengesunken ver
harrte, warf ihm J«der einen durch
dringenden Blick zu. Und dann trat
jene lange Stille ein im Gerichtssaal,
wie sie während der Berathung der
Jury in schweren Fällen üblich ist.
Denn es war wirklich ein schwerer
Fall. Es handelte sich um Mord.
Lautlos saß der Angeklagte noch im
mer da. Welche Bilder mochten wohl
in seiner Seele vorüberziehen? Das
Publikum im Saale zischelte leise,
und hie und da kehrten sich neugierige
Blicke dem düsteren Manne zu. Er
aber regte sich nicht. So verging eine
halbe, dreiviertel Stunde.
Da öffnete sich wieder die Thür des
Juryzimmers, und heraus schritten
die zwölf Männer, in deren Hand die
Entscheidung über Leben und Tod,
Freiheit oder Knechtschaft des Ange
klagten ruhte. Einen scheuen, verstör
ten Blick nur warf der Angeklagte auf
sie, um dann schnell wieder in sich ge
kehrt zu sitzen. „Keine Hoffnung!"
murmelte er vor sich hin.
Und in der That: Da klang schon
die feste, «Herne Stimme des Ob
manns: „Schuldig des Mordes im
zweiten Grade!" Und gleich darauf
hieß es: Aufstehen! Und mechanisch
erhob er sich und trat vor den Richter,
dessen strenges Antlitz ihm nun zuge
kehrt war. Der Urtheilsspruch!
„Auf Lebenszeit!"
Verurtheilte schüttelte trübe das
Haupt. Was hätte es auch genützt?
Niemand glaubte ihm ja, Niemand.
Und doch: Unschuldig, völlig un
schuldig.
Die Jury wurde mit anerkennenden
Worten für ihr schnelles, gerechtes Ur
theil entlassen. Der Saal l«erte sich.
Der Richter wandle sich ab. Der
Staatsanwalt, mit einem heiteren Lä
cheln auf den Lippen, nahm die Glück
wünsche seiner Freunde und Bewun
derer entgegen. Und der Verurtheilte
wurde nun auch gefesselt und abge
führt. Willenlos folgte er.
Er murmelte nur im Gehen, wie
geistesabwesend: „Wie ist es möglich?
Unschuldig, und nun doch verurtbeilt!"
Einige Tag« später war er nach dem
Zuchthaus abgeführt, hinter dessen
dicken Mauern -sich nun der Rest des
Lebens für den Verurtheilten freud
los, einförmig, bei harter Arbeit und
fchu°ld^
11.
Und doch war Jacob Kästner völlig
unschuldig. Allerdinas waren die Er
eignisse. die ihn vor Gericht und nun
auf Lebenszeit in's Zuchthaus geführt
hatten, so verwickelter und eigenthüm
licher Natur, daß mehr als menschli
cher Scharfsinn dazu gehört hätte, um
die Wahrheit zu erkennen.
van Jahren hatte sich
im fetten Lande der Mississippi-Niede
rung, gut ernährt, seine Familie her
angezogen, und es zu mäßigem Wohl
stand gebracht. Da schrieb ein frühe
rer Nachbar von ihm. der nach dem
von dem herrlichen, milden Klima, von
dem saftigen Obst und dem schönen
Weizen, was man Alles dort ziehe, er
zählend, und mit der Zufriedenheit
Jacob's war's vorbei. Die Lust er
griff ihn übermächtig, auch nach jenem
gesegneten Lande zu ziehen, wo der
Boden hundersältig trug. Und trotz
aller Ermahnungen, trotz allen Zure
dens seiner Frau und seines einzigen,
schon erwachsenen Sohnes, schickte erj
sich auch an, diese Absicht auszuführen.
Vor Allem galt es, einen passenden
Käufer für sein Besitzthum zu finden.
Er fand ihn in dem alten Colone!
Sharp, dem bekannten Advokaten d-S
Nachbarstädtchens, der sich auf seine
alten Tag« eine hübsch«, geordnete
Farm kaufen und dort seine Mußezeit
verbringen wollte.
Nach den üblichen Besichtigungen
und der Prüfung der verschiedenen, in
der Stadt registrirten Urkunden über
die Farm wurde der Handel abge
schlossen und der Kaufbrief in aller
Form Rechtens ausgestellt. Die
Kaufsumme war schon zum Theil er
legt, der Rest sollte binnen weniger
Wochen erlegt werden, und mittlerweile
verblieb Kästner mit seiner Familie
noch auf der Farm, sich langsam zur
fernen Reise nach dem neuen Heim rü
stend.
Einige Tage nur waren seit dem
Abends kurz nach Eintritt der Dunkel
heit der alte Col. Sharp in seinein
Schlitten an auf der Farm. Er hatte,
so behauptete er, einen Fehler in der
Eigenthumsurkunde der Farm ent
setnes Geldes und Ungiltigmachung'
des Kaufes. Es fand eine heftige
Scene statt zwischen den beiden Män
nern, und im Laufe desselben warf
der alte Herr dem Anderen vor, ihn
iibervortheilt und wissentlich betrogen
Rechtstitel des Eigenthums hätte de
ren seine Heftigkeit leid, und er er
klärte seiner Frau, die allein mit ihm
im Hause zugegen war, daß er dem
eher einen neuen Streit als die Bei
legung des alten fürchtete, fuhr Käst
ner auch gleich darauf dem alten Col.
Sharp nach, indem er einen geladenen
Revolver zu sich steckte mit der Bemer
kung. daß so spät Abends in dem dich
ten Wald, wo es häufig nicht geheuer
sein sollte, etwas Vorsicht nöthig sei.
Die Frau, Uebles ahnend, blieb zu
rück, wo sie ihr Sohn kurze Zeit darauf
fand.
m.
Im Walde fand Kästner bald die
frische Spur des Schlittens, auf dem
fein Gegner davongefahren war, und
indem er sein Pferd tüchtig zur Eile
antrieb, vernahm er auch schon einige
Peitschenknallen. Um Col. Sharp
nuten später sah er den Schlitten des
Alten etwas seitwärts vom Wege ste
hen, das Pferd noch rauchend und
zugleich im Gebüsch dicht dabei «in
leises Stöhnen und Röcheln. Er
schritt darauf zu, und erblickte den al
ten Col. Sharp blutend und bewußt
los, mit einem Schuß im Hinterkopf«,
im Schnee liegen.
Schwerverwundeten und reinigte ihm
die Wunde mit Schneewasser, zugleich
ihm etwas Whisky aus seiner mitge
brachten Feldflasche einflößend. Bel
auf, und während Kästner noch auf
solche Weise sich um den Mann be
mühte, fuhr ein Schlitten von der
Stadt her an der Stelle vorbei. In
dem Schlitten saß der Sheriff und ein
Deputy desselben, die eben von einer
amtlichen Reise zurückkehrten. Als
sie Jacob Kästner allein im Walde
spät in der Nacht, mit einem bluten
den, halbtodten Manne fanden, ver
hafteten sie ihn und führten ihn nach
der Stadt in's Gefängniß, zugleich den
Schwerverwundeten mit sich führend.
Einige Stunden später starb dieser,
ohne das Bewußtsein wieder erlangt
zu haben.
So geschah es, daß Jacob Kästner
des Morles angeklagt wurde, und da
die Kugel, die man im Kopfe des al-
ten Col. Sharp fand, genau zum Re
volver des Angeschuldigten paßte, und
da man die ganze Reihe von Um
standSbeweisen, die gegen ihn vorla
gen die Kaufsache, den Versuch der
Rückgängigmachung des Handels, die
Aeußerungen des alten Advokaten über
Kästner vor seiner Fahrt nach dessen
Farm, der heftige Streit der Beiden,
die scheinbare Verfolgung im Walde
durch Kästner, und das Antreffen des
selben bei dem Körper seines vermeint
lichen Opfers geschickt zu einer ein
zigen Kette zu vereinigen wußte, so
geschah das, was im Anfange geschil
dert wurde, die Verurtheilung des An
geklagten.
Hinzugefügt muß noch werden, daß
bis dieser Zeitpunkt eintrat, Kästner
im Gefängniß schon 18 Monate ver
bracht hatte, sein kleines Vermögen
während dieser langen Zeit nahezu
ausgezehrt wurde, daß die Frau des
beklaciensiverthen Mannes über all'
dem Elend und Jammer den Verstand
verlor und in ein Jrrenasyl gebracht
werden mußte, und der Sohn, der sei
nen Vater auch für schuldig hielt,
Selbstmord beging.
So kam es, daß Jacob Kästner, ein
vereinsamter, unglücklicher Mann, an
den Bettelstab gebracht durch den lan
gen Prozeß und nun zu lebenslängli
cher Kerkerhaft verurtheilt, keinen
Freund auf der Welt mehr besaß an
st reift/Jacke des Ziichtlings aesteckt
IV.
Sechs Jahre sind seitdem vergan
gen für Jacob Kästner Jahre stum
pfen, unaufhörlichen Schmerzes. In
die Nacht seines Elends hatte lein
freundlicher Stern geschienen, sondern
einförmig und dumpf hatte sich ein
andere, gereiht. Sein Haar war
weih, seine St rn gefurcht. »nd sein
Gang schleppend und müve vorzei
tig ein Greis. Nur in der Stille sei
ner Zelle, wenn er sich schlaflos auf
dem harten Lager gewälzt, hätte er
manchmal gefeufzt: Wie lang, o
Gott, wie lang!
Da wurde er eines Nachmittags
mitten in der Arbeit man beschäf
tigte ihn, den an Harle Arbeit gewöhn
im Austrage des Gouverneurs Jacob
Kästner feine Freiheit antündigte. Der
Lebendigbegrabene starrte erst ganz
verständnißlos den Mann an, der ihm
diese Botschaft verkündete, dann aber
stürzte er ohnmächtig zu Boden.
Was war geschehen?
Etwas was ziemlich häufig ge
schieht. Der wahre Mörder hatte auf
dem Sterbebette, als er leine Angst
vor dem Galgen mehr zu haben
brauchte, ein reuiges Geständniß seiner
Schuld abgelegt. Im Zuchthause zu
Wanpun war's gewesen, und bald
darauf war der Mann verschieden.
Sein Geständnis war indessen vollin
gänzliche Unschuld des armen Kästner
herausgestellt.
Aber nun? Mit siechem, gebroche
nen Leibe, mit einer Seele, der kein
Hoffnungsstrahl, keine Liebe mehr
winkte, sollte Kästner wieder hinaus
treten in die weite, die grausame Welt,
in die Welt, die ihm nicht geglaubt
und ihn unschuldig verurtheilt, in der
s-eine zwei Lieben ebenfalls zu Grunde
gerichtet worden waren. War das
ein Gewinn? Was sollte er jetzt
thun mit der Freiheit?
Flehentlich bat Jacob Kästner den
Abgesandten des Gouverneurs, ihn in
der Anstalt zu lassen, wo man ihn we
nigstens kenne und ihn nicht über die
Achsel ansehen werde, jetzt wo sich
seine Unschuld herausgestellt.
Und so geschah's. Jacob Kästner
befindet sich noch immer im Zuchthaus
nicht mehr als Züchtling, aber als
freiwilliger Insasse. Und geduldig
erwartet er die Stunde seines Todes.
Aus den Erinnerungen eines
Arztes.
Ton H. Faltcnhagcn.
Es war in einer kleinen Abendge
sellschaft. Man sprach von amerika
nischen Zuständen, «in Gegenstand der
umsomehr fesselte, als einig« der an
wesenden Männer selbst in der „n«uen
Welt" gewesen waren. Da nahm
der alte würdige Doctor 1... das
Wort.
Ich war noch ein junger Arzt
so erzählte er —, ledig,uneingeschränkt
in meinen Bewegungen und durstete
nach Thaten auf wissenschaftlichem
Gebiete. Der Hang zur Naturfor
schung und ethnologischen Studien be
stimmte meine Entschlüsse. So segelte
ich eines schönen Tages von Hamburg
aus über dm Ocean, um Amerika zu
bereisen. Ich durchzog sieben Jahre
hindurch den ganzen Erdtheil und war
so ziemlich überall, an den großen
Strömen, in den Prairien und Pam
pas, auf den Riesenbergen der Anden.
Pflanzen und Thiere beschäftigten,
Sitten und Cultur -der Völker reizten
mich, nicht minder ihre Geschichte.
Daß ich dabei in manche außerordent
liche Lagen gerieth, darf nicht wunder
nehmen. Auch Gefahren bestand ich.
Die ungebändigte Statur führt sie mehr
mit sich, als die befestigte Ordnung
des alten Europas. Dies gilt nicht
allein vom Lande und Klima, sondern
vielmebr noch von den Menschen da
draußen; denn ihre Gesellschaft war
damals man schrieb 1849 noch
viel weniger consolidirt, als es heute
der Fall ist. Wilde Leidenschaften,
Trotz, Haß, Gewaltthätigkeit, rück
sichtslos-sßegehren und roheste Selbst
sucht bestimmten oft genug das Thun
des Ebenbildes Gottes in jenen Län
lons des abgeschliffenen Europas un
gläubig gegenübersteht. Begreiflich.
Gift, Revolver und Messer sind glück
licherweise nicht heimisch in unserm
stillern Dasein, das sich in parfürmir
ter Luft und ästhetischen Thees behag
lich abspielt. Begebenheit dieser
einige Zeit in Eachueira in der Pro
vinz Bahia zuzubringen. Nach drei,
tägiger Dampfschifffahrt längs der
Küste erreichte ich mein Reiseziel. Ca-
chueira war damals eine Stadt von
ungefähr sechstausend Einwohnern.
Sie liegt unfern der Küste malerisch
am Ufer des schiffbaren Flusses Pa
raguassu, landwärts von einem Kranze
grüner Hügel eingefaßt. Cocuspal
men und Bananenwälder verleihen dem
Bilde den tropischen Charakter. Es
war im Monat Januar, der Zeit des
südlichen Hochsommers, als ich in
Cachueira eintraf. Umstände brachten
es mit sich, daß ich neben meinen bola» ,
Nischen und zoologischen Studien auch
ärztlich« Praxis trieb, -die stets an Um
fang zunahm. Eingeborene und
Fremd« nabmen meine Hilfe in An
spruch. U-nd da ich von den Armen,
besonders von den Farbigen, kein Ho
norar forderte, ward ich sehr bald nicht
allein ein sehr gesuchter, sondern auch
ein beliebter Arzt, wie man das
nennt. Nach einigen Monaten brach
in der Stadt das gelbe Fieber aus, die
Geißel der tropischen amerikanischen
Küste. Ich -selbst erlitt einen Anfall,
der indeß glücklicherweise leicht war
und -vorüberging.
Das gelbe Fieber ist ein« schreckliche
Krankheit. In 24 Stunden, oft in
noch viel kürzerer Zeit, ist man dahin.
Fünfzig Procent der Kranken, manch
mal noch mehr, sterben. Das Fieber
beginnt mit einem Druck in der Ma
gengegend. Kopfschmerz und Müdig
keit stellen sich «in, Krämpfe -deS
Zwerchfells, in Unterleib und Rücken
folgen, Bluterbrechen tritt hinzu, bis
der Tod der Qual ein Ende macht.
Eines Abe-nds bereits sehr spät, saß
ich in meiner Casa, einem leichtgebau
dnn Briefe -bat mich ein College, ein
italienischer Arzt Dr. F., für ihn so
fort nach der Facenda der Donna Er
melindra Custodia zu reiten, um einen
Fall gelben Fiebers zu behandeln. Er
sei dort Hausarzt, fühl« sich aber selbst
unwohl und bäte um Vertretung. Na.
tinctur, Tannin und «inigen andern
Mitteln und trat vor das Haus. Drei
Reiter warteten hier auf mich, ich be
stieg ein bereit gehaltenes Pferd und
so setzte sich die Cavalcade sofort in
schneller Gangart in Bewegung. Von
Zeit zu Zeit waren längs des Wegs
Sklaven mit brennenden Fackeln auf
gestellt, die den Weg erhellten. Zwei-
Mal wechselte ich unterwegs meinPserd
ans bereitgehaltenen Relais. Ich er
hielt durch alles das den Eindruck,
daß es sich um einen sehr vornehmen
Kranken handeln müsse. Endlich nach
zweistündigem Ritte trafen wir auf der
Facenda ein. Sie bildet« «in langge
strecktes «»»stockiges Haus mit Hochpar
terre, von geräumigen Verandas um
geben. Zahlreiche Fackeln brannten
auf -dem Vorplatze, die innern Räume
waren hell erleuchtet. Eine Anzahl
festlich gekleideter Herren und Damen
-bewegte' sich im Empfangssaal« und
wundert« mich nicht, denn ich
glaubt« an ein Fest, das durch «inen
Krankheitsfall ein« gewisse Störung
erleide.
Eine prächtig aber etwas überla
den gekleidet« ältere Dame empfing
mich überaus artig. Cavallero, sprach
sie, Sie kennen Ihre Instruction. El
len Sie!
Auf einen Wink ihrer Han-d führte
mich ein schwarzer Diener durch einen
langen Corridor an ein Zimmer, das
ich öffnet«. Im Zimm«r lag «in
Mann von mittlern Jahren auf dem
Lager ausgestreckt. Er wand sich und
krümmte sich in schweren Schmerzen.
Er hatte das gelbe Fieber. Ich gab
die nöthigen Mittel und tröstete den
Kranken, denn er jammerte und fühlte
sich dem Tode nahe. Ich bin Dom Ju
stino van -der Kaffeeplantage Santa
Clara. Helfen Sie mir, ich lohne es
Ihnen -mit Gold. So klagt« und
flehte «r «in üb«r das ander« Mal
und immer von neuem.
Ich that, was ein Arzt thun kann.
Besonders schwierig war es, den Kran--
ken in sitzender Lage im Bette zu er
halten, denn das entsetzliche Glucksen
aus dem Magen -herauf ein charak
teristisches Sympwm beim gelben Fie
ber ließ keine andere Stellung zu.
Ich mußte den Patienten ununterbro
chen in den Armen halten und stützen.
Dabei ließ man uns ganz allein. Keine
Seele erschien, um sich zu erkundigen
oder nach dem Kranken oder meinen
Bedürfnissen zu fragen. Draußen in
den Sälen weilte die geputzt« Menge,
um sich zu amüsiren, chi«r rang ein
sterbender Mensch unter Schmerzen
mit dem Tode. Der Gegensatz war
grausig. Doch ich nahm es nicht so
schwer, weil mir der Charakter der
Leute bekannt war. Man ist in jenen
heißen Ländern oft ebenso genußsüch
tig und leichtlebig als furchtsam und
Unterdessen schritt das Fieber bei
Dom Justino rasch vor. Der Fall
war schwer, -meine Kunst umsonst. Ich
war Aegen zwölf Uhr angekommen,
um ern Uchr in der Nacht verschied der
Kranke. Ws ich das Zimmer verließ,
stieß ich draußen dicht vor der Thüre
auf einen dort stehenden Mann. Ein
breitkrämpiger Hut war tief in die
sprach er: Es ist so. Er ist todt. Mel- >
Treppe.
DaS alles kam mir etwas sonderbar
vor; »och was ging es mich an? Ich
durchschritt den Corridor und trat in
den Salon, wo die Gesellschaft noch
völlig beisammen war, in Gruppen
saß, Kaffee trank und rauchte. Mein
Erscheinen unterbrach jede Beschästi-
Augen auf mich hin. Die prächtig
gekleidete alte Dame, die mich frü
her empfangen, kam hastig auf mich
zu.
Nun, Doctor? fragte sie fast athem
los.
Dom Justino ist soeben gestoben,
erklärte ich feierlich.
Die Wirkung meiner Worte war
ganz anders, als ich nur immer er
warten konnte. Das Gesicht der Don
na vor mir verzerrte sich zu einer haß
erfüllten Fratze, die Augen blitzten
Gift. Pfeilschnell sprang sie auf mich
zu und griff mit den gekrümmten
zehn Fingern ihrer Hände nach mei
nem Gesicht, dabei mit gellender
Stimme Verwünschungen über mich
ausstoßend. Sie haben mich betrogen
u-nid belogen, Elender! Ich Arme!
Fluch Ihnen! kreischte sie, wie außer
sich. Dabei accompagnirte ein Theil
der Gesellschaft der Wüthenden mit
lautem Drohen gegen mich, während
ein anderer Theil beschwichtigend« Ge
bärden machte. Es war eine wildbe
zur rechten Zeit «in Capuzinerpater
herzu, riß das rasende Weib zurück
und rief mir zu, schleunig zu ent
fernen. Em Diener nahm mich bei der
Hand und in wenigen Augenblicken
war ich auS dem Hause gezogen und
gerissen, ich weiß nicht wie. Eine
dunkle Gestalt, ich glaube, es war der
Mann auf dem Corridor vor der
Thüre >d«s Todten, flüsterte mir zu:
Hier ist Ihr Pferd. Cavallero. Eilen
gen Schlag mit einem Stocke versetzt.
Zwei Reiter begleiteten mich mit bren
nenden Fackeln.
Ich wußte nicht, wie mir geschehen
war. Ich hatte alles über mich erge
daß ich zur Besinnung kam. Erst
jetzt, während des Rittes, athmete ich
auf. Was bedeutete das alles? Wel
chen Räthseln stand ich gegenüber?
Waren die Menschen dort draußen ver
rückt geworden? Oder was sonst?
Grübelnd ritt ich dahin. Die Nacht
Gefühl, einer großen Gefahr entron
nen zu sein, und fast fröhlich sah ich
meine Casa vor mir auftauchen. Gern
Sonne .und Licht verscheuchen die
Gespenster, frischer zieht -unter ihrem
Einfluß der Lebensstrom durch die
Adern. So war es mir. Niemals
Ich freue mich, Sie wohl und munter
zu sehen.
Danke sehr für die Theilnahme,
rig.
Der Fremde aber fuhr fort: Hätten
Sie anders gehandelt, als geschehen,
lägen Sie heute neben dem armenDom
Dolchstoß wartete Ihrer.
Addio?"" zurückkehren.
nur an einem Seitentische saßen zwei
Herren, zugleich Schwäger, ein deut
scher und ein brasilianischer Kauf
mann. Beide waren tüchtig«, charak
terfest« Männer und mir sehr zuge
than. Der Brasilier kannte nebenbei
Land und Leute und wußte alle Fa
milienverhältnisse von Stadt und Um
gegend. Mit Wärm« und Freude
reichte er mir die Hand und sprach:
Sie sind gestern Nacht einer großen
Gefahr entgangen. Ich gratuüre
herzlich Wissen Sie das auch schon?
fragte ich staunend. Der Kaufmann
lächelte überlegen, wie einer, der die
Verwunderung feines Gegenübers naiv
findet. Und nun erfuhr "ich folgendes:
Donna Ermelindra Cuftsdia war
Wittwe und Besitzerin einer großen
Kaffeeplan-tage, die indeß bis zum
letzten verschuldet war. Jeden Augen
blick konnte der Ruin hereinbrechen.
Daher galt es, dem vorzubeugen. Da»
Mittel dazu bot ihre unschöne
Tochter Elvira. Es gelang, einen
ebenso reichen als etwas einfältigen
Alles war bereit. Priester und Gäste
fanden sich ein. Da erkrankte der be
reits anwesende Bräutigam plötzlich
am gelben Fieber. Man war außer
sich, einigte sich aber dahin, daß die
Trauung am Bette des Ertränkten ge
schehen sollte, sobald der Hausarzt ei
nen Zustand genügend klarn». Bewußt
seins feststelle. Darauf kam es ivegen
der rechtlichen Folgen der Trauung an.
Der jungen Frau fiel mit vollzogener
Trauung im Todesfalle ihres Galten
das ganze große Vermögen des Dom
Justino zu. Dann konnte die Ehe
von feiten der Verwandten des letzlern
rechtlich nicht angegriffen werden. Tee
Hausarzt war Dr. F..., ein Italien«!.
Eilig jagte «in V«rtrauter der Donna
Custodia nach der Stadt, um der»
Hausarzt zu holen und ihn in die
Sache einzuweihen. Aber die Familie
des Dom Justino war noch eiliger ge
wesen. Mit Hilft bestochener Diener
der Donna erfuhr sie jeden Schritt der
Gegenpartei. Mehrere Verwandte deS
Bräutigams waren als Gäste ebenfalls
anwesend, und diese leiteten die Intri
gue. Einige Minuten vor dem Ein»
treffen des Vertrauten der Donna
verließ schon der Abgesandte der an
dern Partei -das Haus des DoctorS
F... mit der TodeSdrohung für den
Fall, daß dieser auf der Facenda er
scheine. Der Doctor kannte den
Ernst der Lage und wußte sich in sei
ner Angst nicht anders zu helfen, als
sich krank zu stellen und mich mit fei
nerSiellvertretung zu beauftragen. Wie
es zuging, -daß ich von dem einzig
wichtigen Umstände bei der ganzen
Sache, nämlich dem Heirathsvlane
und der Trauung auf dem Kranken
bette die geschehen tonnte, denn ser
Kranke war lange völlig klar im Geiste
und dispositionsfähig daß ich, wie
gesagt, davon keine Kenntniß erhielt,
ist mir unbegreiflich geblieben. Wahr
scheinlich glaubte man, ich sei vollstän»
dig belehrt, oder die überstürzt- Hast
ließ «s vergessen. So erschien ich ah
nungslos auf der Facenda der Donna
Ermelindra Custodia, um vi: gefähr
liche Roll« eines vom Tode umlauerten
stellvertretenden Hausarztes zu spielen.
Eine kleine Wendung und ich wäre
verloren gewesen.
Aber, mein Gott, ri«f ich
was für Geschichten sind das? Woher
wissen Sie das alles?
Von meinem Bruder Rodrigo, de?
es erlauschte, flüsterte d«r Kaufmann
mehr als er sprach. Er ist Secretär bet
einem erbbetheiligten Verwai itenDom
Justmos. Wäre übrigens das gelbe
Fieber nicht gekommen, so erwartete
den Verstorbenen «in Dolchstoß vor de:
Trauung.
Von den eigenen Verwandten, Ca»
valleros? fragt« ich.
Von den eigenen Verwandten, nickie
der Erzähler.
Mir ward bei diesen Enthüllungen
sehr ungemiithlich. Welche Leiden
schaften entfesseln Geld und Habsucht!
sprach ich erschüttert. Da muß man
sich auch wohl noch vor der Rachsucht
der Donna Custodia, deren Pläne
mein Verhalten vereitelte, hüten?
Ja, wenn sie hier wohnen geblieben
wäre, bestätigte der Brasilianer. Sie
übergab aber heute Nachmittag ihre
Plantage den Gläubigern, um morgen
früh mit dem Dampfschiff nach Rio de
Janeiro, wo Verwandte wohnen, über»
zusiedeln.
Trotz dieser 'beruhigenden Erklärung
war mir der fernere Aufenthalt in
Cachueira verleidet worden. Um eine
ernste Erfahrung reicher, verließ ich
bald darauf dm Ort und schiffte mich
nach Buenos Aires ein.
Der gute Rath.
Zu dem reichen Abdullah in Kon
stantinopel kam sein guter Freund
Omar und sprach: „O Abdullah, leihe
mir hundert Piaster! Allah wird es
Dir tausendfach vergelten!" >
„Fern sei eS von mir", erwiderte der-
Reiche, daß ich tausendfachen Zins ver
langen sollte. Ich würde schon zu
frieden sein, wenn ich das Geld einfach
zurückerhielte."
Die Pumpenden reden in der Türkei
nicht anders, als wie im übrigen Eu
ropa, und also sprach Omar:
„Darauf kannft Du Dich verlassen.
Ein Mann, ein Wort."
„Leider bin ich heute nicht bei
Kasse —"
„Kleiner Spaßvogel! Ein Check von
Dir ist sicher wie Gold. Deinen Ban»
kier kenne ich."
Abdullah zögerte.
„Höre, Freund," rief Omar, „wenn
Du mir die hundert Piaster leihst, gebe
ich Dir einen guten Rath, der das
zehnfache werth ist."
Bei uns pflegt man für einen guten
Rath keinen Cent zu geben, (außer bei
Aerzten und Rechtsanwälten), aber in.
der Türkei sind die Leute so auf guten
Rath erpicht, daß sie Geld dafür aus
geben. besonders, wenn der Rath wie
der Geld einbringen soll.
„Also. Freund Omar, hier ist ein
Check auf hundert Piaster, gieb mir
nun Deinen guten Rath."
„Mein Rath heißt: .Leihe niemals
einem Freunde Geld, sonst dauert die
Freundschaft nicht lange."
„O wie danke ich Dir! Ich werde
sofort meinem Bankier telephonieren,
daß er Dir den Check nicht auszahlt."
Geübterßlick. Nachtwäch
ter Student! Ist es der Meier oder
der Müller?" Nachtwächter B.:
„Dem Rausch nach ist's der Müller!"